Pearl's Oyster Bar
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ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG :: Ingame :: Die Menschenwelt :: New Orleans und Umgebung (Louisiana, USA)
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Pearl's Oyster Bar
Hier treibt sich Lunara Abends gerne und viel herum, hier kann sie der bitteren Realität nur all zu oft durch Alkohol entkommen.
Lunara Favell- Demonic Witch
- Anzahl der Beiträge : 2088
Anmeldedatum : 30.03.10
Ort : New Orleans
Re: Pearl's Oyster Bar
cf: Der Wald hinter dem Hexenanwesen
Zögernd drückte Lunara den Griff der schwerwn Türklinke nach unten, noch einmal blieb sie kurz vor der Türe stehen und wog ab, ob sie gerade auch wirklich das richtige tat. Aber was sollte sie anderes machen? Zurück gehen und sich auslachen lassen dank ihrem kindischen Verhalten? Nein danke. Außerdem wollte sie gar nicht zurück, ihr konnte diese lächerliche Streit echt gestohlen bleiben, sie hatte damit nichts zu tun.
Sie zog den Griff auf und sofort stieg ihr der gewohnte Geruch in die Nase, der Geruch von Alkohol und kalten Rauch, gemischt von entspannter Stimmung. Sie trat ein und schritt zielstrebig auf ihren gewohnten Platz an der Theke zu, ab und an wurde sie von jemanden gegrüßt, der sie inzwischen ,kannte‘ und sie spürte die Blicke des ein oder anderen Mannes, der sich wieder in ihren Rücken heftete und sie beobachtete. Sie etzte sich auf den hohen Hocker und stellte ihre Tasche neben sich ab, dann zog sie sich extra ihr Oberteil etwas zurecht, dass es ihre Brüste schön betonte. Sie war zwar immernoch etwas durchnässt von dem Wetter draußen, aber dies fiel gar nicht weiter auf. „Einen Whiskey Cola,“ rief sie Tom, dem Barkeeper, entgegen und faltete ihre Hände, um ihr Gesicht darauf abzustützen. Ihr Blick glitt durch den Raum, heute waren viele neue Gesichter dabei, die sie noch nicht kannte. Als Tom das Getränk vor ihr abstellte, trank sie es in einem Zug leer, das brauchte sie nun einfach, eine kleine Entspannung nach dem doch sehr langen Mittag im Wald. Tom, der sie inzwischen kannte, schenkte gleich den nächsten nach und stellte ihm mit einem Zwinkern vor ihr ab. Im Prinzip konnte er einem Leid tun, seid dem sie das erste Mal hier war versuchte er ständig sich an sie heran zu machen, bisher ohne Erfolg. Lunara hatte natürlich auch heute nicht vor ihm eine Chance zu gewähren, er war einfach nicht ihr Typ und sie wusste, dass er ein Beziehungstyp war, dass sie ihn auf ewig an der Backe hängen hätte, sollte sie doch einmal schwach werden. Er sah nicht einmal schlecht aus, aber ihm fehlte einfach das gewisse etwas, er war immer nett und korrekt, langweilig eben.
Sie lächelte ihm kurz zu als Dank und betrachtete ihren Drink genauer. Nachdenklich rührte sie mit ihrem Strohalm darin herum und beobachtete die Kreise, die diese Bewegung in der braunen Flüssigkeit zog. Sie fragte sich, was um alles in der Welt mit ihr los war, dieses Gefühl. So etwas hatte sie noch nie zuvor gefühlt, sie kannte es nicht einmal. Bisher war ihr Leben beherrscht von Wut und Hass, ab und an von etwas Sympathie, die sie für jemanden empfand. Diese Sympathie darf man sich aber keinesfalls wie eine Freundschaft vorstellen, sie hatte einfach den Effekt, dass Lunara sie in ihrer Gegenwart duldete. Das was sie nun fühlte, war neu für sie, es fühlte sich seltsam an, so bedrückend. Als hätte sich etwas in ihr Herz gebohrt, was nun von innen nach außen daran nagen würde, es auffressen würde Stück für Stück und seine tiefen Kerben, die die Zähne darin hinterließen, auf ewig als Zeichen zurück lassen würden auf den Ruinen, die es zurück lies. Sie trank einen weiteren Schluck in der Hoffnung, dieses Gefühl einfach mit herunter spülen zu können, doch vergebens, es brannte immer noch. Was war das bloß? Sie erinnerte sich an den Morgen im Wald, bevor die Elfe und dieser schrecklich nervende Dämon aufkreuzten, da empfand sie ein ebenfalls fremdes Gefühl für sie, doch dieses Gefühl war schön, warm, während dieses ziemlich unangenehm war und sie aufzufressen drohte, als würde es ihr alle Energie aus dem Körper entziehen.
Sie atmete laut aus und ließ ihren Kopf auf ihre Arme sinken. In diesem Moment wünschte sie sich, dass ihre Schwester bei ihr wäre, mit der sie reden konnte, oder die ihr einfach nur das Gefühl vermitteln würde, dass sie bei ihr wäre, hier neben ihr und ihr beistand, dass sie nicht alleine war. Anfangs hatte sie noch etwas die Hoffnung gehegt, dass Sitrith ihr nachgegangen wäre, aber wieso sollte er auch? Was erwartete sie eigentlich? Wieso erwartete sie überhaupt etwas von jemandem? Erneut nahm sie einen großen Schluck von ihrem Whiskey Cola.
Auf einmal legte sich eine Hand auf ihre Schulter, schnell drehte sie ihren Kopf in die Richtung, aus der sie kam. Hinter ihr stand ein Mann, er war ungefähr einszweiundachzig groß und hatte etwas längere, dunkle Haare, fast könnte er sie an Sitrith erinnern.
Er schien das Wort Schüchternheit wohl nicht zu kennen, denn sofort fragte er, ob sie sich nicht mit an seinen Tisch zu ihm und seinen Kumpels setzten wollte.
„Nein danke, bin gerade nicht so in geselliger Stimmung,“ antwortete sie nur knapp und drehte sich wieder um, in dem Glauben, sie hätte ihn damit nun sowieso vertrieben, doch der fremde Mann setzte sich stattdessen neben sie und bestellte zwei Caipis, als er sah, dass ihr Glas fast leer war. Neugierig schaute sie ihn an.
„Ich heiße außerdem Ivo und Sie?“ fragte er unverwandt.
„Lunara,“ stieß sie immernoch etwas verhalten aus. Sie hatte eigentlich gar keine Lust sich näher mit diesem Fremden zu unterhalten, immernoch fühlte sie diese bleierne Schwere in sich.
„Sie sehen aber nicht gerade glücklich aus, wenn ich das mal so sagen darf,“ stellte Ivo fest und sah sie prüfend an.
„Hmmm,“ mehr gab sie dazu nicht von sich. Sie merkte wie sein Blick ihre Wange streife, die immernoch ein Kratzer von ihrem Sturz in die Bäume zierte und daran hängen blieb.
„Sie hatten heute wohl einen rasanten Tag?“ stellte er weiter fest.
Nun musste Lunara doch etwas schmunzeln.
„Kann man wohl so sagen, lassen wir doch das Sie.“
Sie mochte das Sie einfach nicht, es kam ihr so verkrampft vor, doch Ivo schien es falsch zu verstehen, denn sein Lächeln würde glatt noch breiter und seine Augen wagten sich etwas weiter herunter, sie sah genau, wie er ihr in den Ausschnitt glotze, auch wenn er darauf bedacht war, es möglichst unauffällig zu machen. Sie zog eine Augenbraue hoch.
„Na, gefällt dir, was du siehst?“ fragte sie, um ihn ein wenig zu ärgern und tatsächlich schien der bisher doch sehr selbstbewusst wirkende Ivo nun ein wenig verlegen, der Räusperte sich, strahlte sie aber dann doch weiter an und antwortete frech: „Ja, sehr.“
Nun musste auch Lunara lachen.
Inzwischen war auch wieder der Caipi leer und sie bestellten noch einen hinterher. So langsam merkte Lunara, wie sich die Wärme des Alkohols in ihr breit machte und das erdrückende Gefühl in ihrer Brust ließ etwas nach, auch wenn es nicht ganz verschwand. Immer wieder stahl sich Sitrith‘ Anblick in ihr Bewusstsein, welchen sie aber tapfer verdrängte, indem sie einen weiteren Schluck des alkoholischen Getränks nahm und Ivo herausfordernd anschaute und dabei den Kopf schief legte.
„Was haben Sie..“ der stockte. „Entschuldigung du, was hast du heute denn noch vor?“ Und da war die Frage, die Lunara schon die ganze Zeit erwartet hatte, sie zuckte nur mit den Schultern.
„Sollen wir noch woander hin, wo wir tanzen können?“ schlug er vor, diesmal schüttelte sie den Kopf.
„Nein.“ Ihr war an diesem Abend nicht nach tanzen.
Ivo schaute sie für einen kurzen Moment etwas irritiert an, schien sich dann aber wieder zu fassen, so saßen sie einfach noch eine Weile an der Bar und unterhielten sich. Die Zeit verstrich unbemerkt.
Inzwischen schien Ivo wohl Sorge zu bekommen, dass sie gleich einfach gehen konnte, sie merkte, wie er unruhig auf seinem Stuhl hin und her rutschte. Dies war irgendwie süß, es hatte so etwas jungenhaftes, charmantes an sich.
„Ich will offen sein,“ begann er.
Lunara wusste was nun kam, normal war sie immer diejenige, die diesen Schritt tat, doch heute war sie wohl einfach nicht dazu bereit gewesen, wenn auch unterbewusst. Aber nun machte er ihn.
Er erhob sich von seinem Stuhl und stellte sich vor sie. Langsam hob er seine Hand und legte sie an ihre Wange, dabei schaute er sie aufmerksam an, wie sie darauf reagierte. Lunara wusste nicht, wie sie gerade mit dieser Situation umgehen sollte, für einen Moment hatte sie wieder Sitrith vor Augen, wieso musste Ivo ihm auch so verdammt ähnlich sehen? Diese Situation kam ihr gerade nicht richtig vor, sie fühlte sich falsch an, dabei war es doch nur eine Wiederholung von so vielen Abenden zuvor. Immer wieder schlichen sich die Augen des Feuerdämons in ihr Hirn, sie erinnerte sich an den Zeitpunkt heute, an dem sie ihn fast geküsst hatte und was sie da empfand. Viel. Nun empfand sie gar nichts, einfach nichts. Doch dann erinnerte sie sich daran, wie er erst einen Artgenossen von ihm angriff und dann auf den Eisdämonen losging und wie egal es ihm beim zweiten Mal gewesen zu sein schien, wie es ihr dabei ging. Wut stieg in ihr auf. Ihm war es scheißegal, wie es ihr ging, er interessierte sich einen Dreck dafür, während sie in der Bar saß und sich wegen ihm besoff. Dies löste es wohl auf, denn auf einmal schlang sie ihre Arme um Ivos Hals und küsste ihn.
Zögernd drückte Lunara den Griff der schwerwn Türklinke nach unten, noch einmal blieb sie kurz vor der Türe stehen und wog ab, ob sie gerade auch wirklich das richtige tat. Aber was sollte sie anderes machen? Zurück gehen und sich auslachen lassen dank ihrem kindischen Verhalten? Nein danke. Außerdem wollte sie gar nicht zurück, ihr konnte diese lächerliche Streit echt gestohlen bleiben, sie hatte damit nichts zu tun.
Sie zog den Griff auf und sofort stieg ihr der gewohnte Geruch in die Nase, der Geruch von Alkohol und kalten Rauch, gemischt von entspannter Stimmung. Sie trat ein und schritt zielstrebig auf ihren gewohnten Platz an der Theke zu, ab und an wurde sie von jemanden gegrüßt, der sie inzwischen ,kannte‘ und sie spürte die Blicke des ein oder anderen Mannes, der sich wieder in ihren Rücken heftete und sie beobachtete. Sie etzte sich auf den hohen Hocker und stellte ihre Tasche neben sich ab, dann zog sie sich extra ihr Oberteil etwas zurecht, dass es ihre Brüste schön betonte. Sie war zwar immernoch etwas durchnässt von dem Wetter draußen, aber dies fiel gar nicht weiter auf. „Einen Whiskey Cola,“ rief sie Tom, dem Barkeeper, entgegen und faltete ihre Hände, um ihr Gesicht darauf abzustützen. Ihr Blick glitt durch den Raum, heute waren viele neue Gesichter dabei, die sie noch nicht kannte. Als Tom das Getränk vor ihr abstellte, trank sie es in einem Zug leer, das brauchte sie nun einfach, eine kleine Entspannung nach dem doch sehr langen Mittag im Wald. Tom, der sie inzwischen kannte, schenkte gleich den nächsten nach und stellte ihm mit einem Zwinkern vor ihr ab. Im Prinzip konnte er einem Leid tun, seid dem sie das erste Mal hier war versuchte er ständig sich an sie heran zu machen, bisher ohne Erfolg. Lunara hatte natürlich auch heute nicht vor ihm eine Chance zu gewähren, er war einfach nicht ihr Typ und sie wusste, dass er ein Beziehungstyp war, dass sie ihn auf ewig an der Backe hängen hätte, sollte sie doch einmal schwach werden. Er sah nicht einmal schlecht aus, aber ihm fehlte einfach das gewisse etwas, er war immer nett und korrekt, langweilig eben.
Sie lächelte ihm kurz zu als Dank und betrachtete ihren Drink genauer. Nachdenklich rührte sie mit ihrem Strohalm darin herum und beobachtete die Kreise, die diese Bewegung in der braunen Flüssigkeit zog. Sie fragte sich, was um alles in der Welt mit ihr los war, dieses Gefühl. So etwas hatte sie noch nie zuvor gefühlt, sie kannte es nicht einmal. Bisher war ihr Leben beherrscht von Wut und Hass, ab und an von etwas Sympathie, die sie für jemanden empfand. Diese Sympathie darf man sich aber keinesfalls wie eine Freundschaft vorstellen, sie hatte einfach den Effekt, dass Lunara sie in ihrer Gegenwart duldete. Das was sie nun fühlte, war neu für sie, es fühlte sich seltsam an, so bedrückend. Als hätte sich etwas in ihr Herz gebohrt, was nun von innen nach außen daran nagen würde, es auffressen würde Stück für Stück und seine tiefen Kerben, die die Zähne darin hinterließen, auf ewig als Zeichen zurück lassen würden auf den Ruinen, die es zurück lies. Sie trank einen weiteren Schluck in der Hoffnung, dieses Gefühl einfach mit herunter spülen zu können, doch vergebens, es brannte immer noch. Was war das bloß? Sie erinnerte sich an den Morgen im Wald, bevor die Elfe und dieser schrecklich nervende Dämon aufkreuzten, da empfand sie ein ebenfalls fremdes Gefühl für sie, doch dieses Gefühl war schön, warm, während dieses ziemlich unangenehm war und sie aufzufressen drohte, als würde es ihr alle Energie aus dem Körper entziehen.
Sie atmete laut aus und ließ ihren Kopf auf ihre Arme sinken. In diesem Moment wünschte sie sich, dass ihre Schwester bei ihr wäre, mit der sie reden konnte, oder die ihr einfach nur das Gefühl vermitteln würde, dass sie bei ihr wäre, hier neben ihr und ihr beistand, dass sie nicht alleine war. Anfangs hatte sie noch etwas die Hoffnung gehegt, dass Sitrith ihr nachgegangen wäre, aber wieso sollte er auch? Was erwartete sie eigentlich? Wieso erwartete sie überhaupt etwas von jemandem? Erneut nahm sie einen großen Schluck von ihrem Whiskey Cola.
Auf einmal legte sich eine Hand auf ihre Schulter, schnell drehte sie ihren Kopf in die Richtung, aus der sie kam. Hinter ihr stand ein Mann, er war ungefähr einszweiundachzig groß und hatte etwas längere, dunkle Haare, fast könnte er sie an Sitrith erinnern.
Er schien das Wort Schüchternheit wohl nicht zu kennen, denn sofort fragte er, ob sie sich nicht mit an seinen Tisch zu ihm und seinen Kumpels setzten wollte.
„Nein danke, bin gerade nicht so in geselliger Stimmung,“ antwortete sie nur knapp und drehte sich wieder um, in dem Glauben, sie hätte ihn damit nun sowieso vertrieben, doch der fremde Mann setzte sich stattdessen neben sie und bestellte zwei Caipis, als er sah, dass ihr Glas fast leer war. Neugierig schaute sie ihn an.
„Ich heiße außerdem Ivo und Sie?“ fragte er unverwandt.
„Lunara,“ stieß sie immernoch etwas verhalten aus. Sie hatte eigentlich gar keine Lust sich näher mit diesem Fremden zu unterhalten, immernoch fühlte sie diese bleierne Schwere in sich.
„Sie sehen aber nicht gerade glücklich aus, wenn ich das mal so sagen darf,“ stellte Ivo fest und sah sie prüfend an.
„Hmmm,“ mehr gab sie dazu nicht von sich. Sie merkte wie sein Blick ihre Wange streife, die immernoch ein Kratzer von ihrem Sturz in die Bäume zierte und daran hängen blieb.
„Sie hatten heute wohl einen rasanten Tag?“ stellte er weiter fest.
Nun musste Lunara doch etwas schmunzeln.
„Kann man wohl so sagen, lassen wir doch das Sie.“
Sie mochte das Sie einfach nicht, es kam ihr so verkrampft vor, doch Ivo schien es falsch zu verstehen, denn sein Lächeln würde glatt noch breiter und seine Augen wagten sich etwas weiter herunter, sie sah genau, wie er ihr in den Ausschnitt glotze, auch wenn er darauf bedacht war, es möglichst unauffällig zu machen. Sie zog eine Augenbraue hoch.
„Na, gefällt dir, was du siehst?“ fragte sie, um ihn ein wenig zu ärgern und tatsächlich schien der bisher doch sehr selbstbewusst wirkende Ivo nun ein wenig verlegen, der Räusperte sich, strahlte sie aber dann doch weiter an und antwortete frech: „Ja, sehr.“
Nun musste auch Lunara lachen.
Inzwischen war auch wieder der Caipi leer und sie bestellten noch einen hinterher. So langsam merkte Lunara, wie sich die Wärme des Alkohols in ihr breit machte und das erdrückende Gefühl in ihrer Brust ließ etwas nach, auch wenn es nicht ganz verschwand. Immer wieder stahl sich Sitrith‘ Anblick in ihr Bewusstsein, welchen sie aber tapfer verdrängte, indem sie einen weiteren Schluck des alkoholischen Getränks nahm und Ivo herausfordernd anschaute und dabei den Kopf schief legte.
„Was haben Sie..“ der stockte. „Entschuldigung du, was hast du heute denn noch vor?“ Und da war die Frage, die Lunara schon die ganze Zeit erwartet hatte, sie zuckte nur mit den Schultern.
„Sollen wir noch woander hin, wo wir tanzen können?“ schlug er vor, diesmal schüttelte sie den Kopf.
„Nein.“ Ihr war an diesem Abend nicht nach tanzen.
Ivo schaute sie für einen kurzen Moment etwas irritiert an, schien sich dann aber wieder zu fassen, so saßen sie einfach noch eine Weile an der Bar und unterhielten sich. Die Zeit verstrich unbemerkt.
Inzwischen schien Ivo wohl Sorge zu bekommen, dass sie gleich einfach gehen konnte, sie merkte, wie er unruhig auf seinem Stuhl hin und her rutschte. Dies war irgendwie süß, es hatte so etwas jungenhaftes, charmantes an sich.
„Ich will offen sein,“ begann er.
Lunara wusste was nun kam, normal war sie immer diejenige, die diesen Schritt tat, doch heute war sie wohl einfach nicht dazu bereit gewesen, wenn auch unterbewusst. Aber nun machte er ihn.
Er erhob sich von seinem Stuhl und stellte sich vor sie. Langsam hob er seine Hand und legte sie an ihre Wange, dabei schaute er sie aufmerksam an, wie sie darauf reagierte. Lunara wusste nicht, wie sie gerade mit dieser Situation umgehen sollte, für einen Moment hatte sie wieder Sitrith vor Augen, wieso musste Ivo ihm auch so verdammt ähnlich sehen? Diese Situation kam ihr gerade nicht richtig vor, sie fühlte sich falsch an, dabei war es doch nur eine Wiederholung von so vielen Abenden zuvor. Immer wieder schlichen sich die Augen des Feuerdämons in ihr Hirn, sie erinnerte sich an den Zeitpunkt heute, an dem sie ihn fast geküsst hatte und was sie da empfand. Viel. Nun empfand sie gar nichts, einfach nichts. Doch dann erinnerte sie sich daran, wie er erst einen Artgenossen von ihm angriff und dann auf den Eisdämonen losging und wie egal es ihm beim zweiten Mal gewesen zu sein schien, wie es ihr dabei ging. Wut stieg in ihr auf. Ihm war es scheißegal, wie es ihr ging, er interessierte sich einen Dreck dafür, während sie in der Bar saß und sich wegen ihm besoff. Dies löste es wohl auf, denn auf einmal schlang sie ihre Arme um Ivos Hals und küsste ihn.
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Re: Pearl's Oyster Bar
Auch Ivo ließ sich diese Chance nicht entgehen und schlang auch sofort seine Arme um Lunara. In diesem Moment dachte Lunara nicht einmal mehr nach, was sie da eigentlich tat, aber was tat sie auch schon? Sie küsste als Single einen Mann, wie so viele anderen an so vielen Tagen. Inzwischen waren bestimmt schon einige Minuten vergangen, wie sie so da standen, auf einmal fühlte Lunara sich seltsam, als würde sie jemand beobachten. Sie wollte sich von ihm lösen, um der Sache auf den Grund zu gehen, doch er hielt sie immer noch dicht umklammert, machte keine Anstalten sie los zu lassen. Im Schalten war er wohl nicht ganz so schnell. Ihr Blick glitt über ihn hinweg und blieb bei einer Gestalt an der Bar hängen. Das war doch nicht…? Doch war es. In diesem Moment erkannte sie Sitrith, der dort saß und ab und an einen Schluck aus einem Glas mit einem dunklen Getränk drin nahm. Ruckartig, fast schon unsanft, stieß sie Ivo von sich weg, dieser schaute sie verwirrt an.
„Was ist los?“ fragte er.
Wie lange war Sitrith denn schon da? Fast schon hatte sie ein schlechtes Gewissen, schüttelte dieses Gefühl dann aber doch ab, schließlich hatte sie nichts getan, sie war ihm keine Rechenschaft schuldig.
Sie erinnerte sich an einen Mann, den sie mal kennen gelernt hatte, der eigentlich auch ganz nett gewesen wäre, wäre er nicht tierisch eifersüchtig gewesen. Sollte sie sich jemals wieder auf eine Beziehung oder so etwas in der Art einlassen, brauchte sie einen Partner, der mit ihr zurecht kam, der es akzeptierte, dass sie ihre Freiheit brauchte. Natürlich hätte sie nicht vor, ihn dann zu betrügen, aber sie wusste, dass sie ein komplizierter Mensch war, der nur zu oft unbedacht aus Situationen heraus handelte, der an einem Tag Anhänglich wie ein junger Welpe sein konnte und am nächsten bereits keinen mehr sehen wollte und allein sein wollte. Das verstanden nicht viele um sie herum, die meisten fühlten sich vor den Kopf gestoßen, wenn sie mal wieder nur alle Tage mal etwas von ihr hörten oder ähnliches.
Vielleicht war das auch einer der Gründe, wieso sie es vorzog in keiner festen Beziehung zu sein, dass sie kommen und gehen konnte wie sie wollte und niemandem Rechenschaft leisten musste für irgendetwas? Sie kannte nur einen, bei dem es schon immer anders gewesen war, bei dem sie nie den Drang hatte so schnell wie möglich abzuhauen, wenn er in ihrer Nähe war, bei dem es ihr nicht egal war, wann er ging und das war Sitrith.
„Tut mir Leid,“ stammelte sie kurz an Ivo gewandt und ließ ihn einfach stehen, in dem sie um ihn herum ging, auf den Dämon zu. Ivo rief ihr noch nach, doch sie ignorierte es einfach. Er tat ihr fast ein bisschen Leid, doch was sollte sie tun? Sie wusste, dass er nur wegen ihr hier war, dass er ihr gefolgt war. Durch diese Erkenntnis fühlte sie sich gleich besser, fast war das nagende Gefühl, welches sie den Abend über gequält hatte vergessen. Es war ihm also doch nicht egal, wie es ihr ging. Sie merkte, wie automatisch ein leichtes Lächeln ihre Mundwinkel umspielte. Inzwischen merkte sie auch den Alkohol, den sie bisher getrunken hatte, der sie nun warm umhüllte und ihren Kopf leicht werden ließ, fast fühte sie sich sogar etwas benommen, schwindlig.
Als sie bei Sitrith ankam merkte sie, dass sie ihr Glas bei Ivo vergessen hatte, doch sie wollte nun nicht mehr umdrehen, um es zu holen. Sie gab Tom ein Zeichen, dass er ihr ein Neues brachte, diesmal wieder Whiskey Cola.
Tom sah auch wenig begeistert aus, was auch kein Wunder war, nachdem die Frau, auf die er stand erst mit einem anderen geküsst hatte vor seinen Augen und nun wieder zu dem nächsten abhaute.
Doch wie es nun mal sein Job war richtete er ihr ihr Getränk und stellte es auf den Tisch neben Sitrith’ Platz. Auch Lunara setzte sich nun auf den Stuhl neben ihn, sie sah, dass er sie immer noch anschaute, doch er schwieg. Er sah müde aus, mitgenommen, der Tag hatte wohl auch bei ihm seine Spuren hinterlassen, zumindest die Kämpfe.
Sie beide schwiegen, nach paar Minuten drehte Lunara den Kopf weg und rührte mit ihrem Strohhalm in ihrem Getränk. Sie wusste in diesem Moment nicht, was sie sagen sollte. Teils hatte sie so etwas, was man ein schlechtes Gewissen nennen könnte, doch andererseits war sie auch etwas sauer, da er ja dran Schuld war, dass es überhaupt soweit kam. Hätte er nicht wieder mit diesem bescheuerten Kampf angefangen. Wenn, wenn, wenn, was brachten die Fragen eigentlich? Er war ein Dämon verdammt noch mal, zum zweiten Mal an diesem Tage fragte sie sich, was sie denn von ihm erwartete.
„Na, wie ist es ausgegangen?“ fragte sie, um die Stille zu durchbrechen, doch sie konnte es nicht lassen, in ihrer Stimme einen ironischen Unterton mitschwingen zu lassen. Doch innerlich hoffte sie inständig, dass er es ihr nicht übel nahm, was er eben gesehen hatte.
Dann fiel ihr noch etwas ein, durch diese Erkenntnis und dem Einfluss des Alkohols, der sich immer weiter in ihrem Blut verteilte, konnte sie nicht anders, um mal wieder kurz aufzulachen.
„Weißt du was?“ meinte sie und schaute wieder zu ihm herüber.
„Nun sind wir ja doch noch bei unserem eigentlichen Plan für diesen Abend.“
„Was ist los?“ fragte er.
Wie lange war Sitrith denn schon da? Fast schon hatte sie ein schlechtes Gewissen, schüttelte dieses Gefühl dann aber doch ab, schließlich hatte sie nichts getan, sie war ihm keine Rechenschaft schuldig.
Sie erinnerte sich an einen Mann, den sie mal kennen gelernt hatte, der eigentlich auch ganz nett gewesen wäre, wäre er nicht tierisch eifersüchtig gewesen. Sollte sie sich jemals wieder auf eine Beziehung oder so etwas in der Art einlassen, brauchte sie einen Partner, der mit ihr zurecht kam, der es akzeptierte, dass sie ihre Freiheit brauchte. Natürlich hätte sie nicht vor, ihn dann zu betrügen, aber sie wusste, dass sie ein komplizierter Mensch war, der nur zu oft unbedacht aus Situationen heraus handelte, der an einem Tag Anhänglich wie ein junger Welpe sein konnte und am nächsten bereits keinen mehr sehen wollte und allein sein wollte. Das verstanden nicht viele um sie herum, die meisten fühlten sich vor den Kopf gestoßen, wenn sie mal wieder nur alle Tage mal etwas von ihr hörten oder ähnliches.
Vielleicht war das auch einer der Gründe, wieso sie es vorzog in keiner festen Beziehung zu sein, dass sie kommen und gehen konnte wie sie wollte und niemandem Rechenschaft leisten musste für irgendetwas? Sie kannte nur einen, bei dem es schon immer anders gewesen war, bei dem sie nie den Drang hatte so schnell wie möglich abzuhauen, wenn er in ihrer Nähe war, bei dem es ihr nicht egal war, wann er ging und das war Sitrith.
„Tut mir Leid,“ stammelte sie kurz an Ivo gewandt und ließ ihn einfach stehen, in dem sie um ihn herum ging, auf den Dämon zu. Ivo rief ihr noch nach, doch sie ignorierte es einfach. Er tat ihr fast ein bisschen Leid, doch was sollte sie tun? Sie wusste, dass er nur wegen ihr hier war, dass er ihr gefolgt war. Durch diese Erkenntnis fühlte sie sich gleich besser, fast war das nagende Gefühl, welches sie den Abend über gequält hatte vergessen. Es war ihm also doch nicht egal, wie es ihr ging. Sie merkte, wie automatisch ein leichtes Lächeln ihre Mundwinkel umspielte. Inzwischen merkte sie auch den Alkohol, den sie bisher getrunken hatte, der sie nun warm umhüllte und ihren Kopf leicht werden ließ, fast fühte sie sich sogar etwas benommen, schwindlig.
Als sie bei Sitrith ankam merkte sie, dass sie ihr Glas bei Ivo vergessen hatte, doch sie wollte nun nicht mehr umdrehen, um es zu holen. Sie gab Tom ein Zeichen, dass er ihr ein Neues brachte, diesmal wieder Whiskey Cola.
Tom sah auch wenig begeistert aus, was auch kein Wunder war, nachdem die Frau, auf die er stand erst mit einem anderen geküsst hatte vor seinen Augen und nun wieder zu dem nächsten abhaute.
Doch wie es nun mal sein Job war richtete er ihr ihr Getränk und stellte es auf den Tisch neben Sitrith’ Platz. Auch Lunara setzte sich nun auf den Stuhl neben ihn, sie sah, dass er sie immer noch anschaute, doch er schwieg. Er sah müde aus, mitgenommen, der Tag hatte wohl auch bei ihm seine Spuren hinterlassen, zumindest die Kämpfe.
Sie beide schwiegen, nach paar Minuten drehte Lunara den Kopf weg und rührte mit ihrem Strohhalm in ihrem Getränk. Sie wusste in diesem Moment nicht, was sie sagen sollte. Teils hatte sie so etwas, was man ein schlechtes Gewissen nennen könnte, doch andererseits war sie auch etwas sauer, da er ja dran Schuld war, dass es überhaupt soweit kam. Hätte er nicht wieder mit diesem bescheuerten Kampf angefangen. Wenn, wenn, wenn, was brachten die Fragen eigentlich? Er war ein Dämon verdammt noch mal, zum zweiten Mal an diesem Tage fragte sie sich, was sie denn von ihm erwartete.
„Na, wie ist es ausgegangen?“ fragte sie, um die Stille zu durchbrechen, doch sie konnte es nicht lassen, in ihrer Stimme einen ironischen Unterton mitschwingen zu lassen. Doch innerlich hoffte sie inständig, dass er es ihr nicht übel nahm, was er eben gesehen hatte.
Dann fiel ihr noch etwas ein, durch diese Erkenntnis und dem Einfluss des Alkohols, der sich immer weiter in ihrem Blut verteilte, konnte sie nicht anders, um mal wieder kurz aufzulachen.
„Weißt du was?“ meinte sie und schaute wieder zu ihm herüber.
„Nun sind wir ja doch noch bei unserem eigentlichen Plan für diesen Abend.“
Lunara Favell- Demonic Witch
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Re: Pearl's Oyster Bar
Cf.: Der Wald hinter dem Hexenanwesen
Fast schon ein wenig niedergeschlagen beobachtete Sitrith die beiden Gestalten, die sich schlangenartig umeinander wanden. Mit einer leichten Handbewegung ließ Sitrith den Barmann verstehen, dass er ihm noch ein Glas bringen sollte. Als Dämon spürte er nach einem Glas fast nichts. Und wenn er schon mit ansehen musste, wie sich Lunara bei einem anderen Mann das holte, was sie von ihm wohl nicht bekommen hatte – wer verübelte ihr das auch schon? – dann wenigstens nicht nüchtern.
Wieder nahm er einen schluck von der güldenen Flüssigkeit und merkte zufrieden, wie sich der Alkohol langsam durch seine Knochen fraß.
In diesem Moment machte er eine Bewegung bei den beiden in der Ecke aus. Lunara schubste den unbekannten Mann von sich. Warum…? Sie schien ihn doch bemerkt zu haben. Ihre Augen huschten in seine Richtung bevor sie sich auf den Weg zu ihm machte. Ein leichtes Lächeln umspielte ihren geschwungenen Mund und ihre Augen leuchteten. Die Art, wie sie sich bewegte, verriet, dass sie ebenfalls schon ein paar Drinks hinter sich hatte. Sitrith musterte sie stumm. Lunara setzte sich neben ihn und blickte ihn an. Sie sah, im Gegensatz zu ihm, ganz und gar nicht müde aus, doch auch sie sagte nichts.
Die Stille war beruhigend. So viel anders als das, was vor wenigen Minuten im Wald abgelaufen war. War es vielleicht doch unberechtigt gewesen, so einen Hass auf Ryo gehegt zu haben? Vielleicht. Aber Sitrith kannte es nicht anders. Er war bei Seinesgleichen aufgewachsen. Selbst seine Eltern hatten diesen Hang zur Wut gehabt. Es lag im Feuerdämonen-Sein. Genau so, wie die eisige Kälte bei den Eisdämonen verankert war, so konnten Feuerwesen nicht ohne die Wut und den Hass leben. Alle Dämonen hatten ihre Eigenarten. Doch jeder – zumindest sollte er das – verabscheute die Elfen. Die Gründe dafür lagen etliche Jahrtausende zurück. Damals hatte noch Frieden und Eintracht zwischen den Welten geherrscht. Es gab nicht so etwas wie ‚Gut’ und ‚Böse’.
Sitrith erinnerte sich, dass seine Eltern ihm einst diese Geschichte erzählt hatten. Jeder wusste darum. Zumindest die Dämonen. Warum die Elfen nicht? Oder wehrten sie sich einfach gegen die Einsicht, dass auch sie eine böse Seite hatten?
Es war eine Zeit gewesen, in der Dämonen und Elfen gemeinsam nebeneinander geherrscht hatten, in der die Welten vereint waren, man keinen Kontrast dazwischen hatte sehen können. So erzählte man sich. Ein junger Dämon mit Namen Dannato war unsterblich in die junge Elfenkönigin verliebt. Er setzte alles daran, sie für sich zu gewinnen. Und wirklich, nach einiger Zeit hatten sie zusammengefunden. Es gab eine Hochzeit und das Volk freute sich, denn der Friede schien besiegelt zu sein. Denn Dannato war der Sohn des damaligen Dämonenfürsten. Es ging viele Jahre gut mit beiden. Sogar ein Kind kam aus dieser Ehe hervor. Ein kleines Elfenmädchen.
Doch es gab immer eine dunkle Seite der Medaille. Denn das Mädchen wurde krank; und starb. Keiner wusste, wie dies möglich war. Doch die Eltern zerstritten sich. Die Elfenkönigin beschuldigte die Dämonen, sie hätten die Kleine vergiftet, damit sie an die Macht kommen können. Sie holte sich zwei Wachelfen, die sie beschützten. Es ging so weit, dass sie in ihrer Verzweiflung sogar ihren Mann beschuldigte seine eigene Tochter getötet zu haben.
Dannato war am Boden zerstört. Sein Ein und Alles hatte er verloren. Doch er schwor sich Rache an demjenigen, der seiner Tochter dieses Schicksal aufgebürdet hatte. Gegen den Willen Aller forschte er nach dem wahren Mörder. Und er fand ihn, nach Monaten vergeblicher Suche.
Es war der Bruder der Elfenkönigin gewesen. Er hatte schon immer einen Groll auf seine Schwester und die Dämonen gehegt. Und das Kind hätte ihm seine Thronfolge vermasselt. Deswegen hatte er sie mit einer tödlichen Krankheit infiziert. Denn seine Gabe war es gewesen, Krankheiten zu heilen. Keiner hatte gewusst, dass diese Gabe auch zu bösen Zwecken eingesetzt werden konnte. Doch niemand glaubte Dannato. Er wurde aus dem Elfenreich verbannt, dazu, ewig in der dunkelsten Welt zu schmoren und dieses Reich niemals verlassen zu können.
Der Dämon musste mit ansehen, wie seine Frau, seine Liebe, vor seinen Augen starb. Ihr Bruder war dafür verantwortlich gewesen. Und er war es, der die Dämonen für ewig verbannte und ihnen den Krieg erklärte. Die Welten trennten sich und so entstand die Unterwelt. Aus Hass und Rache war sie geschaffen worden. Dannato, der über sie herrschte, schwor sich, diese Vergeltung zu rächen. Er erklärte den Elfen den Krieg, da sie alle nun auf der Seite vom Elfenkönig standen.
Ein Kampf begann, in dem viele ihre Leben lassen mussten. Nicht zuletzt Dannato. Seitdem schürte ein Hass auf die Elfen, den keiner mehr aufzuhalten vermochte.
Doch die Elfen hatten sich mit der Zeit verändert. Sie sahen sich als die Guten. Die Geschichte der Anfänge wurde begraben. Die Schmach wollte sich keiner eingestehen. Es wäre ein Kratzer auf ihrer perfekten Medaille. Aber die Geschichte würde kein Dämon vergessen. Deswegen war auch der alte Elfenkönig gestorben. Er hatte sein Leben geben müssen, so wie Dannato für sein Volk sein Leben hatte geben müssen.
Weiß Gott, es waren wirklich keine noblen Absichten der Dämonen, dass sie alle Elfen für eine Tat, die schon tausende Jahre zurücklag, bestraften. Aber es zeigte, dass auch sie, die sonst immer so friedlich waren, kämpfen konnten und zu Schandtaten bereit waren. Ryo wusste dies wohl nicht. Und wenn, was würde er machen? Er würde nichts tun. So schätzte ihn Sitrith zumindest ein.
Er seufzte leise. Er war es leid, das Mittel zum Zweck zu sein. Er wollte nicht mehr ewig gegen Ariton’s Bitte vorgehen. Auch Dämonen konnten müde werden. Und über 300 Jahre dazu getrieben werden, wieder zurückzukehren waren anstrengend. Dennoch wollte Sitrith keineswegs dort versauern. Die Welt war groß. Zu groß, um nichts von ihr zu sehen. Vielleicht könnte er wieder einmal durch die Unterwelt reisen. Orte besuchen, die er noch nie gesehen hatte. Ihm fiel eine alte Freundin ein. Lilith. Wie lange hatte er sie nicht mehr gesehen? Er musste lächeln. Sie war eine gute Freundin für ihn geworden. Sogar eine kurze Beziehung hatten sie gehabt. Aber vielleicht waren Luftdämonen einfach keine passenden Partner für die Feuerwesen, wie Sitrith eines war.
Trotzdem wollte er sie wiedersehen. Mit ihr zusammen reisen. Vielleicht sogar ihre Eltern finden. Denn so wie es aussah, konnte der Feuerdämon nicht mehr lange hier verweilen.
Lunaras Stimme riss ihn aus seinen seltsamen Gedanken heraus. Sie fragte, wie der Kampf ausgegangen sei. Sit zuckte nur mit den Schultern. „Ist doch egal, nicht wahr?! Eine sinnlose Aktion, die bloß mit Blut und Kraftlosigkeit bezahlt wurden.“
Er blickte auf sein Glas. Es war schon wieder halb leer. Mit einem erneuten Zug war es vollkommen geleert. Das Gebräu nistete sich in ihn ein und wärmte ihn von Innen heraus.
„Es tut mir leid, Lunara“, murmelte er leise. Er wusste, dass es wirklich dumm gewesen war. Dieser Kampf … er war wieder nur eine Impulsreaktion gewesen. Etwas, das er später bereuen würde. Und nun fing er mit dem Bereuen an.
Er war eben doch nicht geschaffen, in der Unterwelt zu sein, zu herrschen, den Platz seiner Eltern einzunehmen. Er war viel zu verweichlicht. Aus fast schon traurigen Augen sah er Lunara an und bat stumm um Verzeihung.
Denn der Dämon in ihm hatte ihn in diesem Moment verlassen.
Fast schon ein wenig niedergeschlagen beobachtete Sitrith die beiden Gestalten, die sich schlangenartig umeinander wanden. Mit einer leichten Handbewegung ließ Sitrith den Barmann verstehen, dass er ihm noch ein Glas bringen sollte. Als Dämon spürte er nach einem Glas fast nichts. Und wenn er schon mit ansehen musste, wie sich Lunara bei einem anderen Mann das holte, was sie von ihm wohl nicht bekommen hatte – wer verübelte ihr das auch schon? – dann wenigstens nicht nüchtern.
Wieder nahm er einen schluck von der güldenen Flüssigkeit und merkte zufrieden, wie sich der Alkohol langsam durch seine Knochen fraß.
In diesem Moment machte er eine Bewegung bei den beiden in der Ecke aus. Lunara schubste den unbekannten Mann von sich. Warum…? Sie schien ihn doch bemerkt zu haben. Ihre Augen huschten in seine Richtung bevor sie sich auf den Weg zu ihm machte. Ein leichtes Lächeln umspielte ihren geschwungenen Mund und ihre Augen leuchteten. Die Art, wie sie sich bewegte, verriet, dass sie ebenfalls schon ein paar Drinks hinter sich hatte. Sitrith musterte sie stumm. Lunara setzte sich neben ihn und blickte ihn an. Sie sah, im Gegensatz zu ihm, ganz und gar nicht müde aus, doch auch sie sagte nichts.
Die Stille war beruhigend. So viel anders als das, was vor wenigen Minuten im Wald abgelaufen war. War es vielleicht doch unberechtigt gewesen, so einen Hass auf Ryo gehegt zu haben? Vielleicht. Aber Sitrith kannte es nicht anders. Er war bei Seinesgleichen aufgewachsen. Selbst seine Eltern hatten diesen Hang zur Wut gehabt. Es lag im Feuerdämonen-Sein. Genau so, wie die eisige Kälte bei den Eisdämonen verankert war, so konnten Feuerwesen nicht ohne die Wut und den Hass leben. Alle Dämonen hatten ihre Eigenarten. Doch jeder – zumindest sollte er das – verabscheute die Elfen. Die Gründe dafür lagen etliche Jahrtausende zurück. Damals hatte noch Frieden und Eintracht zwischen den Welten geherrscht. Es gab nicht so etwas wie ‚Gut’ und ‚Böse’.
Sitrith erinnerte sich, dass seine Eltern ihm einst diese Geschichte erzählt hatten. Jeder wusste darum. Zumindest die Dämonen. Warum die Elfen nicht? Oder wehrten sie sich einfach gegen die Einsicht, dass auch sie eine böse Seite hatten?
Es war eine Zeit gewesen, in der Dämonen und Elfen gemeinsam nebeneinander geherrscht hatten, in der die Welten vereint waren, man keinen Kontrast dazwischen hatte sehen können. So erzählte man sich. Ein junger Dämon mit Namen Dannato war unsterblich in die junge Elfenkönigin verliebt. Er setzte alles daran, sie für sich zu gewinnen. Und wirklich, nach einiger Zeit hatten sie zusammengefunden. Es gab eine Hochzeit und das Volk freute sich, denn der Friede schien besiegelt zu sein. Denn Dannato war der Sohn des damaligen Dämonenfürsten. Es ging viele Jahre gut mit beiden. Sogar ein Kind kam aus dieser Ehe hervor. Ein kleines Elfenmädchen.
Doch es gab immer eine dunkle Seite der Medaille. Denn das Mädchen wurde krank; und starb. Keiner wusste, wie dies möglich war. Doch die Eltern zerstritten sich. Die Elfenkönigin beschuldigte die Dämonen, sie hätten die Kleine vergiftet, damit sie an die Macht kommen können. Sie holte sich zwei Wachelfen, die sie beschützten. Es ging so weit, dass sie in ihrer Verzweiflung sogar ihren Mann beschuldigte seine eigene Tochter getötet zu haben.
Dannato war am Boden zerstört. Sein Ein und Alles hatte er verloren. Doch er schwor sich Rache an demjenigen, der seiner Tochter dieses Schicksal aufgebürdet hatte. Gegen den Willen Aller forschte er nach dem wahren Mörder. Und er fand ihn, nach Monaten vergeblicher Suche.
Es war der Bruder der Elfenkönigin gewesen. Er hatte schon immer einen Groll auf seine Schwester und die Dämonen gehegt. Und das Kind hätte ihm seine Thronfolge vermasselt. Deswegen hatte er sie mit einer tödlichen Krankheit infiziert. Denn seine Gabe war es gewesen, Krankheiten zu heilen. Keiner hatte gewusst, dass diese Gabe auch zu bösen Zwecken eingesetzt werden konnte. Doch niemand glaubte Dannato. Er wurde aus dem Elfenreich verbannt, dazu, ewig in der dunkelsten Welt zu schmoren und dieses Reich niemals verlassen zu können.
Der Dämon musste mit ansehen, wie seine Frau, seine Liebe, vor seinen Augen starb. Ihr Bruder war dafür verantwortlich gewesen. Und er war es, der die Dämonen für ewig verbannte und ihnen den Krieg erklärte. Die Welten trennten sich und so entstand die Unterwelt. Aus Hass und Rache war sie geschaffen worden. Dannato, der über sie herrschte, schwor sich, diese Vergeltung zu rächen. Er erklärte den Elfen den Krieg, da sie alle nun auf der Seite vom Elfenkönig standen.
Ein Kampf begann, in dem viele ihre Leben lassen mussten. Nicht zuletzt Dannato. Seitdem schürte ein Hass auf die Elfen, den keiner mehr aufzuhalten vermochte.
Doch die Elfen hatten sich mit der Zeit verändert. Sie sahen sich als die Guten. Die Geschichte der Anfänge wurde begraben. Die Schmach wollte sich keiner eingestehen. Es wäre ein Kratzer auf ihrer perfekten Medaille. Aber die Geschichte würde kein Dämon vergessen. Deswegen war auch der alte Elfenkönig gestorben. Er hatte sein Leben geben müssen, so wie Dannato für sein Volk sein Leben hatte geben müssen.
Weiß Gott, es waren wirklich keine noblen Absichten der Dämonen, dass sie alle Elfen für eine Tat, die schon tausende Jahre zurücklag, bestraften. Aber es zeigte, dass auch sie, die sonst immer so friedlich waren, kämpfen konnten und zu Schandtaten bereit waren. Ryo wusste dies wohl nicht. Und wenn, was würde er machen? Er würde nichts tun. So schätzte ihn Sitrith zumindest ein.
Er seufzte leise. Er war es leid, das Mittel zum Zweck zu sein. Er wollte nicht mehr ewig gegen Ariton’s Bitte vorgehen. Auch Dämonen konnten müde werden. Und über 300 Jahre dazu getrieben werden, wieder zurückzukehren waren anstrengend. Dennoch wollte Sitrith keineswegs dort versauern. Die Welt war groß. Zu groß, um nichts von ihr zu sehen. Vielleicht könnte er wieder einmal durch die Unterwelt reisen. Orte besuchen, die er noch nie gesehen hatte. Ihm fiel eine alte Freundin ein. Lilith. Wie lange hatte er sie nicht mehr gesehen? Er musste lächeln. Sie war eine gute Freundin für ihn geworden. Sogar eine kurze Beziehung hatten sie gehabt. Aber vielleicht waren Luftdämonen einfach keine passenden Partner für die Feuerwesen, wie Sitrith eines war.
Trotzdem wollte er sie wiedersehen. Mit ihr zusammen reisen. Vielleicht sogar ihre Eltern finden. Denn so wie es aussah, konnte der Feuerdämon nicht mehr lange hier verweilen.
Lunaras Stimme riss ihn aus seinen seltsamen Gedanken heraus. Sie fragte, wie der Kampf ausgegangen sei. Sit zuckte nur mit den Schultern. „Ist doch egal, nicht wahr?! Eine sinnlose Aktion, die bloß mit Blut und Kraftlosigkeit bezahlt wurden.“
Er blickte auf sein Glas. Es war schon wieder halb leer. Mit einem erneuten Zug war es vollkommen geleert. Das Gebräu nistete sich in ihn ein und wärmte ihn von Innen heraus.
„Es tut mir leid, Lunara“, murmelte er leise. Er wusste, dass es wirklich dumm gewesen war. Dieser Kampf … er war wieder nur eine Impulsreaktion gewesen. Etwas, das er später bereuen würde. Und nun fing er mit dem Bereuen an.
Er war eben doch nicht geschaffen, in der Unterwelt zu sein, zu herrschen, den Platz seiner Eltern einzunehmen. Er war viel zu verweichlicht. Aus fast schon traurigen Augen sah er Lunara an und bat stumm um Verzeihung.
Denn der Dämon in ihm hatte ihn in diesem Moment verlassen.
Sitrith- Towering Inferno
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Re: Pearl's Oyster Bar
Sitrith antwortete nicht gleich, er schien in Gedanken zu sein, schien weit weg zu sein. Über was er wohl nachdachte? Lunara starrte weiterhin in ihr Getränk.
„Ist doch egal, nicht wahr? Eine sinnlose Aktion, die bloß mit Blut und Kraftlosigkeit bezahlt wurde,“ antwortete er schließlich nur, dann entschuldigte er sich bei ihr. Sie spürte, dass sein Blick wieder auf ihr ruhte, zögernd drehte sie auch ihren Kopf wieder zu ihm, damit sie ihn ansehen konnte, seine Augen wirkten irgendwie traurig, sie sah, dass er sie damit stumm um Verzeihung bat. Es musste am Alkohol liegen, nach ihren vier Getränken war ihr nun doch leicht schwindlig zumute, denn dieser Anblick, wie er fast schon traurig aussah, versetzte ihr einen Stich, Tränen bildeten sich in ihren Augen, deshalb drehte sie den Kopf schnell wieder weg und beobachtete Tom dabei, der gerade ein Bier nach dem anderen zapfte.
„Kein Stress, ich bin dir nicht böse, solange du nicht gleich den nächsten hier vermöbelst.“ Dies sollte scherzhaft rüber kommen, um die Situation zu lockern, doch es klang viel zu trocken. Lunara war schon froh genug, dass sich ihre Stimme fester anhörte, wie sie sich gerade fühlte.
„War nicht so gemeint,“ sagte sie schließlich und bestellte bei Tom das nächste Whiskey-Cola, obwohl das Schwindelgefühl weiterhin wuchs.
In der Kneipe war es inzwischen stickig und viel zu warm, oder lag auch das am Alkohol? Lunara umfasste mit beiden Händen ihre Haare, als wollte sie sie zu einem Pferdeschwanz binden, ließ sie danach aber wieder los, damit sie über ihren Rücken fielen, dies verschaffte ihr wenigstens ein bisschen Luft in ihrem Nacken.
Nun gerade wäre ein Kurzhaarschnitt ganz praktisch, dachte sie sich, während sie einen weiteren Schluck aus ihrem Glas trank. Sie dachte über die unzähligen Abende nach, an denen sie schon hier war, hier an ihrem Stammplatz an der Bar weiter vorne. Hier hatte sie schon den ein oder anderen Mann abgeschleppt, aber auch die ein oder andere Freundschaft geschlossen und das ein oder andere Problem im Alkohol ertränkt. Im Prinzip könnte man meinen, ihr Leben sei armselig, aber es ist es nicht, sie wollte es gar nicht anders. Wenn sie da wieder an den Unterschied zu ihrer Schwester dachte, die in ihrem gesamten Leben bisher ein einziges Mal mit ihr hier war, das aber auch nur, weil sie sie zuvor Stundenlang bearbeitet hatte und seitdem sich nie wieder von ihr dazu überreden lässt, sie in eine Bar zu begleiten. Nun ut, damals war es für ihre Schwester auch nicht optimal gelaufen. Während es für Lunara einer der Abende war, an denen sie leer ausging, lernte ihre Schwester wieder einen Mann kennen, in den sie sich wie so oft unsterblich verliebte, der aber nach einer Nacht nichts mehr von ihr wissen wollte. Lunara hatte fast das Gefühl, dass sie seitdem ihr die Schuld daran gab, aber das war Schwachsinn. Sie hatte sie überredet mitzukommen, um etwas zu trinken und nicht dazu, wieder einmal auf den erst besten Kerl hereinzufallen, der sie ansprach. Ja, Lunara teilte viele Erinnerungen mit dieser Bar, gute, wie auch schlechte. Sie konnte sich auch nur zu gut daran erinnern, wie sie hier mal jemand in ein Gespräch verwickeln wollte über Hexen und schwarze Magie, was sie davon hielte, ob sie an so etwas glaubte. Leicht schüttelte sie ihren Kopf bei dieser Erinnerung, das war wirklich Ironie pur. Damals hatte sie, ebenfalls nach ein paar Cocktails, einfach heraus gesagt: „Na klar glaube ich dran, ich bin eine. Soll ich dich verhexen?“ Zum Glück hatte der Kerl damals gedacht, sie erlaube sich einen Scherz mit ihm, oder er hielt sie einfach für verrückt.
Lunara nahm einen weiteren Schluck, als sie das Glas wieder abstellen wollte, stieß sie beim Hand zurück ziehen mit der Hand dagegen und es kippte um.
„Oh verdammt,“ stieß sie aus und stand auf, während die braune Flüssigkeit den Tisch entlang rann und herunter tropfte auf den Stuhl, auf dem sie bis eben gesessen hatte. So etwas konnte auch wieder nur ihr passieren, schon spürte sie alle Blicke der gesamten Anwesenden in ihrem Rücken haften. Als würde sie das stören. Tom streckte ihr natürlich sofort eine Küchenrolle entgegen, welche sie ergriff und die Sauerrei aufwischte. Danach setzte sie sich wieder hin und bestellte sich etwas Neues.
Dann erinnerte sie sich wieder daran, dass sie nicht alleine war.
Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass es inzwischen doch schon später war, sie war länger hier drinnen, als es ihr vorkam. Mühsam unterdrückte sie ein Gähnen. Die andere Seite des Alkohols, teils macht er einem aufgedreht und munter, teils legt er seine bleierne Schwere um einem, die einem müde werden lässt, immer im Wechsel.
Ohne nachzudenken legte sie ihren Kopf auf Sitrith’ Schulter, während sie immer noch versuchte das Gähnen zu unterdrücken.
„Ist doch egal, nicht wahr? Eine sinnlose Aktion, die bloß mit Blut und Kraftlosigkeit bezahlt wurde,“ antwortete er schließlich nur, dann entschuldigte er sich bei ihr. Sie spürte, dass sein Blick wieder auf ihr ruhte, zögernd drehte sie auch ihren Kopf wieder zu ihm, damit sie ihn ansehen konnte, seine Augen wirkten irgendwie traurig, sie sah, dass er sie damit stumm um Verzeihung bat. Es musste am Alkohol liegen, nach ihren vier Getränken war ihr nun doch leicht schwindlig zumute, denn dieser Anblick, wie er fast schon traurig aussah, versetzte ihr einen Stich, Tränen bildeten sich in ihren Augen, deshalb drehte sie den Kopf schnell wieder weg und beobachtete Tom dabei, der gerade ein Bier nach dem anderen zapfte.
„Kein Stress, ich bin dir nicht böse, solange du nicht gleich den nächsten hier vermöbelst.“ Dies sollte scherzhaft rüber kommen, um die Situation zu lockern, doch es klang viel zu trocken. Lunara war schon froh genug, dass sich ihre Stimme fester anhörte, wie sie sich gerade fühlte.
„War nicht so gemeint,“ sagte sie schließlich und bestellte bei Tom das nächste Whiskey-Cola, obwohl das Schwindelgefühl weiterhin wuchs.
In der Kneipe war es inzwischen stickig und viel zu warm, oder lag auch das am Alkohol? Lunara umfasste mit beiden Händen ihre Haare, als wollte sie sie zu einem Pferdeschwanz binden, ließ sie danach aber wieder los, damit sie über ihren Rücken fielen, dies verschaffte ihr wenigstens ein bisschen Luft in ihrem Nacken.
Nun gerade wäre ein Kurzhaarschnitt ganz praktisch, dachte sie sich, während sie einen weiteren Schluck aus ihrem Glas trank. Sie dachte über die unzähligen Abende nach, an denen sie schon hier war, hier an ihrem Stammplatz an der Bar weiter vorne. Hier hatte sie schon den ein oder anderen Mann abgeschleppt, aber auch die ein oder andere Freundschaft geschlossen und das ein oder andere Problem im Alkohol ertränkt. Im Prinzip könnte man meinen, ihr Leben sei armselig, aber es ist es nicht, sie wollte es gar nicht anders. Wenn sie da wieder an den Unterschied zu ihrer Schwester dachte, die in ihrem gesamten Leben bisher ein einziges Mal mit ihr hier war, das aber auch nur, weil sie sie zuvor Stundenlang bearbeitet hatte und seitdem sich nie wieder von ihr dazu überreden lässt, sie in eine Bar zu begleiten. Nun ut, damals war es für ihre Schwester auch nicht optimal gelaufen. Während es für Lunara einer der Abende war, an denen sie leer ausging, lernte ihre Schwester wieder einen Mann kennen, in den sie sich wie so oft unsterblich verliebte, der aber nach einer Nacht nichts mehr von ihr wissen wollte. Lunara hatte fast das Gefühl, dass sie seitdem ihr die Schuld daran gab, aber das war Schwachsinn. Sie hatte sie überredet mitzukommen, um etwas zu trinken und nicht dazu, wieder einmal auf den erst besten Kerl hereinzufallen, der sie ansprach. Ja, Lunara teilte viele Erinnerungen mit dieser Bar, gute, wie auch schlechte. Sie konnte sich auch nur zu gut daran erinnern, wie sie hier mal jemand in ein Gespräch verwickeln wollte über Hexen und schwarze Magie, was sie davon hielte, ob sie an so etwas glaubte. Leicht schüttelte sie ihren Kopf bei dieser Erinnerung, das war wirklich Ironie pur. Damals hatte sie, ebenfalls nach ein paar Cocktails, einfach heraus gesagt: „Na klar glaube ich dran, ich bin eine. Soll ich dich verhexen?“ Zum Glück hatte der Kerl damals gedacht, sie erlaube sich einen Scherz mit ihm, oder er hielt sie einfach für verrückt.
Lunara nahm einen weiteren Schluck, als sie das Glas wieder abstellen wollte, stieß sie beim Hand zurück ziehen mit der Hand dagegen und es kippte um.
„Oh verdammt,“ stieß sie aus und stand auf, während die braune Flüssigkeit den Tisch entlang rann und herunter tropfte auf den Stuhl, auf dem sie bis eben gesessen hatte. So etwas konnte auch wieder nur ihr passieren, schon spürte sie alle Blicke der gesamten Anwesenden in ihrem Rücken haften. Als würde sie das stören. Tom streckte ihr natürlich sofort eine Küchenrolle entgegen, welche sie ergriff und die Sauerrei aufwischte. Danach setzte sie sich wieder hin und bestellte sich etwas Neues.
Dann erinnerte sie sich wieder daran, dass sie nicht alleine war.
Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass es inzwischen doch schon später war, sie war länger hier drinnen, als es ihr vorkam. Mühsam unterdrückte sie ein Gähnen. Die andere Seite des Alkohols, teils macht er einem aufgedreht und munter, teils legt er seine bleierne Schwere um einem, die einem müde werden lässt, immer im Wechsel.
Ohne nachzudenken legte sie ihren Kopf auf Sitrith’ Schulter, während sie immer noch versuchte das Gähnen zu unterdrücken.
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Re: Pearl's Oyster Bar
Endlich hob Lunara ihre blauen Augen von ihrem Glas. Sie sagte, sie sei nicht böse. Immerhin etwas. Doch der trockene Tonfall irritierte Sitrith. Sie schien wirklich verletzt zu sein. Er sah eine kleine Träne in ihrem Auge, bevor sie ihren Kopf wieder herumdrehte. Sitrith seufzte abermals. Es war alles so irreal, so falsch. Hier saß er, als Dämon unter den Menschen. Gemeinsam mit einer Hexe.
Als wäre das nicht noch genug, war dort draußen auch noch Ariton. Und seine alte Freundin Leraje. Er schüttelte den Kopf. Es war ja doch nichts daran zu ändern. An seiner Herkunft. Und er war glücklich damit. Meistens…
Ein ironisches Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. Wie dumm die Menschen doch waren, dass sie nichts spürten. Die Bedrohung, die im Raum lag. Denn wenngleich Sitrith müde war, er strahlte immer noch eine dunkle Aura aus. Zu dunkel, als dass man sie nicht spürte. Und auch Luanra hatte etwas Dunkles an sich, auch wenn es nicht so stark war, wie bei Sitrith. Sie könnte jederzeit der bösen Seite entsagen, wenn sie nur den Willen dazu hatte. Er nicht. Er war so geboren worden und er würde es bleiben.
Ein raues Lachen verließ seine Kehle. Schon wieder musste er an diesen kleinen Eisdämon denken. Wo er jetzt wohl mit seiner allerliebsten Prinzessin war? Zu schade, dass sie die Dämonenwelt noch nicht besucht hatte. Ein wenig Angst tat ihrer trotzigen Art vielleicht auch gut. Sitrith gähnte leicht. Wie viele Tage hatte er schon nicht mehr geschlafen? Es war zwar kein unbedingtes Muss für ihn, aber es würde seine Kräfte zurückbringen.
Als er einen kurzen Seitenblick auf Lunara warf, sah er, dass auch sie gähnte. Doch ihre Augen starrten ins Nichts. Als würde sie irgendwo in der Welt der Vergangenheit festhängen. Ihre braunen Haare standen ein wenig wild vom Kopf, was zum einen von ihrer kleinen Freizeitaktivität herrührte und zum anderen von ihrem Besuch im Wald.
Abwesend zupfte Sitrith ihr ein paar Blätter aus den Haaren und warf sie auf den Boden, bevor er sich wieder gerade hinsetzte und seinen Blick durch den Raum schweifen ließ. Der Kerl, der noch vor wenigen Minuten an ihr geklebt hatte, wie eine Fliege an der Mückenlampe, stand immer noch verdattert im Raum. Sitrith sah, wie sich seine Augen verengten und er Anstalten machte, zu Lunara und dem Dämon rüber zu gehen. Doch dann begegnete er Sitrith’ Blick. Es lag weder Wut noch Bedrohung darin. Bloß eine stumme Warnung. Das reichte dem Menschen wohl schon, denn er verließ fluchtartig den Raum. Lunara schien davon nichts mitbekommen zu haben, denn sie saß immer noch unverändert auf ihrem Stuhl.
Immer wieder fielen ihr kurz die Augen zu, bevor sie einen kleinen Schluck aus ihrem Glas nahm und den Inhalt beim Abstellen verschüttete. Sofort schien sie hellwach und wischte die Flüssigkeit mit einer Papierrolle auf.
Ein paar Tropfen waren ihr auf ihrem Shirt gelandet und vom Tresen lief ein kleines Rinnsal auf den Boden. Unmerklich ließ Sitrith seinen Fuß auf den Boden sinken und trocknete ihn. Als wirklich alles fort war, bestellte sich Lunara schon wieder ei neues Getränk und trank es aus. Sitrith hatte gar nicht bemerkt, dass es schon dämmerte, als er dann aus einem Fenster blickte. Wirklich, die Nacht brach herein. Er spürte, wie Lunara ihren Kopf auf seine Schulter legte und ihre Augen langsam zufielen. Er lächelte und legte ihr einen Arm um die Taille. Schweißperlen standen ihr auf der Stirn. Der Dämon bemühte sich, nicht allzu viel Hitze aus zu strahlen und fuhr vorsichtig von ihrer Stirn über ihre Wange, um eine verirrte Haarsträhne aus ihrem Gesicht zu streichen.
„Wie wäre es, wenn wir zu dir nach Hause gehen, hm?! Bevor du mir noch einschläfst“, flüsterte er leise. Sie nickte nur schläfrig, das genügte. Sitrith bezahlte alles und lief dann, Lunara mehr tragend als stützend, aus der Bar heraus.
Er rief ein Taxi herbei und stieg mit ihr ein. Nach wenigen Minuten kam auch schon das Haus in Sicht und die beiden stiegen aus. Auch Sitrith wurde zunehmend schläfriger.
Tbc.: Das Haus der Hexenschwestern
Als wäre das nicht noch genug, war dort draußen auch noch Ariton. Und seine alte Freundin Leraje. Er schüttelte den Kopf. Es war ja doch nichts daran zu ändern. An seiner Herkunft. Und er war glücklich damit. Meistens…
Ein ironisches Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. Wie dumm die Menschen doch waren, dass sie nichts spürten. Die Bedrohung, die im Raum lag. Denn wenngleich Sitrith müde war, er strahlte immer noch eine dunkle Aura aus. Zu dunkel, als dass man sie nicht spürte. Und auch Luanra hatte etwas Dunkles an sich, auch wenn es nicht so stark war, wie bei Sitrith. Sie könnte jederzeit der bösen Seite entsagen, wenn sie nur den Willen dazu hatte. Er nicht. Er war so geboren worden und er würde es bleiben.
Ein raues Lachen verließ seine Kehle. Schon wieder musste er an diesen kleinen Eisdämon denken. Wo er jetzt wohl mit seiner allerliebsten Prinzessin war? Zu schade, dass sie die Dämonenwelt noch nicht besucht hatte. Ein wenig Angst tat ihrer trotzigen Art vielleicht auch gut. Sitrith gähnte leicht. Wie viele Tage hatte er schon nicht mehr geschlafen? Es war zwar kein unbedingtes Muss für ihn, aber es würde seine Kräfte zurückbringen.
Als er einen kurzen Seitenblick auf Lunara warf, sah er, dass auch sie gähnte. Doch ihre Augen starrten ins Nichts. Als würde sie irgendwo in der Welt der Vergangenheit festhängen. Ihre braunen Haare standen ein wenig wild vom Kopf, was zum einen von ihrer kleinen Freizeitaktivität herrührte und zum anderen von ihrem Besuch im Wald.
Abwesend zupfte Sitrith ihr ein paar Blätter aus den Haaren und warf sie auf den Boden, bevor er sich wieder gerade hinsetzte und seinen Blick durch den Raum schweifen ließ. Der Kerl, der noch vor wenigen Minuten an ihr geklebt hatte, wie eine Fliege an der Mückenlampe, stand immer noch verdattert im Raum. Sitrith sah, wie sich seine Augen verengten und er Anstalten machte, zu Lunara und dem Dämon rüber zu gehen. Doch dann begegnete er Sitrith’ Blick. Es lag weder Wut noch Bedrohung darin. Bloß eine stumme Warnung. Das reichte dem Menschen wohl schon, denn er verließ fluchtartig den Raum. Lunara schien davon nichts mitbekommen zu haben, denn sie saß immer noch unverändert auf ihrem Stuhl.
Immer wieder fielen ihr kurz die Augen zu, bevor sie einen kleinen Schluck aus ihrem Glas nahm und den Inhalt beim Abstellen verschüttete. Sofort schien sie hellwach und wischte die Flüssigkeit mit einer Papierrolle auf.
Ein paar Tropfen waren ihr auf ihrem Shirt gelandet und vom Tresen lief ein kleines Rinnsal auf den Boden. Unmerklich ließ Sitrith seinen Fuß auf den Boden sinken und trocknete ihn. Als wirklich alles fort war, bestellte sich Lunara schon wieder ei neues Getränk und trank es aus. Sitrith hatte gar nicht bemerkt, dass es schon dämmerte, als er dann aus einem Fenster blickte. Wirklich, die Nacht brach herein. Er spürte, wie Lunara ihren Kopf auf seine Schulter legte und ihre Augen langsam zufielen. Er lächelte und legte ihr einen Arm um die Taille. Schweißperlen standen ihr auf der Stirn. Der Dämon bemühte sich, nicht allzu viel Hitze aus zu strahlen und fuhr vorsichtig von ihrer Stirn über ihre Wange, um eine verirrte Haarsträhne aus ihrem Gesicht zu streichen.
„Wie wäre es, wenn wir zu dir nach Hause gehen, hm?! Bevor du mir noch einschläfst“, flüsterte er leise. Sie nickte nur schläfrig, das genügte. Sitrith bezahlte alles und lief dann, Lunara mehr tragend als stützend, aus der Bar heraus.
Er rief ein Taxi herbei und stieg mit ihr ein. Nach wenigen Minuten kam auch schon das Haus in Sicht und die beiden stiegen aus. Auch Sitrith wurde zunehmend schläfriger.
Tbc.: Das Haus der Hexenschwestern
Sitrith- Towering Inferno
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Re: Pearl's Oyster Bar
Anfangs hatte Lunara etwas Angst, dass er ihren Kopf mit einer Bewegung der Schulter einfach abschütteln könnte, aber nichts dergleichen geschah, er legte nur einen Arm um ihre Taille. Nun schwitze sie zwar noch mehr als zuvor, aber sie fühlte sich wohl, geborgen. Der Dämon strich ihr von ihrer Stirn über ihre Wange eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die sich dort hin verirrt hatte.
Für einen kurzen Moment schloss Lunara die Augen, einfach nur um diesen Moment zu genießen. Hier in Sitrith‘ Nähe fühlte sie sich so wohl, fast zu wohl, so in seinem Arm hätte sie es den ganze Abend ausgehalten.
„Wie wäre es, wenn wir zu dir nach Hause gehen, hm?! Bevor du mir noch einschläfst,“ vernahm sie ein leises Flüstern von ihm.
Lunara nickte nur, schon rief er Tom herbei, um alles zu bezahlen und hob sie mit sich von ihrem Stuhl, als er aufstand. Normalerweise ließ sich Lunara nicht gerne einladen, das hatte für sie so eine Atmosphäre, dass man demjenigen dann etwas schuldig wäre, aber in diesem Moment war sie zu müde und benommen, um Einspruch zu erteilen und außerdem war es ihr bei ihm egal, sie wusste, dass er von ihr dafür nichts verlangte.
Beim hinausgingen trug er sie schon fast. Normalerweise hätte sich nun alles in ihr gesträubt, aber auch diesmal ließ sie es einfach zu, machte keine Anstalten sich dagegen zu wehren.
Wieder kam ihr eine alte Szene in den Kopf.
Es lag schon ein paar viele Jahre zurück, zum Glück. An diesem Abend hatte sie einen Totalabsturz, die wusste nicht einmal mehr, wieviel sie da getrunken hatte, auf jeden Fall viel zu viel, abseits von gut und böse. Sie konnte sich auch nicht mehr daran erinnern, was der Anlass war, wieso sie sich so dem Alkohol hingab, wahrscheinlich war sie einfach mal wieder wütend gewesen.
An diesem Abend lernte sie auch wie an so vielen zuvor einen jungen Herren kennen, anfangs lief es gut, aber irgendwann war sie einfach zu besoffen, um auch noch irgendetwas mitzubekommen, oder zu tun. Dieser Mann hatte sie damals auch hinaus tragen müssen und sie schämte sich bis heute dafür, sich vor einem Mann so gehen zu lassen. An diesem Tag hatte sie sich geschworen, sich nie wieder von einem Mann einfach so hinausschleppen zu lassen, schon alleine, um ihr Ego nicht noch mehr anzuknacksen, doch heute wurde ihr Schwur gebrochen und es störte sie nicht einmal.
Sie musste sich eingestehen, dass sie sich auch in diesem Moment noch viel zu wohl fühlte.
Als sie das Gebäude verließen, kam ihr ein Schwung kühle Luft entgegen, Lunara sog sie tief ein. Es tat gut, aus dem stickigen Raum draußen zu sein. Der Regen hatte inzwischen aufgehört, doch es roch noch überall danach. Sie mochte diesen Geruch. Während sie so draußen standen und warteten, dass ein Taxi ihren Weg kreuzte, schmiegte sich Lunara etwas näher an Sitrith heran. Sie war aber darauf bedacht, dass es so wirkte, als sei sie einfach nur müde, auch wenn sie in diesem Moment wieder fit war, sobald sie wieder an der frischen Luft war. Aber in diesem Moment kam auch schon ein Taxi angefahren, welches Sitrith herbei rief und sie beide einstiegen.
Lunara schaute hinaus, sie beobachtete die Bäume um sich herum, an denen sie vorbei fuhren, ab und an entdeckte sie auch ein paar Menschen, die entweder auf dem Heimweg waren, oder auf dem Weg zur nächsten Party.
Sitrith schien auch etwas müde zu sein, aus den Augenwinkeln beobachtete sie auch ihn, wie er da still dasaß und vor sich hin schaute. So wirkte er irgendwie süß, zwar blieb seine schwarze Ausstrahlung bestehen, die fast jeder Dämon besaß, aber er hatte so etwas warmes an sich, sie wusste nicht, wie sie es ausdrücken sollte. Wenigte Minuten später kam das Taxi bereits wieder zum stehen, sie waren vor ihrem Haus angekommen. Sie stiegen aus und machten ein paar Schritte darauf zu. Drinnen war noch alles dunkel, das hieß, dass ihre Schwester noch nicht zu Hause war. Wo sich diese wohl herumtrieb?
Sie kramte ihren Schlüssel aus ihrer Tasche und schloss die Türe auf, dann drehte sie sich nach Sitrith um, er stand direkt hinter ihr. Eine leichte Nervosität erfüllte sie, wieso, das wusste sie selbst nicht.
Tbc: Das Haus der Hexenschwestern
Für einen kurzen Moment schloss Lunara die Augen, einfach nur um diesen Moment zu genießen. Hier in Sitrith‘ Nähe fühlte sie sich so wohl, fast zu wohl, so in seinem Arm hätte sie es den ganze Abend ausgehalten.
„Wie wäre es, wenn wir zu dir nach Hause gehen, hm?! Bevor du mir noch einschläfst,“ vernahm sie ein leises Flüstern von ihm.
Lunara nickte nur, schon rief er Tom herbei, um alles zu bezahlen und hob sie mit sich von ihrem Stuhl, als er aufstand. Normalerweise ließ sich Lunara nicht gerne einladen, das hatte für sie so eine Atmosphäre, dass man demjenigen dann etwas schuldig wäre, aber in diesem Moment war sie zu müde und benommen, um Einspruch zu erteilen und außerdem war es ihr bei ihm egal, sie wusste, dass er von ihr dafür nichts verlangte.
Beim hinausgingen trug er sie schon fast. Normalerweise hätte sich nun alles in ihr gesträubt, aber auch diesmal ließ sie es einfach zu, machte keine Anstalten sich dagegen zu wehren.
Wieder kam ihr eine alte Szene in den Kopf.
Es lag schon ein paar viele Jahre zurück, zum Glück. An diesem Abend hatte sie einen Totalabsturz, die wusste nicht einmal mehr, wieviel sie da getrunken hatte, auf jeden Fall viel zu viel, abseits von gut und böse. Sie konnte sich auch nicht mehr daran erinnern, was der Anlass war, wieso sie sich so dem Alkohol hingab, wahrscheinlich war sie einfach mal wieder wütend gewesen.
An diesem Abend lernte sie auch wie an so vielen zuvor einen jungen Herren kennen, anfangs lief es gut, aber irgendwann war sie einfach zu besoffen, um auch noch irgendetwas mitzubekommen, oder zu tun. Dieser Mann hatte sie damals auch hinaus tragen müssen und sie schämte sich bis heute dafür, sich vor einem Mann so gehen zu lassen. An diesem Tag hatte sie sich geschworen, sich nie wieder von einem Mann einfach so hinausschleppen zu lassen, schon alleine, um ihr Ego nicht noch mehr anzuknacksen, doch heute wurde ihr Schwur gebrochen und es störte sie nicht einmal.
Sie musste sich eingestehen, dass sie sich auch in diesem Moment noch viel zu wohl fühlte.
Als sie das Gebäude verließen, kam ihr ein Schwung kühle Luft entgegen, Lunara sog sie tief ein. Es tat gut, aus dem stickigen Raum draußen zu sein. Der Regen hatte inzwischen aufgehört, doch es roch noch überall danach. Sie mochte diesen Geruch. Während sie so draußen standen und warteten, dass ein Taxi ihren Weg kreuzte, schmiegte sich Lunara etwas näher an Sitrith heran. Sie war aber darauf bedacht, dass es so wirkte, als sei sie einfach nur müde, auch wenn sie in diesem Moment wieder fit war, sobald sie wieder an der frischen Luft war. Aber in diesem Moment kam auch schon ein Taxi angefahren, welches Sitrith herbei rief und sie beide einstiegen.
Lunara schaute hinaus, sie beobachtete die Bäume um sich herum, an denen sie vorbei fuhren, ab und an entdeckte sie auch ein paar Menschen, die entweder auf dem Heimweg waren, oder auf dem Weg zur nächsten Party.
Sitrith schien auch etwas müde zu sein, aus den Augenwinkeln beobachtete sie auch ihn, wie er da still dasaß und vor sich hin schaute. So wirkte er irgendwie süß, zwar blieb seine schwarze Ausstrahlung bestehen, die fast jeder Dämon besaß, aber er hatte so etwas warmes an sich, sie wusste nicht, wie sie es ausdrücken sollte. Wenigte Minuten später kam das Taxi bereits wieder zum stehen, sie waren vor ihrem Haus angekommen. Sie stiegen aus und machten ein paar Schritte darauf zu. Drinnen war noch alles dunkel, das hieß, dass ihre Schwester noch nicht zu Hause war. Wo sich diese wohl herumtrieb?
Sie kramte ihren Schlüssel aus ihrer Tasche und schloss die Türe auf, dann drehte sie sich nach Sitrith um, er stand direkt hinter ihr. Eine leichte Nervosität erfüllte sie, wieso, das wusste sie selbst nicht.
Tbc: Das Haus der Hexenschwestern
Lunara Favell- Demonic Witch
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