ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.

David Starr Jordan High School

4 verfasser

Nach unten

David Starr Jordan High School Empty David Starr Jordan High School

Beitrag  Neliel Of Drakenfall Mo Nov 22 2010, 14:29

David Starr Jordan High School Classm11

Das Maskottchen der Schule ist ein Panther.

Hier findest du Hintergrund-Infos zur High School: Klick
Neliel Of Drakenfall
Neliel Of Drakenfall
Forgotten Dragon

Anzahl der Beiträge : 806
Anmeldedatum : 19.06.10
Alter : 36
Ort : into the great wide open ...

Nach oben Nach unten

David Starr Jordan High School Empty Re: David Starr Jordan High School

Beitrag  Thordes Skarsgård Fr Nov 26 2010, 14:47

Der Mond stand bereits hoch am Himmel. Thordes sank mit geschlossenen Augen und einem leisen Seufzen ins weiche Moos. Hunderte Stimmen hauchten ihm aus den Kronen der Bäume zu. Er öffnete die Augen und blinzelte. Über ihn rauschten die riesigen Küstenmammutbäume – auch Californian Redwoods genannt. Dahinter funkelten die Sterne, tanzten als flimmernde Punkte hoch am ansonsten dunklen Horizont. Er lächelte, weil er das Licht und die Geräusche der Nacht liebte. Er lauschte und hörte dem Knarren der alten Bäume, das leise Rascheln der Blätter zu. Thordes hatte keine Ahnung wie er hierhergekommen war. In Long Beach gab es keinen solchen üppigen Wald, in dem er sich gerade befand. Doch er wünschte sich nichts sehnlicher, als für immer so liegen zu bleiben, mitten im Moss und Laub und eins mit den Geheimnissen der Natur sein! Einfach die Seele baumeln lassen. Thordes reckte die Arme in die Höhe und beobachtete, wie die Strahlen des Mondes seine Hand umfloss. Wie ein silbernes Band zog es sich um seine Finger. Dann ließ er die Arme hinter den Kopf sinken und atmete tief ein. Es roch nach Moos und Baumharz und der erfrischenden Kühle der Nacht. Der Jaguar schnurrte genüsslich und schloss erneut seine Augen.
„Thordes!“, hallte es durch den Wald. Laut genug, das er es hörte, jedoch war es mehr ein Flüstern als ein Rufen. Als ob jemand seinen Namen direkt in sein Ohr geflüstert hätte. Er fuhr zusammen. Binnen eines Wimpernschlags war er hellwach. Geschmeidig stand er auf und lauerte in geduckter Haltung. Sein Gehör war für einen Gestaltwandler empfindlicher als das eines Menschen. Er hätte jedes kleinste Geräusch gehört – ob von einer Maus oder der fast lautlose Flügelschlag einer Eule, die sich auf ihre Beute stürzte.
Stille.
Seine Augen – inzwischen die einer Raubkatze – suchten die Umgebung ab. Nichts. Gerade als er sich wieder abwandte und das eben Geschehene für ein Hirngespinst abtrat, sah er eine weiße Gestalt zwischen den Bäumen hindurch huschen. Hastig ergriff er die Verfolgung. Seine Fähigkeit, willkürlich seine Gestalt zu wechseln und dadurch in relativ kurzer Zeit relativ große Entfernungen zu überwinden, ist natürlich eines seiner entscheidenden Vorteile gegenüber allen anderen Wesen dieser Welt. In seiner Jaguargestalt erreichte er Orte, zu denen er in Menschengestalt nie gelangen oder niemals vorwagen würde, wo Vögel hoch in den Bäumen nisten und kriechende Kreaturen sich in die Erde graben – und ihn und jene, die an Schnelligkeit unterlegen sind, eben zur Nahrung werden. Als Jaguar war er beinahe unermüdlich und könnte tagelang ununterbrochen laufen – obgleich es nicht ganz ungefährlich war, sich dem rauschähnlichen Zustand hinzugeben, der ihn erfasst, wenn er sich allzu lange in dieser Weise vorwärtsbewegte. Und doch gab es nichts Phantastischeres, nichts Unwiderstehlicheres als die Verlockung einer Verwandlung. Kein Gefühl auf Erden ist vergleichbar mit dem der kalten Nachtluft auf Fell, nachdem man wochenlang in diverse Schichten menschlicher Textilien gehüllt war. Er genoss sie, reckte sich ihr entgegen. Voller Wonne warf er den Kopf zurück, hob die Arme und überließ sich einfach seine Natur. Welche Worte konnte man nur finden, um die Verwandlung zu beschreiben, dieses Wunder, das die Gestaltwandler Leidenschaft nennen. Diese Leidenschaft der Verwandlung - sei sie nun ausgelöst durch Schmerzen, extreme Gefühle oder bewusste Willensanstrengung – ist stets ein großartiges Ereignis, gleichsam ein Ritual. Das kein Mensch jemals erfassen kann. Genau das trifft gerade den Kern – dass es immer ein großartiges Geheimnis bleiben wird.
Das Feuer stieg vom Unterleib nach oben wie eine anschwellende Begierde, eine Welle der Intensität, die der Luft Impulse von Energie entreißt und einen Wirbelwind reiner, unverfälschter Kraft entfacht. Die Begierde, die Freude, die Sehnsucht vervielfachte sich, bis sie zu einer Explosion reinen Gefühlen werden, zu einem Strudel des Lichts und der Farbe, der die Macht besitzt, die Gesetzte von Gewicht und Materie außer Kraft zu setzten. In einem einzigen Augenblick, in der Zeit, die wie ein Blitz aufleuchtet, während eines Atemzugs ergreift Thordes Besitz von der Macht. Er geht von einer Gestalt in eine andere über. Dies geschah alles in einem kurzen Augenblick.
Der schwarze Jaguar hielt kurz inne und hob seinen Kopf. Er hatte Glück, der Wind kam genau aus der Richtung, in der die Gestalt verschwunden war. Der Duft des „Wesen“ roch exotisch und mysteriös. Fremd.
Er preschte los. Je tiefer er in die Wildnis und je höher er in den Norden vordrang, desto seltener wurden Tiere. Die Geräusche des nächtlichen Waldes hörten urplötzlich auf. Thordes wurde langsamer. Vor ihm tauchte eine kleine Lichtung auf und der Mond verlieh ihr ein unheimliches Aussehen. Vor ihm kauerte eine zierliche Gestalt, das weiße lange Kleid bauschte sich um sie herum. Das lange, dichte Haar wehte um sie herum wie Spinnweben. Langsam schlich er näher, setzte jede seiner mächtigen Pfoten mit Bedacht auf dem Boden, um nicht das geringste Geräusch zu verursachen. Als er nur paar Meter von der Gestalt entfernt war, hörte er erneut eine Stimme, die flüsterte. Doch wie beim letzen Mal, verstand er jedes Wort:

Ich gebe den Geist der Liebe auf, in den Schatten verlorener Hingabe.
Er ist der eine, den ich verehre, König meines leisen Erstickens.

Brich diesen bittersüßen Bann, der auf mir liegt.
Verloren in den Armen des Schicksals.

Ich will dich! Oh wie ich dich wollte!
Ich brauche dich! Oh wie ich dich brauchte!

Brich diesen bittersüßen Bann, der auf mir liegt.
Verloren in den Armen des Schicksals.
Brich diesen bittersüßen Bann, der auf mir liegt.
Verloren in den Armen des Schicksals.

Die letzten Worte wiederholten sich unablässig und dabei wurde die Gestalt immer blasser und durchsichtiger. Wie ein Geist. Thordes wollte seine Hand nach ihr ausstrecken, doch da er immer noch ein Jaguar war, war ihm das nicht möglich. Ein unbekannter Schmerz bohrte sich in sein Herz und er schnappte nach Luft. Plötzlich war da keine Luft mehr, die er einatmen konnte, sondern eiskaltes Wasser, das seine Lungen flutete. Er wollte schreien, doch anstatt Laute schluckte er nur noch mehr Wasser. Sein Körper, inzwischen wieder menschlich wurde langsam aber stetig kraftloser. Er hörte auf zu kämpfen. Es wurde dunkel um ihn … und er hieß die tröstende Umarmung des Todes willkommen...


„Thordes!“ rief plötzlich jemand. Hoffnung keimte in ihm auf. War sie zurückgekehrt? Und dann lauter: „Thooordes!“ Er zuckte zusammen, als etwas laut klatschend auf dem Boden fiel und öffnete verschlafen seine Augen. Er musste blinzeln, als helles Sonnenlicht ihn in die Augen stach. Verwirrt rieb er sich mehrmals darüber und gähnte lautstark. Jemand kicherte hinter ihm. Verwundert drehte er sich um. Donna sah ihn belustigt an und hielt sich dabei die Hand vor dem Mund. Allem Anschein musste sie sich zwingen, um nicht laut los zu prusten. Ihre Augen füllten sich mit Lachtränen. Donna war in seiner Abschlussklasse der David Starr Jordan High School. Sie hatte leuchtend rote Haare, massenweise Sommersprossen im Gesicht und ein überaus vorlautes Mundwerk. Jemand räusperte sich vernehmlich. „Mr. Skarsgård, wärst du so freundlich, das Schlafen in meinem Unterricht zu unterlassen! Das gibt ein Verweis ins Klassenbuch. Der dritte in dieser Woche!“ Ihre Stimme klang streng und wütend. Thordes blickte wieder nach vorne und sah seine Lehrerin, Ms. Lightwood schuldbewusst an. Schnell nuschelte er eine Entschuldigung und hob sein Buch vom Boden auf. Noch einmal schenkte Ms. Lightwood ihm einen giftigen Blick, bevor sie sich wieder der Tafel widmete, auf der sie Beispiele des Gleichsetzungsverfahren aufschrieb. Bei jeder Zahl verursachte die Kreide ein fürchterliches kratzen und alle in der Klasse hielten sich mehr oder weniger die Ohren zu. Thordes steckte seine Nase ins Buch. Er durfte sich jetzt nicht erneut was leisten, sonst durfte er in der nächsten Pause zum Direktor. Das hieß, dass seine Eltern benachrichtigt wurden. Und das wiederrum hieß: Bye, bye Abschlussball!

Neben ihm schubste Matt ihn leicht an. Er hob seinen Blick zur Seite. Matt war ebenfalls im Football Team und einer seiner drei besten Freunde. Auf der Schule war er als Herzensbrecher bekannt, was die Mädchen jedoch nicht davor abschreckte, ihr Glück bei ihm zu suchen. Seine kristallklaren blauen Augen ließen die Mädels reihenweise in Ohnmacht fallen. „Was ist?“ zischte er so leise wie es ging. Matt zuckte seine breiten Schultern und schüttelte seinen Kopf. „Jo Kumpel, immer mit der Ruhe! Wollte dir nur sagen, das du gerade im Geschichtsbuch liest.“ Was? Verdattert sah er auf dem Einband. Ach, verdammt! Schnell schloss er das Buch und kramte so leise wie möglich in seinem Rucksack nach dem Mathematikbuch. „Seite 132“, flüsterte Matt ihn noch zu, bevor er sich wieder über sein Heft beugte und versuchte die Aufgaben zu lösen. Dabei schaute er immer wieder ins Heft seiner Banknachbarin. Als sie es bemerkte, klatschte sie ihr Buch gegen seinen Kopf. Es rumste hörbar und Ms. Lightwood drehte sich schwungvoll um und funkelte ihn bedrohlich an. Thordes versuchte betont unschuldig zu gucken. Nach einer Weile stillen Schlagabtauschs, drehte sie sich wieder um. Eigentlich sollte er jetzt ebenfalls seine Aufgaben lösen, doch sein Traum funkte ihn dauernd dazwischen und störte seine Konzentration. Er fuhr sich entnervt durchs dunkelblonde Haar. Noch nie hatte er einen solchen Traum gehabt, geschweige denn mitten im Unterricht – sollte er auch noch so langweilig und trocken sein. Minuten vergingen. Schließlich erschall das erlösende Klingeln der Pausenklingel. Schnell packte er alles zusammen und verließ zusammen mit Matt das Klassenzimmer. Auf dem Weg zur Mensa mussten sie kurz Haltmachen, als Matts neue Flamme – Cynthia -, sich von ihren schwatzenden Freundinnen trennte und in seine starken Arme hüpfte. Thordes verdrehte die Augen. Eine dichte Parfümwolke kam ihm entgegen und verätzte seine empfindliche Nase. Puh..wie er diese Chemiekeule hasste! Er mochte lieber, wenn ein Mädchen nur nach normaler Seife und … nach sich selbst roch. Das war verführerischer als jedes Parfüm der Welt. Er sah nicht hin, als er verdächtige Geräusche hörte. Er wusste auch so, das Matt ihr gerade vor versammelter Schule, seine Zunge tief ich ihren Mund schob. Cynthias Freundinnen kicherten, steckten ihre Köpfe zusammen und schickten Thordes begehrliche Blicke zu. Er seufzte. Seit mit seiner letzten Freundin Schluss war, folgten sie ihn wie Freiwild überallhin. Nur vor dem Jungsklo machten sie – Gott sei Dank - Halt. Andererseits genoss er die Aufmerksamkeit, die man seiner Person schenkte überaus. Wer tat das nicht?
„Schatz! Ich habe gute Neuigkeiten“, hörte er Cynthia, ihre Stimme gurrte förmlich. „am Wochenende sind meine Eltern nicht da und Lynn,“ sie schaute zu einer ihren Freundinnen – eine schwarzhaarige Schulschönheit, „hatte die Idee, eine Poolparty bei mir zu veranstalten! Ist das nicht großartig!“ Die letzten Worte gingen in ein lautes Quietschen unter, als alle drei Mädels anfingen vor Vorfreude zu kreischen. „Cool! Sag mir wann und ich bin da, Baby!“ „Samstag, ab 18 Uhr. Übrigens…“ ihre grünen Augen huschten zu Thordes, „bring deine Freunde mit und damit meine ich auch die komplette Football Mannschaft.“ Noch einmal küsste sie ihn hart auf den Mund und stolzierte davon. „Wie hältst du‘s nur mit ihr aus?“ fragte er Matt, als die Clique hinter der nächsten Biegung verschwand. Matt grinste. „Weißt du, sie hat zwei schlagende Argumente!“ Er verdrehte erneut die Augen. „Also langsam solltest du anfangen, mit deinem Hirn zu denken!“ Matt lachte schallend und legte seinen kräftigen Arm um seine Schulter. „Ach komm! Wir sind nur einmal so jung. Genieß das Leben, solange du kannst. Und es gibt genügend heiße Bräute hier.“ Inzwischen waren sie in der riesigen, lauten und überfüllten Mensa angelangt. Sie reihten sich hinter der bereits wartenden Menge vor der Essenausgabe ein. „Was haben wir danach?“ fragte ihn Matt, der schon halb verhungert auf die vollen Tabletts der Vorbeigehenden starrte. „Kannst du dir immer noch nicht den Stundenplan merken? Wir haben danach zwei Stunden Spanisch.“ Matt keuchte erschrocken auf. „Scheiße, Alter. Ich hab meine Hausaufgaben vergessen. Mrs. Álvarez wird ausflippen!“ Thordes musste über das blasse, schockierte Gesichts seines Freundes lachen. Als sie endlich fertig waren, gingen sie rüber zu ihren Tisch, der sich etwas abseits am anderen Ende der Mensa befand. Riley und Oscar saßen schon dort und unterhielten sich lebhaft. „Hey“, sagte er und begrüßte die beiden. Seine Gedanken kreisten schon über das bevorstehende Wochenende, das er sich gar keine mehr über seinen merkwürdigen Traum machte. „Wüscht ihr scho dasch neuschte?“ sagte er schmatzend und mit vollem Mund, nachdem er gerade in seine dampfende Pizza gebissen hatte. Vom Nachbartisch winkte ihm eine überaus hübsche Brünette lächelnd zu. Er winkte zurück und versuchte sich an ihren Namen zu erinnern.
Thordes Skarsgård
Thordes Skarsgård
Luscious Predator

Anzahl der Beiträge : 170
Anmeldedatum : 20.11.10
Ort : Long Beach

Nach oben Nach unten

David Starr Jordan High School Empty Re: David Starr Jordan High School

Beitrag  Oscar Korhonen Fr Dez 03 2010, 21:08

Mit einem leisen Schnurren stoppte der Motor von Oscar‘s Auto. Er blieb noch einen Augenblick auf dem Fahrersitz sitzen und schaute auf das große High School Gelände, auch dem sich bereits tausende von Schülern tummelten. Jeder trug einen Schirm in einer anderen Farbe, wie bunte Farbkleckse, die zum Leben erwacht sind.
Mit einem leisen Seufzer stieg er schließlich aus, schloss seine Autotüre und zog sich die Kapuze seiner Jacke über den Kopf. Draußen regnete es in Strömen, große Wasserperlen prallten bereits von seiner Jacke ab und liefen sein Gesicht entlang. Sein Blick wanderte gen Himmel, es sah aus, als würden von oben Wassereimer auf die Erde geschüttet werden. 
Oscar hatte es nicht eilig, die meisten Menschen gerieten in Hektik, wenn es draußen regnete wie gerade, sie hatten Angst nass zu werden und es trieb sie schnell ins warme Innere des Schulgebäudes. Doch Oscar mochte den Regen, er mochte den Klang der Regentropfen, sie auf den Boden und auf die Bäume fielen und er mochte den Geruch, den der Regen in der Luft lies. Genauso wie er im Winter den Schnee liebe. Wenn es regnete oder schneite hatte er endlich mal wieder das Gefühl, richtig frei durchatmen zu können. Oft ging er sogar extra ins Freie, wenn es regnete, am liebsten Nachts, wenn es dunkel war. Ja, der Regen entspannte ihn, schenkte ihm für einen kleinen Augenblick die Illusion, dass alles wieder in Ordnung war, ließ ihn seinen Kummer und seine Sorgen vergessen. Es waren zwar nur wenige Momente, denn sobald er aus dem Regen getreten war, holte ihn die Wirklichkeit wieder ein, doch diese Momente brauchte er. Er brauchte sie, um nicht noch völlig den Verstand zu verlieren.
Der Regen wurde noch stärker, nun konnte er kaum mehr die Geräusche der anderen, die an ihm vorbei eilten, als würden sie durch die Nässe jeden Moment schmelzen, kaum noch hören, zu laut war das Plätschern des Wassers, dass auf den Boden fiel, dichte Pfützen bildeten sich. Oscar sah in eine, sah verschwommen sein Gesicht. Mit den Händen fuhr er über sein Gesicht, er sah ziemlich blass aus. Und so fühlte er sich auch, er war noch viel zu müde, war wieder erst sehr spät ins Bett gegangen, bis ein Uhr Nachts war er wieder am Strand gewesen, um dann gegen halb drei endlich vollkommen fertig ins Bett zu fallen, nur um um sechs wieder von seinem Wecker geweckt zu werden.
Doch gestern war er so nah dran, er dachte, er hätte ihn gefunden. Doch dann war es doch nur ein einfacher Urlauber, wie sich herausstellte. Oscar schluckte, schob die Erinnerung an den vergangenen Abend bei Seite, in die hinderste Ecke seiner Erinnerung.
Er hatte gar nicht gemerkt, wieviel Zeit inzwischen vergangen war, während er im Regen stand und diesen genoss, auf einmal vernahm er die Schulglocke und sie klingelte garantiert nicht das erste Mal. Erschrocken verdrehte er die Augen, sie hatten Mrs. Dunne in der ersten Stunde, das hieß Ärger. Mrs. Dunne hasste es, wenn man in ihrem Unterricht zu spät kam und die anderen damit in ihren Augen störte. Wenn er Pech hatte, musste er deswegen sogar nachsitzen oder irgendeine absurde Strafarbeit machen.

Geknickt und klatschnass betrat er das Klassenzimmer. Es war längst nicht das erste Mal, dass er zu spät war. Wenn er nicht Morgens zu lange beim Anziehen und Frühstücken trödelte, verlor er sich zumindest auf dem Weg zur High School in der Zeit, in dem er irgendwelchen Träumereien oder anderen Sachen nachging. Jeden Morgen nahm er sich vor, diesmal würde er pünktlich sein, doch viel zu oft schaffte er es dann doch nicht.
„Na sieh mal einer an, Mr. Korhonen hat es doch noch in Betracht gezogen, den Unterricht zu besuchen,“ kommentierte Mrs. Dunne sein verspätetes Auftraten. Die Klasse lachte, er gab wohl gerade auch nicht den besten Eindruck ab, wie er völlig durchnässt zu seinem Platz stapfte und dabei eine Wasserspur im Klassenzimmer hinterließ.
„Baden tut man normal daheim,“ raunte ihm Leslie, die zwei Reihen vor ihm saß, lachend zu, als er an ihr vorbei lief.
,Schon klar,‘ dachte er sich und setzte sich auf seinen Platz, ohne ihre Bemerkung weiter zu beachten. 
Er merkte, wie gerade das sie störte. Leslie war eine, die die anderen nur zu gerne provozierte, wurde irgendeiner gemobbt oder ähnliches war immer sie es, von der es ausging. In ihrer Klasse wurde sie neben Kevin, dem Klassenclown, am meisten verachtet.
Den Rest der Stunde verbrachte Oscar damit, seinen Schreibblock mit irgendwelchen Bildchen vollzukritzeln und zu versuchen, nicht einzuschlafen, auch wenn es die meisten Mitschüler um ihn herum taten. Mrs. Dunne kam auf die glorreiche Idee, einen Film anzuschauen und machte dazu das Licht aus. Eigentlich hätte sie sich denken können, dass der Großteil der Klasse die Chance dazu nutzen würde, ihren verpassten Schlaf nachzuholen.
Als es endlich klingelte und die Stunde vorbei war, verließ Oscar eilig das Klassenzimmer, er hatte keine Lust, einen weiteren dummen Kommentar von Leslie einzufangen.

Gemächlich schlenderte er durch den Gang, der zu der geräumigen Kantine führte.
Unterwegs lief ein Haufen laut lachender Mädchen an ihm vorbei, unter ihnen war auch Rebecca. Als sie an ihm vorbei ging, lächelte sie ihm zu und schaute ihn erwartend und hoffend an. Oscar ignorierte dies gekonnt und lief einfach weiter, als hätte er es nicht bemerkt. Sie war ihm schon zuvor aufgefallen, aus der Ferne beobachtete sie ihn immer und wenn sich ihre Wege mal kreuzten, hoffte sie immer, dass er sie endlich ansprach, das wusste er genau. Doch ihm war überhaupt nicht danach sie anzusprechen, er hatte schlicht und ergreifend kein Interesse an ihr. Außerdem konnte er ihr nicht einmal richtig in die Augen sehen, sie erinnerten ihn viel zu sehr an die Augen einer anderen.
Er verdrängte diesen Gedanken sofort wieder.
Rebecca hatte sich inzwischen wieder umgedreht, hatte aufgehört ihn weiter anzustarren. Bestimmt beklagte sie sich nun wieder bei ihren Freundinnen über ihn, dass er sie doch gar nicht richtig wahr nimmt und das er sie schon mögen würde, wenn er sie nur endlich ansprechen würde. Diese Ansicht nervte Oscar sowieso. Wieso sollten denn immer die Männer den ersten Schritt tun? Schließlich war sie diejenige, die an ihm Interesse hatte, nicht anders herum.
Er lief weiter, sein Blick glitt aus dem kleinen Fenster, welches sich im Gang befand. Draußen regnete es immernoch. Und obwohl seine Hosenbeine immernoch nass waren, genauso wie seine Jacke, gefiel ihm der Anblick.

Kurz bevor er die Mensa erreicht hatte, legte sich eine Hand auf seine Schulter. Erschrocken drehte er sich zu dem Neuankömmling um.
„Na, gut angekommen bei diesem Schmuddelwetter?“ begrüßte ihn Riley überschwänglich.
Wenn man seine überschwängliche Art hörte, erwartete man fast einen aufgedrehten jungen Mann zu entdecken, der nicht einmal für eine Sekunde still stehen konnte und von einem Bein auf das andere wechselte, doch tatsächlich bekam man das genaue Gegenteil zu sehen. Riley stand gelassen hinter ihm mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht, inzwischen verweilte nicht nur seine Hand auf Oscars Schulter, sondern sein ganzer Arm, den er darauf abgestützt hatte, während sie die bereits ziemlich volle Mensa betraten.
„Du weißt, dass ich dieses Wetter liebe,“ erwiderte Oscar und lacht kurz auf.
Riley schüttelte theatralisch den Kopf. Oscar bemerkte, dass Riley seine etwas längeren Haare an diesem Tag wieder nach hinten gekämmt hatte, was sein markantes Gesicht betonte.
Sie stellten sich in der Reihe vor der Essensausgabe an, holten sich jeweils eine Apfelschorle und ein Stück Pizza und setzen sich an einen der letzten freien Tische.
„Na, wie ist dein Tag bisher gelaufen?“ fragte Riley interessiert, während er genüsslich in seine Pizza biss.
„Das übliche,“ meinte Oscar. „Erst bin ich zu spät gekommen, hab damit den Ärger von Mrs. Dunne auf mich gezogen und später wurde ich im Gang von Rebecca verfolgt.“
Beide mussten lachen. Doch Oscar wusste genau, dass Rebecca Riley im stillen leid tat.
Er selbst fühlte sich auch nicht so wohl dabei, er wollte ihr auf keinen Fall weh tun, in dem er sie ignorierte, aber er konnte einfach nicht anders.
Sie unterhielten sich noch eine Weile angeregt über dies und jenes, als sie von einem lauten „Hey,“ unterbrochen wurde.
Ihre Freunde Thordes und Matt gesellten sich in diesem Moment, ebenfalls mit Essen bewaffnet, zu ihnen.
„Hei teille molemmille!“ begrüßte er die zwei, die sich inzwischen hingesetzt hatten und zu Essen anfingen.
„Wüscht ihr scho dasch neuschte?“ fragte Thordes schmatzend mit vollem Mund. 
Doch bevor er weiter redete, wanderte sein Blick schon zum Nebentisch, wo eine junge Dame saß, die ihm gerade zugewunken hatte. Er winkte zurück.
Oscar musste sich ein Grinsen verkneifen, an seiner Konzentration musste sein Freund wahrlich noch ein wenig feilen.
„Was gibt‘s denn?“ fragte er nach, bevor er seine Erzählung gänzlich vergessen würde.


Hei teille molemmille! = Hallo ihr Beiden
Oscar Korhonen
Oscar Korhonen
Lost In Memories

Anzahl der Beiträge : 112
Anmeldedatum : 01.12.10

Nach oben Nach unten

David Starr Jordan High School Empty Re: David Starr Jordan High School

Beitrag  Thordes Skarsgård Mi Dez 08 2010, 17:40

Noch immer ruhte Thordes Augen auf die hübsche Brünette am Nebentisch. Er versuchte sich zu erinnern, woher er sie kannte. Doch es fiel ihm partout nicht ein. Bestimmt war sie ihm auf einer der unzähligen Partys, die er die letzten Wochen besucht hatte, begegnet. Vielleicht hatte er auch einmal mit ihr getanzt. Durch den vielen Alkohol, konnte er sich an das letzte Partywochenende nur schemenhaft erinnern. Er wusste nur, dass da jemand gewesen war. Er grinste. In Amerika durfte man leider erst mit 21 Jahren Alkohol trinken, doch zusammen mit Matt hatte er immer ein paar Tricks auf Lager, sich welchen zu beschaffen. Natürlich durften seine Eltern nie davon erfahren. Thordes stellte sich selber schon in Uniform in einer Militärakademie vor. Bei dem Gedanken musste er sich schütteln. Brrr, was für ein grauenhafter Gedanke! Dort gab es bestimmt keine Mädels!
Sein Blick huschte erneut zu dem Mädchen rüber. Inzwischen hatte sie sich wieder ihren Freundinnen zugewandt und in dem Moment lachten sie über irgendetwas Witzigem. Oder war sie vielleicht in einem seiner Kurse? Schließlich zuckte er resigniert mit den Schultern, wandte sich wieder seinen Freunden zu und stopfte den Rest Pizza in den Mund.
„Was gibt‘s denn?“, fragte ihn Oscar interessiert. „Huh?“ Er schaute ihn verwirrt an und versuchte sich daran zu erinnern, was er vor der Unterbrechung gesagt haben könnte. Dann viel es ihm wieder ein. „Achso“, sagte er schließlich und stopfte sich das letzte Stück Pizza in dem Mund und spülte alles mit einem großen Schluck Cola hinunter. „Cynthia hat uns für Samstag zu ihrer Poolparty eingeladen.“ Er verdrehte in Richtung Riley und Oscar die Augen um ihnen mitzuteilen, wie wenig Lust er darauf hatte. Riley kicherte und verschluckte sich beinahe an seinem Apfel. Matt klopfte ihn hilfsbereit auf den Rücken. Als sein Freund sich wieder beruhigt hatte und er mit hochrotem Kopf seinen Apfel in die nächste Mülltonne warf, erzählte Thordes weiter: „Sie lädt uns und höchstwahrscheinlich die ganze Schule ein.“ Er räusperte sich. „Naja, die Streber bestimmt nicht.“ Er guckte zum überfüllten Tisch, wo die Mathe und Wissenschaftsfreaks lautstark über den letzten Star Trekk Film diskutierten. Einer davon – Peter Brown – war in seinem Naturwissenschaftskurs und nervte ihn seit seinem erstem Schultag. Er hatte immer fettige Harre, Pickel und eine dicke Hornbrille, die an den Seiten schon geflickt war. Dauernd sprach er ihn an und quasselte ihn mit uninteressanten und langweiligen Themen voll. Inzwischen flüchtete er sich in Ausreden, um ganz schnell an ihm vorbei ins Klassenzimmer zu kommen und danach wieder zu verlassen.
„Mal schauen, ob wir bis Freitag noch eingeladen sind“, sagte Riley und lachte erneut. „Wieso?“ fragten Matt und er unisono. Verwirrt schauten sie ihn an. Riley lehnte sich in seinem Stuhl zurück und verschränkte seine Arme hinter seinem Hinterkopf. Seine Augen funkelten schelmisch. „Naja, wir kennen doch alle unseren Matt. Lange hält er es nie mit seinen Freundinnen aus. Vielleicht trennt er sich bis Ende dieser Woche noch von Cynthia. Ich wette sogar drauf!“ Zuerst dachte er, Matt würde sofort widersprechen, denn er funkelte seinen Freund empört an, doch dann milderten sich seine Züge und er grinste breit. „Blödmann!“ sagte er nur und schlug ihn freundschaftlich gegen die Schulter.
Es klingelte und alle Schüler brachten ihre Tabletts zurück und eilten mal schneller, mal langsamer zu ihrer nächsten Stunde. Auch Thordes erhob sich und ging zusammen mit seinen Freunden aus der Mensa. Sie trennten sich, da einige andere Kurse gewählt hatten. Riley besuchte seinen heiß geliebten Theaterunterricht. Er war der geborenen Schauspieler. Letztes Jahr hatte er William Shakespears Romeo verkörpert und dabei eine Menge Applaus, wie auch Mädchenherzen erlangt.
Lustlos stapften sie den Gang entlang zum Spanischunterricht. Thordes hätte viel lieber einen anderen Kurs gewählt, den ihn mehr interessierte, doch alle anderen waren schon überfüllt. Im nächsten Halbjahr würde er es erneut versuche, seinen Kurs zu wechseln. Als sie um die Ecken schlurften klingelte es erneut, jedoch beschleunigten sie dadurch ihre Schritte nicht. Angekommen, steuerten sie ihre Plätze in der letzten Reihe an und kassierten einen tadelnden Blick von ihrer Lehrerin .Mrs. Álvarez. „Das nächste Mal beeilt ihr euch besser, por favor“, sagte sie und Matt und er nickten. Sie schaute in die Runde und mit einer knappen Handbewegung sorgte sie für Ruhe. Alle Schüler mochten Mrs. Álvarez . Einerseits weil sie fair und freundlich war und andererseits weil sie… unsagbar heiß war. Mit ihren gerade mal 28 Jahren, war sie einer der jüngsten Lehrerinnen an der David Starr High School. Außerdem trug sie immer knappe Röcke und tief ausgeschnittenen T-Shirts. Alle mochten sie. „Buenas tardes!“ rief sie und alle antworteten ihr im Chor. „Heute beginnen wir im Buch mit Kapitel 7. Doch vorher kontrolliere ich eure Hausaufgaben.“ Neben ihm seufzte Matt theatralisch auf. Kurz darauf fluchte er. „Das wird schon wieder eine 6!“

Endlich schrillte die erlösende Schulklingel und Thordes packte schnell seine Bücher in sein Rucksack. Dann eilte er den anderen Schülern hinterher auf den Schulhof. Matt war irgendwo zwischen den Massen verschwunden. Da heute kein Footballtrainig statt fand, fuhr er deshalb nach Hause. Vor seinem Dodge Durango hielt er an und wartete ungeduldig auf die anderen. Inzwischen schien die Sonne wieder und vertrieb die dunklen Regenwolken. Das hieß, er konnte später doch noch an den Strand.

Tbc.: Am Strand von Long Beach


Zuletzt von Thordes Skarsgård am Fr Dez 17 2010, 16:17 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Thordes Skarsgård
Thordes Skarsgård
Luscious Predator

Anzahl der Beiträge : 170
Anmeldedatum : 20.11.10
Ort : Long Beach

Nach oben Nach unten

David Starr Jordan High School Empty Re: David Starr Jordan High School

Beitrag  Oscar Korhonen So Dez 12 2010, 14:16

„Huh?“ schreckte Thordes auf, nachdem er eine Weile noch dem Mädchen am Nachbartisch nachgestellt hatte, seine Frage wohl nicht mitbekommen hatte.
Dann schied er sich aber doch zu besinnen und berichtete, dass Cynthia uns für Samstag zu einer ihrer Poolparties eingeladen hatte. Doch er selbst schien auch nicht erfreut darüber zu sein, denn kurz nachdem er es berichtet hatte, verdrehte er die Augen. Riley musste deswegen lachen und verschluckte sich an seinem Apfel, Matt klopfte ihm hilfsbereit auf den Rücken. Oscar lachte leise vor sich hin und beobachtete die Szene amüsiert. Er wusste noch nicht, ob er seine Freunde überhaupt zu dieser Party begleiten würde, das würde ganz davon abhängen, wie es am Strand lief. Das war sein Stichwort. Er wusste, dass er sobald die Schule zu Ende war, wieder zum Strand gehen würde, auch wenn seine Freunde an diesem Tag auch dort waren. Doch erst musste er noch ins Sekretariat. Er dachte an die Nachricht, welche er am Morgen in seinem Spind gefunden hatte. Es war eine Nachricht von der Sekretärin, die im Sekretariat arbeitet, mit dem Inhalt, dass etwas für ihn abgegeben wurde und er es doch bitte abholen sollte.
Die Stimme seines Freundes holte ihn wieder zu der aktuellen Szenerie zurück.
„Sie lädt uns und höchstwahrscheinlich die ganze Schule ein.“ Er räusperte sich. „Naja, die Streber bestimmt nicht.“
Oscar sah, wie Thordes‘ Blick zu dem Nebentisch wanderte, wo diejenigen saßen, die man als Streber bezeichnete. Dabei waren sie doch nur gut in einem Fach oder hatten eine herauskristallisierte Interesse, z.B. für einen Film. Oscar seufzte leise. Ihm gefiel es nicht, dass sie deswegen von den anderen verachtet wurden, nur weil sie Menschlichkeit zeigten. Doch er hatte schon oftmals versucht dies seinen Freunden klar zu machen, natürlich ohne Erfolg. Oscars Blick traf Peter Brown. Bei ihm musste er sich eingestehen, war es seine eigene Schuld, dass die anderen ihn nicht mochten. Was musste er auch mit dem vollen Programm, Hornbrille, fettige Haare, langweiligen, grauen Anzügen herumlaufen? Wenn man ihn so sah, konnte man fast meinen, er wäre einen der Teeniefilmen entflohen, in denen es auch immer so einen Außenseiter mit dem exakt gleichen Aussehen gibt, der sich im Laufe der Geschichte in den beliebtesten Jungen der Schule verwandelt. Leider kam so etwas nur in Filmen vor, hier im realen Leben blieben die unsichtbaren Schüler eben unsichtbar.
„Mal schauen, ob wir bis Freitag noch eingeladen sind,“ meinte Riley lachend, worauf hin Thordes und Matt im Chor „Wieso?“ fragten.
Auch Oscar schaute nun fragend zu ihm herüber.
„Naja, wir kennen doch alle unseren Matt. Lange hält er es nie mit seinen Freundinnen aus. Vielleicht trennt er sich bis Ende dieser Woche noch von Cynthia. Ich wette sogar drauf!“
Oscar biss sich auf die Zunge, um nicht loszulachen. Sein Freund Matt war wirklich dafür bekannt, dass er es nicht lange bei der selben aushielt. Fast erwartete er, dass er ihm widersprechen würde und einen Streit anzetteln würde, doch stattdessen gab er nur ein „Blödmann,“ von sich und schlug Riley freundschaftlich auf die Schulter.

Das Klingeln der Schulglocke veranlasste alle Schüler, die sich noch in der Mensa befanden zum aufstehen. Um sie herum bildete sich ein reges Wuseln, da nun jeder versuchte noch pünktlich zu seiner nächsten Stunde zu kommen.
„Wartet nach der Schule nicht auf mich, ich muss noch was im Sekretariat abholen, vielleicht sieht man sich ja nachher am Strand,“ rief er seinen Freunden noch zu, bevor sie alle gleich in verschiedenen Richtungen zu ihren Klassenzimmern gehen würden.
„Was denn?“ fragte Riley neugierig.
„Ich weiß es nicht,“ wich Oscar seiner Frage aus, räusperte sich verlegen und ging dann in Richtung Klassenzimmer davon.
Er mochte es nicht seine Freunde anzulügen, denn er wusste, was für ihn abgegeben wurde, das stand bei der Notiz dabei. Ein Brief. Er wuderte sich, von wem er denn sein könnte, deswegen wollte er den drein noch nichts davon erzählen.

Er ließ sich auf seinen Platz neben Marilyn fallen und holte schon einmal seine Block und seine Stifte heraus, mit denen er eifrig anfing ein Bild zu malen, da der Lehrer, Mr. Everdon noch nicht da war. Marilyn beugte sich neugierig zu ihm und schaute auf das Blatt, auf dem so langsam eine Zeichnung entstand.
„Wow, so gut will ich auch mal zeichnen können,“ meinte sie verträumt, während sie auf den Sonnenuntergang am Strand schaute, den er gerade malte, auch wenn er in schwarz weiß war.
Oscar lächelte ihr freundlich zu, ohne seinen Blick dabei von seinem Bild zu wenden.
Er hörte, wie seine Banknachbarin eine Flasche öffnete und ein paar Schlucke trank, dann stellte sie die Flasche an ihren Tischrand.
„Darf ich auch einen Schluck haben?“ fragte er, erst jetzt bemerkend, dass er ziemlich durstig war.
Marilyn schob ihm die Flasche herüber, er trank gierig ein paar Schlucke und stellte sie dann wider zurück an ihren Tisch.
Während Mr. Everdon das Klassenzimmer betrat und seine Stunde vorbereitete, wurde Oscar mit seinem Bild fertig. Da Marilyn es immernoch verträumt betrachtete, schenkte er es ihr.
Freudig bedankte sie sich, umarmte ihn kurz und steckte das Bild in ihre Tasche.
„Wenn nun auch Oscar und Marilyn in der letzten Reihe sich dem Unterricht widmen anstatt Zärtlichkeiten auszutauschen, könnten wir auch endlich beginnen,“ erklärte der Lehrer und räusperte sich.
Die Klasse lachte. Wieso musste er auch ausgerechnet die schlimmsten Lehrer der Schule erwischen? In keinem Fach hatte er einen, der auch nur ansatzweise schülerfreundlich war. Jedes Mal fragte Oscar sich, wieso sie denn nicht einen anderen Beruf wählten, wenn ihnen die Schüler zu viel waren.

Oscar war froh, als auch die letzte Stunde endlich beendet war. Gespannt machte er sich auf den Weg ins Sekretariat.
Oscar Korhonen
Oscar Korhonen
Lost In Memories

Anzahl der Beiträge : 112
Anmeldedatum : 01.12.10

Nach oben Nach unten

David Starr Jordan High School Empty Re: David Starr Jordan High School

Beitrag  Oscar Korhonen So Dez 19 2010, 09:26

Oscar brauchte nicht lange, bis er das Sekretariat erreicht hatte. Da es wenige Minuten zuvor schon zum Unterrichtsschluss geläutet hatte, war das Schulgebäude inzwischen wie leergefegt. Nur noch ein paar einzelne Schüler liefen ihm noch hektisch auf ihrem Weg nach draußen über den Weg. Darunter auch Rebecca. Doch sie schien noch beleidigt zu sein, dass er sie am Mittag schon wieder ignoriert hatte, denn diesmal zog sie den Kopf ein, als sie ihn sah und huschte eilig an ihm vorbei. Er wunderte sich, wieso sie diesmal alleine unterwegs war, normal war sie keine Sekunde ohne die Begleitung ihrer Freundinnen. Doch dann zuckte er nur mit den Schultern und setzte seinen Weg fort.
Beim Sekretariat angekommen, erwischte er Mrs. Kennedy gerade noch in letzter Sekunde, bevor auch sie ihren Arbeitsplatz für den Tag verlassen wollte.
„Ah, Mr. Korhonen. Sie wollen bestimmt Ihren Brief abholen?“ fragte sie mit ihrer hellen, fast piepsigen Stimme und lächelte ihn breit an.
Oscar nickte, sein Gesichtsausdruck war ebenfalls freundlich.
Sie streckte ihm den Brief entgegen, welchen er an sich nahm. Er stammelte noch schnell ein: „Dankeschön“ und verließ das Sekretariat wieder.
Mit leicht zitternden Händen betrachtete er den weißen Briefumschlag. Vorne war mit schöner, geschnörkelter Schrift sein Name und die Adresse der Schule geschrieben, ansonsten stand nichts auf dem Umschlag. Kein Absender. Er legte die Stirn in Falten. Von wem dieser Brief wohl sein mochte? Also von seinen Eltern jedenfalls nicht, da war er sich sicher. Seine Eltern schickten ihm nie die Post zur Schule, die kam immer bei ihm daheim an und außerdem würde sonst der Absender darauf stehen. Es musste jemand sein, der seine neue Adresse noch nicht kannte, der nur irgendwie herausgefunden hatte, auf welche Schule er hier ging. Er studierte die Schrift auf der Vorderseite genauer und auf einmal fing sein Herz an laut zu schlagen. Nun hatte er die Schrift erkannte, oder er glaubte zumindest, das er es hatte. Es war Siiris Schrift. Am Poststempel erkannte er auch, dass der Brief aus Finnland stammte.

Aufgeregt und mit immernoch pochendem Herzen hielt er den Briefumschlag fest in den Händen, unfähig, auch nur eine Bewegung auszuführen. Wenn der Brief wirklich von Siiri stammte, was wollte sie von ihm? Vor seiner Abreise hatte sie ihm nur zu deutlich klar gemacht, dass sie mit seinem Schmerz einfach nicht mehr zurecht kam. Kein Wort hatten sie mehr miteinander gewechselt, Nächte lang saß er wach in seinem Zimmer und hatte darauf gewartet, dass sein Handy ein Zeichen von sich gab, oder die Haustüre klingelte, aber nichts. Siiri meldete sich einfach nicht mehr. Und er selbst war zu feige. Tausendmal hatte er das Handy in der Hand, wählte ihre Nummer, drückte auf Abbrechen, bevor es überhaupt gewählt hatte. Er schrieb unzählige Nachrichten, die er niemals abschickte. Alles aus Angst, er würde die Lage damit noch verschlimmern. Er wollte ihr die Zeit geben, die sie brauchte, wollte sie nicht drängen. Irgendwann würde sie sich schon wieder melden, dachte er. Doch seitdem hörte er nie wieder etwas von ihr. Als er hier nach Long Beach umzog, akzeptierte er es endlich, dass er sie wohl verloren hatte. Diese Erinnerung tat unglaublich weg. Seine Finger bohrten sich in das Papier, eine Träne tropfte darauf und verschmierte die Anschrift.

Inzwischen hatte er das Schulgebäude verlassen, war auf dem Weg zu seinem Auto. Den Brief hielt er immernoch ungeöffnet in seiner Hand. Immer wieder schaute er ihn an, drehte ihn vorsichtig in seinen Fingern herum, aber was er auch machte, er traute sich nicht ihn zu öffnen. Er hatte zu viel Angst vor dem Inhalt. Egal was es war, es würde ihm nur noch mehr Schmerzen bereiten. Wenn Siiri ihm mitteilen würde, dass sie inzwischen mit jemand anderen glücklich war, sich nur noch mal von ihm verabschieden wollte, um die Schatten der Vergangenheit endlich hinter sich lassen zu können, so würde er es niemals aushalten. So viel Liebe für sie steckte noch in ihm, immernoch, nach allem was geschehen war. Dann wollte er es gar nicht lesen, wollte nicht die Gewissheit haben, dass sie ihn vergessen hatte, während er sie nie vergessen könnte.
Und wenn sie ihm schreiben würde, dass sie immernoch viel an ihn dachte, dass sie ihn auch vermisste, was würde es bringen? Sie lebten nun Kilometerweit auseinander, es würde ihnen beiden doch eh nur weh tun.
Wie man es auch drehte, die Sache war hoffnungslos. 
Mit dieser Einsicht steckte er den Brief schnell in seine Tasche, stieg in sein Auto und schaltete den Motor an.
Tränen liefen ihm heiß über die Wangen, während er immer weiter fuhr. Er versuchte sie mit einer Hand immer wieder wegzuwischen, dass sie ihm die Sicht nicht versperrten, die Straße sah er sowieso schon verschwommen. In diesem Moment fühlte er sich so alleine, wie schon lange nicht mehr. Die Einsamkeit schien ihn aufzufressen, immer wieder wanderten seine Gedanken zurück an den Brief. Doch er würde ihn nicht öffnen.
Er wischte sich nochmal die Tränen weg und konzentrierte sich auf die Straße vor ihm.

tbc: Am Strand von Long Beach
Oscar Korhonen
Oscar Korhonen
Lost In Memories

Anzahl der Beiträge : 112
Anmeldedatum : 01.12.10

Nach oben Nach unten

David Starr Jordan High School Empty Re: David Starr Jordan High School

Beitrag  Oscar Korhonen Mo Jul 18 2011, 19:59

cf: Los Angeles - Crimson Opera Club

Oscar raste durch die Straßen, er fuhr sicherlich viel zu schnell und hoffte einfach, dass kein Polizist seinen Weg kreuzen würde. Nachdem er am Tag zuvor durch seinen Ausflug nach Los Angeles erst spät ins Bett kam, hatte er am Morgen glatt verschlafen, erst eine halbe Stunde vor Schulbeginn war er durch Zufall aufgewacht, nachdem er seinen Wecker zuvor automatisch abgeschalten hatte, ohne es überhaupt mitzubekommen. Also raste er nun förmlich durch die Straßen, um nicht all zu spät zu kommen, denn auf Nachsitzen hatte er wahrlich keine Lust. Er schaltete den eingebauten CD-Player an und schon kamen ihm die gewohnten Zeilen entgegen, bei denen er mit voller Kraft mitsang.

„Under the stairs and beyond your horizon.. there lives a creature that wants to be free.“

Ihm kam wieder das Gespräch vom Vortrag in den Sinn, welchers er mit der Japanerin gehabt hatte. War das wirklich möglich, oder hatte die späte Stunde ihre Sinne getrübt? Aber irgendetwas in seinem Inneren sagte ihm, dass es nicht nur daran lag, dass es bereits spät war, sondern dass es auf eine unerklärliche Weise logisch war. Doch er schüttelte den Kopf, daran wollte er nun nicht denken.

„Stay where you are don‘t give way to your hunger.“ sang er weiter und beendete das Lied gleichzeitig mit dem Sänger: „Ah and a storm behind your eyes and ah there is no one left to see ... me.“

Er schaltete den Motor ab, nachdem sein Wagen endlich zum Stillstand kam. Vor ihm lag das vertraute Gebäude der Schule, doch irgendetwas schien heute anders zu sein. Die Türe klickte leise, als er sie durch die automatische Schaltung zuschloss, um sich auf den Weg ins Innere zu machen. Vorsichtig, niemanden in den Weg zu kommen schlängelte er sich durch die anderen Schüler, die schon den Gang besetzten, sich aufgeregt unterhielten, lachten und sich die neusten Geschichten vom Vortag erzählten. Für einen Moment war es ihm, als würde er Siiri sehen, die in einer der Ecken an einem der Spinds stand und sich mit einer Freundin unterhielt, aber natürlich war sie es nicht, nur ein Mädchen, dass eine gewisse Ähnlichkeit mit ihr hatte. Oscar seufzte. Nachdem er ihren Brief zu erst doch recht gelassen genommen hatte, hatte er in der Nacht doch noch eine Weile darüber nachgedacht und ihm machte es doch noch mehr aus, als er dachte, auch wenn er ihre Entscheidung verstand. Am liebsten würde er sie noch einmal sehen, dass sie sich noch einmal in Ruhe aussprechen konnten, was sie schon längst hätten tun sollen. Vielleicht würde er seinen Eltern mal wieder einen Besuch abstatten und das ließe sich vielleicht auch mit einem Besuch Siiris vereinbaren.

Ein Läuten verkündete, dass die erste Schulstunde bereits begonnen hatte. Verdammt, nun kam er doch zu spät und das obwohl er schon längst im Schulgelände war. Erst jetzt fiel ihm auch auf, dass die anderen Schüler inzwischen alle aus den Gängen verschwunden waren. Eiligen Schrittes lief er zu seinem Klassenzimmer, nur um festzustellen, dass die alte Miss Hover die Türe bereits abgeschlossen hatte. Er verdrehte genervt die Augen und stöhnte auf, er war doch gerade mal zehn Minuten zu spät. Aber Miss Hover war da streng, sobald die ersten zwei Unterrichtsminuten verstrichen waren sperrte sie die Türe ab und mach durfte erst zur zweiten Stunde wieder herein, um sich danach den Ärger einzuholen. Er ließ sich gegen die Wand knallen und sank zu Boden. Was sollte er nun machen, bis er endlich ins Klassenzimmer durfte? Was schon lächerlich an sich war, dass einem in der Schule der Eintritt verwehrt wurde, was wohl der Direktor dazu sagen würden, wenn er von Miss Hovers Unterrichtsmethoden wüsste? Aber Oscar war nicht danach nun zu ihm zu geben und zu petzen, noch mehr Ärger konnte er wahrlich nicht gebrauchen. So blieb ihm nichts anderes übrig als in einem so gut wie leeren Gang zu warten.
Oscar Korhonen
Oscar Korhonen
Lost In Memories

Anzahl der Beiträge : 112
Anmeldedatum : 01.12.10

Nach oben Nach unten

David Starr Jordan High School Empty Re: David Starr Jordan High School

Beitrag  Branna MacAlistair Mi Jul 20 2011, 20:32

coming from: Zuhause von Haylie Adams

Nachdem der Abend mit Haylie so nett und entspannend ausgeklungen war, hatte Branna überraschenderweise überhaupt keine Probleme, einzuschlafen. Am nächsten Morgen fühlte sie sich absolut bereit für die Schule – vor allem, weil sie sich darauf freute, Haylie wieder zu sehen. Nach einem schnellen Frühstück – Kakao und Schokocroissant – düste sie los, um ihre Freundin abzuholen. Vor dem Haus wartete sie einige Minuten, doch von Haylie war keine Spur zu sehen. Hatte sie etwa verschlafen? Ein wenig nervös stieg Branna aus dem Wagen und ging zur Haustür. Dort klebte ein Umschlag mit ihrem Namen. Verwundert riss die Elfe ihn ab und blickte hinein. Er enthielt eine Nachricht von Haylie.

Hallo, Branna!

Es tut mir wirklich furchtbar leid, aber ich musste kurzfristig nach Los Angeles um noch einige wichtige Dinge mit dem Anwalt meiner Großmutter zu klären. Ich hatte leider keine Nummer von dir um dich anzurufen, deshalb bloß dieser Zettel.
Ich werde versuchen so schnell wie möglich zurück zu sein.
Für deinen ersten Tag in der neuen Schule gilt: Kopf hoch, Schultern zurück & rein ins Getümmel

Hoffentlich bis bald,
xxx Haylie xxx


Branna seufzte. Kaum hatte sie einmal eine liebe, neue Freundin gefunden, verließ sie diese auch schon wieder. Behutsam faltete sie den Zettel und riss dann die untere, unbeschriebene Hälfte ab. Darauf kritzelte sie eine rasche Antwort an Haylie, die ihre Telefonnummer und die Aussage, dass es kein Problem für sie sei, beinhaltete. Dann warf sie den Brief durch den Briefschlitz ein und ging wieder zu ihrem Auto. Sie startete den Motor und fuhr zur Schule. Natürlich verstand sie, dass gewisse Dinge einfach Priorität vor der Schule hatten, darum konnte sie auch nicht böse sein auf Haylie. Während sie den Wagen einparkte, erblickte sie im Rückspiegel einen der jungen Männer vom Strand. Es war der ruhigere der zwei und Branna lächelte. Ihn kannte sie – wenn auch nur vom Sehen. Das beruhigte ihre Nerven etwas.

Auf dem Weg zum Eingang spürte sie bereits die Blicke auf sich ruhen, vernahm leises Tuscheln. Wie sie das hasste! Sie war Frischfleisch für die hungrige Meute. Im Schulgebäude war es nicht sehr viel besser. Sie wurde von oben bis unten taxiert, eingeschätzt. Um nicht sofort Schwäche auszustrahlen, bemühte sie sich, geradeaus zu sehen. Erleichtert, den Wegweiser zum Sekretariat zu erblicken, atmete sie tief ein und wieder aus. Dort angekommen, musste sie noch ein paar Minuten warten, bis der Direktor frei wurde. Als er endlich aus seinem Büro heraus kam, um Branna zu begrüßen, hatte die erste Stunde bereits begonnen. Er wechselte nur ein paar Worte mit ihr und übergab sie dann wieder der Sekretärin. Diese druckte ihr dann ihren Stundenplan und eine Karte, damit sie sich nicht verlief, aus. „Du bist in Zimmer 213, bei Miss Hover.“ Dann wandte sie sich kurz um und griff nach einem Kuvert. „Könntest du ihr das bitte geben?“ Branna nahm es und hörte weiter zu. Ihr wurden noch ein paar Einzelheiten erklärt, dann durfte sie gehen. Zwei Drittel der ersten Stunde waren verstrichen und sie musste sich beeilen. Vor dem Sekretariat orientierte sie sich erst einmal. Den Plan nicht aus den Augen lassend, marschierte sie zu Zimmer 213. Als sie im richtigen Gang angekommen war, versteckte sie die Skizze wieder. Kaum hatte sie den Kopf gehoben, sah sie auch schon den Jungen vom Strand wieder. Er hockte vor einer Tür auf dem Boden. Etwas irritiert begann Branna, die Türnummern zu studieren. Na bravo. Er saß genau vor 213.

„Ähm, hallo. Haben die da drinnen keinen Platz mehr?“, fragte sie. „Das ist doch das Zimmer von Miss Hover, oder?“ Mit der freien Hand strich sie sich nervös ein paar Haarsträhnen hinter ihr Ohr. Konnten die nicht einmal bleiben, wo sie bleiben sollten?

Branna MacAlistair
Branna MacAlistair

Anzahl der Beiträge : 30
Anmeldedatum : 03.12.10
Ort : Long Beach

Nach oben Nach unten

David Starr Jordan High School Empty Re: David Starr Jordan High School

Beitrag  Oscar Korhonen Mi Jul 27 2011, 20:13

Nach einer Weile ließ Oscar etwas genervt den Kopf gegen die Holzwand hinter sich knallen. Wie langsam die Zeit doch vergehen konnte, wenn man sich langweilte. Er überlegte sich, ob er einfach herunter in die Schulcafeteria gehen sollte, um sein versäumtes Frühstück nachzuholen, aber irgendwie hat er kein Hunger. Nach und nach drängten sich doch immer wieder die Zeilen des Briefes von gestern in seinen Kopf und hätte er diesen dabei, würde er ihn bestimmt nochmals durchlesen. Aber der Brief lag zu Hause auf seinem Wohnzimmertisch, unberührt außer das eine Mail von Keiko. Außerdem sollte er wohl lieber in der Nähe des Klassenzimmers bleiben, auch wenn er bezweifelte, dass sie vor Unterrichtsende nochmal die Türe aufschloss, außer jemand musste auf die Toilette oder so, aber selbst das versuchte man sich bei Miss Hover zu verkneifen, denn sie war für ihre Strenge und Maßnahmen bekannt. Gerade als der seinen iPod aus der Tasche ziehen wollte, vernahm er weitere Schritte auf dem Gang. Zu erst schenkte er ihnen aber keine Bedeutung, bestimmt war es nur ein Schüler, der ebenfalls zu spät war oder später Schule hatte, oder ein Lehrer, welcher gerade auf dem Weg in sein Klassenzimmer war, in dem seine Klasse auf ihn wartete. Doch als die Schritte genau vor ihm halt machten, blickte er doch auf. Vor ihm stand eine junge Frau, die ihm irgendwie bekannt vor kam. Irgendwo hatte er sie schonmal gesehen, bloß wo? Er wollte in dem Moment nicht darauf kommen.

Er nickte, während er sie beobachtete, wie sie sich mit einer nervösen Bewegung ihre Haare hinter die Ohren strich. „Ja, du bist hier richtig, bist du neu?“ fragte er die Fremde unverblümt. Auf jeden Fall hatte er sie noch nie zuvor hier an der Schule gesehen, da war er sich sicher. „Miss Hover sperrt das Klassenzimmer nach Unterrichtsbeginn immer ab,“ erklärte er. „Du kannst dich außerdem nachher auch gleich auf Ärger einstellen, sie ist leider auch sehr streng was das zu spät kommen betrifft, wenn wir nicht nachsitzen müssen, können wir mindestens mit einer Strafarbeit rechnen.“ Er verdrehte demonstrativ die Augen, um darzustellen, wie übertrieben er diese Maßnahmen auf Grund ein paar Minuten Verspätung fand. Es wäre nicht das erste Mal, dass er mit ihr eine hitzige Diskussion deswegen anfangen würde, die er sowieso nie gewann. Es war aber auch unfair, dass Lehrer so viel mehr Macht besaßen als Schüler, selbst wenn ihr Verhalten nicht gerechtfertigt war.

„Reinkommen tun wir erst wieder zur nächsten Stunde,“ fügte er noch hinzu, dann stieß er sich von der Wand ab und stand auf. Er strich sich seine schwarze Jeans, die er sich am Morgen angezogen hatte glatt und schenkte seine Aufmerksamkeit wieder seiner Gegenüber. Moment mal, nun schien ihm wieder einzufallen, wo er sie zuletzt gesehen hatte. „Du warst gestern doch auch am Strand, oder?“ fragte er und räusperte sich im nächsten Moment verlegen. Vielleicht hätte er das nun lieber nicht erwähnen sollen, denn war sie die, die er nun vermutete, war es die, die am Vortag keinen Hehl daraus gemacht hatte vor dem gut besuchten Strand ihr Bikini-Oberteil zu öffnen. Doch er fing sich gleich wieder und zeigte mit dem Kopf in eine Ecke des Schulgangs. „Da drüben steht ein Kaffeeautomat, was meinst du, sollen wir uns einen holen?“ fragte er sie. Da sie sowieso nichts anderes tun konnten als zu warten, könnten sie sich die Wartezeit doch auch etwas gestalten.
Oscar Korhonen
Oscar Korhonen
Lost In Memories

Anzahl der Beiträge : 112
Anmeldedatum : 01.12.10

Nach oben Nach unten

David Starr Jordan High School Empty Re: David Starr Jordan High School

Beitrag  Gesponserte Inhalte


Gesponserte Inhalte


Nach oben Nach unten

Nach oben

- Ähnliche Themen

 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten