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In den Straßen

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Beitrag  Neliel Of Drakenfall Di Jun 22 2010, 18:46

Düstere Gestalten hinter jeder Ecke, flimmernde Straßenlaternen, schaurige Schatten: Die Straßen New Orleans' in der Nacht.

In den Straßen 5ihlncgv

Doch bei Tag verwandeln sie sich in sonnige Plätzchen, wo sich vergnügte Menschen herum treiben (und treiben lassen), Touristen bummeln und die alte Straßenbahn rattert.
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Beitrag  Neliel Of Drakenfall Di Jun 22 2010, 19:45

Nel rannte. Mit der Zeit hatte sie richtiggehend Übung im Weglaufen bekommen. Sie wagte nicht, den Kopf zu wenden, um nach hinten zu sehen. Sie spürte auch so, dass ihr der Mann noch immer folgte. Sie hatte ihn vorhin in einen dunklen Hauseingang gelockt und er hatte sofort angebissen. Natürlich lief dann alles ganz anders, als er erwartet hatte. Sie hatte ihn in die Ecke gedrückt und ein stumpfes Messer an den Hals gehalten. Zuerst war er etwas verwirrt gewesen, doch sie hatte sofort mit wenigen Worten nachgeholfen und er bereitwillig die Geldbörse heraus gerückt. Dann war sie sofort davon gelaufen.

Noch während sie lief, zog sie die Scheine heraus und ließ dann die Geldbörse fallen. Mit seinen Ausweisen konnte sie sowieso nichts anfangen, und so gemein wollte sie dann auch nicht sein. Sie konnte nur das Geld gebrauchen. Die ihr folgenden Schritte wurden leiser, und endlich drehte sie sich im Laufen um. Der Mann war weg. Sie grinste. Das Geld war mittlerweile gut versteckt, so schnell würde es wohl keiner finden. Plötzlich beschlich sie ein ungutes Gefühl. Dieses hatte sie in letzter Zeit verstärkt gehabt, und meistens hatte sie sich dann eingebildet, irgendwo irgendwelche Wesen oder Schatten zu sehen, die ihr folgten. Hin und wieder kam es auch tatsächlich zu einem Übergriff, doch seltsamerweise verschwanden die 'Ausgeburten ihrer Fantasie', wie sie sie bei sich nannte, rasch wieder, ohne ihr wirklich etwas anzutun. Sie drückte sich mit dem Rücken an eine Hausmauer. Und dann konnte sie sie auch schon sehen. Sie erschrak. Soviele waren es noch nie gewesen! Sie kamen aus den Gullies und kletterten über Bäume, von links und von rechts bewegten sich ganze Geschwader auf sie zu. Manche von ihnen hatten Hörner, andere wiederum Schuppen oder einen Pelz. Sie sahen alle ganz unterschiedlich aus - eines jedoch hatten sie definitiv gemeinsam: sie stanken bestialisch!

Zum ersten Mal, seit sie sich erinnern konnte, bekam es Nel wirklich mit der Angst zu tun. Dieser Angriff war anders als die vorhergehenden. Diese hatten immer irgendwie etwas von einer groben Neckerei gehabt oder wirkten wie ein böser Scherz. Aber diese Attacke hier war ganz anders. Es schien, als wollten die seltsamen Wesen Ernst machen. Langsam und bedrohlich rückten sie näher und näher. Das Mädchen sah keinen Ausweg mehr und machte etwas, das sie schon lange nicht mehr getan hatte: sie schrie um Hilfe.

"AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA!!!!!!!!!!!! HIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIILFEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEE!"

Konnte sie hier überhaupt jemand hören? Die Straße war schon etwas abgelegen vom Zentrum. Es befanden sich zwar Häuser in der Nähe, aber ob die überhaupt bewohnt waren?"

(ähem. ich hoffe das geht so in ordnung. sonst ändere ich es ab...)
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Beitrag  Neliel Of Drakenfall Mi Jun 30 2010, 21:43

Nel sah keine Lichter in den angrenzenden Häusern angehen und begriff. Entweder hier lebte niemand mehr oder die Leute hatten entweder Angst oder waren an Schreie gewöhnt. Also machte sie sich auf den Tod gefasst. Normalerweise hörte man immer, dass bei Sterbenden das Leben wie ein Film vor Augen ablief, doch was sollte sie schon großartig sehen? Das, an das sie sich erinnern konnte, reichte noch nichtmal für einen Kurzfilm. Sie hielt die Augen noch immer geschlossen.

Was war denn nun? War sie schon tot? War es so schnell und schmerzlos gegangen? Vorsichtig öffnete Nel ein Auge ein wenig und lugte zwischen den Wimpern durch. Die ersten Sonnenstrahlen waren am Horizont zu sehen und vor ihr - nichts. Keine seltsamen, miefenden Wesen, die ihr nach dem Leben trachteten. Aber dort und da ein paar seltsame, braun-rote Flecken am Asphalt. Diese Flecken stanken genau so wie die Wesen. Nel kniff die Augen fest zu. Hatte sie es sich schon wieder nur eingebildet? Dieses Mal war es ihr eigentlich sehr real vorgekommen. Und wie aufs Stichwort begann ihre Hand zu brennen. Sie öffnete ihre Augen wieder und besah sich ihre schmerzende Hand. Ein roter Striemen zog sich vom Handgelenk bis zur Mitte des Unterarms. Er brannte höllisch und etwas Blut lief heraus. Verdammt. Das konnte sie jetzt wirklich gebrauchen. Fluchend kramte sie in ihrer Hose nach etwas Brauchbarem. Ein altes Stofftaschentuch - wahrscheinlich würde sich die Wunde sofort entzünden, wenn sie das darauf gab. Doch was blieb ihr anderes übrig? Sie wickelte es fest um ihren Unterarm und verknotete es dann. Es sah zwar ziemlich seltsam aus, doch an die Seitenblicke der anderen Leute war sie bereits gewöhnt.

Die Flecken auf dem Asphalt begannen, im Sonnenlicht immer kleiner und kleiner zu werden. Manche waren bereits verschwunden. Neugierig nahm sie sie in Augenschein. Sie sahen ziemlich glitschig und eklig aus und von dem Geruch, den sie abgaben, wurde ihr beinahe schlecht. Dann bemerkte Nel etwas aus den Augenwinkeln heraus. In einer dunklen Ecke zwischen zwei Häusern flimmerte etwas in der Luft. Es war um einen halben Meter ungefähr höher als sie und ganz schmal. Wenn man nicht genau hinsah, übersah man es. Dessen war sie sich sicher. Zielstrebig ging sie darauf zu. War das schon wieder ein Produkt ihrer Fantasie? Vorsichtig streckte sie die unverletzte Hand nach dem 'Ding' aus und berührte es. Es fühlte sich nicht anders an als wenn sie die Hand in die Luft streckte. Allerdings schien das 'Ding' leicht zusammen zu zucken unter ihrer Berührung und wenn sie ganz still hielt, war es, als ob es pulsieren würde. Nel legte den Kopf leicht schief, um 'es' besser betrachten zu können. Es war, als ob sich mitten in der Luft eine Art Schlitz befinden würde, und wenn sie hineinsah, sah sie nur etwas Helles und weit entfernt ein paar Bäume. Dann fasste sie einen Entschluss. Wenn das Teil wirklich ihrer Fantasie entsprungen war, würde sie ziemlich unsanft auf dem Hintern landen. Wenn es das aber nicht war - dann ... was dann war, konnte sie auch nicht sagen. Sie befühlte die Ränder und versuchte, sie langsam auseinander zu ziehen. Und bevor sie es sich noch anders überlegen konnte, stieg sie hinein.

tbc. Der Wald hinter dem Hexenanwesen
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Beitrag  Yarvala Do Sep 23 2010, 08:43

Der Apotheker betätigte in dem Moment den kleinen roten Knopf an der Unterseite des Tresens, als Yarvala die Glastür der Apotheke mit voller Wucht hinter sich zu warf. Die Scheibe klirrte laut, aber sie zersprang nicht – dem Mädchen war es sowieso egal. Sie rannte die lange, gewundene Straße hinunter, sprang über einen kleinen wuscheligen Hund hinweg, der gemütlich in der Sonne lag und sich genüsslich räkelte. Die Finger ihrer linken Hand klammerten sich um zwei Schachteln Schlafmittel, die stärksten die sie rezeptfrei bekommen konnte. Yarvala drängelte sich zwischen zwei älteren, wild gestikulierenden Männern hindurch und hetzte keuchend weiter. Schon hörte sie die Sirenen der Polizei, die sich gefährlich schnell näherten. Das dunkelhaarige Mädchen sauste um eine Ecke in eine kleine Seitengasse, blieb kurz stehen und verschnaufte einen Moment. Sie stützte sich auf ihren Knien auf und atmete tief durch. Das Polizeiauto raste an der dunklen Gasse vorbei und war kurze Zeit später nicht mehr zu hören. Verdammt, war das knapp gewesen. Der alte Apotheker hätte noch schneller reagieren können, aber Yarvala war es zugute gekommen, dass er schon so gebrechlich war und nicht mehr der Schnellste.

Yarvala realisierte, dass sie vollkommen allein war. In dem kleinen Seitengässchen befand sich kein Mensch und die vollkommene Leere drückte ihr auf die Seele. Sie kannte dieses seltsame Gefühl, schon seit Jahren schlug sie sich damit herum, doch Yarvala wusste nicht, was es war, aber sie wusste, was es auslöste. Einsamkeit war die Ursache, aber Alleinsein traf es besser, denn man konnte sich auch unter vielen Menschen einsam fühlen. Sie konnte sich nicht lange alleine irgendwo aufhalten, sie brauchte immer ein paar Menschen um sich herum, um sich wohl fühlen zu können. Yarvala liebte es, sich in die Menge zu mischen und sich einfach treiben zu lassen. In solchen Momenten empfand sie nichts als pures Behagen und sie konnte ungestört nachdenken, was dieser zerrende Schmerz in ihrem Inneren sonst nicht zuließ. Yarvala konnte sich nicht alleine in einer Gasse aufhalten, ohne diese unerträgliche Pein zu verspüren. Das Mädchen wusste, sie war anders als all diese Menschen da draußen, denn sie war ein Freak, eine Ausgestoßene der Gesellschaft. Niemand wollte etwas mit ihr zu tun haben wollen. Shoppingcenter waren ihre große Leidenschaft, denn dort konnte sie ungestört herumwandern, immer eine Kapuze tief ins Gesicht gezogen um lästige Begegnungen zu vermeiden, und "ihre Seele füttern", wie sie es insgeheim nannte.

Plötzlich wallte in ihr das vertraute Gefühl auf als ob ihr Innerstes sich selbst auffressen würde und ihre Seele schrie nach … ja, nach was eigentlich?! Doch Yarvala wusste, was sie zu tun hatte. Sie steckte die Schlaftabletten in ihre große Umhängetasche und fischte zwei Tabletten aus einer anderen Schachtel heraus. Dann nahm sie ihre Wasserflasche und schluckte schnell die zwei Tabletten Antibiotika, die sie zumindest für zwei bis drei Stunden ausreichend betäuben sollten. Tranceartig wankte sie zum nächsten Hauseingang und lehnte sich an die verwitterte Mauer. Yarvala ließ sich langsam zu Boden sinken und fühlte den kühlen, harten Beton unter sich. Ihre linke Hand krallte sich an der Mauer fest und Mörtel bröckelte herab. Mit ihrer anderen Hand stützte sie sich auf dem Boden ab um nicht umzufallen. Plötzlich wurde ihr schwarz vor Augen und sie lehnte ihren Kopf gegen die unebene Wand. Beruhigende Dunkelheit überrollte sie und ihre schweren Lider schlossen sich wie von selbst.

… Yarvalas Zieheltern tot in ihren Betten … der vorangegangene Traum … sie küsst sie auf den Mund und saugt kraftvoll … etwas Helles, Lichtes verlässt Mum und wird ein Teil von Yarvala … sie fühlt in sich das Aufwallen einer uralten, mächtigen Kraft … Tränen strömen ihr über die Wangen … ein neugeborener Säugling liegt auf dem schmutzigen Boden … sie hat ihm etwas genommen, etwas Wichtiges … dadurch hat sie ihn getötet … aber es war doch nicht Absicht … jetzt verspürt sie wieder Kraft … ihre Seele strotzt nur so … und das Baby ist tot … sie ist eine Mörderin …

Verschreckt hob Yarvala den Kopf und realisierte, dass sie auf dem harten Beton lag. Ihr Herz pochte fiebrig gegen ihre Rippen und sie legte die Hand auf ihre Brust. Die unwirkliche Trance, die von den Antibiotika herrührte, ließ die Gasse vor ihren Augen verschwimmen, aber Yarvala war schon daran gewöhnt. Vorsichtig setzte sie sich auf, berührte mit den Fingerspitzen ihre Schläfen und befühlte den schmerzenden Abdruck des Betons. Das Mädchen wusste nicht, wie lange sie bewusstlos gewesen war, aber es konnte nicht allzu viel Zeit vergangen sein. Die Sonne stand noch immer hoch am Himmel und es war einigermaßen warm. Trotzdem zitterte Yarvala, aber nicht weil ihr kalt war, sondern ob der wild vorbeifetzenden, chaotischen Bilder während ihrer Bewusstlosigkeit und die jetzt auch noch in ihrem Kopf Samba tanzten. Ihr türkisfarbenes, leichtes Shirt flatterte im Luftzug und sie streckte behutsam ihre Beine aus. Yarvala war schon daran gewöhnt, manchmal nach dem Einnehmen der Antibiotika in eine kurze Bewusstlosigkeit zu fallen, weil sie so stark waren. Die Tabletten klaute sie noch immer von ihrer ehemaligen Nachbarin, die sie inzwischen zwar versteckte, aber das Mädchen kannte die zahlreichen Plätzchen, wo sie sein könnten. Die alte Frau war so vergesslich, sie kaufte beinahe jede Woche vier Packungen Antibiotika und der Apotheker glaubte bereits, sie wäre süchtig danach.

Wenige Minuten später ging es dem Mädchen schon wieder besser und sie stand langsam auf – schließlich wollte sie nichts überstürzen. Die Wirkung der Tabletten hielt nach wie vor an und die Schmerzen in ihrem Inneren waren auf ein erträgliches Niveau gesunken, also wagte sich Yarvala wieder hinaus auf die offene Straße. Die Polizei war offenbar wieder auf den Posten zurückgekehrt und nirgendwo befanden sich Anzeichen, dass ziemlich wahrscheinlich polizeilich nach ihr gesucht wurde. Manchmal hatte sie eben genug Geld, um das Schlafmittel zu kaufen und manchmal nicht – dann musste sie die Tabletten irgendwo stehlen, vorzugsweise in Privathäusern um lästige strafrechtliche Verfolgungen auszuschließen. Diesmal war sie nicht darum herumgekommen, sie hatte sie in der Apotheke mitgehen lassen müssen. Aber hier in New Orleans fiel Yarvala nicht auf – die Stadt war groß und beherbergte viele Menschen unterschiedlicher Generationen und Hautfarben. Yarvala war nur ein kleines Pünktchen in der Masse – doch sie fühlte sich hier am wohlsten. So konnte sie immer unter Menschen sein, wenn sie momentan keine Tabletten nehmen wollte oder keine zur Verfügung hatte.

Yarvala schlug, ohne es zu bemerken – sie war durch die starken Antibiotika im Trance –, den Weg zu einem der vielen Touristenausgangspunkte ein. Von dort würde sie einen Bus nehmen zum Lake Cataouatche, der etwas außerhalb der Stadt lag. Am See ließ es sich wunderbar nachdenken und Yarvala fuhr manchmal hinaus und genoss die Stille, die in New Orleans niemals herrschte. Zwar ertrug sie diese nur mittels ihrer Tabletten, aber selbst sie, die so gesellig und extrovertiert war, wollte einmal alleine sein.

tbc. Lake Cataouatche - Außerhalb
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Beitrag  Caylíjen Mi Sep 29 2010, 11:17

Er spürte das Blut durch seinen Körper fließen – das Adrenalin, das sich zusehends in seinen Venen ausbreitete. Er roch die Angst der Menschen um sich herum, die nichtsahnend an ihm vorbeizogen. Keiner von ihnen hätte auch nur ansatzweise wissen können, was in ihm schlummerte – was er war.

New Orleans – die größte Stadt in Louisiana. Hunderte Menschen, die geschäftig durch die Straßen gingen um zu ihrer Arbeit zu gelangen oder irgendeiner anderen Tätigkeit nachzugehen – darunter auch Caylíjen, der dem Straßenverlauf folgte ohne sich um die Menschen um ihn herum zu kümmern, ohne sich großartig nach ihnen umzublicken. Was würde er auch Besonderes an ihnen sehen als ihre Dummheit und Naivität? Sie waren ahnungslos und unwissend und hatten keinen Blick für die Dinge, die direkt vor ihrer Nase waren. Dinge, die sie nur aus Geschichten und Legenden kannten. Nein, die Menschen glaubten nur an ihre „heile“ Welt, an das was sie sehen und begreifen konnten – was sich beweisen ließ.
Als Caylíjen an einem baufälligen Gebäude vorbeikam, sprang ein räudiger Straßenköter heraus und kam vor ihm wild knurrend zum Stehen. Der Hund fletschte seine Zähne und immer wieder entfuhr ihm ein lautes Bellen. Caylíjen ließ sich jedoch nicht davon beirren oder aus der Ruhe bringen. Er hatte nicht einmal ansatzweise das Gefühl fliehen zu müssen. Weshalb auch? Caylíjen starrte dem Hund einen kurzen Moment intensiv und durchdringend in die dunklen Augen. Keinen Augenblick später zog der Köter ängstlich den Schwanz ein und er begann ehrfurchtsvoll zu winseln und zu zittern. Caylíjen musste innerlich lachen. Wer hatte nun Angst? Kein so unbedeutendes Lebewesen würde sich freiwillig einem Raubtier in den Weg stellen – sich ihm ausliefern. Und das war er – ein Raubtier. Zumindest dann wenn sein Zorn ins Unermessliche anschwoll und er sich nicht mehr unter Kontrolle halten konnte.
Caylíjen kämpfte ständig dagegen an und versuchte das Raubtier im Zaum zu halten, doch es gelang diesem immer wieder durch die Oberfläche zu brechen. Es war wie ein innerer Kampf – ein Kampf mit sich selbst.
Natürlich hatte er nach all den Jahren akzeptiert was er war – was sein zweites Ich war – aber er konnte in der anderen Gestalt für nichts garantieren. Er konnte nicht kontrollieren, ob er jemanden verletzte oder gar tötete – die Instinkte des Raubtiers waren stärker und kaum zu bändigen. Ab und an gelang es ihm jedoch, das Tier zu unterdrücken, doch oftmals scheiterte er bei dem Versuch daran.
Caylíjen hatte nie gelernt wie er das Raubtier unter Kontrolle hielt. Er hatte nie jemanden kennen gelernt, der so war wie er. Er hatte nie jemanden getroffen, der auch nur ansatzweise verstehen konnte, was in ihm vorging. Er wusste, dass seine Mutter ebenfalls eine Gestaltwandlerin gewesen war, aber er hatte sie nie gefunden – hatte nie auch nur ein Lebenszeichen von ihr erhalten.

Caylíjen schreckte hoch als er die lauten Sirenen der Polizei hörte. Nicht weit von ihm entfernt, musste etwas geschehen sein. Vielleicht sollte ich einen Umweg machen,dachte er bei sich. Es wäre ziemlich unklug direkt am Ort des Geschehens vorbeizugehen. Wenn dort ein Mord geschehen war und der Tatort noch nicht gesäubert worden war, dann könnte er das Blut riechen und das Raubtier würde nicht lange zögern um das zu bekommen was es wollte. Er wusste, dass er endlich die Kontrolle erlangen musste. ER musste es sein, der sagte wann und wo er sich verwandelte – nicht das Raubtier.
Erneut ertönte die Sirene und Caylíjen entschied, dass er keine Lust dazu hatte in eine Befragung der Polizei zu geraten. Er wusste wozu er fähig war, wenn man ihn auf irgendeine Art und Weise provozierte – und diese Fragereien der Polizei konnte er einfach nicht ausstehen. Außerdem wollte er keinen unnötig verletzten, wenn es sich vermeiden ließ – nicht schon wieder. Es war schon schwer genug, wenn die Tierfänger nach einem „entlaufenen“ weißen Tiger Ausschau hielten. Falls er dann auch noch mit auf das Polizeirevier kommen sollte um dort eine Aussage zu machen und er anschließend die Kontrolle verlor… Nun ja, dann hieß es wohl: Herzlich Willkommen, Zoo oder Arrivederci!

Caylíjen bog rechts ab und folgte der Straße. Die Gebäude hier waren sehr hoch und immer wieder fand man Seitengänge, die in eine Sackgasse führten. Er hasste den Geruch von diesen Gassen, die dermaßen nach Müll und Schmutz stanken. Caylíjen konnte es riechen – der Tiger in ihm roch es.
Während er entlang der Wohnblöcke ging, spürte er etwas Fremdes. Einen kurzen Moment blieb er stehen und versuchte den Ursprung dieses Gefühls auszumachen. Er hatte sie bereits gerochen, ihren Herzschlag gehört – in dem Moment als er in seiner Bewegung innegehalten hatte Ein junges Mädchen – vermutliche keine achtzehn Jahre – befand sich in der Seitengasse zu seiner rechten. Bei genauerem Hinsehen erkannte er, dass sie irgendetwas in den Händen hielt, dass sie sich schließlich in den Mund stopfte. Nur wenige Sekunden danach sank sie langsam zu Boden. Drogen also, dachte Caylíjen bei sich. Wie können sich die Menschen bloß mit so einem widerwärtigen Zeug wie Drogen vollpumpen. So jung war sie und hatte vermutlich noch kaum etwas von der Welt gesehen, doch es würde nicht mehr lange dauern bis ihr Leben verwirkt war – nicht wenn sie weiter dieses Rauschgift nahm. Caylíjen verstand nicht wie man sein Leben so dermaßen wegwerfen konnte – vor allem für so etwas wie Drogen.
Caylíjen schüttelte den Kopf, es war ihm unverständlich. Er warf noch einen letzten Blick auf das völlig in sich gekehrte Mädchen und setzte dann seinen Weg fort. Es kümmerte ihn nicht was mit ihr geschah. Weshalb sollte er ihr auch helfen? Er mied die Menschen so gut es ging, auch wenn dies nicht immer möglich war. Auch den anderen Wesen in den anderen Welten, den Elfen, Dämonen und was sonst noch da draußen war, wich er aus. Es war sicherer mit niemand Freundschaft zu schließen und sich vor anderen fernzuhalten – nicht nur für ihn, hauptsächlich für sie.

Meine Kleidung war von Blut durchtränkt. Was war geschehen? Wie kam ich hierher? Warum klebte Blut an mir? Meine Hände waren voller Blut. Was hatte ich getan? Ein Schrei zerriss die Stille der Nacht. Ein Schrei des Entsetzens. Ich blickte aus dem Fenster und sah dort unten jemanden über etwas gebeugt. Eine der Waisenhausleiterinnen. Erneut drang ein entsetzter Schrei des Unglaubens aus ihrer Kehle. Ich versuchte zu erkennen, was es war, dass sie so sehr aufregte.
Noch mehr Lichter erhellten die Dunkelheit und näherten sich der Frau. Ausrufe des Erstaunens, des Unglaubens, des Schmerzes erfüllten die Luft. Und dann erblickte ich es… Ich erblickte den grausamen Anblick…den Tod.


Caylíjen schreckte hoch. Sein Atem ging schneller und seine Hände waren schweißnass. Wie lange würde er noch davon verfolgt werden? Wie lange würde er noch brauchen um endlich von dieser Erinnerung loszukommen? War es nicht schon genug, dass er jemanden – einen Freund – getötet hatte? Musste er es immer und immer wieder erleben und fühlen? Caylíjen ballte seine Hände zu Fäusten. War es zuviel verlangt, endlich zu vergessen?
Er spürte wie sein Blut zu kochen begann, sich die Wut in ihm ausbreitete und immer mehr überhand gewann. Er konnte sich nicht länger zügeln, konnte es nicht mehr zurückhalten. Und dann verwandelte er sich und lief los.


tbc. Lake Cataouatche - Außerhalb
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Beitrag  Lorcan So Nov 14 2010, 21:08

Gelangweilt schlenderte Lorcan durch die alten Straßen von New Orleans. Ausnahmsweise war er einmal so richtig gut aufgelegt, höchstwahrscheinlich, weil er in der Menschenwelt unterwegs war und hier nicht ständig auf der Hut sein musste. Der schöne Morgen tat sein übriges. Zu dieser Tageszeit waren noch nicht allzu viele Menschen unterwegs. Ein paar führten ihre Hunde Gassi, andere frönten dem Morgensport. Er war unterwegs zum Strand, immer, wenn er sich in der Menschenwelt aufhielt, nahm er ein paar ihrer Gebräuche an. Diesen Morgen wollte er laufen gehen, um nicht ganz aus der Form zu geraten. In New Orleans konnte man einfach fabelhaft essen, und das machte sich langsam bemerkbar. Auf dem Weg machte er noch einen kurzen Zwischenstopp, um sich schnell einen Coffee-to-go zu holen. Diese menschliche Sucht musste er sich auch unbedingt wieder abgewöhnen! Die Verkäuferin kannte ihn bereits, und wie immer leistete er sich einen kleinen Flirt mit ihr. Es steigerte seine gute Laune noch mehr, und während er gemütlich weiter schlenderte, begann er sogar, ein Lied zu summen. Das Lied handelte zwar nicht unbedingt von Heiterem, aber es war das erstbeste, das ihm einfiel. Eines von der Legion. Zwischendurch nippte er immer wieder am köstlichen Kaffee und machte schließlich halt an einer Parkbank. Dort ließ er sich nieder und beobachtete, wie die Menschen immer mehr wurden. Sie eilten zur Arbeit, zur Schule. Alle hetzten durch die Straßen. Diese Art zu leben hatte Lorcan noch nie verstanden. Er liebte sein dämonisches Leben, er liebte den Kampf, aber er hasste Stress. Warum sollte man sich beeilen, um etwas zu erreichen, wenn es auch anders ging?

Derzeit befand er sich in einer Art 'Auszeit'. Nachdem er vor einige Monaten einen höherrangigen, aber abtrünnigen Dämonen aus der Legion getötet hatte, war er von seinem Vorgesetzten sofort aus der Schusslinie gezogen worden. Sein General gab ihm zwar Recht, was die Tat anbelangte, allerdings sahen manche der anderen Dämonen das anders. Sie wollten Rache, schließlich hatte er einen der ihren getötet. Sein Vorgesetzter versuchte nun, die Sache zu klären, allerdings schien es eine heikle Angelegenheit zu sein. Zu seinem eigenen Schutz war Lorcan deshalb in den Zwangsurlaub befördert worden. Da sein General seinen Gefolgsmann auf keinen Fall verlieren wollte, musste er vorerst aus dem Blickfeld. Seither streunte er durch die Welten. Während er sich in der Dämonenwelt meist nur verhüllt aufhalten konnte, war ihm in der Menschenwelt nahezu freie Bewegung möglich, deshalb genoss er seinen Aufenthalt hier in New Orleans im Frühsommer umso mehr. Er befand sich nicht das erste Mal in dieser Stadt, sie zog ihn immer wieder wie magisch an. Selbst die Geschichte New Orleans' war faszinierend.

Er ließ sich zwar Zeit, um den Kaffee zu genießen, dennoch war die heiße Flüssigkeit bald ausgetrunken. Langsam stand er auf, warf den Becher in den Mülleimer und machte sich wieder auf den Weg.

tbc. Strand von New Orleans
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Beitrag  Jaqueline Novak Fr Jan 21 2011, 20:03

cf: Café du Monde

Jack trat in die Kälte und bereute sofort, dass sie es vorhin nicht für nötig gehalten hatte, eine Jacke mitzunehmen. Sie fand ihr braunes Kleid viel zu kurz, als ein kalter Lufthauch um ihre Oberschenkel strich und bekam eine Gänsehaut. Auf dem Weg zum Parkplatz spielte sie mit ihrem Schlüssel herum und ging rasch zu ihrem Pick-Up. Der Wagen war schwarz und da er ihrem Vater gehört hatte, auch recht alt. Dennoch funktionierte er tadellos und hatte von der Überschwemmung nichts abbekommen, also warum nicht benutzen? Jack ging zur hinteren Tür und suchte im Fußraum nach der Flasche. Sie war unter den Fahrersitz gerollt und Jack beugte sich so tief in den Wagen, dass sie die Bewegungen hinter ihr gar nicht wahrnahm. Allerdings hörte sie ein schepperndes Geräusch, richtete sich abrupt auf und stieß sich den Kopf kräftig am Türrahmen. Grummelnd und mit der Hand auf dem Hinterkopf blickte sie sich um. Der Hinterausgang des Cafés lag hin zum Parkplatz und ein Mitarbeiter hatte neuen Müll in einen der Eimer geworfen, den ein ausgehungerter Hund umgestoßen hatte und sich jetzt mit einer dicken Ratte um ein altes Stück Kuchen stritt.
Jack bückte sich wieder ins Auto, fand die Flasche, schloss den Wagen zu und machte sich wieder auf den Weg zum Eingang. Fast war sie vom Parkplatz, als sie plötzlich von hinten gegen die Mauer gedrückt wurde. Ihre Hand mit dem Schlüssel wurde zwischen sie und die Wand geklemmt, die Flasche jedoch fiel auf den Boden. Jacks Gesicht lag seitlich auf der Mauer uns so konnte sie ihren Angreifer sehen. Er war kaum größer als sie, hatte eine zerdrückte Nase und einen dreckigen Bart in dem Essensreste steckten.
„Hallo Süße, gib mir dein ganzes Geld und dir passiert nichts“, raunte ihr der Bärtige ins Ohr.
„Tut mir leid, ich habe kein Geld bei mir“, antwortete Jack ruhig. Es hatte keinen Sinn, um Hilfe zu schreien, und nötig war es erst recht nicht.
„Verarsch mich nicht, wer so angezogen ist, wie du, hat Geld dabei!“
„Wo soll ich das denn bitte haben? Sehen sie eine Tasche, die ich mit mir führen könnte?“ Der Mann war ein schlechter Verbrecher. Gut für kleine Mädchen und alte Frauen, aber ansonsten sehr, sehr schlecht. Er ließ sich in ein Gespräch verwickeln.
Als er an Jack herunter sah und nach einer Tasche Ausschau hielt, stieß sie sich blitzschnell mit dem Ellenbogen von der Wand ab, rammte ihm ihren Anderen in den Magen und befreite sich aus seinem Griff. Überrascht von der Wucht des Schlages fiel der Mann fast hin, konnte sich aber im letzten Moment noch fangen und taumelte einige Schritte zurück. Er stürzte auf Jack zu und schlug blindlings nach ihr. Zweiter, noch größerer Fehler als der erste: Die Augen während eines Schlags schließen. Jack duckte sich und schlug ihm dann auf die ohnehin schon verbeulte Nase. Das Blut schoss aus ihr hervor und nun ernstlich geschockt rannte der Dieb weg. Hoffentlich würde er nicht den Nächstbesten angreifen, der sich nicht wehren konnte.
Jack sah an sich hinunter. Das Kleid war etwas knittrig, aber ganz, und ihr Knie hatte sie sich an der Wand aufgeschürft. Sie besah sich ihre Hände. Zwei Fingerknöchelchen waren aufgeplatzt und bluteten leicht. Jack war stolz auf sich, normalerweise schaffte sie es bei solchen Überfallen selten, heile Klamotten zu behalten. Jetzt hoffte sie nur, dass Ellen und Kira die kleinen Kratzer nicht bemerken würden. Ellen und Kira, verdammt!, schoss es Jack durch den Kopf, hob schnell die Flasche auf und rannte dann zurück ins Café.

tbc: Café du Monde
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Beitrag  Neliel Of Drakenfall Di März 08 2011, 19:54

Coming From: Der Wald hinter Lunaras und Mariketas Anwesen

Nel durchquerte rasch den Garten und sah sich dabei immer wieder nach allen Seiten um. Gut, anscheinend war niemand zu Hause. Dennoch war sie ein wenig erleichtert, als sie endlich auf der Straße vor dem Haus stand. Wie weit sie wohl hier vom Zentrum entfernt war? Sie konnte es nicht genau sagen, aber es schien ein ganzes Stück zu sein. Hätte der Kerl sie nicht in der Stadt irgendwo absetzen können? Missmutig wich sie einer alten Frau aus, die ihr mitten auf dem Gehsteig entgegen kam. Dabei stach ihr ein paar Häuser weiter etwas ins Auge: eine Bushaltestelle! Vielleicht lief es doch nicht so schlecht. Beinahe schon überschwänglich marschierte sie darauf zu und begann, den Fahrplan zu studieren. Es fuhr zwar nicht direkt einer in die Stadt hinein, aber zumindest steuerte einer eine Straßenbahnhaltestelle an. Und dann war es ein Kinderspiel. Die junge Frau ließ sich auf die Sitzbank fallen und starrte ins Nichts. Wie sollte sie andere Gestaltwandler kennen lernen? Sollte sie eine Anzeige schalten? Einen Postwurf? Einen Aufruf im Radio? Zum Glück musste sie sich keine ernsthaften Antworten darauf geben, denn in diesem Moment fuhr ein Bus die Haltestelle an. Der Fahrer musterte sie misstrauisch, als sie hinten einstieg. Sie konnte seine Blicke förmlich auf sich spüren. Er konnte sie ruhig kontrollieren, sie hatte eine Jahreskarte für die öffentlichen Verkehrsmittel. Beinahe ein wenig trotzig erwiderte sie seinen Blick im Spiegel, bis er seine Augen wieder auf die Straße vor ihm richtete und die Türen mit einem Zischen schlossen. Nel suchte sich einen Fensterplatz und sah hinaus. Der Wald, in dem sie vorhin war, war ziemlich groß. Er begleitete sie auf der gesamten Fahrt bis zu der Straßenbahnhaltestelle. Dort stieg Nel wieder aus und überlegte. Hier war ein Ausläufer des Waldes in einen Park verwandelt worden und es gab einige Wander- und Spazierwege durch den Wald. Sogar den Lake Catouache konnte man von hier aus zu Fuß bequem erreichen. Spontan schlug sie diesen Weg ein anstelle der Straßenbahn. Bevor sie den Park betrat, machte sie noch einen kleinen Abstecher zu dem Fast-Food-Lokal, das auf der gegenüberliegenden Seite lag. Sie hatte mittlerweile schon seit über 24 Stunden nichts mehr gegessen und kam beinahe um vor Hunger. Der Verkäufer musterte sie ziemlich seltsam, als sie zwei große Menüs bestellte.

Während sie im Park ihr Essen verzehrte, sah sie sich immer wieder um. Merkten Gestaltwandler untereinander, wer einer war und wer ein normaler Mensch war? Erkannte man sie an irgendetwas? Etwas Seltsames in ihrem Verhalten vielleicht? Eine ganze Menge Leute verhielten sich komisch, doch das lag wohl daran, dass gerade Mittagspause zu sein schien und die Menschen froh waren, aus den Büros und Geschäften heraus zu kommen. Nel begann, daran zu zweifeln, dass sie je einen anderen Gestaltwandler treffen würde. Und selbst wenn, was sollte sie denn zu dem oder der bitte sagen? Hallo, ich bin Nel und ich bin eine Gestaltwandlerin. Wahnsinnig toll. Damit hörte sie sich wie eine Irre an. Naja, zu denen gehörte sie wahrscheinlich ja auch. Der Gedanke entlockte ihr sogar ein kleines Grinsen und sie stand auf, entsorgte den Müll und bewegte sich auf den Seewanderweg zu.

To be continued: Der Wald hinter Lunaras und Mariketas Haus
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Beitrag  Lorcan Mi Apr 13 2011, 19:32

Coming From: New Orleans Cajun Café

Ob er gerne eine ganz bestimmte Sorte Kräutertee trinke? Anhand ihrer Reaktion konnte sich Lorcan ausmalen, an welche bestimmten Sorten die Hexe dachte. Nun, er würde ihr die Antwort nicht verweigern. „Ja, ich bevorzuge welche mit einer beruhigenden Wirkung.“ So. Jetzt war er gespannt auf ihren nächsten Gedanken.

Während er die hübsche Blondine zu ihrem Auto begleitete, überlegte er ein wenig. Was machte ein Menschenmann normalerweise in einer solchen Situation? Dieses Thema war in den Kursen leider viel zu wenig behandelt worden, und ihm damals auch nicht als wichtig erschienen. Als der Parkplatz zu sehen war, fragte sie ihn, ob er auch mit dem Auto hier war oder ob sie ihn irgendwohin mitnehmen konnte. Der Feuerdämon lächelte und antwortete ihr: „Nein, ich fahre normalerweise mit der Straßenbahn. Daher benötige ich keinen Wagen.“ Sollte er sich wo absetzen lassen? „Wohin fährst du denn? Ich möchte dir unnötige Umwege ersparen. Also, wenn du zufällig bei den Stadtarchiven vorbei kommst, könntest du mich irgendwo dort in der Nähe rauslassen. Aber wenn das nicht auf deinem Weg liegt, fahre ich lieber mit der Straßenbahn.“

Er wollte noch nachsehen, ob es irgendwelche ominösen Vermisstenfälle oder Unfälle in der Nähe des Strandes gab. Dazu musste er in das Stadtarchiv. Natürlich gäbe es für einen Dämonen auch andere Wege, aber das Gold für eine Aurenleserin wollte er sich vorerst noch sparen. Die hätte in Sekundenschnelle herausgefunden, ob und was in den letzten Jahrzehnten Furchtbares am Strand vorgefallen war. Natürlich hatte das auch seinen Preis, einen ziemlich stolzen noch dazu. Und vielleicht hatte er auch so Erfolg, zumindest war er beschäftigt.

Lorcan blickte die Hexe abwartend an. Sie hielt noch immer ihre Tasche vor die Brust gepresst, um die Flecken zu verstecken und unwillkürlich musste er lächeln. Wenn sie immer so tollpatschig war, hatte sie bestimmt so manche Schwierigkeiten, durchs Leben zu kommen. Und dann die erfundene Spinne. Was sie wohl wirklich gesehen hatte? Warum interessierte es ihn überhaupt, wovon sie tatsächlich erschreckt wurde? Eine leise Stimme flüsterte ihm zu, weil sie ihm sympathisch war. Ja, aber Befana mochte er irgendwie auch ganz gern, obwohl sie eine ziemlich aufbrausende Art hatte. Was andererseits wieder auch nichts aussagte, da er mit den meisten Wesen relativ gut auskam. Zumindest, bis sie versuchten, ihn zu töten. Die Hexe dagegen hatte etwas an sich, das ihn anzog. Der Dämon konnte nicht verstehen, weshalb das so war. Den Grund dafür wollte er aber auf jeden Fall herausfinden.

Die Sonne war bereits am Sinken und stand jetzt so, dass sie Lorcan genau in die Augen strahlte. Rasch setzte er seine Sonnenbrille auf, bevor sein Gegenüber erkennen konnte, dass seine Augen auf die Sonnenstrahlen nicht reagierten. Entgegen menschlicher Augen zogen sich Dämonenpupillen bei starker Lichteinwirkung nicht zusammen. Sie wurden zwar bei Dunkelheit größer und weiteten sich auf das gesamte Auge aus, aber bei Helligkeit wurden sie niemals so klein wie menschliche Pupillen. Es war zwar eher unwahrscheinlich, dass die Hexe von dieser eher unbekannte Tatsache wusste, dennoch wollte der Feuerdämon kein Risiko eingehen.
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Beitrag  Mariketa Favell Mo Apr 18 2011, 16:34

Cf.: New Orleans Cajun Café am Strand

Die junge Hexe ging gemächlich neben Lorcan durch die verwinkelten Straßen von New Orleans. Es war ungewöhnlich ruhig. Nur wenige Touristen schlenderten umher. Ihre Kamera immer griffbereit um sich keine Attraktion entgehen zu lassen. Auch wenn es nur eine schwarze, streunende Katze war oder ein verschmutztes Messingschuld auf dem das Wort „Voodoo“ stand. Sie schüttelte den Kopf. Manchmal musste man sich wirklich fremdschämen. Als sie ihren Blick an den Häusern, mit den auffälligen Balkonen und den üppigen Kletterpflanzen - welche sich wild wuchernd an den Wänden hinauf zogen, richtete, fragte sie sich nicht zum ersten Mal, wie vertraut und doch so fremd einem diese Stadt vorkommen konnte. Und das sagte sie nicht einfach nur so. Es war schon öfters vorgekommen, dass sie sich hoffnungslos verirrte, weil sie so in ihren Gedanken versunken war und nicht auf dem Weg geachtet hatte. Deshalb fuhr sie meistens mit dem Auto. Wegen dem eingebauten Navi. Natürlich wäre es hilfreich, wenn sie aufpassen würde. Aber sie besaß die Konzentration eines kleinen Flohs – nein, eher einer Träumerin, die nur selten auf das Hier und Jetzt achtete. Vorerst war Mari dankbar für die beschauliche Atmosphäre, denn sie erlaubte ihr eine ausführliche Beschäftigung sich ihn genauer anzusehen, wie auch sich mit ihm zu unterhalten.

Noch einmal sah sie sich stirnrunzelnd um. Seltsam. Die Mittagszeit war schon längst vorbei, normalerweise müsste doch mehr los sein. Gab es irgendwo ein Straßenfest, von dem sie nichts wusste und bei dem sich alle tummelten? Na egal. Sie zuckte die Schultern und widmete sich andere, angenehmere Dingen zu. Ungeniert beobachtete sie ihren Begleiter. Ihre Augen - hinter den dunklen Gläsern der Sonnenbrille versteckt, fuhren genießerisch über seine Gesichtszüge. Oh Gott! Was für ein Anblick! Seine klassischen Züge wirkten unbezähmbar, aber auch würdevoll und kultiviert. Bestimmt sah er in einem eleganten Anzug fantastisch aus. Trotz ihres schlechten Gewissens, konnte sie einfach nicht auf den Weg achten. Es kam ihr merkwürdig vor, dass sie jedes Mal, wenn ihr ein gutaussehender Mann begegnete sofort Herzflattern bekam. Sie verkniff sich ein schnauben und verdeckte ihre Eisflecken wieder mit ihrer Handtasche. Von ihren peinlichen Missgeschicken mal abgesehen. Bestimmt stimmte etwas nicht mit ihr!

Sein überaus attraktives Aussehen war ihr zwar schon vorher aufgefallen, aber da hatte sie ja noch gedacht, er wäre mit Befana liiert. Auch jetzt war sie sich nicht hundertprozentig sicher, dass die beiden über ihren Beziehungsstatus geschwindelt hatten. Warum, weshalb, war ihr egal. Vielleicht stimmte es auch, dass sie kein Paar waren. Ihr war jedoch der enge Umgang im Café nicht entgangen und beide hatten auch irgendetwas gemeinsam. Was es war, konnte sie ebenfalls nicht sagen. Nachdenklich fuhr sie sich durch die Haare, die vom Wind hin und her flogen und nicht zu bändigen waren.
„Nein, ich fahre normalerweise mit der Straßenbahn. Daher benötige ich keinen Wagen“, antwortete er ihr und zog ihre Aufmerksamkeit sofort auf seinen Mund. Ein sehr sinnlicher Mund. Bei diesem Gedanken leckte sie sich sehnsüchtig über die Lippen. Ihre Kehle wurde trocken und sie musste sich mehrmals räuspern. Ein Fremder, der eine so starke Anziehungskraft auf sie ausübte – so etwas kam praktisch nur im Märchen vor. Seine Stimme war auch wieder etwas, was sie faszinierte. Er sprach zwar fließend englisch, jedoch hörte sie manchmal eine Spur von einem unbekannten Dialekt. Was ihn noch anziehender machte. Oh Mari, wenn du dir da nicht mal wieder die Finger verbrennst, dachte sie bekümmert und konnte ein leiser Seufzer nicht unterdrücken. Doch Lorcan sprach unbedacht weiter: „Wohin fährst du denn? Ich möchte dir unnötige Umwege ersparen. Also, wenn du zufällig bei den Stadtarchiven vorbei kommst, könntest du mich irgendwo dort in der Nähe rauslassen. Aber wenn das nicht auf deinem Weg liegt, fahre ich lieber mit der Straßenbahn.“ Ihre Augen zogen eine heiße Spur von seinem Mund, runter zu seiner muskulösen Brust um anschließend an seinen Händen inne zu halten. Caramba! Hatte dieser Mann schöne Hände! „Oh, was für ein Zufall“, sagte sie und klang völlig verblüfft, konnte aber den glücklichen Unterton nicht ganz verbergen, „zu den Stadtarchiven wollte ich auch. Das ist ja witzig…“ Noch immer galt ihre ganze Aufmerksamkeit dem Mann zu ihrer linken. Sie bogen in eine Gasse zu ihrer rechten ein. Nach zwei Schritten prallte Mari plötzlich gegen eine Mauer. Der pochende Schmerz an ihrer Stirn ließ ihr für einen Moment das hören und sehen vergehen. Ihre Sonnenbrille saß etwas schief auf der Nase. Als sie aufblickte, erkannte sie mehrere Sachen auf einmal: Die Mauer war keine, sondern eine Straßenlaterne, an denen sie frontal gegengelaufen war. Die Wucht hatte sie auf ihren Hintern verfrachtet und Lorcan … - am liebsten wollte sie nicht nachsehen. „Eh…oh…“ Noch immer desorientiert rieb sie sich über die schmerzende Beule und stand mit wackeligen Beinen auf. „Alles in Ordnung. Nichts passiert. Wer hätte auch gedacht, das hier mitten im Weg eine Laterne rum steht!“ Lachend versuchte sie ihr erneutes Missgeschick – zählen nütze nun auch nicht mehr -, zu verstecken. Sie strich sich ihre Haare glatt und setzte die Sonnenbrille ab. Die war hinüber. Noch immer mied sie den Blick von Lorcan und sah sich deshalb nach ihrem Auto um, das hier irgendwo parkte. Ah, da war es ja schon. Sie ging so würdevoll wie es ihr gelang zu dem New Beatle hinüber, der in der späten Nachmittagssonne glänzte. Wenigstens hatte sie ihn erst vor ein paar Tagen gewaschen und von innen gesaugt. Wenigstens ein Hoffnungsschimmer an diesem schwarzen Tag.
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Beitrag  Lorcan Mo Apr 18 2011, 20:21

Ganz zufällig musste die blonde Hexe auch in die Stadtarchive. Lorcan drückte die Zunge fest gegen den Gaumen, um ein Grinsen zu unterdrücken, doch es brachte nicht viel. Nur wenig später lief Mari gegen eine Laterne. Jetzt konnte der Dämon nicht mehr. Er gluckste leise und hielt ihr seine Hand hin. Nervös plapperte sie vor sich hin, dass alles okay sei. Der Feuerdämon betrachtete sie. Auf ihrer Stirn wuchs die Schwellung bereits, ihre Sonnenbrille war kaputt und ihr wohlgeformter Hintern schmerzte bestimmt ebenfalls. Krampfhaft versuchte sie, überall anders hinzusehen als zu ihm, was ihn ein wenig erheiterte. Es war ihr offensichtlich ziemlich peinlich und sie tat ihm dann doch Leid.

„Bist du dir sicher, dass es dir gut geht? Bei so einem Zusammenstoß kann man sich ja durchaus eine Gehirnerschütterung holen!“, meinte er schließlich zu ihr. „Wenn dir nicht so gut ist, bringe ich dich zu einem Arzt oder so. Notfalls könnte ich auch fahren, natürlich nur mit deinem Einverständnis.“ Hoffentlich beruhigten sie seine Worte ein wenig. Ihre andauernden Missgeschicke schienen sie doch ein bisschen durcheinander zu bringen. „Oder soll ich dich nach Hause begleiten?“ Leise Besorgnis mischte sich in seine Stimme, die Wucht, mit der sie gegen diese Laterne geknallt war, hätte selbst einen gestandenen Mann umgeworfen. „Wenn dir schwindlig wird oder schwarz vor Augen, gib mir rechtzeitig Bescheid!“

Offensichtlich hatte sie ihr Auto entdeckt, denn nun marschierte sie in Richtung eines kleinen VW Beetles. Lorcans Mundwinkel zuckten bereits wieder verdächtig. In diese Sardinenbüchse sollte er sich quetschen? Er war ja kein Liliputaner! Aber er beschloss, die Zähne zusammen zu beißen und sich nichts anmerken zu lassen. Obwohl es für seine Gesundheit wahrscheinlich besser war, wenn er mit der Straßenbahn fuhr. Bei ihrem Pech baute sie bestimmt gleich einen Unfall. Er folgte ihr, stets bereit, sie aufzufangen, falls sie umkippen sollte. Bei diesem Gedanken ertappte sich der Dämon dabei, dass er sie vielleicht ganz gerne in seinen Armen halten wollte. Beim nächsten Atemzug fragte er sich allerdings schon wieder, was das für seltsame Anwandlungen waren. Dennoch glitt sein Blick immer wieder über ihren zierlichen Körper, beinahe so, als ob er seine Augen nicht von ihr nehmen konnte. Glücklicherweise trug er seine Sonnenbrille. Beim Überqueren der Straße musste er sich dazu zwingen, seine Aufmerksamkeit dem Verkehr zu schenken. Dabei sah er etwas weiter vorne eine junge Frau, die ihn an Befana erinnerte und sofort wanderten seine Gedanken zu ihr. Hoffentlich schafft sie es, dachte er und wurde in der nächsten Sekunde schon wieder von der Hexe abgelenkt. Vielleicht hatte sie ihm etwas in sein Getränk getan. Zuzutrauen wäre es ihr, immerhin kannten sie sich kaum und dennoch war sie sofort bereit gewesen, mit ihm und der Dämonin auf einen Kaffee zu gehen und ihn in ihrem Auto mitzunehmen. Ihre Reaktion auf die unsichtbare Spinne oder ihre Tollpatschigkeit sprachen allerdings dagegen, dass sie so berechenbar war.

Was sie wohl in den Stadtarchiven wollte? Wie sollte er es anstellen, dass sie nicht mitbekam, was er suchte? Er wollte keinen unnötigen Verdacht erregen. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, dass er mit ihr mitfuhr.
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Beitrag  Mariketa Favell Fr Apr 22 2011, 18:27

Sie konnte Lorcan Blicke in ihrem Rücken spüren, als sie zu ihrem Wagen ging. Doch sie ignorierte diese genauso wie der peinliche Vorfall. Es war immer besser, sich nichts ansehen zu lassen. Sonst wäre es nur noch schlimmer geworden. Doch in diesem Moment wäre Mari gerne in ein schwarzes Loch gefallen und irgendwo am Nordpol wieder herausgekommen. Mit zusammengekniffenen Augen rieb sie erneut über die Stirn, wo man schon eine leichte Beule fühlen konnte. Ein leichter Schwindel erfasste sie, war aber so schnell wieder fort, wie er gekommen war. Trotzdem musste sie etwas geschwankt sein, denn sie hörte seine ruhige, angespannte Stimme hinter sich: „Bist du dir sicher, dass es dir gut geht? Bei so einem Zusammenstoß kann man sich ja durchaus eine Gehirnerschütterung holen!“ Sie blieb stehen und blickte über ihre Schulter. Seine blauen Augen funkelten nicht mehr belustigt, sondern waren besorgt auf sie gerichtet. Ein unerwartetes Gefühl breitete sich in ihrer Brust aus und ließ die Worte – welche schon auf ihrer Zunge gelegen hatten - fallen. „Wenn dir nicht so gut ist, bringe ich dich zu einem Arzt oder so. Notfalls könnte ich auch fahren, natürlich nur mit deinem Einverständnis.“ Kurz druckste sie herum. Seine nächsten Worte hörte sie kaum, so war sie mit ihren eigenen hin und her beschäftigt. Nachdenklich biss sie sich in die Unterlippe und sah abwechselnd zu ihm und ihrem Auto. Vielleicht hatte er recht und sie hatte sich eine kleine Gehirnerschütterung zugezogen oder so. Damit war nicht zu spaßen. Sollte sie sich jetzt ans Steuer setzten, konnte sie während der Fahrt ohnmächtig werden und einen Unfall bauen. Doch was sie noch mehr hasste als Spinnen waren Krankenhäuser. Die sterilen Einrichtungen verursachten schon bei dem Gedanken daran bei ihr Bauchschmerzen. Oh nein! No Way! Sie schüttelte den Kopf. „Nein kein Arzt, bitte. Mir geht es gut.“ Die blonde Hexe lächelte ihn beruhigend zu.

Am Straßenrand musste sie warten und Lorcan trat neben ihr. Aus einem Lokal drang Musik und lautes trunkenes Gegröle. Neben dem Rauschen des Windes vernahm sie ebenfalls das Rattern der nähernden Straßenbahn. Ihr Blick glitt beunruhigend zu dem Lokal zurück. Jetzt am Tage brauchte man sich keine allzu großen Sorgen machen, da die schlimmste Zeit in der Abenddämmerung war. Dann zogen Dealer und betrunkene Partygänger von Lokal zu Lokal. Mari würde dann keine zehn Pferde hier in diesen Winkeln der Stadt bringen. Eine Lücke tat sich im Verkehr auf und sie rannten schnell über die andere Seite. Erneut kehrte der Schwindel zurück, schwächer und nicht mehr so schlimm wie vorhin. Trotzdem wurde ihr mulmig. Schließlich hielt sie ihm die Autoschlüssel hin, an dem eine kleine quitschgelbe Plüschbiene hing. „Wenn es dir wirklich nichts ausmacht … könntest du dann fahren?“ Sie lächelte ihn an.

Tbc.: Haus von Mariketa und Lunara


Zuletzt von Mariketa Favell am Mi Apr 27 2011, 15:37 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag  Lorcan So Apr 24 2011, 16:29

Als Mari erklärte, dass sie zu keinem Arzt wollte, atmete Lorcan beinahe erleichtert auf. Als Dämon hatte er noch nicht viel mit solchen Einrichtungen zu tun gehabt und kannte sich daher auch nicht gut aus damit. Das Lächeln, das sie ihm schenkte, sollte ihn wohl beruhigen und er erwiderte es.

Laute Stimmen wurden vom Wind von einem Lokal zu ihnen getragen, und der Dämon bemerkte, dass Mari seltsame Blicke in Richtung der Geräuschquelle warf. Sie fürchtete sich doch nicht etwa vor den Betrunkenen? Zu dieser Tageszeit waren die bestimmt noch keine Gefahr. Später am Abend, wenn es dunkel war, konnten sie sich allerdings zu einer realen Bedrohung für eine junge, hübsche Frau werden. Das hatte er selbst schon einige Male miterlebt. Er hatte es meist vermieden, sich allzu früh einzumischen, denn mit seinen dämonischen Fähigkeiten war er den Kerlen haushoch überlegen und das konnte durchaus brenzlig werden für ihn. Plötzlich bemerkte er ein gelbes, plüschiges Etwas vor seinem Gesicht. Die Hexe hielt ihm ihre Autoschlüssel hin und bat ihn, zu fahren. Wieder erhielt er ein Lächeln. Lorcan ergriff die Schlüssel und musterte, ohne eine Miene zu verziehen, den Schlüsselanhänger. Eine Biene baumelte daran. „Klar, kein Problem.“ Via Funk schloss er das Auto auf und öffnete die Beifahrertür für die junge Frau. Dann versuchte er einzusteigen. Keine Chance. Er musste erst den Fahrersitz ganz nach hinten schieben, dass er überhaupt hinein kam. Als er es endlich geschafft hatte, betrachtete er noch einmal das Gesicht der Hexe, bevor er den Motor anließ. Sie sah nicht unbedingt so aus, als ob es ihr so gut ginge. „Was hältst du davon, wenn ich dich nach Hause bringe? Die Archive können warten.“ Er wartete ihre Antwort nicht ab, sondern sprach gleich weiter. „Beschreibst du mir den Weg, bitte?“ Vorsichtig bugsierte er den Kleinwagen aus der engen Parklücke. Wie sie es wohl geschafft hatte, hier einzuparken, ohne Schaden anzurichten? Automatisch griff er zum Radio und schaltete es ein. Irgendein schnulziges Liebeslied ertönte und er runzelte die Stirn. Sofort wechselte er den Sender. Dann sprach er wieder zu Mari gerichtet: „Du meldest dich doch gleich, wenn dir schlecht wird?“ Endlich waren sie aus den engen Gässchen der älteren Stadtteile von New Orleans raus und Lorcan drückte ein wenig aufs Gas. Das Ergebnis war frustrierend.

Hin und wieder warf er seiner Beifahrerin besorgte Blicke zu. Sie sah mitgenommen aus, was ihn in seiner Vermutung, dass es ihr gar nicht so gut ging, wie sie vorzugeben versuchte, bestärkte. Irgendwann lotste die Blondine ihn dann wieder in ein altes Stadtviertel und er fuhr langsamer. Vor einem alten, viktorianischen Haus wies sie ihn an, zu halten. Entsprechend seiner Natur suchten seine Augen bereits die Umgebung ab, um eventuelle Gefahren ausmachen zu können. An der Nachbarin Mari’s blieb sein Blick hängen. Vermutlich glaubte sie, nicht entdeckt werden zu können. Sie versteckte sich hinter der Hecke und schielte neugierig zu Maris Auto. Für einen kurzen Moment war der Feuerdämon versucht, ihr zu winken.

Vorsichtig parkte er den VW Beatle ein und sprang dann rasch aus dem Wagen, um der Hexe die Tür zu öffnen. Als er kurz zu der Nachbarin hinsah, musste er ein Schmunzeln unterdrücken. Ihr fielen fast die Augen aus dem Kopf. Er brachte Mari bis zu ihrer Haustür, übergab ihr dann die Schlüssel und lächelte sie an. „Am Besten, du ruhst dich ein wenig aus. Versprich mir, dass du einen Arzt rufst, wenn es dir nicht besser geht.“

to be continued: Haus von Lunara und Mariketa
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Beitrag  Yarvala Di Mai 03 2011, 14:32

cf. New Orleans – Lake Cataouatche

Mit durchgedrücktem Rücken und stolzem Blick ging Adrienne quer durch den Bus zu Yarvala und ließ sich neben ihr nieder. Die Dunkelelfe dachte sich offenbar nichts dabei in einen Bus zu steigen und damit herumzufahren. Vielleicht hatte sie schon einmal so ein Fortbewegungsmittel benutzt.
Leise fragte sie ihre Sitznachbarin: „In welcher Stadt sind wir hier überhaupt?“. Yarvala sah sie verwirrt an. Waren sie einfach irgendwo angekommen ohne zu wissen wo sie sich befanden? War es ihnen egal wo sie auf der Erde waren, Hauptsache auf der Erde?? Interessant … gut zu wissen!
„Wir befinden uns momentan ein Stück außerhalb von New Orleans. Der See den du dort hinten glitzern siehst, ist der sogenannte Lake Cataouatche. Ich fahre gerne hier heraus, man kann herrlich nachdenken und die Ruhe ist so wundervoll. Ich liebe die Natur um den See herum und die Tiere sind manchmal so zutraulich dass man meinen könnte, sie wären deine Freunde.“, sprach Yarvala leise. Sie hoffte dass sie niemand der Menschen im Bus erkennen würde als die Mörderin des Jungen. Die Busfahrer hatten offenbar Schicht gewechselt – andernfalls hätte er bestimmt schon Alarm geschlagen. Da bemerkte sie eine ältere Frau die sich des Öfteren immer wieder umdrehte und ihnen einen starrenden Blick zuwarf. Es war allerdings kein panischer Blick den Yarvala erwartet hätte, nein, er war misstrauisch und argwöhnisch. Solange es nur irgendeine verrückte Alte war die sich ihren Teil dachte, war es der Elfe egal.

In dem Moment als Yarvala suchend aus dem Fenster blickte, sah sie Laleigh mit einem skeptischen Blick ein paar Schritte auf den Bus zugehen. Sie hatte offenbar Angst ihre Furcht abzuschütteln und einzusteigen. Sie hatte bestimmt noch nie etwas Derartiges gesehen, so wie sich der innere Kampf in ihren Augen abzeichnete. Schließlich stieg sie unbehaglich ein und ließ sie sich auf einen Sitz neben ihnen fallen. Yarvala mochte sich nicht einmal vorstellen wie es für sie erst in der Stadt sein würde – überall Autos die an ihnen vorbeirrauschten, Fahrräder die herumkurvten, schwindelerregend hohe Häuser, riesige Busse und dann erst all die Menschen.
Als der Bus losfuhr, bemerkte Yarvala noch mehr Blicke. Sie waren alle auf Adrienne und Laleigh gerichtet – also hatte sie niemand als Mörderin erkannt. Aber es war ganz genauso wie es Yarvala erwartet hatte – die Kleider der beiden Elfen waren ganz und gar nicht passend für diese Zeit. Sie brauchten dringend neue Klamotten und zwar schnellstmöglich! Am besten war das das Erste war sie in der Stadt besorgten.
Yarvala?“, fragte Laleigh und sah Yarvala an. „Ähm… Was ist das hier eigentlich?“, fragte sie leise und umfasste die Gesamtheit des Busses in einer Handbewegung. „Und weshalb starren diese Menschen uns so an?“, fragte sie flüsternd weiter.
Yarvala konnte sich ein Grinsen nicht unterdrücken, aber Laleigh warf unterdessen einen Blick aus dem Fenster also hatte sie es offenbar nicht gesehen. Schön, dann hatte sie wenigstens nicht das Gefühl dass ihre Fragen lächerlich waren. Für Laleigh waren sie keineswegs lächerlich aber für Yarvala, da sie all diese Dinge kannte. Menschliche Dinge … Erdendinge einfach.
„So etwas nennt man Bus und dieses Ding kann uns vom See bis mitten in die Stadt bringen. Dieses Transportmittel bringt dich schlicht und einfach von A nach B.“, begann Yarvala leise flüsternd zu erklären. Sie hoffte dass niemand der anderen Anwesenden im Bus ihre Ausführungen mitbekam. Stadtmenschen waren jedoch ziemlich gut darin, ihre Mitmenschen und deren Macken oder seltsamen Anwandlungen zu ignorieren. Doch manches konnte man eben nicht ignorieren, wie die Kleidung der beiden Elfen. Laleigh hatte offenbar die Blicke auch bemerkt, also beantwortete Yarvala ihre zweite Frage: „Seht euch einmal an – ihr fallt auf mit euren Klamotten. Ihr braucht dringend neue Sachen … das werden wir sofort erledigen wenn wir in der Stadt sind.“
Sie hoffte dass Laleigh vorerst nicht mehr viel fragte, denn Yarvala hatte keine Lust darauf noch mehr Aufsehen zu erregen als sie sowieso schon getan hatten.

Sie steckte verstohlen ihre Hände in ihre Umhängetasche und öffnete – ohne dass die beiden Elfen mitbekamen was sie da gerade tat – eine Tablettenpackung Antibiotika. Leise knipste sie zwei Tabletten aus dem Blister, legte sie in ihre Faust und zog die Hände wieder aus ihrer Tasche. Ihre andere Hand hatte eine Wasserflasche umschlossen, die sie nun umständlich aufdrehte, sich die Tabletten in den Mund kippte und mit Wasser nachspülte. In ihrem Kopf und in ihrer Brust hatte wieder dieses Ziehen begonnen und es begann langsam wieder unerträglich zu werden. Als noch dieser Elf mit dem Schwert bei ihnen gewesen war, hatte sie keinerlei Schmerzen empfunden – obwohl sie, bevor die Elfen aufgetaucht waren, schon wieder einen beginnenden Schmerz gespürt hatte.
Sie hoffte dass die Elfen nicht mitbekommen hatten, welche Tabletten sie sich gerade eingeworfen hatte und sie hoffte ebenfalls dass sie sie nicht darauf ansprachen – sie hasste es wenn sie jemand auf ihre angebliche „Sucht“ ansprach. Sucht … nichts da!!

Als sie sich mitten in New Orleans bei der Endstation befanden, blieb der Bus abrupt stehen. Die Türen öffneten sich und alle Insassen drängten hinaus auf den großen Platz. Yarvala steckte die Flasche zurück in ihre Tasche, stand auf und bedeutete Laleigh und Adrienne ihr zu folgen. Sie stieg aus dem Bus, warf einen Blick über ihre Schulter um sich zu vergewissern dass sie hinter ihr waren. Dann ging sie zu einem Baum und wartete im Schatten auf die beiden Elfen.
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Beitrag  Laleigh Do Mai 19 2011, 05:37

cf. Lake Cataouatche - Außerhalb


Yarvala beantwortete schließlich Laleighs Fragen. Sie erklärte ihr, dass man dieses Ding, in dem sie saßen, Bus nannte. Eigenartiger Name, dachte Laleigh innerlich, während sie Yarvalas zweiter Antwort lauschte. „Seht euch einmal an – ihr fallt auf mit euren Klamotten. Ihr braucht dringend neue Sachen … das werden wir sofort erledigen wenn wir in der Stadt sind.“ Laleigh musterte sowohl Adrienne als auch sie selbst. Ja, sie hatte recht, all diese Menschen hier trugen andere Kleidung. Kleidung, die aus seltsamen und fremdartigen Stoffen zu bestehen schien. Stoffen, die die Wächterin nicht kannte. Natürlich waren die Elfen keine Wilden, die sich mit dem Fell von Tieren kleideten, aber dennoch waren ihre Kleidungsstücke so anders als die der Menschen. Außerdem fiel Laleigh auf, dass die Menschen auch anders aussahen. Keine allzu offensichtliche Dinge, aber dennoch anders. Laleigh ließ ihren Blick über die Personen in diesem Bus gleiten. Die Augen dieser Menschen schienen so unglaublich müde. Kaum noch konnte man den Glanz erkennen, den man in den Augen des Elfenvolkes immer und überall sah. Diese hier sahen so… ausgelaugt aus, so völlig anders als die der Elfen.
Laleigh antwortete nicht mehr auf Yarvalas Antwort, sondern nickte bloß und wandte dann ihren Blick nach draußen um erneut die vorbei rasende Umgebung zu beobachten.

Sie hatte keine Ahnung, wo sie anfangen sollte. Was ihr nächster Schritt werden sollte? Es kam ihr vor als würde sie sich in diesem Moment bloß auf die Führung anderer verlassen. Als stünde sie vor einer Weggabelung und wusste nicht recht welchen Weg sie einschlagen sollte. Es schien als würde eine unheimlich große Last auf ihren Schultern liegen. Zuerst wurde ihre Familie getötet, dann nahm etwas Besitz von der Elfenkönigin. Um herauszufinden was mit Maylea passiert war, machte sie sich mit dem Schwertmeister der Königin auf den Weg in die Menschenwelt und gerade als sie dort ankamen, verschwand Nuramon einfach ins Nichts. Jetzt war sie alleine. Mit einer Aufgabe, die sie zu Ende bringen musste. Sie hatte bereits eine Aufgabe. Eine Aufgabe, die eigentlich ihre gesamte Aufmerksamkeit verlangte. Ein falscher Schritt…
Laleigh bemerkte kaum, dass das Fenster, das sie mit den Fingern berührte, zu eisen anfing. Winzige Kristallsplitter zeichneten sich an der Oberfläche ab. Als Laleigh bewusst wurde, was sie da gerade tat, hörte sie überrascht auf und die Eiskristalle wurden zu Wasser und liefen die Fensterscheibe hinab. Die Wächterin blickte zu den Menschen im Bus. Sie schienen nichts bemerkt zu haben. Die Wächterin blickte erneut aus dem Fenster und ließ abermals ihren Gedanken freien Lauf.
Ein dumpfes Gefühl breitete sich im Körper der Scorlain aus, das immer stärker zu werden schien. Wie lange würde sie noch so tun als wäre alles in Ordnung? Natürlich hatte sie den Schmerz gefühlt – immer und immer wieder – aber wann… wann würde sie richtig um ihre Familie trauern können? Wann würde sie wirklich ihren Gefühlen freien Lauf lassen können ohne sich zurückhalten zu müssen, weil jemand anderes da war, der ihren Schmerz nicht sehen sollte? Laleigh spürte wie sich Tränen in ihren Augen sammelten, doch sie blinzelte sie sofort weg. Noch nicht!

Laleigh wurde unsanft aus ihren Gedanken gerissen als dieser „Bus“ so rasch stehen blieb, dass Laleigh beinahe gegen den Sitz vor sich gefallen wäre. Sie sah, dass Yarvala aufgestanden war und ihr und Adrienne deutete ihr zu folgen. Und so tat sie es. Als sie den Boden unter sich spürte, hätte sie schon vor Glück aufgelacht, doch ihre Freude hielt sich in Grenzen als sie das sah, was die Menschen aus ihrer Welt gemacht hatten. Stein auf Stein. Höher und höher. Ecke um Ecke. Nebeneinander. Kaum etwas war von der ursprünglichen Natur übrig geblieben. Nur vereinzelt standen einsame Bäume herum und unter einem wartete bereits Yarvala auf sie. Laleigh ging auf sie zu, konnte aber ihren Blick nicht von dieser… Zerstörung abwenden. Ein tiefer Schmerz durchzuckte sie. Elfen waren es gewohnt mit der Natur zu leben, mit ihr aufzuwachsen, von ihr umgeben zu sein, doch das hier… Der Elfe fehlten jegliche Worte um diese Verwüstung der Natur zu beschreiben.
Und dieser Gestank, der diesen Ort hier zu erfüllen schien, roch falsch… so falsch. Laleigh musste sich zusammenreißen um nicht vor Wut und Schmerz über das eben Gesehene laut loszuschreien und jeden Menschen hier zurechtzuweisen, ob ihnen nicht bewusst war, was sie mit diesen…diesen Gebäuden und diesen Bussen und all dem anderen hier anrichteten? Doch dann erinnerte sich die Wächterin daran, dass sie nicht zuhause war, dass es nicht ihre Welt war. Dass es die Welt der Menschen war und dass dies für sie…normal war.
Laleigh sah Yarvala an. „Du sagtest wir müssten uns neue Kleidung besorgen. Wohin gehen wir also“, fragte Laleigh und versuchte sich damit selbst von ihren aufgekeimten Gefühlen abzulenken.
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Beitrag  Pandora Di Mai 24 2011, 16:47

cf. New Orleans - Lake Cataouatche

Sie sah, wie sich die Nagst von Laleigh in ihren Augen aufblitze. Dch diesemal, schmeckte sie nichts. Sie leckte sich süchtig über ihre Lippen, aber nichts, rein garnichts. Irgendwas schütze diese Elfe davor, das Pandora ihr die Gefühle nehmen konnte. Aber immer noch war sie amüsiert darüber, das sie dachte, das Pandora anderen Lebewesen die Lebenskraft bis zum letzten tropfen stehlen wollte, damit sie sich ernähren konnte.
Aber nun konzentrierte sie sich auf die anderen Menschen in dem Bus. Einige waren gelangweilt, einige warne glücklich, doch ein zwei leute, sie hatten ANgst, angst vor der moring prüfung merkte sie. Zwar war diese nicht sonderlich stark, aber immerhin, und wi eder zufall es will, diese Person saß genau hinter ihr.
Für einein kurzen Moment schloss sie ihre Augen, und zog diese Gefühl in sich hinein, genoss, denn Geschmack von Zimt auf ihren Lippen. Er war köstlich. Doch Yarvala störte sie, wie man es so schön nennen kann.
"Wir befinden uns momentan ein Stück außerhalb von New Orleans. Der See den du dort hinten glitzern siehst, ist der sogenannte Lake Cataouatche. Ich fahre gerne hier heraus, man kann herrlich nachdenken und die Ruhe ist so wundervoll. Ich liebe die Natur um den See herum und die Tiere sind manchmal so zutraulich dass man meinen könnte, sie wären deine Freunde.“
New Orealns, Vater hat mir viele Geschichten über diese Stadt erzählöt. Sie soll lebendig sein, und offen. Mal sehen ob diese auch stimmen.
"Ah, okay. Gut. Du wunderst dich bestimmt, wieso ich frag. Weißt du, ich war lange nicht mehr hier, für euch Menschen wäre es jedenfalls lange", beim sprechen lies sich sich zurück in den Sitz fallen." Es ist merkwürdig, wieder hier zu sein." Sie versuchte vertrauenswürdig rüber zu kommen, so das Yarvala ihr vertrauen würde. Ob dies passieren würde, würde sie shcon früh genug heraus finden.

Mit einem Blick nach draußen merkte sie das Laleigh, endlich ihren Mut zusammen gefasst hatte und in den Bus stieg. mit langsamen Schritten ging sie auf die beiden anderen jungen Frauen zu und setzte sich dazu. Man merkte, die fühlte sich unwohl. Verständlich, alle beaugten sie und Pandora nun. Sie sahen anders aus, was auch Yarvala bestätigte.
„Seht euch einmal an – ihr fallt auf mit euren Klamotten. Ihr braucht dringend neue Sachen … das werden wir sofort erledigen wenn wir in der Stadt sind.“

Als sie diesen Satz auspreach, fing der Bus auch schon an los zu fahren, und sie schloss abermals ihre Augen. Ihre Gedanken gingen auf eine Reise, duch ihre Vergangeheit, zurück an ihren Vater und ihrer Mutter, wie sehr sie diese beiden Personen doch vermisste. Wie sehr dsie diese an ihre Seite eigentlich brauchen würde. Doch sie musste nun stark sein, sie musste ihren Vater beweisen, das sie alles erreichen könnte, was sie wollte. Alles.
Ihrer Mutter, ihr musste sie nicht bewesien ausser, das sie am leben belieben würde, bei ihren Waghalsigen versuchen die Elfenwelt unter ihrer Kontrolle zu halten.
Und aufeinmal gingen ihre Gedanken an einem Mann zurück, sie hat ihn auf dem Hof kennengelernt, sie wusste nie wie er hieß, oder welchen stand er hattem der er gefihl ihr. Seine Aura, sie war so düster, wie die ihre. Er war so sicher in seiner Person, das sie wusste bei ihm wäre sie sicher.
Sie schüttelte ihren Kopf. Wie konnten sich diese Menschlichen Gedanken den bloss in ihren Kopfschleichen. Wie bloss.

Mit einem Ruck wurde ihr Oberkörper leicht nach vonre gedrückt, und sie merkte das sie anhielten, Yaraval stieg aus und gesellte sich unter einen Baum, wo sie auf die beiden Elfen wartete. Laleigh, ging vor ihr her, und sie spürte ihr Glücksgefühl welches sich in ihr ausbreitete, als sie den Boden wiede runter ihren Füßen spürte, doch dieser verschlichsie schenll. Ein Leichtes lächeln huschte über ihre Lippen, nicht alles war perfekt. Also immer her damit.
Wartend schaute sie sich um, um rauszufinden wo sie denn nun neue Kleidung herbekommen würde, danach würde sie vielleicht andere Wege einschlagen.
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Beitrag  Yarvala Di Mai 31 2011, 12:26

Als Laleigh aus dem Bus stieg, musterte sie die Umgebung genau. Einerseits zeichnete sich Freude auf ihrem Gesicht ab aber andererseits auch Schmerz. Wahrscheinlich gefielen ihr die hohen Häuser aus Beton, die eingepferchten Bäume und Pflanzen, die geteerten und gepflasterten Wege und Straßen nicht. Aber so lebten nun einmal die Menschen, das war die Welt der Stadtmenschen. Erschrocken zuckte Yarvala über ihre eigenen Gedanken zusammen. Sie dachte schon so als würde sie nicht mehr zu den Menschen gehören – als wäre sie bereits ein fixer Bestandteil der Elfengemeinschaft.
Nach Laleigh kam auch Adrienne zu den beiden Elfen und Yarvala blickte beide erwartungsvoll an. Laleigh erwiderte ihren Blick und fragte: „Du sagtest wir müssten uns neue Kleidung besorgen. Wohin gehen wir also?

Yarvala überlegte kurz, dann beschloss sie dass es am besten wäre, wenn sie in einen anderen Bus steigen würden und ins Lakeside Shopping Center fahren würden. Dort würden sie alles bekommen was sie benötigten. Blieb nur noch das Problem mit dem Geld. Sie hoffte, dass sie genug eingeschoben hatte für eine komplette Neuausstattung von zwei Elfen – und nach einem kurzen Blick an sich selbst hinunter stellte sie fest, dass sie selbst auch wieder mal neue Klamotten brauchen könnte.

„Wir werden nun ein Stück zur nächsten Bushaltestelle gehen und von dort aus ins Lakeside Shopping Center fahren. Dort lässt es sich am besten einkaufen.“, beantwortete Yarvala schließlich Laleighs Frage. Danach setzte sie sich in Bewegung, überquerte nach ein paar aufmerksamen Blicken nach links und rechts die Straße und nahm eine Abkürzung durch eine kleine, viel belebte Seitengasse. Die Leute starrten sie immer noch an, aber sie begann inzwischen die vielen Blicke zu ignorieren. Pandora und Laleigh folgten ihr, wie Yarvala nach einem kurzen Schulterblick feststellte. Gemeinsam bahnten sie sich ihren Weg durch die Menschenmengen. In Yarvala breitete sich ein angenehm gesättigtes Gefühl aus und sie genoss diese Regung. Hoffentlich dauerte es noch länger an, umso später würde sie wieder ein paar Tabletten nehmen müssen.

An der Bushaltestelle angekommen, studierte sie kurz die Tafel bei dem kleinen Pfosten mit dem Bus-Schildchen darauf. Schließlich stieg sie in den zweiten wartenden Bus und bezahlte drei Tickets zum Lakeside Shopping Center. Nach einem kontrollierenden Blick auf die Leute setzte sie sich in die letzte Reihe wo noch drei Plätze frei waren. Adrienne und Laleigh folgten ihr und ließen sich schließlich neben ihr nieder.
„Zwei Stationen liegen jetzt vor uns und dann sind wir schon da.“, wandte sich Yarvala an die beiden. „Ich hoffe ihr kommt zurecht – und lauft bitte um Gottes Willen nicht vor irgendetwas davon das euch im Shoppingcenter eventuell erschrecken könnte.“ Sie grinste kurz, wurde dann aber schnell wieder ernst. „Laleigh, ich denke, du solltest deine Waffen verstecken – vor dem Shoppingcenter sind ein paar Bäume und Gebüsch, dort sollten sie sicher sein. Wir werden dir auch eine Tasche dafür besorgen, damit du sie transportieren kannst ohne damit aufzufallen. Adrienne, trägst du irgendwelche Waffen die Aufsehen erregen könnten? Wir müssten sie ebenfalls verstecken.“

Der Bus hielt mit einem kurzen Ruck und die Türen öffneten sich kurz darauf. Yarvala war das letzte Mal vor ein paar Wochen hier gewesen. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie keinen Cent eingeschoben aber sie brauchte entweder Tabletten oder Menschenmengen. Also hatte sie sich in das Shoppingcenter begeben.
Die drei stiegen aus und blieben einen Moment stehen. Vor ihnen erhob sich ein riesiger, kuppelförmiger Glasverbau mit dem typischen blau-weißen „Lakeside“-Schriftzug darunter. Seitlich waren die Wände wieder gemauert und in einem hellen Ton gestrichen. Davor waren palmenähnliche Bäume gepflanzt und ein paar niedrige Büsche. Yarvala hielt direkt darauf zu und forderte die beiden auf, ungesehen ihre Waffen verschwinden zu lassen. Währenddessen beobachtete Yarvala die Leute, die vorbeigingen, ihnen neugierige Blicke zuwarfen und sich wahrscheinlich fragten was diese drei seltsamen Frauen hier wohl machten.
Als auch dies erledigt war, trat Yarvala zurück und prüfte noch einmal ob man die Waffen erkennen konnte oder nicht – aber man konnte nicht sehen, wenn man nicht wusste wo genau sich die Waffen befanden. Danach betraten die drei das riesige Shoppingcenter und Yarvala musste nicht lange überlegen in welches Geschäft sie am besten gehen würden.

tbc. Lakeside Shopping Center


Bild Lakeside Shopping Center
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Beitrag  Laleigh Di Jun 07 2011, 11:55

Gerade noch hatte sich die Elfe darüber gefreut endlich wieder aus diesem Gefährt zu sein, da hatte ihnen Yarvala auch schon erklärt, dass sie noch einmal in eines dieser Dinger steigen mussten um in das Lakeside Shopping Center zu fahren, wie Yarvala es nannte.
Und nun saßen sie darin, darauf wartend, dass sie endlich wieder aussteigen konnten. Die Elfe mochte dieses Gefühl nicht, was diese Fahrt mit sich brachte. Sie fühlte sich eingesperrt, hilflos. Nervös rutschte sie auf ihrem Sitz hin und her. Wie lange würde diese Fahrt wohl noch dauern?
Yarvala riss Laleigh aus den Gedanken als sie ihr erklärte, das Laleigh ihre Waffen verstecken musste und auch Adrienne, falls sie welche bei sich trug. Laleigh seufzte. Sie verstand zwar den Grund, weshalb sie es tun mussten, aber deshalb musste er ihr noch lange nicht gefallen. In einer Welt zu sein, die man nicht kannte, war eine Sache. Aber in dieser Welt zu sein ohne den Schutz seiner Waffen… eine völlig andere.
Laleigh zeigte der jungen Dunkelelfe mit einem Nicken, dass sie verstanden hatte.
Nur kurze Zeit später stiegen die drei Elfen aus dem „Bus“ und gingen auf ein großes Gebäude zu auf dessen Frontseite „Lakeside Shopping Center“ stand. Hier würden sie also ihre neue Kleidung erhalten.
Die Wächterin folgte Yarvala zu einem kleinen Busch unter dem sie ihre Waffen verstauen konnte. Ohne ihren Pfeil und Bogen fühlte sie sich seltsam nackt, was die Elfe augenblicklich beunruhigte. Nur einen Bruchteil einer Sekunde später verspürte Laleigh plötzlich eine unerwartete Ruhe in sich aufkeimen, die zunehmend stärker wurde. Die Elfe ließ dieses Gefühl zu. Ließ es in sich fließen und begrüßte es wie einen alten Freund. Danke, dachte Laleigh, obwohl sie wusste, dass die Elemente natürlich nichts mit Worten anfangen konnten. Sie ließ die berauschende Wirkung des Wassers durch sie hindurch strömen, die all die Zweifel und Ängste hinfort wusch. Dieses Gefühl breitete sich rasend aus bis es sich schließlich konstant verhielt.
Laleigh atmete tief ein und wieder aus. Sie würde ihre Zeit hier in der Menschenwelt überstehen, auch wenn sie noch nicht genau wusste wie. Laleighs Blick glitt zu Yarvala und Adrienne. Mit ihrer Hilfe würde sie es schaffen, dachte Laleigh bei sich und konnte ein kleines Lächeln nicht unterdrücken. Obwohl Adrienne noch immer etwas an sich hatte, dass sie aufhorchen ließ, glaubte die Wächterin immer mehr, dass es sich hierbei vielleicht tatsächlich bloß um eine allgemeine Abneigung den Dunkelelfen gegenüber handelte.

Während sie das Einkaufszentrum betraten, knüpfte sich Laleigh Adrienne vor. „Weshalb bist du eigentlich von Zuhause weggegangen?“ Diese Frage stellte sich die Elfe schon eine Weile und es interessierte sie wirklich, was der Grund dafür war, dass sie ihr Land, Imoriath, verlassen hatte. Bevor Adrienne antworten konnte, entstand eine neue Frage in Laleighs Kopf. Aber diese Frage zu stellen war…seltsam. Dennoch gelang es der Elfe sie zu stellen. „Adrienne? Wie…“, Laleigh war es irgendwie peinlich die kommende Frage zu stellen. „Wie ist es eigentlich in Imoriath? Ich meine, sieht es dort anders aus als in Imardin?“ Laleigh wartete und als ihr einfiel, dass Yarvala diese beiden Namen überhaupt nichts sagen konnten, erklärte sie ihr in kurzen Worten, was die Bezeichnungen Imoriath und Imardin bedeuteten. Das es sich hierbei um die beiden Landteile handelte, die die Elfenwelt Iverìa formten. Die Welt der Lichtelfen und die Welt der Dunkelelfen.


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