Parker's Lighthouse - Restaurant & Bar
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Keiko Kubota
Neliel Of Drakenfall
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ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG :: Ingame :: Die Menschenwelt :: Long Beach und Umgebung (Kalifornien, USA)
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Neliel Of Drakenfall- Forgotten Dragon
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Re: Parker's Lighthouse - Restaurant & Bar
"Keiko? KEIKO?" "Hu? Was?" Die braunhaarige Japanerin war völlig vertieft in ihre Unterlagen gewesen. Dass ihre Freundin Sophie sie die ganze Zeit angesprochen hatte, merkte sie gar nicht. "Also, da geh ich schon mal mit dir weg und du bist nur damit beschäftigt zu Lesen." Sophie ging auf die selbe Schule wie Keiko und war so etwas wie eine Beste Freundin. Zumindest unternahm Keiko meistens etwas mit ihr, wenn es sie mal raus trieb und sie nicht mit ihren Studien und Theaterstücken beschäftigt war. "Tut mir Leid, ich bin nur so aufgeregt. Ich hätte nicht gedacht, dass ich die Rolle von Beatrice bekomme... Rachel war doch viel besser als ich." Keiko begann damit verlegen mit ihrem Haarzopf zu spielen.
Sie würden demnächst ein neues Theaterstück aufführen "Der Diener zweier Herren" und ihr wurde die Rolle der weiblichen Hauptperson Beatrice zugeteilt. "Ich meine, ich freue mich wahnsinnig, aber es ist meine erste größere Rolle. Hoffentlich schaff ich das..." Und wieder huschten ihre Augen zu dem Manoskript das vor ihr lag, bevor es von Sophie weggezogen wurde. "Jetzt hör mal. So'n großes Ding is die Rolle auch nich. Da hast du doch schon ganz andere Sachen gespielt. Außerdem, du weist wie gut du bist. Hör auf ständig daran zu zweifeln. Ich finde es nur schade, dass wir diesmal nicht im selben Stück spielen." Sie lachte. "Aber naja, außer der Kammerzofe gibts in den Stück ja sonst keine Frauen." Keiko lächelte und stimmte ihrer Freundin zu. "Darf ich euch beiden noch was bringen?" Beide schauten zu Brain auf, der mit einem Tablett voller leere Gläser neben ihren Tisch stand. "Für... für mich nichts danke. Ich hab noch." murmelte Keiko und sah schnell wieder zur Seite. Dummerweise fehlten jetzt ihre Blätter auf die sie starren konnte. Sophie hingegen scherzte mit dem Jungen herum und bat dann aber um die Rechnung. "Du gehst schon?" fragte Keiko und sah ihrer Freundin dabei zu wie sie ihre Strickjacke überwarf. "Ich hab noch Tanzstunden, vergessen?" "Achja... Naja, ich werde noch etwas hier bleiben. Ich kann mich hier so gut konzentrieren." Die schwarzhaarige Sophie sah sie skeptisch an. "Du bist wirklich seltsam. Hier kannst du dich konzentrieren. Wo ständig gelacht und geredet wird. Aber anscheinend scheint es bei dir ja so zu funktionieren." Die beiden Mädchen lachten und Sophie drückte Keiko noch einen Kuss auf die Wange. "Mann, dass du immer so kalt sein musst. Ich schreib dir mal, wenn ich fertig bin. Wenn du noch immer hier bist, komme ich vielleicht noch mal." Keiko winkte ihr zum Abschied zu und grinste. "Kann gut möglich sein. Bis später oder Morgen. Und viel Spaß!" Die Japanerin schmunzelte als ihre flippige Freundin Brian nochmal zuzwinkerte, bevor sie die Bar verließ. Eigentlich war sie genau das Gegenteil von Keiko.
Ihre kurzen Haare stachelig und auffällig gestylt. Extrem Figurbetonte Klamotten und immer Offen für alles und jeden. Keiko hingegen war eher etwas zurückgezogen. Sie liebte Kleider und Schmuck in ihren langen Haaren, doch auffallen mochte sie damit eigentlich nicht. Erst in dem Moment, wenn sie die Bühne betreten konnte und Puplikum vor ihr saß, blühte sie auf. Dann war sie völlig in ihrem Element und nahm nichts mehr um sich herum wahr.
Eine leichte Briese zog auf und der Wind begann mit ihren Haaren zu spielen. Während andere Frauen sich darüber beschwerten und darauf achteten ihre Frisur in Stand zu halten, schloß Keiko die Augen. Sie liebte den Wind, das Wasser einfach die ganze Natur. Dies war auch der Grund dafür, dass sie ihre Stücke meistens irgendwo im Freien probte. In ihrer Wohnung fühlte sie sich nicht frei genug dafür. Als der Wind nachlies, strich sie sich die Haarsträhnen aus dem Gesicht und nahm sich ihre Unterlagen zurück. Sie lagen immernoch auf Sophie's Seite.
Interessiert lies sie sich die kleine Handlungszusammenfassung durch.
Und wieder war Keiko völlig vertieft und nahm nichts mehr in ihrem Umfeld wahr. Die Menschen die lachten und sich laut unterhielten. Das scheppernde Geräusch des Getränke-Mixers. All das war in den Hintergrund gerrückt. Die braunhaarige stellte sich vor, was für ein Mensch Beatrice wohl war. *Wie* sie war. Wie sie sie am besten darstellen sollte. Zum einen die Trauer über den Verlust ihres Bruders und doch ist sie stark genug ihrem Geliebten Florindo nach zu reisen und auch noch in der Gestalt eines Mannes um nicht aufzufallen. Sie ist auf jeden Fall eine sehr starke Persönlichkeit und trotzdem muss sie auch eine verletzbare Seite an sich haben. Eine Seite die auch das Puplikum bemerken muss.
Sophie hatte in dem was sie sagte schon Recht. Keiko hatte schon Stücke mit mehr Handlung und vielleicht auch mehr Text gesprochen, doch man durfte diese Rolle keinesfalls unterschätzen. Es würde schwer werden all die verschiedenen Gefühle richtig rüberzubringen. Am schwersten würde der Moment werden, in dem Truffaldino ihr von dem Tod ihres Geliebten berichtet. Es musste eine herzzereißende Szene werden, dass war klar. Keiko seufzte, diese Szenen waren die schwersten. Traurigkeit und Entsetzen. Es muss glaubhaft sein, wenn es nicht glaubhaft ist, verliert die Rolle an Sympathie. "Nur nicht so nervös Keiko. Du schaffst dass schon!" sprach sie sich leise selbst zu und machte sich darüber das Manuskript weiter zu lesen.
Sie würden demnächst ein neues Theaterstück aufführen "Der Diener zweier Herren" und ihr wurde die Rolle der weiblichen Hauptperson Beatrice zugeteilt. "Ich meine, ich freue mich wahnsinnig, aber es ist meine erste größere Rolle. Hoffentlich schaff ich das..." Und wieder huschten ihre Augen zu dem Manoskript das vor ihr lag, bevor es von Sophie weggezogen wurde. "Jetzt hör mal. So'n großes Ding is die Rolle auch nich. Da hast du doch schon ganz andere Sachen gespielt. Außerdem, du weist wie gut du bist. Hör auf ständig daran zu zweifeln. Ich finde es nur schade, dass wir diesmal nicht im selben Stück spielen." Sie lachte. "Aber naja, außer der Kammerzofe gibts in den Stück ja sonst keine Frauen." Keiko lächelte und stimmte ihrer Freundin zu. "Darf ich euch beiden noch was bringen?" Beide schauten zu Brain auf, der mit einem Tablett voller leere Gläser neben ihren Tisch stand. "Für... für mich nichts danke. Ich hab noch." murmelte Keiko und sah schnell wieder zur Seite. Dummerweise fehlten jetzt ihre Blätter auf die sie starren konnte. Sophie hingegen scherzte mit dem Jungen herum und bat dann aber um die Rechnung. "Du gehst schon?" fragte Keiko und sah ihrer Freundin dabei zu wie sie ihre Strickjacke überwarf. "Ich hab noch Tanzstunden, vergessen?" "Achja... Naja, ich werde noch etwas hier bleiben. Ich kann mich hier so gut konzentrieren." Die schwarzhaarige Sophie sah sie skeptisch an. "Du bist wirklich seltsam. Hier kannst du dich konzentrieren. Wo ständig gelacht und geredet wird. Aber anscheinend scheint es bei dir ja so zu funktionieren." Die beiden Mädchen lachten und Sophie drückte Keiko noch einen Kuss auf die Wange. "Mann, dass du immer so kalt sein musst. Ich schreib dir mal, wenn ich fertig bin. Wenn du noch immer hier bist, komme ich vielleicht noch mal." Keiko winkte ihr zum Abschied zu und grinste. "Kann gut möglich sein. Bis später oder Morgen. Und viel Spaß!" Die Japanerin schmunzelte als ihre flippige Freundin Brian nochmal zuzwinkerte, bevor sie die Bar verließ. Eigentlich war sie genau das Gegenteil von Keiko.
Ihre kurzen Haare stachelig und auffällig gestylt. Extrem Figurbetonte Klamotten und immer Offen für alles und jeden. Keiko hingegen war eher etwas zurückgezogen. Sie liebte Kleider und Schmuck in ihren langen Haaren, doch auffallen mochte sie damit eigentlich nicht. Erst in dem Moment, wenn sie die Bühne betreten konnte und Puplikum vor ihr saß, blühte sie auf. Dann war sie völlig in ihrem Element und nahm nichts mehr um sich herum wahr.
Eine leichte Briese zog auf und der Wind begann mit ihren Haaren zu spielen. Während andere Frauen sich darüber beschwerten und darauf achteten ihre Frisur in Stand zu halten, schloß Keiko die Augen. Sie liebte den Wind, das Wasser einfach die ganze Natur. Dies war auch der Grund dafür, dass sie ihre Stücke meistens irgendwo im Freien probte. In ihrer Wohnung fühlte sie sich nicht frei genug dafür. Als der Wind nachlies, strich sie sich die Haarsträhnen aus dem Gesicht und nahm sich ihre Unterlagen zurück. Sie lagen immernoch auf Sophie's Seite.
Interessiert lies sie sich die kleine Handlungszusammenfassung durch.
Der Diener zweier Herren
Florindo wird beschuldigt, den Bruder seiner Geliebten Beatrice getötet zu haben, und ist vor den Anschuldigungen nach Venedig geflohen. Als Mann verkleidet, reist ihm Beatrice nach, begleitet von ihrem Diener Truffaldino. Ohne dass die beiden Liebenden voneinander wissen, nehmen sie sich im selben Wirtshaus ein Zimmer. Truffaldino tritt – ohne Beatrices Wissen – auch in Florindos Dienste, da er zu schlecht bezahlt wird, als dass er angemessen leben könnte. Er wird zum Diener zweier Herren und gerät dadurch in zahlreiche Schwierigkeiten, aus denen er sich aber immer wieder retten kann. Er geht in seinen Lügen so weit zu behaupten, der jeweils andere Herr sei tot. Letztlich führt Truffaldino die beiden Liebenden zufällig wieder zusammen und wird belohnt, indem er die Kammerzofe Smeraldina heiraten darf.
Und wieder war Keiko völlig vertieft und nahm nichts mehr in ihrem Umfeld wahr. Die Menschen die lachten und sich laut unterhielten. Das scheppernde Geräusch des Getränke-Mixers. All das war in den Hintergrund gerrückt. Die braunhaarige stellte sich vor, was für ein Mensch Beatrice wohl war. *Wie* sie war. Wie sie sie am besten darstellen sollte. Zum einen die Trauer über den Verlust ihres Bruders und doch ist sie stark genug ihrem Geliebten Florindo nach zu reisen und auch noch in der Gestalt eines Mannes um nicht aufzufallen. Sie ist auf jeden Fall eine sehr starke Persönlichkeit und trotzdem muss sie auch eine verletzbare Seite an sich haben. Eine Seite die auch das Puplikum bemerken muss.
Sophie hatte in dem was sie sagte schon Recht. Keiko hatte schon Stücke mit mehr Handlung und vielleicht auch mehr Text gesprochen, doch man durfte diese Rolle keinesfalls unterschätzen. Es würde schwer werden all die verschiedenen Gefühle richtig rüberzubringen. Am schwersten würde der Moment werden, in dem Truffaldino ihr von dem Tod ihres Geliebten berichtet. Es musste eine herzzereißende Szene werden, dass war klar. Keiko seufzte, diese Szenen waren die schwersten. Traurigkeit und Entsetzen. Es muss glaubhaft sein, wenn es nicht glaubhaft ist, verliert die Rolle an Sympathie. "Nur nicht so nervös Keiko. Du schaffst dass schon!" sprach sie sich leise selbst zu und machte sich darüber das Manuskript weiter zu lesen.
Keiko Kubota- Acting is happy agony
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Re: Parker's Lighthouse - Restaurant & Bar
Die Zeit war wie im Flug vergangen. Überrascht starrte Keiko auf ihre Uhr und stellte fest, dass es bereits Nachmittag war. Sie saß nun schon über eine Stunde hier ohne sich etwas neues zu Trinken bestellt zu haben. Etwas verlegen wunk sie Brian zu der sofort zu ihr kam.
"Magst du noch was Trinken Keiko?" Die junge Japanerin schüttelte entschuldigend den Kopf. "Nein danke, ich bin nicht mehr durstig. Tut mir Leid, dass ich hier solange sitzen geblieben bin ohne zu bestellen." Der blonde, braungebrannte Brian lächelte sein breites Lächeln und schüttelte den Kopf. Es war für ihn nichts neues, dass Keiko sich hier gerne aufhielt und stundenlang nur vor sich hin träumte oder studierte. Bisher hatte sich noch nie jemand darüber beschwert und das würde so bald wohl auch keiner. Schließlich war sie hier Stammkundin.
Keiko verlangte die Rechnung und gab Brian wie immer Trinkgeld. "Ich seh dich dann Morgen?" fragte er sie als er neben ihr bis zum Ausgang ging.
"Ich bin mir noch nicht sicher. Ich hab viel zu Lernen". Der blonde Junge grinste aufmunternt und klopfte ihr leicht auf die Schulter. "Das bekommst du schon hin. Ich bin jedenfalls Morgen noch da, dann hab ich mal zwei Tage frei. Da lohnt es sich dann für dich eh nicht zu kommen." Er lachte und scherzte, zog dann aber gleich von dannen. Er wusste, dass diese Art von Scherz bei ihr nicht richtig zog. Wie zu erwarten lief sie rot an und verließ das Restaurant. Ihr Manuskript hielt sie fest umschloßen.
Als sie die letzte Stufe überschritten hatte, wehte ihr wieder der frische Wind durchs Haar. Verträumt starrte sie in Richtung Meer. Beobachtete von weiter Ferne die vielen Menschen die sich nun wieder am Strand versammelt hatten. Sie selbst zog es nicht allzu gerne in das salzige Wasser. Dennoch beschloß sie kurzer Hand noch etwas am Strand spazieren zu gehen. Es war noch zu früh um nach Hause zu gehen und ein bißchen Bewegung würde ihr nicht schaden.
Tbc -Am Strand von Long Beach
"Magst du noch was Trinken Keiko?" Die junge Japanerin schüttelte entschuldigend den Kopf. "Nein danke, ich bin nicht mehr durstig. Tut mir Leid, dass ich hier solange sitzen geblieben bin ohne zu bestellen." Der blonde, braungebrannte Brian lächelte sein breites Lächeln und schüttelte den Kopf. Es war für ihn nichts neues, dass Keiko sich hier gerne aufhielt und stundenlang nur vor sich hin träumte oder studierte. Bisher hatte sich noch nie jemand darüber beschwert und das würde so bald wohl auch keiner. Schließlich war sie hier Stammkundin.
Keiko verlangte die Rechnung und gab Brian wie immer Trinkgeld. "Ich seh dich dann Morgen?" fragte er sie als er neben ihr bis zum Ausgang ging.
"Ich bin mir noch nicht sicher. Ich hab viel zu Lernen". Der blonde Junge grinste aufmunternt und klopfte ihr leicht auf die Schulter. "Das bekommst du schon hin. Ich bin jedenfalls Morgen noch da, dann hab ich mal zwei Tage frei. Da lohnt es sich dann für dich eh nicht zu kommen." Er lachte und scherzte, zog dann aber gleich von dannen. Er wusste, dass diese Art von Scherz bei ihr nicht richtig zog. Wie zu erwarten lief sie rot an und verließ das Restaurant. Ihr Manuskript hielt sie fest umschloßen.
Als sie die letzte Stufe überschritten hatte, wehte ihr wieder der frische Wind durchs Haar. Verträumt starrte sie in Richtung Meer. Beobachtete von weiter Ferne die vielen Menschen die sich nun wieder am Strand versammelt hatten. Sie selbst zog es nicht allzu gerne in das salzige Wasser. Dennoch beschloß sie kurzer Hand noch etwas am Strand spazieren zu gehen. Es war noch zu früh um nach Hause zu gehen und ein bißchen Bewegung würde ihr nicht schaden.
Tbc -Am Strand von Long Beach
Keiko Kubota- Acting is happy agony
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Re: Parker's Lighthouse - Restaurant & Bar
Cf.: Am Strand von Long Beach
Der Weg zu Parker’s Lighthouse war nicht sehr weit, deswegen beschlossen Amelia und er, zu Fuß zu gehen. Bevor sie aufbrachen, hatten sie schnell ein Stopp bei seinem Dodge Durango gemacht, wo er das Surfbrett sicher verstaute, sich ein frisches T-Shirt und eine Jeans über die Badeshorts zog. Außerdem holte er noch seine Geldbörse, die er unter seinem Sitz sicher verstaut hatte. Schließlich nickte er Amelia zu und beide machten sich gemeinsam auf dem Weg.
Da der Weg am Strand entlang kürzer war, gingen sie nebeneinander am Ufer entlang. Da er keinen Sand in seine neuen Schuhe haben wollte – und es außerdem ziemlich unangenehm war – ging er barfuß. Die Luft war erfüllt vom typischen Salzgeruch und einem leichten Duft nach dem süßen Parfüm, den Amelia dezent auf ihrer Haut trug. Ein schiefes Lächeln erschien auf Thordes Gesicht. Der warme Wind fuhr ihm durch die Haare. Er atmete tief ein und dachte, wie herrlich das Leben doch war. Seine Familie war – wie die meisten in Long Beach – ziemlich wohlhabend. Sein Vater gehörte außer dem Haus hier in Kalifornien, noch fünfundzwanzig Hektar Land in Montana, wo sie einige Wochen in den Sommerferien verbrachten. Die weitläufige Wildnis gab seiner Mutter und ihm die Möglichkeit als Jaguare ungesehen ihre Natur zu folgen. Tage wie Nächte streiften sie durch die Wälder, jagten Wild und tranken aus glasklaren Gebirgsbächen. Ein Ziehen im Nacken erinnerte ihn daran, dass er sich schon länger nicht mehr verwandelt hatte. Doch bis zu den Ferien war es nicht mehr weit. Wenn seine Mutter dort eine Stelle als Ärztin bekommen hätte, wären sie auch dorthin gezogen. Und so hatte es die Familie schlussendlich hierher verschleppt. Doch das hieß nicht, dass er Kalifornien nicht mochte. Ganz im Gegenteil. Hier war die meisten Zeit im Jahr schönes Wetter. Geile Clubs & Bars. Er konnte hier täglich im Meer surfen. Und er konnte hübsche Mädchen in knappe Bikinis beobachten. Was will Man(n) mehr? Er blieb kurz stehen und hob eine kleine, hübsche Muschel auf, die er Amelia mit einem Lächeln überreichte. Schon als Kind hatte er oft Muscheln, Seesterne und allerlei andere Fundstücke aus dem Meer gesammelt. Sein Zimmer war übersät davon. Nicht nur von seinem Berg von schmutzigen Klamotten, die kreuzundquer herumlagen.
Endlich konnte man in der Ferne die Lichter des Restaurants sehen, die sich vom azurblauen Himmel abhoben. Der Strand endete hier, nur um Platz für die Bootsstege zu machen. Denn hier war der Jachthafen von Long Beach. Neben kleinen Angelschiffen und Ruderboote lagen prächtige Jachten. Die Schönen und Reichen machten sich ein Spaß daraus, sich gegenseitig auszustechen. Thordes schaute zu der Jacht seines Vaters. Es war zwar nicht so groß wie manch andere, doch trotzdem ein Schmuckstück. Es hieß Zoe, benannt nach seiner Mutter. Doch schnell schüttelte er den Kopf um wieder an etwas anderes zu denken. Er hatte nie um die große Glocke gehangen, dass seine Familie wohlhabend war. Wenn er manchmal ein Mädchen mit nach Hause nahm, staunte diese nicht schlecht. Meisten scheiterten die Beziehungen daran. Sobald sie es wussten, gab es nur noch Geld, Geld und Geld für sie. Denn sobald sie Wind davon bekam, hatte er keine ruhige Minute mehr. Eine Ex-Freundin war sogar so dreist gewesen, ihm ein Kind unterzujubeln, nur damit er ihr monatlich dreitausend Dollar überweist. Zuerst hatte er wirklich angenommen er würde Vater! Natürlich war er entsetzt, schließlich war er erst siebzehn, doch dann hatte er sich gefreut. Wollte sie sogar heiraten. Ha! Finster kickte er einen kleinen Stein ins Wasser und Schritt weiter. Später kam heraus, dass sie in ihrer Beziehung fremd gegangen war und der Erzeuger des Kindes einer aus seinem Footballteam war. Wütend runzelte er die Stirn als er daran zurückdachte. Denk einfach nicht mehr daran! Andere Mütter haben auch schöne Töchter! Und diesen Ratschlag nahm er nur zu gerne an.
Die meiste Zeit schwiegen sie und genossen die Ruhe. Gelegentlich kam das Thema auf Schule, Partys und dem kommenden Abschlussball. „Hat dich schon jemand gefragt?“ fragte er sie auf letzteres bezogen. Er selbst hatte noch keine gefragt, obwohl es ihm an Interessenten nicht mangelte. Sie stiegen die Treppe zu dem Restaurant hoch und bliben vor dem Eingang kurz stehen um sich den Sand aus den Zehen und Fußballen zu wischen, bevor sie ihre Schuhe anzoegen.
Wie ein höflicher Gentleman öffnete er Amelia die Tür und ließ ihr den Vortritt. Drinnen erklang leise Musik und überall waren die Tische mit tropischen Pflanzen umgeben. Ein jeder fühlte sich sofort wohl. Mit geübtem Blick suchte er ihnen einen Tisch, wo sie den besten Blick auf das Meer und den Hafen hatten.
Er zog ebenfalls den Stuhl für sie zurecht und setzte sich ihr gegenüber. Ein Außenstehender würde vermuten, dass sie beide ein Date hatten und Thordes konnte über diesen Gedanken nur breit grinsen. Das Parker’s Lighthouse war ein relativ nobel und von den Preisen eher im mittleren Bereich. In der Mitte des Tisches brannte eine Kerze und auch das Service war kein billiges Massenprodukt. Ein Kellner kam vorbei, begrüßte sie höflich und überreichte zuerst Amelia und dann ihm die Speisekarte. Über die Karte warf er ihr einen Blick zu. „Such dir aus was du möchtest, ich lad dich ein.“ Er selbst – da er schon öfters hier gewesen war - suchte sich eins seiner Lieblingsgerichte aus, die Mariner Platter. Mit dem vom Masquite- Rauch gegrillten Fisch, Shrimps und Muscheln, dazu leicht geschmolzene Zitronenbutter Sauce. Bei der Vorstellung lief ihm schon das Wasser im Mund zusammen.
Der Weg zu Parker’s Lighthouse war nicht sehr weit, deswegen beschlossen Amelia und er, zu Fuß zu gehen. Bevor sie aufbrachen, hatten sie schnell ein Stopp bei seinem Dodge Durango gemacht, wo er das Surfbrett sicher verstaute, sich ein frisches T-Shirt und eine Jeans über die Badeshorts zog. Außerdem holte er noch seine Geldbörse, die er unter seinem Sitz sicher verstaut hatte. Schließlich nickte er Amelia zu und beide machten sich gemeinsam auf dem Weg.
Da der Weg am Strand entlang kürzer war, gingen sie nebeneinander am Ufer entlang. Da er keinen Sand in seine neuen Schuhe haben wollte – und es außerdem ziemlich unangenehm war – ging er barfuß. Die Luft war erfüllt vom typischen Salzgeruch und einem leichten Duft nach dem süßen Parfüm, den Amelia dezent auf ihrer Haut trug. Ein schiefes Lächeln erschien auf Thordes Gesicht. Der warme Wind fuhr ihm durch die Haare. Er atmete tief ein und dachte, wie herrlich das Leben doch war. Seine Familie war – wie die meisten in Long Beach – ziemlich wohlhabend. Sein Vater gehörte außer dem Haus hier in Kalifornien, noch fünfundzwanzig Hektar Land in Montana, wo sie einige Wochen in den Sommerferien verbrachten. Die weitläufige Wildnis gab seiner Mutter und ihm die Möglichkeit als Jaguare ungesehen ihre Natur zu folgen. Tage wie Nächte streiften sie durch die Wälder, jagten Wild und tranken aus glasklaren Gebirgsbächen. Ein Ziehen im Nacken erinnerte ihn daran, dass er sich schon länger nicht mehr verwandelt hatte. Doch bis zu den Ferien war es nicht mehr weit. Wenn seine Mutter dort eine Stelle als Ärztin bekommen hätte, wären sie auch dorthin gezogen. Und so hatte es die Familie schlussendlich hierher verschleppt. Doch das hieß nicht, dass er Kalifornien nicht mochte. Ganz im Gegenteil. Hier war die meisten Zeit im Jahr schönes Wetter. Geile Clubs & Bars. Er konnte hier täglich im Meer surfen. Und er konnte hübsche Mädchen in knappe Bikinis beobachten. Was will Man(n) mehr? Er blieb kurz stehen und hob eine kleine, hübsche Muschel auf, die er Amelia mit einem Lächeln überreichte. Schon als Kind hatte er oft Muscheln, Seesterne und allerlei andere Fundstücke aus dem Meer gesammelt. Sein Zimmer war übersät davon. Nicht nur von seinem Berg von schmutzigen Klamotten, die kreuzundquer herumlagen.
Endlich konnte man in der Ferne die Lichter des Restaurants sehen, die sich vom azurblauen Himmel abhoben. Der Strand endete hier, nur um Platz für die Bootsstege zu machen. Denn hier war der Jachthafen von Long Beach. Neben kleinen Angelschiffen und Ruderboote lagen prächtige Jachten. Die Schönen und Reichen machten sich ein Spaß daraus, sich gegenseitig auszustechen. Thordes schaute zu der Jacht seines Vaters. Es war zwar nicht so groß wie manch andere, doch trotzdem ein Schmuckstück. Es hieß Zoe, benannt nach seiner Mutter. Doch schnell schüttelte er den Kopf um wieder an etwas anderes zu denken. Er hatte nie um die große Glocke gehangen, dass seine Familie wohlhabend war. Wenn er manchmal ein Mädchen mit nach Hause nahm, staunte diese nicht schlecht. Meisten scheiterten die Beziehungen daran. Sobald sie es wussten, gab es nur noch Geld, Geld und Geld für sie. Denn sobald sie Wind davon bekam, hatte er keine ruhige Minute mehr. Eine Ex-Freundin war sogar so dreist gewesen, ihm ein Kind unterzujubeln, nur damit er ihr monatlich dreitausend Dollar überweist. Zuerst hatte er wirklich angenommen er würde Vater! Natürlich war er entsetzt, schließlich war er erst siebzehn, doch dann hatte er sich gefreut. Wollte sie sogar heiraten. Ha! Finster kickte er einen kleinen Stein ins Wasser und Schritt weiter. Später kam heraus, dass sie in ihrer Beziehung fremd gegangen war und der Erzeuger des Kindes einer aus seinem Footballteam war. Wütend runzelte er die Stirn als er daran zurückdachte. Denk einfach nicht mehr daran! Andere Mütter haben auch schöne Töchter! Und diesen Ratschlag nahm er nur zu gerne an.
Die meiste Zeit schwiegen sie und genossen die Ruhe. Gelegentlich kam das Thema auf Schule, Partys und dem kommenden Abschlussball. „Hat dich schon jemand gefragt?“ fragte er sie auf letzteres bezogen. Er selbst hatte noch keine gefragt, obwohl es ihm an Interessenten nicht mangelte. Sie stiegen die Treppe zu dem Restaurant hoch und bliben vor dem Eingang kurz stehen um sich den Sand aus den Zehen und Fußballen zu wischen, bevor sie ihre Schuhe anzoegen.
Wie ein höflicher Gentleman öffnete er Amelia die Tür und ließ ihr den Vortritt. Drinnen erklang leise Musik und überall waren die Tische mit tropischen Pflanzen umgeben. Ein jeder fühlte sich sofort wohl. Mit geübtem Blick suchte er ihnen einen Tisch, wo sie den besten Blick auf das Meer und den Hafen hatten.
Er zog ebenfalls den Stuhl für sie zurecht und setzte sich ihr gegenüber. Ein Außenstehender würde vermuten, dass sie beide ein Date hatten und Thordes konnte über diesen Gedanken nur breit grinsen. Das Parker’s Lighthouse war ein relativ nobel und von den Preisen eher im mittleren Bereich. In der Mitte des Tisches brannte eine Kerze und auch das Service war kein billiges Massenprodukt. Ein Kellner kam vorbei, begrüßte sie höflich und überreichte zuerst Amelia und dann ihm die Speisekarte. Über die Karte warf er ihr einen Blick zu. „Such dir aus was du möchtest, ich lad dich ein.“ Er selbst – da er schon öfters hier gewesen war - suchte sich eins seiner Lieblingsgerichte aus, die Mariner Platter. Mit dem vom Masquite- Rauch gegrillten Fisch, Shrimps und Muscheln, dazu leicht geschmolzene Zitronenbutter Sauce. Bei der Vorstellung lief ihm schon das Wasser im Mund zusammen.
Thordes Skarsgård- Luscious Predator
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Re: Parker's Lighthouse - Restaurant & Bar
cf. Am Strand von Long Beach
Branna wandte sich aus ihrem Griff und erklärte: „Ich möchte vorher noch meine Sachen zusammen packen und im Auto verstauen.“ Oh, dachte Haylie. Hatte sie Branna irgendwie wütend gemacht als sie sie einfach am Arm gepackt hatte? Natürlich gibt es Leute, die nicht gerade drauf stehen von irgendwelchen Fremden angetatscht zu werden und viele mochten auch Haylie’s Art nicht. Vielleicht war Branna aber auch nicht daran gewöhnt, dass Leute ihr so nahe kommen. Haylie überlegte einen kurzen Moment und wurde schließlich von Brannas Stimme aus den Gedanken gerissen. Doch ehe sie irgendwie auf Brannas Frage antworten konnte, war diese auch schon zwischen den Autos verschwunden um ihre Habseligkeiten zu verstauen.
Haylie schloss für einen kurzen Moment die Augen und ließ sich die Sonne ins Gesicht scheinen. Es war angenehm die warmen Strahlen auf ihrer Haut zu spüren. Ein neuer Gedanke formte sich in Haylies Kopf. War Brannas Aussage, dass sie ihre Sachen verstauen wollte bloß ein Vorwand um ungehindert verschwinden zu können? Das wäre nicht ausgeschlossen nach all dem Pech, dass Haylie in letzter Zeit hatte.
Haylie schreckte aus ihren eigenen Gedanken – ihren Erinnerungen – auf als Branna zurückkehrte. Sie setzte augenblicklich ein strahlendes Lächeln auf und verdrängte die Gedanken und Erinnerungen in den Hintergrund. Branna war zurück und das war das Einzige was zählte.
Die beiden Frauen gingen den Strand entlang und Haylie führte sie langsam in die Richtung, die zum Parker’s Lighthouse führte. Schließlich brach Branna das Schweigen, dass sich über sie gelegt hatte, indem sie Haylie mitteilte, dass sie, was Essen anging, verdammt verwöhnt war.
„Hmm, ich weiß ja nicht wie gut das Essen ist, das du normalerweise bekommst, aber ich kenne kaum eine Person, die bei den Gerichten oder Desserts im Parker’s Light nicht dahin schmilzt.“ Haylie grinste.
Kurz darauf kam auch schon das Parker’s Lighthouse in Sicht – einer der Orte an denen sich Haylie wohl fühlte. Sie war am liebsten zur Abenddämmerung hier. Kurz bevor die Sonne auf die Oberfläche des Meeres traf und dann – wie es schien – in den Tiefen des Meeres versank. Sie liebte diese Szene. Es war eines der Dinge gewesen, die ihr Heimweh nach Brisbane etwas minderte. Lange Zeit war sie jeden Abend auf dem Kai gewesen oder hatte am Strand gesessen und hatte dieses Schauspiel verfolgt. Und jeden Morgen hatte sie das Gleiche getan und dabei zugesehen wie die Sonne neu „geboren“ wurde und sich dem Wasser entriss. Sie liebte diese Momente – auch jetzt noch.
Haylie und Branna kamen schließlich im Parker’s Lighthouse an und Haylie setzte sich an einen der Tische bei denen man genau dieses Szenario, an das sie eben noch gedacht hatte, mitverfolgen konnte.
„Wie gefällt es dir eigentlich bisher in Long Beach? Hast du vielleicht irgendwelche Skandale miterlebt von denen ich noch nichts weiß?“ Plötzlich fiel Haylie etwas ein. „In welches Haus bist du eigentlich gezogen? Vielleicht wohnen wir ja nicht weit voneinander entfernt.“ Haylie blickte Branna an und wartete darauf dass sie antwortete und es nicht als impertinent erachtete, dass Haylie sie so ausfragte.
Während sie wartete, durchzuckte sie plötzlich ein schmerzlicher Stich im Kopf als hätte sie ein Blitz gestreift. Ein kurzes Aufflackern, dann ein schwarz-weißes Flimmern, eine Abfolge aus kleinen Erinnerungsfetzen und einer Erinnerungen und etwas anderem, das nicht zu Haylies Erinnerung gehörte.
Starre Augen … schlohweiße Strähnen … lebloser Körper … eisige Stille …
„Grandma, ich bin wieder da“, rief Haylie ins Haus als sie die Tür hinter sich schloss. Gott, hatte sie heute ein eigenartiges Gefühl gehabt, dass sie den ganzen Tag begleitet hatte. Kein gutes Gefühl, eher eines bei dem einen zum Kotzen zumute war. Haylie seufzte. Mit einer großen Packung Eiscreme würde dieses Gefühl bestimmt verschwinden, war sie zuversichtlich. Eiscreme half schließlich gegen alles.
„Gran, willst du auch was von der Eiscreme“, fragte Haylie weiter während sie ihre Tasche achtlos auf den Boden warf und sich den Eisbecher aus dem Kühlfach holte. Sie wusste wie ihre Großmutter zu Süßigkeiten stand, aber es hatte auch Tage gegeben an denen sich Anne Adams zu ihrer Enkelin gesetzt hatte und doch den einen oder anderen Löffel mit ihr gegessen hatte.
„Irgendwie war dieser Tag heute echt seltsam, weißt du. Ich hatte ständig das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmte. Als liefe irgendetwas falsch, aber ich bin bis jetzt einfach noch nicht dahinter gekommen, was das wäre.“ Wahrscheinlich hatte sie vergessen ihre Unterwäsche anzuziehen, dachte Haylie lachend.
Hmm, eigenartig. Weshalb hatte ihr Grandma noch nicht geantwortet? Meistens war sie es doch die Haylie in ihrem Wortschwall unterbrach und sie wieder runterholte, aber heute…
„Granny? Bist du da!?“ Hatte sie etwa die ganze Zeit mit sich selbst gesprochen? Hatte Haylie’s Grandma vielleicht bloß vergessen, dass sie die Tür abschloss? Oder hatte ihre Grandma einen ihrer Bridge-Tage? Haylie stand von dem Hocker auf und lief mit dem Eisbecher in der Hand durch das Haus und dann die Treppe hoch zu Grandmas Schlafzimmer. Als sie die Tür geöffnet hatte, erstarrte Haylie in ihrer Bewegung und ließ den Becher fallen.
Dunkle Nacht … eine schattenhafte Gestalt … das Gesicht, jedoch verborgen hinter einem Nebelschleier … Hände, die sich nach ihr ausstreckten
„Goooott“, presste Haylie zischend zwischen ihren zusammengebissenen Zähnen hervor und bemerkte erst jetzt, dass sie die Hände gegen ihre Schläfen gedrückt hatte als dieses Nerven zerreißende und pfeifende Geräusch in ihrem Kopf ertönt war und das nun langsam wieder abflaute. Was zur Hölle war das gewesen?
Haylie blickte zu Branna. Na toll. Das war ihr wohl kaum entgangen.
Branna wandte sich aus ihrem Griff und erklärte: „Ich möchte vorher noch meine Sachen zusammen packen und im Auto verstauen.“ Oh, dachte Haylie. Hatte sie Branna irgendwie wütend gemacht als sie sie einfach am Arm gepackt hatte? Natürlich gibt es Leute, die nicht gerade drauf stehen von irgendwelchen Fremden angetatscht zu werden und viele mochten auch Haylie’s Art nicht. Vielleicht war Branna aber auch nicht daran gewöhnt, dass Leute ihr so nahe kommen. Haylie überlegte einen kurzen Moment und wurde schließlich von Brannas Stimme aus den Gedanken gerissen. Doch ehe sie irgendwie auf Brannas Frage antworten konnte, war diese auch schon zwischen den Autos verschwunden um ihre Habseligkeiten zu verstauen.
Haylie schloss für einen kurzen Moment die Augen und ließ sich die Sonne ins Gesicht scheinen. Es war angenehm die warmen Strahlen auf ihrer Haut zu spüren. Ein neuer Gedanke formte sich in Haylies Kopf. War Brannas Aussage, dass sie ihre Sachen verstauen wollte bloß ein Vorwand um ungehindert verschwinden zu können? Das wäre nicht ausgeschlossen nach all dem Pech, dass Haylie in letzter Zeit hatte.
Haylie schreckte aus ihren eigenen Gedanken – ihren Erinnerungen – auf als Branna zurückkehrte. Sie setzte augenblicklich ein strahlendes Lächeln auf und verdrängte die Gedanken und Erinnerungen in den Hintergrund. Branna war zurück und das war das Einzige was zählte.
Die beiden Frauen gingen den Strand entlang und Haylie führte sie langsam in die Richtung, die zum Parker’s Lighthouse führte. Schließlich brach Branna das Schweigen, dass sich über sie gelegt hatte, indem sie Haylie mitteilte, dass sie, was Essen anging, verdammt verwöhnt war.
„Hmm, ich weiß ja nicht wie gut das Essen ist, das du normalerweise bekommst, aber ich kenne kaum eine Person, die bei den Gerichten oder Desserts im Parker’s Light nicht dahin schmilzt.“ Haylie grinste.
Kurz darauf kam auch schon das Parker’s Lighthouse in Sicht – einer der Orte an denen sich Haylie wohl fühlte. Sie war am liebsten zur Abenddämmerung hier. Kurz bevor die Sonne auf die Oberfläche des Meeres traf und dann – wie es schien – in den Tiefen des Meeres versank. Sie liebte diese Szene. Es war eines der Dinge gewesen, die ihr Heimweh nach Brisbane etwas minderte. Lange Zeit war sie jeden Abend auf dem Kai gewesen oder hatte am Strand gesessen und hatte dieses Schauspiel verfolgt. Und jeden Morgen hatte sie das Gleiche getan und dabei zugesehen wie die Sonne neu „geboren“ wurde und sich dem Wasser entriss. Sie liebte diese Momente – auch jetzt noch.
Haylie und Branna kamen schließlich im Parker’s Lighthouse an und Haylie setzte sich an einen der Tische bei denen man genau dieses Szenario, an das sie eben noch gedacht hatte, mitverfolgen konnte.
„Wie gefällt es dir eigentlich bisher in Long Beach? Hast du vielleicht irgendwelche Skandale miterlebt von denen ich noch nichts weiß?“ Plötzlich fiel Haylie etwas ein. „In welches Haus bist du eigentlich gezogen? Vielleicht wohnen wir ja nicht weit voneinander entfernt.“ Haylie blickte Branna an und wartete darauf dass sie antwortete und es nicht als impertinent erachtete, dass Haylie sie so ausfragte.
Während sie wartete, durchzuckte sie plötzlich ein schmerzlicher Stich im Kopf als hätte sie ein Blitz gestreift. Ein kurzes Aufflackern, dann ein schwarz-weißes Flimmern, eine Abfolge aus kleinen Erinnerungsfetzen und einer Erinnerungen und etwas anderem, das nicht zu Haylies Erinnerung gehörte.
Starre Augen … schlohweiße Strähnen … lebloser Körper … eisige Stille …
„Grandma, ich bin wieder da“, rief Haylie ins Haus als sie die Tür hinter sich schloss. Gott, hatte sie heute ein eigenartiges Gefühl gehabt, dass sie den ganzen Tag begleitet hatte. Kein gutes Gefühl, eher eines bei dem einen zum Kotzen zumute war. Haylie seufzte. Mit einer großen Packung Eiscreme würde dieses Gefühl bestimmt verschwinden, war sie zuversichtlich. Eiscreme half schließlich gegen alles.
„Gran, willst du auch was von der Eiscreme“, fragte Haylie weiter während sie ihre Tasche achtlos auf den Boden warf und sich den Eisbecher aus dem Kühlfach holte. Sie wusste wie ihre Großmutter zu Süßigkeiten stand, aber es hatte auch Tage gegeben an denen sich Anne Adams zu ihrer Enkelin gesetzt hatte und doch den einen oder anderen Löffel mit ihr gegessen hatte.
„Irgendwie war dieser Tag heute echt seltsam, weißt du. Ich hatte ständig das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmte. Als liefe irgendetwas falsch, aber ich bin bis jetzt einfach noch nicht dahinter gekommen, was das wäre.“ Wahrscheinlich hatte sie vergessen ihre Unterwäsche anzuziehen, dachte Haylie lachend.
Hmm, eigenartig. Weshalb hatte ihr Grandma noch nicht geantwortet? Meistens war sie es doch die Haylie in ihrem Wortschwall unterbrach und sie wieder runterholte, aber heute…
„Granny? Bist du da!?“ Hatte sie etwa die ganze Zeit mit sich selbst gesprochen? Hatte Haylie’s Grandma vielleicht bloß vergessen, dass sie die Tür abschloss? Oder hatte ihre Grandma einen ihrer Bridge-Tage? Haylie stand von dem Hocker auf und lief mit dem Eisbecher in der Hand durch das Haus und dann die Treppe hoch zu Grandmas Schlafzimmer. Als sie die Tür geöffnet hatte, erstarrte Haylie in ihrer Bewegung und ließ den Becher fallen.
Dunkle Nacht … eine schattenhafte Gestalt … das Gesicht, jedoch verborgen hinter einem Nebelschleier … Hände, die sich nach ihr ausstreckten
„Goooott“, presste Haylie zischend zwischen ihren zusammengebissenen Zähnen hervor und bemerkte erst jetzt, dass sie die Hände gegen ihre Schläfen gedrückt hatte als dieses Nerven zerreißende und pfeifende Geräusch in ihrem Kopf ertönt war und das nun langsam wieder abflaute. Was zur Hölle war das gewesen?
Haylie blickte zu Branna. Na toll. Das war ihr wohl kaum entgangen.
Haylie Adams- Terra Magica
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Re: Parker's Lighthouse - Restaurant & Bar
cf.: Am Strand von Long Beach
Amy und Thordes entschieden sich, zu Fuß zu gehen, da der Weg nicht weit war und mit dem Auto zu fahren sinnlos gewesen wäre, diese paar Meter konnte man ohne Probleme zu Fuß laufen! Die meiste Zeit schwiegen die beiden und genossen das ruhige rauschen der Wellen. Sie machten kurz halt an Thordes' Auto, da er sein Surfboard verstauen wollte, und sich ein Shirt anziehen wollte. (Nicht das Amy es bedauerte, das Thordes sein Shirt angezogen hatte, aber Thordes sah ohne Shirt eindeutig besser aus als mit!) Dann gingen sie weiter, und Thordes schenkte Amy eine Muschel. „Danke!“ sagte Amy und musterte sie. Sie war schön. Die gleichmäßigen Einkerbungen auf der dunklen Seite wurden zum Rand hin immer dünner, und auf der Rückseite waren sie ganz verschwunden. Dort war die Muschel perlmuttfarben. Die Muschel gefiel Amy. Sie hielt sie erst in ihrer Hand, doch dann ließ sie sie in ihre Tasche gleiten, sie wollte sie nicht verlieren. Nicht, weil sie von Thordes war, (Sagte sie sich zumindest) sondern weil sie alles aufhab, was man ihr schenkte. Als der Hafen in Sicht kam, schaute Amy sofort zu dem Kleinen Boot, mit dem ihre „Neuen“ Eltern versuchten, sie zu beeindrucken. Amy war zwar mit auf diesen Psychiatrischen Familienausflug gekommen, aber nur weil Leon nicht alleine blieben wollte. Ansonsten wäre sie zu Glory gegangen, nur um nicht mit ihren „Eltern“ zusammen zu sein. Sie schaute automatisch weg. Sie hasste das elende Familien-Getue ihrer jetzigen Eltern. Sie konnte ihren 18. Geburtstag nicht mehr erwarten! Dann würde sie endlich aus der Hölle ihrer Neuen Familie abhauen, und nie wieder zurück kehren.
Sie dachte nicht mehr daran, und sprach mit Thordes über die Schule und den bevorstehenden Abschlussball. „Hat dich eigentlich schon jemand gefragt?“ fragte Thordes sie, und Amy lächelte. Natürlich war sie schon gefragt worden, doch immer hatte sie mit einem: „Ich bin schon verabredet“ oder: „Äähm.. Tut mir Leid, aber ich gehe nicht zum Ball.“ geantwortet. Irgendetwas musste man ja sagen. Doch sie beschloss, Thordes das lieber nicht zu sagen. „Nein, noch nicht.“ sagte sie deshalb und trat ein. Thordes hielt ihr die Tür auf, zog den Stuhl für sie zurecht und lud sie sogar ein. „Ich nehme den Shrimps Salat, bitte.“ sagte sie zu dem Kellner, der dann nach den Getränken fragte. „Eine Cola.“ sagte Amy automatisch. Sie war es gewohnt,, eingeladen zu werden, aber diese Einladung von Thordes gefiel ihr irgendwie. Amy wusste, das es Thordes an weiblichen Verehrern nicht mangelte, und so gefiel es ihr um so mehr, das Thordes sie zu erst (Von dem was Amy gehört hatte) gefragt hatte, ob sie mit ihm zum Ball gehen wollte. (Naja, das hatte er noch nicht getan, aber Amy wusste, das er es tun würde. Er hätte sonst nicht gefragt, ob schon jemand sie eingeladen hatte, daher war es nur logisch) Sie reichte dem Kellner die Speisekarte, der sich Thordes zuwandte, der ebenfalls ein Getränk bestellte. „Hatte bisher ein Mädchen den Mut dich zu fragen?“ fragte Amy Thordes. Amy wusste, das viele Mädchen auf Thordes standen. Bonnie zum Beispiel. Sie schwärmte die Ganze Zeit von Thordes. Amy ignorierte das allerdings nur, weil es schon langsam nervte. „Ich meine“ ,sprach sie weiter, „ob schon ein Mädchen den Mut hatte, um den Spieß umzudrehen.“ sie musterte Thordes. Er sah wirklich sehr gut aus. Seine schwarzen Haare waren verstrubbelt und seine Augen waren ausdrucksvoll, und auf irgendeine Weise vertraulich. Amy fragte sich, ob man ihr dezentes Parfum noch roch und ob ihre Haare noch, wie gewünscht, in einem Seitenscheitel, vorne und hinten leicht gewellt herunter hingen. Heute früh hatte sie sich ihre Lieblings Ohrringe angezogen. Cryolen, in denen in der Mitte eine blaue Murmel hing. Sie passten gut zu ihrer kette, die sie von Kate, ihrer alten Pflegemutter, bekommen hatte. Sie schaute augenblicklich zu ihrer Kette. Auf der die Buchstaben K und S eingraviert waren. Kate Sheldon. Ihre WAHRE Mutter. Sie verdrängte diesen Gedanken und schaute wieder zu Thordes. Sie lächelte noch immer.
Amy und Thordes entschieden sich, zu Fuß zu gehen, da der Weg nicht weit war und mit dem Auto zu fahren sinnlos gewesen wäre, diese paar Meter konnte man ohne Probleme zu Fuß laufen! Die meiste Zeit schwiegen die beiden und genossen das ruhige rauschen der Wellen. Sie machten kurz halt an Thordes' Auto, da er sein Surfboard verstauen wollte, und sich ein Shirt anziehen wollte. (Nicht das Amy es bedauerte, das Thordes sein Shirt angezogen hatte, aber Thordes sah ohne Shirt eindeutig besser aus als mit!) Dann gingen sie weiter, und Thordes schenkte Amy eine Muschel. „Danke!“ sagte Amy und musterte sie. Sie war schön. Die gleichmäßigen Einkerbungen auf der dunklen Seite wurden zum Rand hin immer dünner, und auf der Rückseite waren sie ganz verschwunden. Dort war die Muschel perlmuttfarben. Die Muschel gefiel Amy. Sie hielt sie erst in ihrer Hand, doch dann ließ sie sie in ihre Tasche gleiten, sie wollte sie nicht verlieren. Nicht, weil sie von Thordes war, (Sagte sie sich zumindest) sondern weil sie alles aufhab, was man ihr schenkte. Als der Hafen in Sicht kam, schaute Amy sofort zu dem Kleinen Boot, mit dem ihre „Neuen“ Eltern versuchten, sie zu beeindrucken. Amy war zwar mit auf diesen Psychiatrischen Familienausflug gekommen, aber nur weil Leon nicht alleine blieben wollte. Ansonsten wäre sie zu Glory gegangen, nur um nicht mit ihren „Eltern“ zusammen zu sein. Sie schaute automatisch weg. Sie hasste das elende Familien-Getue ihrer jetzigen Eltern. Sie konnte ihren 18. Geburtstag nicht mehr erwarten! Dann würde sie endlich aus der Hölle ihrer Neuen Familie abhauen, und nie wieder zurück kehren.
Sie dachte nicht mehr daran, und sprach mit Thordes über die Schule und den bevorstehenden Abschlussball. „Hat dich eigentlich schon jemand gefragt?“ fragte Thordes sie, und Amy lächelte. Natürlich war sie schon gefragt worden, doch immer hatte sie mit einem: „Ich bin schon verabredet“ oder: „Äähm.. Tut mir Leid, aber ich gehe nicht zum Ball.“ geantwortet. Irgendetwas musste man ja sagen. Doch sie beschloss, Thordes das lieber nicht zu sagen. „Nein, noch nicht.“ sagte sie deshalb und trat ein. Thordes hielt ihr die Tür auf, zog den Stuhl für sie zurecht und lud sie sogar ein. „Ich nehme den Shrimps Salat, bitte.“ sagte sie zu dem Kellner, der dann nach den Getränken fragte. „Eine Cola.“ sagte Amy automatisch. Sie war es gewohnt,, eingeladen zu werden, aber diese Einladung von Thordes gefiel ihr irgendwie. Amy wusste, das es Thordes an weiblichen Verehrern nicht mangelte, und so gefiel es ihr um so mehr, das Thordes sie zu erst (Von dem was Amy gehört hatte) gefragt hatte, ob sie mit ihm zum Ball gehen wollte. (Naja, das hatte er noch nicht getan, aber Amy wusste, das er es tun würde. Er hätte sonst nicht gefragt, ob schon jemand sie eingeladen hatte, daher war es nur logisch) Sie reichte dem Kellner die Speisekarte, der sich Thordes zuwandte, der ebenfalls ein Getränk bestellte. „Hatte bisher ein Mädchen den Mut dich zu fragen?“ fragte Amy Thordes. Amy wusste, das viele Mädchen auf Thordes standen. Bonnie zum Beispiel. Sie schwärmte die Ganze Zeit von Thordes. Amy ignorierte das allerdings nur, weil es schon langsam nervte. „Ich meine“ ,sprach sie weiter, „ob schon ein Mädchen den Mut hatte, um den Spieß umzudrehen.“ sie musterte Thordes. Er sah wirklich sehr gut aus. Seine schwarzen Haare waren verstrubbelt und seine Augen waren ausdrucksvoll, und auf irgendeine Weise vertraulich. Amy fragte sich, ob man ihr dezentes Parfum noch roch und ob ihre Haare noch, wie gewünscht, in einem Seitenscheitel, vorne und hinten leicht gewellt herunter hingen. Heute früh hatte sie sich ihre Lieblings Ohrringe angezogen. Cryolen, in denen in der Mitte eine blaue Murmel hing. Sie passten gut zu ihrer kette, die sie von Kate, ihrer alten Pflegemutter, bekommen hatte. Sie schaute augenblicklich zu ihrer Kette. Auf der die Buchstaben K und S eingraviert waren. Kate Sheldon. Ihre WAHRE Mutter. Sie verdrängte diesen Gedanken und schaute wieder zu Thordes. Sie lächelte noch immer.
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Re: Parker's Lighthouse - Restaurant & Bar
Coming From: Strand von Long Beach
Haylie mutmaßte, wie gut das Essen wohl war, das Branna normalerweise bekam. Denn angeblich gab es kaum jemanden, der bei den Gerichten in diesem Restaurant nicht dahin schmolz. Branna gab keine Antwort darauf, sondern lächelte nur still in sich hinein.
Kaum hatten sie das Lokal erreicht, steuerte Haylie schon auf einen Tisch zu und ließ sich in einen Sessel fallen. Branna wählte den Stuhl links von Haylie, dann hatte sie – wie ihre neue Freundin – ungehinderten Blick auf den Sonnenuntergang. Dann unterbrach Haylie die Stille. „Wie gefällt es dir eigentlich bisher in Long Beach? Hast du vielleicht irgendwelche Skandale miterlebt von denen ich noch nichts weiß? In welches Haus bist du eigentlich gezogen? Vielleicht wohnen wir ja nicht weit voneinander entfernt.“ Branna sah sie an. Das war beinahe schon ein wenig zu viel auf einmal und sie musste erst einmal überlegen, was sie darauf antworten wollte beziehungsweise ob sie alle Fragen mitbekommen hatte. Gerade, als die Elfe antworten wollte, wurde ihre Sitznachbarin schneeweiß im Gesicht und drückte die Handflächen gegen die Schläfen. Haylie fluchte leise und, als ob sie erst jetzt mitbekommen hatte, wo sie war, sah sie vorsichtig hinüber zu Branna. Diese erwiderte den Blick freundlich und erkundigte sich, ob es ihr gut gehe. „Hast du Kopfschmerzen? Ich meine, wenn es dir nicht so gut geht, können wir auch gern wieder gehen. Wenn du möchtest, kann ich dich nach Hause bringen.“ Abwartend sah sie Haylie an. Es brachte ja nichts, wenn sie hier saß und furchtbare Schmerzen hatte und sich mehr oder weniger durch den Abend quälte. Branna tat die junge Frau richtig leid.
Gerade schlenderte eine Kellnerin zu den beiden herüber und Branna blickte noch einmal zweifelnd zu Haylie, entschied sich aber doch dafür, zumindest ein Getränk zu konsumieren. Vielleicht half es ihrer Freundin auch, wenn sie etwas trank. Flüssigkeit sollte ja angeblich gut sein gegen Kopfschmerzen. Die Elfe bestellte sich einen Eistee und fügte auf Nachfrage ‚Zitrone’ hinzu. „Möchtet ihr die Karte haben?“, fragte die Kellnerin und Branna bejahte. Wenngleich sie vielleicht auch gar nichts aßen, zumindest konnte sie ein wenig darin schmökern. Sie las sich gerne die Gerichte in den Menüs durch, da lief ihr immer förmlich das Wasser im Mund zusammen. Vom Restauranteingang her war lautes Lachen zu hören, und für einen Moment befürchtete das Mädchen schon, ihre Schwester wäre auch hier. Doch ein kurzer Blick zu den Leuten erleichterte sie. Das hätte ihr gerade noch gefehlt! Sicher, sie liebte ihre Schwester. Aber meistens, vor allem in der Öffentlichkeit, ging sie ihr einfach nur auf den Keks. Sie musste ständig im Mittelpunkt stehen und wollte Branna immer dazu bringen, es ihr gleich zu tun. Branna hasste es. Als ihr Blick umher schweifte, um das Lokal genauer zu betrachten, fielen ihr zwei Personen in die Augen. Eine davon sah aus wie das Mädchen, das bei der Gruppe junger Leute am Strand dabei gewesen war. Und das andere war der Kerl, der ihnen bei diesem Chris zu Hilfe geeilt war. „Guck mal,“ sagte sie in Haylies Richtung, „da drüben. Das ist doch der Typ vom Strand, der so beeindruckt von dir war, nicht?“ Sie wusste nicht, ob Haylie ihr eine Antwort gab, denn eben kamen ihre Getränke. Neugierig schlug Branna sofort die Karte auf und begann zu gustieren.
Haylie mutmaßte, wie gut das Essen wohl war, das Branna normalerweise bekam. Denn angeblich gab es kaum jemanden, der bei den Gerichten in diesem Restaurant nicht dahin schmolz. Branna gab keine Antwort darauf, sondern lächelte nur still in sich hinein.
Kaum hatten sie das Lokal erreicht, steuerte Haylie schon auf einen Tisch zu und ließ sich in einen Sessel fallen. Branna wählte den Stuhl links von Haylie, dann hatte sie – wie ihre neue Freundin – ungehinderten Blick auf den Sonnenuntergang. Dann unterbrach Haylie die Stille. „Wie gefällt es dir eigentlich bisher in Long Beach? Hast du vielleicht irgendwelche Skandale miterlebt von denen ich noch nichts weiß? In welches Haus bist du eigentlich gezogen? Vielleicht wohnen wir ja nicht weit voneinander entfernt.“ Branna sah sie an. Das war beinahe schon ein wenig zu viel auf einmal und sie musste erst einmal überlegen, was sie darauf antworten wollte beziehungsweise ob sie alle Fragen mitbekommen hatte. Gerade, als die Elfe antworten wollte, wurde ihre Sitznachbarin schneeweiß im Gesicht und drückte die Handflächen gegen die Schläfen. Haylie fluchte leise und, als ob sie erst jetzt mitbekommen hatte, wo sie war, sah sie vorsichtig hinüber zu Branna. Diese erwiderte den Blick freundlich und erkundigte sich, ob es ihr gut gehe. „Hast du Kopfschmerzen? Ich meine, wenn es dir nicht so gut geht, können wir auch gern wieder gehen. Wenn du möchtest, kann ich dich nach Hause bringen.“ Abwartend sah sie Haylie an. Es brachte ja nichts, wenn sie hier saß und furchtbare Schmerzen hatte und sich mehr oder weniger durch den Abend quälte. Branna tat die junge Frau richtig leid.
Gerade schlenderte eine Kellnerin zu den beiden herüber und Branna blickte noch einmal zweifelnd zu Haylie, entschied sich aber doch dafür, zumindest ein Getränk zu konsumieren. Vielleicht half es ihrer Freundin auch, wenn sie etwas trank. Flüssigkeit sollte ja angeblich gut sein gegen Kopfschmerzen. Die Elfe bestellte sich einen Eistee und fügte auf Nachfrage ‚Zitrone’ hinzu. „Möchtet ihr die Karte haben?“, fragte die Kellnerin und Branna bejahte. Wenngleich sie vielleicht auch gar nichts aßen, zumindest konnte sie ein wenig darin schmökern. Sie las sich gerne die Gerichte in den Menüs durch, da lief ihr immer förmlich das Wasser im Mund zusammen. Vom Restauranteingang her war lautes Lachen zu hören, und für einen Moment befürchtete das Mädchen schon, ihre Schwester wäre auch hier. Doch ein kurzer Blick zu den Leuten erleichterte sie. Das hätte ihr gerade noch gefehlt! Sicher, sie liebte ihre Schwester. Aber meistens, vor allem in der Öffentlichkeit, ging sie ihr einfach nur auf den Keks. Sie musste ständig im Mittelpunkt stehen und wollte Branna immer dazu bringen, es ihr gleich zu tun. Branna hasste es. Als ihr Blick umher schweifte, um das Lokal genauer zu betrachten, fielen ihr zwei Personen in die Augen. Eine davon sah aus wie das Mädchen, das bei der Gruppe junger Leute am Strand dabei gewesen war. Und das andere war der Kerl, der ihnen bei diesem Chris zu Hilfe geeilt war. „Guck mal,“ sagte sie in Haylies Richtung, „da drüben. Das ist doch der Typ vom Strand, der so beeindruckt von dir war, nicht?“ Sie wusste nicht, ob Haylie ihr eine Antwort gab, denn eben kamen ihre Getränke. Neugierig schlug Branna sofort die Karte auf und begann zu gustieren.
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Re: Parker's Lighthouse - Restaurant & Bar
Während die beiden auf ihre Bestellung warteten, sah Thordes sich ein klein wenig im Restaurant um. Zu dieser Zeit herrschte Hochbetrieb und die meisten Tische waren besetzt. Er schnappte einige Gesprächsthemen von den umliegenden Tischen auf. Im Wesentlichen drehten sich die Gespräche immer um die gleichen Themen: Wer mit wem zusammen war, wer gerade geheiratet oder sich getrennt hatte. Er lehnte sich zurück und beobachtete belustigt die Akteure rings um ihn herum. Am Tisch gegenüber saßen zwei Blondinen – bildschön und mit phänomenalen Kurven. Aber eindeutig nicht sein Typ, da sie anscheinend Stammkunden bei einem Schönheitschirurgen waren. Auch als er sich die anderen Gäste so betrachtete kam es ihm so vor, als ob er inmitten einem Picknick auf einer Melonenplantage war, so viele künstliche Busenimplantate sah er. Natürlich war das hier in Kalifornien, in der Nähe des berühmten Hollywood’s kein Wunder. Trotzdem fühlte sich Thordes als „normaler“ Mensch irgendwie fehl am Platz.
Er schnappte Bruchstücke ihres Gesprächs auf. „Sie hat sich von Dex getrennt, hast du das gewusst?“ „Dazu kann ich nur fünf Worte sagen: Als ob ein Hängebusen nicht schon genug wäre!“ Er musste sich ein grinsen unterdrücken und schnappte sich schnell sein Glas um nicht laut loszulachen. Fünf Worte? Die Gute hatte ganz offensichtlich keinen Taschenrechner zur Hand. „Kein Wunder das es mit ihrer Karriere bergab geht, so wie sie sich verunstaltet hat. Vielleicht sollten wir ihr unseren Chirurgen empfehlen?“ „Spinnst du! Das einzige was ich vor habe ist, mir Dex zu krallen und ihr die Komparsenrolle in dem nächsten Tom Cruise Film wegzuschnappen. Und was gibt’s Neues bei dir?“ Die andere seufzte. "Nicht viel. Sechs Agenturen wollen mich als Fotomodell unter Vertrag nehmen, morgen flieg ich zum Mittagessen nach Paris und George Clooney hat den ganzen Nachmittag angerufen und mich angefleht zu ihm zurückzukommen. Das Übliche eben.“ Er unterdrückte erneut ein Kichern und konzentrierte sich auf seinen Teller, den der Kellner in diesem Moment auf dem Tisch stellte. Kurz dachte er, das sich Matt hier köstlich amüsiert – was das Volk hier so von sich gab -, und er ein Jahr lang Stoff für allerlei Blondinen Witze verschafft hätte.
Als er kurz zu Amelia sah, erinnerte er sich wieder an ihre Worte, bevor sie das Restaurant betreten hatten. Auf seine Frage, ob sie schon eine Verabredung zum bevorstehenden Ball habe, hatte sie verneint. Auch konnte er nicht bestreiten, dass in ihrer Stimme ein wenig Zuversicht mitschwang, welches er nur damit in Zusammenhang brachte, das sie hoffte, dass er sie fragen würde. Der Gestaltwandler runzelte die Stirn. Ihm war bisher nicht in den Sinn gekommen Amelia zu fragen. Überhaupt war auf seiner Schule kein Mädchen, welches er zum Ball begleiten wollte. Er hatte sich schon darauf eingestellt, allein oder eben gar nicht hinzugehen. Aber bis dahin war ja noch genügend Zeit sich zu entscheiden. "Nein, ich habe noch kein Date für den Ball." Er lächelte verschmitzt. "Bis dahin ist ja noch etwas Zeit."
Ein Windhauch fuhr durch seine blonden Haare und er drehte sich zum Eingang um. Seine Augenbrauen hoben sich überrascht, als er die beiden Frauen vom Strand erkannte. Er grinste. Wie klein die Welt doch war. Inzwischen fühlte er sich schuldig, dass er die beiden so abrupt hatte stehen lassen und er noch nicht mal die Zeit gefunden hatte, ihre Namen zu erfahren. Er winkte den Kellner von eben heran, der daraufhin eilig zu ihrem Tisch kam. „Sie wünschen?“ fragte dieser höflich. „Können sie zwei alkoholfreie Cocktails zu dem Tisch dort drüben, zu den beiden Hübschen bringen?“ Thordes deutete mit der Hand zum gewünschten Ziel. „Natürlich“, antwortete dieser und ging zur Bar hinüber, um seine Bestellung sofort auszuführen.
(((Amy ich habe keine dunklen Haare, sondern blonde xD)))
Er schnappte Bruchstücke ihres Gesprächs auf. „Sie hat sich von Dex getrennt, hast du das gewusst?“ „Dazu kann ich nur fünf Worte sagen: Als ob ein Hängebusen nicht schon genug wäre!“ Er musste sich ein grinsen unterdrücken und schnappte sich schnell sein Glas um nicht laut loszulachen. Fünf Worte? Die Gute hatte ganz offensichtlich keinen Taschenrechner zur Hand. „Kein Wunder das es mit ihrer Karriere bergab geht, so wie sie sich verunstaltet hat. Vielleicht sollten wir ihr unseren Chirurgen empfehlen?“ „Spinnst du! Das einzige was ich vor habe ist, mir Dex zu krallen und ihr die Komparsenrolle in dem nächsten Tom Cruise Film wegzuschnappen. Und was gibt’s Neues bei dir?“ Die andere seufzte. "Nicht viel. Sechs Agenturen wollen mich als Fotomodell unter Vertrag nehmen, morgen flieg ich zum Mittagessen nach Paris und George Clooney hat den ganzen Nachmittag angerufen und mich angefleht zu ihm zurückzukommen. Das Übliche eben.“ Er unterdrückte erneut ein Kichern und konzentrierte sich auf seinen Teller, den der Kellner in diesem Moment auf dem Tisch stellte. Kurz dachte er, das sich Matt hier köstlich amüsiert – was das Volk hier so von sich gab -, und er ein Jahr lang Stoff für allerlei Blondinen Witze verschafft hätte.
Als er kurz zu Amelia sah, erinnerte er sich wieder an ihre Worte, bevor sie das Restaurant betreten hatten. Auf seine Frage, ob sie schon eine Verabredung zum bevorstehenden Ball habe, hatte sie verneint. Auch konnte er nicht bestreiten, dass in ihrer Stimme ein wenig Zuversicht mitschwang, welches er nur damit in Zusammenhang brachte, das sie hoffte, dass er sie fragen würde. Der Gestaltwandler runzelte die Stirn. Ihm war bisher nicht in den Sinn gekommen Amelia zu fragen. Überhaupt war auf seiner Schule kein Mädchen, welches er zum Ball begleiten wollte. Er hatte sich schon darauf eingestellt, allein oder eben gar nicht hinzugehen. Aber bis dahin war ja noch genügend Zeit sich zu entscheiden. "Nein, ich habe noch kein Date für den Ball." Er lächelte verschmitzt. "Bis dahin ist ja noch etwas Zeit."
Ein Windhauch fuhr durch seine blonden Haare und er drehte sich zum Eingang um. Seine Augenbrauen hoben sich überrascht, als er die beiden Frauen vom Strand erkannte. Er grinste. Wie klein die Welt doch war. Inzwischen fühlte er sich schuldig, dass er die beiden so abrupt hatte stehen lassen und er noch nicht mal die Zeit gefunden hatte, ihre Namen zu erfahren. Er winkte den Kellner von eben heran, der daraufhin eilig zu ihrem Tisch kam. „Sie wünschen?“ fragte dieser höflich. „Können sie zwei alkoholfreie Cocktails zu dem Tisch dort drüben, zu den beiden Hübschen bringen?“ Thordes deutete mit der Hand zum gewünschten Ziel. „Natürlich“, antwortete dieser und ging zur Bar hinüber, um seine Bestellung sofort auszuführen.
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Thordes Skarsgård- Luscious Predator
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Re: Parker's Lighthouse - Restaurant & Bar
Die plötzlichen Schmerzen verblassten so schnell wie sie gekommen waren und doch konnte Haylie den Schmerz in gewisser Weise noch immer in sich fühlen. Es war als hätte er eine Wunde aufgerissen. Eine Wunde, die nicht so schnell wieder verheilen würde.
„Hast du Kopfschmerzen? Ich meine, wenn es dir nicht so gut geht, können wir auch gern wieder gehen. Wenn du möchtest, kann ich dich nach Hause bringen“, hörte sie Brannas besorgte Stimme.
„Nein, ist schon wieder in Ordnung. Mir geht’s schon wieder gut. War wohl… War wohl bloß…“ Ja, was war es gewesen? Erinnerungen und doch waren es keine gewesen. Als hätte sie etwas durch die Augen von jemand anderen gesehen, aber… „…irgendein plötzlicher Schmerz, weil ich mich zu rasch nieder gesetzt hatte.“ Eine bessere Ausrede würde ihr wohl nicht einfallen. Haylie wusste selbst, dass es kein Schmerz aufgrund einer schnellen Bewegung gewesen war. Nein, es war etwas anderes gewesen. Irgendetwas ging mit ihr vor. Irgendetwas von dem sie nichts verstand.
Haylie blickte Branna an ehe sie von einem Kellner unterbrochen wurden und sie sich etwas zu trinken bestellten und er ihnen die Karte überreichte.
Während sich die beiden Frauen die Menükarten durchlasen, beobachtete Haylie Branna aus den Augenwinkel heraus. Für einen kurzen Moment schien sie zusammenzuzucken als ein lautes Gelächter durch das Parker’s Lighthouse drang. Als sich Branna umsah und ihr Gesicht eine gewisse Erleichterung zeigte, fragte sich Haylie, ob sie jemanden erwartet hatte.
„Guck mal, da drüben. Das ist doch der Typ vom Strand, der so beeindruckt von dir war, nicht?“ Haylie folgte Brannas Blick und tatsächlich, dort saßen Amelia und dieser Thordes. Amelia hatte sie schon öfters in der Schule gesehen – hauptsächlich mit Gloria Hunnington zusammen, so auch vorhin am Strand.
Haylie konnte Branna gerade noch ein zustimmendes Geräusch zu werfen, ehe sie im nächsten Moment von dem Kellner unterbrochen wurden, der die bestellten Getränke und noch zwei weitere, die weder von Branna noch von Haylie bestellt wurden, brachte.
„Entschuldigen Sie. Ich denke, da liegt eine Verwechslung vor“, versuchte Haylie das Missverständnis aufzuklären, doch augenblicklich teilte ihnen der Kellner mit, dass dem nicht so war und das ihnen diese Getränke von dem jungen Herrn dort drüber spendiert worden waren. Mit diesen Worten verschwand der Kellner und Haylie blickte in die Richtung, wohin der Kellner gezeigt hatte und ihr Blick blieb auf Thordes haften.
Haylie versuchte seinen Blick aufzufangen, hob ihr Glas und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. Sie ließ kurz ihren Blick über Thordes wandern und befand dann, dass Thordes, wenn sie ehrlich war, ganz süß war. Er hätte ihnen nichts ausgeben müssen und doch hatte er es getan. Haylie formte ein lautloses „Danke“ und noch einmal lächelte sie ihn an.
Haylie wandte ihren Blick wieder Branna zu. „Das bei Thordes ist Amelia…“ Haylie musste kurz überlegen. Es war nicht so, dass sie Amelias Nachnamen nicht wusste oder ihn erst irgendwo tief in ihren Gedanken ausgraben musste. Nein, es hatte vielmehr damit zu tun, dass sie in letzter Zeit einfach so viele andere Dinge im Kopf hatte. „…Sheldon“, beendete Haylie schließlich den Satz. „Sie geht ebenfalls auf unsere High School. Vielleicht hast du das Mädchen gesehen, dass mit ihr gemeinsam am Strand war? Das war Gloria Hunnington. Soweit ich weiß sind die beiden ziemlich gut befreundet. Thordes bin ich aber bisher noch nie über den Weg gelaufen. Seltsam. Vielleicht ist er auch neu hierher gezogen.“ Haylie glaubte jedoch nicht wirklich daran. Vielleicht war sie ihm doch schon einmal über den Weg gelaufen, hatte ihn aber einfach nicht „gesehen“. „Letzteres bringt mich übrigens wieder zurück zu meinen Fragen, die ich dir vorhin gestellt hatte als… naja, dieser Schmerz mich durchzuckt hatte. Du hast sie mir noch nicht beantwortet.“ Haylie sah Branna grinsend an.
Wenn Haylie ihr jetzt sagen würde, dass dies kein gewöhnlicher Schmerz gewesen war und dass er sie an Dinge denken ließ, die längst vergangen waren und an Dinge, die sie niemals erlebt hatte... Würde Branna sie dann für verrückt halten? Vermutlich!
Es war eigenartig, aber ein kleines, kaum merkliches Gefühl, sagte Haylie, dass sie sich täuschte.
„Hast du Kopfschmerzen? Ich meine, wenn es dir nicht so gut geht, können wir auch gern wieder gehen. Wenn du möchtest, kann ich dich nach Hause bringen“, hörte sie Brannas besorgte Stimme.
„Nein, ist schon wieder in Ordnung. Mir geht’s schon wieder gut. War wohl… War wohl bloß…“ Ja, was war es gewesen? Erinnerungen und doch waren es keine gewesen. Als hätte sie etwas durch die Augen von jemand anderen gesehen, aber… „…irgendein plötzlicher Schmerz, weil ich mich zu rasch nieder gesetzt hatte.“ Eine bessere Ausrede würde ihr wohl nicht einfallen. Haylie wusste selbst, dass es kein Schmerz aufgrund einer schnellen Bewegung gewesen war. Nein, es war etwas anderes gewesen. Irgendetwas ging mit ihr vor. Irgendetwas von dem sie nichts verstand.
Haylie blickte Branna an ehe sie von einem Kellner unterbrochen wurden und sie sich etwas zu trinken bestellten und er ihnen die Karte überreichte.
Während sich die beiden Frauen die Menükarten durchlasen, beobachtete Haylie Branna aus den Augenwinkel heraus. Für einen kurzen Moment schien sie zusammenzuzucken als ein lautes Gelächter durch das Parker’s Lighthouse drang. Als sich Branna umsah und ihr Gesicht eine gewisse Erleichterung zeigte, fragte sich Haylie, ob sie jemanden erwartet hatte.
„Guck mal, da drüben. Das ist doch der Typ vom Strand, der so beeindruckt von dir war, nicht?“ Haylie folgte Brannas Blick und tatsächlich, dort saßen Amelia und dieser Thordes. Amelia hatte sie schon öfters in der Schule gesehen – hauptsächlich mit Gloria Hunnington zusammen, so auch vorhin am Strand.
Haylie konnte Branna gerade noch ein zustimmendes Geräusch zu werfen, ehe sie im nächsten Moment von dem Kellner unterbrochen wurden, der die bestellten Getränke und noch zwei weitere, die weder von Branna noch von Haylie bestellt wurden, brachte.
„Entschuldigen Sie. Ich denke, da liegt eine Verwechslung vor“, versuchte Haylie das Missverständnis aufzuklären, doch augenblicklich teilte ihnen der Kellner mit, dass dem nicht so war und das ihnen diese Getränke von dem jungen Herrn dort drüber spendiert worden waren. Mit diesen Worten verschwand der Kellner und Haylie blickte in die Richtung, wohin der Kellner gezeigt hatte und ihr Blick blieb auf Thordes haften.
Haylie versuchte seinen Blick aufzufangen, hob ihr Glas und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. Sie ließ kurz ihren Blick über Thordes wandern und befand dann, dass Thordes, wenn sie ehrlich war, ganz süß war. Er hätte ihnen nichts ausgeben müssen und doch hatte er es getan. Haylie formte ein lautloses „Danke“ und noch einmal lächelte sie ihn an.
Haylie wandte ihren Blick wieder Branna zu. „Das bei Thordes ist Amelia…“ Haylie musste kurz überlegen. Es war nicht so, dass sie Amelias Nachnamen nicht wusste oder ihn erst irgendwo tief in ihren Gedanken ausgraben musste. Nein, es hatte vielmehr damit zu tun, dass sie in letzter Zeit einfach so viele andere Dinge im Kopf hatte. „…Sheldon“, beendete Haylie schließlich den Satz. „Sie geht ebenfalls auf unsere High School. Vielleicht hast du das Mädchen gesehen, dass mit ihr gemeinsam am Strand war? Das war Gloria Hunnington. Soweit ich weiß sind die beiden ziemlich gut befreundet. Thordes bin ich aber bisher noch nie über den Weg gelaufen. Seltsam. Vielleicht ist er auch neu hierher gezogen.“ Haylie glaubte jedoch nicht wirklich daran. Vielleicht war sie ihm doch schon einmal über den Weg gelaufen, hatte ihn aber einfach nicht „gesehen“. „Letzteres bringt mich übrigens wieder zurück zu meinen Fragen, die ich dir vorhin gestellt hatte als… naja, dieser Schmerz mich durchzuckt hatte. Du hast sie mir noch nicht beantwortet.“ Haylie sah Branna grinsend an.
Wenn Haylie ihr jetzt sagen würde, dass dies kein gewöhnlicher Schmerz gewesen war und dass er sie an Dinge denken ließ, die längst vergangen waren und an Dinge, die sie niemals erlebt hatte... Würde Branna sie dann für verrückt halten? Vermutlich!
Es war eigenartig, aber ein kleines, kaum merkliches Gefühl, sagte Haylie, dass sie sich täuschte.
Haylie Adams- Terra Magica
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Re: Parker's Lighthouse - Restaurant & Bar
Ein Schmerz, weil sie sich zu schnell gesetzt hatte. Ein wenig misstrauisch beäugte Branna ihr Gegenüber. Das kaufte sie ihr jetzt nicht ab. Aber wenn sie nicht darüber reden wollte, dann war Branna bestimmt die Letzte, die nachbohrte.
Als dann endlich ihre bestellten Getränke kamen, standen vier Gläser anstatt zweien auf dem Tablett. Branna sah ebenso verwundert wie Haylie aus. Letztere sprach sofort mit der Kellnerin, um das aufzuklären, doch diese wies auf Thordes und teilte ihnen mit, dass er ihnen die beiden Cocktails spendiert hatte. Die zwei Mädchen sahen zu ihm hinüber und bedankten sich. Branna fand es sehr nett von ihm und freute sich, dass sie nun bereits ein paar Leute kannte.
Während sie ihren Cocktail probierte, erzählte Haylie ihr, wer das Mädchen bei Thordes war. Amelia. Diesen Namen mochte die Elfe, er hörte toll an und passte zu der jungen Frau. Branna dachte kurz darüber nach, als Haylie sie an ihre vorigen Fragen ‚erinnerte’. Hmm. Sie hatte gehofft, dass die Rothaarige es einfach vergessen hatte. Genau das sagte sie ihr auch, mit einem Lächeln im Gesicht, machte sich aber dann an die Beantwortung. „Also, eigentlich kann ich noch nicht recht viel sagen zu Long Beach, ich hab noch nicht sehr viel gesehen. Wir sind ja auch erst vor einer oder zwei Wochen hergezogen. Aber, eines kann ich auf jeden Fall sagen: Der Strand hier ist toll! Und das Meer ist auch wundervoll!“ Die Elfe legte eine kleine Pause ein und nippte an ihrem Eistee. Dann fuhr sie fort: „Meine Eltern haben ein Haus in Blackberry Hill gekauft. Also, eigentlich ein wenig außerhalb“ Sie hoffte, dass Haylie nicht die falschen Schlüsse daraus zog. In Blackberry Hill lebten hauptsächlich Leute, die ganz bestimmt keine Geldsorgen hatten. Es war eine relativ noble, abgesicherte Wohngegend. Das Haus, oder besser, das Anwesen, auf dem Branna wohnte, befand sich genau an der Grenze zur Sicherheitszone, war aber von soviel Grund umgeben, dass sie bis zu ihren nächsten Nachbarn zu Fuß zwanzig Minuten benötigte. Die großen Weiden boten den Pferden ihrer Familie genügend Auslauf, und wenn ihre Geschwister eine Party feierten, bekamen die Nachbarn garantiert nichts davon mit. Branna mochte die Ruhe, die in Blackberry Hill herrschte und dass jeder hauptsächlich seiner Wege ging. Sie wurde mit ihrem alten Nissan Navara zwar des öfteren ein wenig scheel angesehen, aber das störte sie kaum.
Bevor Haylie noch weitere Fragen stellte, drehte Branna den Spieß um. „Wohnst du schon lange hier? Beziehungsweise, wo wohnst du?“ Dann kam ihr die Begebenheit vom Strand, wieder in den Sinn. „Trainierst du eine Kampfsportart? Das sah vorhin ziemlich professionell aus!“
Noch bevor die Kellnerin ihren Tisch erreicht hatte, konnte Branna sie schon spüren und wandte sich um. „Haben Sie schon zu Essen ausgewählt?“, wurden die zwei Mädchen gefragt. Die Elfe bestellte sich eine ‚Komposition aus gegrilltem Fisch’. Fisch zählte zu Brannas Lieblingsspeisen und sie freute sich schon auf ihre Mahlzeit. Gedankenverloren sah sie aus dem Fenster. Die Sonne war bereits halb im Meer versunken und bot ein wunderschönes Spektakel. Rechts vom Restaurant befand sich der Yachthafen, dort schaukelten die Segelboote im Wasser. Auch das Boot ihrer Eltern lag dort vor Anker, und wenn sie bloß in die Richtung des Hafens blickte, überkam sie unbändige Lust aufs Segeln. Leider würde sie damit jetzt noch ein wenig warten müssen, denn ihr Vater war in der Klinik bereits so dringend erwartet worden, dass er schon vor Antritt der neuen Arbeitsstelle einen vollen Terminplan gehabt hatte. Der leider auch so manchen Wochenend-Termin beinhaltete. Aber zumindest machte ihm seine Arbeit Spaß.
Als dann endlich ihre bestellten Getränke kamen, standen vier Gläser anstatt zweien auf dem Tablett. Branna sah ebenso verwundert wie Haylie aus. Letztere sprach sofort mit der Kellnerin, um das aufzuklären, doch diese wies auf Thordes und teilte ihnen mit, dass er ihnen die beiden Cocktails spendiert hatte. Die zwei Mädchen sahen zu ihm hinüber und bedankten sich. Branna fand es sehr nett von ihm und freute sich, dass sie nun bereits ein paar Leute kannte.
Während sie ihren Cocktail probierte, erzählte Haylie ihr, wer das Mädchen bei Thordes war. Amelia. Diesen Namen mochte die Elfe, er hörte toll an und passte zu der jungen Frau. Branna dachte kurz darüber nach, als Haylie sie an ihre vorigen Fragen ‚erinnerte’. Hmm. Sie hatte gehofft, dass die Rothaarige es einfach vergessen hatte. Genau das sagte sie ihr auch, mit einem Lächeln im Gesicht, machte sich aber dann an die Beantwortung. „Also, eigentlich kann ich noch nicht recht viel sagen zu Long Beach, ich hab noch nicht sehr viel gesehen. Wir sind ja auch erst vor einer oder zwei Wochen hergezogen. Aber, eines kann ich auf jeden Fall sagen: Der Strand hier ist toll! Und das Meer ist auch wundervoll!“ Die Elfe legte eine kleine Pause ein und nippte an ihrem Eistee. Dann fuhr sie fort: „Meine Eltern haben ein Haus in Blackberry Hill gekauft. Also, eigentlich ein wenig außerhalb“ Sie hoffte, dass Haylie nicht die falschen Schlüsse daraus zog. In Blackberry Hill lebten hauptsächlich Leute, die ganz bestimmt keine Geldsorgen hatten. Es war eine relativ noble, abgesicherte Wohngegend. Das Haus, oder besser, das Anwesen, auf dem Branna wohnte, befand sich genau an der Grenze zur Sicherheitszone, war aber von soviel Grund umgeben, dass sie bis zu ihren nächsten Nachbarn zu Fuß zwanzig Minuten benötigte. Die großen Weiden boten den Pferden ihrer Familie genügend Auslauf, und wenn ihre Geschwister eine Party feierten, bekamen die Nachbarn garantiert nichts davon mit. Branna mochte die Ruhe, die in Blackberry Hill herrschte und dass jeder hauptsächlich seiner Wege ging. Sie wurde mit ihrem alten Nissan Navara zwar des öfteren ein wenig scheel angesehen, aber das störte sie kaum.
Bevor Haylie noch weitere Fragen stellte, drehte Branna den Spieß um. „Wohnst du schon lange hier? Beziehungsweise, wo wohnst du?“ Dann kam ihr die Begebenheit vom Strand, wieder in den Sinn. „Trainierst du eine Kampfsportart? Das sah vorhin ziemlich professionell aus!“
Noch bevor die Kellnerin ihren Tisch erreicht hatte, konnte Branna sie schon spüren und wandte sich um. „Haben Sie schon zu Essen ausgewählt?“, wurden die zwei Mädchen gefragt. Die Elfe bestellte sich eine ‚Komposition aus gegrilltem Fisch’. Fisch zählte zu Brannas Lieblingsspeisen und sie freute sich schon auf ihre Mahlzeit. Gedankenverloren sah sie aus dem Fenster. Die Sonne war bereits halb im Meer versunken und bot ein wunderschönes Spektakel. Rechts vom Restaurant befand sich der Yachthafen, dort schaukelten die Segelboote im Wasser. Auch das Boot ihrer Eltern lag dort vor Anker, und wenn sie bloß in die Richtung des Hafens blickte, überkam sie unbändige Lust aufs Segeln. Leider würde sie damit jetzt noch ein wenig warten müssen, denn ihr Vater war in der Klinik bereits so dringend erwartet worden, dass er schon vor Antritt der neuen Arbeitsstelle einen vollen Terminplan gehabt hatte. Der leider auch so manchen Wochenend-Termin beinhaltete. Aber zumindest machte ihm seine Arbeit Spaß.
Branna MacAlistair- Anzahl der Beiträge : 30
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Re: Parker's Lighthouse - Restaurant & Bar
Für einen winzigen Moment betrachtete Branna Haylie mit einem speziellen Blick, der Haylie vermuten ließ, dass Branna gehofft hatte, Haylie hätte ihre Fragen vergessen. Dies teilte ihr die junge Frau auch kurz darauf mit. War Haylie wieder einmal zu neugierig? Sie wusste, dass sie es war, aber sie konnte es selten abstellen. Sie liebte es Informationen über das Leben anderer zu erhalten. Haylie mochte es generell Neues zu erfahren und Branna war eine perfekte „Quelle“ dafür.
Nein, es war nicht so, dass sie nur mit Branna hierher gekommen war um sie über ihr Leben auszufragen. Nein, ganz und gar nicht. Branna hatte irgendetwas an sich, dass sie…mochte. Branna schien eine sehr ruhige Person zu sein – ausgeglichen. Haylie hingegen war äußerst energiegeladen. Vielleicht war es das, was sie an Branna mochte. Das sie einen Kontrast zu sich selbst bildete – ein Gegenstück. Gott, was dachte sie da? Sie kannte Branna doch gerade mal einige Momente und dann dachte Haylie schon über solche Dinge nach. Wer wusste schon, was Branna tatsächlich von ihr dachte. Haylie schüttelte kaum merklich den Kopf um die Gedanken daraus zu verbannen und genau in diesem Moment begann Branna ihre Fragen zu beantworten. Haylie hörte ihr aufmerksam zu.
„Meine Eltern haben ein Haus in Blackberry Hill gekauft. Also, eigentlich ein wenig außerhalb…“ Blackberry Hill? Wow! Haylie konnte nicht verhindern, dass sie große Augen machte. Blackberry Hill war eines der teuersten Gegenden hier. Die Leute schwammen nur so in Geld soweit sie wusste. Leute, die meist ziemlich überheblich anderen Gegenüber waren. Aber Branna sah überhaupt nicht…überheblich aus. Ganz und gar nicht.
Bevor Haylie eine Gelegenheit hatte weitere Fragen zu stellen, ergriff Branna das Wort und fragte nun sie aus. „Wohnst du schon lange hier? Beziehungsweise, wo wohnst du? Trainierst du eine Kampfsportart? Das sah vorhin ziemlich professionell aus!“ Haylie konnte ihr nicht mehr Antworten, denn eine Kellnerin kam zu ihrem Tisch und nahm ihre Essensbestellung auf. Haylie blickte rasch in die Karte und bestellte sich dann ein Chicken & Shrimp Jambalaya.
Als sich die Kellnerin vom Tisch entfernt hatte, widmete sich Haylie Brannas Fragen. „Um deine erste Frage zu beantworten. Nein, ich wohne noch nicht lange hier. Vor drei Jahren bin ich von Brisbane, Australien hierher gezogen.“ Oder wurde eher hierher abgeschoben, dachte Haylie grimmig. Es wurde besser, aber Haylie tat es immer noch weh, wenn sie daran dachte. „Eines der besten Dinge, die passieren konnten.“ Endlich weg von einer Mutter, die einem nur vorgegaukelt hatte, dass sie ihre Tochter liebte. „Ich wohne mit – wohnte“, korrigierte sich Haylie augenblicklich, „mit meiner Grandma nicht weit vom Golden Park entfernt. In einem uuuuralten viktorianischen Haus.“ Haylie verdrehte unwillkürlich die Augen und lächelte dabei. Grandma hatte sie nie vergessen lassen, dass dieses Haus Jahrhunderte alt war.
„Um ehrlich zu sein, ist dieses Haus mehr Zuhause für mich als mein Früheres.“ Am Anfang war es eigenartig dort zu leben. Alles war so fremd und ungewohnt für Haylie. Die Tatsache, dass sie ihre Großmutter nicht wirklich kannte und sie völlig allein hierher musste, war auch nicht unbedingt hilfreich. Aber sie hatte sich eingewöhnt – schneller als anfangs vermutet.
„Und um auf deine zweite Frage zu kommen. Ich gehe seit einigen Jahren regelmäßig Kickboxen. Meist dann, wenn ich wegen irgendetwas angespannt bin und vor allem, wenn ich noch zuviel Energie habe. Was soviel bedeutet wie beinahe immer“, lachte Haylie.
Kurz darauf wurde Haylie plötzlich ernst. „Weißt du, das vorhin… Das waren keine normalen Schmerzen. Ich weiß nicht, was es war, aber…“ Sollte sie tatsächlich jemanden davon erzählen von dem sie gerade mal soviel wusste wie sie an ihren Fingern abzählen konnte? Aber wen könnte sie sonst davon erzählen? Wen hatte sie denn noch? Grandma zu fragen wäre wohl ihr erster Gedanke gewesen, aber diese war fort – für immer. Weshalb also nicht jemanden erzählen, den sie nicht wirklich kannte? Sollte Branna sie für bescheuert oder ähnliches halten, dann schön und gut. Dann wusste sie es wenigstens. Dann wusste sie, dass sie es besser für sich behalten sollte. Aber sie musste und wollte jemanden davon erzählen. „Bitte halte mich nicht für verrückt, aber ich glaube irgendetwas passiert mit mir. Seit kurzem geschehen Dinge, die ich mir selbst nicht erklären kann.“ Dieses seltsame Buch ihrer Großmutter, dieser eigenartige Vorfall am Strand bei dem sie so ein vertrautes und doch seltsames Gefühl verspürt hatte und vorhin dieser schreckliche Schmerz, der sie Dinge sehen ließ. „Vielleicht täusch ich mich ja, aber ich habe so ein Gefühl als…“ Haylie unterbrach sich selbst und starrte Branna an. Die Worte in ihrem Kopf waren bereits gebildet, aber es auszusprechen… Das waren zwei völlig verschiedene Welten. „Tut mir leid“, entschuldigte sich Haylie augenblicklich bei Branna. „Ich wollte dir keine Angst oder so machen. Vermutlich liegt es an dem Schlafdefizit, das ich habe seit meine Gran…“ Haylie schluckte. Hatte sie es jemals ausgesprochen? Nein, soweit sie sich erinnern konnte nicht. Ausgesprochen würde es sich so… endgültig anfühlen. „...gestorben ist.“ Sie hatte es ausgesprochen. Sie hatte die Worte gesagt und sie schnitten nun in sie wie Nägel. Haylie biss die Zähne zusammen. Sie würde jetzt nicht anfangen zu weinen. Gott, sie würde es nicht tun. Sie konnte sich zusammenreißen. Sie wusste es. Sie hatte genug Übung darin. Selbst damals als ihre Mutter sie weggegeben hatte, hatte sie nicht geweint. Nein, sie würde jetzt nicht damit anfangen. Haylie atmete dreimal tief ein und wieder aus. Ja, so würde es gehen.
Nein, es war nicht so, dass sie nur mit Branna hierher gekommen war um sie über ihr Leben auszufragen. Nein, ganz und gar nicht. Branna hatte irgendetwas an sich, dass sie…mochte. Branna schien eine sehr ruhige Person zu sein – ausgeglichen. Haylie hingegen war äußerst energiegeladen. Vielleicht war es das, was sie an Branna mochte. Das sie einen Kontrast zu sich selbst bildete – ein Gegenstück. Gott, was dachte sie da? Sie kannte Branna doch gerade mal einige Momente und dann dachte Haylie schon über solche Dinge nach. Wer wusste schon, was Branna tatsächlich von ihr dachte. Haylie schüttelte kaum merklich den Kopf um die Gedanken daraus zu verbannen und genau in diesem Moment begann Branna ihre Fragen zu beantworten. Haylie hörte ihr aufmerksam zu.
„Meine Eltern haben ein Haus in Blackberry Hill gekauft. Also, eigentlich ein wenig außerhalb…“ Blackberry Hill? Wow! Haylie konnte nicht verhindern, dass sie große Augen machte. Blackberry Hill war eines der teuersten Gegenden hier. Die Leute schwammen nur so in Geld soweit sie wusste. Leute, die meist ziemlich überheblich anderen Gegenüber waren. Aber Branna sah überhaupt nicht…überheblich aus. Ganz und gar nicht.
Bevor Haylie eine Gelegenheit hatte weitere Fragen zu stellen, ergriff Branna das Wort und fragte nun sie aus. „Wohnst du schon lange hier? Beziehungsweise, wo wohnst du? Trainierst du eine Kampfsportart? Das sah vorhin ziemlich professionell aus!“ Haylie konnte ihr nicht mehr Antworten, denn eine Kellnerin kam zu ihrem Tisch und nahm ihre Essensbestellung auf. Haylie blickte rasch in die Karte und bestellte sich dann ein Chicken & Shrimp Jambalaya.
Als sich die Kellnerin vom Tisch entfernt hatte, widmete sich Haylie Brannas Fragen. „Um deine erste Frage zu beantworten. Nein, ich wohne noch nicht lange hier. Vor drei Jahren bin ich von Brisbane, Australien hierher gezogen.“ Oder wurde eher hierher abgeschoben, dachte Haylie grimmig. Es wurde besser, aber Haylie tat es immer noch weh, wenn sie daran dachte. „Eines der besten Dinge, die passieren konnten.“ Endlich weg von einer Mutter, die einem nur vorgegaukelt hatte, dass sie ihre Tochter liebte. „Ich wohne mit – wohnte“, korrigierte sich Haylie augenblicklich, „mit meiner Grandma nicht weit vom Golden Park entfernt. In einem uuuuralten viktorianischen Haus.“ Haylie verdrehte unwillkürlich die Augen und lächelte dabei. Grandma hatte sie nie vergessen lassen, dass dieses Haus Jahrhunderte alt war.
„Um ehrlich zu sein, ist dieses Haus mehr Zuhause für mich als mein Früheres.“ Am Anfang war es eigenartig dort zu leben. Alles war so fremd und ungewohnt für Haylie. Die Tatsache, dass sie ihre Großmutter nicht wirklich kannte und sie völlig allein hierher musste, war auch nicht unbedingt hilfreich. Aber sie hatte sich eingewöhnt – schneller als anfangs vermutet.
„Und um auf deine zweite Frage zu kommen. Ich gehe seit einigen Jahren regelmäßig Kickboxen. Meist dann, wenn ich wegen irgendetwas angespannt bin und vor allem, wenn ich noch zuviel Energie habe. Was soviel bedeutet wie beinahe immer“, lachte Haylie.
Kurz darauf wurde Haylie plötzlich ernst. „Weißt du, das vorhin… Das waren keine normalen Schmerzen. Ich weiß nicht, was es war, aber…“ Sollte sie tatsächlich jemanden davon erzählen von dem sie gerade mal soviel wusste wie sie an ihren Fingern abzählen konnte? Aber wen könnte sie sonst davon erzählen? Wen hatte sie denn noch? Grandma zu fragen wäre wohl ihr erster Gedanke gewesen, aber diese war fort – für immer. Weshalb also nicht jemanden erzählen, den sie nicht wirklich kannte? Sollte Branna sie für bescheuert oder ähnliches halten, dann schön und gut. Dann wusste sie es wenigstens. Dann wusste sie, dass sie es besser für sich behalten sollte. Aber sie musste und wollte jemanden davon erzählen. „Bitte halte mich nicht für verrückt, aber ich glaube irgendetwas passiert mit mir. Seit kurzem geschehen Dinge, die ich mir selbst nicht erklären kann.“ Dieses seltsame Buch ihrer Großmutter, dieser eigenartige Vorfall am Strand bei dem sie so ein vertrautes und doch seltsames Gefühl verspürt hatte und vorhin dieser schreckliche Schmerz, der sie Dinge sehen ließ. „Vielleicht täusch ich mich ja, aber ich habe so ein Gefühl als…“ Haylie unterbrach sich selbst und starrte Branna an. Die Worte in ihrem Kopf waren bereits gebildet, aber es auszusprechen… Das waren zwei völlig verschiedene Welten. „Tut mir leid“, entschuldigte sich Haylie augenblicklich bei Branna. „Ich wollte dir keine Angst oder so machen. Vermutlich liegt es an dem Schlafdefizit, das ich habe seit meine Gran…“ Haylie schluckte. Hatte sie es jemals ausgesprochen? Nein, soweit sie sich erinnern konnte nicht. Ausgesprochen würde es sich so… endgültig anfühlen. „...gestorben ist.“ Sie hatte es ausgesprochen. Sie hatte die Worte gesagt und sie schnitten nun in sie wie Nägel. Haylie biss die Zähne zusammen. Sie würde jetzt nicht anfangen zu weinen. Gott, sie würde es nicht tun. Sie konnte sich zusammenreißen. Sie wusste es. Sie hatte genug Übung darin. Selbst damals als ihre Mutter sie weggegeben hatte, hatte sie nicht geweint. Nein, sie würde jetzt nicht damit anfangen. Haylie atmete dreimal tief ein und wieder aus. Ja, so würde es gehen.
Haylie Adams- Terra Magica
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Re: Parker's Lighthouse - Restaurant & Bar
Haylie erklärte Branna, dass sie vor einigen Jahren aus Brisbane, Australien, hergezogen war. Bei diesen Worten verzog Branna anerkennend das Gesicht. „Australien! Da ist es doch toll!“ Aber Haylie erzählte schon weiter. Sie wohnte in der Nähe von Golden Park in einem Haus aus der Viktorianischen Zeit. Unwillkürlich zog es Branna ein Grinsen auf. „Ooh, das ist bestimmt schön! Ich mag alte Häuser, oder alte Gebäude überhaupt, sehr gern. Da gibt es so viel Interessantes zu entdecken! Aber leider habe ich keine Ahnung, wo Golden Park ist. Ich wohne ja noch nicht allzu lange hier.“ Branna schmunzelte ein wenig. Am liebsten wäre sie sofort aufgesprungen und hätte sich Haylies Zuhause angesehen. Seit ein paar Jahren ging Haylie zum Kickboxen, so etwas in der Art hatte Branna sich schon gedacht. Sie selbst hatte auch einen Kurs gemacht, in Miami, aber seither leider viel zu wenig Zeit zum Trainieren gehabt. Vielleicht würde sich das jetzt ändern. Während die Elfe daran dachte, Haylie zu fragen, ob sie eventuell einmal mitkommen durfte zum Kickboxen, quasselte ihr Gegenüber weiter. Sie kam noch einmal auf ihre vorigen Schmerzen zu sprechen. Die Art und Weise, wie Haylie erzählte, ließ Branna darauf schließen, dass sich die junge Frau selbst nicht ganz sicher war, ob sie davon berichten sollte. Also lächelte Branna sie – wie sie hoffte – aufmunternd an. Haylie endete mit dem Tod ihrer Großmutter, und die Elfe war versucht, ihr tröstend die Hand auf den Arm zu legen, ließ es aber doch bleiben. Trotzdem, ihr Interesse war eindeutig geweckt. Sie liebte mysteriöse Dinge und Geschichten, und hier schien sich eventuell eine zu verstecken.
Den Tod von Haylies Großmutter sprach Branna bewusst nicht an, sie begann gleich mit den seltsamen Schmerzen. „Hast du diese komischen Schmerzen schon länger? Und, wie fühlt es sich an? Eher stechend? Oder pochend?“ Aufgrund diverser Kindheitsverletzungen kannte sie sich mit solchen Dingen ein wenig aus und sie wollte Haylies Schmerzen nachfühlen können. Sie war ein wildes Kind gewesen und hatte ständig blaue Flecken und Schürfwunden gehabt. „Und, was für seltsame Dinge geschehen in letzter Zeit? Wie meinst du das, irgendetwas passiert da mit dir?“ Branna hoffte, dass sie nicht zu sehr nachbohrte, aber sie mochte Haylie und fand sie irgendwie faszinierend. Dazu wohnte sie in einem interessanten Haus und hatte mysteriöse Geschehnisse zu berichten – kurzum, Haylie hatte Branna an der Angel. Die Elfe war hochinteressiert.
Ein Klingeln aus Richtung der Küche signalisierte, dass eine Speise fertig war. Branna drehte sich um. Das war schon ihres? Das ging aber rasch! Erfreut lächelte sie die Kellnerin an, die ihnen die Speisen servierte. Neugierig begutachtete sie Haylies Teller. Diese hatte sich ein Chicken&Shrimps-Chambalaya bestellt. Die Hühnerfleisch-Teile sahen ja lecker aus, aber die Shrimps? Branna mochte zwar Fisch, aber andere Meeresfrüchte, wie Muscheln, Tintenfisch, Shrimps und dergleichen schmeckten ihr überhaupt nicht. „Darf ich vom Huhn probieren?“, fragte sie die rothaarige junge Frau. „Du kannst gern auch bei mir versuchen, wenn du möchtest.“ Mit dem Fischmesser zerteilte die Elfe ihre Filets und tunkte die Stückchen in die leckere Sauce ein. Mmmmhh ... das war herrlich!
Den Tod von Haylies Großmutter sprach Branna bewusst nicht an, sie begann gleich mit den seltsamen Schmerzen. „Hast du diese komischen Schmerzen schon länger? Und, wie fühlt es sich an? Eher stechend? Oder pochend?“ Aufgrund diverser Kindheitsverletzungen kannte sie sich mit solchen Dingen ein wenig aus und sie wollte Haylies Schmerzen nachfühlen können. Sie war ein wildes Kind gewesen und hatte ständig blaue Flecken und Schürfwunden gehabt. „Und, was für seltsame Dinge geschehen in letzter Zeit? Wie meinst du das, irgendetwas passiert da mit dir?“ Branna hoffte, dass sie nicht zu sehr nachbohrte, aber sie mochte Haylie und fand sie irgendwie faszinierend. Dazu wohnte sie in einem interessanten Haus und hatte mysteriöse Geschehnisse zu berichten – kurzum, Haylie hatte Branna an der Angel. Die Elfe war hochinteressiert.
Ein Klingeln aus Richtung der Küche signalisierte, dass eine Speise fertig war. Branna drehte sich um. Das war schon ihres? Das ging aber rasch! Erfreut lächelte sie die Kellnerin an, die ihnen die Speisen servierte. Neugierig begutachtete sie Haylies Teller. Diese hatte sich ein Chicken&Shrimps-Chambalaya bestellt. Die Hühnerfleisch-Teile sahen ja lecker aus, aber die Shrimps? Branna mochte zwar Fisch, aber andere Meeresfrüchte, wie Muscheln, Tintenfisch, Shrimps und dergleichen schmeckten ihr überhaupt nicht. „Darf ich vom Huhn probieren?“, fragte sie die rothaarige junge Frau. „Du kannst gern auch bei mir versuchen, wenn du möchtest.“ Mit dem Fischmesser zerteilte die Elfe ihre Filets und tunkte die Stückchen in die leckere Sauce ein. Mmmmhh ... das war herrlich!
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Re: Parker's Lighthouse - Restaurant & Bar
Haylie sah das Mitgefühl in Brannas braunen Augen, die nun auf ihr ruhten. Schließlich fragte sie die junge Frau, welche Art von Schmerz dies war, den sie empfand und wann dies angefangen hatte. In ihren Augen las Haylie, dass sich Branna tatsächlich dafür interessierte.
Haylie überlegte einen kurzen Moment, wie sie es am besten erklärte. „Eigentlich erst seit meine Grandma gestorben ist“, gab Haylie zu. Es war seltsam, aber wenn sie ehrlich war, hatte es nur kurze Zeit später begonnen. Die junge Frau kramte in ihren Erinnerungen. War ihr vielleicht früher schon einmal so etwas widerfahren? Sie konnte sich nicht erinnern.
„Es ist schwer zu beschreiben, aber ich denke es war wohl eher ein stechender Schmerz und es fühlte sich an als würden tausende Nadeln auf mich einstechen. Und dann war noch dieser Druck in meinem Kopf, der all das noch verschlimmerte“, sprach Haylie schließlich weiter. „So etwas habe ich noch nie zuvor erlebt.“
„Und, was für seltsame Dinge geschehen in letzter Zeit? Wie meinst du das, irgendetwas passiert da mit dir“, fragte Branna weiter. Sie schien sich wirklich dafür zu interessieren. Ein kleines, warmes Aufflackern machte sich in ihrem Körper bemerkbar. Ein Gefühl, das ihr auf eine Art und Weise Sicherheit gab.
„Also, äh…“ Wie sollte Haylie anfangen? Hoffentlich hatte Branna nicht die Nummer irgendeiner Irrenanstalt. „Das vorhin am Strand… Als ich Chris zu Boden brachte. Ich hatte das Gefühl als würde mich der Boden zu sich ziehen. Mich in seiner Nähe wissen und es war ein Gefühl als hätte sich etwas um mich geschlossen.“ Haylie sah Branna schweigend an, erklärte aber sofort: „Das hört sich ja echt schräg an, wenn ich es laut ausspreche, aber ich kann es nicht wirklich beschreiben. Es ist mehr ein Gefühl.“
Noch ehe sie weiter sprechen konnte, wurde ihnen das Essen gebracht. Es sah einfach köstlich aus – wie immer. „Darf ich vom Huhn probieren“, hörte sie ihre Gegenüber fragen. „Du kannst gern auch bei mir versuchen, wenn du möchtest.“
Haylie lächelte sie an. „Klar, darfst du.“ Während sie darauf wartete, dass Branna sich etwas von ihrem Teller nahm, pickte sie etwas von deren Teller mit ihrer Gabel auf und kostete es. Lecker!
Während sie aßen, erzählte Haylie Branna weiter über die eigenartigen Dinge, die ihr aufgefallen sind. „Kurz nachdem meine Grandma beerdigt worden war, habe ich erfahren, dass sie mir alles vermacht hatte. Das Haus und deren gesamten Inhalt – staubige alte Bücher, das Mobiliar, Kisten mit seltsamen Fläschchen. Weißt du was ich auf dem Dachboden gefunden habe? Haufenweise getrocknete Kräuter, die teilweise nur so von Spinnweben und Staub trieften. Also ich wusste ja, dass meine Gran etwas seltsam war, aber das…“ Haylie begann zu lachen. Es war nicht böse gemeint, ihre Grandma als seltsam zu bezeichnen. Selbst ihre Großmutter hatte mitgelacht als Haylie sie darauf aufmerksam machte. „Also, wie du vorhin gesagt hast: In alten Häusern gibt es viel „Interessantes“ zu entdecken. Und natürlich habe ich dieses…Tagebuch in die Hände bekommen. Da stehen Dinge darin, die…hmm…die lesen sich wie ein Grimoire. Ich hab…“ Haylie stoppte sich selbst. Hatte sie vielleicht zuviel gesagt? Sollte sie etwa sagen: “Ich habe da was ausprobiert und es hat tatsächlich funktioniert.“ Vielleicht sollte sie das vorerst nicht erwähnen.
„Und naja, vorhin dieser Schmerz. Es war für einen kurzen Augenblick so als… als würde ich meine Erinnerungen erneut durchleben und… und dann war da noch etwas anderes. Ich habe etwas gesehen, das ich noch nie zuvor erlebt hatte und doch kam es mir so vertraut vor.“ Sie wusste, dass all dies seltsam und beängstigend wirkte, dass sich dies eigenartig anhörte. Für sie selbst war es nicht anders.
„Hmm, also, wenn du willst, kann ich dir später mein Zuhause zeigen. Es ist nicht weit von hier, etwa… zwei Kilometer oder so.“ Haylie blickte kurz zu Branna und widmete sich dann wieder ihrem Essen bevor es kalt wurde. Doch irgendwie gelang es ihr nicht auch nur einen weiteren Bissen zu essen. Stattdessen stocherte sie nur darin herum und wartete neugierig darauf, was Branna von alldem hielt.
Haylie überlegte einen kurzen Moment, wie sie es am besten erklärte. „Eigentlich erst seit meine Grandma gestorben ist“, gab Haylie zu. Es war seltsam, aber wenn sie ehrlich war, hatte es nur kurze Zeit später begonnen. Die junge Frau kramte in ihren Erinnerungen. War ihr vielleicht früher schon einmal so etwas widerfahren? Sie konnte sich nicht erinnern.
„Es ist schwer zu beschreiben, aber ich denke es war wohl eher ein stechender Schmerz und es fühlte sich an als würden tausende Nadeln auf mich einstechen. Und dann war noch dieser Druck in meinem Kopf, der all das noch verschlimmerte“, sprach Haylie schließlich weiter. „So etwas habe ich noch nie zuvor erlebt.“
„Und, was für seltsame Dinge geschehen in letzter Zeit? Wie meinst du das, irgendetwas passiert da mit dir“, fragte Branna weiter. Sie schien sich wirklich dafür zu interessieren. Ein kleines, warmes Aufflackern machte sich in ihrem Körper bemerkbar. Ein Gefühl, das ihr auf eine Art und Weise Sicherheit gab.
„Also, äh…“ Wie sollte Haylie anfangen? Hoffentlich hatte Branna nicht die Nummer irgendeiner Irrenanstalt. „Das vorhin am Strand… Als ich Chris zu Boden brachte. Ich hatte das Gefühl als würde mich der Boden zu sich ziehen. Mich in seiner Nähe wissen und es war ein Gefühl als hätte sich etwas um mich geschlossen.“ Haylie sah Branna schweigend an, erklärte aber sofort: „Das hört sich ja echt schräg an, wenn ich es laut ausspreche, aber ich kann es nicht wirklich beschreiben. Es ist mehr ein Gefühl.“
Noch ehe sie weiter sprechen konnte, wurde ihnen das Essen gebracht. Es sah einfach köstlich aus – wie immer. „Darf ich vom Huhn probieren“, hörte sie ihre Gegenüber fragen. „Du kannst gern auch bei mir versuchen, wenn du möchtest.“
Haylie lächelte sie an. „Klar, darfst du.“ Während sie darauf wartete, dass Branna sich etwas von ihrem Teller nahm, pickte sie etwas von deren Teller mit ihrer Gabel auf und kostete es. Lecker!
Während sie aßen, erzählte Haylie Branna weiter über die eigenartigen Dinge, die ihr aufgefallen sind. „Kurz nachdem meine Grandma beerdigt worden war, habe ich erfahren, dass sie mir alles vermacht hatte. Das Haus und deren gesamten Inhalt – staubige alte Bücher, das Mobiliar, Kisten mit seltsamen Fläschchen. Weißt du was ich auf dem Dachboden gefunden habe? Haufenweise getrocknete Kräuter, die teilweise nur so von Spinnweben und Staub trieften. Also ich wusste ja, dass meine Gran etwas seltsam war, aber das…“ Haylie begann zu lachen. Es war nicht böse gemeint, ihre Grandma als seltsam zu bezeichnen. Selbst ihre Großmutter hatte mitgelacht als Haylie sie darauf aufmerksam machte. „Also, wie du vorhin gesagt hast: In alten Häusern gibt es viel „Interessantes“ zu entdecken. Und natürlich habe ich dieses…Tagebuch in die Hände bekommen. Da stehen Dinge darin, die…hmm…die lesen sich wie ein Grimoire. Ich hab…“ Haylie stoppte sich selbst. Hatte sie vielleicht zuviel gesagt? Sollte sie etwa sagen: “Ich habe da was ausprobiert und es hat tatsächlich funktioniert.“ Vielleicht sollte sie das vorerst nicht erwähnen.
„Und naja, vorhin dieser Schmerz. Es war für einen kurzen Augenblick so als… als würde ich meine Erinnerungen erneut durchleben und… und dann war da noch etwas anderes. Ich habe etwas gesehen, das ich noch nie zuvor erlebt hatte und doch kam es mir so vertraut vor.“ Sie wusste, dass all dies seltsam und beängstigend wirkte, dass sich dies eigenartig anhörte. Für sie selbst war es nicht anders.
„Hmm, also, wenn du willst, kann ich dir später mein Zuhause zeigen. Es ist nicht weit von hier, etwa… zwei Kilometer oder so.“ Haylie blickte kurz zu Branna und widmete sich dann wieder ihrem Essen bevor es kalt wurde. Doch irgendwie gelang es ihr nicht auch nur einen weiteren Bissen zu essen. Stattdessen stocherte sie nur darin herum und wartete neugierig darauf, was Branna von alldem hielt.
Haylie Adams- Terra Magica
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Re: Parker's Lighthouse - Restaurant & Bar
Haylie erklärte, dass die Schmerzen erst nach dem Tod ihrer Großmutter begonnen hatten. Sie beschrieb es als ‚ob sie von tausenden Nadeln gestochen würde’ und zudem einen drückenden Kopfschmerz. Okay, so eine Art von Schmerz hatte Branna an sich selbst noch nie erlebt. Aber irgendwie kam ihr die Schilderung vertraut vor. Sie konnte nur nicht sagen, wo sie so etwas ähnliches schon einmal gehört hatte. Auf ihre Frage nach den ‚seltsamen Dingen’ reagierte Haylie beinahe verdutzt. So, als hätte sie nicht damit gerechnet, dass Branna sich dafür interessieren würde, begann aber dann sofort von ihrem Gefühl von der Begebenheit am Strand zu sprechen. Sie beschrieb das Gefühl und fügte aber hinzu, dass sie es mit Worten nicht so gut ausdrücken könnte. Haylie lächelte. Das kannte sie sehr gut. Manche Dinge ließen sich mit Worten einfach ziemlich schwer einfangen.
Nachdem sie Haylies Erlaubnis zum Kosten ihres Essens hatte, stocherte sie mit ihrer Gabel auch schon auf deren Teller. Mmh, das Hühnchen war genau richtig! Schade, dass Shrimps auch in dem Gericht vorkamen, sonst hätte sie es sich vielleicht ein anderes Mal selbst bestellt. Haylie versuchte auch von Brannas Mahlzeit und die beiden Mädchen sprachen weiter über Haylies rätselhafte Erlebnisse. Gerade erzählte sie von ihrem Haus. Branna musste aufpassen, dass sie nicht auf das Essen vergaß, so sehr faszinierte sie Haylies Beschreibung. Alte Bücher, noch ältere Möbel, seltsame Fläschchen und staubige Kräuter, lauter Dinge einer alten Dame eben. Außerdem hatte sie das Tagebuch ihrer Großmutter gefunden. Branna stoppte mit ihrer Gabel auf halben Weg zum Mund. Das Wort Grimoire, das Haylie im Zusammenhang mit dem Tagebuch verwendet hatte, ließ ihre Alarmglocken schrillen. Kein normaler Mensch sprach von einem Grimoire. Entweder Haylie interessierte sich für solche Dinge und kannte den Begriff von daher. Oder aber ... Branna wollte den Gedanken gar nicht zu Ende denken. Sie führte die Gabel zu ihren Lippen und begann wieder zu essen. Hoffentlich war Haylie ihre Reaktion nicht aufgefallen. Diese kam wieder auf ihren Schmerz zu sprechen. Und dann schlug sie vor, dass Branna, wenn sie wollte, nachher mit zu ihr nach Hause kommen könnte. Die Elfe strahlte ihr Gegenüber an. „Gern! Da freu ich mich schon drauf!“ Sie bemühte sich, ein wenig schneller zu essen. „Vielleicht hat deine Granny einfach gern Kräutertee getrunken? Alte Leute tun so etwas.“ Dann versuchte sie, das Thema wieder auf das Tagebuch zu bringen. „Stehen in dem Tagebuch auch Sachen aus ihrer Jugend und so drinnen?“, fragte sie und beeilte sich, hinzuzufügen, dass sie keinesfalls darin lesen oder Details wissen wollte. „Und, wie meinst du das, es liest sich wie ein Grimoire? Stehen Zaubersprüche da drin? Oder Rezepte mit Zutaten wie Krötenaugen und Hasenpfoten?“ Inzwischen war sie mit ihren Fischfilets fertig und legte das Besteck ordentlich auf fünf Uhr auf ihrem Teller. Puh, jetzt war sie ganz schön voll. Ein Dessert ging sich wohl eher nicht mehr aus. Schade, dabei hatte Haylie so sehr davon geschwärmt. Naja, es würde bestimmt nicht das letzte Mal sein, dass sie das Lighthouse besuchte. Die junge Elfe ließ sich in ihren Stuhl zurück fallen und beobachtete die sich im Fenster spiegelnden Gäste. Draußen war es mittlerweile dunkel geworden.
Nachdem sie Haylies Erlaubnis zum Kosten ihres Essens hatte, stocherte sie mit ihrer Gabel auch schon auf deren Teller. Mmh, das Hühnchen war genau richtig! Schade, dass Shrimps auch in dem Gericht vorkamen, sonst hätte sie es sich vielleicht ein anderes Mal selbst bestellt. Haylie versuchte auch von Brannas Mahlzeit und die beiden Mädchen sprachen weiter über Haylies rätselhafte Erlebnisse. Gerade erzählte sie von ihrem Haus. Branna musste aufpassen, dass sie nicht auf das Essen vergaß, so sehr faszinierte sie Haylies Beschreibung. Alte Bücher, noch ältere Möbel, seltsame Fläschchen und staubige Kräuter, lauter Dinge einer alten Dame eben. Außerdem hatte sie das Tagebuch ihrer Großmutter gefunden. Branna stoppte mit ihrer Gabel auf halben Weg zum Mund. Das Wort Grimoire, das Haylie im Zusammenhang mit dem Tagebuch verwendet hatte, ließ ihre Alarmglocken schrillen. Kein normaler Mensch sprach von einem Grimoire. Entweder Haylie interessierte sich für solche Dinge und kannte den Begriff von daher. Oder aber ... Branna wollte den Gedanken gar nicht zu Ende denken. Sie führte die Gabel zu ihren Lippen und begann wieder zu essen. Hoffentlich war Haylie ihre Reaktion nicht aufgefallen. Diese kam wieder auf ihren Schmerz zu sprechen. Und dann schlug sie vor, dass Branna, wenn sie wollte, nachher mit zu ihr nach Hause kommen könnte. Die Elfe strahlte ihr Gegenüber an. „Gern! Da freu ich mich schon drauf!“ Sie bemühte sich, ein wenig schneller zu essen. „Vielleicht hat deine Granny einfach gern Kräutertee getrunken? Alte Leute tun so etwas.“ Dann versuchte sie, das Thema wieder auf das Tagebuch zu bringen. „Stehen in dem Tagebuch auch Sachen aus ihrer Jugend und so drinnen?“, fragte sie und beeilte sich, hinzuzufügen, dass sie keinesfalls darin lesen oder Details wissen wollte. „Und, wie meinst du das, es liest sich wie ein Grimoire? Stehen Zaubersprüche da drin? Oder Rezepte mit Zutaten wie Krötenaugen und Hasenpfoten?“ Inzwischen war sie mit ihren Fischfilets fertig und legte das Besteck ordentlich auf fünf Uhr auf ihrem Teller. Puh, jetzt war sie ganz schön voll. Ein Dessert ging sich wohl eher nicht mehr aus. Schade, dabei hatte Haylie so sehr davon geschwärmt. Naja, es würde bestimmt nicht das letzte Mal sein, dass sie das Lighthouse besuchte. Die junge Elfe ließ sich in ihren Stuhl zurück fallen und beobachtete die sich im Fenster spiegelnden Gäste. Draußen war es mittlerweile dunkel geworden.
Branna MacAlistair- Anzahl der Beiträge : 30
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Re: Parker's Lighthouse - Restaurant & Bar
Branna schien sofort Feuer und Flamme zu sein als Haylie sie zu sich einlud, was nicht sonderlich verwunderlich war, wenn sie alte Häuser mochte. Auch sie mochte alte Häuser, besonders deren Geschichte und die Geschichte der Menschen, die darin gelebt hatten.
„Kräutertee hat sie tatsächlich gerne getrunken und auch für einige Speisen hat sie sie verwendet“, dachte Haylie laut und stimmte Branna dadurch zu. Ja, so musste es sein. Sie hatte diese Dinge dafür verwendet. Was hatte Haylie eigentlich geglaubt, wofür ihre Grandma diese getrockneten Kräuter stattdessen verwendete? Wenn sie so darüber nachdachte, hatte ihre Grandma sehr viele Dinge mit diesen Kräutern gemacht, aber weshalb erinnerte sie sich erst jetzt daran? Warum hatte sie sich nicht daran erinnert als sie die Kräuter gefunden hatte. Eigenartig.
Branna fragte sie schließlich nach dem erwähnten Tagebuch. Dieses seltsame Buch, das Haylie Angst machte und das ihr zugleich so vertraut war. Die junge Frau fragte sie, ob Sachen aus Grannys Jugend darin standen oder was genau sie mit Grimoire meinte. „Stehen Zaubersprüche da drin? Oder Rezepte mit Zutaten wie Krötenaugen und Hasenpfoten?“
Haylie konnte sich ein lautes Auflachen nicht verkneifen. „Was?! Krötenaugen?! Hasenpfoten“, fragte Haylie überrascht und amüsiert zugleich. Was hätte Gran mit Rezepten anstellen sollen, die Krötenaugen oder Hasenpfoten beinhalteten? „Tut mir leid“, entschuldigte sich Haylie, „Aber das hört sich so an wie die Zutaten einer Märchenhexe, wenn sie Zaubertränke oder so zusammen braut.“
Stehen Zaubersprüche darin, erinnerte sich Haylie an das, was Branna vor wenigen Sekunden ebenfalls gefragt hatte.
„Zaubersprüche“, fragte Haylie ernst. „Meinst du dieses Hokuspokus Simsalabim?“ Haylie kam nicht umhin diese Frage lachhaft zu finden. Hokuspokus war etwas das in Märchen vorkam. Etwas, das man kleinen Kindern vorlas um ihnen ab und zu Angst einzujagen. So etwas war nicht real. Es war bloß ein Teil einer Fantasiewelt, die irgendjemand geschaffen hatte um die Menschheit zu unterhalten.
Haylie wollte gerade verneinen als sie sich an die Nächte zuvor erinnerte. Die Erinnerungen kamen langsam und schleichend zurück, aber sie waren da und führten Haylie etwas vor Augen.
Haylie ließ sich auf den Boden fallen und öffnete langsam und vorsichtig das Buch, das einst ihrer Großmutter gehört hatte. Ein Tagebuch wie es schien. Es war eines der Dinge gewesen, das in deren Nachlass gewesen war. Dem Nachlass, der nun Haylie gehörte.
Der Buchdeckel war mit seltsamen und fremde Zeichen und Symbolen verziert und auch die erste Seite enthielt diese fremdartige Symbolik. Manche dieser Zeichen kamen Haylie aber auch bekannt vor: das Pentagramm und die Triskele. Hexenzeichen!
Seltsam. Weshalb sollte Granny so etwas hier rein zeichnen? Ich habe sie nie davon reden hören, dass sie sich für das Okkulte interessierte.
Haylie blätterte weiter und begann schließlich die ersten Wörter flüsternd zu lesen:
Was zur Hölle war das, fragte sich Haylie augenblicklich und las das eben gelesene Gedicht erneut durch, dieses Mal lauter um auch jedes einzelne Wort davon zu verstehen - und noch einmal. Was ist das denn für ein Humbug? Allein diese eine Seite und diese Symbolik deuteten daraufhin, das Haylie ein Grimoire in den Händen hielt.
Haylie spürte plötzlich wie sie rot anlief. Das… Das waren keine „Gedichte“ gewesen, erkannte Haylie sofort ihren Fehler. Spätestens bei ihrem letzten Versuch mit dieser verdammten Kerze und diesem Windhauch, den sie gespürt hatte, hätte sie sich bewusst darüber sein müssen, dass es keine Gedichte gewesen waren. Sie hätte es bemerken müssen und hatte es nicht getan. Sie war so sehr davon überzeugt gewesen, dass es Märchen waren – Erfindungen – als das sie geglaubt hätte, es könnte real sein. War es überhaupt real oder verlief sich Haylie gerade in etwas?
Verdammt, natürlich war es nicht real. Mädchen, jetzt reiß dich zusammen. Und wenn Grandma sich für das Okkulte interessiert hatte, so hieß es noch lange nicht, dass es tatsächlich so etwas wie Magie gibt. Für den Versuch mit der Kerze würde sie ebenfalls eine logische Erklärung finden. Haylie brauchte nicht lange zu überlegen. Natürlich. Die Flammen sind größer geworden, weil der Wind durch sie hindurch geblasen hatte. Haylie hatte ein Fenster offen gelassen. Ganz bestimmt.
Haylie schwieg. Es war ihr für einen Moment unmöglich irgendetwas zu sagen. Ein Gefühl hatte sich über sie gelegt. Ein Gefühl, das ihr Wärme schenkte. Ein Gefühl, das ihr Angst machte.
Schließlich brach Haylie das Schweigen. „Glaubst du etwa an „Magie“?“ Sie war neugierig darauf wie Branna darüber dachte? Hatte sie ein Interesse an dem Okkulten? Glaubt sie daran, dass es Magie tatsächlich gab?
Haylie blickte nach draußen. Die Dunkelheit hatte Long Beach bereits eingehüllt - in ihre Arme geschlossen -, obwohl man am Horizont noch immer schwache Lichtstreifen sehen konnte.
„Möchtest du noch ein Dessert oder möchtest du schon gehen“, fragte Haylie als sie Brannas leeren Teller sah. Wenn Branna noch bleiben möchte, würde Haylie sie bestimmt nicht dazu drängen, schließlich hatte sie selbst genügend Zeit. Niemand wartete zuhause auf sie. Niemand, der ihr eine Standpauke hielt, wenn sie sich verspätete. Niemand, der sie in die Schranken wies. Nein, jetzt war Haylie auf sich alleine gestellt und dieser Gedanke machte ihr Angst.
tbc. Am Strand von Long Beach
„Kräutertee hat sie tatsächlich gerne getrunken und auch für einige Speisen hat sie sie verwendet“, dachte Haylie laut und stimmte Branna dadurch zu. Ja, so musste es sein. Sie hatte diese Dinge dafür verwendet. Was hatte Haylie eigentlich geglaubt, wofür ihre Grandma diese getrockneten Kräuter stattdessen verwendete? Wenn sie so darüber nachdachte, hatte ihre Grandma sehr viele Dinge mit diesen Kräutern gemacht, aber weshalb erinnerte sie sich erst jetzt daran? Warum hatte sie sich nicht daran erinnert als sie die Kräuter gefunden hatte. Eigenartig.
Branna fragte sie schließlich nach dem erwähnten Tagebuch. Dieses seltsame Buch, das Haylie Angst machte und das ihr zugleich so vertraut war. Die junge Frau fragte sie, ob Sachen aus Grannys Jugend darin standen oder was genau sie mit Grimoire meinte. „Stehen Zaubersprüche da drin? Oder Rezepte mit Zutaten wie Krötenaugen und Hasenpfoten?“
Haylie konnte sich ein lautes Auflachen nicht verkneifen. „Was?! Krötenaugen?! Hasenpfoten“, fragte Haylie überrascht und amüsiert zugleich. Was hätte Gran mit Rezepten anstellen sollen, die Krötenaugen oder Hasenpfoten beinhalteten? „Tut mir leid“, entschuldigte sich Haylie, „Aber das hört sich so an wie die Zutaten einer Märchenhexe, wenn sie Zaubertränke oder so zusammen braut.“
Stehen Zaubersprüche darin, erinnerte sich Haylie an das, was Branna vor wenigen Sekunden ebenfalls gefragt hatte.
„Zaubersprüche“, fragte Haylie ernst. „Meinst du dieses Hokuspokus Simsalabim?“ Haylie kam nicht umhin diese Frage lachhaft zu finden. Hokuspokus war etwas das in Märchen vorkam. Etwas, das man kleinen Kindern vorlas um ihnen ab und zu Angst einzujagen. So etwas war nicht real. Es war bloß ein Teil einer Fantasiewelt, die irgendjemand geschaffen hatte um die Menschheit zu unterhalten.
Haylie wollte gerade verneinen als sie sich an die Nächte zuvor erinnerte. Die Erinnerungen kamen langsam und schleichend zurück, aber sie waren da und führten Haylie etwas vor Augen.
Haylie ließ sich auf den Boden fallen und öffnete langsam und vorsichtig das Buch, das einst ihrer Großmutter gehört hatte. Ein Tagebuch wie es schien. Es war eines der Dinge gewesen, das in deren Nachlass gewesen war. Dem Nachlass, der nun Haylie gehörte.
Der Buchdeckel war mit seltsamen und fremde Zeichen und Symbolen verziert und auch die erste Seite enthielt diese fremdartige Symbolik. Manche dieser Zeichen kamen Haylie aber auch bekannt vor: das Pentagramm und die Triskele. Hexenzeichen!
Seltsam. Weshalb sollte Granny so etwas hier rein zeichnen? Ich habe sie nie davon reden hören, dass sie sich für das Okkulte interessierte.
Haylie blätterte weiter und begann schließlich die ersten Wörter flüsternd zu lesen:
Die Erde, die gibt.
Die Erde, die nimmt.
Verein deine Macht und gib mir deine Kraft.
Ein Teil meines Lebens
Ein Teil meiner Macht.
Die Kraft der Erde über mich wacht.
Die Erde, die nimmt.
Verein deine Macht und gib mir deine Kraft.
Ein Teil meines Lebens
Ein Teil meiner Macht.
Die Kraft der Erde über mich wacht.
Was zur Hölle war das, fragte sich Haylie augenblicklich und las das eben gelesene Gedicht erneut durch, dieses Mal lauter um auch jedes einzelne Wort davon zu verstehen - und noch einmal. Was ist das denn für ein Humbug? Allein diese eine Seite und diese Symbolik deuteten daraufhin, das Haylie ein Grimoire in den Händen hielt.
Haylie spürte plötzlich wie sie rot anlief. Das… Das waren keine „Gedichte“ gewesen, erkannte Haylie sofort ihren Fehler. Spätestens bei ihrem letzten Versuch mit dieser verdammten Kerze und diesem Windhauch, den sie gespürt hatte, hätte sie sich bewusst darüber sein müssen, dass es keine Gedichte gewesen waren. Sie hätte es bemerken müssen und hatte es nicht getan. Sie war so sehr davon überzeugt gewesen, dass es Märchen waren – Erfindungen – als das sie geglaubt hätte, es könnte real sein. War es überhaupt real oder verlief sich Haylie gerade in etwas?
Verdammt, natürlich war es nicht real. Mädchen, jetzt reiß dich zusammen. Und wenn Grandma sich für das Okkulte interessiert hatte, so hieß es noch lange nicht, dass es tatsächlich so etwas wie Magie gibt. Für den Versuch mit der Kerze würde sie ebenfalls eine logische Erklärung finden. Haylie brauchte nicht lange zu überlegen. Natürlich. Die Flammen sind größer geworden, weil der Wind durch sie hindurch geblasen hatte. Haylie hatte ein Fenster offen gelassen. Ganz bestimmt.
Haylie schwieg. Es war ihr für einen Moment unmöglich irgendetwas zu sagen. Ein Gefühl hatte sich über sie gelegt. Ein Gefühl, das ihr Wärme schenkte. Ein Gefühl, das ihr Angst machte.
Schließlich brach Haylie das Schweigen. „Glaubst du etwa an „Magie“?“ Sie war neugierig darauf wie Branna darüber dachte? Hatte sie ein Interesse an dem Okkulten? Glaubt sie daran, dass es Magie tatsächlich gab?
Haylie blickte nach draußen. Die Dunkelheit hatte Long Beach bereits eingehüllt - in ihre Arme geschlossen -, obwohl man am Horizont noch immer schwache Lichtstreifen sehen konnte.
„Möchtest du noch ein Dessert oder möchtest du schon gehen“, fragte Haylie als sie Brannas leeren Teller sah. Wenn Branna noch bleiben möchte, würde Haylie sie bestimmt nicht dazu drängen, schließlich hatte sie selbst genügend Zeit. Niemand wartete zuhause auf sie. Niemand, der ihr eine Standpauke hielt, wenn sie sich verspätete. Niemand, der sie in die Schranken wies. Nein, jetzt war Haylie auf sich alleine gestellt und dieser Gedanke machte ihr Angst.
tbc. Am Strand von Long Beach
Zuletzt von Haylie Adams am Mi Apr 06 2011, 05:58 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Haylie Adams- Terra Magica
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Re: Parker's Lighthouse - Restaurant & Bar
Haylie lachte, als sie Brannas Aussage über das Grimoire hörte. Und dann fragte sie Branna, ob diese an Magie glaubte. Die Elfe antwortete sofort: „Naja, die Definition von Grimoire lautet Zauberbuch oder Buch mit magischem Wissen, von daher bin ich auf die Krötenaugen gekommen und Zaubersprüche gekommen.“ Sie lächelte vorsichtig. Glaubte sie an Magie? Was sollte sie sagen? Na klar, ich erlebe sie beinahe tagtäglich? Meine Mutter stammt aus einer Paralellwelt und ich bin eine Elfe? Branna entschloss sich zu einer Halbwahrheit. „Ja, ich glaube schon, dass es da Dinge gibt, die sich den Menschen nicht erschließen. Aber was es ist, oder wie man es nennt, das kann ich nicht sagen.“ Das musste für den Anfang reichen, sie wollte sich nicht in irgendwelchen Details verhaspeln, so dass Haylie noch auf die Idee kam, sie, Branna, hätte irgendetwas mit Magie zu tun.
Als Branna fertig gegessen hatte, fragte Haylie, ob sie noch ein Dessert wollte oder lieber gehen wollte. Die Elfe brauchte nicht nachzudenken. „Haha, ich kann kaum noch. Ich würde absolut gar nichts mehr runter kriegen. Leider. Nachdem du mir so vorgeschwärmt hast davon. Aber vielleicht – hoffentlich – passt es ein anderes Mal besser.“ Nach diesen Worten wandte sie sich nach einer Bedienung um und bedeutete ihr, dass sie gerne zahlen wollten. Dann sprach sie wieder mit Haylie weiter. „Glaubst du denn an Magie? Ich meine, teilweise finde ich die Sachen, von denen man da so hört, ja richtig lächerlich. Und warum müssen Hexen immer alt und hässlich und bösartig sein?“ Neugierig sah sie ihr Gegenüber an. Instinktiv spürte die Elfe, dass ihr nicht alles erzählt wurde. Dass es noch viel mehr gab. Aber sie wollte die junge Frau nicht bedrängen. Nicht, dass sie sie verschreckte und sie ihr am Ende gar nichts mehr berichtete. Branna war schon richtig gespannt auf das Haus von Haylie. Vor allem aber auf die Sachen von ihrer Großmutter.
Die freundliche Kellnerin trat zu ihnen an den Tisch und begann mit der Abrechnung. Branna bezahlte ihr Essen und ihre zwei Getränke und rundete den Betrag ein wenig auf. Wenn alles in Ordnung war, gab sie gerne ein kleines Trinkgeld. In diesem Fall war das Essen wahnsinnig lecker und die Bedienung nett gewesen, also verdiente sie Branna zufolge auch eine kleine Anerkennung. „Danke, es war wirklich superlecker!“ Nachdem auch Haylie bezahlt hatte, trank die brünette Elfe noch rasch aus und stand dann auf. „Sagen wir noch Bye zu deinem Bewunderer und dieser Amelia?“, fragte sie Haylie augenzwinkernd und machte sich schon auf den Weg zu deren Tisch.
„Hallo“, sagte Branna zu Amelia gewandt und richtete das Wort dann an Thordes, „Mahlzeit! Wir wollen auch gar nicht stören, sondern uns nur noch einmal für die leckeren Cocktails bedanken, bevor wir gehen.“ Die beiden jungen Frauen verabschiedeten sich von den zweien und gingen dann Richtung Ausgang. „Bist du selber mit dem Auto da? Oder soll ich dich nach Hause fahren?“ Branna hielt ihrer neuen Freundin die Tür auf und folgte ihr hinaus.
To be continued: Strand von Long Beach
Als Branna fertig gegessen hatte, fragte Haylie, ob sie noch ein Dessert wollte oder lieber gehen wollte. Die Elfe brauchte nicht nachzudenken. „Haha, ich kann kaum noch. Ich würde absolut gar nichts mehr runter kriegen. Leider. Nachdem du mir so vorgeschwärmt hast davon. Aber vielleicht – hoffentlich – passt es ein anderes Mal besser.“ Nach diesen Worten wandte sie sich nach einer Bedienung um und bedeutete ihr, dass sie gerne zahlen wollten. Dann sprach sie wieder mit Haylie weiter. „Glaubst du denn an Magie? Ich meine, teilweise finde ich die Sachen, von denen man da so hört, ja richtig lächerlich. Und warum müssen Hexen immer alt und hässlich und bösartig sein?“ Neugierig sah sie ihr Gegenüber an. Instinktiv spürte die Elfe, dass ihr nicht alles erzählt wurde. Dass es noch viel mehr gab. Aber sie wollte die junge Frau nicht bedrängen. Nicht, dass sie sie verschreckte und sie ihr am Ende gar nichts mehr berichtete. Branna war schon richtig gespannt auf das Haus von Haylie. Vor allem aber auf die Sachen von ihrer Großmutter.
Die freundliche Kellnerin trat zu ihnen an den Tisch und begann mit der Abrechnung. Branna bezahlte ihr Essen und ihre zwei Getränke und rundete den Betrag ein wenig auf. Wenn alles in Ordnung war, gab sie gerne ein kleines Trinkgeld. In diesem Fall war das Essen wahnsinnig lecker und die Bedienung nett gewesen, also verdiente sie Branna zufolge auch eine kleine Anerkennung. „Danke, es war wirklich superlecker!“ Nachdem auch Haylie bezahlt hatte, trank die brünette Elfe noch rasch aus und stand dann auf. „Sagen wir noch Bye zu deinem Bewunderer und dieser Amelia?“, fragte sie Haylie augenzwinkernd und machte sich schon auf den Weg zu deren Tisch.
„Hallo“, sagte Branna zu Amelia gewandt und richtete das Wort dann an Thordes, „Mahlzeit! Wir wollen auch gar nicht stören, sondern uns nur noch einmal für die leckeren Cocktails bedanken, bevor wir gehen.“ Die beiden jungen Frauen verabschiedeten sich von den zweien und gingen dann Richtung Ausgang. „Bist du selber mit dem Auto da? Oder soll ich dich nach Hause fahren?“ Branna hielt ihrer neuen Freundin die Tür auf und folgte ihr hinaus.
To be continued: Strand von Long Beach
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Re: Parker's Lighthouse - Restaurant & Bar
Die einzigen Geräusche waren das stätige klappern des Bestecks, die leise Stimmen der anderen Gäste und die Stimme von Frank Sinatra, welche als leise Hintergrundmusik aus den Boxen in den Ecken drang. Irgendwann waren die beiden Blondinen – die Thordes wirklich recht unterhaltsam fand - am Nachbartisch aufgestanden und hatten mit ihren High Heels das Restaurant immer noch schwatzend verlassen. Seitdem war nichts Nennenswertes passiert. Als er gerade sein Glas an die Lippen legte, sprach ihn die junge Frau vom Strand an. Sie bedankte sich für die Cocktails, die er ihnen spendiert hatte. Schnell stellte er sein Glas ab und lächelte diese an. „Gern geschehen“, antwortete er ihr charmant und verabschiedete sich ebenfalls bei den beiden. Der Gestaltwandler sah ihnen noch ein Weilchen nach, bis sie hinter eine Abzweigung verschwanden. Auch andere Gäste verließen nach und nach ihre Tische, um sich wieder nach Hause zu begeben. Stirnrunzelnd sah er auf die Uhr. Als er sah, wie spät es schon war, begann er schneller zu essen.
Vor den großen Panoramafenstern konnte man den wunderschönen Sonnenuntergang genießen, als die Sonne gemächlich hinter dem westlichen Horizont verschwand. Für Thordes war es jedes Mal aufs Neue ein spektakulärer Anblick, als der glühende Ball praktisch ins Meer eintauchte und am nächsten Tag „wiedergeboren“ wurde. Jetzt verstand er auch, warum die alten Völker ihr einer Gottheit zugeordnet hatten. Dieser Moment hatte wirklich etwas Göttliches an sich. Als er sich zur anderen Seite umdrehte, konnte er schon die ersten Sterne am verdunkelten Himmel sehen, die um die Wette funkelten. Und schon wieder war ein Tag zu ende. Seufzend dachte er an dem morgigen Tag. Schule. Der letzte Tag vor dem Wochenende. Doch so richtig konnte er sich darauf nicht wirklich freuen. Wie so oft wäre er allein zuhause. Sein Vater war meilenweit weg und seine Mutter den ganzen Tag in der Klinik. Gedankenverloren schaute er auf seinen leergegessenen Teller. Er spießte die letzte Meeresfrucht mit der Gabel auf und lehnte sich anschließend satt nach hinten. Mit der rechten Hand spielte er gelangweilt an der Tischdeko herum. Es wunderte ihn, das Amelia die ganze Zeit über nichts mehr gesagt hatte und langsam war ihn die Stille überaus unangenehm. Sein Blick huschte mehrmals zum Fenster, zur Deko und zu ihr. Hin und her. Woran sie wohl die ganze Zeit dachte? Kurz fragte er sich, ob sie eigentlich einen Freund hatte. Doch sogleich erinnerte er sich daran, dass das eher unwahrscheinlich war, sonst wäre Amelia nicht hier mit ihm. Ob er sie mal nach einem Date fragen sollte? Vielleicht mit ihr nach Los Angeles fahren und mit ihr einen schönen Tag verbringen. Schon länger hatte er keine Verabredung mehr gehabt. Matt hatte ihn deswegen schon mehrmals aufgezogen. Ja, vielleicht wurde es endlich mal wieder Zeit, der Welt zu zeigen, wie gern er die Frauen hatte. Thordes grinste.
Als er schließlich seinen Kopf in der Hand abstützte, überfiel ihn plötzlich eine bleiende Müdigkeit. Mehrmals rieb er sich durch das Gesicht um nicht hier im Restaurant einzuschlafen. Er wusste selbst nicht, warum er seine Augen nicht mehr aufhalten konnte. Gähnend streckte er sich und sah dabei mehr wie eine Raubkatze als ein Mensch aus. Doch er war viel zu müde, um sich daran zu erinnern, wo er sich befand. In der Zwischenzeit war auch Amelia fertig und der Kellner räumte den Tisch ab. Er fragte auch, ob sie noch etwas bräuchten, doch er schüttelte den Kopf und verlangte nach der Rechnung. Zu Amelia gewandt sagte er: „Ich hoffe dir hat es geschmeckt?“ Der Kellner kam zurück und legte auf einen silbernen Tablett die Rechnung hin. Thordes sah nur kurz zu der Summe, legte das Geld plus ein angemessenes Trinkgeld daneben und stand auf. Gemeinsam traten sie vor die Tür. Draußen war es inzwischen kühler geworden, jedoch nicht kalt. Das war typisch für Kalifornien. Hier brauchte man abends nie eine Jacke mitzunehmen. Gemächlich schlenderten sie den Weg zurück, Richtung Sandstrand und seinem Wagen. Die Wellen rauschten viel lauter, was aber daran lag, dass keine nervigen Geräusche sie übertönte. An einigen Stellen kampierten Jugendliche, mit jeder Menge Bier und gute Laune. Anscheinend machten sie sich keine Sorge, dass am nächsten Tag ganz normal Schule war. Oder sie interessierte es nicht. Sogar ein wild knutschendes Pärchen wälzte sich ungeniert in der Dunkelheit im Sand. Er sah schnell weg. Nicht dass es ihm peinlich war, sondern weil es in ihm Erinnerungen auslöste, wie er selbst einmal … Thordes räusperte sich und ging etwa schneller. „Hat dir der Abend gefallen? Ich wäre gern mit dir noch woandershin gefahren, aber da morgen Schule ist, wäre das bestimmt nicht im Sinne unserer Eltern.“ Er zwinkerte ihr zu und eher er sich versah, legte er einen Arm um ihre Schultern. „Aber das holen wie noch nach!“ So gingen sie gemeinsam zum Parkplatz.
Sein Auto stand allein im Schein der Straßenbeleuchtung und wartete sehnsüchtig auf seinen Besitzer. Dort angekommen entriegelte er die Türen automatisch mit dem Schlüssel und stieg ein. Amelia stand etwas zaghaft daneben und wartete auf seine Einladung, sie nach Hause zu fahren. Seine Lippen kräuselten sich erheitert. „Na komm schon, steig ein. Ich fahr dich nach Hause.“ Da sein Auto höher war als andere Fahrzeuge, musste man zuerst auf eine Trittfläche steigen und schwungvoll einsteigen. Manch seiner weiblichen Begleitungen, war daran schon gescheitert. Denn mit Absätzen rutschte man leicht aus oder bekam erst gar keinen Halt. Dann plumpste man unsanft auf den Allerwertesten. Urkomisch. Jedenfalls für ihn. Wie viele Ohrfeigen hatte er in seiner Vergangenheit deswegen kassiert und war schneller wieder Single als er gucken konnte. Doch Amelia hatte weder hochhakige Schuhe an, noch Probleme einzusteigen. Er steckte den Schlüssel in die Zündung und startete seinen Motor. Brummend und laut schnurrend kam dieser in Gang. Er parkte aus und fuhr anschließend auf die Hauptstraße. Während er mit der linken lenkte, fummelte seine rechte – nein, nicht an Amelia – an dem CD-Spieler herum, bis Jay-Z laut aus den Boxen ertönte.
Vor dem Haus der Sheldon hielt er an und verabschiedete er sich von ihr. Er wartete bis sie drin war, bevor er wieder losfuhr. Je näher er die Villa seiner Eltern kam, desto schlechter gelaunt wurde er. Da konnte selbst sein Lieblingsrapper nicht helfen. Wie immer war das riesige Anwesen hell erleuchtet. Doch niemand wartete auf ihn. „Home Sweet Home“, sagte er sarkastisch und bog in die Einfahrt ein.
Tbc.: Long Beach - Das Haus der Familie Skarsgård
Vor den großen Panoramafenstern konnte man den wunderschönen Sonnenuntergang genießen, als die Sonne gemächlich hinter dem westlichen Horizont verschwand. Für Thordes war es jedes Mal aufs Neue ein spektakulärer Anblick, als der glühende Ball praktisch ins Meer eintauchte und am nächsten Tag „wiedergeboren“ wurde. Jetzt verstand er auch, warum die alten Völker ihr einer Gottheit zugeordnet hatten. Dieser Moment hatte wirklich etwas Göttliches an sich. Als er sich zur anderen Seite umdrehte, konnte er schon die ersten Sterne am verdunkelten Himmel sehen, die um die Wette funkelten. Und schon wieder war ein Tag zu ende. Seufzend dachte er an dem morgigen Tag. Schule. Der letzte Tag vor dem Wochenende. Doch so richtig konnte er sich darauf nicht wirklich freuen. Wie so oft wäre er allein zuhause. Sein Vater war meilenweit weg und seine Mutter den ganzen Tag in der Klinik. Gedankenverloren schaute er auf seinen leergegessenen Teller. Er spießte die letzte Meeresfrucht mit der Gabel auf und lehnte sich anschließend satt nach hinten. Mit der rechten Hand spielte er gelangweilt an der Tischdeko herum. Es wunderte ihn, das Amelia die ganze Zeit über nichts mehr gesagt hatte und langsam war ihn die Stille überaus unangenehm. Sein Blick huschte mehrmals zum Fenster, zur Deko und zu ihr. Hin und her. Woran sie wohl die ganze Zeit dachte? Kurz fragte er sich, ob sie eigentlich einen Freund hatte. Doch sogleich erinnerte er sich daran, dass das eher unwahrscheinlich war, sonst wäre Amelia nicht hier mit ihm. Ob er sie mal nach einem Date fragen sollte? Vielleicht mit ihr nach Los Angeles fahren und mit ihr einen schönen Tag verbringen. Schon länger hatte er keine Verabredung mehr gehabt. Matt hatte ihn deswegen schon mehrmals aufgezogen. Ja, vielleicht wurde es endlich mal wieder Zeit, der Welt zu zeigen, wie gern er die Frauen hatte. Thordes grinste.
Als er schließlich seinen Kopf in der Hand abstützte, überfiel ihn plötzlich eine bleiende Müdigkeit. Mehrmals rieb er sich durch das Gesicht um nicht hier im Restaurant einzuschlafen. Er wusste selbst nicht, warum er seine Augen nicht mehr aufhalten konnte. Gähnend streckte er sich und sah dabei mehr wie eine Raubkatze als ein Mensch aus. Doch er war viel zu müde, um sich daran zu erinnern, wo er sich befand. In der Zwischenzeit war auch Amelia fertig und der Kellner räumte den Tisch ab. Er fragte auch, ob sie noch etwas bräuchten, doch er schüttelte den Kopf und verlangte nach der Rechnung. Zu Amelia gewandt sagte er: „Ich hoffe dir hat es geschmeckt?“ Der Kellner kam zurück und legte auf einen silbernen Tablett die Rechnung hin. Thordes sah nur kurz zu der Summe, legte das Geld plus ein angemessenes Trinkgeld daneben und stand auf. Gemeinsam traten sie vor die Tür. Draußen war es inzwischen kühler geworden, jedoch nicht kalt. Das war typisch für Kalifornien. Hier brauchte man abends nie eine Jacke mitzunehmen. Gemächlich schlenderten sie den Weg zurück, Richtung Sandstrand und seinem Wagen. Die Wellen rauschten viel lauter, was aber daran lag, dass keine nervigen Geräusche sie übertönte. An einigen Stellen kampierten Jugendliche, mit jeder Menge Bier und gute Laune. Anscheinend machten sie sich keine Sorge, dass am nächsten Tag ganz normal Schule war. Oder sie interessierte es nicht. Sogar ein wild knutschendes Pärchen wälzte sich ungeniert in der Dunkelheit im Sand. Er sah schnell weg. Nicht dass es ihm peinlich war, sondern weil es in ihm Erinnerungen auslöste, wie er selbst einmal … Thordes räusperte sich und ging etwa schneller. „Hat dir der Abend gefallen? Ich wäre gern mit dir noch woandershin gefahren, aber da morgen Schule ist, wäre das bestimmt nicht im Sinne unserer Eltern.“ Er zwinkerte ihr zu und eher er sich versah, legte er einen Arm um ihre Schultern. „Aber das holen wie noch nach!“ So gingen sie gemeinsam zum Parkplatz.
Sein Auto stand allein im Schein der Straßenbeleuchtung und wartete sehnsüchtig auf seinen Besitzer. Dort angekommen entriegelte er die Türen automatisch mit dem Schlüssel und stieg ein. Amelia stand etwas zaghaft daneben und wartete auf seine Einladung, sie nach Hause zu fahren. Seine Lippen kräuselten sich erheitert. „Na komm schon, steig ein. Ich fahr dich nach Hause.“ Da sein Auto höher war als andere Fahrzeuge, musste man zuerst auf eine Trittfläche steigen und schwungvoll einsteigen. Manch seiner weiblichen Begleitungen, war daran schon gescheitert. Denn mit Absätzen rutschte man leicht aus oder bekam erst gar keinen Halt. Dann plumpste man unsanft auf den Allerwertesten. Urkomisch. Jedenfalls für ihn. Wie viele Ohrfeigen hatte er in seiner Vergangenheit deswegen kassiert und war schneller wieder Single als er gucken konnte. Doch Amelia hatte weder hochhakige Schuhe an, noch Probleme einzusteigen. Er steckte den Schlüssel in die Zündung und startete seinen Motor. Brummend und laut schnurrend kam dieser in Gang. Er parkte aus und fuhr anschließend auf die Hauptstraße. Während er mit der linken lenkte, fummelte seine rechte – nein, nicht an Amelia – an dem CD-Spieler herum, bis Jay-Z laut aus den Boxen ertönte.
Vor dem Haus der Sheldon hielt er an und verabschiedete er sich von ihr. Er wartete bis sie drin war, bevor er wieder losfuhr. Je näher er die Villa seiner Eltern kam, desto schlechter gelaunt wurde er. Da konnte selbst sein Lieblingsrapper nicht helfen. Wie immer war das riesige Anwesen hell erleuchtet. Doch niemand wartete auf ihn. „Home Sweet Home“, sagte er sarkastisch und bog in die Einfahrt ein.
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