Saint John's Health Center
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ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG :: Ingame :: Die Menschenwelt :: Los Angeles und Umgebung (Kalifornien, USA)
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Re: Saint John's Health Center
cf. Zwischenwelten – Spiegelwelt ‚Cenedhril’
Caylíjen wusste exakt durch welchen Spiegel er gehen musste. Woher er es wusste? Das konnte er selbst nicht so genau erklären. Es war ein Gefühl, als würde ihn etwas direkt zu diesem bestimmten Spiegel ziehen, der ihn in ein Krankenhaus bringen würde. Ein Gefühl, dass ihm sagte, welchen Spiegel er nehmen musste.
Jedoch musste der Gestaltwandler immer vorsichtig sein, wenn er aus einem Spiegel heraustrat – besonders in der Menschenwelt. Keiner durfte sehen wie ein junger Mann plötzlich aus einem Spiegel stieg, was „natürlich“ nicht sein durfte, nicht möglich war.
Caylíjen blickte sich um und als die Luft rein war, betrat er mit Leichtigkeit die Menschenwelt. Ein kurzer Blick auf Nel und der Gestaltwandler sah, dass sie noch immer ohnmächtig in seinen Armen lag.
Caylíjen ging einige Schritte als ihm einfiel, dass er sich wohl eine Erklärung überlegen musste. Irgendetwas musste er diesen Ärzten sagen, dass sie nicht skeptisch werden ließ. Nicht, dass sie irgendwelche falschen Schlüsse zogen und er sich am Ende auf dem Polizeirevier wieder fand. Der Gestaltwandler überlegte, während er seine Augen durch das kleine, unbelegte Zimmer schweifen ließ, doch ihm wollte partout nichts einfallen. Vielleicht sollte er sich einfach auf sein Glück verlassen, schließlich hatte er nicht ewig Zeit.
Vorsichtig öffnete der junge Mann die Tür, lugte nach beiden Seiten und als er bemerkte, dass der Gang leer war, stolperte er nach draußen und rannte eilends in eine Richtung.
Bereits kurze Zeit später begegnete ihm ein Arzt, der vermutlich nur ein paar Jahre älter war als er selbst. Ein kurzer Blick auf Nel und der Arzt erteilte einige Anweisungen an eine Krankenschwester, die ganz in der Nähe stand.
Gott, so panisch wie dieser Typ ist, möchte man meinen Nel wäre ernsthaft verletzt.
Caylíjen beäugte den Arzt skeptisch bis dieser seinen Blick auf ihn haftete und anfing Fragen zu stellen: „Was ist passiert?“
Obwohl er nicht gerne unter Menschen war, wusste er dennoch, dass dieser Arzt Nel helfen konnte und so beantwortete er ihm seine Frage. „Sie ist gestolpert und hat sich den Fuß verstaucht und kurze Zeit später ist sie einfach… ohnmächtig geworden.“ Als ihn der Arzt skeptisch ansah, fügte Caylíjen hinzu: „Sehen Sie mich nicht so an. Ich hab damit rein gar nichts zu tun. Ich war einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort.“ Der Halbdämon ärgerte sich etwas als er bemerkte, dass er Nels Worte benutzte. Verdammte, kleine Gestaltwandlerin. Jetzt trichtert sie mir auch noch ihre Worte ein.
Die Krankenschwester kehrte gemeinsam mit einer weiteren Person und einer fahrenden Liege zurück und Caylíjen legte Nel vorsichtig darauf. Er warf noch einen Blick auf Nel ehe er zurück trat.
Als die Ärzte Nel wegschoben, wollte Caylíjen ihnen sofort nach, doch die Krankenschwester hielt ihn augenblicklich zurück. „Lassen Sie den Ärzten ihre Arbeit tun. Ihrer Freundin geht es bald wieder besser. Vertrauen Sie mir.“ Die Art wie sie „Freundin“ sagte, ließ Caylíjen aufhorchen. Er wollte gerade das Missverständnis aufklären, doch alles was er herausbrachte ehe die Krankenschwester davon eilte, war ein „Äh… Wir sind ni...“. Soviel dazu.
Was mach ich hier überhaupt noch? Er hätte schon vom ersten Moment an abhauen können. Genau in dem Moment als er Nel auf diese Trage gelegt hatte. Was zur Hölle hinderte ihn daran einfach zu verschwinden? Nichts! Gar nichts! Er könnte einfach verschwinden. Jetzt sofort! Auf der Stelle. Ja! Ja, dass würde er jetzt tun.
Caylíjen bewegte sich auf den Ausgang zu und begegnete auf seinem Weg einigen Patienten und Krankenhauspersonal. Auch Besucher waren nicht zu wenige hier. Der Halbdämon hasste es unter so vielen Menschen zu sein. Er hatte es schon immer gehasst. Von dem Zeitpunkt an als er, dass erste Mal getötet hatte. Es war nur zu ihrer eigenen Sicherheit, dass er Abstand zwischen sich und sie brachte. Er würde einfach gehen. Niemand würde es hinterfragen. Keinen würde es kümmern, schließlich war dies ein freies Land mit freien Entscheidungen. Niemand würde ihn aufhalten.
Der junge Mann folgte den Schildern, die den Weg zum Ausgang zeigten und trat schließlich aus dem Krankenhaus. Als er draußen stand, nahm er erst einmal einen tiefen Atemzug. Endlich wieder alleine. Frei. Er mochte dieses Gefühl unabhängig von allem und jeden zu sein. Mochte seine Freiheit. In einen Käfig gesperrt zu sein, wäre für ihn wie die Hölle auf Erden. Das war auch einer der Gründe, weshalb er sich nie anderen Gestaltwandlern angeschlossen hatte. Es wäre nicht dasselbe. Die Freiheit wäre nicht dasselbe.
Caylíjen ging weiter, folgte dem steinernen Weg die Straße hinunter und hielt augenblicklich inne. Verdammt, was machte er da?! Er brauchte doch nur diesem Weg folgen. Einfach nur weiter gehen. Was war mit Nel? Was sollte mit ihr sein? War er es ihr nicht wenigstens schuldig zu bleiben bis er wusste, dass es ihr gut ging? Nein! Doch!, sagte die andere Stimme in seinem Kopf nachdrücklich. Verdammt noch mal. Weshalb war er so in Zwiespalt mit sich selbst?!
Der Halbdämon war wütend. Wütend auf sich selbst. Er fluchte vor sich hin, während er zurück ins Krankenhaus stampfte. Vorbei an einigen Patienten, die ihn aufgrund seiner Flüche schockierte Blicke zuwarfen. Caylíjen ignorierte sie und machte sich auf den Weg um Nel zu suchen.
Bereits kurze Zeit später erklärte man ihm, dass man sie in einem der Zimmer untergebracht hatte. Doch bevor er das Zimmer betrat, tigerte er noch eine Weile vor der Tür auf und ab bis er sich schließlich dazu entschloss ins Zimmer zu treten.
Caylíjen wusste exakt durch welchen Spiegel er gehen musste. Woher er es wusste? Das konnte er selbst nicht so genau erklären. Es war ein Gefühl, als würde ihn etwas direkt zu diesem bestimmten Spiegel ziehen, der ihn in ein Krankenhaus bringen würde. Ein Gefühl, dass ihm sagte, welchen Spiegel er nehmen musste.
Jedoch musste der Gestaltwandler immer vorsichtig sein, wenn er aus einem Spiegel heraustrat – besonders in der Menschenwelt. Keiner durfte sehen wie ein junger Mann plötzlich aus einem Spiegel stieg, was „natürlich“ nicht sein durfte, nicht möglich war.
Caylíjen blickte sich um und als die Luft rein war, betrat er mit Leichtigkeit die Menschenwelt. Ein kurzer Blick auf Nel und der Gestaltwandler sah, dass sie noch immer ohnmächtig in seinen Armen lag.
Caylíjen ging einige Schritte als ihm einfiel, dass er sich wohl eine Erklärung überlegen musste. Irgendetwas musste er diesen Ärzten sagen, dass sie nicht skeptisch werden ließ. Nicht, dass sie irgendwelche falschen Schlüsse zogen und er sich am Ende auf dem Polizeirevier wieder fand. Der Gestaltwandler überlegte, während er seine Augen durch das kleine, unbelegte Zimmer schweifen ließ, doch ihm wollte partout nichts einfallen. Vielleicht sollte er sich einfach auf sein Glück verlassen, schließlich hatte er nicht ewig Zeit.
Vorsichtig öffnete der junge Mann die Tür, lugte nach beiden Seiten und als er bemerkte, dass der Gang leer war, stolperte er nach draußen und rannte eilends in eine Richtung.
Bereits kurze Zeit später begegnete ihm ein Arzt, der vermutlich nur ein paar Jahre älter war als er selbst. Ein kurzer Blick auf Nel und der Arzt erteilte einige Anweisungen an eine Krankenschwester, die ganz in der Nähe stand.
Gott, so panisch wie dieser Typ ist, möchte man meinen Nel wäre ernsthaft verletzt.
Caylíjen beäugte den Arzt skeptisch bis dieser seinen Blick auf ihn haftete und anfing Fragen zu stellen: „Was ist passiert?“
Obwohl er nicht gerne unter Menschen war, wusste er dennoch, dass dieser Arzt Nel helfen konnte und so beantwortete er ihm seine Frage. „Sie ist gestolpert und hat sich den Fuß verstaucht und kurze Zeit später ist sie einfach… ohnmächtig geworden.“ Als ihn der Arzt skeptisch ansah, fügte Caylíjen hinzu: „Sehen Sie mich nicht so an. Ich hab damit rein gar nichts zu tun. Ich war einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort.“ Der Halbdämon ärgerte sich etwas als er bemerkte, dass er Nels Worte benutzte. Verdammte, kleine Gestaltwandlerin. Jetzt trichtert sie mir auch noch ihre Worte ein.
Die Krankenschwester kehrte gemeinsam mit einer weiteren Person und einer fahrenden Liege zurück und Caylíjen legte Nel vorsichtig darauf. Er warf noch einen Blick auf Nel ehe er zurück trat.
Als die Ärzte Nel wegschoben, wollte Caylíjen ihnen sofort nach, doch die Krankenschwester hielt ihn augenblicklich zurück. „Lassen Sie den Ärzten ihre Arbeit tun. Ihrer Freundin geht es bald wieder besser. Vertrauen Sie mir.“ Die Art wie sie „Freundin“ sagte, ließ Caylíjen aufhorchen. Er wollte gerade das Missverständnis aufklären, doch alles was er herausbrachte ehe die Krankenschwester davon eilte, war ein „Äh… Wir sind ni...“. Soviel dazu.
Was mach ich hier überhaupt noch? Er hätte schon vom ersten Moment an abhauen können. Genau in dem Moment als er Nel auf diese Trage gelegt hatte. Was zur Hölle hinderte ihn daran einfach zu verschwinden? Nichts! Gar nichts! Er könnte einfach verschwinden. Jetzt sofort! Auf der Stelle. Ja! Ja, dass würde er jetzt tun.
Caylíjen bewegte sich auf den Ausgang zu und begegnete auf seinem Weg einigen Patienten und Krankenhauspersonal. Auch Besucher waren nicht zu wenige hier. Der Halbdämon hasste es unter so vielen Menschen zu sein. Er hatte es schon immer gehasst. Von dem Zeitpunkt an als er, dass erste Mal getötet hatte. Es war nur zu ihrer eigenen Sicherheit, dass er Abstand zwischen sich und sie brachte. Er würde einfach gehen. Niemand würde es hinterfragen. Keinen würde es kümmern, schließlich war dies ein freies Land mit freien Entscheidungen. Niemand würde ihn aufhalten.
Der junge Mann folgte den Schildern, die den Weg zum Ausgang zeigten und trat schließlich aus dem Krankenhaus. Als er draußen stand, nahm er erst einmal einen tiefen Atemzug. Endlich wieder alleine. Frei. Er mochte dieses Gefühl unabhängig von allem und jeden zu sein. Mochte seine Freiheit. In einen Käfig gesperrt zu sein, wäre für ihn wie die Hölle auf Erden. Das war auch einer der Gründe, weshalb er sich nie anderen Gestaltwandlern angeschlossen hatte. Es wäre nicht dasselbe. Die Freiheit wäre nicht dasselbe.
Caylíjen ging weiter, folgte dem steinernen Weg die Straße hinunter und hielt augenblicklich inne. Verdammt, was machte er da?! Er brauchte doch nur diesem Weg folgen. Einfach nur weiter gehen. Was war mit Nel? Was sollte mit ihr sein? War er es ihr nicht wenigstens schuldig zu bleiben bis er wusste, dass es ihr gut ging? Nein! Doch!, sagte die andere Stimme in seinem Kopf nachdrücklich. Verdammt noch mal. Weshalb war er so in Zwiespalt mit sich selbst?!
Der Halbdämon war wütend. Wütend auf sich selbst. Er fluchte vor sich hin, während er zurück ins Krankenhaus stampfte. Vorbei an einigen Patienten, die ihn aufgrund seiner Flüche schockierte Blicke zuwarfen. Caylíjen ignorierte sie und machte sich auf den Weg um Nel zu suchen.
Bereits kurze Zeit später erklärte man ihm, dass man sie in einem der Zimmer untergebracht hatte. Doch bevor er das Zimmer betrat, tigerte er noch eine Weile vor der Tür auf und ab bis er sich schließlich dazu entschloss ins Zimmer zu treten.
Caylíjen- Predator Of The Mirror
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Re: Saint John's Health Center
coming from: Cenedhril
Mit tränennassem Gesicht wachte Nel auf. Wo bin ich, dachte sie. Es sah aus wie ein Krankenhaus, aber wie war sie hierher gekommen? Langsam fiel ihr alles wieder ein. Gerade eben war sie noch in Cenedhril gewesen (zumindest Caylíjen hatte es so genannt) und nun in irgendeinem Krankenhaus. Er schien sie hier abgesetzt zu haben und hatte sich dann aus dem Staub gemacht. Typisch. Das versetzte ihr einen Stich und sie musste schlucken. Nicht, dass sie erwartet hätte, dass er sich um sie kümmerte oder so, aber zumindest bei ihr bleiben und ihr erklären, was passiert war – war das zuviel verlangt? Das ist nicht der wahre Grund, warum du sauer bist, weil er weg ist ... Wieder diese leise Stimme in ihrem Kopf. Verflucht! Ja, die Stimme hatte Recht. Nur würde sie es niemals zugeben.
Jetzt musste sie erstmal versuchen, diese blöden Schläuche aus ihrer Nase zu entfernen und dann herausfinden, was los war. Konzentriert zupfte sie an einem der beiden Schläuche. Au, tat das weh! So ein ungutes Gefühl hatte sie schon lange nicht mehr verspürt. So, als ob sie Spagetti durch die Nase essen würde. Es dauerte eine Zeit lang, bis sie es endlich geschafft hatte. Erschöpft ließ sie sich wieder zurück in die weichen Kissen fallen. Nächste Aufgabe. Vorsichtig testete sie ihren Knöchel. Er tat zwar immer noch weh, aber bei weitem nicht mehr so wie vorher. Entweder die Ärzte hatten ihn ihr gerichtet oder sie hatte starke Schmerzmittel bekommen. Die Gestaltwandlerin tippte auf eine Kombination aus beidem. Dann fiel ihr Blick auf ihren Arm. Eine Kanüle steckte drin und Nel verzog das Gesicht. Das Pflaster abzureißen würde schmerzhaft werden. Andererseits – die Beatmungsschläuche hatten bestimmt mehr weh getan. Sie biss die Zähne zusammen und begann, das Pflaster zu lösen. Mit einem Ruck zog sie die Nadel heraus und legte beides auf das Nachtkästchen. Dann sah sie an sich herunter. Man hatte sie in eines dieser scheußlichen Krankenhaus-Nachthemden gesteckt und ihre Kleidung auf ein Tischchen gelegt. Nel schlug die Decke zurück und schwang die Beine auf den Boden. Dann besah sie sich den Verband über ihrem Knöchel genauer. Ein einfacher Stützverband, zum Glück. Nichts gebrochen oder so, wahrscheinlich nur verrenkt. Ein leichter Luftzug machte ihr bewusst, dass das Nachthemd hinten offen war und sie griff rasch danach, um es zusammen zu halten. Was sollte sie sagen, wenn jemand herein platzte? Eine gute Frage. Besser, sie ließ es erst gar nicht so weit kommen und beeilte sich. Vorsichtig stieg sie auf den eingebundenen Fuß. Das ging besser, als sie erwartet hätte. Erfreut hinkte sie zu dem Tisch hinüber, auf dem ihre Bekleidung lag. Sogar die Unterwäsche hatte man ihr ausgezogen! Rasch schlüpfte sie hinein und nahm dann auf einem Stuhl Platz, um ihre Jeans anzuziehen. Als sie nach ihrem Tanktop greifen wollte, ging plötzlich die Tür auf.
Erschrocken ließ Nel ihr Oberteil fallen und starrte den ungebetenen Gast an. Caylíjen. Der hatte gerade noch gefehlt! Ihr Schreck wandelte sich sofort in Wut um. Kaum hatte er die Tür hinter sich geschlossen, lief sie auch, so schnell es ihr verletzter Fuß zuließ, auf ihn zu. Wütend zischte sie ihn an: „Was fällt dir überhaupt ein? Wo bin ich hier? Befinde ich mich überhaupt noch auf der Erde?“ Ohne nachzudenken, schlug sie nach ihm. Ihre Augen blitzten und ihre Haare sprühten Funken. Noch nicht einmal, als er sie ‚entführt’ hatte, war sie so wütend gewesen. Als sie wieder nach ihm schlug, fiel ihr Blick auf ihren Ärmel. Argh! Sie trug immer noch dieses blöde Krankenhaushemd! Genervt drehte sie sich auf dem Absatz um und stapfte auf den Tisch zu. „Umdrehen!“, fuhr sie den Gestaltwandler an und ohne auf seine Antwort zu warten, kehrte sie ihm den Rücken zu und streifte das Nachthemd ab. Schnell schlüpfte sie in ihr schwarzes Top und legte den Schmuck an, den die Schwestern darin vor allzu neugierigen Blicken versteckt hatten. Die Kette mit dem schwarzen Anhänger, ihre Verbindung zu ihrem Paten Kratos, fühlte sich warm auf ihrer Haut an und Nel merkte, dass sie den Dämonen irgendwie gern hatte. Das Armkettchen und ihre Uhr. Fertig. Dann drehte sie sich wieder zu Caylíjen um. „Gehen wir!“, forderte sie ihn auf und wollte an ihm vorbei stürmen.
Mit tränennassem Gesicht wachte Nel auf. Wo bin ich, dachte sie. Es sah aus wie ein Krankenhaus, aber wie war sie hierher gekommen? Langsam fiel ihr alles wieder ein. Gerade eben war sie noch in Cenedhril gewesen (zumindest Caylíjen hatte es so genannt) und nun in irgendeinem Krankenhaus. Er schien sie hier abgesetzt zu haben und hatte sich dann aus dem Staub gemacht. Typisch. Das versetzte ihr einen Stich und sie musste schlucken. Nicht, dass sie erwartet hätte, dass er sich um sie kümmerte oder so, aber zumindest bei ihr bleiben und ihr erklären, was passiert war – war das zuviel verlangt? Das ist nicht der wahre Grund, warum du sauer bist, weil er weg ist ... Wieder diese leise Stimme in ihrem Kopf. Verflucht! Ja, die Stimme hatte Recht. Nur würde sie es niemals zugeben.
Jetzt musste sie erstmal versuchen, diese blöden Schläuche aus ihrer Nase zu entfernen und dann herausfinden, was los war. Konzentriert zupfte sie an einem der beiden Schläuche. Au, tat das weh! So ein ungutes Gefühl hatte sie schon lange nicht mehr verspürt. So, als ob sie Spagetti durch die Nase essen würde. Es dauerte eine Zeit lang, bis sie es endlich geschafft hatte. Erschöpft ließ sie sich wieder zurück in die weichen Kissen fallen. Nächste Aufgabe. Vorsichtig testete sie ihren Knöchel. Er tat zwar immer noch weh, aber bei weitem nicht mehr so wie vorher. Entweder die Ärzte hatten ihn ihr gerichtet oder sie hatte starke Schmerzmittel bekommen. Die Gestaltwandlerin tippte auf eine Kombination aus beidem. Dann fiel ihr Blick auf ihren Arm. Eine Kanüle steckte drin und Nel verzog das Gesicht. Das Pflaster abzureißen würde schmerzhaft werden. Andererseits – die Beatmungsschläuche hatten bestimmt mehr weh getan. Sie biss die Zähne zusammen und begann, das Pflaster zu lösen. Mit einem Ruck zog sie die Nadel heraus und legte beides auf das Nachtkästchen. Dann sah sie an sich herunter. Man hatte sie in eines dieser scheußlichen Krankenhaus-Nachthemden gesteckt und ihre Kleidung auf ein Tischchen gelegt. Nel schlug die Decke zurück und schwang die Beine auf den Boden. Dann besah sie sich den Verband über ihrem Knöchel genauer. Ein einfacher Stützverband, zum Glück. Nichts gebrochen oder so, wahrscheinlich nur verrenkt. Ein leichter Luftzug machte ihr bewusst, dass das Nachthemd hinten offen war und sie griff rasch danach, um es zusammen zu halten. Was sollte sie sagen, wenn jemand herein platzte? Eine gute Frage. Besser, sie ließ es erst gar nicht so weit kommen und beeilte sich. Vorsichtig stieg sie auf den eingebundenen Fuß. Das ging besser, als sie erwartet hätte. Erfreut hinkte sie zu dem Tisch hinüber, auf dem ihre Bekleidung lag. Sogar die Unterwäsche hatte man ihr ausgezogen! Rasch schlüpfte sie hinein und nahm dann auf einem Stuhl Platz, um ihre Jeans anzuziehen. Als sie nach ihrem Tanktop greifen wollte, ging plötzlich die Tür auf.
Erschrocken ließ Nel ihr Oberteil fallen und starrte den ungebetenen Gast an. Caylíjen. Der hatte gerade noch gefehlt! Ihr Schreck wandelte sich sofort in Wut um. Kaum hatte er die Tür hinter sich geschlossen, lief sie auch, so schnell es ihr verletzter Fuß zuließ, auf ihn zu. Wütend zischte sie ihn an: „Was fällt dir überhaupt ein? Wo bin ich hier? Befinde ich mich überhaupt noch auf der Erde?“ Ohne nachzudenken, schlug sie nach ihm. Ihre Augen blitzten und ihre Haare sprühten Funken. Noch nicht einmal, als er sie ‚entführt’ hatte, war sie so wütend gewesen. Als sie wieder nach ihm schlug, fiel ihr Blick auf ihren Ärmel. Argh! Sie trug immer noch dieses blöde Krankenhaushemd! Genervt drehte sie sich auf dem Absatz um und stapfte auf den Tisch zu. „Umdrehen!“, fuhr sie den Gestaltwandler an und ohne auf seine Antwort zu warten, kehrte sie ihm den Rücken zu und streifte das Nachthemd ab. Schnell schlüpfte sie in ihr schwarzes Top und legte den Schmuck an, den die Schwestern darin vor allzu neugierigen Blicken versteckt hatten. Die Kette mit dem schwarzen Anhänger, ihre Verbindung zu ihrem Paten Kratos, fühlte sich warm auf ihrer Haut an und Nel merkte, dass sie den Dämonen irgendwie gern hatte. Das Armkettchen und ihre Uhr. Fertig. Dann drehte sie sich wieder zu Caylíjen um. „Gehen wir!“, forderte sie ihn auf und wollte an ihm vorbei stürmen.
Neliel Of Drakenfall- Forgotten Dragon
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Re: Saint John's Health Center
Direkt vor ihm stand Nel. Halb angezogen, halb in einer Krankenhaus Kluft. Das Kleidungsstück, das sie gerade noch in ihren Händen gehalten hatte, fiel ihr aus den Händen als sie ihn sah. Sie war überrascht worden. Sie wollte sich davon stehlen, schoss es Caylíjen durch den Kopf, doch noch ehe er sie zurechtweisen konnte, kam Nel wutentbrannt auf ihn zugerast und fauchte ihn wütend an. Ihre Wut spiegelte sich in ihren Augen wieder.
„Was fällt dir überhaupt ein? Wo bin ich hier? Befinde ich mich überhaupt noch auf der Erde?“ Caylíjen war zu überrascht von ihrer Handlung als das er etwas darauf antworten konnte und auch als sie wütend auf ihn einschlug, wehrte er sich nicht, sondern ließ es über sich ergehen. Tat er es etwa, damit er sein Gewissen beruhigen konnte? Stand er bloß still, damit er später etwas gegen die kleine Gestaltwandlerin in den Händen hatte?
Nels Gesicht war rot angelaufen. Rot vor Wut. Rot vor Wut ihm gegenüber. Weshalb zur Hölle noch mal war SIE wütend auf IHN? Hatte er sie nicht sicher zurück in die Menschenwelt gebracht? War das der Dank dafür? Was hatte diese Frau bloß? Zuerst war sie ängstlich und zickig, dann zeigte sie ihm eine völlig andere Seite indem sie „nett“ war und jetzt war sie sauer und wütend auf ihn. Und da sollte man wissen, woran man war? Gott, diese Frau trieb ihn in den Wahnsinn.
„Umdrehen!“, fuhr sie ihn an, doch Caylíjen kam nicht einmal dazu ihrer Anweisung folge zu leisten, denn Nel war bereits dabei ihr Nachthemd aus- und ihr Top anzuziehen. Der Gestaltwandler hatte ein ungutes Gefühl dabei Nel zu beobachten, doch sie hatte ihm keine Zeit gelassen zu reagieren, also was erwartete sie? Schließlich war auch er nur ein Mann und so hatte er seinen Blick auf ihren wunderschönen Rücken geheftet. Wie gern wäre er zu ihr gegangen, hätte seine Hände von hinten um sie gelegt und sanft ihren Nacken geküsst.
Nein, nein, nein! Er war wütend auf sie. Diese Gedanken waren eindeutig fehl am Platz. Ja, wütend!
„Gehen wir!“, vernahm er Nels Stimme. Die Gestaltwandlerin war geradewegs dabei aus dem Zimmer zu stürmen.
„Einen Moment“, erklärte Caylíjen mit fester Stimme, packte Nel um den Bauch, drehte sich mit ihr und drückte sie gegen die Tür. „Nicht so schnell. Was glaubst du, was du da tust?“ Caylíjen musterte Nels Gesicht eingehend. Sie konnte doch nicht wirklich vorhaben einfach so zu verschwinden, oder? „Wenn du von hier einfach so abhaust und ich ebenfalls unauffindbar bin… Der Arzt von vorhin hatte sowieso schon Bedenken zu meiner Geschichte und dann hätte er tatsächlich einen Grund die Polizei zu rufen. Und ehrlich, ich bin nicht besonders scharf darauf, gesucht zu werden.“ Jahrelang hatte er versucht möglichst bedeckt zu bleiben, kein Aufsehen zu erregen oder aufzufallen. Und dies mit einer einzigen Tat zunichte machen... Nein auf gar keinen Fall. Eigentlich war es ihm ja egal, wenn er gesucht werden würde. Schließlich hatte er tausende Möglichkeiten zu fliehen, falls sie ihn erwischten, doch am wahrscheinlichsten wäre es, dass er sich einfach in den anderen Welten versteckt hielt – immerhin war er nicht auf die Menschenwelt angewiesen.
„Also sei ein braves Mädchen…“, sprach Caylíjen weiter und nahm vorsichtig eine von Nels Haarsträhne zwischen die Finger, spielte etwas damit, ehe er sie los ließ und ihr diese Haarsträhne sanft aus dem Gesicht strich. Sein Blick glitt wieder zurück zu ihren Augen. „…und sag den Ärzten, dass du auf eigenes Risiko das Krankenhaus verlassen wirst.“ Caylíjens Stimme war eindringlich. Er würde nichts anderes gelten lassen als das sie es so machte wie er gesagt hatte.
Caylíjen ließ seine Hand, die soeben noch über ihr Haar gestrichen hatte, langsam in Nels Nacken wandern. Vorsichtig glitten seine Finger ihren Rücken abwärts und dann wieder hoch. Der Halbdämon legte seine Stirn behutsam auf Nels. In dieser Nähe konnte er ihren Atem auf seiner Haut spüren, erneut ihren angenehmen, betörenden Duft in sich aufnehmen. Ihr so nahe zu sein, ließ ihn erneut dieses seltsame und doch bereits bekannte Gefühl verspüren. Es war als würden in diesem Augenblick nur sie beide, Nel und er, existieren. Für einen kurzen Moment glaubte er, Nels Herzschlag zu spüren.
Die Hand des Gestaltwandlers legte sich erneut in Nels Nacken und sein Daumen wanderte langsam über ihre Wange vorwärts und berührte schließlich beinahe zärtlich ihre roten Lippen. Sanft und vorsichtig strich er darüber. Nur eine winzige Bewegung vorwärts und er könnte sich einen Kuss stehlen. Doch stattdessen...
„Ich denke nicht, dass du es bereuen möchtest, Nel. Hab ich recht?“ Die Stimme des Halbdämons war nur ein Flüstern und doch war die Drohung darin kaum zu verkennen. So zärtlich seine Berührungen auch sein mochten, seine Worte waren der gegenteilige Kontrast dazu.
Noch einen kurzen weiteren Moment verharrte er in dieser Stellung, in dieser beinahe unerträglichen Nähe, die ihn zu Taten verleiten wollte, die er niemals für möglich gehalten hatte. Dann trat er zurück und ließ Nel Raum zum Handeln.
„Was fällt dir überhaupt ein? Wo bin ich hier? Befinde ich mich überhaupt noch auf der Erde?“ Caylíjen war zu überrascht von ihrer Handlung als das er etwas darauf antworten konnte und auch als sie wütend auf ihn einschlug, wehrte er sich nicht, sondern ließ es über sich ergehen. Tat er es etwa, damit er sein Gewissen beruhigen konnte? Stand er bloß still, damit er später etwas gegen die kleine Gestaltwandlerin in den Händen hatte?
Nels Gesicht war rot angelaufen. Rot vor Wut. Rot vor Wut ihm gegenüber. Weshalb zur Hölle noch mal war SIE wütend auf IHN? Hatte er sie nicht sicher zurück in die Menschenwelt gebracht? War das der Dank dafür? Was hatte diese Frau bloß? Zuerst war sie ängstlich und zickig, dann zeigte sie ihm eine völlig andere Seite indem sie „nett“ war und jetzt war sie sauer und wütend auf ihn. Und da sollte man wissen, woran man war? Gott, diese Frau trieb ihn in den Wahnsinn.
„Umdrehen!“, fuhr sie ihn an, doch Caylíjen kam nicht einmal dazu ihrer Anweisung folge zu leisten, denn Nel war bereits dabei ihr Nachthemd aus- und ihr Top anzuziehen. Der Gestaltwandler hatte ein ungutes Gefühl dabei Nel zu beobachten, doch sie hatte ihm keine Zeit gelassen zu reagieren, also was erwartete sie? Schließlich war auch er nur ein Mann und so hatte er seinen Blick auf ihren wunderschönen Rücken geheftet. Wie gern wäre er zu ihr gegangen, hätte seine Hände von hinten um sie gelegt und sanft ihren Nacken geküsst.
Nein, nein, nein! Er war wütend auf sie. Diese Gedanken waren eindeutig fehl am Platz. Ja, wütend!
„Gehen wir!“, vernahm er Nels Stimme. Die Gestaltwandlerin war geradewegs dabei aus dem Zimmer zu stürmen.
„Einen Moment“, erklärte Caylíjen mit fester Stimme, packte Nel um den Bauch, drehte sich mit ihr und drückte sie gegen die Tür. „Nicht so schnell. Was glaubst du, was du da tust?“ Caylíjen musterte Nels Gesicht eingehend. Sie konnte doch nicht wirklich vorhaben einfach so zu verschwinden, oder? „Wenn du von hier einfach so abhaust und ich ebenfalls unauffindbar bin… Der Arzt von vorhin hatte sowieso schon Bedenken zu meiner Geschichte und dann hätte er tatsächlich einen Grund die Polizei zu rufen. Und ehrlich, ich bin nicht besonders scharf darauf, gesucht zu werden.“ Jahrelang hatte er versucht möglichst bedeckt zu bleiben, kein Aufsehen zu erregen oder aufzufallen. Und dies mit einer einzigen Tat zunichte machen... Nein auf gar keinen Fall. Eigentlich war es ihm ja egal, wenn er gesucht werden würde. Schließlich hatte er tausende Möglichkeiten zu fliehen, falls sie ihn erwischten, doch am wahrscheinlichsten wäre es, dass er sich einfach in den anderen Welten versteckt hielt – immerhin war er nicht auf die Menschenwelt angewiesen.
„Also sei ein braves Mädchen…“, sprach Caylíjen weiter und nahm vorsichtig eine von Nels Haarsträhne zwischen die Finger, spielte etwas damit, ehe er sie los ließ und ihr diese Haarsträhne sanft aus dem Gesicht strich. Sein Blick glitt wieder zurück zu ihren Augen. „…und sag den Ärzten, dass du auf eigenes Risiko das Krankenhaus verlassen wirst.“ Caylíjens Stimme war eindringlich. Er würde nichts anderes gelten lassen als das sie es so machte wie er gesagt hatte.
Caylíjen ließ seine Hand, die soeben noch über ihr Haar gestrichen hatte, langsam in Nels Nacken wandern. Vorsichtig glitten seine Finger ihren Rücken abwärts und dann wieder hoch. Der Halbdämon legte seine Stirn behutsam auf Nels. In dieser Nähe konnte er ihren Atem auf seiner Haut spüren, erneut ihren angenehmen, betörenden Duft in sich aufnehmen. Ihr so nahe zu sein, ließ ihn erneut dieses seltsame und doch bereits bekannte Gefühl verspüren. Es war als würden in diesem Augenblick nur sie beide, Nel und er, existieren. Für einen kurzen Moment glaubte er, Nels Herzschlag zu spüren.
Die Hand des Gestaltwandlers legte sich erneut in Nels Nacken und sein Daumen wanderte langsam über ihre Wange vorwärts und berührte schließlich beinahe zärtlich ihre roten Lippen. Sanft und vorsichtig strich er darüber. Nur eine winzige Bewegung vorwärts und er könnte sich einen Kuss stehlen. Doch stattdessen...
„Ich denke nicht, dass du es bereuen möchtest, Nel. Hab ich recht?“ Die Stimme des Halbdämons war nur ein Flüstern und doch war die Drohung darin kaum zu verkennen. So zärtlich seine Berührungen auch sein mochten, seine Worte waren der gegenteilige Kontrast dazu.
Noch einen kurzen weiteren Moment verharrte er in dieser Stellung, in dieser beinahe unerträglichen Nähe, die ihn zu Taten verleiten wollte, die er niemals für möglich gehalten hatte. Dann trat er zurück und ließ Nel Raum zum Handeln.
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Re: Saint John's Health Center
Nel wurde in ihrem Vorhaben von Caylíjen unterbrochen. Er fasste sie um die Hüfte und drehte sie so, dass sie zwischen ihm und der Tür eingekeilt war. Nel war davon so überrascht, dass sie kaum reagieren konnte. Regungslos lauschte sie seinen Worten. Er meinte, dass sie nicht so einfach aus dem Krankenhaus flüchten könne, weil irgendein Arzt vorhin schon seltsam geguckt hatte und die dann bestimmt die Polizei verständigen würden. „Also sei ein braves Mädchen…“, fuhr er fort und Nel kniff die Augen zusammen. Braves Mädchen? Was sollte das denn? Wer war er? Ihr Vormund? Als er mit einer ihrer Haarsträhnen zu spielen begann und sie ihr dann wieder sanft zurück strich, hielt sie beinahe den Atem an. Sie sah ihm starr in die Augen, der Gestaltwandler erwiderte er den Blick und meinte, sie solle den Ärzten mitteilen, dass sie auf eigene Gefahr entlassen werden wollte. Ja, da hatte er wohl recht, an das hatte sie wirklich nicht gedacht. Aber das mit dem braven Mädchen ... das hörte sich eher nach einer Drohung an! Wie fortgeblasen waren diese Gedanken, als sie seine Finger plötzlich in ihrem Nacken spürte, er sanft ihren Rücken entlang strich. Ihr Herz schlug ob dieser Berührung einen Tick schneller und Nel ärgerte sich, dass sie darauf so reagierte. Um den Kontakt nicht zu unterbrechen, wagte sie es nicht, sich zu bewegen. Caylíjens Gesicht kam näher an Nels und schließlich lag seine Stirn an ihrer. Für einen Moment setzte das Herz der jungen Frau aus. Seine Hand berührte sie wieder im Nacken, strich ihre Wange bis zu den Lippen entlang, über diese hinweg und verharrte dann. Nels Gedanken überschlugen sich. Tat sie ihm unrecht? Diese sanften Berührungen raubten ihr beinahe den Verstand. Dann unterbrach der Gestaltwandler die Stille: „Ich denke nicht, dass du es bereuen möchtest, Nel. Hab ich recht?“ Gleich nach diesen Worten ließ er von ihr ab und brachte etwas Abstand zwischen sich und Nel. Diese hatte die Bedeutung des Gesagten voll und ganz erfasst, und die Berührung, die ihr vorhin noch sanft erschienen war, bekam nun eine ganz neue, drohende Bedeutung. Sei lieb oder du wirst es bereuen.
Nel trat auf den jungen Mann zu und streckte ihre Hand nach ihm aus. Als ihre Körper sich berührten, sah sie ihn an. Vorsichtig zeichnete sie die Kontur seines Unterkiefers nach und raunte ihm mit sanfter Stimme zu: „Wage es nicht, mir zu drohen.“ Abrupt drehte sie sich dann wieder zur Tür und marschierte darauf zu. Hastig riss sie sie auf und trat auf den Gang. Über ihre Schulter sagte sie zu Caylíjen: „Wir machen es auf meine Art.“ Die Gestaltwandlerin wandte sich nach links und ging schnurstracks auf die Anmeldung zu. Die Schwester blickte sie etwas überrascht an. „Ja, bitte?“ „Meine Zimmernummer ist 354.“, antwortete Nel und wartete. Sofort begann die Schwester, ihre Unterlagen zu durchsuchen. Leise murmelte sie dabei „354, da war doch was ... 354 ... 354 ...“. Als sie endlich fündig geworden war, meinte sie: „354, das ist doch die Unbekannte, die von dem Kerl hergebracht worden ist.“ Nel entgegnete knapp: „Ja, wo kann ich unterschreiben? Und was bin ich schuldig?“ Entgeistert sah die Schwester zu ihr auf. „Sind Sie das? Es ist noch nicht einmal geklärt, was Ihnen zugestoßen ist!“ Langsam wurde Nel ungeduldig. „Wo kann ich unterschreiben? Ich will nach Hause.“ „Nun mal langsam. Sind sie krankenversichert?“ „Nein, darum fragte ich ja bereits, was ich zu bezahlen habe!“ Zum Glück hatte sie noch etwas Geld in ihrer Hosentasche, aber nach dem hier würde davon wahrscheinlich nicht allzu viel übrig bleiben. Die Schwester wirkte mittlerweile so, als sei sie froh, wenn die junge Frau wieder weg war und druckte ein Formular für die Entlassung gegen ärztlichen Rat aus. „Name?“ „Nel.“ „Wie noch?“ „Cay.“ „Wie schreibt man das?“ „Charlie Abel Yoke.“, buchstabierte Nel. Auf die Schnelle war ihr bloß Caylíjens Name eingefallen. „Geburtsdatum?“ „20. März 1988“, antwortete die Gestaltwandlerin ohne zu zögern. Eigentlich hatte sie 1991 sagen wollen, aber gerade rechtzeitig war ihr eingefallen, dass sie dann noch nicht volljährig gewesen wäre und damit einen Vormund für diese Unterschrift benötigt hätte. Außerdem hätte es diverse Fragen aufgeworfen. Aber woher war dieses Datum so plötzlich gekommen? Irgendwie fühlte es sich so ... richtig an. So, als ob es ihr wirkliches Geburtsdatum sei. „Hier unterschreiben.“ Nel setzte ihre Unterschrift auf das Formular und wartete auf die Rechnung. Die Schwester nannte ihr einen Betrag, bei dem die Gestaltwandlerin schlucken musste. Dieser Ausflug kam ihr teuer zu stehen. Seufzend griff sie in ihre Hosentasche und zog einige Geldscheine hervor. Sorgfältig zählte sie den Betrag auf das Pult vor der Krankenschwester. Dann erhielt sie noch eine Quittung und konnte endlich gehen. Mit seltsam glasigen Augen starrte die Frau Nel hinterher und als Nel um eine Ecke gebogen war, schüttelte die Krankenschwester den Kopf und blickte auf die Dokumente vor ihr. Entsetzt riss sie die Augen auf. Warum konnte sie sich nicht daran erinnern, was gerade geschehen war?
Davon bekam Nel nichts mit. Sie sah sich kurz nach Caylíjen um und ging dann Richtung Aufzug. Normalerweise benützte sie lieber die Treppe, aber mit dem verletzten Fuß war das wahrscheinlich eher nicht ratsam. Kaum hatten sich die Aufzugtüren hinter den beiden geschlossen, stellte Nel sich genau an die gegenüberliegende Wand von Caylíjen. „Wenn wir schon einmal hier sind, könnten wir doch an den Strand gehen.“, begann sie zu sprechen, „schließlich war ich noch nie in LA.“ Letzteres sagte sie mit gewollt spitzer Stimme. Als sie auf der Krankenhausrechnung ihren Aufenthaltsort gelesen hatte, hatte sie kurz geglaubt, sich verlesen zu haben. „Du musst natürlich nicht mitkommen, eigentlich stehst du mir da ja nur im Weg, wenn ich mir einen reichen Kerl angle ...“ fuhr sie fort. Das war eine gute Idee! Irgendeinem Kerl mit der alten Masche das Geld abknöpfen und sich dann erst an den Strand zu begeben. Sollte sie sich vorher oder nachher einen Bikini kaufen? Eine coole Sonnenbrille musste sich auch leicht ausgehen ... Versonnen träumte sie vor sich hin.
Nel trat auf den jungen Mann zu und streckte ihre Hand nach ihm aus. Als ihre Körper sich berührten, sah sie ihn an. Vorsichtig zeichnete sie die Kontur seines Unterkiefers nach und raunte ihm mit sanfter Stimme zu: „Wage es nicht, mir zu drohen.“ Abrupt drehte sie sich dann wieder zur Tür und marschierte darauf zu. Hastig riss sie sie auf und trat auf den Gang. Über ihre Schulter sagte sie zu Caylíjen: „Wir machen es auf meine Art.“ Die Gestaltwandlerin wandte sich nach links und ging schnurstracks auf die Anmeldung zu. Die Schwester blickte sie etwas überrascht an. „Ja, bitte?“ „Meine Zimmernummer ist 354.“, antwortete Nel und wartete. Sofort begann die Schwester, ihre Unterlagen zu durchsuchen. Leise murmelte sie dabei „354, da war doch was ... 354 ... 354 ...“. Als sie endlich fündig geworden war, meinte sie: „354, das ist doch die Unbekannte, die von dem Kerl hergebracht worden ist.“ Nel entgegnete knapp: „Ja, wo kann ich unterschreiben? Und was bin ich schuldig?“ Entgeistert sah die Schwester zu ihr auf. „Sind Sie das? Es ist noch nicht einmal geklärt, was Ihnen zugestoßen ist!“ Langsam wurde Nel ungeduldig. „Wo kann ich unterschreiben? Ich will nach Hause.“ „Nun mal langsam. Sind sie krankenversichert?“ „Nein, darum fragte ich ja bereits, was ich zu bezahlen habe!“ Zum Glück hatte sie noch etwas Geld in ihrer Hosentasche, aber nach dem hier würde davon wahrscheinlich nicht allzu viel übrig bleiben. Die Schwester wirkte mittlerweile so, als sei sie froh, wenn die junge Frau wieder weg war und druckte ein Formular für die Entlassung gegen ärztlichen Rat aus. „Name?“ „Nel.“ „Wie noch?“ „Cay.“ „Wie schreibt man das?“ „Charlie Abel Yoke.“, buchstabierte Nel. Auf die Schnelle war ihr bloß Caylíjens Name eingefallen. „Geburtsdatum?“ „20. März 1988“, antwortete die Gestaltwandlerin ohne zu zögern. Eigentlich hatte sie 1991 sagen wollen, aber gerade rechtzeitig war ihr eingefallen, dass sie dann noch nicht volljährig gewesen wäre und damit einen Vormund für diese Unterschrift benötigt hätte. Außerdem hätte es diverse Fragen aufgeworfen. Aber woher war dieses Datum so plötzlich gekommen? Irgendwie fühlte es sich so ... richtig an. So, als ob es ihr wirkliches Geburtsdatum sei. „Hier unterschreiben.“ Nel setzte ihre Unterschrift auf das Formular und wartete auf die Rechnung. Die Schwester nannte ihr einen Betrag, bei dem die Gestaltwandlerin schlucken musste. Dieser Ausflug kam ihr teuer zu stehen. Seufzend griff sie in ihre Hosentasche und zog einige Geldscheine hervor. Sorgfältig zählte sie den Betrag auf das Pult vor der Krankenschwester. Dann erhielt sie noch eine Quittung und konnte endlich gehen. Mit seltsam glasigen Augen starrte die Frau Nel hinterher und als Nel um eine Ecke gebogen war, schüttelte die Krankenschwester den Kopf und blickte auf die Dokumente vor ihr. Entsetzt riss sie die Augen auf. Warum konnte sie sich nicht daran erinnern, was gerade geschehen war?
Davon bekam Nel nichts mit. Sie sah sich kurz nach Caylíjen um und ging dann Richtung Aufzug. Normalerweise benützte sie lieber die Treppe, aber mit dem verletzten Fuß war das wahrscheinlich eher nicht ratsam. Kaum hatten sich die Aufzugtüren hinter den beiden geschlossen, stellte Nel sich genau an die gegenüberliegende Wand von Caylíjen. „Wenn wir schon einmal hier sind, könnten wir doch an den Strand gehen.“, begann sie zu sprechen, „schließlich war ich noch nie in LA.“ Letzteres sagte sie mit gewollt spitzer Stimme. Als sie auf der Krankenhausrechnung ihren Aufenthaltsort gelesen hatte, hatte sie kurz geglaubt, sich verlesen zu haben. „Du musst natürlich nicht mitkommen, eigentlich stehst du mir da ja nur im Weg, wenn ich mir einen reichen Kerl angle ...“ fuhr sie fort. Das war eine gute Idee! Irgendeinem Kerl mit der alten Masche das Geld abknöpfen und sich dann erst an den Strand zu begeben. Sollte sie sich vorher oder nachher einen Bikini kaufen? Eine coole Sonnenbrille musste sich auch leicht ausgehen ... Versonnen träumte sie vor sich hin.
Neliel Of Drakenfall- Forgotten Dragon
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Re: Saint John's Health Center
Kaum einen Augenblick später streckte Nel ihre Hand nach ihm aus und strich über sein Unterkiefer. Diese einfache Berührung reichte aus um dieses eine Gefühl mit voller Wucht zurückkehren zu lassen. „Wage es nicht, mir zu drohen“, erklärte sie ihm mit lieblicher Stimme.
Oh, er würde ihr so lange und sooft drohen wie er wollte. Darauf würden ihre Worte keinen Einfluss nehmen. Sie in diesem „Zustand“ zu sehen, dass sie es nicht mochte bedroht zu werden, reichte aus um sie immer wieder mit Drohungen zu übersäen. Oh ja, er würde nicht einfach so damit aufhören, nur weil sie es wollte. Es war nicht seine Art sich einer Frau zu beugen und schon gar nicht beugte er sich einer, die so ein loses Mundwerk hatte wie die vor ihm. Nein, ihr würde er diesen Gefallen nicht tun. Er würde ihr weiterhin drohen und wenn es auch nur dazu gut war um ihr nah zu sein.
Nel ließ von ihm ab und ging auf die Tür zu. Während sie auf den Krankenhausflur trat, erklärte sie ihm noch: „Wir machen es auf meine Art.“ Auf ihre Art?! Was zur Hölle hatte sie vor? Ihre Art!? Was würde ihre Art sein? Einfach abhauen? Sich einfach davon schleichen als wäre sie eine Flüchtige? Das konnte doch unmöglich ihr Plan sein, oder?
Die kleine Gestaltwandlerin war bereits um die Ecke gebogen als Caylíjen ihr widerwillig folgte. Jetzt lief er auch schon einer Frau hinterher, dachte er grimmig. Wann war er denn an diesem Punkt angelangt? Caylíjen seufzte leise.
Caylíjen erreichte die Gestaltwandlerin in dem Moment als sie mit der Krankenschwester sprach, die bei der Anmeldung saß. Er hielt etwas Abstand zu den beiden, jedoch war er immer noch nahe genug um dem Gespräch problemlos folgen zu können.
Nel Cay? Interessanter Name, dachte sich Caylíjen. Irgendetwas kam dem Gestaltwandler jedoch augenblicklich vertraut vor. Vielleicht war es bloß ein Gefühl, das ihn täuschte, aber… Moment mal. Sie hatte doch nicht? Oder doch? Nein, Nel würde doch nicht… Caylíjen blickte zu Nel, die noch immer mit der Krankenschwester beschäftigt war. So ein Quatsch! Was bildest du dir schon wieder für einen Schwachsinn ein? Natürlich würde sie niemals. Idiot! Caylíjen ermahnte sich selbst überhaupt einen derartigen Gedanken gehegt zu haben.
„20. März 1988.“ Nel war also 22. Nur ein Jahr jünger als er. Jetzt konnte er ihr ein weiteres Detail zuordnen. Der Gestaltwandler war generell jemand, der gerne das Alter seines Gegenübers wusste. Er wusste nicht weshalb, aber man konnte es als Tick bezeichnen. Wenn man es genau betrachtete, konnte einem das Alter über eine Person natürlich auch diverse Auskünfte über einen geben. Meist kam dann auch hinzu, dass er wusste, welches Wesen sein Gegenüber war. Informationen, die ihm vielleicht irgendwann einmal nützlich sein könnten. Schließlich war ein Dämon, der über 1000 Jahre war, gefährlicher als einer, der bloß ein Alter von 100 erreichte. Caylíjen war äußerst gut darin, sich Zahlen und Daten zu merken und so war es ein Leichtes für ihn diese gegebenenfalls abzurufen.
Beinahe hätte Caylíjen übersehen, dass Nel auf den Aufzug zu schritt, so sehr war er mit seinen Gedanken beschäftigt gewesen. Er hasste diese Dinger, dachte er sofort als sein Blick auf den Aufzug fiel. Darin fühlte er sich eingeengt und eingesperrt. Es war wie ein Käfig, ein Gefängnis.
Äußerst widerwillig folgte er Nel hinein und lehnte sich lässig an die Wand. Nel sollte nicht sehen, dass er sich hier unwohl fühlte. Das es ihm äußerst unangenehm war hier eingeschlossen zu sein. Nein, es war keine Angst, die ihn hier heimsuchte. Na ja, zumindest nicht die übliche Angst abzustürzen.
„Wenn wir schon einmal hier sind, könnten wir doch an den Strand gehen schließlich war ich noch nie in LA.“ Nels Stimme drang an sein Ohr, während seine Gedanken noch immer mit dem Gefängnis beschäftigt war, in dem er nun, da sich die Türen geschlossen hatten, festsaß.
Caylíjen versuchte sich auf Nel zu konzentrieren und die anderen Gedanken möglichst weit in den Hintergrund zu drängen.
„Du musst natürlich nicht mitkommen, eigentlich stehst du mir da ja nur im Weg, wenn ich mir einen reichen Kerl angle ...“, erklärte Nel mit träumerischer Stimme. Wollte sie ihn damit etwa ärgern? Ihn eifersüchtig machen? Der Halbdämon betrachtete die Gestaltwandlerin mit ruhigem Blick und konnte ein Grinsen nicht verkneifen. Er stellte sich Nels eben Gesagtes regelrecht vor mit dem kleinen Unterschied, dass sich Nel keinen reichen Typen angelte, sondern ihn.
Caylíjen blinzelte mehrmals als dieser äußerst lebhafte Tagtraum in seinem Kopf Gestalt annahm. Was zur Hölle war mit ihm los? Konnte Nel nicht einfach nur irgendetwas sagen ohne dass er gleich so etwas dachte oder irgendein Gefühl hatte? Zur Hölle mit ihr. Sie spielte ein feuriges Spiel mit ihm, aber dieses konnte er ebenso gut spielen.
Dieses Mal würde er nicht direkt in die Offensive gehen. Er würde alles langsam auf sich zukommen lassen. Einfach Schritt für Schritt darauf warten, was passierte. „Vielleicht sollte ich mir währenddessen irgendeine Strandschönheit suchen.“ Seine Stimme klang ruhig, ausgeglichen und seine Augen versuchten Nels strahlend blau-grünen Augen festzuhalten. Eine Ruhe durchflutete seinen Körper, die er schon seit Ewigkeiten nicht mehr verspürt hatte. Eine Gelassenheit, wie er sie nur selten erlebt hatte. Sein Blick war eindringlich auf Nel gerichtet und seine Lippen zeigten nur einen Anflug eines Lächelns. Selbst die Tatsache, dass er hier in einen Käfig gesperrt war, schien wie weggeblasen zu sein. Ja, er war ruhig. Ruhig und ausgeglichen seit über zehn Jahren.
Ding. Die Aufzugtüren öffneten sich und Caylíjen wusste, dass er Nel noch immer keine direkte Antwort gegeben hatte. Bevor er aus dem Aufzug stieg, erklärte er schließlich: „Ich werde mit dir mitkommen. Es interessiert mich nämlich wirklich brennend WIE du dir diesen reichen Kerl angelst, Kleines.“ Oh und dies war nicht das Einzige, was ihn interessierte, aber das wusste Nel ja nicht.
Oh, er würde ihr so lange und sooft drohen wie er wollte. Darauf würden ihre Worte keinen Einfluss nehmen. Sie in diesem „Zustand“ zu sehen, dass sie es nicht mochte bedroht zu werden, reichte aus um sie immer wieder mit Drohungen zu übersäen. Oh ja, er würde nicht einfach so damit aufhören, nur weil sie es wollte. Es war nicht seine Art sich einer Frau zu beugen und schon gar nicht beugte er sich einer, die so ein loses Mundwerk hatte wie die vor ihm. Nein, ihr würde er diesen Gefallen nicht tun. Er würde ihr weiterhin drohen und wenn es auch nur dazu gut war um ihr nah zu sein.
Nel ließ von ihm ab und ging auf die Tür zu. Während sie auf den Krankenhausflur trat, erklärte sie ihm noch: „Wir machen es auf meine Art.“ Auf ihre Art?! Was zur Hölle hatte sie vor? Ihre Art!? Was würde ihre Art sein? Einfach abhauen? Sich einfach davon schleichen als wäre sie eine Flüchtige? Das konnte doch unmöglich ihr Plan sein, oder?
Die kleine Gestaltwandlerin war bereits um die Ecke gebogen als Caylíjen ihr widerwillig folgte. Jetzt lief er auch schon einer Frau hinterher, dachte er grimmig. Wann war er denn an diesem Punkt angelangt? Caylíjen seufzte leise.
Caylíjen erreichte die Gestaltwandlerin in dem Moment als sie mit der Krankenschwester sprach, die bei der Anmeldung saß. Er hielt etwas Abstand zu den beiden, jedoch war er immer noch nahe genug um dem Gespräch problemlos folgen zu können.
Nel Cay? Interessanter Name, dachte sich Caylíjen. Irgendetwas kam dem Gestaltwandler jedoch augenblicklich vertraut vor. Vielleicht war es bloß ein Gefühl, das ihn täuschte, aber… Moment mal. Sie hatte doch nicht? Oder doch? Nein, Nel würde doch nicht… Caylíjen blickte zu Nel, die noch immer mit der Krankenschwester beschäftigt war. So ein Quatsch! Was bildest du dir schon wieder für einen Schwachsinn ein? Natürlich würde sie niemals. Idiot! Caylíjen ermahnte sich selbst überhaupt einen derartigen Gedanken gehegt zu haben.
„20. März 1988.“ Nel war also 22. Nur ein Jahr jünger als er. Jetzt konnte er ihr ein weiteres Detail zuordnen. Der Gestaltwandler war generell jemand, der gerne das Alter seines Gegenübers wusste. Er wusste nicht weshalb, aber man konnte es als Tick bezeichnen. Wenn man es genau betrachtete, konnte einem das Alter über eine Person natürlich auch diverse Auskünfte über einen geben. Meist kam dann auch hinzu, dass er wusste, welches Wesen sein Gegenüber war. Informationen, die ihm vielleicht irgendwann einmal nützlich sein könnten. Schließlich war ein Dämon, der über 1000 Jahre war, gefährlicher als einer, der bloß ein Alter von 100 erreichte. Caylíjen war äußerst gut darin, sich Zahlen und Daten zu merken und so war es ein Leichtes für ihn diese gegebenenfalls abzurufen.
Beinahe hätte Caylíjen übersehen, dass Nel auf den Aufzug zu schritt, so sehr war er mit seinen Gedanken beschäftigt gewesen. Er hasste diese Dinger, dachte er sofort als sein Blick auf den Aufzug fiel. Darin fühlte er sich eingeengt und eingesperrt. Es war wie ein Käfig, ein Gefängnis.
Äußerst widerwillig folgte er Nel hinein und lehnte sich lässig an die Wand. Nel sollte nicht sehen, dass er sich hier unwohl fühlte. Das es ihm äußerst unangenehm war hier eingeschlossen zu sein. Nein, es war keine Angst, die ihn hier heimsuchte. Na ja, zumindest nicht die übliche Angst abzustürzen.
„Wenn wir schon einmal hier sind, könnten wir doch an den Strand gehen schließlich war ich noch nie in LA.“ Nels Stimme drang an sein Ohr, während seine Gedanken noch immer mit dem Gefängnis beschäftigt war, in dem er nun, da sich die Türen geschlossen hatten, festsaß.
Caylíjen versuchte sich auf Nel zu konzentrieren und die anderen Gedanken möglichst weit in den Hintergrund zu drängen.
„Du musst natürlich nicht mitkommen, eigentlich stehst du mir da ja nur im Weg, wenn ich mir einen reichen Kerl angle ...“, erklärte Nel mit träumerischer Stimme. Wollte sie ihn damit etwa ärgern? Ihn eifersüchtig machen? Der Halbdämon betrachtete die Gestaltwandlerin mit ruhigem Blick und konnte ein Grinsen nicht verkneifen. Er stellte sich Nels eben Gesagtes regelrecht vor mit dem kleinen Unterschied, dass sich Nel keinen reichen Typen angelte, sondern ihn.
Caylíjen blinzelte mehrmals als dieser äußerst lebhafte Tagtraum in seinem Kopf Gestalt annahm. Was zur Hölle war mit ihm los? Konnte Nel nicht einfach nur irgendetwas sagen ohne dass er gleich so etwas dachte oder irgendein Gefühl hatte? Zur Hölle mit ihr. Sie spielte ein feuriges Spiel mit ihm, aber dieses konnte er ebenso gut spielen.
Dieses Mal würde er nicht direkt in die Offensive gehen. Er würde alles langsam auf sich zukommen lassen. Einfach Schritt für Schritt darauf warten, was passierte. „Vielleicht sollte ich mir währenddessen irgendeine Strandschönheit suchen.“ Seine Stimme klang ruhig, ausgeglichen und seine Augen versuchten Nels strahlend blau-grünen Augen festzuhalten. Eine Ruhe durchflutete seinen Körper, die er schon seit Ewigkeiten nicht mehr verspürt hatte. Eine Gelassenheit, wie er sie nur selten erlebt hatte. Sein Blick war eindringlich auf Nel gerichtet und seine Lippen zeigten nur einen Anflug eines Lächelns. Selbst die Tatsache, dass er hier in einen Käfig gesperrt war, schien wie weggeblasen zu sein. Ja, er war ruhig. Ruhig und ausgeglichen seit über zehn Jahren.
Ding. Die Aufzugtüren öffneten sich und Caylíjen wusste, dass er Nel noch immer keine direkte Antwort gegeben hatte. Bevor er aus dem Aufzug stieg, erklärte er schließlich: „Ich werde mit dir mitkommen. Es interessiert mich nämlich wirklich brennend WIE du dir diesen reichen Kerl angelst, Kleines.“ Oh und dies war nicht das Einzige, was ihn interessierte, aber das wusste Nel ja nicht.
Caylíjen- Predator Of The Mirror
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Re: Saint John's Health Center
Als Nel ihr Vorhaben, sich an einen wohlhabenden Typen ranzumachen, erwähnte, grinste Caylíjen. Sie bemerkte es zwar, aber es drang nicht so richtig in ihren Kopf, da sie immer noch überlegte, was sie alles kaufen musste. Nach nur einem Tag mit diesem Irren musste sie sich schon total neu einkleiden! Erst als der Gestaltwandler meinte, „Vielleicht sollte ich mir währenddessen irgendeine Strandschönheit suchen.“, hörte sie zu träumen auf. Was hatte er eben gesagt? Sie ging seine Worte noch einmal durch und fühlte ein ganz leises Stechen in der Brustgegend dabei. Etwas verunsichert schwieg sie und war erleichtert, als sich der Aufzug endlich im Erdgeschoss angekommen war. „Ich werde mit dir mitkommen. Es interessiert mich nämlich wirklich brennend WIE du dir diesen reichen Kerl angelst, Kleines.“, sagte Caylíjen zu ihr. Insgeheim freute sie sich ein kleines bisschen darüber. Aber eben nur ein ganz kleines bisschen. Jaja, wisperte die blöde Stimme in ihrem Kopf. Die beiden schritten auf den Ausgang zu und Nel antwortete ihm: „Soll ich dir vielleicht beim Aufreißen dieser Strandschönheit behilflich sein, Kätzchen?“ Übermütig zwinkerte sie ihm zu. „Denn wenn DU dabei bist, habe ICH eine Erfolgsquote gleich Null.“ Andererseits .... sie könnte seine Anwesenheit durchaus zu ihrem Vorteil ausnützen. Zum Beispiel könnte sie sagen, er verfolge sie. Oder er habe sie bestohlen. Es gab bestimmt einige Kerle, die sich gern als Ritter aufspielten ... Aber der Gedanke, Caylíjen auf diese Art zu missbrauchen, kam ihr schäbig vor. "Und nenn mich nicht dauernd Kleines! Ich bin ja nicht dein Anhängsel oder so etwas in der Art!" Sie verschränkte die Arme vor der Brust. "Sonst sag ich ab jetzt immer Miezekatze oder Kätzchen zu dir."
Vor dem Ausgang hielt sie noch einmal kurz an und besah ihre Spiegelung im Fenster. Mit den Fingern fuhr sie sich noch einmal durch die Haare und zog das Top einen Fingerbreit weiter hinunter. Das musste genügen. Zu Caylíjen gewandt, meinte sie: „Was für Frauen gefallen dir? Blonde, Schwarzhaarige, Brünette? Rothaarige? Was für eine Figur soll sie haben?“ Dabei grinste sie breit. Kaum waren sie durch den Ausgang, deutete Nel bereits wahllos auf irgendeine aufgeblasene Blondine und fragte Caylíjen: „Ist das da vielleicht deine Strandschönheit?“ Lächelnd steuerte sie direkt auf die Frau zu und wich ihr im letzten Moment aus, um gegen einen älteren Herrn mit einer Tüte Eis zu laufen. Mit einem leisen Klatsch-Geräusch landeten die drei Kugeln der kühlen Süßigkeit in ihrem Ausschnitt und auf ihrem Top. Langsam bahnten sie sich ihren Weg hinunter Richtung Boden. Entsetzt griff Nel sich auf die Überreste der Eiskugeln und wischte sich dann die Finger an ihrer Hose ab. Der Mann begann sofort, sich wort- und gestenreich bei ihr zu entschuldigen. Sie blickte ihn nur stumm an und eine kleine Träne bahnte sich ihren Weg über ihre Wange. Das schien den armen Kerl nur noch mehr zu verstören, denn er suchte in seinen Taschen nach einem sauberen Taschentuch und wollte schon die Eisflecken damit entfernen. Endlich begann die Gestaltwandlerin zu sprechen. Mit leiser Stimme sagte sie: „Ach, so ein Mist. Wie erkläre ich das bloß der Heimleitung? Glauben Sie,“, sie schüttelte den Kopf, „nein. Oder,“, ein flehender Blick, „könnten Sie mir vielleicht irgendetwas schreiben, dass nicht ich mich bekleckert habe, sondern Sie?“ Der Mann starrte sie entgeistert an. „Tut mir Leid, Mädel, für so etwas hab ich keine Zeit. Aber,“ er kramte in seinen Taschen und zog einen zerknitterten Fünfziger hervor, „hier. Kauf dir was Neues.“ Mit großen Augen blickte Nel zurück. „Aber, das kann ich nicht annehmen!“ Ein paar Tränen liefen über ihre Wange. Noch immer hielt er ihr das Geld hin und legte schließlich noch einen Schein darauf. „Nimm schon, ich hab ja nicht ewig Zeit!“ „Danke“, hauchte Nel und schob die Scheine ein. Dann ging sie ein paar Schritte vom Eiswagen weg. Das war ja wie geschmiert gelaufen! Hin und wieder geriet sie zwar an den falschen Typen, aber meistens wusste sie von vornherein schon, bei wem sie Chancen hatte und bei wem nicht. Jetzt brauchte sie nur noch eine öffentliche Toilette. Ein gut gekleideter Herr mittleren Alters bezahlte gerade ein Taxi und Nel visierte ihn sofort an. Er würde ihr bestimmt sagen können, wo sie ihr Oberteil reinigen konnte. Sie wartete noch einen Moment, bis er sein loses Wechselgeld ohne es nachzuzählen in eine Jackentasche gestopft hatte und ging dann auf ihn zu. Ganz unabsichtlich rempelte sie ihn an und entschuldigte sich sofort bei dem Herrn. Sie deutete auf ihr Top und fragte ihn, ob er vielleicht eine öffentliche Toilette wisse. Da sie ihn auch mit Eis bekleckert hatte, war er ziemlich wütend auf sie und begann, sie wüst zu beschimpfen. Nel murmelte noch eine Entschuldigung und ergriff die Flucht. In ihrer Hand hatte sie einige der zerknitterten Scheine aus seiner Jackentasche. Sie hatte nicht alle genommen, sonst wäre ihm das sofort aufgefallen und so viel Glück hatte sie selten, das durfte sie nicht überstrapazieren. Am Besten, sie kaufte sich ihr Zeug und ging dann gleich an den Strand. Seltsamerweise war sie überhaupt nicht mehr böse auf Caylíjen, weil dieser sie hierher ‚verschleppt’ hatte. Wo war er überhaupt? Neugierig blickte sie sich um. War er vielleicht schon mit einer dieser Tussis hier abgehauen? Dieser Gedanke vertrieb ihre gute Laune schlagartig. War sie etwa eifersüchtig? Nein, ganz bestimmt nicht. Doch. Nei-ein. Aus, befahl sie sich selbst und stellte sich auf die Zehenspitzen, um besser sehen zu können.
Wo war der Kerl? Beobachtete er sie vielleicht von irgendwo aus? Das würde zu ihm passen. „Komm schon, Kätzchen,“ sagte sie leise. „Wo bist du?“ Nach einigen Minuten gab sie sich geschlagen und ging die Stufen zum Krankenhaus wieder hinauf. Dabei kam ihr der Gedanke, dass es doch auch hier Besucher-WCs gab. Sie spürte die Augen des Portiers im Nacken, als sie auf eines davon zuging, drehte sich aber nicht um. Wahrscheinlich glaubte er, sie sei irgendeine Drogensüchtige oder so. Sie musste sich beeilen, vermutlich hatte er schon irgend so ein Wachorgan, wie sie hier immer patrouillierten, alarmiert. Rasch zog sie sich das Oberteil aus und hielt es unter den Wasserhahn. Eine alte Frau lugte kurz herein und schloss entrüstet wieder die Tür, als sie Nel ohne T Shirt stehen sah. Keine zwei Minuten später wurde die Tür wieder aufgerissen und der weibliche Wachposten starrte Nel böse an. Diese zuckte nur mit den Schultern, ohne sich umzudrehen. Im Spiegel vor ihr konnte sie erkennen, dass die Frau gerade überlegte, was sie ihr wohl vorwerfen konnte. Aber da zog Nel das nasse Oberteil schon wieder über den Kopf und drängte sich an der perplexen Frau vorbei. Zügig ging sie wieder auf den Ausgang zu und hinaus. Auf einer großen Tafel war das Krankenhaus abgebildet und auch die wichtigsten Verkehrsverbindungen aufgelistet. Laut diesem Plan waren es nur wenige Gehminuten zum Strand. Gut, dann brauchte sie nur noch diesen blöden Gestaltwandler – falls er immer noch mitkommen wollte und nicht mittlerweile eine attraktivere Beschäftigung gefunden hatte – und sie konnte endlich ins Meer. Ihr Herz hüpfte bei der Vorfreude. Und vielleicht ein kleines bisschen, weil Caylíjen vorhin gesagt hatte, er wolle mitkommen ... In New Orleans war sie auch schon des öfteren im Meer gewesen, aber LA sollte ja der Hammer sein! Und das nicht nur vom Wasser und Strand her ... Wo war dieser Streuner? Systematisch suchte sie die Menschen vor ihr ab. Es musste wohl gerade irgend eine Stoßzeit sein, Schichtwechsel oder so, weil so viele Leute da waren. Sie hasste solche großen Aufläufe. Wenn Caylíjen nicht bald auftauchte, würde sie allein an den Strand gehen.
tbc. Venice Beach
Vor dem Ausgang hielt sie noch einmal kurz an und besah ihre Spiegelung im Fenster. Mit den Fingern fuhr sie sich noch einmal durch die Haare und zog das Top einen Fingerbreit weiter hinunter. Das musste genügen. Zu Caylíjen gewandt, meinte sie: „Was für Frauen gefallen dir? Blonde, Schwarzhaarige, Brünette? Rothaarige? Was für eine Figur soll sie haben?“ Dabei grinste sie breit. Kaum waren sie durch den Ausgang, deutete Nel bereits wahllos auf irgendeine aufgeblasene Blondine und fragte Caylíjen: „Ist das da vielleicht deine Strandschönheit?“ Lächelnd steuerte sie direkt auf die Frau zu und wich ihr im letzten Moment aus, um gegen einen älteren Herrn mit einer Tüte Eis zu laufen. Mit einem leisen Klatsch-Geräusch landeten die drei Kugeln der kühlen Süßigkeit in ihrem Ausschnitt und auf ihrem Top. Langsam bahnten sie sich ihren Weg hinunter Richtung Boden. Entsetzt griff Nel sich auf die Überreste der Eiskugeln und wischte sich dann die Finger an ihrer Hose ab. Der Mann begann sofort, sich wort- und gestenreich bei ihr zu entschuldigen. Sie blickte ihn nur stumm an und eine kleine Träne bahnte sich ihren Weg über ihre Wange. Das schien den armen Kerl nur noch mehr zu verstören, denn er suchte in seinen Taschen nach einem sauberen Taschentuch und wollte schon die Eisflecken damit entfernen. Endlich begann die Gestaltwandlerin zu sprechen. Mit leiser Stimme sagte sie: „Ach, so ein Mist. Wie erkläre ich das bloß der Heimleitung? Glauben Sie,“, sie schüttelte den Kopf, „nein. Oder,“, ein flehender Blick, „könnten Sie mir vielleicht irgendetwas schreiben, dass nicht ich mich bekleckert habe, sondern Sie?“ Der Mann starrte sie entgeistert an. „Tut mir Leid, Mädel, für so etwas hab ich keine Zeit. Aber,“ er kramte in seinen Taschen und zog einen zerknitterten Fünfziger hervor, „hier. Kauf dir was Neues.“ Mit großen Augen blickte Nel zurück. „Aber, das kann ich nicht annehmen!“ Ein paar Tränen liefen über ihre Wange. Noch immer hielt er ihr das Geld hin und legte schließlich noch einen Schein darauf. „Nimm schon, ich hab ja nicht ewig Zeit!“ „Danke“, hauchte Nel und schob die Scheine ein. Dann ging sie ein paar Schritte vom Eiswagen weg. Das war ja wie geschmiert gelaufen! Hin und wieder geriet sie zwar an den falschen Typen, aber meistens wusste sie von vornherein schon, bei wem sie Chancen hatte und bei wem nicht. Jetzt brauchte sie nur noch eine öffentliche Toilette. Ein gut gekleideter Herr mittleren Alters bezahlte gerade ein Taxi und Nel visierte ihn sofort an. Er würde ihr bestimmt sagen können, wo sie ihr Oberteil reinigen konnte. Sie wartete noch einen Moment, bis er sein loses Wechselgeld ohne es nachzuzählen in eine Jackentasche gestopft hatte und ging dann auf ihn zu. Ganz unabsichtlich rempelte sie ihn an und entschuldigte sich sofort bei dem Herrn. Sie deutete auf ihr Top und fragte ihn, ob er vielleicht eine öffentliche Toilette wisse. Da sie ihn auch mit Eis bekleckert hatte, war er ziemlich wütend auf sie und begann, sie wüst zu beschimpfen. Nel murmelte noch eine Entschuldigung und ergriff die Flucht. In ihrer Hand hatte sie einige der zerknitterten Scheine aus seiner Jackentasche. Sie hatte nicht alle genommen, sonst wäre ihm das sofort aufgefallen und so viel Glück hatte sie selten, das durfte sie nicht überstrapazieren. Am Besten, sie kaufte sich ihr Zeug und ging dann gleich an den Strand. Seltsamerweise war sie überhaupt nicht mehr böse auf Caylíjen, weil dieser sie hierher ‚verschleppt’ hatte. Wo war er überhaupt? Neugierig blickte sie sich um. War er vielleicht schon mit einer dieser Tussis hier abgehauen? Dieser Gedanke vertrieb ihre gute Laune schlagartig. War sie etwa eifersüchtig? Nein, ganz bestimmt nicht. Doch. Nei-ein. Aus, befahl sie sich selbst und stellte sich auf die Zehenspitzen, um besser sehen zu können.
Wo war der Kerl? Beobachtete er sie vielleicht von irgendwo aus? Das würde zu ihm passen. „Komm schon, Kätzchen,“ sagte sie leise. „Wo bist du?“ Nach einigen Minuten gab sie sich geschlagen und ging die Stufen zum Krankenhaus wieder hinauf. Dabei kam ihr der Gedanke, dass es doch auch hier Besucher-WCs gab. Sie spürte die Augen des Portiers im Nacken, als sie auf eines davon zuging, drehte sich aber nicht um. Wahrscheinlich glaubte er, sie sei irgendeine Drogensüchtige oder so. Sie musste sich beeilen, vermutlich hatte er schon irgend so ein Wachorgan, wie sie hier immer patrouillierten, alarmiert. Rasch zog sie sich das Oberteil aus und hielt es unter den Wasserhahn. Eine alte Frau lugte kurz herein und schloss entrüstet wieder die Tür, als sie Nel ohne T Shirt stehen sah. Keine zwei Minuten später wurde die Tür wieder aufgerissen und der weibliche Wachposten starrte Nel böse an. Diese zuckte nur mit den Schultern, ohne sich umzudrehen. Im Spiegel vor ihr konnte sie erkennen, dass die Frau gerade überlegte, was sie ihr wohl vorwerfen konnte. Aber da zog Nel das nasse Oberteil schon wieder über den Kopf und drängte sich an der perplexen Frau vorbei. Zügig ging sie wieder auf den Ausgang zu und hinaus. Auf einer großen Tafel war das Krankenhaus abgebildet und auch die wichtigsten Verkehrsverbindungen aufgelistet. Laut diesem Plan waren es nur wenige Gehminuten zum Strand. Gut, dann brauchte sie nur noch diesen blöden Gestaltwandler – falls er immer noch mitkommen wollte und nicht mittlerweile eine attraktivere Beschäftigung gefunden hatte – und sie konnte endlich ins Meer. Ihr Herz hüpfte bei der Vorfreude. Und vielleicht ein kleines bisschen, weil Caylíjen vorhin gesagt hatte, er wolle mitkommen ... In New Orleans war sie auch schon des öfteren im Meer gewesen, aber LA sollte ja der Hammer sein! Und das nicht nur vom Wasser und Strand her ... Wo war dieser Streuner? Systematisch suchte sie die Menschen vor ihr ab. Es musste wohl gerade irgend eine Stoßzeit sein, Schichtwechsel oder so, weil so viele Leute da waren. Sie hasste solche großen Aufläufe. Wenn Caylíjen nicht bald auftauchte, würde sie allein an den Strand gehen.
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Neliel Of Drakenfall- Forgotten Dragon
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Re: Saint John's Health Center
Die beiden traten aus dem Aufzug und Nel steuerte augenblicklich auf den Ausgang zu. Bevor sie diesen jedoch erreichte, fragte sie ihn ganz spontan, ob sie ihm beim Aufreißen dieser Strandschönheiten behilflich sein sollte. Dann erklärte sie, dass ihre Erfolgschancen bei den Männern gleich Null sein würde, wenn er mitkommen würde. Na ja, war es nicht vielleicht so, dass Caylíjen insgeheim darauf hoffte? Dass sie sich von diesem Vorhaben abwandte und sich ihm dafür zuwandte. Nein, nein, nein! Es war ihm verdammt noch mal egal, was diese kleine Gestaltwandlerin trieb.
Caylíjen wollte Nel gerade erwidern, dass er unter keinen Umständen ihre Hilfe benötigte um Frauen auf sich aufmerksam zu machen oder mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Er hatte jahrelange Übung darin Frauen um den Finger zu wickeln, wenn er wirklich wollte. Jedoch war er noch nie länger bei einer geblieben als unbedingt nötig. Also nur so lange wie es ihm einen Vorteil verschaffte oder so lange bis dieses kleine Abenteuer seinen Reiz verloren hatte.
Bevor sie aus der Tür traten, ermahnte ihn Nel, dass er sie nicht ständig „Kleines“ nennen sollte, andernfalls würde sie „Miezekatze oder Kätzchen“ zu ihm sagen. Caylíjen nickte stumm. Es würde ihm wirklich schwer fallen, diese kleine Gewohnheit, die er in so kurzer Zeit angelegt hatte, wieder aufzugeben. Er mochte es sie „Kleines“ zu nennen, so wie er es gemocht hatte Celena Kätzchen zu nennen. Nur bei Nel fühlte es sich anders an. Doch er würde sich zusammenreißen und versuchen ihr nicht erneut einen Kosenamen zu verpassen. Schließlich würde es an seinem eigenen Ego kratzen, wenn sie ihn mit diesen „lieblichen“ Namen ansprach, die sie ihm gegeben hatte. Sie hatte diesen Vorschlag gemacht und wenn sie sich selbst daran hielt, würde er es auch schaffen.
Nel blieb kurz vor dem Fenster stehen und zog ihr Top weiter runter. Caylíjen verdrehte demonstrativ die Augen. Sie würde als tatsächlich bis aufs Äußerste gehen. Interessant.
Nach einer kurzen Begutachtung fragte sie Caylíjen nach seiner Wunschvorstellung bei Frauen und sobald sie aus der Tür waren deutete sie auf eine vollbusige Wasserstoffblondine. „Ist das da vielleicht deine Strandschönheit?“ Gott, hielt sie ihn wirklich für so oberflächlich? Glaubte sie, er wäre einer dieser Männer, die nur nach dem Aussehen gingen? Caylíjen musste sich ein erneutes Augenrollen verkneifen. Sie wusste gar nichts von ihm.
Die Gestaltwandlerin ging nur wenige Sekunden später auf die Blondine zu, wich jedoch im letzten Augenblick aus und rannte in einen älteren Typen, der mit einer Tüte Eis dastand. Der Halbdämon stand noch immer auf genau jenem Fleck, wo sie ihn zurückgelassen hatte und von diesem Standpunkt aus, beobachtete er sie. Obwohl einige Meter Entfernung zwischen den beiden Gestaltwandlern lag, konnte Caylíjen dem Gespräch zwischen den beiden Aufeinandergeprallten folgen ohne sich großartig anzustrengen. Seinen empfindlichen Tigerohren sei dank. Während des Gesprächs erkannte der Halbdämon wie gerissen Nel eigentlich war und wie geschickt sie an Geld kam.
Als Nel sich an einem anderen Typen zu schaffen machte, ging Caylíjen Schritt für Schritt rückwärts bis er unter einem der Bäume stand. Eigentlich war es jetzt gerade die perfekte Möglichkeit, Nel hier alleine zurückzulassen. Ihr ging es gut, das war es doch, dass ihn vorhin zurückgehalten hatte, oder etwa nicht?!
Ein kurzer Blick auf die Passanten reichte aus und Caylíjen kletterte mühelos und beinahe lautlos auf den Laubbaum unter dem er stand. Von hier aus hatte er einen guten Blick auf Nel und konnte alles von Weitem beobachten ohne irgendjemandem im Weg zu stehen. Ohne von irgendwelchen ahnungslosen und dummen Leuten angesprochen oder gesehen zu werden. Vielleicht sollte er tatsächlich hier bleiben bis Nel von selbst verschwand. Vielleicht sollte er sie tatsächlich ihrer Wege gehen lassen. Er würde nicht nur sich einen Gefallen tun, sondern auch ihr. Wer wusste schon wie lange er noch ohne einen plötzlichen Wutanfall auskam. Einen Wutanfall, der ihn dazu brachte sich zu verwandeln, weil er in seiner Verwandlungsgestalt nicht so hilflos war. Vielleicht… Ja, vielleicht, sollte er Nel wirklich ziehen lassen. Denn in seiner Nähe war sie immer einer Gefahr ausgeliefert und Caylíjen wollte Nel nicht unabsichtlich verletzen.
Caylíjen hing weiterhin seinen grüblerischen Gedanken hinterher. Er bemerkte kaum, dass sich Nel aus seinem Blickfeld entfernte und zurück ins Krankenhaus ging. Erst nach einer Weile fiel es ihm auf, doch da kam sie gerade wieder nach draußen. Er hatte sie beinahe gehen lassen. Tatsächlich. Er hätte sie einfach so ziehen lassen ohne großartig darüber nachzudenken. Doch etwas in ihm zerrte an ihm. Verlangte danach, dass er bei ihr bleib. Zumindest so lange bis sie ihm sagte er solle gehen.
Das Erste was Caylíjen auffiel, war das nasse Top, das sie trug und das an ihrer Haut klebte. Und dann sah er ihren suchenden Blick. Suchte sie etwa ihn? Hatte sie noch immer nicht genug von ihm? Jedes ihrer Worte strotzte doch davor, dass sie ihn loshaben wollte. Doch dieser Blick …
Caylíjen sprang von dem Baum und erntete einige schiefe Blicke von den Passanten. Welcher Irre würde schon auf einen Baum klettern. Er ignorierte sie, wie er es schon seit Jahren tat. Es war keine Arroganz, dass ihn dazu verleitete ihnen keine Aufmerksamkeit zu schenken, sondern die Tatsache, dass sie einfach dumm, ahnungslos und so von sich selbst eingenommen waren.
Mit dem Meer der Menge verschmelzend und so dass Nel ihn unmöglich sehen konnte, kam er immer näher zu Nel. Diese wandte ihren Blick gerade in die andere Richtung und Caylíjen nutzte diese Gelegenheit und trat von hinten auf sie zu, legte seine Arme von hinten um sie und zog sie zu sich. Er beugte sich an ihr Ohr und flüsterte amüsiert: „Hast du mich vermisst?“
Es fühlte sich so gut an in dieser Nähe zu ihr zu sein. So gut und er wollte sie nicht loslassen, sie nicht gehen lassen. Nicht jetzt. Noch nicht.
Caylíjen streifte vorsichtig mit seinen Lippen Nels Ohr und zeitgleich zog er sie enger an sich. Es war als würden elektrische Impulse zwischen Nel und ihm hin und her springen. Sintflutartig strömten sie auf ihn ein. Spürte Nel dies ebenfalls? Oder bildete er es sich bloß ein?
Unwillkürlich schloss der Gestaltwandler seine Augen und atmete Nels betörenden Duft ein. Nahm jede kleine Note darin wahr und speicherte sie ab um sie dann und wann wieder abrufen zu können.
Für jeden Außenstehenden würde dieses Bild von Vertrautheit zeugen, doch Caylíjen wusste es besser. Nel war immer noch eine Fremde für ihn. Was wusste sie schon von ihr außer den wenigen Dingen, die sie ihm gesagt hatte? Das kannst du ändern. Es liegt in deiner Hand. Ja, es stimmte. Er konnte Nel besser kennen lernen, aber dafür musste er – zumindest für eine Weile – bei ihr bleiben.
Vermutlich waren nur wenige Sekunden verstrichen, doch Caylíjen war es wie ein halbe Ewigkeit vorgekommen. „Ich dachte, du wolltest an den Strand zu deinem reichen Typen“, neckte er sie vorsichtig und noch immer waren seine Hände um ihren Körper geschlungen.
Nel würde ihn später vermutlich dafür schelten, aber das was er jetzt vorhatte, war bloß ein spontaner Einfall, dem er folge leistete – und es war ihm egal, was später war. Blitzschnell drehte er Nel um und ehe sie sich versehen konnte, hatte Caylíjen sie sich bereits über die Schultern geworfen und ging so mit ihr Richtung Strand. Oh ja, Nel würde bestimmt sauer sein, lachte er innerlich.
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Caylíjen wollte Nel gerade erwidern, dass er unter keinen Umständen ihre Hilfe benötigte um Frauen auf sich aufmerksam zu machen oder mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Er hatte jahrelange Übung darin Frauen um den Finger zu wickeln, wenn er wirklich wollte. Jedoch war er noch nie länger bei einer geblieben als unbedingt nötig. Also nur so lange wie es ihm einen Vorteil verschaffte oder so lange bis dieses kleine Abenteuer seinen Reiz verloren hatte.
Bevor sie aus der Tür traten, ermahnte ihn Nel, dass er sie nicht ständig „Kleines“ nennen sollte, andernfalls würde sie „Miezekatze oder Kätzchen“ zu ihm sagen. Caylíjen nickte stumm. Es würde ihm wirklich schwer fallen, diese kleine Gewohnheit, die er in so kurzer Zeit angelegt hatte, wieder aufzugeben. Er mochte es sie „Kleines“ zu nennen, so wie er es gemocht hatte Celena Kätzchen zu nennen. Nur bei Nel fühlte es sich anders an. Doch er würde sich zusammenreißen und versuchen ihr nicht erneut einen Kosenamen zu verpassen. Schließlich würde es an seinem eigenen Ego kratzen, wenn sie ihn mit diesen „lieblichen“ Namen ansprach, die sie ihm gegeben hatte. Sie hatte diesen Vorschlag gemacht und wenn sie sich selbst daran hielt, würde er es auch schaffen.
Nel blieb kurz vor dem Fenster stehen und zog ihr Top weiter runter. Caylíjen verdrehte demonstrativ die Augen. Sie würde als tatsächlich bis aufs Äußerste gehen. Interessant.
Nach einer kurzen Begutachtung fragte sie Caylíjen nach seiner Wunschvorstellung bei Frauen und sobald sie aus der Tür waren deutete sie auf eine vollbusige Wasserstoffblondine. „Ist das da vielleicht deine Strandschönheit?“ Gott, hielt sie ihn wirklich für so oberflächlich? Glaubte sie, er wäre einer dieser Männer, die nur nach dem Aussehen gingen? Caylíjen musste sich ein erneutes Augenrollen verkneifen. Sie wusste gar nichts von ihm.
Die Gestaltwandlerin ging nur wenige Sekunden später auf die Blondine zu, wich jedoch im letzten Augenblick aus und rannte in einen älteren Typen, der mit einer Tüte Eis dastand. Der Halbdämon stand noch immer auf genau jenem Fleck, wo sie ihn zurückgelassen hatte und von diesem Standpunkt aus, beobachtete er sie. Obwohl einige Meter Entfernung zwischen den beiden Gestaltwandlern lag, konnte Caylíjen dem Gespräch zwischen den beiden Aufeinandergeprallten folgen ohne sich großartig anzustrengen. Seinen empfindlichen Tigerohren sei dank. Während des Gesprächs erkannte der Halbdämon wie gerissen Nel eigentlich war und wie geschickt sie an Geld kam.
Als Nel sich an einem anderen Typen zu schaffen machte, ging Caylíjen Schritt für Schritt rückwärts bis er unter einem der Bäume stand. Eigentlich war es jetzt gerade die perfekte Möglichkeit, Nel hier alleine zurückzulassen. Ihr ging es gut, das war es doch, dass ihn vorhin zurückgehalten hatte, oder etwa nicht?!
Ein kurzer Blick auf die Passanten reichte aus und Caylíjen kletterte mühelos und beinahe lautlos auf den Laubbaum unter dem er stand. Von hier aus hatte er einen guten Blick auf Nel und konnte alles von Weitem beobachten ohne irgendjemandem im Weg zu stehen. Ohne von irgendwelchen ahnungslosen und dummen Leuten angesprochen oder gesehen zu werden. Vielleicht sollte er tatsächlich hier bleiben bis Nel von selbst verschwand. Vielleicht sollte er sie tatsächlich ihrer Wege gehen lassen. Er würde nicht nur sich einen Gefallen tun, sondern auch ihr. Wer wusste schon wie lange er noch ohne einen plötzlichen Wutanfall auskam. Einen Wutanfall, der ihn dazu brachte sich zu verwandeln, weil er in seiner Verwandlungsgestalt nicht so hilflos war. Vielleicht… Ja, vielleicht, sollte er Nel wirklich ziehen lassen. Denn in seiner Nähe war sie immer einer Gefahr ausgeliefert und Caylíjen wollte Nel nicht unabsichtlich verletzen.
Caylíjen hing weiterhin seinen grüblerischen Gedanken hinterher. Er bemerkte kaum, dass sich Nel aus seinem Blickfeld entfernte und zurück ins Krankenhaus ging. Erst nach einer Weile fiel es ihm auf, doch da kam sie gerade wieder nach draußen. Er hatte sie beinahe gehen lassen. Tatsächlich. Er hätte sie einfach so ziehen lassen ohne großartig darüber nachzudenken. Doch etwas in ihm zerrte an ihm. Verlangte danach, dass er bei ihr bleib. Zumindest so lange bis sie ihm sagte er solle gehen.
Das Erste was Caylíjen auffiel, war das nasse Top, das sie trug und das an ihrer Haut klebte. Und dann sah er ihren suchenden Blick. Suchte sie etwa ihn? Hatte sie noch immer nicht genug von ihm? Jedes ihrer Worte strotzte doch davor, dass sie ihn loshaben wollte. Doch dieser Blick …
Caylíjen sprang von dem Baum und erntete einige schiefe Blicke von den Passanten. Welcher Irre würde schon auf einen Baum klettern. Er ignorierte sie, wie er es schon seit Jahren tat. Es war keine Arroganz, dass ihn dazu verleitete ihnen keine Aufmerksamkeit zu schenken, sondern die Tatsache, dass sie einfach dumm, ahnungslos und so von sich selbst eingenommen waren.
Mit dem Meer der Menge verschmelzend und so dass Nel ihn unmöglich sehen konnte, kam er immer näher zu Nel. Diese wandte ihren Blick gerade in die andere Richtung und Caylíjen nutzte diese Gelegenheit und trat von hinten auf sie zu, legte seine Arme von hinten um sie und zog sie zu sich. Er beugte sich an ihr Ohr und flüsterte amüsiert: „Hast du mich vermisst?“
Es fühlte sich so gut an in dieser Nähe zu ihr zu sein. So gut und er wollte sie nicht loslassen, sie nicht gehen lassen. Nicht jetzt. Noch nicht.
Caylíjen streifte vorsichtig mit seinen Lippen Nels Ohr und zeitgleich zog er sie enger an sich. Es war als würden elektrische Impulse zwischen Nel und ihm hin und her springen. Sintflutartig strömten sie auf ihn ein. Spürte Nel dies ebenfalls? Oder bildete er es sich bloß ein?
Unwillkürlich schloss der Gestaltwandler seine Augen und atmete Nels betörenden Duft ein. Nahm jede kleine Note darin wahr und speicherte sie ab um sie dann und wann wieder abrufen zu können.
Für jeden Außenstehenden würde dieses Bild von Vertrautheit zeugen, doch Caylíjen wusste es besser. Nel war immer noch eine Fremde für ihn. Was wusste sie schon von ihr außer den wenigen Dingen, die sie ihm gesagt hatte? Das kannst du ändern. Es liegt in deiner Hand. Ja, es stimmte. Er konnte Nel besser kennen lernen, aber dafür musste er – zumindest für eine Weile – bei ihr bleiben.
Vermutlich waren nur wenige Sekunden verstrichen, doch Caylíjen war es wie ein halbe Ewigkeit vorgekommen. „Ich dachte, du wolltest an den Strand zu deinem reichen Typen“, neckte er sie vorsichtig und noch immer waren seine Hände um ihren Körper geschlungen.
Nel würde ihn später vermutlich dafür schelten, aber das was er jetzt vorhatte, war bloß ein spontaner Einfall, dem er folge leistete – und es war ihm egal, was später war. Blitzschnell drehte er Nel um und ehe sie sich versehen konnte, hatte Caylíjen sie sich bereits über die Schultern geworfen und ging so mit ihr Richtung Strand. Oh ja, Nel würde bestimmt sauer sein, lachte er innerlich.
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Caylíjen- Predator Of The Mirror
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