Haus von Lunara und Mariketa
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Haus von Lunara und Mariketa
Lunara und Mariketa, beide mit magischer Begabung, praktizieren schwarze sowie weiße Magie.
Mariketa Favell- Ghost Whisperer
- Anzahl der Beiträge : 2091
Anmeldedatum : 30.03.10
Alter : 39
Ort : New Orleans
Die Küche
„Hab ich alles?“
Noch einmal ging Mariketa ihre Zutaten durch.
„Weißer Rum, Zitronenschale, Zimt, Oregano, das Mark einer ganzen Vanilleschote, 5-6 Holunderbeeren, Koriander, und Muskat. Mmmm, irgendetwas fehlt…“ Sie ging zu ihren kleinen Notizbuch, indem alle Rezepte und Zaubersprüche drin stehen uns blätterte zu den Kapitel der Liebestränke.
„Ah! Natürlich, das wichtigste hab ich vergessen.“ Mariketa ging zurück zu der Kochstelle und fügte die letzte Zutat hinzu. Ein paar Haare der geleibten Person. Jetzt noch den Zauberspruch:
Mit einem lauten *Puff* stieg eine rosa Wolke aus dem großen Topf und ein aromatischer Geruch füllte die Küche ein. Fertig. Also hatte es wieder einmal geklappt. Glücklich lächelte sie vor sich hin. Den fertigen Trank schüttete sie in eine leere Flasche und verkorkte diese. Ihre Kundin hatte heute Morgen angerufen und den Liebestrank bei ihr bestellt. Ihr Ruf, die beste Tränke Brauerin ganz New Orleans eilte ihr voraus. Natürlich braute sie nicht für jeden einen Liebestrank. Denn dieser barg auch so manche Gefahren und Schwierigkeiten. Man müsste sich nur mal vorstellen, dass man in einer Person verliebt ist und denkt, das wäre die große Liebe und nach ein paar Wochen merkt man, dass er oder sie doch nicht der/die Richtige ist. Und dann hat man Dank des Liebestranks sie/ihn für immer am Hals. Es gab natürlich einen Heiltrank, aber der war sehr mühsam herzustellen. Man brauchte dafür eine bestimmte Zutat. Nämlich Elbenstaub. Und Elben waren nun mal äußerst flink und scheu. Also warnte sie ihre Kunden vorher ausführlich über die Nebenwirkungen.
Etwas schockiert betrachtet sie anschließend die Küche im Untergeschoss des Hauses. Auf der Kochinsel in der Mitte des Raumes herrschte das reinste Chaos. Das musste sie schnell wegräumen sonst hatte ihre Schwester wieder was zu meckern wenn sie gleich runterkam. Und sie war auch schon so ein echter Morgenmuffel. Laut seufzend machte sie sich an das Aufräumen.
Dabei kam ihr der Traum von letzter Nacht in den Sinn, der sie schweißgebadet und vollkommen verwirrt aus dem Schlaf aufschreckte.
In dem Traum ging im Licht des Vollmonds auf einen Friedhof. Die Grabsteine waren kreuz und quer in der Erde versunken. Der Nebel hing wie ein Atemhauch über den Gräbern und verursachte ihr eine Gänsehaut. Im dünnen Lichtstrahl ihrer Lampe suchte sie einen Weg durch die Grabmäler. Manchmal sackten ihre Füße im feuchten Boden ein. Kalter Moder spritzte an ihrem Bein hoch, nass und glibberig wie eine Hand eines…
Noch immer zitterten ihre Hände als sie daran zurück dachte. In Licht des Tages kam die Angst ihr völlig unbegründet vor.
Wieder schweiften ihre Gedanken zum Traum zurück - Albtraum wohl eher.
Mariketa hatte sich beeilt. Denn sie hatte nicht viel Zeit. Wenn sie sein Grab nicht findet, bevor…
In der Totenstille ringsum erklingt eine unheimliche Stimme. Der Nebel fängt die Worte auf und wirft die dumpf zurück. „Komm, komm, komm … ich warte auf dich …“
Sie ließ den Lichtkegel der Taschenlampe über die Grabsteine schweifen. Dies war der alte Friedhof, hier wurden schon seit Jahren niemand mehr begraben. Viele liegen schon seit hundert oder zweihundert Jahren unter der Erde, vielleicht sogar noch länger. Manchmal sah sie ein durchsichtiger Schemen eines ruhelosen Geistes. Doch sie hielten Mariketa nicht auf. Sie wussten, dass sie es eilig hatte. Ein Name, sie muss einen Namen finden. Sie hält das Licht auf die Steine. Die Namen konnte man kaum lesen, so verwittert waren sie. Aber den einen musste Mariketa finden, und zwar schnell.
WILLIAM GOODLIFFE, 1862-1936. Sie ging weiter. MARGARETH KENWAY, 1872-1912. Jemand hatte Vampirzähne auf den Grabstein gemalt. GEOFFREY WULSEY, 1797-1851. Immer noch nicht der Name den sie suchte.
Ein Name, das Problem war, dass sie nicht wusste welchen Name, auch nicht wo das Grab lag. Ob ein Stein draufsteht? Trägt der Stein seinen Namen? Haben sie ihn oder Teile von ihm ohne Grabstein unter die Erde gebracht? War sein Name so schrecklich, dass sie ihn nicht einmal in Stein gemeißelt sehen wollten? Oder fürchteten sie, dass nicht einmal die Zeit seinen Namen verschwinden lassen würde?
Die Gräber lagen hinter ihr, sie war am Ende des Friedhofes angelangt. Mariketa steht still, ihre Füße sanken erneut in den sumpfigen Boden. Vor sich sieht sie Gestrüpp, dahinter die dunkle Friedhofsmauer. Hier muss es sein. Die Lampe sucht die Erde ab, das Moos, die Sträucher. Da, eine Stelle, auf der kein Moos, kein Grashalm wächst, kein Unkraut, eine dürre, tote Stelle.
Hier ist es: das Böse, das absolut Böse.
Die Erde spaltet sich. Dünne weiße Finger recken sich empor. Sie krümmen sich wie Würmer, werden länger. Mariketa schrie.
Das war kurz bevor sie aufgewacht war. Ein kalter Schauer rann ihren Rücken hinab.
Ob das eine Vorahnung war? Oder nur ein blöder Albtraum. Verursacht von dem Horrorfilm, den sie gestern Abend kurz vorm Einschlafen gesehen hatte?
Die Walpurgisnacht rückte immer näher. Ob‘s vielleicht damit zusammenhängt? Schließlich war das die Nacht der Hexen, und an diesem Tag war auch noch ein Blauer Mond. Der Zauber der seltenen Nächten des Blauen Mondes ist ein Geschenk des Elfenreichs. Ein blauer Mond ist ein seltener und besonderer Augenblick: Zwei Vollmonde erscheinen im selben Kalendermonat am Himmel. Dieses Phänomen gibt es nur etwa alle hundert Jahre.
Sie wurde unterbrochen, als sie hinter sich ein lautes Räuspern hörte. Erschrocken drehte sie sich um die eigen e Achse und stieß ein kleiner Schrei aus. Ihr Herz klopfte wild in ihrer Brust.
Lunara.
Noch einmal ging Mariketa ihre Zutaten durch.
„Weißer Rum, Zitronenschale, Zimt, Oregano, das Mark einer ganzen Vanilleschote, 5-6 Holunderbeeren, Koriander, und Muskat. Mmmm, irgendetwas fehlt…“ Sie ging zu ihren kleinen Notizbuch, indem alle Rezepte und Zaubersprüche drin stehen uns blätterte zu den Kapitel der Liebestränke.
„Ah! Natürlich, das wichtigste hab ich vergessen.“ Mariketa ging zurück zu der Kochstelle und fügte die letzte Zutat hinzu. Ein paar Haare der geleibten Person. Jetzt noch den Zauberspruch:
„Du hast die Liebe versprochen,
du hast die Liebe gebrochen,
nichts was einst gebunden war,
kann trennen sich für immerdar,
der Baum des Schwurs bleibt stehen,
der Himmel hat‘s gesehen,
das Schicksal mischt die Karten,
ein Herz das liebt kann warten!“
du hast die Liebe gebrochen,
nichts was einst gebunden war,
kann trennen sich für immerdar,
der Baum des Schwurs bleibt stehen,
der Himmel hat‘s gesehen,
das Schicksal mischt die Karten,
ein Herz das liebt kann warten!“
Mit einem lauten *Puff* stieg eine rosa Wolke aus dem großen Topf und ein aromatischer Geruch füllte die Küche ein. Fertig. Also hatte es wieder einmal geklappt. Glücklich lächelte sie vor sich hin. Den fertigen Trank schüttete sie in eine leere Flasche und verkorkte diese. Ihre Kundin hatte heute Morgen angerufen und den Liebestrank bei ihr bestellt. Ihr Ruf, die beste Tränke Brauerin ganz New Orleans eilte ihr voraus. Natürlich braute sie nicht für jeden einen Liebestrank. Denn dieser barg auch so manche Gefahren und Schwierigkeiten. Man müsste sich nur mal vorstellen, dass man in einer Person verliebt ist und denkt, das wäre die große Liebe und nach ein paar Wochen merkt man, dass er oder sie doch nicht der/die Richtige ist. Und dann hat man Dank des Liebestranks sie/ihn für immer am Hals. Es gab natürlich einen Heiltrank, aber der war sehr mühsam herzustellen. Man brauchte dafür eine bestimmte Zutat. Nämlich Elbenstaub. Und Elben waren nun mal äußerst flink und scheu. Also warnte sie ihre Kunden vorher ausführlich über die Nebenwirkungen.
Etwas schockiert betrachtet sie anschließend die Küche im Untergeschoss des Hauses. Auf der Kochinsel in der Mitte des Raumes herrschte das reinste Chaos. Das musste sie schnell wegräumen sonst hatte ihre Schwester wieder was zu meckern wenn sie gleich runterkam. Und sie war auch schon so ein echter Morgenmuffel. Laut seufzend machte sie sich an das Aufräumen.
Dabei kam ihr der Traum von letzter Nacht in den Sinn, der sie schweißgebadet und vollkommen verwirrt aus dem Schlaf aufschreckte.
In dem Traum ging im Licht des Vollmonds auf einen Friedhof. Die Grabsteine waren kreuz und quer in der Erde versunken. Der Nebel hing wie ein Atemhauch über den Gräbern und verursachte ihr eine Gänsehaut. Im dünnen Lichtstrahl ihrer Lampe suchte sie einen Weg durch die Grabmäler. Manchmal sackten ihre Füße im feuchten Boden ein. Kalter Moder spritzte an ihrem Bein hoch, nass und glibberig wie eine Hand eines…
Noch immer zitterten ihre Hände als sie daran zurück dachte. In Licht des Tages kam die Angst ihr völlig unbegründet vor.
Wieder schweiften ihre Gedanken zum Traum zurück - Albtraum wohl eher.
Mariketa hatte sich beeilt. Denn sie hatte nicht viel Zeit. Wenn sie sein Grab nicht findet, bevor…
In der Totenstille ringsum erklingt eine unheimliche Stimme. Der Nebel fängt die Worte auf und wirft die dumpf zurück. „Komm, komm, komm … ich warte auf dich …“
Sie ließ den Lichtkegel der Taschenlampe über die Grabsteine schweifen. Dies war der alte Friedhof, hier wurden schon seit Jahren niemand mehr begraben. Viele liegen schon seit hundert oder zweihundert Jahren unter der Erde, vielleicht sogar noch länger. Manchmal sah sie ein durchsichtiger Schemen eines ruhelosen Geistes. Doch sie hielten Mariketa nicht auf. Sie wussten, dass sie es eilig hatte. Ein Name, sie muss einen Namen finden. Sie hält das Licht auf die Steine. Die Namen konnte man kaum lesen, so verwittert waren sie. Aber den einen musste Mariketa finden, und zwar schnell.
WILLIAM GOODLIFFE, 1862-1936. Sie ging weiter. MARGARETH KENWAY, 1872-1912. Jemand hatte Vampirzähne auf den Grabstein gemalt. GEOFFREY WULSEY, 1797-1851. Immer noch nicht der Name den sie suchte.
Ein Name, das Problem war, dass sie nicht wusste welchen Name, auch nicht wo das Grab lag. Ob ein Stein draufsteht? Trägt der Stein seinen Namen? Haben sie ihn oder Teile von ihm ohne Grabstein unter die Erde gebracht? War sein Name so schrecklich, dass sie ihn nicht einmal in Stein gemeißelt sehen wollten? Oder fürchteten sie, dass nicht einmal die Zeit seinen Namen verschwinden lassen würde?
Die Gräber lagen hinter ihr, sie war am Ende des Friedhofes angelangt. Mariketa steht still, ihre Füße sanken erneut in den sumpfigen Boden. Vor sich sieht sie Gestrüpp, dahinter die dunkle Friedhofsmauer. Hier muss es sein. Die Lampe sucht die Erde ab, das Moos, die Sträucher. Da, eine Stelle, auf der kein Moos, kein Grashalm wächst, kein Unkraut, eine dürre, tote Stelle.
Hier ist es: das Böse, das absolut Böse.
Die Erde spaltet sich. Dünne weiße Finger recken sich empor. Sie krümmen sich wie Würmer, werden länger. Mariketa schrie.
Das war kurz bevor sie aufgewacht war. Ein kalter Schauer rann ihren Rücken hinab.
Ob das eine Vorahnung war? Oder nur ein blöder Albtraum. Verursacht von dem Horrorfilm, den sie gestern Abend kurz vorm Einschlafen gesehen hatte?
Die Walpurgisnacht rückte immer näher. Ob‘s vielleicht damit zusammenhängt? Schließlich war das die Nacht der Hexen, und an diesem Tag war auch noch ein Blauer Mond. Der Zauber der seltenen Nächten des Blauen Mondes ist ein Geschenk des Elfenreichs. Ein blauer Mond ist ein seltener und besonderer Augenblick: Zwei Vollmonde erscheinen im selben Kalendermonat am Himmel. Dieses Phänomen gibt es nur etwa alle hundert Jahre.
Sie wurde unterbrochen, als sie hinter sich ein lautes Räuspern hörte. Erschrocken drehte sie sich um die eigen e Achse und stieß ein kleiner Schrei aus. Ihr Herz klopfte wild in ihrer Brust.
Lunara.
Mariketa Favell- Ghost Whisperer
- Anzahl der Beiträge : 2091
Anmeldedatum : 30.03.10
Alter : 39
Ort : New Orleans
Re: Haus von Lunara und Mariketa
Es war mitten in der Nacht. Lunara stand in ihrem kleinen Zimmer am Fenster und schaute hinaus in das Dunkel. Am Himmel funkelten die Sterne und ein großer, weißer Mond zierte das Schwarz um ihn herum, als hätte ihn jemand da hingeklebt. Sie pustete sich die widerspenstige Haarsträhne aus dem Gesicht, und ließ ihren Kopf hängen.
'So etwas war mir ja noch nie passiert' dachte sie sich.
Am Abend zuvor war sie, wie zu oft mal wieder in einer dieser verrauchten Kneipen in ihrer Umgebung. Sie wusste, dass ihre Schwester zu Hause auf sie wartete, aber das war ihr egal. Es wurde ein feuchtfröhlicher Abend und an Alkohol wurde nicht gespart. Als sie ausgelassen auf der Tanzfläche hantierte, traf sie ihn. Einen gut ausehenden Mann, schätzungsweise mitte dreißig mit bezaubernden Augen. Selbstbewusst ging sie auf ihn zu, anfangs schien es auch noch ganz gut zu laufen, aber als sie gehen wollte und natürlich selbstverständlich annahm, dass er mit ihr kam, wie es immer alle Kerle taten, wollte er nicht. Er hatte doch tatsächlich eine Frau, die ihm wichtiger war!
Lunara kochte innerlich. Sie krallte ihre Hände in den Fenstersims und presste die Nase gegen die kalte Scheibe. Ein gehessiges Grinsen umspielte ihre Lippen. Der Idiot aus der Bar wird eine schöne Überraschung erleben, wenn er morgen früh aufwachte, dafür hatte sie gesorgt. Sein Leben würde nicht mehr das selbe sein.
'Selbst Schuld', dachte sie sich und merkte gar nicht, wie die Zeit verstrich, während sie hinaus in die Nacht starrte.
Irgendwann siegte doch die Müdigkeit und sie bettete ihren betrunkenen Körper in ihrem großen Himmelbett. Kaum lag sie, fühlte sie sich wie ein Stein, eine bleierne Schwere verhinderte es, dass sie nochmals die Augen öffnete und bald darauf entschwand sie in ihr schwarzes Land der Träume.
Um sie herum war lautes Babygeheule. Panisch rannte sie zum Nebenzimmer und schaute sie hektisch um. Was sollte sie tun? Das Baby schrie und schrie, es hörte gar nicht erst auf und sie selbst hatte große Schmerzen. Ihr kleines Herz zog sich zusammen, sie bekam keine Luft mehr. Keuchend sank ihr kleiner, geschändeter Körper auf den Boden, das Baby schrie noch mehr. Heiße Tränen überschwemmten ihre Wangen, immer wieder wollte sie sich aufrappeln, um zu dem Kind zu geben, doch sie schaffte es nicht. Ihr Körper war kraftlos, es fühlte sich an, als würde sie irgendeine Macht gegen den Boden pressen. Sie hatte Angst, schreckliche Angst.
'Mama, wo bist du?' fragte sie sich weinend, voller Panik.
Endlich schaffte sie es aufzustehen und rannte zu dem immernoch heulenden Bündel in den kleinen Kinderbett. Die kleine Lunara ließ einen Schreckensschrei los, das Baby war voller Blut! Ihr geschwächter Körper begann zu zittern, immer wieder drang ein lauter Schluchzer aus ihrer Kehle. Dann sah sie das Messer, welches neben dem Baby lag.
Ihr wurde schwarz um Augen, sie merkte, wie die Übelkeit siegte, doch sie konnte sich nicht bewegen. Wenig später fand sie sich, immernoch alleine, in ihrem eigenen Erbrochenem wieder. Das Baby schrie immer noch. In diesem Moment betrat endlich ihre Mutter den Raum, doch anstatt ihr die Hilfe zu bieten, die sie sich erhofft hatte, schrie sie nur wie wild auf sie sein.
"Was hast du mit deiner Schwester gemacht?" kreischte sie,
"Verdammt noch Mal, was hast du getan?!"
Sie hob ihre schreiende Schwester aus dem Bett und legte sie beruhigend gegen ihre Brust, das Blut verschmierte ihr weißes Gewand. Dann verschwand sie mit ihr ins Bad.
"Was hast du getan," wiederholten sich die Worte ihrer Mutter in Lunaras Kopf.
"Aber ich habe doch gar nichts getan," wimmerte sie mit erstickter Stimme. "Ich habe ihr nichts getan, ich weiß doch auch nicht, wo das Messer her kam!" Ihr kleiner Körper wurde von einem Heulkrampf geschüttelt.
Geschockt riss sie die Augen auf. Helle Sonnenstrahlen durchfluteten den Raum und blendeten sie. Immernoch orientierungslos stand sie auf, ihm nächsten Moment durchfuhr sie heftige Wut. Sie wusste nicht, wieso sich dieser Traum immer wieder wiederholte, schon seit Wochen träumte sie ihn immer und immer wieder. Se holte aus und mit einer einzigen Bewegung beförderte sie alles, was auf ihrem Nachtisch lag, auf den Boden. Sie erinnerte sich noch daran, als wäre es gestern gewesen, auch ohne das es sich in ihrem Traum immer wieder wiederholte.
Es war an einem regnerischen Tag, einer dieser, an denen man am liebsten gar nicht aufgestanden wäre. Die damals gerade erst sechs Jahre alte Lunara stand auf und war freudig überrascht, als sie ihren Vater in der Küche vorfand. Endlich war sie mal nicht alleine. Ihr Vater spielte mit ihrer Schwester, die noch ein Baby war.
"Guten Morgen Vater" sagte sie und trat auf ihn zu, um ihn zu umarmen.
Doch dieser wies sie ab. Er sagte nur: "Guten Morgen. Nicht liebes, du siehst doch, dass ich gerade beschäftigt bin." Dann wand er sich wieder an ihre Schwester. Später gegen Mittag kochte er essen, Mariketa lag in ihrem Kinderbett und hielt ihren Mittagsschlaf. Sie musste schlecht geträumt haben, denn auf einmal fing sie lauthals an zu weinen. Ihr Vater, der gerade Fleisch schnitt, eilte, noch mit dem Küchenmesser in der Hand, in das Kinderzimmer, um sie zu beruhigen. Danach kam er mit ihr auf dem Arm zurück in die Küche. Dabei hatte er in der Eile wohl das Messer im Kinderzimmer vergessen, welches auch noch da war, als Mariketa Abends ins Bett gelegt wurde. Ihr Vater war natürlich wieder längst verschwunden. Lunara schlief, als sie die lauten Schreie ihrer Schwester hörte. Sie hatte Angst, schon immer hasste sie die Dunkelheit, sie hatte es, im Dunkeln alleine zu sein. Vielleicht war dies auch der Grund, dass sie nun so viele Affairen hatte, weil sie Nachts im Dunkeln einfach nicht alleine sein wollte. Den Rest der Geschichte wolle sie gar nicht mehr zu Ende denken, bis heute gab ihr jeder die Schuld dafür. Jeder außer ihrer Schwester. Lunara seufzte.
Ein Geruch stieg ihr in die Nase. Genervt verdrehte sie die Augen. Ihre Schwester braute mal wieder irgendeinen Zaubertrank zusammen.
'Wehe sie hinterlässt in der Küche wieder so ein Chaos wie letztes Mal' dachte sie sich und machte sich auf den Weg in Richtig Küche, aus der der Geruch kam. Tatsächlich fand sie ihre Schwester dort vor, allerdings war die Küche gegen ihr erwarten aufgeräumt.
Sie stellte sich hinter Mariketa und räusperte. Diese drehte sich erschrocken um.
"Guten Morgen," sagte sie mit tonloser Stimme und ergänzte:
"Achja, sorry, aber du siehst schrecklich aus, schlecht geträumt?"
Bei dieser Frage musste sie sich zusammen reißen. Immernoch drohte ihr Körper zu zittern, wenn sie an ihren eigenen Traum dachte.
Sie hatte ihre Mutter, sie hasste alle. Wieso gaben auch alle immer ihr die Schuld an allem?
'So etwas war mir ja noch nie passiert' dachte sie sich.
Am Abend zuvor war sie, wie zu oft mal wieder in einer dieser verrauchten Kneipen in ihrer Umgebung. Sie wusste, dass ihre Schwester zu Hause auf sie wartete, aber das war ihr egal. Es wurde ein feuchtfröhlicher Abend und an Alkohol wurde nicht gespart. Als sie ausgelassen auf der Tanzfläche hantierte, traf sie ihn. Einen gut ausehenden Mann, schätzungsweise mitte dreißig mit bezaubernden Augen. Selbstbewusst ging sie auf ihn zu, anfangs schien es auch noch ganz gut zu laufen, aber als sie gehen wollte und natürlich selbstverständlich annahm, dass er mit ihr kam, wie es immer alle Kerle taten, wollte er nicht. Er hatte doch tatsächlich eine Frau, die ihm wichtiger war!
Lunara kochte innerlich. Sie krallte ihre Hände in den Fenstersims und presste die Nase gegen die kalte Scheibe. Ein gehessiges Grinsen umspielte ihre Lippen. Der Idiot aus der Bar wird eine schöne Überraschung erleben, wenn er morgen früh aufwachte, dafür hatte sie gesorgt. Sein Leben würde nicht mehr das selbe sein.
'Selbst Schuld', dachte sie sich und merkte gar nicht, wie die Zeit verstrich, während sie hinaus in die Nacht starrte.
Irgendwann siegte doch die Müdigkeit und sie bettete ihren betrunkenen Körper in ihrem großen Himmelbett. Kaum lag sie, fühlte sie sich wie ein Stein, eine bleierne Schwere verhinderte es, dass sie nochmals die Augen öffnete und bald darauf entschwand sie in ihr schwarzes Land der Träume.
Um sie herum war lautes Babygeheule. Panisch rannte sie zum Nebenzimmer und schaute sie hektisch um. Was sollte sie tun? Das Baby schrie und schrie, es hörte gar nicht erst auf und sie selbst hatte große Schmerzen. Ihr kleines Herz zog sich zusammen, sie bekam keine Luft mehr. Keuchend sank ihr kleiner, geschändeter Körper auf den Boden, das Baby schrie noch mehr. Heiße Tränen überschwemmten ihre Wangen, immer wieder wollte sie sich aufrappeln, um zu dem Kind zu geben, doch sie schaffte es nicht. Ihr Körper war kraftlos, es fühlte sich an, als würde sie irgendeine Macht gegen den Boden pressen. Sie hatte Angst, schreckliche Angst.
'Mama, wo bist du?' fragte sie sich weinend, voller Panik.
Endlich schaffte sie es aufzustehen und rannte zu dem immernoch heulenden Bündel in den kleinen Kinderbett. Die kleine Lunara ließ einen Schreckensschrei los, das Baby war voller Blut! Ihr geschwächter Körper begann zu zittern, immer wieder drang ein lauter Schluchzer aus ihrer Kehle. Dann sah sie das Messer, welches neben dem Baby lag.
Ihr wurde schwarz um Augen, sie merkte, wie die Übelkeit siegte, doch sie konnte sich nicht bewegen. Wenig später fand sie sich, immernoch alleine, in ihrem eigenen Erbrochenem wieder. Das Baby schrie immer noch. In diesem Moment betrat endlich ihre Mutter den Raum, doch anstatt ihr die Hilfe zu bieten, die sie sich erhofft hatte, schrie sie nur wie wild auf sie sein.
"Was hast du mit deiner Schwester gemacht?" kreischte sie,
"Verdammt noch Mal, was hast du getan?!"
Sie hob ihre schreiende Schwester aus dem Bett und legte sie beruhigend gegen ihre Brust, das Blut verschmierte ihr weißes Gewand. Dann verschwand sie mit ihr ins Bad.
"Was hast du getan," wiederholten sich die Worte ihrer Mutter in Lunaras Kopf.
"Aber ich habe doch gar nichts getan," wimmerte sie mit erstickter Stimme. "Ich habe ihr nichts getan, ich weiß doch auch nicht, wo das Messer her kam!" Ihr kleiner Körper wurde von einem Heulkrampf geschüttelt.
Geschockt riss sie die Augen auf. Helle Sonnenstrahlen durchfluteten den Raum und blendeten sie. Immernoch orientierungslos stand sie auf, ihm nächsten Moment durchfuhr sie heftige Wut. Sie wusste nicht, wieso sich dieser Traum immer wieder wiederholte, schon seit Wochen träumte sie ihn immer und immer wieder. Se holte aus und mit einer einzigen Bewegung beförderte sie alles, was auf ihrem Nachtisch lag, auf den Boden. Sie erinnerte sich noch daran, als wäre es gestern gewesen, auch ohne das es sich in ihrem Traum immer wieder wiederholte.
Es war an einem regnerischen Tag, einer dieser, an denen man am liebsten gar nicht aufgestanden wäre. Die damals gerade erst sechs Jahre alte Lunara stand auf und war freudig überrascht, als sie ihren Vater in der Küche vorfand. Endlich war sie mal nicht alleine. Ihr Vater spielte mit ihrer Schwester, die noch ein Baby war.
"Guten Morgen Vater" sagte sie und trat auf ihn zu, um ihn zu umarmen.
Doch dieser wies sie ab. Er sagte nur: "Guten Morgen. Nicht liebes, du siehst doch, dass ich gerade beschäftigt bin." Dann wand er sich wieder an ihre Schwester. Später gegen Mittag kochte er essen, Mariketa lag in ihrem Kinderbett und hielt ihren Mittagsschlaf. Sie musste schlecht geträumt haben, denn auf einmal fing sie lauthals an zu weinen. Ihr Vater, der gerade Fleisch schnitt, eilte, noch mit dem Küchenmesser in der Hand, in das Kinderzimmer, um sie zu beruhigen. Danach kam er mit ihr auf dem Arm zurück in die Küche. Dabei hatte er in der Eile wohl das Messer im Kinderzimmer vergessen, welches auch noch da war, als Mariketa Abends ins Bett gelegt wurde. Ihr Vater war natürlich wieder längst verschwunden. Lunara schlief, als sie die lauten Schreie ihrer Schwester hörte. Sie hatte Angst, schon immer hasste sie die Dunkelheit, sie hatte es, im Dunkeln alleine zu sein. Vielleicht war dies auch der Grund, dass sie nun so viele Affairen hatte, weil sie Nachts im Dunkeln einfach nicht alleine sein wollte. Den Rest der Geschichte wolle sie gar nicht mehr zu Ende denken, bis heute gab ihr jeder die Schuld dafür. Jeder außer ihrer Schwester. Lunara seufzte.
Ein Geruch stieg ihr in die Nase. Genervt verdrehte sie die Augen. Ihre Schwester braute mal wieder irgendeinen Zaubertrank zusammen.
'Wehe sie hinterlässt in der Küche wieder so ein Chaos wie letztes Mal' dachte sie sich und machte sich auf den Weg in Richtig Küche, aus der der Geruch kam. Tatsächlich fand sie ihre Schwester dort vor, allerdings war die Küche gegen ihr erwarten aufgeräumt.
Sie stellte sich hinter Mariketa und räusperte. Diese drehte sich erschrocken um.
"Guten Morgen," sagte sie mit tonloser Stimme und ergänzte:
"Achja, sorry, aber du siehst schrecklich aus, schlecht geträumt?"
Bei dieser Frage musste sie sich zusammen reißen. Immernoch drohte ihr Körper zu zittern, wenn sie an ihren eigenen Traum dachte.
Sie hatte ihre Mutter, sie hasste alle. Wieso gaben auch alle immer ihr die Schuld an allem?
Lunara Favell- Demonic Witch
- Anzahl der Beiträge : 2088
Anmeldedatum : 30.03.10
Ort : New Orleans
Re: Haus von Lunara und Mariketa
Mariketas Herz klopfte wie verrückt.
Sie war so in Gedanken versunken gewesen, dass sie ihre Schwester nicht kommen gehört hatte, als diese die Küche betrat und ihr einen Guten Morgen wünschte und sich sofort erkundigte, wie sie geschlafen habe. Ihr waren wohl die Schatten unter den Augen aufgefallen. Und die Tatsache, dass sie so früh in der Küche Tränke braute. Das machte sie nur, wenn sie nicht schlafen konnte. Nach dem Albtraum hatte sie Angst gehabt wieder einzuschlafen – und womöglich wieder auf dem alten Friedhof zu landen. Sie seufzte leise und pustete sich eine blonde Strähne aus dem Gesicht.
„Morgen. Ja, wie immer wenn es bald Vollmond wird.“ Schnell räumte sie die letzten Utensilien vom Tisch. Sie wollte jetzt nicht über ihren Traum sprechen und wechselte schnell das Thema, bevor Lunara auf die Idee kam, nachzuhaken. Lunara konnte schon immer gut Gefühle spüren. Besonders ihre. „Hattest du Spaß gestern Abend? Bist du spät nach Haus gekommen? Hab dich nicht gehört.“
Und diese Tatsache war neu. Fast jeden Abend kam ihre Schwester laut polternd und beschwipst nach Hause. Zusammen mit einem Mann, den die irgendwo aufgegabelt hatte. Am nächsten Morgen deuteten nur die Kleiderhaufen von der Haustür bis zum Flur vom nächtlichen Besuch. Gesehen hatte sie nie einen. Dafür sorgte Mariketa schon. Doch letzte Nacht hatte sie nichts gehört. Komisch.
Tja, so war sie eben. Die Männer rissen sich förmlich um sie. Das war schon immer so, auch auf der Highschool war Lunara der Mittelpunkt aller Aufmerksamkeit. Manchmal beneidete sie ihre Schwester darum. Sie ging zum Kühlschrank und holte sich einen Orangensaft. Als sie an dem Glas nippte, dachte sie an die Männer in ihrem Leben. Sie konnte sie gerade mal an einer Hand abzählen. An einen Finger um genau zu sein. Bei ihr ging es nicht um One-Night-Stands sondern nur um feste, ernste Beziehungen. Mariketa wünschte sich einen lieben Mann und Kinder. Eine richtige Familie, welche sie selber nie kennengelernt hatte.
Doch bisher war der richtige nicht dabei. Noch nicht. Ihre Gedanken schweiften wieder ab und sie erinnerte sich an einem kalten Dezemberabend. Lunara und sie saßen vor dem Kamin und unterhielten sich über Jungs, damals war sie 8 und Lunara 13 Jahre alt. Ihre Schwester hatte an dem Tag ihren ersten Kuss bekommen und erzählte ihr alles. Wie es war. Wie es sich angefühlt hatte. Und was sie dabei fühlte. Sie sog förmlich jede Kleinigkeit auf. Schließlich war er der beliebteste und süßeste Junge an der ganzen Schule und jedes Mädchen stand auf ihn. Auch Mariketa. Oh ja, er war ihre erste, große Liebe. Heimlich versteht sich. Denn sie war damals viel zu schüchtern um ihn anzusprechen. David hieß er. Was wohl aus ihm geworden ist? Bestimmt spielt er immer noch Football, oder arbeitete irgendwo als Angestellter in irgendeiner Firma. Eine Leuchte war er nie gewesen um Anwalt oder Arzt zu werden.
Gedankenverloren knabberte sie an ihrer Unterlippe und beobachtete ihre große Schwester, wie sie in der Küche hantierte.
Die Luft flimmerte plötzlich hinter dem Küchentisch. Eine Gestalt formte sich daraus.
Oh nein. Nicht jetzt. Nicht er.
„Hallo meine Süße. Hast du mich vermisst?“ Sie verdrehte die Augen und schaute zu Andrej und wedelte wild mit den Armen um ihn zu verscheuche. Als ob das je geklappt hätte.
„Was willst du hier? Verschwinde!“ Mariketa blickte rüber zu ihrer Schwester. „Andrej“, sagte sie nur und Lunara nickte das sie verstand und machte sich weiter ihr Frühstück.
„Aber, aber mein Herzblatt. Was ist das denn für Benehmen! Begrüßt man so einen alten Freund?“
Er zog ein Schnute und spielte den Beleidigten. In seiner Uniform sah das recht komisch aus.
Andrej war ein Geist. Er kämpfte als Patriot in der amerikanischen Revolution von 1763 mit und viel nur ein paar Wochen später durch eine verirrte Kugel, die aus dem Gewehr eines Kameraden stammte. Der Schock darüber schickte ihn nicht ins Jenseits, sondern seitdem irrt er als ruheloser und auch echt nerviger Geist umher. Besonders an Mariketa schien er einen Narren gefressen zu haben. Sie erinnere Andrej an seine damalige Verlobte, die er ja leider durch seinen frühen Tod nicht mehr ehelichen konnte, so sagte er. Deshalb umgarnt er sie nun. Sogar im Schlafzimmer und unter der Dusche war vor ihm keine Ruhe. Bisher hatte sie aber noch keinen wirksamen Abwehrzauber gefunden der funktionierte. Die letzten waren eine absolute Katastrophe gewesen. Sie wollte sich lieber nicht daran erinnern, wie eines Morgens plötzlich, die Mülltonnen der ganzen Nachbarschaft auf den Dächern standen. Es stand sogar in der Zeitung. Peinlich.
Das letzte Date hatte er ihr auch verdorben. Und seitdem hatte sie gar keins mehr. Wie lange war das jetzt her? 8 Monate oder schon ein Jahr?
„Ich bin nicht deine Süße und erst recht nicht dein Herzblatt! Verschwinde, verdammt nochmal!“
Um ihn nicht weiter zu ermutigen, drehte sie sich um und verschwand ins Wohnzimmer. Er würde sie wahrscheinlich folgen, doch Mariketa nahm sich vor ihn zu ignorieren. Das half meistens. Da Andrej recht schnell beleidigt war.
Um sich auf andere Gedanken zu bringen, dachte sie an ihren Liebestrank. Sie hatte schon einmal daran gedacht ihn selber mal auszuprobieren. Warum auf den Richtigen warten, wenn es doch so viel einfacher zu bekommen war?
Plötzlich drängte sich eine Person in ihren Gedanken.
Groß, dunkelhaarig, äußerst gutaussehend, immer schwarz gekleidet und einen Körper zum nieder knien!
Vor sich hin grinsend ging sie zu der Couch und schmiss sich der Länge nach hin. Verträumt blickte sie zur Decke hoch. Seinen Namen kannte sie nicht, da sie ihn immer nur aus der Ferne beobachtete. Er saß meistens im Café du Monde, am French Quarter und wenn Mariketa ihn sah, setzte sie sich immer paar Tische weiter und beobachtete ihn heimlich, wie er Café au lait und dazu Beignets isst. Das war ihr Traummann! Und sie nahm sich jeden Abend vor, ihn am nächsten Tag anzusprechen, um dann doch nur feige zu kneifen. Wie auch heute.
Heute werde ich ihn ansprechen! Komme was wolle!
Sie war so in Gedanken versunken gewesen, dass sie ihre Schwester nicht kommen gehört hatte, als diese die Küche betrat und ihr einen Guten Morgen wünschte und sich sofort erkundigte, wie sie geschlafen habe. Ihr waren wohl die Schatten unter den Augen aufgefallen. Und die Tatsache, dass sie so früh in der Küche Tränke braute. Das machte sie nur, wenn sie nicht schlafen konnte. Nach dem Albtraum hatte sie Angst gehabt wieder einzuschlafen – und womöglich wieder auf dem alten Friedhof zu landen. Sie seufzte leise und pustete sich eine blonde Strähne aus dem Gesicht.
„Morgen. Ja, wie immer wenn es bald Vollmond wird.“ Schnell räumte sie die letzten Utensilien vom Tisch. Sie wollte jetzt nicht über ihren Traum sprechen und wechselte schnell das Thema, bevor Lunara auf die Idee kam, nachzuhaken. Lunara konnte schon immer gut Gefühle spüren. Besonders ihre. „Hattest du Spaß gestern Abend? Bist du spät nach Haus gekommen? Hab dich nicht gehört.“
Und diese Tatsache war neu. Fast jeden Abend kam ihre Schwester laut polternd und beschwipst nach Hause. Zusammen mit einem Mann, den die irgendwo aufgegabelt hatte. Am nächsten Morgen deuteten nur die Kleiderhaufen von der Haustür bis zum Flur vom nächtlichen Besuch. Gesehen hatte sie nie einen. Dafür sorgte Mariketa schon. Doch letzte Nacht hatte sie nichts gehört. Komisch.
Tja, so war sie eben. Die Männer rissen sich förmlich um sie. Das war schon immer so, auch auf der Highschool war Lunara der Mittelpunkt aller Aufmerksamkeit. Manchmal beneidete sie ihre Schwester darum. Sie ging zum Kühlschrank und holte sich einen Orangensaft. Als sie an dem Glas nippte, dachte sie an die Männer in ihrem Leben. Sie konnte sie gerade mal an einer Hand abzählen. An einen Finger um genau zu sein. Bei ihr ging es nicht um One-Night-Stands sondern nur um feste, ernste Beziehungen. Mariketa wünschte sich einen lieben Mann und Kinder. Eine richtige Familie, welche sie selber nie kennengelernt hatte.
Doch bisher war der richtige nicht dabei. Noch nicht. Ihre Gedanken schweiften wieder ab und sie erinnerte sich an einem kalten Dezemberabend. Lunara und sie saßen vor dem Kamin und unterhielten sich über Jungs, damals war sie 8 und Lunara 13 Jahre alt. Ihre Schwester hatte an dem Tag ihren ersten Kuss bekommen und erzählte ihr alles. Wie es war. Wie es sich angefühlt hatte. Und was sie dabei fühlte. Sie sog förmlich jede Kleinigkeit auf. Schließlich war er der beliebteste und süßeste Junge an der ganzen Schule und jedes Mädchen stand auf ihn. Auch Mariketa. Oh ja, er war ihre erste, große Liebe. Heimlich versteht sich. Denn sie war damals viel zu schüchtern um ihn anzusprechen. David hieß er. Was wohl aus ihm geworden ist? Bestimmt spielt er immer noch Football, oder arbeitete irgendwo als Angestellter in irgendeiner Firma. Eine Leuchte war er nie gewesen um Anwalt oder Arzt zu werden.
Gedankenverloren knabberte sie an ihrer Unterlippe und beobachtete ihre große Schwester, wie sie in der Küche hantierte.
Die Luft flimmerte plötzlich hinter dem Küchentisch. Eine Gestalt formte sich daraus.
Oh nein. Nicht jetzt. Nicht er.
„Hallo meine Süße. Hast du mich vermisst?“ Sie verdrehte die Augen und schaute zu Andrej und wedelte wild mit den Armen um ihn zu verscheuche. Als ob das je geklappt hätte.
„Was willst du hier? Verschwinde!“ Mariketa blickte rüber zu ihrer Schwester. „Andrej“, sagte sie nur und Lunara nickte das sie verstand und machte sich weiter ihr Frühstück.
„Aber, aber mein Herzblatt. Was ist das denn für Benehmen! Begrüßt man so einen alten Freund?“
Er zog ein Schnute und spielte den Beleidigten. In seiner Uniform sah das recht komisch aus.
Andrej war ein Geist. Er kämpfte als Patriot in der amerikanischen Revolution von 1763 mit und viel nur ein paar Wochen später durch eine verirrte Kugel, die aus dem Gewehr eines Kameraden stammte. Der Schock darüber schickte ihn nicht ins Jenseits, sondern seitdem irrt er als ruheloser und auch echt nerviger Geist umher. Besonders an Mariketa schien er einen Narren gefressen zu haben. Sie erinnere Andrej an seine damalige Verlobte, die er ja leider durch seinen frühen Tod nicht mehr ehelichen konnte, so sagte er. Deshalb umgarnt er sie nun. Sogar im Schlafzimmer und unter der Dusche war vor ihm keine Ruhe. Bisher hatte sie aber noch keinen wirksamen Abwehrzauber gefunden der funktionierte. Die letzten waren eine absolute Katastrophe gewesen. Sie wollte sich lieber nicht daran erinnern, wie eines Morgens plötzlich, die Mülltonnen der ganzen Nachbarschaft auf den Dächern standen. Es stand sogar in der Zeitung. Peinlich.
Das letzte Date hatte er ihr auch verdorben. Und seitdem hatte sie gar keins mehr. Wie lange war das jetzt her? 8 Monate oder schon ein Jahr?
„Ich bin nicht deine Süße und erst recht nicht dein Herzblatt! Verschwinde, verdammt nochmal!“
Um ihn nicht weiter zu ermutigen, drehte sie sich um und verschwand ins Wohnzimmer. Er würde sie wahrscheinlich folgen, doch Mariketa nahm sich vor ihn zu ignorieren. Das half meistens. Da Andrej recht schnell beleidigt war.
Um sich auf andere Gedanken zu bringen, dachte sie an ihren Liebestrank. Sie hatte schon einmal daran gedacht ihn selber mal auszuprobieren. Warum auf den Richtigen warten, wenn es doch so viel einfacher zu bekommen war?
Plötzlich drängte sich eine Person in ihren Gedanken.
Groß, dunkelhaarig, äußerst gutaussehend, immer schwarz gekleidet und einen Körper zum nieder knien!
Vor sich hin grinsend ging sie zu der Couch und schmiss sich der Länge nach hin. Verträumt blickte sie zur Decke hoch. Seinen Namen kannte sie nicht, da sie ihn immer nur aus der Ferne beobachtete. Er saß meistens im Café du Monde, am French Quarter und wenn Mariketa ihn sah, setzte sie sich immer paar Tische weiter und beobachtete ihn heimlich, wie er Café au lait und dazu Beignets isst. Das war ihr Traummann! Und sie nahm sich jeden Abend vor, ihn am nächsten Tag anzusprechen, um dann doch nur feige zu kneifen. Wie auch heute.
Heute werde ich ihn ansprechen! Komme was wolle!
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Re: Haus von Lunara und Mariketa
Ihre Schwester ging gar nicht erst auf ihre Frage ein, stattdessen fing sie an die letzten Utensilien von der Anrichte wegzuräumen. Lunara beobachtete sie argwöhnisch. Natürlich hatte sie schon längst gespürt, dass Mariketas Traum längst nicht so harmlos war, wie diese vorgab, aber sie würde einen Teufel tun nachzufragen. Wenn sie es ihr nicht erzählen wollte hatte sie eben Pech gehabt.
„Hattest du Spaß gestern Abend? Bist du spät nach Haus gekommen? Hab dich nicht gehört.“ fragte ihre Schwester, wahrscheinlich immernoch in der Hoffnung, damit das Thema zu wechseln.
,Erinnere mich nicht daran,‘ dachte sich Lunara genervt und ihre Fingernägel bohrten sich in ihre Handinnenflächen. Sie presste den Kiefer fest zusammen und versuchte die Wut zu verdrängen, die sich erneut in ihr auszubreiten versuchte. „In der Kneipe war es schön, ja,“ antwortete sie schließlich. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Mariketa sie mit hochgezogener Augenbraue anschaute, aber sie hatte nun genauso wenig Lust darauf mehr einzugehen, wie ihre Schwester ihren Traum mit ihr zu teilen.
Manchmal kam es Lunara so vor, als wäre ihre kleine Schwester eifersüchtig oder neidisch wegen ihrer ganzen Männergeschichten. Mariketa brachte so gut wie nie jemanden mit, sie war zwar ständig in irgendwelche verliebt, aber sie traute sich nie diese anzusprechen. So manches Mal war Lunara total genervt von ihr, wenn sie ihr wieder von dem nächsten vorschwärmte, wie toll dieser sei und welch wunderschöne Augen er denn hatte. Sie fragte sich, wie man denn so naiv sein konnte, so schnell konnte sich auch nur ihre Schwester verlieben! Sie selbst hatte es eher auf Affären abgesehen, um genau zu sein auf One Night Stands. Sie brauchte keinen Mann, der ständig um sie herumschawenzelte und ihr nur im Weg war, wie ein Klotz am Bein.
„Was willst du hier? Verschwinde!“ sagte ihre Schwester plötzlich im scharfen Ton und holte sie damit aus ihren Gedanken. Doch bevor sie sich aufregen konnte, wie sie mit ihr sprach, ergänzte sie zur Erklärung ein einziges Wort, Andrej. Lunara verdrehte die Augen. Dieser Geist ging ihr mächtig auf die Nerven, selbst wenn sie ihn gar nicht sehen konnte. Würde sie ihn sehen können, hätte sie ihn per Telikekinese schon längst irgendwo ins Jenseits befördert oder ihm einen saftigen Fluch auferlegt, dass er nie wieder zu ihnen zurück kehren würde. Dieser seltsame Geist stand auf ihre Schwester und kapierte einfach nicht, dass diese keinerlei Interesse an ihm hatte. Sie fragte sich, wieso ihre Schwester auch in diesem Falle viel zu gutmütig war, anstatt ihm endlich mal gescheit die Meinung zu geigen und etwas Magie anzuwenden, damit er es endlich verstand.
Sie musste sich selbst eingestehen, dass sie sich auch etwas unwohl dabei fühlte, dass hier Gestalten ein und aus wanderten, die sie gar nicht sah. Sie erschauderte. Mariketa währendessen war in das Wohnzimmer verschwunden, wahrscheinlich hoffte sie, diesen Andrej so wieder los zu werden.
,Wer so kranke Liebhaber hat, braucht eigentlich auch keinen anderen mehr, kein wunder, wieso sie keinen mehr anspricht,‘ dachte sie sich spöttisch und ein Grinsen umspielte ihre Lippen.
Da sie nun sowieso alleine in der Küche war, holte sie ihr Zauberbuch aus dem globigen Schrank. Das Buch war sehr alt, stammte noch aus dem sechzehnten Jahrhundert oder noch weiter zurück. In ihm standen alle Zaubersprüche und Flüche, die über all die Jahre von den mächtigsten Hexen ergänzt wurden. Ehrfürchtig strich Lunara mit ihrer Hand über den staubigen Umschlag des dicken Lederbuches. Dieses Buch war ihr Heiligtum, sie verbrachte Stunden damit, darin zu lesen und die Sprüche und Flüche auswendig zu lernen und doch wurde sie nie fertig, so umfangreich war es. Dieses Buch enthielt gute, sowie auch schwarze Magie, sie selbst konzentrierte sich hauptsächlich auf die schwarze, sowie auf die unzähligen Flüche. Nur manche Sprüche der weißen Magie zog sie auch regelrecht auf und lernte sie brav, so Sachen wie z.B. wie man Wunden durch einen Zauberspruch verheilen lässt oder andere nützliche Dinge, die nicht alleine dem Guten galten, sondern einfach nützlich waren.
Sie erinnerte sich wieder an ihre Zeit bei ihren Vater, als sie bei ihm in der Unterwelt lebte und so vieles von ihm lernte.
„Lerne nur das, was für dich wirklich relevant ist,“ hatte er ihr immer eingeprägt. „Alles andere ist nur zusätzlicher Belast und trübt deine Sinne.“
Sie seufzte. Irgendwie vermisste sie ihren Vater und die Unterwelt, auch wenn sie sich beim besten Willen nicht vorstellen konnte, dort zu leben. Sie brauchte Leben um sich herum, sie brauchte Trubel und Party, die Großstadt war perfekt für sie. Für die Ewigkeit irgendwo in einer der unzähligen höhlen der Unterwelt zu verbringen oder gar in einem Feuerwald der Dämonen war für sie undenkbar, auch wenn sich viele der bösen Hexen am liebsten dort aufhielten. Lunara war nicht von Grund auf böse, sie hatte sich nur dem Bösen verschrieben.
Sie schlug das Lederbuch auf und begann darin zu lesen.
Spruch für Spruch ging sie durch und wiederholte sie ein paar Mal, bis sie sich in ihr Gedächtnis eingebrannt hatten. Ein paar Sachen schrieb sie auf einen kleinen Zettel auf, welchen sie später zusammenfaltete und in ihre Hosentasche steckte. Es waren Flüche, die sie im Alltag sicher gut gebrauchen könnte.
Wieder dachte sie an den Mann von letzter Nacht zurück. Ob ihr Zauber wohl schon wirkte? Wenn ja, würde sich die Frau, die er doch so liebte, dass sie ihm wichtiger war als sie, nicht mehr an ihn erinnern können. Sie lachte bitter auf. Der würde Augen machen! Jeder sollte merken, dass man mit ihr nicht spielen konnte!
Es klopfte an der Haustüre.
„Mariketa?“ fragte Lunara prüfend und streckte ihren Kopf in das Wohnzimmer, doch diese lag inzwischen ausgestreckt auf der Couch und träumte vor sich hin, bestimmt mal wieder von irgendeinem Typen, den sie sowieso nie ansprechen würde.
Also machte sie sich selbst auf den Weg zur Türe. Sie öffnete diese und ihr Herz machte einen kleinen Freudensprung, als sie sah, wer es war.
Es war Sitrith, der davor stand, ein Dämon. Er war ein guter Freund ihrer Mutter und kannte auch ihren Vater. Dass er mit ihrer Mutter befreundet war, passte ihr nicht, aber sie fragte ihn gerne nach ihrem Vater. Wie es ihm wohl ging?
„Hallo Sitrith! Schön, dass du uns mal wieder besuchen kommst!“ begrüßte sie ihn und ging zur Seite, dass er eintreten konnte.
Sie war von ihm schon immer fasziniert gewesen, mehr als es eigentlich gut wäre. Es gab eine Zeit, da war sie sogar in ihn verliebt, oder war sie es immernoch? Nein, so etwas wie Liebe kannte sie nicht, was schließlich auch egal war, denn selbst wenn es so wäre, würde sie es niemals zugeben. Außerdem war er ein Dämon.
Dann fiel ihr etwas ein, sie rannte schnell in die Küche und legte ihr Buch zurück in den Schrank, bevor er es erblicken konnte. Sie teilte das Buch nicht gerne mit anderen, auch ihre Schwester wusste, dass es für sie tabu war. Sie hatte es lange Zeit vor ihr versteckt, bis sie es einmal aus Versehen in der Küche vergessen hatte. Als sie an diesem Tag nach Hause kam, fand sie Mariketa vor, die diese in dem alten Zauberbuch las. Sie rastete aus. Sie schrie ihre Schwester an, dass sie es sofort hergeben sollte. Ihre Schwester war an diesem Tag auch sauer auf sie, ihr gefiel es nicht so etwas in ihrem Haus zu haben, wo so viel über schwarze Magie darin stand. Lunara glaubte sich zu erinnern, dass sie selten so heftig gestritten hatten wie an diesem Tag. Aber sie sah es nicht ein, das Buch herzugeben, nur weil es Mariketa nicht passte und so einigten sie sich, dass ihre Schwester es ignorieren würde, wenn sie es nicht vor ihr las. Aber da ihre Schwester sowieso oft weg war, hatte sie genügend Zeit um es zu lesen und lernen, ohne dass sie ihre Vereinbarung brach.
Dann ging sie wieder zurück in den Flur, wo immernoch Sitrith stand.
„Hast du was von Ariton gehört?“ fragte sie diesen.
,Erinnere mich nicht daran,‘ dachte sich Lunara genervt und ihre Fingernägel bohrten sich in ihre Handinnenflächen. Sie presste den Kiefer fest zusammen und versuchte die Wut zu verdrängen, die sich erneut in ihr auszubreiten versuchte. „In der Kneipe war es schön, ja,“ antwortete sie schließlich. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Mariketa sie mit hochgezogener Augenbraue anschaute, aber sie hatte nun genauso wenig Lust darauf mehr einzugehen, wie ihre Schwester ihren Traum mit ihr zu teilen.
Manchmal kam es Lunara so vor, als wäre ihre kleine Schwester eifersüchtig oder neidisch wegen ihrer ganzen Männergeschichten. Mariketa brachte so gut wie nie jemanden mit, sie war zwar ständig in irgendwelche verliebt, aber sie traute sich nie diese anzusprechen. So manches Mal war Lunara total genervt von ihr, wenn sie ihr wieder von dem nächsten vorschwärmte, wie toll dieser sei und welch wunderschöne Augen er denn hatte. Sie fragte sich, wie man denn so naiv sein konnte, so schnell konnte sich auch nur ihre Schwester verlieben! Sie selbst hatte es eher auf Affären abgesehen, um genau zu sein auf One Night Stands. Sie brauchte keinen Mann, der ständig um sie herumschawenzelte und ihr nur im Weg war, wie ein Klotz am Bein.
„Was willst du hier? Verschwinde!“ sagte ihre Schwester plötzlich im scharfen Ton und holte sie damit aus ihren Gedanken. Doch bevor sie sich aufregen konnte, wie sie mit ihr sprach, ergänzte sie zur Erklärung ein einziges Wort, Andrej. Lunara verdrehte die Augen. Dieser Geist ging ihr mächtig auf die Nerven, selbst wenn sie ihn gar nicht sehen konnte. Würde sie ihn sehen können, hätte sie ihn per Telikekinese schon längst irgendwo ins Jenseits befördert oder ihm einen saftigen Fluch auferlegt, dass er nie wieder zu ihnen zurück kehren würde. Dieser seltsame Geist stand auf ihre Schwester und kapierte einfach nicht, dass diese keinerlei Interesse an ihm hatte. Sie fragte sich, wieso ihre Schwester auch in diesem Falle viel zu gutmütig war, anstatt ihm endlich mal gescheit die Meinung zu geigen und etwas Magie anzuwenden, damit er es endlich verstand.
Sie musste sich selbst eingestehen, dass sie sich auch etwas unwohl dabei fühlte, dass hier Gestalten ein und aus wanderten, die sie gar nicht sah. Sie erschauderte. Mariketa währendessen war in das Wohnzimmer verschwunden, wahrscheinlich hoffte sie, diesen Andrej so wieder los zu werden.
,Wer so kranke Liebhaber hat, braucht eigentlich auch keinen anderen mehr, kein wunder, wieso sie keinen mehr anspricht,‘ dachte sie sich spöttisch und ein Grinsen umspielte ihre Lippen.
Da sie nun sowieso alleine in der Küche war, holte sie ihr Zauberbuch aus dem globigen Schrank. Das Buch war sehr alt, stammte noch aus dem sechzehnten Jahrhundert oder noch weiter zurück. In ihm standen alle Zaubersprüche und Flüche, die über all die Jahre von den mächtigsten Hexen ergänzt wurden. Ehrfürchtig strich Lunara mit ihrer Hand über den staubigen Umschlag des dicken Lederbuches. Dieses Buch war ihr Heiligtum, sie verbrachte Stunden damit, darin zu lesen und die Sprüche und Flüche auswendig zu lernen und doch wurde sie nie fertig, so umfangreich war es. Dieses Buch enthielt gute, sowie auch schwarze Magie, sie selbst konzentrierte sich hauptsächlich auf die schwarze, sowie auf die unzähligen Flüche. Nur manche Sprüche der weißen Magie zog sie auch regelrecht auf und lernte sie brav, so Sachen wie z.B. wie man Wunden durch einen Zauberspruch verheilen lässt oder andere nützliche Dinge, die nicht alleine dem Guten galten, sondern einfach nützlich waren.
Sie erinnerte sich wieder an ihre Zeit bei ihren Vater, als sie bei ihm in der Unterwelt lebte und so vieles von ihm lernte.
„Lerne nur das, was für dich wirklich relevant ist,“ hatte er ihr immer eingeprägt. „Alles andere ist nur zusätzlicher Belast und trübt deine Sinne.“
Sie seufzte. Irgendwie vermisste sie ihren Vater und die Unterwelt, auch wenn sie sich beim besten Willen nicht vorstellen konnte, dort zu leben. Sie brauchte Leben um sich herum, sie brauchte Trubel und Party, die Großstadt war perfekt für sie. Für die Ewigkeit irgendwo in einer der unzähligen höhlen der Unterwelt zu verbringen oder gar in einem Feuerwald der Dämonen war für sie undenkbar, auch wenn sich viele der bösen Hexen am liebsten dort aufhielten. Lunara war nicht von Grund auf böse, sie hatte sich nur dem Bösen verschrieben.
Sie schlug das Lederbuch auf und begann darin zu lesen.
Spruch für Spruch ging sie durch und wiederholte sie ein paar Mal, bis sie sich in ihr Gedächtnis eingebrannt hatten. Ein paar Sachen schrieb sie auf einen kleinen Zettel auf, welchen sie später zusammenfaltete und in ihre Hosentasche steckte. Es waren Flüche, die sie im Alltag sicher gut gebrauchen könnte.
Wieder dachte sie an den Mann von letzter Nacht zurück. Ob ihr Zauber wohl schon wirkte? Wenn ja, würde sich die Frau, die er doch so liebte, dass sie ihm wichtiger war als sie, nicht mehr an ihn erinnern können. Sie lachte bitter auf. Der würde Augen machen! Jeder sollte merken, dass man mit ihr nicht spielen konnte!
Es klopfte an der Haustüre.
„Mariketa?“ fragte Lunara prüfend und streckte ihren Kopf in das Wohnzimmer, doch diese lag inzwischen ausgestreckt auf der Couch und träumte vor sich hin, bestimmt mal wieder von irgendeinem Typen, den sie sowieso nie ansprechen würde.
Also machte sie sich selbst auf den Weg zur Türe. Sie öffnete diese und ihr Herz machte einen kleinen Freudensprung, als sie sah, wer es war.
Es war Sitrith, der davor stand, ein Dämon. Er war ein guter Freund ihrer Mutter und kannte auch ihren Vater. Dass er mit ihrer Mutter befreundet war, passte ihr nicht, aber sie fragte ihn gerne nach ihrem Vater. Wie es ihm wohl ging?
„Hallo Sitrith! Schön, dass du uns mal wieder besuchen kommst!“ begrüßte sie ihn und ging zur Seite, dass er eintreten konnte.
Sie war von ihm schon immer fasziniert gewesen, mehr als es eigentlich gut wäre. Es gab eine Zeit, da war sie sogar in ihn verliebt, oder war sie es immernoch? Nein, so etwas wie Liebe kannte sie nicht, was schließlich auch egal war, denn selbst wenn es so wäre, würde sie es niemals zugeben. Außerdem war er ein Dämon.
Dann fiel ihr etwas ein, sie rannte schnell in die Küche und legte ihr Buch zurück in den Schrank, bevor er es erblicken konnte. Sie teilte das Buch nicht gerne mit anderen, auch ihre Schwester wusste, dass es für sie tabu war. Sie hatte es lange Zeit vor ihr versteckt, bis sie es einmal aus Versehen in der Küche vergessen hatte. Als sie an diesem Tag nach Hause kam, fand sie Mariketa vor, die diese in dem alten Zauberbuch las. Sie rastete aus. Sie schrie ihre Schwester an, dass sie es sofort hergeben sollte. Ihre Schwester war an diesem Tag auch sauer auf sie, ihr gefiel es nicht so etwas in ihrem Haus zu haben, wo so viel über schwarze Magie darin stand. Lunara glaubte sich zu erinnern, dass sie selten so heftig gestritten hatten wie an diesem Tag. Aber sie sah es nicht ein, das Buch herzugeben, nur weil es Mariketa nicht passte und so einigten sie sich, dass ihre Schwester es ignorieren würde, wenn sie es nicht vor ihr las. Aber da ihre Schwester sowieso oft weg war, hatte sie genügend Zeit um es zu lesen und lernen, ohne dass sie ihre Vereinbarung brach.
Dann ging sie wieder zurück in den Flur, wo immernoch Sitrith stand.
„Hast du was von Ariton gehört?“ fragte sie diesen.
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Re: Haus von Lunara und Mariketa
Cf.: Dämonenwelt - Flammenwald
Es war Lunara, die im Türrahmen stand und ihn eingehend musterte. Sie begrüßte ihn und trat zur Seite, damit er den geräumigen Flur betreten konnte.
Hinter sich schloss er die Tür und fühlte sich gleich weniger beobachtet, als zuvor. Die Menschen waren einfach zu neugierig. Sie hatten gute Augen und merkten innerlich sofort, wenn sie jemand sahen, der eigentlich nicht in diese Welt gehörte.
Doch Vorteil für den Dämon war gewesen, dass Menschen nicht wussten, wen sie vor sich hatten. Doch dass sie es wussten, war schon riskant genug.
„Ich war in der Gegend, und dachte, ich käme einmal vorbei“, log er gekonnt, grinste aber leicht. Die Hexen wussten genau, wo er sich normalerweise herumtrieb und das war bestimmt nicht in der Menschenwelt. Schon lange hatte er seine Faszination für diese Welt verloren. Vor zwei Jahrhunderten war es etwas Neues gewesen, doch inzwischen lebte Salome nicht mehr in dieser Welt und auch sonst veränderte sich nichts Bedeutendes.
Es war schlichtweg langweilig hier, wenn man es aus Sicht eines Dämons betrachtete. Was die beiden Hexen hierhin führte, konnte sich Sitrith bis heute nicht erklären.
Abwartend stand er im Flur und lehnte sich an die Wand, während Lunara in die Küche ging. Man hörte etwas rascheln und schon war sie wieder da. Sie fragte ihn nach Ariton, ihrem Vater.
Ungewollt glommen die Flammen in seinen Augen auf, doch er räusperte sich nur leicht und nickte.
„Ja, in der Tat habe ich das. Er schickt Grüße, ich war gerade bei ihm“, sagte er und bemühte sich, freundlich zu klingen. Den Anlass, warum er wirklich bei Ariton gewesen war, schluckte er herunter, ebenso wie die Grüße Salomes. Er würde einen Teufel tun, und Grüße ausrichten, denn Lunara war schon lange nicht mehr gut auf sie zu sprechen. Sitrith hatte zeitweise ihre Entwicklung mitbekommen. Vom kleinen, süßen Hexenkind zur ausgewachsenen schwarzen Hexe. Und doch war sie nicht so wie die echten schwarzen Magierinnen. Sie konnte freundlich sein, wenn sie wollte und schien trotzdem vom Hass zerfressen. Was sie an manchen Tagen gefährlicher machte, als die, die das Böse tief in sich trugen. Was genau der Grund ihres Hasses war, wusste Sitrith nicht. Aber wer verstand die schwarze Magie schon völlig?
Lunara war eine mächtige Hexe, mit unglaublichen Fähigkeiten. Genau wie ihr Vater. Was wohl einer der Gründe war, weswegen er der nachfolgende Dämonenfürst geworden ist. Sitrith strich sich eine verirrte Haarsträhne hinter sein Ohr und stieß sich von der Wand ab.
„Und was war in letzter Zeit bei euch so los? Irgendetwas Besonderes?“, fragte er und folgte Lunara in die Küche und setzte sich auf einen der Stühle, die dort standen.
Wie er jetzt dort saß, in Gedanken versunken, fiel ihm erst etwas auf. Ariton war viel unruhiger gewesen, als sonst. Er war immer von sich überzeugt und selbstsicher. Anders als an Sitriths Besuch.
Plante er etwa etwas? War das der Grund, warum er ihn wieder auf seine Rückkehr zu seinen Eltern angesprochen hatte.
Aber konnte das ihm nicht egal sein? Er hatte nichts in den Plänen des Fürsten zu bestimmen und es war ihm auch eigentlich egal. Doch der Gedanke wollte einfach nicht verschwinden.
Es war Lunara, die im Türrahmen stand und ihn eingehend musterte. Sie begrüßte ihn und trat zur Seite, damit er den geräumigen Flur betreten konnte.
Hinter sich schloss er die Tür und fühlte sich gleich weniger beobachtet, als zuvor. Die Menschen waren einfach zu neugierig. Sie hatten gute Augen und merkten innerlich sofort, wenn sie jemand sahen, der eigentlich nicht in diese Welt gehörte.
Doch Vorteil für den Dämon war gewesen, dass Menschen nicht wussten, wen sie vor sich hatten. Doch dass sie es wussten, war schon riskant genug.
„Ich war in der Gegend, und dachte, ich käme einmal vorbei“, log er gekonnt, grinste aber leicht. Die Hexen wussten genau, wo er sich normalerweise herumtrieb und das war bestimmt nicht in der Menschenwelt. Schon lange hatte er seine Faszination für diese Welt verloren. Vor zwei Jahrhunderten war es etwas Neues gewesen, doch inzwischen lebte Salome nicht mehr in dieser Welt und auch sonst veränderte sich nichts Bedeutendes.
Es war schlichtweg langweilig hier, wenn man es aus Sicht eines Dämons betrachtete. Was die beiden Hexen hierhin führte, konnte sich Sitrith bis heute nicht erklären.
Abwartend stand er im Flur und lehnte sich an die Wand, während Lunara in die Küche ging. Man hörte etwas rascheln und schon war sie wieder da. Sie fragte ihn nach Ariton, ihrem Vater.
Ungewollt glommen die Flammen in seinen Augen auf, doch er räusperte sich nur leicht und nickte.
„Ja, in der Tat habe ich das. Er schickt Grüße, ich war gerade bei ihm“, sagte er und bemühte sich, freundlich zu klingen. Den Anlass, warum er wirklich bei Ariton gewesen war, schluckte er herunter, ebenso wie die Grüße Salomes. Er würde einen Teufel tun, und Grüße ausrichten, denn Lunara war schon lange nicht mehr gut auf sie zu sprechen. Sitrith hatte zeitweise ihre Entwicklung mitbekommen. Vom kleinen, süßen Hexenkind zur ausgewachsenen schwarzen Hexe. Und doch war sie nicht so wie die echten schwarzen Magierinnen. Sie konnte freundlich sein, wenn sie wollte und schien trotzdem vom Hass zerfressen. Was sie an manchen Tagen gefährlicher machte, als die, die das Böse tief in sich trugen. Was genau der Grund ihres Hasses war, wusste Sitrith nicht. Aber wer verstand die schwarze Magie schon völlig?
Lunara war eine mächtige Hexe, mit unglaublichen Fähigkeiten. Genau wie ihr Vater. Was wohl einer der Gründe war, weswegen er der nachfolgende Dämonenfürst geworden ist. Sitrith strich sich eine verirrte Haarsträhne hinter sein Ohr und stieß sich von der Wand ab.
„Und was war in letzter Zeit bei euch so los? Irgendetwas Besonderes?“, fragte er und folgte Lunara in die Küche und setzte sich auf einen der Stühle, die dort standen.
Wie er jetzt dort saß, in Gedanken versunken, fiel ihm erst etwas auf. Ariton war viel unruhiger gewesen, als sonst. Er war immer von sich überzeugt und selbstsicher. Anders als an Sitriths Besuch.
Plante er etwa etwas? War das der Grund, warum er ihn wieder auf seine Rückkehr zu seinen Eltern angesprochen hatte.
Aber konnte das ihm nicht egal sein? Er hatte nichts in den Plänen des Fürsten zu bestimmen und es war ihm auch eigentlich egal. Doch der Gedanke wollte einfach nicht verschwinden.
Zuletzt von Sitrith am So Apr 04 2010, 19:16 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Sitrith- Towering Inferno
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Re: Haus von Lunara und Mariketa
Eine ganze Weile träumte sie auf der Couch vor sich hin, als es plötzlich zweimal an der Haustür klopfte. Jedoch konnte sie sich nicht von der Couch hochraffen um sie zu öffnen. Vielleicht war es nur der Postbote oder ein Nachbar dem der Zucker ausgegangen war. Denn wer sollte sie schon so früh am Morgen besuchen kommen?
Als sie kurz darauf Lunara ihren Namen rufen hörte, schweiften ihre Gedanken wieder ab.
Ihre Gedanken kreisten um die Mythenwelt in dem sie mehr oder weniger hineingeboren wurde. Mariketa fand diese mystische Welt mit all ihren Gefahren, Wundern und der Zauberei äußerst aufregend. Als Hüterin hatte sie die Macht durch die verschiedenen Welten zu reisen. Bisher hatte sie es nur ein paar Mal probiert. Und gereist war sie nur in ungefährliche Gebiete. Jedoch fühlten sich die meisten Fabelwesen – wie auch die Hexen - in der, der Menschen am wohlsten. Nur die Dämonen und die Elfen lebten zurückgezogen lieber in ihrer Welt. Noch nie hatte sie eine Elfe je zu Gesicht bekommen. Wer zufällig eine begegnete – was äußerst selten geschah - sprach entzückt von ihrer Schönheit und makellosen Reinheit.
Mit einem murren hörte sie ihre Schwester zur Tür gehen.
Ein anderes Bild drängte sich dazwischen, das ihres mysteriösen Fremden. Sie blickte zur Wanduhr. Noch hatte noch etwas Zeit, um ihre Kundin den Liebestrank vorbei zu bringen und dann anschließend wieder zum Cafe zu gehen.
Was sollte sie heute anziehen? Zuhause trug sie meistens Schlabberpulli, Jogginghose und dicke Wollsocken -mit denen sie immer durchs Haus rutschte – eben ganz schlicht, aber äußerst bequem. In ihrem Kleiderschrank hingen luftige Sommerkleider, manchmal auch brandneue Designerklamotten, die sie jedoch noch nie getragen hatte. Röcke, Jeans, Blusen, T-Shirts. Alles nichtsagend, wie Lunara sie gerne damit aufzog. Aber was sollte sie nun anziehen? Schließlich wollte sie ihm endlich auffallen. Was bisher leider nicht geklappt hatte. Immer saß er draußen auf der Terrasse des Cafés und schaute nur in seinem Block und zeichnete etwas aufs Papier – nie nahm er seine Umgebung, Sie, war. Was er wohl immer zeichnete? War er Künstler? Kunststudent?
Es war aufregend, sich sein Leben vorzustellen. Eins konnte sie mit Sicherheit sagen, er war nicht verheiratet, denn nach einem Ring hatte sie zuerst gesucht. Und eine Freundin war auch unwahrscheinlich. Warum sonst saß er täglich allein im Café.
Als sie im Flur ihre Schwester mit einem Mann reden hörte, setzte sie sich auf. Die Stimme kannte sie doch! Mit einem lauten Aufschrei wirbelte sie Richtung Küche, indem sich die beiden inzwischen aufhielten. Sitrith saß auf einen der Stühle, Andrej direkt neben ihm und machte ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter. Mariketa rannte blindlings auf ihn zu.
„Sit!“ rief sie freudestrahlend und schlang ihre Arme um ihn. Wie lange hatten sie sich schon nicht mehr gesehen. Er duftete nach Rauch, ein klein wenig nach Schwefel – was aber nicht unangenehm war - und nach etwas anderem. Etwas undefinierbarem. Sie mochte es.
„Wie geht’s dir? Hast du was von unseren Eltern gehört? Was machst du hier?“ Ohne Luft zu holen und Unterbrechung, plapperte sie auf ihn ein. „Warum…“ Mitten im Satz hörte sie auf. Wie immer war sie zu forsch und fragte viel zu viel. Mariketa höre schon die Stimme ihrer Schwester die sie tadelte ‚Es ist unhöflich jemandem bei einem Gespräch zu unterbrechen‘. Bla Bla Bla...
Schuldbewusst schaute sie zu Sitrith: “Tut mir leid. Ich habe euch unterbrochen.“
Als sie kurz darauf Lunara ihren Namen rufen hörte, schweiften ihre Gedanken wieder ab.
Ihre Gedanken kreisten um die Mythenwelt in dem sie mehr oder weniger hineingeboren wurde. Mariketa fand diese mystische Welt mit all ihren Gefahren, Wundern und der Zauberei äußerst aufregend. Als Hüterin hatte sie die Macht durch die verschiedenen Welten zu reisen. Bisher hatte sie es nur ein paar Mal probiert. Und gereist war sie nur in ungefährliche Gebiete. Jedoch fühlten sich die meisten Fabelwesen – wie auch die Hexen - in der, der Menschen am wohlsten. Nur die Dämonen und die Elfen lebten zurückgezogen lieber in ihrer Welt. Noch nie hatte sie eine Elfe je zu Gesicht bekommen. Wer zufällig eine begegnete – was äußerst selten geschah - sprach entzückt von ihrer Schönheit und makellosen Reinheit.
Mit einem murren hörte sie ihre Schwester zur Tür gehen.
Ein anderes Bild drängte sich dazwischen, das ihres mysteriösen Fremden. Sie blickte zur Wanduhr. Noch hatte noch etwas Zeit, um ihre Kundin den Liebestrank vorbei zu bringen und dann anschließend wieder zum Cafe zu gehen.
Was sollte sie heute anziehen? Zuhause trug sie meistens Schlabberpulli, Jogginghose und dicke Wollsocken -mit denen sie immer durchs Haus rutschte – eben ganz schlicht, aber äußerst bequem. In ihrem Kleiderschrank hingen luftige Sommerkleider, manchmal auch brandneue Designerklamotten, die sie jedoch noch nie getragen hatte. Röcke, Jeans, Blusen, T-Shirts. Alles nichtsagend, wie Lunara sie gerne damit aufzog. Aber was sollte sie nun anziehen? Schließlich wollte sie ihm endlich auffallen. Was bisher leider nicht geklappt hatte. Immer saß er draußen auf der Terrasse des Cafés und schaute nur in seinem Block und zeichnete etwas aufs Papier – nie nahm er seine Umgebung, Sie, war. Was er wohl immer zeichnete? War er Künstler? Kunststudent?
Es war aufregend, sich sein Leben vorzustellen. Eins konnte sie mit Sicherheit sagen, er war nicht verheiratet, denn nach einem Ring hatte sie zuerst gesucht. Und eine Freundin war auch unwahrscheinlich. Warum sonst saß er täglich allein im Café.
Als sie im Flur ihre Schwester mit einem Mann reden hörte, setzte sie sich auf. Die Stimme kannte sie doch! Mit einem lauten Aufschrei wirbelte sie Richtung Küche, indem sich die beiden inzwischen aufhielten. Sitrith saß auf einen der Stühle, Andrej direkt neben ihm und machte ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter. Mariketa rannte blindlings auf ihn zu.
„Sit!“ rief sie freudestrahlend und schlang ihre Arme um ihn. Wie lange hatten sie sich schon nicht mehr gesehen. Er duftete nach Rauch, ein klein wenig nach Schwefel – was aber nicht unangenehm war - und nach etwas anderem. Etwas undefinierbarem. Sie mochte es.
„Wie geht’s dir? Hast du was von unseren Eltern gehört? Was machst du hier?“ Ohne Luft zu holen und Unterbrechung, plapperte sie auf ihn ein. „Warum…“ Mitten im Satz hörte sie auf. Wie immer war sie zu forsch und fragte viel zu viel. Mariketa höre schon die Stimme ihrer Schwester die sie tadelte ‚Es ist unhöflich jemandem bei einem Gespräch zu unterbrechen‘. Bla Bla Bla...
Schuldbewusst schaute sie zu Sitrith: “Tut mir leid. Ich habe euch unterbrochen.“
Mariketa Favell- Ghost Whisperer
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Re: Haus von Lunara und Mariketa
Tief in Gedanken versunken, hockte Sitrith auf dem Stuhl und starrte auf die Küchenuhr, wie sich ihre Zeiger fortwährend weiterbewegten. Ein ewiger Kreislauf. Er grinste. Seit wann war er so resigniert. Lag vielleicht an der frischen Luft.
Als er ein lautes Kreischen aus dem Wohnzimmer hörte, wirbelte er auf seinem Stuhl herum. Noch bevor er irgendetwas sagen, auch nur blinzeln konnte, kam auch schon Mariketa auf ihn zu gerannt.
“Sit!“ Der Dämon verzog das Gesicht. Die kleine Hexe war die einzige, die ihn so nennen durfte, mehr oder minder mit seiner Erlaubnis. Ein Geschöpf der Unterwelt mit Spitznamen, das hatte es wohl auch noch nicht gegeben. Vermutlich kam das unter die Kategorie ‚Schande’ oder ‚Ruf schädigend’. Doch Sitrith konnte sich dagegen sowieso nicht währen, warum also die Mühe aufbringen?
Wenige Sekunden später hatte Mariketa die Arme um ihn geschlossen und ihr Gesicht an seiner Schulter vergraben. Er rollte kurz die Augen in Richtung Lunara, ließ aber sonst ihren ‚Ausbruch’ unbeachtet.
Als Sitrith kurz an ihrem Haar schnupperte, brannte der Geruch und seiner Nase. Es war unglaublich süß und unerträglich liebreizend.
Doch noch bevor er zu einem sarkastischen Kommentar ansetzen konnte, plapperte sie schon auf ihn ein. Als sie endlich ihren Redeschwall stoppte und sich dafür entschuldigte grinste der Dämon leicht.
„Ich freu mich auch, dich zu sehen. Mir geht’s … gut. Euren Eltern auch, viele Grüße von Ariton. Und ich habe euch ewig nicht gesehen und war … quasi ganz in der Nähe, deswegen dachte ich, komme ich mal auf einen Sprung vorbei. Der ewige Qualm da unten ist auch nicht das einzig Wahre“, antwortete er trocken und musterte sie skeptisch.
„Was hast du eigentlich wieder für ein übles Zeug gebraut? Das riecht wirklich übel. Trieft geradezu von Liebe und Freundlichkeit.“ Sitrith verzog das Gesicht. Er konnte diese verzweifelten Menschen nicht verstehen, die sich Liebes oder Freundschaftstränke brauen ließen und damit Männer bezirzen wollten. Es war doch bloß falsche Liebe. Konnte man sich da überhaupt gut fühlen?
Aber selbst Liebestränklein waren nützlich, wenn man es für böse Zwecke benutzen wollte. Auch wenn es viel leichter ging, eine glückliche Liebe zu zerstören. Ein bisschen Feuer oder einfach mal seinen Charme spielen lassen.
Der Dämon schnaubte und blies dabei ungewollt eine kleine Rauchwolke hoch. Kurz räusperte er sich und ließ sie dann verschwinden.
„Und … was hast du heute noch vor?“, fragte er jetzt an die jüngere der beiden Hexen gewandt.
Sitrith selbst hatte nicht wirklich eine Ahnung, was er machen sollte. Die Nacht im Dämonenreich wäre noch lang, also hatte es wohl keinen Sinn, wieder zurückzukehren. Wenn die Hexen heute noch nichts geplant hatten, warum sollte er dann nicht hierbleiben?
Etwas gelangweilt spielte er mit einer kleinen Flamme, die aus seinem Finger schoss herum. Er hatte diese kleinen Kunststücke, wie Feuer aus seiner Hand zu entfachen schon von seinen Eltern beigebracht bekommen, es war nichts, was man wirklich brauchte, außer man wollte die Geschehnisse der Dämonenwelt bei Nacht betrachten, was ab und zu sehr interessant sein konnte. Sonst aber benutzte Sitrith diese Fähigkeiten eher zum Zeitvertreib.
Mariketa hatte nach ihren Eltern gefragt. Sicherlich wollte sie auch von ihrer Mutter hören. Es wäre ein wenig unglaubwürdig, wenn er nichts von ihr gehört hätte. Denn in der Unterwelt lief man sich täglich über den Weg, auch wenn sie riesig groß war. Dort war einfach das Verhältnis, Strecken zurückzulegen, ein ganz anderes. Und die meisten Dämonen und Hexen hielten sich immer an den gleichen Orten auf. Die Feuerdämonen im Flammenwald und den umgebenen Aschelandschaften. Der Dämonenfürst in seiner Festung, die, laut Legenden, im Mittelpunkt der Unterwelt stand und von allem umrundet war. Auch wenn man meinen könnte, nach einer Zeit, die ganze Welt zu kennen, so taten sich doch immer wieder neue Gebiete auf. Als dehnte sich das Reich der Dämonen immer weiter aus. Ins Unendliche hinein. Wenn man nach einem Ende der Welt suchte, fand man keines. Es gab keine Decke, keine Wände, wie ein einfacher Raum. Es war einfach unendlich zu allen Seiten hin. Vermutlich könnte man auch unendlich weit in den Boden hinein graben und man fände kein Ende. Diese Überlegungen verursachten Kopfschmerzen, und man sollte eigentlich nicht darüber nachdenken, Sitrith tat es trotzdem, so wie jeder Dämon, wenn er zu viel Langeweile hatte.
Sollte er sich vielleicht doch eine Arbeit suchen, um das Leben rumzukriegen. Obwohl er dann wieder zurück zu seinen Eltern müsste.
Sitrith knirschte mit den Zähnen. Ungewollt umklammerte er die Tischkante und setzte sie in Brand. Mit einem scharfen Blick auf die Flammen, ließ er sie ersticken und fuhr mit den Fingerkuppen über den Brandfleck, um auch ihn zum Verschwinden zu bringen.
Salome hatte ihn in diesem Bereich einiges beigebracht. Ohne wirklich nachzudenken warf er eine Bemerkung in den Raum. „Auch viele Grüße von Salome.“
Kaum hatte er es ausgesprochen, hätte er am liebsten den Kopf auf die Tischplatte knallen lassen. Das Thema hatten sie doch schon durch. Lunara reagierte auf ihre Mutter extrem gereizt und es gab schon etliche Streitereien zwischen den Hexenschwestern deswegen. Und jetzt hatte Sitrith das wieder absichtlich heraufbeschworen.
Ich sollte wirklich arbeiten und mich nützlich machen. Wird immer schlimmer, dachte er sarkastisch und wartete auf einen Wutausbruch Lunaras.
Als er ein lautes Kreischen aus dem Wohnzimmer hörte, wirbelte er auf seinem Stuhl herum. Noch bevor er irgendetwas sagen, auch nur blinzeln konnte, kam auch schon Mariketa auf ihn zu gerannt.
“Sit!“ Der Dämon verzog das Gesicht. Die kleine Hexe war die einzige, die ihn so nennen durfte, mehr oder minder mit seiner Erlaubnis. Ein Geschöpf der Unterwelt mit Spitznamen, das hatte es wohl auch noch nicht gegeben. Vermutlich kam das unter die Kategorie ‚Schande’ oder ‚Ruf schädigend’. Doch Sitrith konnte sich dagegen sowieso nicht währen, warum also die Mühe aufbringen?
Wenige Sekunden später hatte Mariketa die Arme um ihn geschlossen und ihr Gesicht an seiner Schulter vergraben. Er rollte kurz die Augen in Richtung Lunara, ließ aber sonst ihren ‚Ausbruch’ unbeachtet.
Als Sitrith kurz an ihrem Haar schnupperte, brannte der Geruch und seiner Nase. Es war unglaublich süß und unerträglich liebreizend.
Doch noch bevor er zu einem sarkastischen Kommentar ansetzen konnte, plapperte sie schon auf ihn ein. Als sie endlich ihren Redeschwall stoppte und sich dafür entschuldigte grinste der Dämon leicht.
„Ich freu mich auch, dich zu sehen. Mir geht’s … gut. Euren Eltern auch, viele Grüße von Ariton. Und ich habe euch ewig nicht gesehen und war … quasi ganz in der Nähe, deswegen dachte ich, komme ich mal auf einen Sprung vorbei. Der ewige Qualm da unten ist auch nicht das einzig Wahre“, antwortete er trocken und musterte sie skeptisch.
„Was hast du eigentlich wieder für ein übles Zeug gebraut? Das riecht wirklich übel. Trieft geradezu von Liebe und Freundlichkeit.“ Sitrith verzog das Gesicht. Er konnte diese verzweifelten Menschen nicht verstehen, die sich Liebes oder Freundschaftstränke brauen ließen und damit Männer bezirzen wollten. Es war doch bloß falsche Liebe. Konnte man sich da überhaupt gut fühlen?
Aber selbst Liebestränklein waren nützlich, wenn man es für böse Zwecke benutzen wollte. Auch wenn es viel leichter ging, eine glückliche Liebe zu zerstören. Ein bisschen Feuer oder einfach mal seinen Charme spielen lassen.
Der Dämon schnaubte und blies dabei ungewollt eine kleine Rauchwolke hoch. Kurz räusperte er sich und ließ sie dann verschwinden.
„Und … was hast du heute noch vor?“, fragte er jetzt an die jüngere der beiden Hexen gewandt.
Sitrith selbst hatte nicht wirklich eine Ahnung, was er machen sollte. Die Nacht im Dämonenreich wäre noch lang, also hatte es wohl keinen Sinn, wieder zurückzukehren. Wenn die Hexen heute noch nichts geplant hatten, warum sollte er dann nicht hierbleiben?
Etwas gelangweilt spielte er mit einer kleinen Flamme, die aus seinem Finger schoss herum. Er hatte diese kleinen Kunststücke, wie Feuer aus seiner Hand zu entfachen schon von seinen Eltern beigebracht bekommen, es war nichts, was man wirklich brauchte, außer man wollte die Geschehnisse der Dämonenwelt bei Nacht betrachten, was ab und zu sehr interessant sein konnte. Sonst aber benutzte Sitrith diese Fähigkeiten eher zum Zeitvertreib.
Mariketa hatte nach ihren Eltern gefragt. Sicherlich wollte sie auch von ihrer Mutter hören. Es wäre ein wenig unglaubwürdig, wenn er nichts von ihr gehört hätte. Denn in der Unterwelt lief man sich täglich über den Weg, auch wenn sie riesig groß war. Dort war einfach das Verhältnis, Strecken zurückzulegen, ein ganz anderes. Und die meisten Dämonen und Hexen hielten sich immer an den gleichen Orten auf. Die Feuerdämonen im Flammenwald und den umgebenen Aschelandschaften. Der Dämonenfürst in seiner Festung, die, laut Legenden, im Mittelpunkt der Unterwelt stand und von allem umrundet war. Auch wenn man meinen könnte, nach einer Zeit, die ganze Welt zu kennen, so taten sich doch immer wieder neue Gebiete auf. Als dehnte sich das Reich der Dämonen immer weiter aus. Ins Unendliche hinein. Wenn man nach einem Ende der Welt suchte, fand man keines. Es gab keine Decke, keine Wände, wie ein einfacher Raum. Es war einfach unendlich zu allen Seiten hin. Vermutlich könnte man auch unendlich weit in den Boden hinein graben und man fände kein Ende. Diese Überlegungen verursachten Kopfschmerzen, und man sollte eigentlich nicht darüber nachdenken, Sitrith tat es trotzdem, so wie jeder Dämon, wenn er zu viel Langeweile hatte.
Sollte er sich vielleicht doch eine Arbeit suchen, um das Leben rumzukriegen. Obwohl er dann wieder zurück zu seinen Eltern müsste.
Sitrith knirschte mit den Zähnen. Ungewollt umklammerte er die Tischkante und setzte sie in Brand. Mit einem scharfen Blick auf die Flammen, ließ er sie ersticken und fuhr mit den Fingerkuppen über den Brandfleck, um auch ihn zum Verschwinden zu bringen.
Salome hatte ihn in diesem Bereich einiges beigebracht. Ohne wirklich nachzudenken warf er eine Bemerkung in den Raum. „Auch viele Grüße von Salome.“
Kaum hatte er es ausgesprochen, hätte er am liebsten den Kopf auf die Tischplatte knallen lassen. Das Thema hatten sie doch schon durch. Lunara reagierte auf ihre Mutter extrem gereizt und es gab schon etliche Streitereien zwischen den Hexenschwestern deswegen. Und jetzt hatte Sitrith das wieder absichtlich heraufbeschworen.
Ich sollte wirklich arbeiten und mich nützlich machen. Wird immer schlimmer, dachte er sarkastisch und wartete auf einen Wutausbruch Lunaras.
Sitrith- Towering Inferno
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Re: Haus von Lunara und Mariketa
"Nein, hier gibt es nichts neues, jeden Tag das selbe Spiel, Alltag eben," antwortete Lunara dem Dämon und ging wieder Richtung Küche, wohin er ihr diesmal folgte. Er setzte sich auf einen der Stühle am Küchentisch. Lunara lehnte sich gegen den Kühlschrank und beobachtete ihn still. Er schien in Gedanken zu sein, ob es wohl in der Dämonenwelt Ärger gab?
Er hatte letztens ihren Vater getroffen, wie er ihr eben erzählt hatte, also konnte es gut möglich sein, dass etwas im Busch war. Ihr Vater hatte meist Gründe, wenn er sich Blicken ließ, selten kam er bei irgendjemandem einfach nur so vorbei, von Besuchen und Wiedersehen hielt er wohl nicht viel. Sie merkte, dass diese Gedanken reumütig waren, sie wünschte sich, er würde mal wieder bei ihr vorbei schauen.
Sie wollte Sitrith gerade etwas fragen, als vom Wohnzimmer aus ein lautes Schreien ertönte. Wenige Sekunden später kam auch schon Mariketa in die Küche geeilt und warf sich Sitrith um den Hals. Lunara schaute sich dies missgünstig an, ihr gefiel die überschwängliche Art ihrer Schwester nicht. Irgendwann wird sie sich damit noch in Gefahr bringen. Sitrith schien auch überrascht, er verdrehte kurz die Augen in ihre Richtung. Sie zuckte darauf nur mit den Schultern, was so viel bedeuten sollte wie 'du kennst doch meine Schwester'.
Als Mariketa ihm nach ihrer Familie fragte wurde Lunara hellhörig, sie merkte, wie die Wut wieder zu siegen drohte. Sie wusste ganz genau, dass sie damit nicht nur ihren Vater meinte. Doch sie beschloss nun nicht weiter darauf einzugehen und fauchte ihre Schwester nur an, dass es unhöflich sein, andere beim Gespräch zu unterbrechen.
Er fragte Mariketa was sie heute noch so vor hatte. Lunaras Gedanken wurden bitter.
'Das selbe wie jeden Tag, Männer anschmachten' dachte sie sich, stieß aber nur ein verächtliches Geräusch aus, welches sich anhörte, als würde sie sich räuspern.
Der Feuerdämon fragte ihre Schwester noch, ob sie wieder einen ihrer Liebestränke gebraut hatte, da es hier danach stank. Wenigstens er teilte ihre Sicht. Was war Liebe denn schon wert, wenn sie erzwungen war. Oder anders: Was war Liebe denn überhaupt wert?
Lunara erschrak, als ihre Gedanken unterbrochen wurden, in dem ein Feuer auf dem Küchentisch entflammte. Sie schaute böse zu Sitrith, der die Flamme aber bereits wieder erstickt hatte und die Brandmale entfernte. Konnte sich dieser Dämon nicht einmal beherrschen mit seinem Feuer? Sie waren mitten in der Menschenwelt, würde er ihr Haus abfackeln, wäre das nicht gerade praktisch. Mindestens tausend Mal hatte sie ihm schon gesagt, wie sehr sie es hasste, wenn er in ihrer Welt mit dem Feuer spielte, aber er schien sie in dem Punkt einfach zu ignorieren. Jedem anderen hätte sie schon gezeigt, wer die Stärkere ist und wer hier das Sagen hat, aber ihm ließ sie viel zu viel durchgehen, wie sie sich selbst eingestehen musste. Sie betrachtete ihn, wie er so da saß und wieder in Gedanken zu sein schien und ein seltsames Gefühl machte sich in ihr breit. Was war das bloß? Was es auch war, sie kannte es nicht, oder hatte es vor langer Zeit schon vergessen.
"Auch viele Grüße von Salome," verkündete der Dämon auf einmal.
Lunara hätte sich beinahe an ihrer eigenen Spucke verschluckt. Ungläubig schaute sie zu dem Tisch herüber. Dachte er ernsthaft, wie würde sich über ihre Grüße freuen? Kannte er sie nicht besser? Ihre Schwester schien davon mehr begeistert zu sein, sie sah, wie sich ein Glänzen in ihren Augen ausbreiteten, aber dann schaute sie erschrocken zu ihr.
Lunara wurde schwindelig. Wieder fühlte sich sich zurück versetzt in die Vergangenheit, sie hasste diese ständigen Erinnerungen, die sie immer wieder einholten und sie quälten, doch sie konnte nichts dagegen machen. Diese Erinnerungen hatten sich viel zu Tief in ihr Gedächtnis und sogar in ihr Unterbewußtsein gedrängt, als dass sie sie je vergessen könnte.
Damals war sie schon etwas älter, sie war zehn oder elf, so genau wusste sie es nicht mehr. Auf jeden Fall war es ihr Geburtstag. Ihre Mutter hatte ihr versprochen auf ihre Party zu kommen, sie hatte sich schon gewundert, wieso sie überhaupt zugesagt hatte, normal erschien Salome nie auf irgenwelchen Feiern Veranstaltungen oder ähnlichem von ihren Töchtern. Doch sie freute sich, sie war glücklich, dass ihre Mutter diesmal kommen wollte. Den ganzen Tag war sie am Vorbereiten, es sollte alles perfekt sein, wenn sie kam, es sollte ein richtig schöner Tag sein. Doch was war letztendlich? Ihre Mutter war nicht erschienen, was hatte sie auch anderes erwartet? Und ihre Schwester war krank geworden, so verbrachte sie ihren Geburtstag, auf den sie sich schon seit Wochen gefreut hatte alleine am Krankenbett ihrer Schwester, um ihr den Lappen wieder zu kühlen, wenn das Fieber ihn erhitzt hatte und ihr die Alpträume zu nehmen, die der Fieberwahn ihr brachte. Am nächsten Tag kam verspätet eine Geburtstagskarte an von ihrer Mutter, doch darauf stand nur:
Hallo Lunara,
ich wünsche dir alles Gute zu deinem Geburstag!
Küsse,
Mama.
Nur das! Keine Entschuldigung, nichts! Nichtmal eine Erklärung, wieso sie nicht kommen konnte! Wenn sie es zuvor doch nur nicht versprochen hätte!
Lunara stand in der Küche des kleinen Hauses und kämpfte gegen den Schwindel an. Ihre Hand presste sie gegen die Schläfen, die heftig zu pochen begannen. Sie hasste ihre Mutter!
"Ich hasse sie," sprach sie laut aus und ging einen Schritt auf Sitrith zu.
"Ich hasse sie! ERWÄHNE SIE NIE WIEDER!" schrie sie ihn an. Sie war wie außer sich, normal schrie sie ihn nie an, aber ihr Kopf fühlte sich benommen und ihr Hass zu ihrer Mutter übermannte sie.
Er hatte letztens ihren Vater getroffen, wie er ihr eben erzählt hatte, also konnte es gut möglich sein, dass etwas im Busch war. Ihr Vater hatte meist Gründe, wenn er sich Blicken ließ, selten kam er bei irgendjemandem einfach nur so vorbei, von Besuchen und Wiedersehen hielt er wohl nicht viel. Sie merkte, dass diese Gedanken reumütig waren, sie wünschte sich, er würde mal wieder bei ihr vorbei schauen.
Sie wollte Sitrith gerade etwas fragen, als vom Wohnzimmer aus ein lautes Schreien ertönte. Wenige Sekunden später kam auch schon Mariketa in die Küche geeilt und warf sich Sitrith um den Hals. Lunara schaute sich dies missgünstig an, ihr gefiel die überschwängliche Art ihrer Schwester nicht. Irgendwann wird sie sich damit noch in Gefahr bringen. Sitrith schien auch überrascht, er verdrehte kurz die Augen in ihre Richtung. Sie zuckte darauf nur mit den Schultern, was so viel bedeuten sollte wie 'du kennst doch meine Schwester'.
Als Mariketa ihm nach ihrer Familie fragte wurde Lunara hellhörig, sie merkte, wie die Wut wieder zu siegen drohte. Sie wusste ganz genau, dass sie damit nicht nur ihren Vater meinte. Doch sie beschloss nun nicht weiter darauf einzugehen und fauchte ihre Schwester nur an, dass es unhöflich sein, andere beim Gespräch zu unterbrechen.
Er fragte Mariketa was sie heute noch so vor hatte. Lunaras Gedanken wurden bitter.
'Das selbe wie jeden Tag, Männer anschmachten' dachte sie sich, stieß aber nur ein verächtliches Geräusch aus, welches sich anhörte, als würde sie sich räuspern.
Der Feuerdämon fragte ihre Schwester noch, ob sie wieder einen ihrer Liebestränke gebraut hatte, da es hier danach stank. Wenigstens er teilte ihre Sicht. Was war Liebe denn schon wert, wenn sie erzwungen war. Oder anders: Was war Liebe denn überhaupt wert?
Lunara erschrak, als ihre Gedanken unterbrochen wurden, in dem ein Feuer auf dem Küchentisch entflammte. Sie schaute böse zu Sitrith, der die Flamme aber bereits wieder erstickt hatte und die Brandmale entfernte. Konnte sich dieser Dämon nicht einmal beherrschen mit seinem Feuer? Sie waren mitten in der Menschenwelt, würde er ihr Haus abfackeln, wäre das nicht gerade praktisch. Mindestens tausend Mal hatte sie ihm schon gesagt, wie sehr sie es hasste, wenn er in ihrer Welt mit dem Feuer spielte, aber er schien sie in dem Punkt einfach zu ignorieren. Jedem anderen hätte sie schon gezeigt, wer die Stärkere ist und wer hier das Sagen hat, aber ihm ließ sie viel zu viel durchgehen, wie sie sich selbst eingestehen musste. Sie betrachtete ihn, wie er so da saß und wieder in Gedanken zu sein schien und ein seltsames Gefühl machte sich in ihr breit. Was war das bloß? Was es auch war, sie kannte es nicht, oder hatte es vor langer Zeit schon vergessen.
"Auch viele Grüße von Salome," verkündete der Dämon auf einmal.
Lunara hätte sich beinahe an ihrer eigenen Spucke verschluckt. Ungläubig schaute sie zu dem Tisch herüber. Dachte er ernsthaft, wie würde sich über ihre Grüße freuen? Kannte er sie nicht besser? Ihre Schwester schien davon mehr begeistert zu sein, sie sah, wie sich ein Glänzen in ihren Augen ausbreiteten, aber dann schaute sie erschrocken zu ihr.
Lunara wurde schwindelig. Wieder fühlte sich sich zurück versetzt in die Vergangenheit, sie hasste diese ständigen Erinnerungen, die sie immer wieder einholten und sie quälten, doch sie konnte nichts dagegen machen. Diese Erinnerungen hatten sich viel zu Tief in ihr Gedächtnis und sogar in ihr Unterbewußtsein gedrängt, als dass sie sie je vergessen könnte.
Damals war sie schon etwas älter, sie war zehn oder elf, so genau wusste sie es nicht mehr. Auf jeden Fall war es ihr Geburtstag. Ihre Mutter hatte ihr versprochen auf ihre Party zu kommen, sie hatte sich schon gewundert, wieso sie überhaupt zugesagt hatte, normal erschien Salome nie auf irgenwelchen Feiern Veranstaltungen oder ähnlichem von ihren Töchtern. Doch sie freute sich, sie war glücklich, dass ihre Mutter diesmal kommen wollte. Den ganzen Tag war sie am Vorbereiten, es sollte alles perfekt sein, wenn sie kam, es sollte ein richtig schöner Tag sein. Doch was war letztendlich? Ihre Mutter war nicht erschienen, was hatte sie auch anderes erwartet? Und ihre Schwester war krank geworden, so verbrachte sie ihren Geburtstag, auf den sie sich schon seit Wochen gefreut hatte alleine am Krankenbett ihrer Schwester, um ihr den Lappen wieder zu kühlen, wenn das Fieber ihn erhitzt hatte und ihr die Alpträume zu nehmen, die der Fieberwahn ihr brachte. Am nächsten Tag kam verspätet eine Geburtstagskarte an von ihrer Mutter, doch darauf stand nur:
Hallo Lunara,
ich wünsche dir alles Gute zu deinem Geburstag!
Küsse,
Mama.
Nur das! Keine Entschuldigung, nichts! Nichtmal eine Erklärung, wieso sie nicht kommen konnte! Wenn sie es zuvor doch nur nicht versprochen hätte!
Lunara stand in der Küche des kleinen Hauses und kämpfte gegen den Schwindel an. Ihre Hand presste sie gegen die Schläfen, die heftig zu pochen begannen. Sie hasste ihre Mutter!
"Ich hasse sie," sprach sie laut aus und ging einen Schritt auf Sitrith zu.
"Ich hasse sie! ERWÄHNE SIE NIE WIEDER!" schrie sie ihn an. Sie war wie außer sich, normal schrie sie ihn nie an, aber ihr Kopf fühlte sich benommen und ihr Hass zu ihrer Mutter übermannte sie.
Lunara Favell- Demonic Witch
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Re: Haus von Lunara und Mariketa
Neugierig schnupperte sie an ihr rosanes T-Shirt. Roch sie wirklich nach dem Liebestrank, den sie eben braute? Mariketa zuckte die Schultern, sie roch wie immer: leicht blumig, wie ein sonniger Frühlingstag. An Sitriths Miene konnte sie die Abneigung gegen diese Art "Liebe“ sehen. Manchmal fragte sie sich auch selber, ob das wirklich richtig war, was sie da tat. Doch es war ja nichts verbotenes, jeden ihrer Kunde schaute sie sich vorher genau an. Und der Trank wirkte auch nur, wenn er auch verliebt war, wenn auch nur ein klitzekleiner Funke davon. Das reichte. Meistens. Sonst schlug der Zauber ins Gegenteil um. Hass. Und dann kam wieder ihr Gegenmittel ins Spiel. Apropos, sie sollte wieder für Nachschub sorgen, das Regal war fast leer. Aber um alle Zutaten wieder aufzustocken, war mühsam.
Eine Strähne kitzelte sie an der Nase und sie strich sie wieder hinters Ohr. Einmal wollte sogar eine erfolgreiche Schauspielerin, einen solchen Trank kaufen. Der Mann – ebenfalls Schauspieler – war jedoch schon verheiratet. Mariketa weigerte sich und Schwupps hatte sie eine Klage am Hals. Anscheinend wäre sie eine Storkerin und lungerte vor dem Anwesen herum.
Tagelang war sie am Boden zerstört und dachte sie müsste vor Gericht und ins Gefängnis. Ihre Schwester half ihr damals und die Klage wurde abgewiesen. Wie Lunara das schaffte, war ihr unbegreiflich. Die Karriere der Schauspielerin war jedoch am Ende – die Medien rissen sich darum – und ein Foto zeigte sie, aufgedunsen und mit Glatze. Ein Fluch. Von der übelsten Sorte.
Aufgebracht hatte sie Lunara solange zugeredet, bis sie diesen wieder zurücknahm. Mit Wiederwillen, aber sie tat es.
Eine kleine Rauchwolke stieg aus der Nase des Dämons und er fragte Mariketa, was sie denn heute noch vorhabe. Leicht zuckte sie zusammen und blickte verstohlen zu ihrer Schwester. In ihrer Gegenwart konnte sie schlecht über den fremden Mann reden, der sie schon seit Wochen faszinierte. Oft schon hatte sie die Männer, indem sie sich verliebte, später in den Armen ihrer Schwester wiedergefunden. Doch hassen konnte sie sie dafür nicht. Die Schuld lag doch bei ihr, nie traute sie sich jemanden anzusprechen. Mariketa fehlte dazu das Selbstvertrauen. Natürlich war sie schön und so mancher Mann schenkte ihr mehr als nur einen flüchtigen Blick. Aber neben Lunara war sie eben….eine graue Maus. Unscheinbar.
Sie schaute aus dem Küchenfenster. Der Garten war überfüllt mit lauter Wildblumen, alten Obstbäume und ihr gehegtes Kräuterbeet. Eisenhut, gerne benutzt von Lykae, damit sie sich nicht vor dem nächsten Vollmond verwandeln. Tollkirsche, Bilsenkraut, Alraune und Stechapfel. Unzählige Kräuter, die sogar Mariketa nicht alle beim Namen kannte. Ein Zauber – der über das Anwesen hing – sorgte dafür, dass trotz Dürre oder Frost alles in Fülle wuchs und gedeiht. Ganz hinten, direkt vor der hohen Catawbiense-Hybriden Hecke, mit ihren weißen Blüten, war eine kleine Sitzecke und die Schwestern saßen dort gerne im Halbschatten und tranken Tee. Hinter dem Garten erstreckten sich Korn- und Maisfelder und Wälder. Man nannte sie "Die verwunschenen Wälder" - da dort schon viele Merkwürdigkeiten passiert sind. Menschen verschwanden spurlos, an manchen Nächten sah man grünen Rauch aufsteigen und sogar von unheimlichen Geräuschen war die Rede. Manches davon verursachten die Geschwister. Manches konnten selbst sie nicht zuordnen.
Nur wenige wohnten hier am Rande der Stadt und die Schwestern hatten keinen guten Ruf in der Nachbarschaft. "Hexen" flüsterte man hinter ihren Rücken. Doch wenn sie mal Hilfe benötigten – wie Zucker oder Milch – waren alle immer freundlich zu ihnen. Sterbliche. Typisch.
Lange konnten sie nie an einem Ort leben, da Lunara und Mariketa nur langsam alterten, fiel das natürlich irgendwann auf. Hexen lebten für gewöhnlich bis zu 800 Jahre – außer ein unsterbliches Wesen sah in ihnen seine Seelenverwandte und machte sie durch ein Ritual zu seinesgleichen. Bisher hatte nur Salome dieses Ritual zusammen mit Ariton vollzogen. Verträumt schaute sie wieder aus dem Fenster. Hinter den Wäldern lag der alte Friedhof. Damals – vor 200 Jahren – wurden dort noch Hexen verbrannt und vergraben. Die Geschichte der Stadt war voll davon.
Wieder erinnerte sie sich an den Traum von letzter Nacht und ein eiskalter Schauer schüttelte sie.
Ob sie zum alten Friedhof gehen sollte? Nur mal nachschauen, ob dieses anonyme Grab wirklich gab?
Ihre Hände fingen an zu zittern. Sie glaubte zu wissen, was sich unter der Erde verbarg.
Eine jahrhundertalte Weissagung kündigte alle 666 Jahre das mächtigste und gefürchtete Wesen an, das es je gab. Aber eine kluge, weiße Hexe überlistet es damals und verbannte es in ein unterirdisches Grabmal. Geschützt und versiegelt durch Zaubersprüche. Danach starb die Hexe durch Entkräftung, denn alle Macht war in ihr letztes Vermächtnis gefahren. Diese Hexe war ihre Ur-Ur-Großmutter.
Lunara erbte ihre Halskette mit einem blutroten Edelstein. Mariketa einen Ring, mit einen smaragdgrünen Edelstein. Beide waren über und über mit Magie durchtränkt und sehr mächtig. Was diese Schmuckstücke alles vollbringen mochten, hatten sie noch nicht rausgefunden. Doch Mariketa vermutete, dass sie es etwas mit dem Grab zu tun haben mussten. Nachdenklich kniff sie ihre Augen halb zu und kaute auf ihre Unterlippe herum.
Plötzlich sank die Stimmung in der Küche auf dem Gefrierpunkt. Sitrith hatte ihnen beiden einen Gruß ihrer Mutter überbracht. Als er endete, sah man, dass er am liebsten den Mund gehalten hätte. Lunara verkrampfte sich und dann war im wahrsten Sinne die Hölle los.
Ihre Worte schmerzten sie. Tränen liefen ihre Wangen hinunter und tropften auf den Boden. Doch ihre Schwester jetzt zu beruhigen zog nur unweigerlich den Zorn auf sie. Andrej hatte bisher, ruhig und ohne einen Mucks von sich zu gebe, geschwiegen. Doch als Lunara anfing rumzubrüllen, winkte er zum Abschied, gab noch ein Luftkuss in ihre Richtung und verschwand in einem hellen Lichtblitz.
„Lunara beruhige dich, bitte, du weiß doch, wie sehr du mich damit verletzt!“ Schniefend wischte sie sich mit dem Saum des T-Shirts über die Augen. Und wenn alles nicht schon schlimm genug war, bekam sie einen Schluckauf. „Hicks…bitte…hicks….vertragt euch…hicks….wieder.“
Sie dachte an seine Frage von eben zurück. Um schnell das Thema zu wechseln, ging sie darauf ein.
„Ich…hicks…wollte nachher zum Café du Monde…hicks…!"
Sie hielt die Luft an. Zählte von 100 zurück. 100...99...98…97…96…95…94…93…
Als sie wieder Luft holte, war der Schluckauf wieder verschwunden.
„Und dann wollte ich noch zum Fri…äh…zum Friseur, genau!“ Bald hätte sie sich verplappert und "Friedhof" gesagt. Auf ihre Gesichter und neugierigen Fragen konnte sie getrost verzichten. Der alte Friedhof hatte keinen guten Ruf unter den Hexen, schließlich gaben dort unzählige ihr Leben.
Eine kleine, junge Hexe wie sie, sollte normalerweise nicht dorthin gehen.
Eine Strähne kitzelte sie an der Nase und sie strich sie wieder hinters Ohr. Einmal wollte sogar eine erfolgreiche Schauspielerin, einen solchen Trank kaufen. Der Mann – ebenfalls Schauspieler – war jedoch schon verheiratet. Mariketa weigerte sich und Schwupps hatte sie eine Klage am Hals. Anscheinend wäre sie eine Storkerin und lungerte vor dem Anwesen herum.
Tagelang war sie am Boden zerstört und dachte sie müsste vor Gericht und ins Gefängnis. Ihre Schwester half ihr damals und die Klage wurde abgewiesen. Wie Lunara das schaffte, war ihr unbegreiflich. Die Karriere der Schauspielerin war jedoch am Ende – die Medien rissen sich darum – und ein Foto zeigte sie, aufgedunsen und mit Glatze. Ein Fluch. Von der übelsten Sorte.
Aufgebracht hatte sie Lunara solange zugeredet, bis sie diesen wieder zurücknahm. Mit Wiederwillen, aber sie tat es.
Eine kleine Rauchwolke stieg aus der Nase des Dämons und er fragte Mariketa, was sie denn heute noch vorhabe. Leicht zuckte sie zusammen und blickte verstohlen zu ihrer Schwester. In ihrer Gegenwart konnte sie schlecht über den fremden Mann reden, der sie schon seit Wochen faszinierte. Oft schon hatte sie die Männer, indem sie sich verliebte, später in den Armen ihrer Schwester wiedergefunden. Doch hassen konnte sie sie dafür nicht. Die Schuld lag doch bei ihr, nie traute sie sich jemanden anzusprechen. Mariketa fehlte dazu das Selbstvertrauen. Natürlich war sie schön und so mancher Mann schenkte ihr mehr als nur einen flüchtigen Blick. Aber neben Lunara war sie eben….eine graue Maus. Unscheinbar.
Sie schaute aus dem Küchenfenster. Der Garten war überfüllt mit lauter Wildblumen, alten Obstbäume und ihr gehegtes Kräuterbeet. Eisenhut, gerne benutzt von Lykae, damit sie sich nicht vor dem nächsten Vollmond verwandeln. Tollkirsche, Bilsenkraut, Alraune und Stechapfel. Unzählige Kräuter, die sogar Mariketa nicht alle beim Namen kannte. Ein Zauber – der über das Anwesen hing – sorgte dafür, dass trotz Dürre oder Frost alles in Fülle wuchs und gedeiht. Ganz hinten, direkt vor der hohen Catawbiense-Hybriden Hecke, mit ihren weißen Blüten, war eine kleine Sitzecke und die Schwestern saßen dort gerne im Halbschatten und tranken Tee. Hinter dem Garten erstreckten sich Korn- und Maisfelder und Wälder. Man nannte sie "Die verwunschenen Wälder" - da dort schon viele Merkwürdigkeiten passiert sind. Menschen verschwanden spurlos, an manchen Nächten sah man grünen Rauch aufsteigen und sogar von unheimlichen Geräuschen war die Rede. Manches davon verursachten die Geschwister. Manches konnten selbst sie nicht zuordnen.
Nur wenige wohnten hier am Rande der Stadt und die Schwestern hatten keinen guten Ruf in der Nachbarschaft. "Hexen" flüsterte man hinter ihren Rücken. Doch wenn sie mal Hilfe benötigten – wie Zucker oder Milch – waren alle immer freundlich zu ihnen. Sterbliche. Typisch.
Lange konnten sie nie an einem Ort leben, da Lunara und Mariketa nur langsam alterten, fiel das natürlich irgendwann auf. Hexen lebten für gewöhnlich bis zu 800 Jahre – außer ein unsterbliches Wesen sah in ihnen seine Seelenverwandte und machte sie durch ein Ritual zu seinesgleichen. Bisher hatte nur Salome dieses Ritual zusammen mit Ariton vollzogen. Verträumt schaute sie wieder aus dem Fenster. Hinter den Wäldern lag der alte Friedhof. Damals – vor 200 Jahren – wurden dort noch Hexen verbrannt und vergraben. Die Geschichte der Stadt war voll davon.
Wieder erinnerte sie sich an den Traum von letzter Nacht und ein eiskalter Schauer schüttelte sie.
Ob sie zum alten Friedhof gehen sollte? Nur mal nachschauen, ob dieses anonyme Grab wirklich gab?
Ihre Hände fingen an zu zittern. Sie glaubte zu wissen, was sich unter der Erde verbarg.
Eine jahrhundertalte Weissagung kündigte alle 666 Jahre das mächtigste und gefürchtete Wesen an, das es je gab. Aber eine kluge, weiße Hexe überlistet es damals und verbannte es in ein unterirdisches Grabmal. Geschützt und versiegelt durch Zaubersprüche. Danach starb die Hexe durch Entkräftung, denn alle Macht war in ihr letztes Vermächtnis gefahren. Diese Hexe war ihre Ur-Ur-Großmutter.
Lunara erbte ihre Halskette mit einem blutroten Edelstein. Mariketa einen Ring, mit einen smaragdgrünen Edelstein. Beide waren über und über mit Magie durchtränkt und sehr mächtig. Was diese Schmuckstücke alles vollbringen mochten, hatten sie noch nicht rausgefunden. Doch Mariketa vermutete, dass sie es etwas mit dem Grab zu tun haben mussten. Nachdenklich kniff sie ihre Augen halb zu und kaute auf ihre Unterlippe herum.
Plötzlich sank die Stimmung in der Küche auf dem Gefrierpunkt. Sitrith hatte ihnen beiden einen Gruß ihrer Mutter überbracht. Als er endete, sah man, dass er am liebsten den Mund gehalten hätte. Lunara verkrampfte sich und dann war im wahrsten Sinne die Hölle los.
Ihre Worte schmerzten sie. Tränen liefen ihre Wangen hinunter und tropften auf den Boden. Doch ihre Schwester jetzt zu beruhigen zog nur unweigerlich den Zorn auf sie. Andrej hatte bisher, ruhig und ohne einen Mucks von sich zu gebe, geschwiegen. Doch als Lunara anfing rumzubrüllen, winkte er zum Abschied, gab noch ein Luftkuss in ihre Richtung und verschwand in einem hellen Lichtblitz.
„Lunara beruhige dich, bitte, du weiß doch, wie sehr du mich damit verletzt!“ Schniefend wischte sie sich mit dem Saum des T-Shirts über die Augen. Und wenn alles nicht schon schlimm genug war, bekam sie einen Schluckauf. „Hicks…bitte…hicks….vertragt euch…hicks….wieder.“
Sie dachte an seine Frage von eben zurück. Um schnell das Thema zu wechseln, ging sie darauf ein.
„Ich…hicks…wollte nachher zum Café du Monde…hicks…!"
Sie hielt die Luft an. Zählte von 100 zurück. 100...99...98…97…96…95…94…93…
Als sie wieder Luft holte, war der Schluckauf wieder verschwunden.
„Und dann wollte ich noch zum Fri…äh…zum Friseur, genau!“ Bald hätte sie sich verplappert und "Friedhof" gesagt. Auf ihre Gesichter und neugierigen Fragen konnte sie getrost verzichten. Der alte Friedhof hatte keinen guten Ruf unter den Hexen, schließlich gaben dort unzählige ihr Leben.
Eine kleine, junge Hexe wie sie, sollte normalerweise nicht dorthin gehen.
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Re: Haus von Lunara und Mariketa
Schon nach wenigen Sekunden wusste der Dämon, dass es wirklich besser gewesen wäre, hätte er nichts gesagt. Sonst war er doch überlegt, doch jetzt …? Ein leichtes Grollen durchzuckte ihn. Mit jedem Wort, welches Lunara aussprach, wuchs seine Wut. Er war schon viel zu gereizt, er hätte nicht herkommen sollen. Das wurde ihm jetzt bewusst. Die ältere der beiden Hexen hatte viel zu viel von ihrem Vater. Die Art, wie sie mit den Leuten redete. Nur mit ihm nicht. Wenn sie zu ihm sprach, veränderte sich ihre Stimme kaum merklich. Woran das lag, wusste Sitrith nicht genau. Eigentlich hatte er keine Ahnung. Doch jetzt war dieser herrische Ton, diese bodenlose Wut auch an ihn gewandt. Und er konnte sich nicht mehr beherrschen. Er spürte die heiße Glut, die jeden seiner Muskeln und jedes Nervenende innnerlich umschloss. Sein inneres Feuer, sein Dämon begann, langsam aber sicher, die Kontrolle über ihn zu übernehmen. In diesen Momenten seiner fehlenden Selbstbeherrschung war er so unberechenbar wie ein Feuer, das an ein Stück Holz gelangt. Nichts erreichte ihn mehr.
Es war gefährlich, wenn er sich so überrennen war. Warum das geschah, wusste er nicht. Nur Feuerdämonen haben mit solch einer Schwäche zu kämpfen. Warum? Hatte es etwas mit den tiefen Feuern der Unterwelt zu tun? Egal woran es lag, es war etwas, das kaum zu erfassen war. Man konnte es weder richtig beschreiben, noch dagegen ankämpfen. Hatte das Feuer einen einmal ganz eingenommen, gab es kaum noch Entkommen, bis man sich wieder abgeregt hatte. Geschichten waren in der Unterwelt zugegen, dass manche Feuerdämonen in den unendlichen Weiten der Dämonenwelt verschwunden waren, weil sie dem Feuer unterlegen gewesen waren, und sie waren nie mehr wiedergekehrt.
Manch einer sei sogar in die großen Flammen gegangen und jämmerlich verbrannt. Sitrith schluckte kurz, der Gedanke, dass er der nächste sein könnte, dämmte seine Wut einen kurzen Augenblick. Doch als Mariketa die Tränen über das Gesicht liefen, flammte sie nur umso größer auf.
“Du bist so, wie das Feuer der Unterwelt, Sitrith. Explosiv und kaum zu kontrollieren. Aber genauso unscheinbar und undurchdringlich. Du hast die perfekten Voraussetzungen zu einem mächtigen Feuerdämon.“ Die Worte von Ariton hallten in seinen Ohren wider. Erst vor kurzem hatte er sie zu ihm gesagt. War das der Preis dafür? Macht zu erlangen? Würde er es mit großer Sicherheit wissen, wäre es ihm jetzt egal, dass er drohte, zu explodieren. Doch er wusste es nicht, deswegen versuchte immer noch ein Teil von ihm, die Wut im Keim zu ersticken.
Doch als die jüngere Hexe auch noch versuchte, ihre Schwester zu beruhigen, brannte bei ihm etwas durch. Schnell stand er auf und beobachtete, ganz ohne Kontrolle über sich, wie die Konturen seines Körpers verschwammen und sich verformten. Kleine Gelenke bildeten sich, aus seinem Rücken begannen Flügel mit messerscharfen Krallen zu sprießen und er wurde kleiner.
Wenige Sekunden später stand in der Küche der Hexenschwestern ein kleiner Dämon, der sich mit rot glühenden Augen im Raum umsah. Dank seiner Transformation, die er ganz ohne Beschwörungsformel vollzogen hatte, waren die Kräfte des Feuers fast gänzlich aufgebraucht. Langsam atmete er ein und aus. Dann fixierte er die beiden Hexen, musterte sie mit den Dämonenaugen, die viel mehr wahrnahen als seine Menschenaugen.
Er hatte nie ganz bemerkt, wie unterschiedlich die beiden doch waren. Mariketa hatte das Aussehen ihrer Mutter geerbt. Diese wachsamen Augen, die Freundlichkeit die darin lag. Auch wenn Salome sich dem Bösen unterlegen hatte, so war dennoch Zärtlichkeit darin. Anders als bei Lunara. Auch bei ihr lag ein Schimmer in den Augen, doch es waren tiefschwarze Lichter, wie Ariton sie hatte, als Mensch sowie als Dämon. Die Gestalt des Fürsten als Dämon war unglaublich beeindruckend. Er übertraf alle in seinem Aussehen. Er war ein tiefschwarzes Höllenmonster, die Augen ebenso dunkel und doch so hell, dass es blendete. Die vier Schwingen auf seinem Rücken waren mit rasiermesserscharfen Klingen verziert. Sitrith hatte ihn einmal gesehen, wie er sich verwandelt hatte. Und noch heute hatte er Respekt davor. Er hatte keine Ahnung, zu was er als Dämon imstande war, nur eines hatte er gesehen: Er konnte sich verdoppeln. Ariton hatte ihm einmal diese Kraft demonstriert und es war kaum zu glauben gewesen. Auf einmal stand er zweimal vor Sitrith und er hatte keine Ahnung, wer nun der ‚echte’ Ariton gewesen war.
Er sah im Gegenzug recht schmächtig aus. Dennoch hatte er seine Kräfte als Dämon trainiert und wusste sie zu benutzten. Was gut war.
Jetzt aber schlug er zweimal mit den Flügeln und setzte sich lässig auf die Küchentheke. Er blickte in zwei erstaunte Gesichter. Die beiden hatten ihn noch nie als Dämon gesehen.
„Lunara, es tut mir leid, ich hätte es wissen müssen. Kommt nicht mehr vor“, sagte er in seiner ureigenen Sprache und sah, wie Mariketa ihn nur schief anblickte. Sie konnte seine Sprache nicht verstehen, was es Sitrith schwer machte, sich mit ihr zu verständigen. Als Dämon konnte man keine andere Sprache sprechen, als die der Unterwelt. Das war der Nachteil des Ganzen.
Doch Lunara verstand ihn. Sie hatte eine Zeit lang bei ihrem Vater in der Unterwelt gelebt. Gelassen verschränkte Sitrith die Krallen seiner Flügel hinter dem Kopf und lehnte sich gegen die Wand. Er sah entspannt aus, wie er dort saß, einzig das unruhige Feuer in seinen Augen, verriet die leichte Wut, die immer noch in ihm brodelte.
Es war gefährlich, wenn er sich so überrennen war. Warum das geschah, wusste er nicht. Nur Feuerdämonen haben mit solch einer Schwäche zu kämpfen. Warum? Hatte es etwas mit den tiefen Feuern der Unterwelt zu tun? Egal woran es lag, es war etwas, das kaum zu erfassen war. Man konnte es weder richtig beschreiben, noch dagegen ankämpfen. Hatte das Feuer einen einmal ganz eingenommen, gab es kaum noch Entkommen, bis man sich wieder abgeregt hatte. Geschichten waren in der Unterwelt zugegen, dass manche Feuerdämonen in den unendlichen Weiten der Dämonenwelt verschwunden waren, weil sie dem Feuer unterlegen gewesen waren, und sie waren nie mehr wiedergekehrt.
Manch einer sei sogar in die großen Flammen gegangen und jämmerlich verbrannt. Sitrith schluckte kurz, der Gedanke, dass er der nächste sein könnte, dämmte seine Wut einen kurzen Augenblick. Doch als Mariketa die Tränen über das Gesicht liefen, flammte sie nur umso größer auf.
“Du bist so, wie das Feuer der Unterwelt, Sitrith. Explosiv und kaum zu kontrollieren. Aber genauso unscheinbar und undurchdringlich. Du hast die perfekten Voraussetzungen zu einem mächtigen Feuerdämon.“ Die Worte von Ariton hallten in seinen Ohren wider. Erst vor kurzem hatte er sie zu ihm gesagt. War das der Preis dafür? Macht zu erlangen? Würde er es mit großer Sicherheit wissen, wäre es ihm jetzt egal, dass er drohte, zu explodieren. Doch er wusste es nicht, deswegen versuchte immer noch ein Teil von ihm, die Wut im Keim zu ersticken.
Doch als die jüngere Hexe auch noch versuchte, ihre Schwester zu beruhigen, brannte bei ihm etwas durch. Schnell stand er auf und beobachtete, ganz ohne Kontrolle über sich, wie die Konturen seines Körpers verschwammen und sich verformten. Kleine Gelenke bildeten sich, aus seinem Rücken begannen Flügel mit messerscharfen Krallen zu sprießen und er wurde kleiner.
Wenige Sekunden später stand in der Küche der Hexenschwestern ein kleiner Dämon, der sich mit rot glühenden Augen im Raum umsah. Dank seiner Transformation, die er ganz ohne Beschwörungsformel vollzogen hatte, waren die Kräfte des Feuers fast gänzlich aufgebraucht. Langsam atmete er ein und aus. Dann fixierte er die beiden Hexen, musterte sie mit den Dämonenaugen, die viel mehr wahrnahen als seine Menschenaugen.
Er hatte nie ganz bemerkt, wie unterschiedlich die beiden doch waren. Mariketa hatte das Aussehen ihrer Mutter geerbt. Diese wachsamen Augen, die Freundlichkeit die darin lag. Auch wenn Salome sich dem Bösen unterlegen hatte, so war dennoch Zärtlichkeit darin. Anders als bei Lunara. Auch bei ihr lag ein Schimmer in den Augen, doch es waren tiefschwarze Lichter, wie Ariton sie hatte, als Mensch sowie als Dämon. Die Gestalt des Fürsten als Dämon war unglaublich beeindruckend. Er übertraf alle in seinem Aussehen. Er war ein tiefschwarzes Höllenmonster, die Augen ebenso dunkel und doch so hell, dass es blendete. Die vier Schwingen auf seinem Rücken waren mit rasiermesserscharfen Klingen verziert. Sitrith hatte ihn einmal gesehen, wie er sich verwandelt hatte. Und noch heute hatte er Respekt davor. Er hatte keine Ahnung, zu was er als Dämon imstande war, nur eines hatte er gesehen: Er konnte sich verdoppeln. Ariton hatte ihm einmal diese Kraft demonstriert und es war kaum zu glauben gewesen. Auf einmal stand er zweimal vor Sitrith und er hatte keine Ahnung, wer nun der ‚echte’ Ariton gewesen war.
Er sah im Gegenzug recht schmächtig aus. Dennoch hatte er seine Kräfte als Dämon trainiert und wusste sie zu benutzten. Was gut war.
Jetzt aber schlug er zweimal mit den Flügeln und setzte sich lässig auf die Küchentheke. Er blickte in zwei erstaunte Gesichter. Die beiden hatten ihn noch nie als Dämon gesehen.
„Lunara, es tut mir leid, ich hätte es wissen müssen. Kommt nicht mehr vor“, sagte er in seiner ureigenen Sprache und sah, wie Mariketa ihn nur schief anblickte. Sie konnte seine Sprache nicht verstehen, was es Sitrith schwer machte, sich mit ihr zu verständigen. Als Dämon konnte man keine andere Sprache sprechen, als die der Unterwelt. Das war der Nachteil des Ganzen.
Doch Lunara verstand ihn. Sie hatte eine Zeit lang bei ihrem Vater in der Unterwelt gelebt. Gelassen verschränkte Sitrith die Krallen seiner Flügel hinter dem Kopf und lehnte sich gegen die Wand. Er sah entspannt aus, wie er dort saß, einzig das unruhige Feuer in seinen Augen, verriet die leichte Wut, die immer noch in ihm brodelte.
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Re: Haus von Lunara und Mariketa
Kaum hatte Lunara dies ausgesprochen, sah sie, wie auch Sitrith sich veränderte, er schien vor Wut innerlich zu kochen. Doch sie konnte sich nicht weiterhin darauf konzentrieren, da in diesem Moment ihre Schwester anfing zu weinen und sie anflehte, nicht so über ihre Mutter zu reden, da sie doch wüsste, wie weh ihr dies tat. Dies stachelte Lunara nur noch mehr an. Die Wut breitete sich in ihr aus, sie konnte sich kaum noch beherrschen, ganz fest presste sie ihre Zähne und die Lippen aufeinander, ihre Hände waren zu Fäusten geballt. Ihre Schwester war einfach zu empfindlich, ihr konnte es doch egal sein, was sie von ihrer Mutter hielt. Sollte sie sie doch verehren, sie würde sie ewig hassen. Lunara verstand nicht, was ihre Mariketa nur an ihr finden konnte. Sie war eine egoistische, selbstverliebte und blöde Kuh, allein wenn Lunara an sie dachte, wurde ihr anders. Gerade ihre Schwester sollte sie hassen, Lunara hatte wenigstens fünf schöne Jahre mit ihr, ihre Schwester kannte sie so gut wie gar nicht. Aber vielleicht hegte sie ja gerade deshalb dieses Heldenbild über sie. Sie kannte sie kaum, sie hatte ihre eigenen Vorstellungen von ihrer Mutter, waren sie auch noch so falsch. Die Wut schien die dunkelhaarige Hexe in diesem Moment zu zerfressen, um sie herum fing alles an sich zu drehen.
Im nächsten Moment stand Sitrith in seine Dämonengestalt im Zimmer. Geschockt sah Lunara ihn an, sie hatte ihn noch nie in dieser Gestalt gesehen. Er war hässlich, wie jeder Dämon, aber er war klein. Für einen kurzen Moment schwand ihre Wut und drohte in einen Lachanfall über zu wechseln, als sie den kleinen, schlaksigen Dämon sah, doch dann ergriff sie erneut Besitz über sie. Hatte er sie noch alle, sich mitten in ihrer Welt, in ihrem Haus zu verwandeln? Sie gab etwas von sich, was einem Knurren ähnelte und beobachtete argwöhnisch, wie der Dämon sich lässig auf der Anrichte nieder ließ.
Er sprach zu ihr in der Dämonensprache und entschuldigte sich für seine Worte zuvor.
Sie starrte den geflügelten Dämon an. Er war wirklich eine lächerliche Erscheinung, besonders im Vergleich zu ihrem Vater.
Sie hob die Hand und bewegte sie leicht, eigentlich wollte sie so nur eine Fliege verscheuchen, die schon die ganze Zeit lästig um ihr Gesicht flog, aber durch ihre Wut war sie wohl außerhalb ihrer Beherrschung, denn auf einmal flogen alle Gegenstände, die neben dem Dämon auf der Anrichte lagen auf den Boden. Mit einem lauten Scheppern zersprangen die Teller, die Zuckerdose zerfiel in unsagbar viele kleine Scherben und die weiße, fast Sandöhnlichen Körner verstreuten sich über den gesamten Küchenboden. Erst am Morgen hatte ihre Schwester eine Vase mit frischen Blumen aufgestellt, welche nun ebenfalls am Boden lag, umringt vom Wasser und den Blumen, die nun jämmerlich abgeknickt mitten im Glas lagen. Sie hörte ihre Schwester neben sich noch stärker weinen, dies war bestimmt ein Schock für sie Auch Lunara selbst stand wie angewurzelt im Zimmer, das war nicht ihre Absicht gewesen. Manchmal, wenn die Wut zu groß war, konnte sie ihre Kräfte einfach nicht kontrollieren und so konnte jede kleine Bewegung ihrerseits eine rießen Katastrophe verursachen, da waren ein paar Gegenstände, die zu Boden fielen noch gar nichts. Es war Glück, dass nur dies passiert war. Ebenfalls hätte sie ihre Schwester oder den Dämon umbringen können, oder zumindest ins Krankenhaus bringe können. Zitternd stand sie nun in der Küche und betrachtete, welches Chaos sie in ein paar wenigen Sekunden hinbekommen hatte. Sitrith sah auch recht erstaunt aus, doch er hatte sich nicht von der Stelle bewegt. Obwohl um ihn herum alles in Bewegung war, saß er immernoch ruhig mitten drinnen. Ob er wohl Angst hatte, dass ihm auch etwas passiert, sollte er sich rühren.
Lunara schluckte.
Ebenfalls in Dämonensprache, etwas stockend, da sie diese besser verstand als selbst sprach, aber trotzdem verständlich sagte sie: „Das wollte ich auch nicht.“
Sie betrachtete ihre Hände und so langsam erstickte die Wut in ihr. Sie schaute zu ihrer Schwester, die immernoch zitternd und mit tränenüberströmtem Gesicht da stand und sagte auch in ihrer Sprache: „Entschuldigung, das war nicht meine Absicht.“
„Ich räume das nachher auch weg,“ sagte sie noch in ihre Richtung gewandt, als wäre es eine Entschuldigung für alles.
Nun tat ihr ihre Schwester auch noch Leid, wie sie da stand wie ein Häufchen elend. Das durfte doch nicht wahr sein!
Doch anstatt ihren Empfindungen nachzugehen, holte sie nur Schaufel und Besen aus dem Küchenschrank und begann die Scherben aufzufegen. Das war das nervigste an der ganze Sache, hinteher wieder alles sauber zu machen.
„Achja, ich bin dir nicht mehr böse wegen vorhin,“ meinte sie wieder zu dem geflügelten Wesen in seiner Sprache. Sie war wirklich nicht mehr wütend, dafür hatte sich eine gewisse Leere in ihr ausgebreitet, aber das war auch nichts neues mehr. Sie überlegte sich, ob sie nachher wieder in eine Bar gehen sollte, sich die Erinnerungen sich einfach wieder mit reichlich Alkohol zu vertreiben. Auf einmal wünschte sie sich, dass Sitrith sich wieder in seine menschliche Gestalt zurück verwandeln würde und sie begleiten würde.
Sie seufzte.
Im nächsten Moment stand Sitrith in seine Dämonengestalt im Zimmer. Geschockt sah Lunara ihn an, sie hatte ihn noch nie in dieser Gestalt gesehen. Er war hässlich, wie jeder Dämon, aber er war klein. Für einen kurzen Moment schwand ihre Wut und drohte in einen Lachanfall über zu wechseln, als sie den kleinen, schlaksigen Dämon sah, doch dann ergriff sie erneut Besitz über sie. Hatte er sie noch alle, sich mitten in ihrer Welt, in ihrem Haus zu verwandeln? Sie gab etwas von sich, was einem Knurren ähnelte und beobachtete argwöhnisch, wie der Dämon sich lässig auf der Anrichte nieder ließ.
Er sprach zu ihr in der Dämonensprache und entschuldigte sich für seine Worte zuvor.
Sie starrte den geflügelten Dämon an. Er war wirklich eine lächerliche Erscheinung, besonders im Vergleich zu ihrem Vater.
Sie hob die Hand und bewegte sie leicht, eigentlich wollte sie so nur eine Fliege verscheuchen, die schon die ganze Zeit lästig um ihr Gesicht flog, aber durch ihre Wut war sie wohl außerhalb ihrer Beherrschung, denn auf einmal flogen alle Gegenstände, die neben dem Dämon auf der Anrichte lagen auf den Boden. Mit einem lauten Scheppern zersprangen die Teller, die Zuckerdose zerfiel in unsagbar viele kleine Scherben und die weiße, fast Sandöhnlichen Körner verstreuten sich über den gesamten Küchenboden. Erst am Morgen hatte ihre Schwester eine Vase mit frischen Blumen aufgestellt, welche nun ebenfalls am Boden lag, umringt vom Wasser und den Blumen, die nun jämmerlich abgeknickt mitten im Glas lagen. Sie hörte ihre Schwester neben sich noch stärker weinen, dies war bestimmt ein Schock für sie Auch Lunara selbst stand wie angewurzelt im Zimmer, das war nicht ihre Absicht gewesen. Manchmal, wenn die Wut zu groß war, konnte sie ihre Kräfte einfach nicht kontrollieren und so konnte jede kleine Bewegung ihrerseits eine rießen Katastrophe verursachen, da waren ein paar Gegenstände, die zu Boden fielen noch gar nichts. Es war Glück, dass nur dies passiert war. Ebenfalls hätte sie ihre Schwester oder den Dämon umbringen können, oder zumindest ins Krankenhaus bringe können. Zitternd stand sie nun in der Küche und betrachtete, welches Chaos sie in ein paar wenigen Sekunden hinbekommen hatte. Sitrith sah auch recht erstaunt aus, doch er hatte sich nicht von der Stelle bewegt. Obwohl um ihn herum alles in Bewegung war, saß er immernoch ruhig mitten drinnen. Ob er wohl Angst hatte, dass ihm auch etwas passiert, sollte er sich rühren.
Lunara schluckte.
Ebenfalls in Dämonensprache, etwas stockend, da sie diese besser verstand als selbst sprach, aber trotzdem verständlich sagte sie: „Das wollte ich auch nicht.“
Sie betrachtete ihre Hände und so langsam erstickte die Wut in ihr. Sie schaute zu ihrer Schwester, die immernoch zitternd und mit tränenüberströmtem Gesicht da stand und sagte auch in ihrer Sprache: „Entschuldigung, das war nicht meine Absicht.“
„Ich räume das nachher auch weg,“ sagte sie noch in ihre Richtung gewandt, als wäre es eine Entschuldigung für alles.
Nun tat ihr ihre Schwester auch noch Leid, wie sie da stand wie ein Häufchen elend. Das durfte doch nicht wahr sein!
Doch anstatt ihren Empfindungen nachzugehen, holte sie nur Schaufel und Besen aus dem Küchenschrank und begann die Scherben aufzufegen. Das war das nervigste an der ganze Sache, hinteher wieder alles sauber zu machen.
„Achja, ich bin dir nicht mehr böse wegen vorhin,“ meinte sie wieder zu dem geflügelten Wesen in seiner Sprache. Sie war wirklich nicht mehr wütend, dafür hatte sich eine gewisse Leere in ihr ausgebreitet, aber das war auch nichts neues mehr. Sie überlegte sich, ob sie nachher wieder in eine Bar gehen sollte, sich die Erinnerungen sich einfach wieder mit reichlich Alkohol zu vertreiben. Auf einmal wünschte sie sich, dass Sitrith sich wieder in seine menschliche Gestalt zurück verwandeln würde und sie begleiten würde.
Sie seufzte.
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Re: Haus von Lunara und Mariketa
Mariketa wusste nicht mehr wie lange sie den Atem angehalten hatte und stocksteif auf den Küchenstuhl saß. Ihre Augen waren weit aufgerissen und starrten den kleinen Dämon an, der vor ihr auf dem Küchentisch hockte. Noch nie hatte sie einen Dämon in seiner wahren Gestalt gesehen. Sie stand unter Schock. Natürlich wusste Mariketa, das Sitrith ein Dämon war – doch die Tatsache das unter seiner überaus menschlichen Hülle ein geflügeltes Wesen lauerte – fest in einen kleinen Winkel ihres Verstandes eingeschlossen. Nun wurde sie eines besseren belehrt. Konnte sie ihn je wieder in die Augen schauen, ohne an das wahre Wesen zu denken, das er in Wirklichkeit war? Ihn berühren, ohne zurückzuschrecken? Doch ihre Aufmerksamkeit wurde noch von viel schlimmeren angezogen. Lunara konnte anscheinend ihre Kräfte nicht mehr beherrschen und fegte mit nur einer winzigen Handbewegung die Gegenstände von der Anrichte. Mit einem lauten Klirren folgte die Blumenvase. Doch in ihrer Not, dachte sie gar nicht an die Gefahr, die gerade von ihrer geliebten Schwester ausging, sondern bedauerte nur die schöne, antike Vase.
„Oh nein! Das war Großmutters Vase. Die mit den schönen Ornamenten verziert.“ Unbewusst streckt sie ihre Hände danach aus und murmelte unverständlich vor sich hin. Noch nie. Nie hatte Lunara die Kontrolle in ihrem Beisein verloren. Hasste sie Salome, ihre Mutter, so sehr?
In ihrem Kopf drehte sich alles. Sitrith begann zu sprechen. Sie konnte ihn nicht verstehen, da er in der komplizierten Sprache der Dämonen sprach, die Mariketa nicht beherrschte. Doch es klang sehr reuevoll. Schuldbewusst zuckte sie zusammen, als ihre Schwester ihm in der gleichen Sprache antwortete. Wie alles, was das Dunkle betraf, vergaß sie oft, das Lunara einmal bei ihrem Vater Ariton - in seiner Welt - gelebt hatte. Sie erinnerte sich noch genau an dem Morgen, als sie Lunaras Zimmer leer vorfand. Einfach weg. Verschwunden. Das einzige Lebenszeichen waren die Briefe, die sie ihr schrieb und deren Inhalt sie nie las. Zu sehr schmerzte die Gewissheit, dass ihre einzige Schwester – ihre Familie - sie allein ließ. Zu der Zeit lernte Mariketa unabhängiger zu werden. Sie arbeitet eine Zeit lang in einem kleinen, aber feinen Esoterikladen, später machte sie sich mit ihren Tränke selbstständig. Viel Geld ließ sich damit zwar nicht verdienen, aber immerhin reichte es für ihren Lebensunterhalt. Auch ihre mediale Gabe half ihr vor der Einsamkeit. Die Geister erzählten ihr von ihrer vergangenen Geschichte und entführten sie in eine andere Welt. In einer Welt wo das Gute immer über das Böse triumphierte. Die Prinzessin immer mit ihrem Prinzen zusammen kam. Ja, sie war eine Träumerin. Und wie so oft wurde ihr das zum Verhängnis.
Ein Flügelschlag erschreckte sie erneut und ihre Augen huschten wieder zu dem Dämon zurück, der sich - mit zurückgelegten Schwingen - entspannt an die Wand lehnte. Er und Lunara musterten sich noch einmal abschätzend, dann nickte ihre Schwester und entschuldigte sich bei ihr für den Ausraster von vorhin und versicherte ihr, dass das nie wieder passierte. Wieder und wieder atmete sie kontrolliert ein und aus und nickte Lunara verständnisvoll zu. „Ist schon gut. Ich war einfach nicht vorbereitet auf das hier alles!“ Sie deutete mit einer Geste zu Sitrith und den Scherben auf den Küchenboden. "Aber jetzt ist alles wieder gut." Um sich von ihrer Angst nicht überrollen zu lassen, streckte sie zögernd ihre Hand nach Sitrith aus und strich bedächtig langsam über seine lederartigen Schwingen. In seiner Dämonengestalt war er deutlich kleiner, erinnerte sie an einen Gargoyle. Doch diese waren wieder anders. Sitrith verwandelte sich bestimmt nicht in eine Steinfigur, sobald die ersten Strahlen der Morgensonne ihn berührten. Und bestimmt war er nicht so hinterhältig wie dieses Schabernack treibende Volk. Nein, noch immer war er ihr Sit. Ihr bester Freund. Sie lächelte, für sie war die Angelegenheit von eben vergessen.
Ein lauter DONG erschall im Flur. Und weitere folgten. Mariketa musste sich jetzt langsam beeilen. Heute hatte sie noch so viel vor. Das wichtigste war auf dem French Market. Sie wusste nicht warum, aber ein unsichtbares Band zog sie tagtäglich dorthin. Über diesen Gedanken verwirrt, runzelte sie ihre Stirn. Wenn sie es nicht besser wüsste, konnte man meinen sie wurde verhext. Darüber musste sie laut lachen.
Was ich schon wieder für komische Gedanken habe, dachte sie und gluckste noch einmal vor sich hin.
„Oh nein! Das war Großmutters Vase. Die mit den schönen Ornamenten verziert.“ Unbewusst streckt sie ihre Hände danach aus und murmelte unverständlich vor sich hin. Noch nie. Nie hatte Lunara die Kontrolle in ihrem Beisein verloren. Hasste sie Salome, ihre Mutter, so sehr?
In ihrem Kopf drehte sich alles. Sitrith begann zu sprechen. Sie konnte ihn nicht verstehen, da er in der komplizierten Sprache der Dämonen sprach, die Mariketa nicht beherrschte. Doch es klang sehr reuevoll. Schuldbewusst zuckte sie zusammen, als ihre Schwester ihm in der gleichen Sprache antwortete. Wie alles, was das Dunkle betraf, vergaß sie oft, das Lunara einmal bei ihrem Vater Ariton - in seiner Welt - gelebt hatte. Sie erinnerte sich noch genau an dem Morgen, als sie Lunaras Zimmer leer vorfand. Einfach weg. Verschwunden. Das einzige Lebenszeichen waren die Briefe, die sie ihr schrieb und deren Inhalt sie nie las. Zu sehr schmerzte die Gewissheit, dass ihre einzige Schwester – ihre Familie - sie allein ließ. Zu der Zeit lernte Mariketa unabhängiger zu werden. Sie arbeitet eine Zeit lang in einem kleinen, aber feinen Esoterikladen, später machte sie sich mit ihren Tränke selbstständig. Viel Geld ließ sich damit zwar nicht verdienen, aber immerhin reichte es für ihren Lebensunterhalt. Auch ihre mediale Gabe half ihr vor der Einsamkeit. Die Geister erzählten ihr von ihrer vergangenen Geschichte und entführten sie in eine andere Welt. In einer Welt wo das Gute immer über das Böse triumphierte. Die Prinzessin immer mit ihrem Prinzen zusammen kam. Ja, sie war eine Träumerin. Und wie so oft wurde ihr das zum Verhängnis.
Ein Flügelschlag erschreckte sie erneut und ihre Augen huschten wieder zu dem Dämon zurück, der sich - mit zurückgelegten Schwingen - entspannt an die Wand lehnte. Er und Lunara musterten sich noch einmal abschätzend, dann nickte ihre Schwester und entschuldigte sich bei ihr für den Ausraster von vorhin und versicherte ihr, dass das nie wieder passierte. Wieder und wieder atmete sie kontrolliert ein und aus und nickte Lunara verständnisvoll zu. „Ist schon gut. Ich war einfach nicht vorbereitet auf das hier alles!“ Sie deutete mit einer Geste zu Sitrith und den Scherben auf den Küchenboden. "Aber jetzt ist alles wieder gut." Um sich von ihrer Angst nicht überrollen zu lassen, streckte sie zögernd ihre Hand nach Sitrith aus und strich bedächtig langsam über seine lederartigen Schwingen. In seiner Dämonengestalt war er deutlich kleiner, erinnerte sie an einen Gargoyle. Doch diese waren wieder anders. Sitrith verwandelte sich bestimmt nicht in eine Steinfigur, sobald die ersten Strahlen der Morgensonne ihn berührten. Und bestimmt war er nicht so hinterhältig wie dieses Schabernack treibende Volk. Nein, noch immer war er ihr Sit. Ihr bester Freund. Sie lächelte, für sie war die Angelegenheit von eben vergessen.
Ein lauter DONG erschall im Flur. Und weitere folgten. Mariketa musste sich jetzt langsam beeilen. Heute hatte sie noch so viel vor. Das wichtigste war auf dem French Market. Sie wusste nicht warum, aber ein unsichtbares Band zog sie tagtäglich dorthin. Über diesen Gedanken verwirrt, runzelte sie ihre Stirn. Wenn sie es nicht besser wüsste, konnte man meinen sie wurde verhext. Darüber musste sie laut lachen.
Was ich schon wieder für komische Gedanken habe, dachte sie und gluckste noch einmal vor sich hin.
Mariketa Favell- Ghost Whisperer
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Re: Haus von Lunara und Mariketa
So wie er dort an den kühlen Fliesen lehnte, konnte der kleine Dämon alles mit nüchterner Gleichgültigkeit. Auch wenn in ihm immer noch das Feuer loderte. Er beobachtete, wie sich Lunaras wutverzerrte Miene kurz in ein Grinsen umwandelte. Als würde der Anblick, den Sitrith bot, zu ihrer Belustigung dienen. Er konnte nicht anders, als ihr einen verächtlichen Blick zuzuwerfen. Sollte sie lachen so viel sie wollte, ihn störte es nicht. Nachdenklich betrachtete er die andere Hexe und fragte sich interessiert, ob sie wohl in wenigen Sekunden in Ohnmacht fiele. Denn genau so sah sie aus. Doch er wandte sich schnell wieder Lunara zu, denn als sie die Hand hob, wohl um eine wegwerfende Bewegung zu machen, flog urplötzlich alles, was nicht an die Wand gekettet war, in die Luft. Einen kurzen Bruchteil einer Sekunde schwebte alles in der Luft, bevor es sich von unsichtbaren Fäden losriss und auf den Boden stürzte. Sitrith blieb ungerührt sitzen, auch wenn er sich einen kurzen Augenblick wirklich über diese Kräfte gewundert hatte, und beobachtete die Teller, Vasen und Döschen, die sich nun in einem bunten Scherbenmeer über den Boden ergossen. Sitrith legte bloß den Kopf schief. Er ignorierte die beiden Hexen gekonnt und beobachtete, wie sich die vereinzelten Sonnenstrahlen, die die Wolkendecke durchdrungen hatten, nun in dem Glas brachen und die verschiedensten Farben zeigten. Ein wahrlich schönes Naturschauspiel. Beinahe reichten sie an die schillernden Farben der Elfenwelt heran. Sitrith schüttelte abwehrend den Kopf. Schon wenn er allein an diese Wesen dachte, die sich so anmutig und fast schwebend über ihr Land bewegte, kam ihm die Galle hoch. Er konnte sich kaum vorstellen, diese Gestalten in Rüstungen und mit Schwert und Lanze ausgerüstet auf einem Schlachtfeld kämpfen sehen. Dafür wirkten sie viel zu … zerbrechlich. Wie teure Porzellanfigürchen, die in Wohnzimmern alter Menschen standen.
Erst als Lunara wieder sprach, löste er sich aus seiner Starre. Trotz dass sie so lange in der Unterwelt gelebt hatte, konnte sie die Sprache der Dämonen nicht fließend sprechen. Dennoch war es eine gute Leistung, dass sie es verstand und sich zumindest darum bemühte, einen korrekten Satz zustande zu bringen. Auf ihre Aussage hin zuckte Sitrith nur mit den Schultern und schob das Thema somit beiseite. Die Wut war fast gänzlich erloschen. Als wäre mit den Scherben auch ihre Wut letzten Endes zerbrochen.
Sie entschuldigte sich ebenfalls bei ihrer Schwester, die sich über die Vase ihrer Großmutter beklagte. Wozu waren sie Hexen? Es gab doch sicherlich einen Zauberspruch, mit dem man zumindest diese Vase retten konnte. Doch noch bevor er diesen Vorschlag aussprechen konnte, sah er, wie Mariketa langsam auf ihn zuging. Ihre Schritte waren langsam, zögernd, so als hätte sie Angst. Na immerhin eine von ihnen, dachte er leicht spöttisch. Dann spürte er, wie ihre Hände sanft über seine großen Flügel strichen. Sie sah aus, als wolle sie sich nicht mit diesem Bösen in ihm zufrieden stellen. So wie sie dort stand und entschlossen das Kinn hervorreckte sah sie aus, wie ein trotziges Kind.
Er konnte nicht anders, als zu grinsen und eine Reihe spitzer, weißer Zähne zu zeigen. Sie war nun einmal ein wenig naiv, glaubte immer an das Gute. Mit leichtem Anflug von Resignation stellte der Dämon fest, dass das nun mal nicht so war.
Lunara sagte ihm, dass sie nicht mehr böse auf ihn war, er nickte. „Ebenso“, antwortete er nachdenklich. Sie sah seltsam verloren aus, wie sie dort auf dem Boden hockte und die Scherben aufsammelte. Einer plötzlichen Eingebung folgend, beschloss er, sie nachher auf einen Versöhnungsdrink einzuladen. Mal sehen, ob die Menschen nach all den Jahren ein wenig dazugelernt hatten, was den Alkohol betraf. Immer noch in seiner Dämonengestalt hüpfte er leichtfüßig von der Anrichte und schaute Lunara schief an. „Wie wär’s, wenn du und ich heute Abend mal irgendwo hingehen und was trinken. Quasi als Wiedergutmachung. Schließlich“, er grinste leicht, „bin ich für das Chaos verantwortlich.“ Dann schaute er zu Mariketa hoch. Er ging ihr gerade einmal bis zur Hüfte. Sitrith schloss kurz die Augen und murmelte die dunkle Beschwörungsformel in umgekehrter Reihenfolge, um sich wieder zurückzuverwandeln. Langsam verschwommen seine Züge, die Flügel verschwanden einfach in seinem Rücken, bildeten einen harten Brustkorb, seine Haare kamen wieder zum Vorschein. Einzig die Muskeln blieben, nur verschwanden sie nun unter seiner fast schon unnatürlich braunen Haut. Er spürte den leicht faszinierten Blick der jüngeren der beiden Hexen auf sich spüren. „Ich dachte, es wird mal wieder Zeit, dir auf den Kopf spucken zu können“, sagte er leichthin und legte sein Kinn kurz auf ihren Kopf. In seiner menschlichen Gestalt war er um einiges Größer als ‚normale’ Dämonen, dafür sparte er als Dämon einiges an Größe ein.
Abwartend blickte er die beiden Hexenschwestern an. Mariketa wirkte etwas gehetzt, als wolle sie weg. „Meine Anwesenheit hindert dich nicht, zu deinen eigentlichen Plänen zurückzukehren“, sagte er leichthin und setzte sich wieder auf seinen alten Platz.
Erst als Lunara wieder sprach, löste er sich aus seiner Starre. Trotz dass sie so lange in der Unterwelt gelebt hatte, konnte sie die Sprache der Dämonen nicht fließend sprechen. Dennoch war es eine gute Leistung, dass sie es verstand und sich zumindest darum bemühte, einen korrekten Satz zustande zu bringen. Auf ihre Aussage hin zuckte Sitrith nur mit den Schultern und schob das Thema somit beiseite. Die Wut war fast gänzlich erloschen. Als wäre mit den Scherben auch ihre Wut letzten Endes zerbrochen.
Sie entschuldigte sich ebenfalls bei ihrer Schwester, die sich über die Vase ihrer Großmutter beklagte. Wozu waren sie Hexen? Es gab doch sicherlich einen Zauberspruch, mit dem man zumindest diese Vase retten konnte. Doch noch bevor er diesen Vorschlag aussprechen konnte, sah er, wie Mariketa langsam auf ihn zuging. Ihre Schritte waren langsam, zögernd, so als hätte sie Angst. Na immerhin eine von ihnen, dachte er leicht spöttisch. Dann spürte er, wie ihre Hände sanft über seine großen Flügel strichen. Sie sah aus, als wolle sie sich nicht mit diesem Bösen in ihm zufrieden stellen. So wie sie dort stand und entschlossen das Kinn hervorreckte sah sie aus, wie ein trotziges Kind.
Er konnte nicht anders, als zu grinsen und eine Reihe spitzer, weißer Zähne zu zeigen. Sie war nun einmal ein wenig naiv, glaubte immer an das Gute. Mit leichtem Anflug von Resignation stellte der Dämon fest, dass das nun mal nicht so war.
Lunara sagte ihm, dass sie nicht mehr böse auf ihn war, er nickte. „Ebenso“, antwortete er nachdenklich. Sie sah seltsam verloren aus, wie sie dort auf dem Boden hockte und die Scherben aufsammelte. Einer plötzlichen Eingebung folgend, beschloss er, sie nachher auf einen Versöhnungsdrink einzuladen. Mal sehen, ob die Menschen nach all den Jahren ein wenig dazugelernt hatten, was den Alkohol betraf. Immer noch in seiner Dämonengestalt hüpfte er leichtfüßig von der Anrichte und schaute Lunara schief an. „Wie wär’s, wenn du und ich heute Abend mal irgendwo hingehen und was trinken. Quasi als Wiedergutmachung. Schließlich“, er grinste leicht, „bin ich für das Chaos verantwortlich.“ Dann schaute er zu Mariketa hoch. Er ging ihr gerade einmal bis zur Hüfte. Sitrith schloss kurz die Augen und murmelte die dunkle Beschwörungsformel in umgekehrter Reihenfolge, um sich wieder zurückzuverwandeln. Langsam verschwommen seine Züge, die Flügel verschwanden einfach in seinem Rücken, bildeten einen harten Brustkorb, seine Haare kamen wieder zum Vorschein. Einzig die Muskeln blieben, nur verschwanden sie nun unter seiner fast schon unnatürlich braunen Haut. Er spürte den leicht faszinierten Blick der jüngeren der beiden Hexen auf sich spüren. „Ich dachte, es wird mal wieder Zeit, dir auf den Kopf spucken zu können“, sagte er leichthin und legte sein Kinn kurz auf ihren Kopf. In seiner menschlichen Gestalt war er um einiges Größer als ‚normale’ Dämonen, dafür sparte er als Dämon einiges an Größe ein.
Abwartend blickte er die beiden Hexenschwestern an. Mariketa wirkte etwas gehetzt, als wolle sie weg. „Meine Anwesenheit hindert dich nicht, zu deinen eigentlichen Plänen zurückzukehren“, sagte er leichthin und setzte sich wieder auf seinen alten Platz.
Sitrith- Towering Inferno
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Re: Haus von Lunara und Mariketa
Lunara war noch dabei, die Scherben aufzusammeln, als der Dämon sich von der Küchenanrichte erhob und sie fragte, ob sie nicht heute Abend zum wieder gut machen etwas mit ihm trinken gehen wollte. Eine Sekunde lang hielt sie eine der Scherben zu fest, in der nächsten merkte sie bereits, wie warmes Blut von ihren Händen troff. Schnell ballte sie diese wieder zur Faust und hoffte, dass es niemand gesehen hatte. Erstaunt schaute sie zu ihm auf und ging in Gedanken nocheinmal alles durch, was sie bisher über ihn gehört hatte. Nein, Gedankenlesen konnte er nicht. Sie entspannte sich wieder. Der Dämon währenddessen sprach eine Zauberformel aus und stand gleich darauf wieder in Menschenform in der Küche. Lunaras Lippen umspielte unwillkürlich ein Lächeln, so gefiel er ihr doch gleich wieder viel besser.
"Das ist eine gute Idee," antwortete sie ihm und schaute noch einmal zu ihm hoch. Sie würde ihm natürlich nie sagen, dass dies nicht nur eine gute Idee ist, sondern dass sie sich auch wirklich freute.
Mariketa schaute etwas fragend zu ihr herüber, sie hatte ihn wieder nicht verstanden, als er das noch als Dämon fragte.
"Sitrith hat mich für heute Abend eingeladen etwas trinken zu gehen," erklärte sie ihr.
Mariketa verschwand im Flur, Sitrith setzte sich wieder an den Küchentisch, nachdem er ihrer Schwester übermittelt hatte, dass sie ruhig ihr ursprüngliches Vorhaben umsetzten sollte und sich nicht von seinem Besuch abbringen sollte. Lunara war das nur recht.
"Und trau dich endlich ihn anzusprechen, wen auch immer..." rief sie Richtung Gang. Es bedurfte nicht viel Fantasie, um zu wissen, dass ihre Schwester einen Neuen hatte, bei dem sie mal wieder zu Feige war ihn anzusprechen. Wäre Sitrith nicht da gewesen, wäre die Versuchung groß, sie zu begleiten und selbst den ersten Schritt zu tun, wenn der Kerl wieder einmal gut aussah. Was dies betraf, so zeigte ihre Schwester meist guten Geschmack, auch wenn sie ab und an daneben griff und irgendeinen anhimmelte, den Lunara nicht einmal mit der Kneifzange anfassen würde. Bekannte wollten ihr deswegen oft ein schlechtes Gewissen einreden, wenn sie sich an die Männer ran machte, in die ihre Schwester richtig verliebt war, aber ihrer Meinung nach war Mariketa selbst Schuld. Sie hinderte sie nicht daran, selbst auf sie zuzugehen.
Sie schaute wieder zu Sitrith hinüber und fragte sich auf einmal, wieviel er denn über sie wusste. Hier in der Menschenwelt war er selten zu Besuch, kennen gelernt hatte sie ihn auch, als sie in der Unterwelt lebte. Sie erinnerte sich an diesen Tag, als wäre er gestern gewesen. Damals saß sie gerade mit ihrem Vater auf einem der Bäume, um die rund herum das Feuer loderte. Ihr war dieser Ort gleichgültig, auch wenn ihr Vater immer vom Feuer fasziniert war. Sie fragte sich warum, schließlich war er kein Feuerdämon und hatte andere Sachen, die ihm wichtiger sein sollten. Aber an diesem Tag hatte er sie gezwungen ihn zu begleiten, weil er ihr jemanden vorstellen wollte, Sitrith. Damals war sie noch ziemlich jung, aber genauso eigensinnig wie heute noch. So saß sie sichtlich beleidigt auf dem Baum und verschränkte ihre Arme vor der Brust. Sie hatte keine Lust, diesen doofen Feuerdämon kennen zu lernen, viel lieber hätte sie wieder die unzählbaren Gänge der Unterwelt erforscht und viele, mächtigere Dämonen kennen gelernt. Aber ihr Vater meinte, er wäre wichtig, da er aus einer sehr bedeutenden Dämonenfamilie stammt. Sie stellte sich alle möglichen hässlichen Kreaturen vor, die gleich auf sie zukommen würden und sich als Sitrith vorstellten, von kleinen, schleimigen Wesen, bis hin zu Rießen, bei deren Anblick einem alleine schon schlecht wurde. Aber als Sitrith dann wirklich kam, war sie überrascht. Vor ihr stand kein abscheulicher Dämon, sondern ein gut aussehender Mann. Ein ziemlich gut aussehender Mann sogar. Ihr Vater kannte sie wohl gut genug und hatte ihn gebeten, in seiner menschlichen Gestalt zu erscheinen.
Das war also ihre erste Begegnung mit ihn, kurz darauf lernte er auch ihre Schwester kennen, die noch viel jünger war. Damals waren sie beide noch Kinder. Lunara passte dies natürlich nicht, am liebsten hätte sie ihn für sich gehabt. Missmutig beobachtete sie damals, wie gut Mariketa sich mit ihm verstand, dass sie fast wie Bruder und Schwester waren. Auf jeden Fall hatte sie seitdem viel über den Dämon in Erfahrung bringen können, durch geheime Recherechen versteht sich.
Doch da sie sich reichlich dumm vorgekommen wäre bei der Frage, wieviel er denn über sie wusste, fragte sie stattdessen: "Kennst du einen Ort, wo wir heute Abend hin sollen, oder soll ich wählen?"
"Das ist eine gute Idee," antwortete sie ihm und schaute noch einmal zu ihm hoch. Sie würde ihm natürlich nie sagen, dass dies nicht nur eine gute Idee ist, sondern dass sie sich auch wirklich freute.
Mariketa schaute etwas fragend zu ihr herüber, sie hatte ihn wieder nicht verstanden, als er das noch als Dämon fragte.
"Sitrith hat mich für heute Abend eingeladen etwas trinken zu gehen," erklärte sie ihr.
Mariketa verschwand im Flur, Sitrith setzte sich wieder an den Küchentisch, nachdem er ihrer Schwester übermittelt hatte, dass sie ruhig ihr ursprüngliches Vorhaben umsetzten sollte und sich nicht von seinem Besuch abbringen sollte. Lunara war das nur recht.
"Und trau dich endlich ihn anzusprechen, wen auch immer..." rief sie Richtung Gang. Es bedurfte nicht viel Fantasie, um zu wissen, dass ihre Schwester einen Neuen hatte, bei dem sie mal wieder zu Feige war ihn anzusprechen. Wäre Sitrith nicht da gewesen, wäre die Versuchung groß, sie zu begleiten und selbst den ersten Schritt zu tun, wenn der Kerl wieder einmal gut aussah. Was dies betraf, so zeigte ihre Schwester meist guten Geschmack, auch wenn sie ab und an daneben griff und irgendeinen anhimmelte, den Lunara nicht einmal mit der Kneifzange anfassen würde. Bekannte wollten ihr deswegen oft ein schlechtes Gewissen einreden, wenn sie sich an die Männer ran machte, in die ihre Schwester richtig verliebt war, aber ihrer Meinung nach war Mariketa selbst Schuld. Sie hinderte sie nicht daran, selbst auf sie zuzugehen.
Sie schaute wieder zu Sitrith hinüber und fragte sich auf einmal, wieviel er denn über sie wusste. Hier in der Menschenwelt war er selten zu Besuch, kennen gelernt hatte sie ihn auch, als sie in der Unterwelt lebte. Sie erinnerte sich an diesen Tag, als wäre er gestern gewesen. Damals saß sie gerade mit ihrem Vater auf einem der Bäume, um die rund herum das Feuer loderte. Ihr war dieser Ort gleichgültig, auch wenn ihr Vater immer vom Feuer fasziniert war. Sie fragte sich warum, schließlich war er kein Feuerdämon und hatte andere Sachen, die ihm wichtiger sein sollten. Aber an diesem Tag hatte er sie gezwungen ihn zu begleiten, weil er ihr jemanden vorstellen wollte, Sitrith. Damals war sie noch ziemlich jung, aber genauso eigensinnig wie heute noch. So saß sie sichtlich beleidigt auf dem Baum und verschränkte ihre Arme vor der Brust. Sie hatte keine Lust, diesen doofen Feuerdämon kennen zu lernen, viel lieber hätte sie wieder die unzählbaren Gänge der Unterwelt erforscht und viele, mächtigere Dämonen kennen gelernt. Aber ihr Vater meinte, er wäre wichtig, da er aus einer sehr bedeutenden Dämonenfamilie stammt. Sie stellte sich alle möglichen hässlichen Kreaturen vor, die gleich auf sie zukommen würden und sich als Sitrith vorstellten, von kleinen, schleimigen Wesen, bis hin zu Rießen, bei deren Anblick einem alleine schon schlecht wurde. Aber als Sitrith dann wirklich kam, war sie überrascht. Vor ihr stand kein abscheulicher Dämon, sondern ein gut aussehender Mann. Ein ziemlich gut aussehender Mann sogar. Ihr Vater kannte sie wohl gut genug und hatte ihn gebeten, in seiner menschlichen Gestalt zu erscheinen.
Das war also ihre erste Begegnung mit ihn, kurz darauf lernte er auch ihre Schwester kennen, die noch viel jünger war. Damals waren sie beide noch Kinder. Lunara passte dies natürlich nicht, am liebsten hätte sie ihn für sich gehabt. Missmutig beobachtete sie damals, wie gut Mariketa sich mit ihm verstand, dass sie fast wie Bruder und Schwester waren. Auf jeden Fall hatte sie seitdem viel über den Dämon in Erfahrung bringen können, durch geheime Recherechen versteht sich.
Doch da sie sich reichlich dumm vorgekommen wäre bei der Frage, wieviel er denn über sie wusste, fragte sie stattdessen: "Kennst du einen Ort, wo wir heute Abend hin sollen, oder soll ich wählen?"
Lunara Favell- Demonic Witch
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Re: Haus von Lunara und Mariketa
Fragend schaute sie zu Lunara. Diese erklärte ihr, das Sit sie heute Abend einlädt. Einen Schmollmund ziehend blickte sie zu dem Dämon. „Und warum lädst du mich nicht auch ein? Schließlich bin ich heute Nachmittag ja wieder da.“ Als ob sie den ganzen Tag über im Café sitzen würde. Gut, sie hatte eigentlich vorgehabt, anschließend zum alten Friedhof zu gehen. Aber das konnte sie genauso gut diese Nacht tun. Einfach über die Gartenmauer klettern, durch den Wald und schon wäre sie da. Einerseits….würde sie sich trauen im Dunklen dorthin zu gehen? Allein? Bei dem Gedanken bekam sie schon wieder eine Gänsehaut.
Noch bevor Sitrith seinen Satz beendet konnte, schoss Mariketa von ihren Stuhl hoch und verschwand in Richtung Flur, um anschließend die Treppe hochzustürmen und ihr großes, helles Schlafzimmer zu betreten. Lunara rief ihr noch "Und trau dich endlich ihn anzusprechen, wen auch immer..." nach. Na super, hatte sie sich doch irgendwie verraten? Oder hatte ihre Schwester einen siebten Sinn, den sie noch nicht kannte? Sie öffnete ihre Tür. Die Wände waren fliederfarben gestrichen und die Möbel weiß. Sie mochte einfach keine dunklen Töne. Der Raum wurde von einem riesigen Himmelbett in der Mitte dominiert. Der kleine Balkon zeigte eine herrliche Aussicht auf den immer blühenden Garten. Als Teenager hatte sie sich öfters davongestohlen, indem sie die Ranken hinunterkletterte, die an der Hauswand, direkt neben dem Balkon empor wuchsen. Anfangs dachte ihre Schwester, sie treffe sich heimlich mit einem Jungen, doch als sich herausstellte, das Mariketa einfach nur im Mondschein getanzt hatte, hatte sie die Ranke verzaubert. Jedes Mal wenn sie wieder hinunterklettern wollte, wuchs die verzauberte Ranke so schnell, das sie nie den Boden berühren konnte. Ob der Zauber immer noch funktionierte? Sonst konnte sie es diese Nacht mit dem Ausflug vergessen. Lunara war einfach eine Spielverderberin. Theatralisch verdrehte sie die Augen und ging zu ihrem Kleiderschrank. Auch darin befanden sich keine dunklen Farben.
Sie wühlte sich durch das kleine Chaos, bis sie ein paar Kleider und Röcke gefunden hatte, die in die engere Auswahl kamen. Vor dem antiken Spiegel – von ihr damals verzaubert – da das Speigelbild immer Tipps gab, welcher Rock sie zum Beispiel überhaupt nicht stand oder welches Kleid oder Jeans ihre Figur besonders gut betonte. Ungemein praktisch. Sie zog sich schnell das erste Outfit an, stellte sich davor und ihr Spiegelbild schüttelte den Kopf. „Nein, das sieht nach Mauerblümchen aus.“ Das nächste. „Du liebes Bisschen, Nein! Das sieht aus als ob du eine alte Jungfer bist und es nötig hättest!“ Stirnrunzelnd schaute sie auf das Kleid, welches sie erst letzte Woche gekauft hatte. Die Verkäuferin hatte sie regelrecht gedrängt es zu kaufen und immer wieder betont, dass sie darin bezaubernd aussah. Da sie den Kassenbon aufbewahrt hatte, würde sie es wohl umtauschen und den Laden nie wieder betreten. Toller Service!
Das dritte Outfit, ein Sommerkleid mit zarten Rosétönen als auch mit kräftigen Neonfarben, versehen mit romantischer Spitze und asiatischen Einflüssen und verspieltem Tüll, saß perfekt. Auch das Speigelbild nickte anerkennend.
Sie ging schnell ins angrenzende Bad, und legte sich ein wenig Make-up auf. Die Wimpern tuschte sie etwas und auf den Lippen kam ein rosafarbener Lipgloss, passend zu dem Kleid. Etwas Parfum – Very Wild von Mexx. Himmlisch.
Jetzt kam noch das Problem mit den Schuhen. Bequem oder doch lieber halsbrecherisch hoch? Schwarz, weiß oder bunt? Plateau oder Stiletto? Sie entschied sich für ein Sexy Paar Sandaletten. Ein paar Zentimeter mehr konnte sie gut gebrauchen, mit ihren nur 1,63 m.
Hoffentlich konnte sie darin laufen. Stell sich mal vor, sie setzte sich genau vor dem Café auf ihr Hinterteil und alle konnten es sehen. Peinlich! Und sehr bequem waren sie jetzt auch nicht.
Klappe halten und durch, dachte sie sich und kämmte sich schnell ihre blonden Haare.
Da sie noch vorher zu der Kundin musste, um den Liebestrank abzugeben, musste sie sich jetzt sputen um noch rechtzeitig am French Market anzukommen. Sie ging wieder – diesmal langsam um nicht umzuknicken – die Treppe runter. In der Küche traf sie die Beiden noch an. Sie steckte das Fläschchen mit dem Liebestrank in ihre Handtasche und winkte den beiden zum Abschied. „Bis später dann.“
Tbc: Café du Monde
Noch bevor Sitrith seinen Satz beendet konnte, schoss Mariketa von ihren Stuhl hoch und verschwand in Richtung Flur, um anschließend die Treppe hochzustürmen und ihr großes, helles Schlafzimmer zu betreten. Lunara rief ihr noch "Und trau dich endlich ihn anzusprechen, wen auch immer..." nach. Na super, hatte sie sich doch irgendwie verraten? Oder hatte ihre Schwester einen siebten Sinn, den sie noch nicht kannte? Sie öffnete ihre Tür. Die Wände waren fliederfarben gestrichen und die Möbel weiß. Sie mochte einfach keine dunklen Töne. Der Raum wurde von einem riesigen Himmelbett in der Mitte dominiert. Der kleine Balkon zeigte eine herrliche Aussicht auf den immer blühenden Garten. Als Teenager hatte sie sich öfters davongestohlen, indem sie die Ranken hinunterkletterte, die an der Hauswand, direkt neben dem Balkon empor wuchsen. Anfangs dachte ihre Schwester, sie treffe sich heimlich mit einem Jungen, doch als sich herausstellte, das Mariketa einfach nur im Mondschein getanzt hatte, hatte sie die Ranke verzaubert. Jedes Mal wenn sie wieder hinunterklettern wollte, wuchs die verzauberte Ranke so schnell, das sie nie den Boden berühren konnte. Ob der Zauber immer noch funktionierte? Sonst konnte sie es diese Nacht mit dem Ausflug vergessen. Lunara war einfach eine Spielverderberin. Theatralisch verdrehte sie die Augen und ging zu ihrem Kleiderschrank. Auch darin befanden sich keine dunklen Farben.
Sie wühlte sich durch das kleine Chaos, bis sie ein paar Kleider und Röcke gefunden hatte, die in die engere Auswahl kamen. Vor dem antiken Spiegel – von ihr damals verzaubert – da das Speigelbild immer Tipps gab, welcher Rock sie zum Beispiel überhaupt nicht stand oder welches Kleid oder Jeans ihre Figur besonders gut betonte. Ungemein praktisch. Sie zog sich schnell das erste Outfit an, stellte sich davor und ihr Spiegelbild schüttelte den Kopf. „Nein, das sieht nach Mauerblümchen aus.“ Das nächste. „Du liebes Bisschen, Nein! Das sieht aus als ob du eine alte Jungfer bist und es nötig hättest!“ Stirnrunzelnd schaute sie auf das Kleid, welches sie erst letzte Woche gekauft hatte. Die Verkäuferin hatte sie regelrecht gedrängt es zu kaufen und immer wieder betont, dass sie darin bezaubernd aussah. Da sie den Kassenbon aufbewahrt hatte, würde sie es wohl umtauschen und den Laden nie wieder betreten. Toller Service!
Das dritte Outfit, ein Sommerkleid mit zarten Rosétönen als auch mit kräftigen Neonfarben, versehen mit romantischer Spitze und asiatischen Einflüssen und verspieltem Tüll, saß perfekt. Auch das Speigelbild nickte anerkennend.
Sie ging schnell ins angrenzende Bad, und legte sich ein wenig Make-up auf. Die Wimpern tuschte sie etwas und auf den Lippen kam ein rosafarbener Lipgloss, passend zu dem Kleid. Etwas Parfum – Very Wild von Mexx. Himmlisch.
Jetzt kam noch das Problem mit den Schuhen. Bequem oder doch lieber halsbrecherisch hoch? Schwarz, weiß oder bunt? Plateau oder Stiletto? Sie entschied sich für ein Sexy Paar Sandaletten. Ein paar Zentimeter mehr konnte sie gut gebrauchen, mit ihren nur 1,63 m.
Hoffentlich konnte sie darin laufen. Stell sich mal vor, sie setzte sich genau vor dem Café auf ihr Hinterteil und alle konnten es sehen. Peinlich! Und sehr bequem waren sie jetzt auch nicht.
Klappe halten und durch, dachte sie sich und kämmte sich schnell ihre blonden Haare.
Da sie noch vorher zu der Kundin musste, um den Liebestrank abzugeben, musste sie sich jetzt sputen um noch rechtzeitig am French Market anzukommen. Sie ging wieder – diesmal langsam um nicht umzuknicken – die Treppe runter. In der Küche traf sie die Beiden noch an. Sie steckte das Fläschchen mit dem Liebestrank in ihre Handtasche und winkte den beiden zum Abschied. „Bis später dann.“
Tbc: Café du Monde
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Re: Haus von Lunara und Mariketa
Sitrith freute sich wirklich, als Lunara die Einladung mit einem Lächeln annahm. Hier in der Menschenwelt konnte er wirklich seine halbwegs menschliche Seite ausleben. Auch wenn die Hexen wohl die einzigen Menschen waren, bei denen er nicht ganz so verbittert und explosiv war, wie sonst. Vielleicht war es die magische Aura, die sie beide umgab, die ihn beruhigte.
Gerade noch bekam er mit, wie Mariketa ihn fragte, warum er sie nicht auch einlud, als sie schon aus dem Zimmer stürzte. Sitrith schüttelte den Kopf über solch fast kindliche Unschuld. Man merkte erst den Altersunterschied zwischen ihm und der kleineren der beiden Hexen, wenn man länger mit ihr zusammen Zeit verbrachte. Lunara war im Gegensatz zu ihrer Schwester um einiges … reifer. Zumindest sah man sie so in der Dämonenwelt an, oder würde es tun, wenn man beide verglich. Vermutlich lag das daran, dass sie einst eine Zeit lang dort gelebt hatte. Und ihre Eigensinnigkeit sowie ihr Temperament trugen wohl dazu bei. Auch wenn es, wie bei Sitrith selbst, oft zu Schwierigkeiten kam, genau deswegen, so konnte es genauso nützlich sein.
Er musste sich ein Grinsen verkneifen, als er an ihre vermeintlich erste Begegnung dachte. Der Dämonenfürst hatte ihn damals darauf vorbereitet – nachdem er Salome lange Zeit nicht mehr gesehen hatte – dass er ihre Tochter, die nun bei ihm lebte, wiedersehen würde. Er wollte, dass sie sich kennenlernten. Warum, das wusste Sitrith bis heute nicht, doch er hatte Vermutungen. Er hatte in seiner menschlichen Gestalt erscheinen müssen, was ihn sichtlich verwundert hatte, aber natürlich hatte er sich dem Wunsch – dem Befehl – des Fürsten gebeugt. Er war zum vereinbarten Platz gegangen, als Mensch. Als er Lunara gesehen hatte, sah er die Ähnlichkeit zu ihrem Vater. Wie sie dort nebeneinander auf einem Ast des Baumes gesessen hatten und auf ihn herabblickten. Der abschätzende Blick, musternd und von oben, das leichte Glitzern in den Augen, der Trotz.
All das sah er auch heute noch bei ihr, aber sie war ernster geworden, hübscher. Sie war von dem kleinen Hexenkind zu einer ausgewachsenen Hexe herangewachsen. Und Sitrith musste sich eingestehen, dass sie wahrlich alles andere als hässlich war. Er grinste leicht.
Auch Mariketa hatte sich verändert. Auch sie war hübsch, doch sie war wie ihre Mutter. Zurückhaltend, ein wenig schüchtern. Doch genau das machte sie so süß. Sitrith hatte keinerlei Gefühle außer Freundschaft für sie. Er betrachtete sie eher als kleine Schwester. Sie war jemand, der Zuneigung brauchte, wenn sie noch so gering war. Er wusste, dass beide von ihnen gut auf sich selbst Acht geben konnten, doch immer wenn er zu Besuch kam, konnte er die Freude in ihren Augen sehen.
„Hm. Wie du weißt, kenne ich mich fast gar nicht in der Menschenwelt aus. Und hier wo ihr wohnt schon gar nicht. Also liegt die Wahl ganz bei dir“, antwortete der Dämon auf die Frage der jungen Hexe. In diesem Moment erklang noch ein ‚Bis später’ von Mariketa, die gerade aus dem Haus stürmte und einen beißend süßlichen Geruch hinterließ. Sitrith verzog das Gesicht und wollte der jungen Hexe schon irgendetwas hinterher rufen, besann sich dann aber wieder und drehte sich Lunara zu.
„Und? Wie ist es dir in letzter Zeit ergangen? So wie ich dich kenne vermisst du unsere dunkle Welt weniger“, stellte er interessiert fest. Sie sah ausgeruht aus. Ihre Haut war leicht gebräunt und ihre Augen leuchteten ein wenig mehr als sonst, so hatte er den Eindruck.
Seine Gedanken schweiften wieder zu ihrer Schwester ab. Sie wollte sich also mit einem Mann treffen. Vielleicht tat ihr das auch einmal ganz gut. Er hatte die Meinung, dass ihr ein Freund, der sie liebte, bestimmt gut tun würde. Auch wenn ihr ihre Schüchternheit im Weg stehen könnte. Und sie dadurch schnell ausgenutzt werden könnte. Der Dämon runzelte die Stirn. Er machte sich viel zu viele Gedanken darüber. Sie war schon groß und konnte selbst beurteilen, was für sie gut war und was nicht.
Anders als bei Mariketa war sich Sitrith nicht sicher, wie er sich bei Lunara fühlen würde, hätte sie einen Freund. Ein leicht verwirrter Ausdruck trat auf seine roten Augen. War es wirklich so abwegig, dass sie wirklich verliebt sein könnte? Oder war da etwas anderes? Nein, es musste wohl die Tatsache sein, dass sie einfach so zornig war, was ihre Schwester und Mutter anging, dass er sie sich kaum anders vorstellen konnte.
Gerade noch bekam er mit, wie Mariketa ihn fragte, warum er sie nicht auch einlud, als sie schon aus dem Zimmer stürzte. Sitrith schüttelte den Kopf über solch fast kindliche Unschuld. Man merkte erst den Altersunterschied zwischen ihm und der kleineren der beiden Hexen, wenn man länger mit ihr zusammen Zeit verbrachte. Lunara war im Gegensatz zu ihrer Schwester um einiges … reifer. Zumindest sah man sie so in der Dämonenwelt an, oder würde es tun, wenn man beide verglich. Vermutlich lag das daran, dass sie einst eine Zeit lang dort gelebt hatte. Und ihre Eigensinnigkeit sowie ihr Temperament trugen wohl dazu bei. Auch wenn es, wie bei Sitrith selbst, oft zu Schwierigkeiten kam, genau deswegen, so konnte es genauso nützlich sein.
Er musste sich ein Grinsen verkneifen, als er an ihre vermeintlich erste Begegnung dachte. Der Dämonenfürst hatte ihn damals darauf vorbereitet – nachdem er Salome lange Zeit nicht mehr gesehen hatte – dass er ihre Tochter, die nun bei ihm lebte, wiedersehen würde. Er wollte, dass sie sich kennenlernten. Warum, das wusste Sitrith bis heute nicht, doch er hatte Vermutungen. Er hatte in seiner menschlichen Gestalt erscheinen müssen, was ihn sichtlich verwundert hatte, aber natürlich hatte er sich dem Wunsch – dem Befehl – des Fürsten gebeugt. Er war zum vereinbarten Platz gegangen, als Mensch. Als er Lunara gesehen hatte, sah er die Ähnlichkeit zu ihrem Vater. Wie sie dort nebeneinander auf einem Ast des Baumes gesessen hatten und auf ihn herabblickten. Der abschätzende Blick, musternd und von oben, das leichte Glitzern in den Augen, der Trotz.
All das sah er auch heute noch bei ihr, aber sie war ernster geworden, hübscher. Sie war von dem kleinen Hexenkind zu einer ausgewachsenen Hexe herangewachsen. Und Sitrith musste sich eingestehen, dass sie wahrlich alles andere als hässlich war. Er grinste leicht.
Auch Mariketa hatte sich verändert. Auch sie war hübsch, doch sie war wie ihre Mutter. Zurückhaltend, ein wenig schüchtern. Doch genau das machte sie so süß. Sitrith hatte keinerlei Gefühle außer Freundschaft für sie. Er betrachtete sie eher als kleine Schwester. Sie war jemand, der Zuneigung brauchte, wenn sie noch so gering war. Er wusste, dass beide von ihnen gut auf sich selbst Acht geben konnten, doch immer wenn er zu Besuch kam, konnte er die Freude in ihren Augen sehen.
„Hm. Wie du weißt, kenne ich mich fast gar nicht in der Menschenwelt aus. Und hier wo ihr wohnt schon gar nicht. Also liegt die Wahl ganz bei dir“, antwortete der Dämon auf die Frage der jungen Hexe. In diesem Moment erklang noch ein ‚Bis später’ von Mariketa, die gerade aus dem Haus stürmte und einen beißend süßlichen Geruch hinterließ. Sitrith verzog das Gesicht und wollte der jungen Hexe schon irgendetwas hinterher rufen, besann sich dann aber wieder und drehte sich Lunara zu.
„Und? Wie ist es dir in letzter Zeit ergangen? So wie ich dich kenne vermisst du unsere dunkle Welt weniger“, stellte er interessiert fest. Sie sah ausgeruht aus. Ihre Haut war leicht gebräunt und ihre Augen leuchteten ein wenig mehr als sonst, so hatte er den Eindruck.
Seine Gedanken schweiften wieder zu ihrer Schwester ab. Sie wollte sich also mit einem Mann treffen. Vielleicht tat ihr das auch einmal ganz gut. Er hatte die Meinung, dass ihr ein Freund, der sie liebte, bestimmt gut tun würde. Auch wenn ihr ihre Schüchternheit im Weg stehen könnte. Und sie dadurch schnell ausgenutzt werden könnte. Der Dämon runzelte die Stirn. Er machte sich viel zu viele Gedanken darüber. Sie war schon groß und konnte selbst beurteilen, was für sie gut war und was nicht.
Anders als bei Mariketa war sich Sitrith nicht sicher, wie er sich bei Lunara fühlen würde, hätte sie einen Freund. Ein leicht verwirrter Ausdruck trat auf seine roten Augen. War es wirklich so abwegig, dass sie wirklich verliebt sein könnte? Oder war da etwas anderes? Nein, es musste wohl die Tatsache sein, dass sie einfach so zornig war, was ihre Schwester und Mutter anging, dass er sie sich kaum anders vorstellen konnte.
Sitrith- Towering Inferno
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Re: Haus von Lunara und Mariketa
Gerade wollte Lunara antworten, wo Sitrith und sie heute Abend hin gehen könnten, nachdem er die Wahl ihr überlassen hatte, als sie ein „Bis später“ von ihrer Schwester hörte, die im nächsten Augenblick auch schon durch die Türe verschwunden war.
„Ja, bis dann,“ erwiderte Lunara, aber so leise, dass es ihre Schwester unmöglich noch gehört haben konnte. Sie war froh, dass sie weg war. Sie hätte echt keine Lust gehabt, ihre kleine Schwester die ganze Zeit an der Backe zu haben, nicht heute Abend, nicht, wenn sie endlich mal wieder mit Sitrith ausging.
Eigentlich wollte sie, bevor ihre Schwester sie unterbrochen hatte vorschlagen, dass sie in das spanische Lokal gleich um die Ecke gehen konnten, dort fand Lunara es ganz nett. Das Lokal war klein, gemütlich eingerichtet und die dezente spanische Musik, die im Hintergrund lief, fand sie inspirierend.
Als ihre Schwester dann endgültig verschwunden war, erkundigte Sitrith sich, wie es ihr in letzter Zeit ergangen war und das sie die Unterwelt wohl nicht sehr vermisste.
„Wohl wahr,“ antwortete sie ihn und stieß sich von der Anrichte weg, an der sie sich bis eben noch angelehnt hatte.
„Ist nett da unten, vielleicht sollte ich euch mal wieder besuchen kommen, mehr aber nicht,“ erklärte sie noch, während sie zum Küchenschrank lief, um sich ein Glas daraus zu holen. Dann holte sie noch eine Flasche Cola aus dem Kühlschrank und schenkte sich ein. Sie stellte ihr Glas auf die Anrichte, gegen die sie sich wieder lehnte, direkt Sitrith gegenüber und hielt ihm fragend die Colaflasche hin.
„Na, auch Durst?“ fragte sie.
Dann kam sie wieder auf seine eigentliche Frage zurück.
„Ansonsten, ja, ists mir gut ergangen, sage ich nun einfach mal.“ Sie lächelte ihm leicht zu. Sie konnte ihm schlecht erzählen, dass sie sich im Peinzip langweilte, er würde nicht verstehen, wieso sie dann nicht einfach in die Unterwelt zurück kam. Aber diese Unterwelt, die für ihn sein Leben war, war für sie noch um einiges Langweiliger. Dämonen konnten so durchschaubar sein, zumindest einige, bei den Menschen fand man immer wieder neue Persönlichkeiten. Außerdem würde ihr in der Unterwelt noch etwas fehlen, aber das wollte sie nun auch nicht vor ihm ausbreiten. Nämlich da unten gab es längst nicht so viele männliche Dämonen wie hier oben Männer. Außerdem war sie kein großer Fan von Dämonen. Sie mochte ihre Gesellschaft lieber als die von guten Wesen wie Elfen und guten Hexen und fand einige ihrer Kräfte faszinierend, aber das war es auch schon.
Sitrith schien in seinen eigenen Gedanken zu sein, seine Augen sahen auf einmal verwirrt aus. Mit leicht gerunzelter Stirn schaute sie zu ihm herüber. Worüber er wohl gerade nachdachte? Er schien sie gar nicht zu bemerken, so vertieft war er, obwohl er auch zu ihr schaute. Für einen kurzen Moment fragte sie sich, ob er über sie nachdachte, weil er sie dabei anstarrte, aber sie kam nicht darauf worüber genau er nachdenken könnte.
„Und wie sieht‘s bei dir aus? Irgendwas neues da unten?“ fragte sie schließlich, um das Schweigen zu durchbrechen.
Der Dämon sah fast etwas ertappt aus, wäre er ganz menschlich, hätte es gut sein können, dass er rot geworden wäre, so kam es ihr zumindest vor.
Bei dem Gedanken ,wäre er denn ganz menschlich‘ drifteten ihre erneut weg. Wenn er ein Mensch wäre, hätte sie ihn wahrscheinlich schon längst abgeschleppt, irgendwann in einer der unzähligen Partynächte. Die Menschen konnten sich ihr nur schwer widersetzen, sie wussten nicht einmal wieso sie so anziehend auf sie wirkte. Natürlich musste sie dazu nicht einmal ein Zauber oder ähnliches verwenden, es war einfach ihre Ausstrahlung. Einen der vielen Vorteile, wenn man eine Hexe war, wenn man seine Anziehungskraft nur richtig auszuüben lernte, was ihre Schwester eindeutig nicht beherrschte. Aber bei Dämonen war dies anders, sie ließen sich nicht dadurch täuschen, wenn man einen Dämon verführen wollte, waren die Chancen genauso hoch oder niedrig wie unter den normalen Menschen allgemein, entweder gefiel man ihm oder eben nicht. Im Prinzip wollte sie über das alles auch gar nicht nachdenken, für was denn? Einen kurzen Augenblick fragte sie sich erneut, wieso ihr überhaupt solche Gedanken kamen. Leicht schüttelte sie den Kopf und schaute wieder zu Sitrith hinüber.
„Bis heute Abend ist es noch lange,“ stellte sie fest.
„Hast du eine Idee, was wir bis dahin tun könnten?“
„Ja, bis dann,“ erwiderte Lunara, aber so leise, dass es ihre Schwester unmöglich noch gehört haben konnte. Sie war froh, dass sie weg war. Sie hätte echt keine Lust gehabt, ihre kleine Schwester die ganze Zeit an der Backe zu haben, nicht heute Abend, nicht, wenn sie endlich mal wieder mit Sitrith ausging.
Eigentlich wollte sie, bevor ihre Schwester sie unterbrochen hatte vorschlagen, dass sie in das spanische Lokal gleich um die Ecke gehen konnten, dort fand Lunara es ganz nett. Das Lokal war klein, gemütlich eingerichtet und die dezente spanische Musik, die im Hintergrund lief, fand sie inspirierend.
Als ihre Schwester dann endgültig verschwunden war, erkundigte Sitrith sich, wie es ihr in letzter Zeit ergangen war und das sie die Unterwelt wohl nicht sehr vermisste.
„Wohl wahr,“ antwortete sie ihn und stieß sich von der Anrichte weg, an der sie sich bis eben noch angelehnt hatte.
„Ist nett da unten, vielleicht sollte ich euch mal wieder besuchen kommen, mehr aber nicht,“ erklärte sie noch, während sie zum Küchenschrank lief, um sich ein Glas daraus zu holen. Dann holte sie noch eine Flasche Cola aus dem Kühlschrank und schenkte sich ein. Sie stellte ihr Glas auf die Anrichte, gegen die sie sich wieder lehnte, direkt Sitrith gegenüber und hielt ihm fragend die Colaflasche hin.
„Na, auch Durst?“ fragte sie.
Dann kam sie wieder auf seine eigentliche Frage zurück.
„Ansonsten, ja, ists mir gut ergangen, sage ich nun einfach mal.“ Sie lächelte ihm leicht zu. Sie konnte ihm schlecht erzählen, dass sie sich im Peinzip langweilte, er würde nicht verstehen, wieso sie dann nicht einfach in die Unterwelt zurück kam. Aber diese Unterwelt, die für ihn sein Leben war, war für sie noch um einiges Langweiliger. Dämonen konnten so durchschaubar sein, zumindest einige, bei den Menschen fand man immer wieder neue Persönlichkeiten. Außerdem würde ihr in der Unterwelt noch etwas fehlen, aber das wollte sie nun auch nicht vor ihm ausbreiten. Nämlich da unten gab es längst nicht so viele männliche Dämonen wie hier oben Männer. Außerdem war sie kein großer Fan von Dämonen. Sie mochte ihre Gesellschaft lieber als die von guten Wesen wie Elfen und guten Hexen und fand einige ihrer Kräfte faszinierend, aber das war es auch schon.
Sitrith schien in seinen eigenen Gedanken zu sein, seine Augen sahen auf einmal verwirrt aus. Mit leicht gerunzelter Stirn schaute sie zu ihm herüber. Worüber er wohl gerade nachdachte? Er schien sie gar nicht zu bemerken, so vertieft war er, obwohl er auch zu ihr schaute. Für einen kurzen Moment fragte sie sich, ob er über sie nachdachte, weil er sie dabei anstarrte, aber sie kam nicht darauf worüber genau er nachdenken könnte.
„Und wie sieht‘s bei dir aus? Irgendwas neues da unten?“ fragte sie schließlich, um das Schweigen zu durchbrechen.
Der Dämon sah fast etwas ertappt aus, wäre er ganz menschlich, hätte es gut sein können, dass er rot geworden wäre, so kam es ihr zumindest vor.
Bei dem Gedanken ,wäre er denn ganz menschlich‘ drifteten ihre erneut weg. Wenn er ein Mensch wäre, hätte sie ihn wahrscheinlich schon längst abgeschleppt, irgendwann in einer der unzähligen Partynächte. Die Menschen konnten sich ihr nur schwer widersetzen, sie wussten nicht einmal wieso sie so anziehend auf sie wirkte. Natürlich musste sie dazu nicht einmal ein Zauber oder ähnliches verwenden, es war einfach ihre Ausstrahlung. Einen der vielen Vorteile, wenn man eine Hexe war, wenn man seine Anziehungskraft nur richtig auszuüben lernte, was ihre Schwester eindeutig nicht beherrschte. Aber bei Dämonen war dies anders, sie ließen sich nicht dadurch täuschen, wenn man einen Dämon verführen wollte, waren die Chancen genauso hoch oder niedrig wie unter den normalen Menschen allgemein, entweder gefiel man ihm oder eben nicht. Im Prinzip wollte sie über das alles auch gar nicht nachdenken, für was denn? Einen kurzen Augenblick fragte sie sich erneut, wieso ihr überhaupt solche Gedanken kamen. Leicht schüttelte sie den Kopf und schaute wieder zu Sitrith hinüber.
„Bis heute Abend ist es noch lange,“ stellte sie fest.
„Hast du eine Idee, was wir bis dahin tun könnten?“
Lunara Favell- Demonic Witch
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Re: Haus von Lunara und Mariketa
Still lauschte Sitrith den Worten der Hexe. Man konnte hören, dass sie die Unterwelt wirklich nicht leiden konnte. Aber warum? Der Dämon konnte das nicht verstehen.
Natürlich, er war dort groß geworden. Er wusste um die tiefen Feuer, die die Welt regierten, sie nicht. Nur Feuerdämonen kannten das Geheimnis und weihten jeden Fürsten ein. Aber es hätte ihn nicht gewundert, wenn Lunara auch in dieses Mysterium eingeweiht worden wäre.
Aber sie war nun mal weder ein Dämon, noch eine potentielle Nachfolgerin für den Fürsten. Das waren nun einmal immer Männer und zugleich sehr mächtige Dämonen.
Sitrith beobachtete, wie sie zum Kühlschrank lief und eine Flasche Cola heraus holte, zusammen mit einem Glas.
„Nein danke“, sagte der Dämon auf ihre Frage hin. Er musterte das braune Getränk skeptisch. Dämonen brauchten eigentlich keine Getränke. Es war ein wenig überflüssig, aber trotzdem konnten sie trinken. Die meisten beschränkten sich jedoch auf Alkohol, wenn sie einmal in der Menschenwelt waren. Der Vorteil war, dass sie ein wenig mehr vertrugen als die Normalsterblichen. Doch vermutlich ging es Lunara nicht anders. Es gehörte viel dazu, ein mystisches Lebewesen einmal richtig betrunken zu machen. Nicht viele schafften das…
Ihre Aussage, wie es ihr ging, war seltsam. Doch Sitrith tat es nur mit einem Schulterzucken ab. Wenn sie nicht reden wollte, sollte es ihm recht sein.
„Dein Vater würde sich sicherlich über einen kurzen Besuch freuen. Du musst ja nicht gleich lange dableiben. Nur ein kurzer Abstecher. Mal etwas anderes sehen…“ Er wusste nicht, ob ihr die Idee gefallen würde, aber Ariton würde das nächste Mal wieder nachfragen. Und Sitrith war es manchmal leid, immer den Boten zu spielen.
Das müsste ich nicht machen, würde ich zu meinen Eltern zurückkehren, dachte er grimmig. Doch er verwarf den Gedanken schnell wieder. Er könnte nicht einmal mehr in die Menschenwelt, wenn er sich dazu herabließ, eben jenen ‚Job’ anzunehmen. Er schnaubte kurz, fasste sich aber dann wieder. Jetzt war wirklich nicht der Zeitpunkt, über seine Streitigkeit mit dem Dämonenfürst nachzudenken.
„Nein, es gibt nicht wirklich etwas … Hm, doch. Dein Vater plant irgendetwas. Ich weiß nur nicht was, aber das ist auch alles. Und vermutlich interessiert dich auch nicht mehr, oder?!“, stellte er sachlich fest, lächelte aber, um seine leichte Verlegenheit wegen des unhöflichen Starrens zu überdecken.
„Ja, es ist noch eine Weile. Wie wäre es, wenn wir einfach mal raus gehen? In den anliegenden Wald?“
Lunara nickte erfreut und gemeinsam schlenderten sie nach draußen. Die Sonne schien hoch am Himmel, es war später Vormittag, also noch eine ganze Weile.
Als sie am Waldrand ankamen fuhr ein eisiger Windhauch durch ihre Haare. Ungewöhnlich für den heutigen Sommertag, an dem fast 20° herrschten.
Trotzdem ließen sich die beiden nicht davon beirren und folgten langsam den kleinen Pfaden immer tiefer in den Wald. Die Bäume sahen seltsam verwittert aus, als wäre kein Funken Leben mehr in ihnen. Kein Laut drang an die Ohren des Dämons. Alle Geräusche waren verstummt. Völlig von der Zivilisation abgeschottet.
Bilder erschienen vor dem inneren Auge Sitrith’. Dunkle Schattengestalten die um sie kreisten. Er schnaubte. Was sollte hier schon passieren? In einem Wald in der Menschenwelt! Vermutlich hatten die Tierchen einfach Angst vor ihm.
Mit dieser Gewissheit ging er mit Lunara an seiner Seite immer tiefer gen Waldmitte.
Tbc.: Wald hinter dem Haus der Hexenschwestern
Natürlich, er war dort groß geworden. Er wusste um die tiefen Feuer, die die Welt regierten, sie nicht. Nur Feuerdämonen kannten das Geheimnis und weihten jeden Fürsten ein. Aber es hätte ihn nicht gewundert, wenn Lunara auch in dieses Mysterium eingeweiht worden wäre.
Aber sie war nun mal weder ein Dämon, noch eine potentielle Nachfolgerin für den Fürsten. Das waren nun einmal immer Männer und zugleich sehr mächtige Dämonen.
Sitrith beobachtete, wie sie zum Kühlschrank lief und eine Flasche Cola heraus holte, zusammen mit einem Glas.
„Nein danke“, sagte der Dämon auf ihre Frage hin. Er musterte das braune Getränk skeptisch. Dämonen brauchten eigentlich keine Getränke. Es war ein wenig überflüssig, aber trotzdem konnten sie trinken. Die meisten beschränkten sich jedoch auf Alkohol, wenn sie einmal in der Menschenwelt waren. Der Vorteil war, dass sie ein wenig mehr vertrugen als die Normalsterblichen. Doch vermutlich ging es Lunara nicht anders. Es gehörte viel dazu, ein mystisches Lebewesen einmal richtig betrunken zu machen. Nicht viele schafften das…
Ihre Aussage, wie es ihr ging, war seltsam. Doch Sitrith tat es nur mit einem Schulterzucken ab. Wenn sie nicht reden wollte, sollte es ihm recht sein.
„Dein Vater würde sich sicherlich über einen kurzen Besuch freuen. Du musst ja nicht gleich lange dableiben. Nur ein kurzer Abstecher. Mal etwas anderes sehen…“ Er wusste nicht, ob ihr die Idee gefallen würde, aber Ariton würde das nächste Mal wieder nachfragen. Und Sitrith war es manchmal leid, immer den Boten zu spielen.
Das müsste ich nicht machen, würde ich zu meinen Eltern zurückkehren, dachte er grimmig. Doch er verwarf den Gedanken schnell wieder. Er könnte nicht einmal mehr in die Menschenwelt, wenn er sich dazu herabließ, eben jenen ‚Job’ anzunehmen. Er schnaubte kurz, fasste sich aber dann wieder. Jetzt war wirklich nicht der Zeitpunkt, über seine Streitigkeit mit dem Dämonenfürst nachzudenken.
„Nein, es gibt nicht wirklich etwas … Hm, doch. Dein Vater plant irgendetwas. Ich weiß nur nicht was, aber das ist auch alles. Und vermutlich interessiert dich auch nicht mehr, oder?!“, stellte er sachlich fest, lächelte aber, um seine leichte Verlegenheit wegen des unhöflichen Starrens zu überdecken.
„Ja, es ist noch eine Weile. Wie wäre es, wenn wir einfach mal raus gehen? In den anliegenden Wald?“
Lunara nickte erfreut und gemeinsam schlenderten sie nach draußen. Die Sonne schien hoch am Himmel, es war später Vormittag, also noch eine ganze Weile.
Als sie am Waldrand ankamen fuhr ein eisiger Windhauch durch ihre Haare. Ungewöhnlich für den heutigen Sommertag, an dem fast 20° herrschten.
Trotzdem ließen sich die beiden nicht davon beirren und folgten langsam den kleinen Pfaden immer tiefer in den Wald. Die Bäume sahen seltsam verwittert aus, als wäre kein Funken Leben mehr in ihnen. Kein Laut drang an die Ohren des Dämons. Alle Geräusche waren verstummt. Völlig von der Zivilisation abgeschottet.
Bilder erschienen vor dem inneren Auge Sitrith’. Dunkle Schattengestalten die um sie kreisten. Er schnaubte. Was sollte hier schon passieren? In einem Wald in der Menschenwelt! Vermutlich hatten die Tierchen einfach Angst vor ihm.
Mit dieser Gewissheit ging er mit Lunara an seiner Seite immer tiefer gen Waldmitte.
Tbc.: Wald hinter dem Haus der Hexenschwestern
Sitrith- Towering Inferno
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Re: Haus von Lunara und Mariketa
Als Sitrith ihr erzählte, dass sich ihr Vater über ihren Besuch freuen würde und sie nur einen kurzen Besuch abstatten müsste, kam sie echt ins Überlegen. Sollte sie wirklich mal wieder in die Unterwelt? Vielleicht könnte sie zusammen mit Sitrith am nächsten Tag kurz mitgehen.
"Wenn du magst, begleite ich dich morgen kurz," sagte sie und trank weiter ihre Cola. Für sie war klar, dass sie sowieso nicht länger als ein paar Stunden bleiben würde.
Aber wieso sollte sie ihren Vater nicht einmal besuchen? Sie hatte ihn schon so lange nicht mehr gesehen und er sie hätte schon noch einige Fragen an ihn, was die Anwendung ihrer Fähigkeiten und ähnliches betraf.
Einen kurzen Moment lang dachte sie wehmütig daran, dass sie heute nicht mehr dazu kommen würde im Zauberbuch weiter zu lesen, sie konnte es nicht vor dem Dämon herausholen und es warteten so viele neue Sprüche und Flüche darauf gelernt zu werden.
Der Dämon währenddessen schlug vor, dass sie noch in den Wald gehen konnten, bis es endlich Abend war. Zu erst war Lunara doch etwas verwundert. Wieso ausgerechnet in den Wald? Was wollte er dort? Doch dann zuckte sie nur mit den Schultern und freute sich, Lunara liebte den Wald. Seine dunkle, geheimnisvolle Atmosphäre war genau ihr Ding. Sie dachte wieder an die Mythen und Gerüchte, die in der Menschenwelt über diesen Wald kursierten und musste unwillkürlich leise auflachen. Wie dumm Menschen doch sein konnten, die meisten unerklärlichen Dinge, die sie im Wald beobachteten waren das Werk von ihrer Schwester und größtenteil ihres, aber andererseits kamen auch schon Sachen vor, die mit dem Wald im Zusammenhang lagen, die auch sie sich nicht erklären konnte.
Sie schnappte sich noch schnell ihre Tasche und eine dünne Sommerjacke und verließ zusammen mit Sitrith das Haus. Sie schloss ab, steckte den Schlüssel in ihre Handtasche und die beiden machten sich auf den Weg in den Wald. Eine Nachbarin wich erschrocken zurück, als sie an ihr vorbei gingen, Lunara lächelte ihr provozierend zu. Diese Nachbarin hatte einmal, vor einer halben Ewigkeit mitbekommen, wie sie einen Zauberspruch aussprach. Natürlich durfte ihr so etwas nicht passieren, aber damals konnte sie es nicht mehr ändern und seitdem beschimpfte sie diese Nachbarin ständig als Hexe und versuchte sie in der gesamten Stadt schlecht zu machen, was natürlich nicht funktionierte, da Aberglaube hier nicht weit verbreitet war. Lunara machte es Spaß, dieser Frau jedes Mal aufs Neue einen Schrecken einzujagen und sie zu ärgern und nun, da sie einen Mann mit roten Augen an ihrer Seite gesehen hatte, war sie bestimmt noch mehr geschockt. Lächelnd folgte sie dem Dämon in den Wald, die Abzweigungen entlang, bis nichts anderes mehr als leere, verwitterte Bäume zu sehen waren.
Tbc.: Wald hinter dem Haus der Hexenschwestern
"Wenn du magst, begleite ich dich morgen kurz," sagte sie und trank weiter ihre Cola. Für sie war klar, dass sie sowieso nicht länger als ein paar Stunden bleiben würde.
Aber wieso sollte sie ihren Vater nicht einmal besuchen? Sie hatte ihn schon so lange nicht mehr gesehen und er sie hätte schon noch einige Fragen an ihn, was die Anwendung ihrer Fähigkeiten und ähnliches betraf.
Einen kurzen Moment lang dachte sie wehmütig daran, dass sie heute nicht mehr dazu kommen würde im Zauberbuch weiter zu lesen, sie konnte es nicht vor dem Dämon herausholen und es warteten so viele neue Sprüche und Flüche darauf gelernt zu werden.
Der Dämon währenddessen schlug vor, dass sie noch in den Wald gehen konnten, bis es endlich Abend war. Zu erst war Lunara doch etwas verwundert. Wieso ausgerechnet in den Wald? Was wollte er dort? Doch dann zuckte sie nur mit den Schultern und freute sich, Lunara liebte den Wald. Seine dunkle, geheimnisvolle Atmosphäre war genau ihr Ding. Sie dachte wieder an die Mythen und Gerüchte, die in der Menschenwelt über diesen Wald kursierten und musste unwillkürlich leise auflachen. Wie dumm Menschen doch sein konnten, die meisten unerklärlichen Dinge, die sie im Wald beobachteten waren das Werk von ihrer Schwester und größtenteil ihres, aber andererseits kamen auch schon Sachen vor, die mit dem Wald im Zusammenhang lagen, die auch sie sich nicht erklären konnte.
Sie schnappte sich noch schnell ihre Tasche und eine dünne Sommerjacke und verließ zusammen mit Sitrith das Haus. Sie schloss ab, steckte den Schlüssel in ihre Handtasche und die beiden machten sich auf den Weg in den Wald. Eine Nachbarin wich erschrocken zurück, als sie an ihr vorbei gingen, Lunara lächelte ihr provozierend zu. Diese Nachbarin hatte einmal, vor einer halben Ewigkeit mitbekommen, wie sie einen Zauberspruch aussprach. Natürlich durfte ihr so etwas nicht passieren, aber damals konnte sie es nicht mehr ändern und seitdem beschimpfte sie diese Nachbarin ständig als Hexe und versuchte sie in der gesamten Stadt schlecht zu machen, was natürlich nicht funktionierte, da Aberglaube hier nicht weit verbreitet war. Lunara machte es Spaß, dieser Frau jedes Mal aufs Neue einen Schrecken einzujagen und sie zu ärgern und nun, da sie einen Mann mit roten Augen an ihrer Seite gesehen hatte, war sie bestimmt noch mehr geschockt. Lächelnd folgte sie dem Dämon in den Wald, die Abzweigungen entlang, bis nichts anderes mehr als leere, verwitterte Bäume zu sehen waren.
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Lunara Favell- Demonic Witch
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Re: Haus von Lunara und Mariketa
Cf.: Lunara’s Stammkneipe/Bar
Sitrith folgte Lunara langsam zu Haustür. Er blieb direkt hinter ihr stehen, als sie die Tür aufschloss. Im Haus war alles ruhig. Mari war noch nicht zu Hause. War sie wirklich so lange im Café?
Sie hatte nicht lange bleiben wollten, hatte sie gesagt. Und jetzt war es schon dunkel. Ob ihr was passiert war? Als ob sie nicht auf sich aufpassen kann, schalt er sich in Gedanken.
Als Lunara sich zu ihm umdrehte, spürte er ihre angenehme Körperwärme. Er musste lächeln. Langsam beugte er sich zu ihr hinunter. „Wollen wir nicht rein?“, fragte er leise, „Es ist doch viel zu kalt hier draußen.“
Ohne abzuwarten trat der Dämon in den Flur und wartete, bis Lunara auch eingetreten war und schloss die Tür. Dann legte ihr wieder einen Arm um die Taille. Gemächlich ging er mit ihr in Richtung Wohnzimmer. „Darf ich bitten.“ Mit einer Hand hielt Sit die Tür auf und folgte Lunara ins Wohnzimmer. Dort ließ er sich mit ihr auf das große Sofa nieder. Er gähnte.
Als er die Hexe anblickte sah er, wie viel sie wirklich getrunken hatte. Ihre Augen wirkten glasig und sie im Großen und Ganzen nicht mehr ganz da. Er schüttelte den Kopf. Wie konnte sie sich so zusetzen? Wegen ihm? Er verspürte einen Stich und musste schlucken. Sanft strich er ihr über den Kopf und stand auf. „Ich bin gleich wieder da“, sagte er nur leise und lief in die Küche.
Dort durchsuchte er die Schränke nach Kaffepulver.
Wenige Minuten später betrat er wieder das Wohnzimmer, mit zwei Tassen dampfenden Kaffees in der Hand. Vielleicht half es ja ein wenig gegen diese Benommenheit, die sich jetzt auch bei Sitrith bemerkbar machte. Wortlos reichte er Lunara eine Tasse und trank einen Schluck aus seiner. Die Flüssigkeit floss beruhigend durch seinen Körper und nahm ihm ein wenig von seiner Müdigkeit. Auch Lunara sah etwas wacher aus. Zumindest sah sie nicht mehr so weggetreten aus.
Er lächelte sie leicht an. Vorsichtig, um sie nicht zu verletzen, fuhr er mit seiner Hand über die immer noch nassen Stellen ihres Oberteils.
„Weißt du“, sagte er dabei, „da du mir ja nicht mehr böse bist … könnten wir den unglücklichen Verlauf des Nachmittages doch vergessen und…“, er grinste sie neckisch an. Vorsichtig befreite er ihre Haare von Moos und kleinen Ästen, die sich bei ihrer abrupten Flucht aus dem Wald darin verfangen hatten. Wie würde sie reagieren, wenn er jetzt das aussprach, was er auch dachte? Ob sie doch noch wütend wäre, nach dem, was er sich heute geleistet hatte? Oder ließ sie sich einfach darauf ein. Sitrith musste lächeln. Seit wann hatte er solche Zweifel? Das war doch nicht normal. Er war ein selbstbewusster Dämon und etliche Jahre älter als sie. Warum also sollte er sich Sorgen machen?
Insgeheim wusste er die Antwort. Weil er ihr verfallen war. Wer hätte gedacht, dass ihm das einmal passieren könnte? Er war durch die Welten gereist, hatte schon so viel gesehen und vor allem schon so viele Frauen getroffen. Dämoninnen, Hexen, Elfen und Menschen. Und diese eine Frau ließ ihn schwach werden? Er schüttelte leicht den Kopf. Was eine Ironie…
Ariton würde sich freuen. Der Feuerdämon grinste. Dem Fürsten würde es wohl ganz und gar nicht gefallen, wenn er wüsste, was gerade hier ablief, was heute Mittag abgelaufen war. Wenn er um die Gefühle, die Sitrith zu Lunara hegte, wüsste… Er würde ihn erschießen. Mehr noch… bei lebendigem Leibe auffressen. Aber genau das machte die ganze Sache doch umso reizvoller, oder?! War es nicht immer so? Verbotene Dinge machten eben noch mehr Spaß. Und Ariton hatte sich es selbst zu verschulden. Er war das beste Beispiel dafür, dass Dämonen nicht nur Hass und Wut empfinden konnten. Und er hatte Lunara und Sitrith miteinander bekannt gemacht, alles daran gesetzt, dass sie sich gut verstanden. Dass vielleicht – ob nun beiderseits oder nicht – mehr daraus werden konnte, hätte er mit einplanen müssen. Er hätte damit rechnen müssen!
Vielleicht war auch das der Grund, weswegen Sitrith sich jetzt zu Lunara herüberbeugte und ihr leise ins Ohr flüsterte. „… und einfach dort weitermachen, wo wir aufgehört haben.“
Es war unglaublich still im Raum. Man hörte nur das Atmen der beiden, mehr nicht. Draußen wie drinnen war alles still. Die Nacht hatte sich über die Welt gelegt und war Zeuge dieser Zweisamkeit. Zumindest empfand der Dämon in diesem Wohnzimmer so. Was mit der Hexe war, das wusste er nicht. Was würde er manchmal nicht darum geben, eine andere Gabe zu haben, als jene, sich unsichtbar zu machen. Denn die würde nur helfen, wenn sie auf ihn einschlagen wollte. Und Sitrith war sich nicht einmal ganz sicher, dass sie es nicht machen würde…
Sitrith folgte Lunara langsam zu Haustür. Er blieb direkt hinter ihr stehen, als sie die Tür aufschloss. Im Haus war alles ruhig. Mari war noch nicht zu Hause. War sie wirklich so lange im Café?
Sie hatte nicht lange bleiben wollten, hatte sie gesagt. Und jetzt war es schon dunkel. Ob ihr was passiert war? Als ob sie nicht auf sich aufpassen kann, schalt er sich in Gedanken.
Als Lunara sich zu ihm umdrehte, spürte er ihre angenehme Körperwärme. Er musste lächeln. Langsam beugte er sich zu ihr hinunter. „Wollen wir nicht rein?“, fragte er leise, „Es ist doch viel zu kalt hier draußen.“
Ohne abzuwarten trat der Dämon in den Flur und wartete, bis Lunara auch eingetreten war und schloss die Tür. Dann legte ihr wieder einen Arm um die Taille. Gemächlich ging er mit ihr in Richtung Wohnzimmer. „Darf ich bitten.“ Mit einer Hand hielt Sit die Tür auf und folgte Lunara ins Wohnzimmer. Dort ließ er sich mit ihr auf das große Sofa nieder. Er gähnte.
Als er die Hexe anblickte sah er, wie viel sie wirklich getrunken hatte. Ihre Augen wirkten glasig und sie im Großen und Ganzen nicht mehr ganz da. Er schüttelte den Kopf. Wie konnte sie sich so zusetzen? Wegen ihm? Er verspürte einen Stich und musste schlucken. Sanft strich er ihr über den Kopf und stand auf. „Ich bin gleich wieder da“, sagte er nur leise und lief in die Küche.
Dort durchsuchte er die Schränke nach Kaffepulver.
Wenige Minuten später betrat er wieder das Wohnzimmer, mit zwei Tassen dampfenden Kaffees in der Hand. Vielleicht half es ja ein wenig gegen diese Benommenheit, die sich jetzt auch bei Sitrith bemerkbar machte. Wortlos reichte er Lunara eine Tasse und trank einen Schluck aus seiner. Die Flüssigkeit floss beruhigend durch seinen Körper und nahm ihm ein wenig von seiner Müdigkeit. Auch Lunara sah etwas wacher aus. Zumindest sah sie nicht mehr so weggetreten aus.
Er lächelte sie leicht an. Vorsichtig, um sie nicht zu verletzen, fuhr er mit seiner Hand über die immer noch nassen Stellen ihres Oberteils.
„Weißt du“, sagte er dabei, „da du mir ja nicht mehr böse bist … könnten wir den unglücklichen Verlauf des Nachmittages doch vergessen und…“, er grinste sie neckisch an. Vorsichtig befreite er ihre Haare von Moos und kleinen Ästen, die sich bei ihrer abrupten Flucht aus dem Wald darin verfangen hatten. Wie würde sie reagieren, wenn er jetzt das aussprach, was er auch dachte? Ob sie doch noch wütend wäre, nach dem, was er sich heute geleistet hatte? Oder ließ sie sich einfach darauf ein. Sitrith musste lächeln. Seit wann hatte er solche Zweifel? Das war doch nicht normal. Er war ein selbstbewusster Dämon und etliche Jahre älter als sie. Warum also sollte er sich Sorgen machen?
Insgeheim wusste er die Antwort. Weil er ihr verfallen war. Wer hätte gedacht, dass ihm das einmal passieren könnte? Er war durch die Welten gereist, hatte schon so viel gesehen und vor allem schon so viele Frauen getroffen. Dämoninnen, Hexen, Elfen und Menschen. Und diese eine Frau ließ ihn schwach werden? Er schüttelte leicht den Kopf. Was eine Ironie…
Ariton würde sich freuen. Der Feuerdämon grinste. Dem Fürsten würde es wohl ganz und gar nicht gefallen, wenn er wüsste, was gerade hier ablief, was heute Mittag abgelaufen war. Wenn er um die Gefühle, die Sitrith zu Lunara hegte, wüsste… Er würde ihn erschießen. Mehr noch… bei lebendigem Leibe auffressen. Aber genau das machte die ganze Sache doch umso reizvoller, oder?! War es nicht immer so? Verbotene Dinge machten eben noch mehr Spaß. Und Ariton hatte sich es selbst zu verschulden. Er war das beste Beispiel dafür, dass Dämonen nicht nur Hass und Wut empfinden konnten. Und er hatte Lunara und Sitrith miteinander bekannt gemacht, alles daran gesetzt, dass sie sich gut verstanden. Dass vielleicht – ob nun beiderseits oder nicht – mehr daraus werden konnte, hätte er mit einplanen müssen. Er hätte damit rechnen müssen!
Vielleicht war auch das der Grund, weswegen Sitrith sich jetzt zu Lunara herüberbeugte und ihr leise ins Ohr flüsterte. „… und einfach dort weitermachen, wo wir aufgehört haben.“
Es war unglaublich still im Raum. Man hörte nur das Atmen der beiden, mehr nicht. Draußen wie drinnen war alles still. Die Nacht hatte sich über die Welt gelegt und war Zeuge dieser Zweisamkeit. Zumindest empfand der Dämon in diesem Wohnzimmer so. Was mit der Hexe war, das wusste er nicht. Was würde er manchmal nicht darum geben, eine andere Gabe zu haben, als jene, sich unsichtbar zu machen. Denn die würde nur helfen, wenn sie auf ihn einschlagen wollte. Und Sitrith war sich nicht einmal ganz sicher, dass sie es nicht machen würde…
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Re: Haus von Lunara und Mariketa
cf: Lunara‘s Stammkneipe/Bar
Lunara atmete einmal tief ein und aus. Sie versuchte, sich wieder unter Kontrolle zu bekommen, wo kam denn auf einmal diese Nervosität her, die sich zwischen den leichten Schwindel des Alkohols mischte?
Sitrith lächelte sie an, was sie nur noch mehr aus dem Konzept brachte. Es war verrückt. So viele Abende hatte sie mit irgendwelchen Typen diese Türschwelle betreten nur aus einem einzigen Grund und nie hatte sie dabei nur den leisesten Anflug von Nervosität vernommen und nun war es doch soweit und das nur, weil sie die Gewissheit hatte, dass sie endlich mit ihm alleine sein würde. Was natürlich noch lange nichts heißen musste.
„Wollen wir nicht rein? Es ist doch viel zu kalt hier?“ fragte Sitrith, wartete ihre Antwort aber erst gar nicht ab, sondern ging an ihr vorbei herein und wartete, bis sie ihm folgte. Als er die Türe hinter sich geschlossen hatte, legte er wieder seinen Arm um ihre Taille, so liefen sie in Richtung Wohnzimmer. Sitrith ging schnurstracks auf das große Sofa zu und ließ sich darauf nieder, Lunara tat es ihm gleich und setzte sich neben ihn, drehte sich so hin, dass sie ihn sehen konnte. Auf einmal sah er sie seltsam an, dann schüttelte er den Kopf.
Doch sie bekam es nicht so ganz mit, ihr Kopf war wie in Watte gehüllt und das Schwindelgefühl drohte zu siegen, trotzdem schaute sie ihn tapfer an und versuchte sich so wenig anmerken zu lassen wie nur möglich, was aber scheinbar umsonst war.
Er strich ihr sanft über den Kopf und stand auf.
„Ich bin gleich wieder da,“ sagte er und verschwand in Richtung Küche.
Fragend schaute Lunara ihm nach, was hatte er vor? In diesem Moment bereute sie es, dass sie zuvor so viel getrunken hatte, denn wenn ihr Kopf klarer wäre, würde es ihr nun mehr bringen.
Sie hörte, wie er in der Küche die Schränke öffnete und wieder schloss. Kurz überlegte sie, ob sie ihm nachgehen sollte, um zu nachzuschauen, was er da tat, vielleicht suchte er etwas und brauchte Hilfe, entschloss sich dann aber doch dagegen und lehnte ihren Kopf zurück gegen die Sofalehne. Kurz schloss sie ihre Augen. Es war verrückt, obwohl er gerade in einem anderen Zimmer war, spürte sie seine Anwesenheit noch genau, als säße er gerade noch neben ihr. Sie hüllte sich ein, erfüllte ihre Gedanken und ihren Körper, wie eine warme Decke, die sich um einen legt. Sie seufzte leise, dann öffnete sie wieder ihre Augen, als sie hörte, dass er wieder auf dem Weg zum Wohnzimmer war.
Er setzte sich wieder neben sie und reichte ihr eine Tasse voll dampfenden Kaffee. Dankbar nahm sie sie entgegen.
„Danke,“ sagte sie und lächelte ihm zu, dann nahm sie einen großen Schluck.
Es fühlte sich gut an, wie die warme Flüssigkeit ihre Kehle hinunter lief und Stück für Stück den Schwindel vertrieb, nach ein paar weiteren Schlücken fühlte sich ihr Kopf auch wieder klarer an. Auch er hatte sich einen Kaffee mitgebracht, von dem er gerade auch einen Schluck nahm. Als er ihren Blick bemerkte, lächelte er sie an.
Dann hob er vorsichtig einen Arm und fuhr mit der Hand über die immernoch nassen Stellen an ihrem Oberteil. Sie durchfuhr etwas ähnliches wie ein leichter Stromschlag, nicht von ihm, von ihrem eigenen Körper verursacht.
Sie wollte irgendetwas sagen, aber die Worte fanden sich in ihrem Kopf nicht zusammen, sie war irgendwie aus der Fassung, so starrte sie ihn nur immerzu an. Wie wunderschön er doch war. Vorallem seine Augen, sie faszinierten sie immer wieder aufs Neue.
„Weißt du,“ begann er einen Satz, während seine Hand immernoch über ihr Oberteil fuhr.
„Da du mir ja nicht mehr böse bist... könnten wir den unglücklichen Verlauf des Nachmittags doch vergessen und...,“ er stockte, grinste sie aber neckisch an.
Ihr Herz begann schneller zu schlagen, seine Nähe breitete sich noch weiter in ihr aus.
Immernoch schweigend schaute sie ihm dabei zu, wie er ihr Haar vom restlichen Moos und kleinen Ästen des Nachmittags befreite. Lunara fragte sich, ob sie damit in der Bar nicht aufgefallen war, es konnten doch unmöglich alle Leute übersehen haben, dass sie den halben Wald im Haar hatte? Und Ivo.... Nein, an den wollte sie nun gar nicht denken, sie wollte den Moment, der gerade so perfekt erschien, nicht zerstören.
Sitrith war eine Weile lang ruhig, er schien mal wieder in Gedanken zu sein. Irgendwann musste sie ihn mal fragen, über was er denn dauernd nachdachte, aber nun war dazu der falsche Zeitpunkt.
In diesem Moment beugte er sich zu ihr herüber und beendete den vorhin begonnen Satz, in dem er ihr leise ins Ohr flüsterte: „..und einfach dort weitermachen, wo wir aufgehört haben.“
Natürlich wusste Lunara sofort was er meinte, sofort begann ihr Herz nochmal an Tempo zuzulegen, falls dies überhaupt noch möglich war. Ob er es wohl mitbekam? Aber wenn schon war es nun auch egal, ihm schien es gerade nicht anders zu gehen wie ihr. Sie fühlte sich gerade so glücklich wie nie, berauscht von ihm, wenn man es so nennen wollte.
Dieser Moment zog sich eine ganze Weile hin, beide schwiegen sie, sahen sich nur tief in die Augen, um sie herum war alles still. Fast schien es so, als wäre die Zeit angehalten, versteinert, um diesen Augenblick an Perfektion zu verleihen. Noch nie hatte Lunara nur etwas vergleichbares wie nun empfunden. Diese Wärme, diese Nähe, dieses Herzklopfen, sie war einfach überwältigt.
Von ihren Gefühlen getrieben beugte sie sich weiter zu ihm vor, wieder trennten ihre Köpfe nur Millimeter von einander und diesmal hoffte Lunara inständig, dass sie diesmal niemand unterbrechen würde. Diesmal könnte sie wirklich nicht dafür garantieren, dass sie nicht diejenige wäre, die den Störenfried angriff und wäre es selbst ihre eigene Schwester.
Doch ihre Sorge schien umsonst zu sein, immernoch war alles still um sie.
Endlich trafen sich ihre Lippen. Lunara wurde mutiger. Sie hatte Respekt vor dem Feuerdämon, aber schließlich hatte er ihr gerade unmissverständlich klar gemacht, dass es auch sein Wunsch war. Langsam zog sie ihn näher an sich heran, während ihr Kuss intensiver wurde. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und strich ihm langsam den Rücken entlang, die andere Hand vergrub sie in sein längeres Haar welches ihm im Nacken lag. Dieser Moment konnte nicht perfekter sein, vergessen war der turbulente Nachmittag, vergessen war alle Wut, die sie jemals für ihn empfunden hatte, vergessen war das scheiß Gefühl, wegen dem sie sich betrunken hatte. Was nun zählte waren nur noch sie zwei, sie und er und dieser Moment.
Lunara atmete einmal tief ein und aus. Sie versuchte, sich wieder unter Kontrolle zu bekommen, wo kam denn auf einmal diese Nervosität her, die sich zwischen den leichten Schwindel des Alkohols mischte?
Sitrith lächelte sie an, was sie nur noch mehr aus dem Konzept brachte. Es war verrückt. So viele Abende hatte sie mit irgendwelchen Typen diese Türschwelle betreten nur aus einem einzigen Grund und nie hatte sie dabei nur den leisesten Anflug von Nervosität vernommen und nun war es doch soweit und das nur, weil sie die Gewissheit hatte, dass sie endlich mit ihm alleine sein würde. Was natürlich noch lange nichts heißen musste.
„Wollen wir nicht rein? Es ist doch viel zu kalt hier?“ fragte Sitrith, wartete ihre Antwort aber erst gar nicht ab, sondern ging an ihr vorbei herein und wartete, bis sie ihm folgte. Als er die Türe hinter sich geschlossen hatte, legte er wieder seinen Arm um ihre Taille, so liefen sie in Richtung Wohnzimmer. Sitrith ging schnurstracks auf das große Sofa zu und ließ sich darauf nieder, Lunara tat es ihm gleich und setzte sich neben ihn, drehte sich so hin, dass sie ihn sehen konnte. Auf einmal sah er sie seltsam an, dann schüttelte er den Kopf.
Doch sie bekam es nicht so ganz mit, ihr Kopf war wie in Watte gehüllt und das Schwindelgefühl drohte zu siegen, trotzdem schaute sie ihn tapfer an und versuchte sich so wenig anmerken zu lassen wie nur möglich, was aber scheinbar umsonst war.
Er strich ihr sanft über den Kopf und stand auf.
„Ich bin gleich wieder da,“ sagte er und verschwand in Richtung Küche.
Fragend schaute Lunara ihm nach, was hatte er vor? In diesem Moment bereute sie es, dass sie zuvor so viel getrunken hatte, denn wenn ihr Kopf klarer wäre, würde es ihr nun mehr bringen.
Sie hörte, wie er in der Küche die Schränke öffnete und wieder schloss. Kurz überlegte sie, ob sie ihm nachgehen sollte, um zu nachzuschauen, was er da tat, vielleicht suchte er etwas und brauchte Hilfe, entschloss sich dann aber doch dagegen und lehnte ihren Kopf zurück gegen die Sofalehne. Kurz schloss sie ihre Augen. Es war verrückt, obwohl er gerade in einem anderen Zimmer war, spürte sie seine Anwesenheit noch genau, als säße er gerade noch neben ihr. Sie hüllte sich ein, erfüllte ihre Gedanken und ihren Körper, wie eine warme Decke, die sich um einen legt. Sie seufzte leise, dann öffnete sie wieder ihre Augen, als sie hörte, dass er wieder auf dem Weg zum Wohnzimmer war.
Er setzte sich wieder neben sie und reichte ihr eine Tasse voll dampfenden Kaffee. Dankbar nahm sie sie entgegen.
„Danke,“ sagte sie und lächelte ihm zu, dann nahm sie einen großen Schluck.
Es fühlte sich gut an, wie die warme Flüssigkeit ihre Kehle hinunter lief und Stück für Stück den Schwindel vertrieb, nach ein paar weiteren Schlücken fühlte sich ihr Kopf auch wieder klarer an. Auch er hatte sich einen Kaffee mitgebracht, von dem er gerade auch einen Schluck nahm. Als er ihren Blick bemerkte, lächelte er sie an.
Dann hob er vorsichtig einen Arm und fuhr mit der Hand über die immernoch nassen Stellen an ihrem Oberteil. Sie durchfuhr etwas ähnliches wie ein leichter Stromschlag, nicht von ihm, von ihrem eigenen Körper verursacht.
Sie wollte irgendetwas sagen, aber die Worte fanden sich in ihrem Kopf nicht zusammen, sie war irgendwie aus der Fassung, so starrte sie ihn nur immerzu an. Wie wunderschön er doch war. Vorallem seine Augen, sie faszinierten sie immer wieder aufs Neue.
„Weißt du,“ begann er einen Satz, während seine Hand immernoch über ihr Oberteil fuhr.
„Da du mir ja nicht mehr böse bist... könnten wir den unglücklichen Verlauf des Nachmittags doch vergessen und...,“ er stockte, grinste sie aber neckisch an.
Ihr Herz begann schneller zu schlagen, seine Nähe breitete sich noch weiter in ihr aus.
Immernoch schweigend schaute sie ihm dabei zu, wie er ihr Haar vom restlichen Moos und kleinen Ästen des Nachmittags befreite. Lunara fragte sich, ob sie damit in der Bar nicht aufgefallen war, es konnten doch unmöglich alle Leute übersehen haben, dass sie den halben Wald im Haar hatte? Und Ivo.... Nein, an den wollte sie nun gar nicht denken, sie wollte den Moment, der gerade so perfekt erschien, nicht zerstören.
Sitrith war eine Weile lang ruhig, er schien mal wieder in Gedanken zu sein. Irgendwann musste sie ihn mal fragen, über was er denn dauernd nachdachte, aber nun war dazu der falsche Zeitpunkt.
In diesem Moment beugte er sich zu ihr herüber und beendete den vorhin begonnen Satz, in dem er ihr leise ins Ohr flüsterte: „..und einfach dort weitermachen, wo wir aufgehört haben.“
Natürlich wusste Lunara sofort was er meinte, sofort begann ihr Herz nochmal an Tempo zuzulegen, falls dies überhaupt noch möglich war. Ob er es wohl mitbekam? Aber wenn schon war es nun auch egal, ihm schien es gerade nicht anders zu gehen wie ihr. Sie fühlte sich gerade so glücklich wie nie, berauscht von ihm, wenn man es so nennen wollte.
Dieser Moment zog sich eine ganze Weile hin, beide schwiegen sie, sahen sich nur tief in die Augen, um sie herum war alles still. Fast schien es so, als wäre die Zeit angehalten, versteinert, um diesen Augenblick an Perfektion zu verleihen. Noch nie hatte Lunara nur etwas vergleichbares wie nun empfunden. Diese Wärme, diese Nähe, dieses Herzklopfen, sie war einfach überwältigt.
Von ihren Gefühlen getrieben beugte sie sich weiter zu ihm vor, wieder trennten ihre Köpfe nur Millimeter von einander und diesmal hoffte Lunara inständig, dass sie diesmal niemand unterbrechen würde. Diesmal könnte sie wirklich nicht dafür garantieren, dass sie nicht diejenige wäre, die den Störenfried angriff und wäre es selbst ihre eigene Schwester.
Doch ihre Sorge schien umsonst zu sein, immernoch war alles still um sie.
Endlich trafen sich ihre Lippen. Lunara wurde mutiger. Sie hatte Respekt vor dem Feuerdämon, aber schließlich hatte er ihr gerade unmissverständlich klar gemacht, dass es auch sein Wunsch war. Langsam zog sie ihn näher an sich heran, während ihr Kuss intensiver wurde. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und strich ihm langsam den Rücken entlang, die andere Hand vergrub sie in sein längeres Haar welches ihm im Nacken lag. Dieser Moment konnte nicht perfekter sein, vergessen war der turbulente Nachmittag, vergessen war alle Wut, die sie jemals für ihn empfunden hatte, vergessen war das scheiß Gefühl, wegen dem sie sich betrunken hatte. Was nun zählte waren nur noch sie zwei, sie und er und dieser Moment.
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Re: Haus von Lunara und Mariketa
Wenige Sekunden, die wie Stunden erschienen, passierte nichts. Rein gar nichts. Man konnte fast das unregelmäßige Pochen beider Herzen hören, so still war es. Draußen war die Nacht eingekehrt. Alles schlief. Nicht mal der Wind pfiff. Es war so, wie man sich eine Frühlingsnacht nur wünschen konnte. Atmete man ein, so konnte man den frischen Tau riechen, dessen Duft durch das gekippte Fenster hereingetragen wurde. Man schmeckte die Frische und die Unschuld der Natur. So unberührt und lieblich, dass es fast schmerzte.
Genau wie diese blauen Augen, die seinen Blick gefangen hielten. So klar und rein, voller Willenskraft. Ein dunkles Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Es war, als spiegelte sich in ihrem Blick alle Wärme wider, die von Sitrith ausging. Es war eine Wärme – eine Hitze – die er so noch nicht kannte. Nicht von Wut geschürt. Nicht so unerträglich und schwer zu kontrollieren. Sie erfasste seinen ganzen Körper. So mühelos, als wäre nichts anderes mehr da. Als ersetze es das Atmen. Denn er atmete wirklich nicht mehr. Leise ließ er die Luft in seinen Lungen entweichen.
Wie in Zeitlupe beobachtete er, wie Lunara sich zu ihm beugte und nur wenige Zentimeter Platz zwischen ihren und seinen Lippen ließ. Als wolle sie sich vergewissern, dass sie diesmal wirklich nichts unterbrechen konnte. Doch es war nichts zu hören. Keine unerwünschte Elfe, kein Dämon, nicht mal Mari, die nach Hause kam. Es blieb ruhig. Mit einem leisen Seufzen überbrückte der Dämon den kleinen Abstand zwischen ihnen und schloss die Augen. Er überließ Lunara die Initiative, die sie sogleich auch ergriff. Langsam zog sie ihn näher an sich heran, schlang ihre Arme um ihn.
Sitrith zündete derweil mühelos den Kamin an, um dem Raum ein klein wenig Licht zu spenden. Begleitet von dem Prasseln des Feuers strich er ihr über die seidigen Haare, den Rücken herunter. Unter seinen Fingern wirkte der Stoff ihres Tops so dünn. So leicht zu zerstören. Er grinste an ihren Lippen.
Es gab wenige Dinge, die Sitrith dem hier vorgezogen hätte. Wenn er genauer darüber nachdachte, gab es nichts. Wer hätte damit gerechnet? Ariton kam ihm wieder in den Sinn. Wie nah er ihnen doch jetzt war und doch von nichts wusste. Ironie des Schicksals.
Doch in dem Moment, als Lunaras Zunge über seine Lippen fuhr, waren all diese Gedanken ausgelöscht. Nichts war mehr wichtig, als das Hier und Jetzt. Das stumme Zusammensein. Wie hatte es so weit kommen können? Mit Mari war es doch auch etwas anderes?
Es dauerte nicht lange, da beschloss der Dämon, dass es keinen Sinn hatte, alles zu hinterfragen. Ohne seine Lippen von denen der Hexe zu lösen hob er sie vorsichtig hoch und setzte sie rittlings auf seinen Schoß. Kurz löste er sich von ihr und schaute sie an, grinste.
„Du bist wirklich schrecklich“, wisperte er leise und zog sie wieder an sich. Tief atmete er ihren dunklen Geruch ein. Man spürte die dunkle Seite an ihr. Man konnte es ihr ansehen. Aber genau das war es, was sie so besonders machte. So anziehend. Man konnte sich dieser Kraft nicht entziehen. Zumindest konnte Sitrith das nicht. Er war eben doch zu schwach.
Er musste grinsen.
Zärtlich ließ er seine Finger erneut über ihren Rücken gleiten und fuhr an dem Bund entlang. Schnell war er darunter gekommen und zeichnete feine Linien über ihren nackten Rücken. Die glatte Haut fühlte sich warm an, weich.
Mit einem zufriedenen Blick wandte sich Sitrith wieder Lunaras Lippen zu.
Genau wie diese blauen Augen, die seinen Blick gefangen hielten. So klar und rein, voller Willenskraft. Ein dunkles Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Es war, als spiegelte sich in ihrem Blick alle Wärme wider, die von Sitrith ausging. Es war eine Wärme – eine Hitze – die er so noch nicht kannte. Nicht von Wut geschürt. Nicht so unerträglich und schwer zu kontrollieren. Sie erfasste seinen ganzen Körper. So mühelos, als wäre nichts anderes mehr da. Als ersetze es das Atmen. Denn er atmete wirklich nicht mehr. Leise ließ er die Luft in seinen Lungen entweichen.
Wie in Zeitlupe beobachtete er, wie Lunara sich zu ihm beugte und nur wenige Zentimeter Platz zwischen ihren und seinen Lippen ließ. Als wolle sie sich vergewissern, dass sie diesmal wirklich nichts unterbrechen konnte. Doch es war nichts zu hören. Keine unerwünschte Elfe, kein Dämon, nicht mal Mari, die nach Hause kam. Es blieb ruhig. Mit einem leisen Seufzen überbrückte der Dämon den kleinen Abstand zwischen ihnen und schloss die Augen. Er überließ Lunara die Initiative, die sie sogleich auch ergriff. Langsam zog sie ihn näher an sich heran, schlang ihre Arme um ihn.
Sitrith zündete derweil mühelos den Kamin an, um dem Raum ein klein wenig Licht zu spenden. Begleitet von dem Prasseln des Feuers strich er ihr über die seidigen Haare, den Rücken herunter. Unter seinen Fingern wirkte der Stoff ihres Tops so dünn. So leicht zu zerstören. Er grinste an ihren Lippen.
Es gab wenige Dinge, die Sitrith dem hier vorgezogen hätte. Wenn er genauer darüber nachdachte, gab es nichts. Wer hätte damit gerechnet? Ariton kam ihm wieder in den Sinn. Wie nah er ihnen doch jetzt war und doch von nichts wusste. Ironie des Schicksals.
Doch in dem Moment, als Lunaras Zunge über seine Lippen fuhr, waren all diese Gedanken ausgelöscht. Nichts war mehr wichtig, als das Hier und Jetzt. Das stumme Zusammensein. Wie hatte es so weit kommen können? Mit Mari war es doch auch etwas anderes?
Es dauerte nicht lange, da beschloss der Dämon, dass es keinen Sinn hatte, alles zu hinterfragen. Ohne seine Lippen von denen der Hexe zu lösen hob er sie vorsichtig hoch und setzte sie rittlings auf seinen Schoß. Kurz löste er sich von ihr und schaute sie an, grinste.
„Du bist wirklich schrecklich“, wisperte er leise und zog sie wieder an sich. Tief atmete er ihren dunklen Geruch ein. Man spürte die dunkle Seite an ihr. Man konnte es ihr ansehen. Aber genau das war es, was sie so besonders machte. So anziehend. Man konnte sich dieser Kraft nicht entziehen. Zumindest konnte Sitrith das nicht. Er war eben doch zu schwach.
Er musste grinsen.
Zärtlich ließ er seine Finger erneut über ihren Rücken gleiten und fuhr an dem Bund entlang. Schnell war er darunter gekommen und zeichnete feine Linien über ihren nackten Rücken. Die glatte Haut fühlte sich warm an, weich.
Mit einem zufriedenen Blick wandte sich Sitrith wieder Lunaras Lippen zu.
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Re: Haus von Lunara und Mariketa
Während die beiden sich küssten, nahm Lunara wahr, wie das Feuer im Kamin hinter ihr auf einmal zu prasseln begann und den Raum leicht erleuchtete, Sitrith schien es wohl entfacht zu haben. Doch dies registrierte sie nur am Rande, viel zu vertieft war sie mit Sitrith.
Obwohl diese Situation wahrlich nichts Neues für sie war, war sie doch so anders, als es bisher immer war.
Sie merkte, wie auch seine Hand ihre Haare, dann ihren Rücken hinunter glitt, die Wärme in ihr breitete sich weiter aus, ein kalter Schauder lief ihr über den Rücken. Obwohl noch der Stoff des Oberteils zwischen ihrer Haut und seinen Händen war spürte sie seine Wärme, die fast schon unnatürlich war, zumindest wärmer als die der Menschen. Feuerdämon eben.
Er grinste gegen ihre Lippen, auch ihre Mundwinkel verzogen sich leicht nach oben.
Für einen Moment schien er wieder in Gedanken zu sein, Lunara ließ ihre Zunge über seine Lippen fahren. Sitrith hob sie vorsichtig hoch, für einen kurzen Moment hatte sie Angst, dass er sie damit von sich ziehen wollte, dass er es sich doch anders überlegt hatte, doch dem war nicht so. Ohne seine Lippen von den ihren zu lösen zog er sie auf seinen Schoß, dann löste er sich von ihr und schaute sie grinsend an.
Auch Lunara schaute ihn an, doch verzogen sich ihre Mundwinkel wieder nur leicht nach oben, doch ihre Augen sagten mehr aus als ihre Gesten.
In diesem Moment fiel es ihr schwer sich zu konzentrieren, zu verzaubert war sie von ihm. Sie fragte sich, ob sie hier auch wirklich das richtige taten, doch nun war es sowieso zu spät, sie wäre gar nicht mehr in der Lage gewesen sich nun noch zu bremsen, zu verfallen war sie ihm, seiner Nähe.
Sie atmete tief ein und sog damit seinen Geruch auf, unbeschreiblich.
„Du bist schrecklich,“ wisperte er ihr leise entgegen und zog sie wieder an sich. Wieder grinste er, auch seine Augen sagten in diesem Moment so vieles aus, Lunara konnte ihren Blick nicht von ihnen lösen.
Erneut ließ er seine Finger über ihren Rücken gleiten, fuhr den Bund entlang und strich mit seiner Hand schließlich darunter, um auf ihrem nackten Rücken feine Linien zu zeichnen.
Kurz ließ Lunara den Kopf ein wenig sinken, während weitere Stromschläge ihren Körper durchzuckten, ihr Atem ging nun etwas schneller als normal, schwerfälliger.
Als Lunara ihren Kopf wieder hob, sahen Sitrith‘ Augen zufrieden aus, seine Lippen legten sich wieder auf die ihren.
Sie hob ihre Hände, fuhr mit ihnen von seinem Kopfansatz sein Gesicht entlang, seinen Hals herrunter über seine Brust. Dann schlüpfte sie unter sein Hemd und fuhr wieder die andere Richtung nach oben über seine perfekt geformte Brust.
Als ihre Lippen gerade eine Pause machten, stieß sie einen leichten Seufzer aus, während sie ihm das Hemd über den Kopf strich und es unachtsam auf die Sofalehne neben ihr schmiss.
Ihre Hände fuhren seine Formen nach, auch ihren Mund löste sie kurz von seinem, sie fuhr mit ihren Lippen weiter herunter seinen Hals entlang und wanderte dann wieder hoch.
Sie schaute ihm tief in die Augen.
Zu gerne hätte sie in diesem Moment seine Gedanken gewusst, gewusst, wie er das hier nun empfand.
Bisher war ihr so etwas nie wichtig gewesen, sie wollte immer nur ihren eigenen Spaß, wie es um ihrem Partner stand war ihr egal, doch dieses Mal war sie darauf bedacht, dass auch er zum Zuge kam, dass es auch ihm gefiel. Was hatte dieser Mann bloß an sich, was sie so aus der Fassung brachte dass sie ihre Prinzipien verriet? Als wäre es nun ein guter Zeitpunkt über so etwas nachzudenken, lachte sie sich selbst innerlich aus.
Ihre Hände hatte sie inzwischen auf seine Brust gelegt, wo sie verharrten, immernoch sah sie ihm tief in die Augen, ließ ihre Lippen erneut die seinen suchen.
Es war fast erstaunlich, wie ein Kuss noch intensiver werden konnte, fordernder.
((Gott, ich hoffe, das ist so in Ordnung ))
Obwohl diese Situation wahrlich nichts Neues für sie war, war sie doch so anders, als es bisher immer war.
Sie merkte, wie auch seine Hand ihre Haare, dann ihren Rücken hinunter glitt, die Wärme in ihr breitete sich weiter aus, ein kalter Schauder lief ihr über den Rücken. Obwohl noch der Stoff des Oberteils zwischen ihrer Haut und seinen Händen war spürte sie seine Wärme, die fast schon unnatürlich war, zumindest wärmer als die der Menschen. Feuerdämon eben.
Er grinste gegen ihre Lippen, auch ihre Mundwinkel verzogen sich leicht nach oben.
Für einen Moment schien er wieder in Gedanken zu sein, Lunara ließ ihre Zunge über seine Lippen fahren. Sitrith hob sie vorsichtig hoch, für einen kurzen Moment hatte sie Angst, dass er sie damit von sich ziehen wollte, dass er es sich doch anders überlegt hatte, doch dem war nicht so. Ohne seine Lippen von den ihren zu lösen zog er sie auf seinen Schoß, dann löste er sich von ihr und schaute sie grinsend an.
Auch Lunara schaute ihn an, doch verzogen sich ihre Mundwinkel wieder nur leicht nach oben, doch ihre Augen sagten mehr aus als ihre Gesten.
In diesem Moment fiel es ihr schwer sich zu konzentrieren, zu verzaubert war sie von ihm. Sie fragte sich, ob sie hier auch wirklich das richtige taten, doch nun war es sowieso zu spät, sie wäre gar nicht mehr in der Lage gewesen sich nun noch zu bremsen, zu verfallen war sie ihm, seiner Nähe.
Sie atmete tief ein und sog damit seinen Geruch auf, unbeschreiblich.
„Du bist schrecklich,“ wisperte er ihr leise entgegen und zog sie wieder an sich. Wieder grinste er, auch seine Augen sagten in diesem Moment so vieles aus, Lunara konnte ihren Blick nicht von ihnen lösen.
Erneut ließ er seine Finger über ihren Rücken gleiten, fuhr den Bund entlang und strich mit seiner Hand schließlich darunter, um auf ihrem nackten Rücken feine Linien zu zeichnen.
Kurz ließ Lunara den Kopf ein wenig sinken, während weitere Stromschläge ihren Körper durchzuckten, ihr Atem ging nun etwas schneller als normal, schwerfälliger.
Als Lunara ihren Kopf wieder hob, sahen Sitrith‘ Augen zufrieden aus, seine Lippen legten sich wieder auf die ihren.
Sie hob ihre Hände, fuhr mit ihnen von seinem Kopfansatz sein Gesicht entlang, seinen Hals herrunter über seine Brust. Dann schlüpfte sie unter sein Hemd und fuhr wieder die andere Richtung nach oben über seine perfekt geformte Brust.
Als ihre Lippen gerade eine Pause machten, stieß sie einen leichten Seufzer aus, während sie ihm das Hemd über den Kopf strich und es unachtsam auf die Sofalehne neben ihr schmiss.
Ihre Hände fuhren seine Formen nach, auch ihren Mund löste sie kurz von seinem, sie fuhr mit ihren Lippen weiter herunter seinen Hals entlang und wanderte dann wieder hoch.
Sie schaute ihm tief in die Augen.
Zu gerne hätte sie in diesem Moment seine Gedanken gewusst, gewusst, wie er das hier nun empfand.
Bisher war ihr so etwas nie wichtig gewesen, sie wollte immer nur ihren eigenen Spaß, wie es um ihrem Partner stand war ihr egal, doch dieses Mal war sie darauf bedacht, dass auch er zum Zuge kam, dass es auch ihm gefiel. Was hatte dieser Mann bloß an sich, was sie so aus der Fassung brachte dass sie ihre Prinzipien verriet? Als wäre es nun ein guter Zeitpunkt über so etwas nachzudenken, lachte sie sich selbst innerlich aus.
Ihre Hände hatte sie inzwischen auf seine Brust gelegt, wo sie verharrten, immernoch sah sie ihm tief in die Augen, ließ ihre Lippen erneut die seinen suchen.
Es war fast erstaunlich, wie ein Kuss noch intensiver werden konnte, fordernder.
((Gott, ich hoffe, das ist so in Ordnung ))
Lunara Favell- Demonic Witch
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Re: Haus von Lunara und Mariketa
Sie schmeckte so süß, so unschuldig. Das völlige Gegenteil von dem, was sie wirklich war. Unberechenbar und willensstark. Man spürte es. An der Art, wie sie ihn berührte, wie ihre Hände durch seine Haare fuhren, flatterhaft seinen Kiefer nachzeichneten und über seine Brust glitten. Diese grazilen Bewegungen, der intensive Blick. All das war Lunara. Und Sitrith genoss diesen Anblick. In vollen Zügen. Als wäre er gerade aus tiefster Dunkelheit in gleißendes Licht getaucht worden. Er hatte immer über solche Umschreibungen gelacht. Aber jetzt wusste er, dass man es kaum anders zu beschreiben vermochte. Jedes Wort wäre zu viel, zu unbedeutend gewesen.
Er lächelte. Glück durchströmte ihn. Ein Gefühl der Geborgenheit. Oder vielleicht waren das nicht die richtigen Worte. Es fühlte sich … unbeschreiblich an. Lunara gab ihm Zuversicht. Dass dort jemand war – dass sie da war – der ihm gleichgesinnt war. Nicht auf der körperlichen Ebene, sondern auf der seelischen. Fast hätte er sich selbst ausgelacht. Werden wir jetzt schon sentimental? Wirklich lustig, dass gerade *er* so dachte. Wo er doch Ryo verspottet hatte. Doch das hier war etwas anderes? Aber war es wirklich so anders? Ob nun Elfe und Dämon oder Hexe und Dämon…
Die vergleichsweise kühlen Hände Lunaras, die sich gerade den Weg unter sein Hemd bahnten brachten seine Gedanken zum Verstummen. Ein wohliger Schauer durchfuhr ihn und ließ ihn die Augen aufschlagen. Schon saß er Oben ohne da. Als ihre Hände ihn erneut berührten ließ er die Luft, die er angehalten hatte, entweichen. Ihre Augen waren so groß und wunderschön.
Doch auch dieser Gedanke währte nicht ewig, denn schon wanderten Lunaras sinnliche Lippen über seinen Oberkörper. Ein leises Schnurren entwich ihm. Und ihre Lippen waren fort. Neckisch betrachtete er die Hexe. Ihre Augen leuchteten vor Intensität, selbst in dem schwachen Feuerschein noch. Es waren Augen, in denen man sich verlieren wollte. Sie könnte einen dazu bringen, seine Frau und seine Kinder zu vergessen, sein Selbst zu vergessen. Und plötzlich wurde Sitrith klar, dass er ihr verfallen war. So wie auch viele Männer vor ihm. Doch er wollte nicht eine peinlicher One-Night-Stand sein. Er wusste nicht, wie *sie* das sah. Aber er würde alles daran setzten, sie glücklich zu machen. So selbstlos und seltsam es für ihn auch klang…
Auch wenn es kaum noch möglich war, zog er Lunara noch näher an sich heran und legte sein Kinn auf ihre linke Schulter. „Sag mal…“, flüsterte er dunkel, „es ist ganz schön gemein, mich einfach so von meinem Hemd zu befreien. Was, wenn ich jetzt erfriere?“ Er lachte leise. Zärtlich knabberte Sitrith an Lunaras Ohrläppchen. „Da müssen wir einen kleinen Ausgleich schaffen.“
Mit einer einzigen, fließenden Bewegung zog er ihr das Oberteil über den Kopf und warf es zu seinem Hemd. „Viel besser“, sagte er leise und musste an sich halten, den Anblick nicht anzustarren.
Ohne den Blick von ihrem anziehenden Körper zu lösen ließ er das Feuer erlischen und nahm ihre Lippen abermals in Besitz.
Sitrith wollte, dass Lunara diese Nacht nicht wie alle anderen vergessen würde…
Er zumindest wollte sie oft genug daran erinnern…
((Was soll denn ich da sagen ))
Er lächelte. Glück durchströmte ihn. Ein Gefühl der Geborgenheit. Oder vielleicht waren das nicht die richtigen Worte. Es fühlte sich … unbeschreiblich an. Lunara gab ihm Zuversicht. Dass dort jemand war – dass sie da war – der ihm gleichgesinnt war. Nicht auf der körperlichen Ebene, sondern auf der seelischen. Fast hätte er sich selbst ausgelacht. Werden wir jetzt schon sentimental? Wirklich lustig, dass gerade *er* so dachte. Wo er doch Ryo verspottet hatte. Doch das hier war etwas anderes? Aber war es wirklich so anders? Ob nun Elfe und Dämon oder Hexe und Dämon…
Die vergleichsweise kühlen Hände Lunaras, die sich gerade den Weg unter sein Hemd bahnten brachten seine Gedanken zum Verstummen. Ein wohliger Schauer durchfuhr ihn und ließ ihn die Augen aufschlagen. Schon saß er Oben ohne da. Als ihre Hände ihn erneut berührten ließ er die Luft, die er angehalten hatte, entweichen. Ihre Augen waren so groß und wunderschön.
Doch auch dieser Gedanke währte nicht ewig, denn schon wanderten Lunaras sinnliche Lippen über seinen Oberkörper. Ein leises Schnurren entwich ihm. Und ihre Lippen waren fort. Neckisch betrachtete er die Hexe. Ihre Augen leuchteten vor Intensität, selbst in dem schwachen Feuerschein noch. Es waren Augen, in denen man sich verlieren wollte. Sie könnte einen dazu bringen, seine Frau und seine Kinder zu vergessen, sein Selbst zu vergessen. Und plötzlich wurde Sitrith klar, dass er ihr verfallen war. So wie auch viele Männer vor ihm. Doch er wollte nicht eine peinlicher One-Night-Stand sein. Er wusste nicht, wie *sie* das sah. Aber er würde alles daran setzten, sie glücklich zu machen. So selbstlos und seltsam es für ihn auch klang…
Auch wenn es kaum noch möglich war, zog er Lunara noch näher an sich heran und legte sein Kinn auf ihre linke Schulter. „Sag mal…“, flüsterte er dunkel, „es ist ganz schön gemein, mich einfach so von meinem Hemd zu befreien. Was, wenn ich jetzt erfriere?“ Er lachte leise. Zärtlich knabberte Sitrith an Lunaras Ohrläppchen. „Da müssen wir einen kleinen Ausgleich schaffen.“
Mit einer einzigen, fließenden Bewegung zog er ihr das Oberteil über den Kopf und warf es zu seinem Hemd. „Viel besser“, sagte er leise und musste an sich halten, den Anblick nicht anzustarren.
Ohne den Blick von ihrem anziehenden Körper zu lösen ließ er das Feuer erlischen und nahm ihre Lippen abermals in Besitz.
Sitrith wollte, dass Lunara diese Nacht nicht wie alle anderen vergessen würde…
Er zumindest wollte sie oft genug daran erinnern…
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