Bayou (Sümpfe)
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ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG :: Ingame :: Die Menschenwelt :: New Orleans und Umgebung (Louisiana, USA)
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Bayou (Sümpfe)
Unter Bayou versteht man die schwer zugänglichen, ausgedehnten Sumpf- und Wasserwelten. Riesige dieser Landschaften grenzen an die Stadt New Orleans. Der Bayou ist voller Alligatoren, Schlangen, Mücken und anderer Tiere - dennoch handelt es sich um eine Welt, die in ihrer eigenen Schönheit kaum zu übertreffen ist.
Simulacrum- Storyteller
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Re: Bayou (Sümpfe)
Cf.: New Orleans - Der Wald hinter Lunaras und Mariketas Anwesen
Kratos hatte sich schon ewig nicht mehr an diesem Ort teleportiert. Deshalb war er auf alles gefasst, was er dort vorfinden würde. Oder was nicht. Schweigend sah er sich um, als sein Körper wieder feste Gestalt annahm. Es war inzwischen dunkel geworden. Hier draußen gab es keine Lichter, kein Pflaster. Nichts. Nur die Louisiana-Wildnis. In der Finsternis hätte ein Mensch nichts sehen können, doch als Dämon – die die Dunkelheit liebten – war es kein Problem. Und für einen Blutdämon wie ihn, gab es noch etwas, was er sehen konnte, was ihn von der breiten Masse unterschied. Bei den Legionen lernte er die schwierige Technik zur Wahrnehmung infraroter Strahlung zu entwickelt. Jahrelange Übung war dafür notwendig, doch es hatte sich gelohnt. Temperaturunterschiede kann er damit registrieren und erkennen, was er vor sich hat. Dieses sogenannte Infrarot-Sinnesorgan dient ihm als Soldat der Legionen lediglich zum Aufspüren feindlicher Krieger. Mit dieser erlernten Technik heben sich die Personen sehr deutlich von ihrer Umgebung ab. Doch weit und breit war niemand zu sehen. Nur ein kleiner Nager huschte zwischen den Blättern am Boden entlang.
Zufrieden darüber stapfte er los und verschwand tief in den Wald hinein. Er musste öfters anhalten und einen anderen Weg einschlagen, weil vor ihm plötzlich ein Sumpf auftauchte, den es vor über 80 Jahren noch nicht gab. Er sah einige Alligatoren, von ihrer Anwesenheit aufmerksam geworden, leise ins Wasser gleiten. Endlich trat vor ihm eine Öffnung im Dickicht auf. Ein paar Meter weiter sah er eine heruntergekommene Hütte, die so aussah, als ob sie jeden Moment einstürzen würde. Abgeschieden und einsam. Für sein Vorhaben einfach perfekt. Vom Verandadach hingen Flechten herab, das alte Holz hatte sich zu hellem Grau verfärbt, das sogar im nächtlichen Dunkel schimmerte.
Kratos trat die Tür mit einem kräftigen Tritt aus den Angeln und knipste eine schwache Deckenlampe an. Die Hütte war erstaunlich groß. An der linken Seite des Raumes lag eine kleine Kochnische mit einem runden Tisch und zwei Stühlen, auf der anderen Seite stand ein großes, altes Metallbett. Die Tür zur rechten führte in ein kleines, veraltetes Bad. Über seiner linken Schulter hing immer noch die bewusstlose Frau und hatte bisher keinen Mucks von sich gegeben, doch jetzt murmelte sie leise und undeutlich vor sich hin. Er ging zu dem Bett rüber und warf sie auf die Matratze, dabei stieg eine Menge Staub und Schmutz auf.
Stirnrunzelnd und ungeniert beäugte er die dunkelhaarige Frau genau. Er musste gestehen, dass sie recht hübsch war. Es wäre eine Schande, solch eine natürliche Schönheit umzubringen. Doch sein Auftrag war unumgänglich. Ihr Gesicht kam ihn plötzlich so bekannt vor. Doch er wusste, dass sie ihm noch nie vorher begegnet war. Also woher kam diese merkwürdige Vertrautheit? Unbewusst hob er seine Hand und stich ihr über die blasse Wange. Als Kratos sein Fehler bemerkte, schoss er zischend rückwärts in die dunkle Ecke. Dort blieb er sicherheitshalber, bis die Unbekannte endlich erwachte. Seinen kalten blauen Augen entging nicht das kleinste Zucken ihrer Hand. Bevor er sie umbringen würde, hatte er noch ein paar Fragen an sie.
Er wartete und wartete. Wie lange konnte er nicht genau sagen, da es hier keine funktionierende Uhr gab. Doch es musste früh am Morgen sein – da der Horizont sich langsam in ein helles rosa verwandelte -, als die Gestalt auf dem Bett sich seufzend und stöhnend bewegte und die Augenlider flatternd öffnete.
Kratos hatte sich schon ewig nicht mehr an diesem Ort teleportiert. Deshalb war er auf alles gefasst, was er dort vorfinden würde. Oder was nicht. Schweigend sah er sich um, als sein Körper wieder feste Gestalt annahm. Es war inzwischen dunkel geworden. Hier draußen gab es keine Lichter, kein Pflaster. Nichts. Nur die Louisiana-Wildnis. In der Finsternis hätte ein Mensch nichts sehen können, doch als Dämon – die die Dunkelheit liebten – war es kein Problem. Und für einen Blutdämon wie ihn, gab es noch etwas, was er sehen konnte, was ihn von der breiten Masse unterschied. Bei den Legionen lernte er die schwierige Technik zur Wahrnehmung infraroter Strahlung zu entwickelt. Jahrelange Übung war dafür notwendig, doch es hatte sich gelohnt. Temperaturunterschiede kann er damit registrieren und erkennen, was er vor sich hat. Dieses sogenannte Infrarot-Sinnesorgan dient ihm als Soldat der Legionen lediglich zum Aufspüren feindlicher Krieger. Mit dieser erlernten Technik heben sich die Personen sehr deutlich von ihrer Umgebung ab. Doch weit und breit war niemand zu sehen. Nur ein kleiner Nager huschte zwischen den Blättern am Boden entlang.
Zufrieden darüber stapfte er los und verschwand tief in den Wald hinein. Er musste öfters anhalten und einen anderen Weg einschlagen, weil vor ihm plötzlich ein Sumpf auftauchte, den es vor über 80 Jahren noch nicht gab. Er sah einige Alligatoren, von ihrer Anwesenheit aufmerksam geworden, leise ins Wasser gleiten. Endlich trat vor ihm eine Öffnung im Dickicht auf. Ein paar Meter weiter sah er eine heruntergekommene Hütte, die so aussah, als ob sie jeden Moment einstürzen würde. Abgeschieden und einsam. Für sein Vorhaben einfach perfekt. Vom Verandadach hingen Flechten herab, das alte Holz hatte sich zu hellem Grau verfärbt, das sogar im nächtlichen Dunkel schimmerte.
Kratos trat die Tür mit einem kräftigen Tritt aus den Angeln und knipste eine schwache Deckenlampe an. Die Hütte war erstaunlich groß. An der linken Seite des Raumes lag eine kleine Kochnische mit einem runden Tisch und zwei Stühlen, auf der anderen Seite stand ein großes, altes Metallbett. Die Tür zur rechten führte in ein kleines, veraltetes Bad. Über seiner linken Schulter hing immer noch die bewusstlose Frau und hatte bisher keinen Mucks von sich gegeben, doch jetzt murmelte sie leise und undeutlich vor sich hin. Er ging zu dem Bett rüber und warf sie auf die Matratze, dabei stieg eine Menge Staub und Schmutz auf.
Stirnrunzelnd und ungeniert beäugte er die dunkelhaarige Frau genau. Er musste gestehen, dass sie recht hübsch war. Es wäre eine Schande, solch eine natürliche Schönheit umzubringen. Doch sein Auftrag war unumgänglich. Ihr Gesicht kam ihn plötzlich so bekannt vor. Doch er wusste, dass sie ihm noch nie vorher begegnet war. Also woher kam diese merkwürdige Vertrautheit? Unbewusst hob er seine Hand und stich ihr über die blasse Wange. Als Kratos sein Fehler bemerkte, schoss er zischend rückwärts in die dunkle Ecke. Dort blieb er sicherheitshalber, bis die Unbekannte endlich erwachte. Seinen kalten blauen Augen entging nicht das kleinste Zucken ihrer Hand. Bevor er sie umbringen würde, hatte er noch ein paar Fragen an sie.
Er wartete und wartete. Wie lange konnte er nicht genau sagen, da es hier keine funktionierende Uhr gab. Doch es musste früh am Morgen sein – da der Horizont sich langsam in ein helles rosa verwandelte -, als die Gestalt auf dem Bett sich seufzend und stöhnend bewegte und die Augenlider flatternd öffnete.
Kratos- Blood Warrior
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Re: Bayou (Sümpfe)
Cf.: New Orleans - Der Wald hinter Lunaras und Mariketas Anwesen
Was für eine furchtbare Nacht! Sie hatte doch tatsächlich geträumt, von einem Mann in Rüstung verschleppt zu werden! Das war ja noch absurder als die seltsamen Wesen, von denen sie ständig verfolgt wurde! Halt! Da war doch noch etwas .... Bei diesem Wald ... neben dem Haus der beiden Schwestern ... die eine leuchtete grün, die andere rot ... da war auch dieser Mann aus ihrem Traum gewesen. Der, der sie verschleppt hatte. Dann hörte sie ihre eigene Stimme, die rief 'Osanda'. Knie nieder. Was war das denn? Hoffentlich hatte sie nicht im Schlaf gesprochen. Ach, egal. Sie würde jetzt nicht mehr daran denken. Schließlich war es nur ein Traum, und da konnte alles geschehen.
Warum war die Luft hier so trocken? An ihrem Schlafplatz roch es bestimmt nicht so ... muffig. Wo war sie denn jetzt schon wieder gelandet? Innerlich verdrehte Nel die Augen und seufzte. Langsam drehte sie sich auf die Seite. Die Bewegung schmerzte, und das Mädchen stöhnte noch einmal auf. War sie hingefallen? Sie konnte sich nicht genau erinnern. Vorsichtig, da sie nicht wusste, was sie erwartete, öffnete sie die Augen. Nein. Das konnte nicht wahr sein! Wo war sie denn hier? Mit einem Ruck setzte sie sich auf. Ein bisschen bewegte sich alles um sie herum, doch nach einer Weile konnte sie klar sehen. Und erblickte den Mann aus ihrem Traum, der sie verschleppt hatte. Auch jetzt trug er diese Rüstung. Er befand sich in einer Ecke, diagonal von ihr. Was tat der denn da? Personen sprangen nicht so einfach aus Träumen in die Realität! Verblüfft sprach sie ihn an: "Wer bist du eigentlich? Und was machst du hier?" Während sie auf eine Antwort wartete, betrachtete sie ihre Umgebung etwas genauer. Sie saß gerade auf einem, dem Aussehen nach zu urteilen, über hundert Jahre altem Bett. Es roch auch so, als ob es dieses Alter hätte. Auf der anderen Seite des Raumes konnte sie eine kleine Kochnische erkennen. Zwei Türen führten aus dem Raum hinaus. Oder besser gesagt, aus der Hütte. Es gab zwar Fenster, doch man konnte kaum erkennen, was sich auf der anderen Seite der Glasscheibe befand, weil sie so schmutzig waren. Sah aus, als ob schon ewig niemand mehr hier gewesen war. "Du wohnst doch nicht etwa hier, oder?" Nel stand auf und bewegte sich ein paar Schritte. Ganz wohl fühlte sie sich hier nicht und die Gegenwart des seltsamen Typen wirkte auch nicht sehr beruhigend.
War es etwa doch kein Traum gewesen? Doch warum hätte dieser Typ sie mehr oder weniger entführen sollen? Stirnrunzelnd musterte sie ihn. Er war ziemlich muskulös, soweit man es erkennen konnte. Warum trug er ein Schwert? War er etwa so einer von denen, die diese Online-Spiele nachstellten und er hatte sich ein wenig zu sehr hinein gesteigert? Erst jetzt wurde Nel die Tragweite ihrer Situation bewusst. Wahrscheinlich würde sie hier nie wieder lebend hinaus kommen. Als sie diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte, wurde sie ganz ruhig. Rein theoretisch gesehen, hatte sie gegen diesen Kerl hier keine Chance. Aber in der Praxis war sie schon schlimmeren Typen entwischt. Allerdings hatte sie sich da nicht in irgendeiner Hütte befunden, sondern mitten in New Orleans. "Warum hast du mich hierher gebracht?"
Was für eine furchtbare Nacht! Sie hatte doch tatsächlich geträumt, von einem Mann in Rüstung verschleppt zu werden! Das war ja noch absurder als die seltsamen Wesen, von denen sie ständig verfolgt wurde! Halt! Da war doch noch etwas .... Bei diesem Wald ... neben dem Haus der beiden Schwestern ... die eine leuchtete grün, die andere rot ... da war auch dieser Mann aus ihrem Traum gewesen. Der, der sie verschleppt hatte. Dann hörte sie ihre eigene Stimme, die rief 'Osanda'. Knie nieder. Was war das denn? Hoffentlich hatte sie nicht im Schlaf gesprochen. Ach, egal. Sie würde jetzt nicht mehr daran denken. Schließlich war es nur ein Traum, und da konnte alles geschehen.
Warum war die Luft hier so trocken? An ihrem Schlafplatz roch es bestimmt nicht so ... muffig. Wo war sie denn jetzt schon wieder gelandet? Innerlich verdrehte Nel die Augen und seufzte. Langsam drehte sie sich auf die Seite. Die Bewegung schmerzte, und das Mädchen stöhnte noch einmal auf. War sie hingefallen? Sie konnte sich nicht genau erinnern. Vorsichtig, da sie nicht wusste, was sie erwartete, öffnete sie die Augen. Nein. Das konnte nicht wahr sein! Wo war sie denn hier? Mit einem Ruck setzte sie sich auf. Ein bisschen bewegte sich alles um sie herum, doch nach einer Weile konnte sie klar sehen. Und erblickte den Mann aus ihrem Traum, der sie verschleppt hatte. Auch jetzt trug er diese Rüstung. Er befand sich in einer Ecke, diagonal von ihr. Was tat der denn da? Personen sprangen nicht so einfach aus Träumen in die Realität! Verblüfft sprach sie ihn an: "Wer bist du eigentlich? Und was machst du hier?" Während sie auf eine Antwort wartete, betrachtete sie ihre Umgebung etwas genauer. Sie saß gerade auf einem, dem Aussehen nach zu urteilen, über hundert Jahre altem Bett. Es roch auch so, als ob es dieses Alter hätte. Auf der anderen Seite des Raumes konnte sie eine kleine Kochnische erkennen. Zwei Türen führten aus dem Raum hinaus. Oder besser gesagt, aus der Hütte. Es gab zwar Fenster, doch man konnte kaum erkennen, was sich auf der anderen Seite der Glasscheibe befand, weil sie so schmutzig waren. Sah aus, als ob schon ewig niemand mehr hier gewesen war. "Du wohnst doch nicht etwa hier, oder?" Nel stand auf und bewegte sich ein paar Schritte. Ganz wohl fühlte sie sich hier nicht und die Gegenwart des seltsamen Typen wirkte auch nicht sehr beruhigend.
War es etwa doch kein Traum gewesen? Doch warum hätte dieser Typ sie mehr oder weniger entführen sollen? Stirnrunzelnd musterte sie ihn. Er war ziemlich muskulös, soweit man es erkennen konnte. Warum trug er ein Schwert? War er etwa so einer von denen, die diese Online-Spiele nachstellten und er hatte sich ein wenig zu sehr hinein gesteigert? Erst jetzt wurde Nel die Tragweite ihrer Situation bewusst. Wahrscheinlich würde sie hier nie wieder lebend hinaus kommen. Als sie diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte, wurde sie ganz ruhig. Rein theoretisch gesehen, hatte sie gegen diesen Kerl hier keine Chance. Aber in der Praxis war sie schon schlimmeren Typen entwischt. Allerdings hatte sie sich da nicht in irgendeiner Hütte befunden, sondern mitten in New Orleans. "Warum hast du mich hierher gebracht?"
Neliel Of Drakenfall- Forgotten Dragon
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Re: Bayou (Sümpfe)
„Fürchte dich nicht, Mensch.“ Seine Stimme klang schroff und tief. „Ich tue dir nichts. Jedenfalls noch nicht.“ Kratos lachte boshaft. Er trat aus der schattigen Ecke des Zimmers heraus und kam wenige Schritte auf das Bett zu, während er sie aufmerksam beobachtete. Seine Augen loderten einmal auf und wurden dann so dunkel und kalt wie Kohlen. Seine Lippen zuckten unmerklich, als er endlich auf ihre Frage antwortete. „Das leibhaftige Böse.“ Er nannte absichtlich vorerst nicht seinen Namen. Der Blutdämon genoss dafür viel zu sehr die Angst, die die junge Frau verströmte.
"Du wohnst doch nicht etwa hier, oder?" fragte sie tonlos und stand von dem alten Bett auf um sich einige Schritte von ihm zu entfernen. Er lachte erneut, diesmal amüsiert. Dann schnaubte er verächtlich. „Nein, nein. Ich wohne hier nicht“, beantwortete er und fügte noch leise hinzu: „Nicht mehr.“ Er zog sich einen alten Stuhl heran, welcher laut ächzte, als er mit seinem Gewicht Platz nahm. Wenigstens brach er nicht unter ihm weg, das war schon mal gut.
Er betrachtete sie ohne Gnade und Mitgefühl. „Warum sollte ich nicht? Jedoch frage ich mich, was an euch so besonderes ist..., “ fragend legte er seinen Kopf schräg und sah sie interessiert an. Warum will Ariton ihren Tod? Sie war doch nur ein ganz normaler Mensch. Kurz erinnerte er sich an dem kurzen Moment, in dem sie es irgendwie geschafft hatte, dass die Dämonen sich vor ihr niederknieten. Nur ein Mensch? Wohl eher nicht. Doch was war sie dann? Er tippte sich auf das Kinn und blickte sie weiter ungeniert an. Seine Augen glühten auf, als er seinen boshaften Blick über ihren Körper gleiten ließ. Sie hatte Angst, das konnte er riechen und dennoch erkannte er, dass sie eine Kämpferin war, die sich nicht so leicht einschüchtern ließ. Obgleich es bei ihn absolut hoffnungslos war. Sie war nichts Besonderes, fürwahr, und dennoch…
Töte sie!
Die Stimme in seinem Kopf überwältigte ihn beinahe, und normalerweise folgte er ihr, wenn sie ihm einen Befehl gab, ungeachtet der Konsequenzen. Er hätte ihr mit kaum mehr als einer Handbewegung das Genick brechen können. Aber zu dem Zeitpunkt konnte er es einfach nicht. Kratos redete sich ein, das er nur deshalb zögerte, weil er erst einmal Antworten brauchte. Und sie machte ihn neugierig, was ihn sehr verblüffte.
Er zog sein Schwert und begann langsam und vorsichtig mit einem alten Tuch, das er in der Hütte gefunden hatte, das Dämonenblut von der Klinge zu wischen. Es war nicht rot wie das der Menschen, sondern schwarz.
„Wie ist euer Name, Frau?“ fragte er sie ohne von seiner Arbeit aufzusehen. "Ich möchte gerne mehr über euch erfahren. Erzählt mir von euch!"
Nachdem das Blut entfernt war, steckte er sein kostbares Schwert nicht wieder am Halter an seinem Rücken fest, sondern legte es wie ein Ausstellungobjekt auf dem Tisch neben ihm aus. Dann blickte er auf und setze sich breitbeinig auf dem Stuhl aus und verschränkte seine Hände im Nacken. Kratos hatte keine Angst, dass sie ihm das Schwert entreißen könnte, denn Geamhradh Po’g konnte niemand außer er selbst berühren. Ein anderer würde sofort vor unvorstellbaren Schmerzen in die Knie gehen oder sogar führte eine Berührung zu einem raschen, jedoch überaus grausamen Tod. Denn das Feuer der Unterwelt, welches in der Klinge steckte, verbrannte einem von innen nach außen.
„Ihr müsst wissen, dass jemand euren Tod wünscht.“ Kratos grinste diabolisch. „Wenn ihr mir etwas geben könntet, etwas kostbares, dann werde ich vielleicht gewillt sein, euch nicht umzubringen.“ Natürlich war das gelogen. Er würde sie so oder so töten. Doch er spielte gerne. Erneut grinste er. Oh ja, und wie gern er spielte! Sein Dämon jauchzte vor Freude bei dem Gedanken.
"Du wohnst doch nicht etwa hier, oder?" fragte sie tonlos und stand von dem alten Bett auf um sich einige Schritte von ihm zu entfernen. Er lachte erneut, diesmal amüsiert. Dann schnaubte er verächtlich. „Nein, nein. Ich wohne hier nicht“, beantwortete er und fügte noch leise hinzu: „Nicht mehr.“ Er zog sich einen alten Stuhl heran, welcher laut ächzte, als er mit seinem Gewicht Platz nahm. Wenigstens brach er nicht unter ihm weg, das war schon mal gut.
Er betrachtete sie ohne Gnade und Mitgefühl. „Warum sollte ich nicht? Jedoch frage ich mich, was an euch so besonderes ist..., “ fragend legte er seinen Kopf schräg und sah sie interessiert an. Warum will Ariton ihren Tod? Sie war doch nur ein ganz normaler Mensch. Kurz erinnerte er sich an dem kurzen Moment, in dem sie es irgendwie geschafft hatte, dass die Dämonen sich vor ihr niederknieten. Nur ein Mensch? Wohl eher nicht. Doch was war sie dann? Er tippte sich auf das Kinn und blickte sie weiter ungeniert an. Seine Augen glühten auf, als er seinen boshaften Blick über ihren Körper gleiten ließ. Sie hatte Angst, das konnte er riechen und dennoch erkannte er, dass sie eine Kämpferin war, die sich nicht so leicht einschüchtern ließ. Obgleich es bei ihn absolut hoffnungslos war. Sie war nichts Besonderes, fürwahr, und dennoch…
Töte sie!
Die Stimme in seinem Kopf überwältigte ihn beinahe, und normalerweise folgte er ihr, wenn sie ihm einen Befehl gab, ungeachtet der Konsequenzen. Er hätte ihr mit kaum mehr als einer Handbewegung das Genick brechen können. Aber zu dem Zeitpunkt konnte er es einfach nicht. Kratos redete sich ein, das er nur deshalb zögerte, weil er erst einmal Antworten brauchte. Und sie machte ihn neugierig, was ihn sehr verblüffte.
Er zog sein Schwert und begann langsam und vorsichtig mit einem alten Tuch, das er in der Hütte gefunden hatte, das Dämonenblut von der Klinge zu wischen. Es war nicht rot wie das der Menschen, sondern schwarz.
„Wie ist euer Name, Frau?“ fragte er sie ohne von seiner Arbeit aufzusehen. "Ich möchte gerne mehr über euch erfahren. Erzählt mir von euch!"
Nachdem das Blut entfernt war, steckte er sein kostbares Schwert nicht wieder am Halter an seinem Rücken fest, sondern legte es wie ein Ausstellungobjekt auf dem Tisch neben ihm aus. Dann blickte er auf und setze sich breitbeinig auf dem Stuhl aus und verschränkte seine Hände im Nacken. Kratos hatte keine Angst, dass sie ihm das Schwert entreißen könnte, denn Geamhradh Po’g konnte niemand außer er selbst berühren. Ein anderer würde sofort vor unvorstellbaren Schmerzen in die Knie gehen oder sogar führte eine Berührung zu einem raschen, jedoch überaus grausamen Tod. Denn das Feuer der Unterwelt, welches in der Klinge steckte, verbrannte einem von innen nach außen.
„Ihr müsst wissen, dass jemand euren Tod wünscht.“ Kratos grinste diabolisch. „Wenn ihr mir etwas geben könntet, etwas kostbares, dann werde ich vielleicht gewillt sein, euch nicht umzubringen.“ Natürlich war das gelogen. Er würde sie so oder so töten. Doch er spielte gerne. Erneut grinste er. Oh ja, und wie gern er spielte! Sein Dämon jauchzte vor Freude bei dem Gedanken.
Kratos- Blood Warrior
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Re: Bayou (Sümpfe)
„Fürchte dich nicht, Mensch.“, teilte er ihr mit. Fürchte dich nicht? Das war leicht gesagt, zumindest von seiner Seite aus gesehen. Und wie um seine Worte zu bekräftigen, fuhr er fort: „„Ich tue dir nichts. Jedenfalls noch nicht.“ Daraufhin lachte er. Nel zuckte bei diesem Geräusch leicht zusammen. Es klang hässlich und boshaft. Auf ihre Frage, wer er denn sei, antwortete er ihr nur, dass er das leibhaftige Böse sei und nicht mehr hier, in der Hütte, wohne. Hilfe, an welchen Irren war sie denn bloß hier geraten? Er unterbrach wieder ihre Gedanken: „Warum sollte ich nicht? Jedoch frage ich mich, was an euch so besonderes ist..., “ Eine Pause folgte und er durchbohrte sie förmlich mit seinen Blicken. Was sollte er nicht? Und was sollte an ihr so besonders sein? Nel hasste es, über etwas im Unklaren zu sein oder eine Situation nicht unter Kontrolle zu haben. Leider passierte es in letzter Zeit viel zu oft, dass sie nicht mehr Herr(in) der Lage war. Plötzlich zog er ein riesiges Schwert und begann, irgendeine grässlich stinkende schwarze Flüssigkeit davon abzuwischen. Während seiner Tätigkeit fragte er sie nach ihrem Namen. Es klang eher nach einem Befehl in Nel’s Ohren. Es schien, als ob er es gewohnt sei, Befehle zu erteilen. Sie wollte ihm gerade antworten, als er ihr lapidar mitteilte, jemand wünsche ihren Tod. Wenn sie ihm aber etwas geben würde – natürlich etwas Kostbares! – dann würde er vielleicht ihr Leben verschonen.
Nach dieser Aussage wusste Nel nicht mehr, was sie sagen wollte. Oder sollte. Aus großen Augen starrte sie ihn nur an. Jemand wollte, dass sie tot war? Wer denn? Sie hatte doch niemandem etwas Böses getan! Von den kleinen Gaunereien, mit denen sie sich am Leben hielt, mal abgesehen. Immer noch sprachlos ließ sie sich mit dem Rücken zur Wand auf den Boden fallen. Ihre Augen folgten seinen Bewegungen. Geduldig wischte er über das Schwert, immer und immer wieder. Irgendwie beruhigte diese kontinuierliche Tätigkeit auch Nel und sie begann langsam zu sprechen. „Mein Name ist Nel.“ Was sollte sie ihm noch erzählen? Jetzt hatte sie es schon wieder vergessen! Vielleicht fürchtete sie sich doch mehr, als sie zugeben wollte. Nervös zog sie ihre Kette heraus und begann, mit dem schwarzen Stein zu spielen. „Warum,“ ihre Stimme stockte, „warum wünscht jemand meinen Tod?“ Unbewusst hatte sie ihre Antwort aus seinen Worten formuliert. „Was habe ich getan?“ Mittlerweile war ihre Stimme ein wenig kräftiger, ein wenig sicherer. „Was sollte ich Euch geben? Seht mich an, könnt ihr Euch vorstellen, dass sich Wertsachen in meinem Besitz befinden?“ Kaum hatte sie das ausgesprochen, fiel ihr plötzlich etwas auf. In Gedanken ging sie noch einmal seine Aussagen durch. Er sprach genauso altmodisch wie sie! Sie hatte des Öfteren Probleme mit ihrer Art zu sprechen und wurde häufig scheel angesehen. „Woher kommt Ihr? Wer hat Euch geschickt?“ Sie schlug sich entsetzt auf den Mund. Die Worte waren heraußen gewesen, noch bevor sie richtig darüber nachgedacht hatte. Sie senkte ihren Kopf wieder und drehte ihren Kettenanhänger hin und her.
Das Schwert wirkte ziemlich echt. Die ekelerregende Flüssigkeit darauf stank wie die seltsamen Wesen, denen sie nun ständig zu begegnen schien. Vorsichtig schielte sie zu dem Mann hoch. Seine Augen funkelten schwarz. Schwarze Augen? Das musste wohl durch das Licht so aussehen. Sein ganzer Körper strahlte Gefahr aus. Nel seufzte leise. Ihr Gehirn war wie leergefegt. Sie konnte keinen einzigen vernünftigen Gedanken mehr fassen. Er hatte vorhin gesagt, sie solle ihm etwas über sich erzählen. Was sollte sie ihm denn großartig mitteilen? Sie wusste im Moment ja selber kaum etwas über sich! Mit einer fließenden Bewegung stand sie auf und stellte sich an ein Fenster. Vorsichtig rubbelte sie mit einer Hand über eine kleine Fläche. Ihre Hand war zwar danach beinahe schwarz vor Dreck, aber nun konnte sie ein wenig erkennen, was sich draußen befand. Gedankenlos wischte sie die Hand an ihrer Jeans ab und starrte hinaus. Es war schön hier. Wenn man davon absah, dass sie ganz allein mit einem Psychopathen eingesperrt war. Moment mal. Er war seiner bestimmt so sicher, dass er es für unnötig befand, die Tür abzuschließen. Vielleicht könnte sie sich hinaus setzen. Sie war nicht so dumm zu glauben, dass sie ihm von hier entkommen könnte, aber zumindest könnte sie etwas frische Luft schnappen. Die stickige und verbrauchte Luft in der Hütte förderte ihren Gedankenstrom auch nicht unbedingt. Bewusst ruhig machte sie ein paar Schritte zu der Tür hin. Sollte sie ihn fragen oder sollte sie einfach machen?
Nach dieser Aussage wusste Nel nicht mehr, was sie sagen wollte. Oder sollte. Aus großen Augen starrte sie ihn nur an. Jemand wollte, dass sie tot war? Wer denn? Sie hatte doch niemandem etwas Böses getan! Von den kleinen Gaunereien, mit denen sie sich am Leben hielt, mal abgesehen. Immer noch sprachlos ließ sie sich mit dem Rücken zur Wand auf den Boden fallen. Ihre Augen folgten seinen Bewegungen. Geduldig wischte er über das Schwert, immer und immer wieder. Irgendwie beruhigte diese kontinuierliche Tätigkeit auch Nel und sie begann langsam zu sprechen. „Mein Name ist Nel.“ Was sollte sie ihm noch erzählen? Jetzt hatte sie es schon wieder vergessen! Vielleicht fürchtete sie sich doch mehr, als sie zugeben wollte. Nervös zog sie ihre Kette heraus und begann, mit dem schwarzen Stein zu spielen. „Warum,“ ihre Stimme stockte, „warum wünscht jemand meinen Tod?“ Unbewusst hatte sie ihre Antwort aus seinen Worten formuliert. „Was habe ich getan?“ Mittlerweile war ihre Stimme ein wenig kräftiger, ein wenig sicherer. „Was sollte ich Euch geben? Seht mich an, könnt ihr Euch vorstellen, dass sich Wertsachen in meinem Besitz befinden?“ Kaum hatte sie das ausgesprochen, fiel ihr plötzlich etwas auf. In Gedanken ging sie noch einmal seine Aussagen durch. Er sprach genauso altmodisch wie sie! Sie hatte des Öfteren Probleme mit ihrer Art zu sprechen und wurde häufig scheel angesehen. „Woher kommt Ihr? Wer hat Euch geschickt?“ Sie schlug sich entsetzt auf den Mund. Die Worte waren heraußen gewesen, noch bevor sie richtig darüber nachgedacht hatte. Sie senkte ihren Kopf wieder und drehte ihren Kettenanhänger hin und her.
Das Schwert wirkte ziemlich echt. Die ekelerregende Flüssigkeit darauf stank wie die seltsamen Wesen, denen sie nun ständig zu begegnen schien. Vorsichtig schielte sie zu dem Mann hoch. Seine Augen funkelten schwarz. Schwarze Augen? Das musste wohl durch das Licht so aussehen. Sein ganzer Körper strahlte Gefahr aus. Nel seufzte leise. Ihr Gehirn war wie leergefegt. Sie konnte keinen einzigen vernünftigen Gedanken mehr fassen. Er hatte vorhin gesagt, sie solle ihm etwas über sich erzählen. Was sollte sie ihm denn großartig mitteilen? Sie wusste im Moment ja selber kaum etwas über sich! Mit einer fließenden Bewegung stand sie auf und stellte sich an ein Fenster. Vorsichtig rubbelte sie mit einer Hand über eine kleine Fläche. Ihre Hand war zwar danach beinahe schwarz vor Dreck, aber nun konnte sie ein wenig erkennen, was sich draußen befand. Gedankenlos wischte sie die Hand an ihrer Jeans ab und starrte hinaus. Es war schön hier. Wenn man davon absah, dass sie ganz allein mit einem Psychopathen eingesperrt war. Moment mal. Er war seiner bestimmt so sicher, dass er es für unnötig befand, die Tür abzuschließen. Vielleicht könnte sie sich hinaus setzen. Sie war nicht so dumm zu glauben, dass sie ihm von hier entkommen könnte, aber zumindest könnte sie etwas frische Luft schnappen. Die stickige und verbrauchte Luft in der Hütte förderte ihren Gedankenstrom auch nicht unbedingt. Bewusst ruhig machte sie ein paar Schritte zu der Tür hin. Sollte sie ihn fragen oder sollte sie einfach machen?
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Re: Bayou (Sümpfe)
Kratos lehnte sich gegen die harte Lehne seines Stuhls, während er sie weiterhin aufmerksam beobachtete. Mit einer Hand trommelte er gelangweilt gegen die Tischkante. Die Menschenfrau begann ihn allmählich zu langweilen. Inzwischen war er wütend auf sich selbst, sie nicht sofort im Wald getötet zu haben. Anscheinend hatte sie ihm nichts zu erzählen, warum Ariton ihren Tod so dringend wünschte, was ihn brennend interessierte. Doch sie war nichts Besonderes. Ein kleines, ängstliches Menschlein. Sonst nichts.
„Ich werde das Warten langsam überdrüssig, Frau!“ Erneut warf er ihr einen gereizten Blick zu.
„Mein Name ist Nel“,sagte sie schließlich nach einer gefühlten Ewigkeit. Ängstlich kauerte sie an der gegenüberliegenden Wand und ihre großen Augen folgten seit sie aufgewacht war, jeden seiner Bewegungen. Er wartete geduldig, das sie weiter sprach, doch ihr Mund bleib geschlossen. Seine Augen verdunkelten sich erneut. Er mochte es ganz und gar nicht, wenn man seinen Befehlen nicht nachkam.
„Warum,“ fing sie an und stockte, „warum wünscht jemand meinen Tod?“ Kratos zuckte mit den Schultern und verzog sein Gesicht zu einem Lächeln. „Wenn ich das wüsste, Täubchen. Ich werde nicht dafür bezahlt Fragen zu stellen, sondern nur, um meinen Auftrag auszuführen.“ Seine Augen glühten, als er sie weiterhin spöttisch anlächelte. „Eigentlich müsste ich dich das fragen, nicht umgekehrt. Was hast du angestellt, das unseren Fürsten erzürnt?“ Er runzelte die Stirn. Noch nie hatte er das eines seiner Opfer gefragt. Ihm interessierte es gar nicht. Oder hatte es bisher nie.
Nervös glitt ihre Hand immer wieder um eine Kette an ihrem Hals. Doch Kratos beachtete sie nicht weiter. Bestimmt nur billiger Modeschmuck, wie die meisten Menschen dieser Zeit sie trugen. Wertlos. „Was sollte ich Euch geben? Seht mich an, könnt ihr Euch vorstellen, dass sich Wertsachen in meinem Besitz befinden?“ Da hatte sie nicht unrecht. Auf dem ersten Blick hatte sie wirklich nichts in ihrem Besitz, was in annähernd zufrieden stellen würde. Doch es gab etwas, dachte er grinsend.
„Woher kommt Ihr? Wer hat Euch geschickt?“ fragte sie ihn und schlug sich entsetzt die Hand vor dem Mund. Anscheinend war ihr bewusst, wie töricht ihre Frage war. Doch ihre Kühnheit erstaunte ihn. „Nein. Ich erlaube keine weiteren Fragen!“ sagte er ruhig, doch in seiner Stimme lag unverkennbar eine Drohung. „Wenn es jemanden gibt, der Fragen stellt, dann bin ich das!“ Er setzte sich auf und lehnte seinen Oberkörper in ihre Richtung. Dabei spürte er erneut einen schmerzhaften Stich an der Stelle, wo ihn vorhin der Dämon mit seinen Krallen verletzt hatte. Er zog zischend die Luft ein, ließ aber sonst keine Regung zu, die ihm verraten konnte, dass er höllische Schmerzen hatte. Der Blutdämon war schon öfters in Kämpfen und Kriegen verwickelt und dabei verletzt worden, doch davon ließ er sich nie ablenken, sondern kämpfte tapfer weiter. Schwäche war nur was für Feiglinge! Doch das hier war reinste Folter. Die Krallen mussten anscheinend doch giftig gewesen sein. „Ha'shak!“, entfuhr es ihm. Hier in der Hütte war er jedoch allein mit der Menschenfrau. Er brauchte nicht weiter zu überlegen, sondern öffnete die Schnallen an der Seite seiner Rüstung. Es dauerte eine Weile, bis er den Brustharnisch von seinem Körper zog. Darunter trug er ein einfaches schwarzes Leinenhemd. An manchen Stellen war es dunkler. Getränkt von seinem Blut. Das Emblem seines Heerführers und Vaters Baal – welches auf der linken Seite seines Hemdes gestickt war -, war völlig zerrissen. Noch einmal verfluchte er sich selber, weil er seine Rüstung auf dem Dämonenmarkt nicht getragen hatte. Kratos zerteilte das Hemd mühelos und die Fetzten flogen an beiden Seiten des Stuhls zu Boden. Seine Miene war völlig ausdruckslos, als er die tiefe Wunde begutachtete, aus der immer noch Blut floss. Der Wundrand verfärbte sich schon langsam unnatürlich. Er schloss fluchend die Augen. Was er brauchte, war ein Heiler oder eine Hexe. Wobei er erstere bevorzugte. Gifte konnten einen Unsterblichen zwar nicht umbringen, doch schwächen. Doch woher sollte er hier einen Heiler finden? Suchend schaute er sich in der kleinen Hütte um. Vielleicht war hier noch irgendwo ein Erste Hilfe Kasten. Das würde ihn zwar nicht auf dauer helfen, aber wenigstens etwas die Schmerzen lindern. Kratos erhob sich und schritt eilig in das angrenzende Badezimmer. Auf dem Weg dorthin bemerkte er, wie die Menschenfrau am Fenster stand und sehnsüchtig zur Tür blickte. Bestimmt überlegte sie sich gerade, wie sie flüchten konnte. Abgeschlossen oder verriegelt hatte er nichts. Sie konnte ohne weiteres zur Tür hinaus spazieren. Doch:
1. War der Sumpf tückisch und gefährlich.
2. Die nächste Stadt meilenweit entfernt.
3. Er würde sie in Nullkommanichts wieder einfangen!
Im Badezimmer riss er eilig die Schubladen heraus, doch außer flüchtenden Spinnen und Staub enthielten sie nichts. Knurrend versuchte er es in der Küche und wurde schließlich auch fündig. Er nahm eine Mullbinde heraus, die zwar alt, aber noch in der Originalverpackung steckte. Besser als nichts! Schnell stellte er einen alten Topf Wasser auf dem Herd und entfachte den alten Ofen mit seinen Fähigkeiten. Sofort züngelten Flammen empor. Er schmiss die Mullbinden hinein, um sie wenigsten vor Bakterien und Keime zu befreien.
Eine leise Bewegung hinter ihm, entlockte ihm ein Grinsen. Er lachte böse. „Ihr könnt vor mir nicht fliehen", sagte er ohne sich umzudrehen. Seine Augen waren wieder matt und schwarz. „Ich werde euch immer wieder einfangen. Ihr seid meine Gefangene solange ich das will. Akzeptiert das einfach.“
Der Blutdämon drehte sie um und teleportierte sich direkt vor Nel. Kratos sah die Panik auf ihrem Gesicht, und spürte die Befriedigung, die er damit in ihr ausgelöst hatte. „Ich weiß, was du mir geben kannst“, er machte einen kurze Pause eher er weiter sprach: „einen Kuss!“ Seine Augen glitten über ihre weichen Züge und glitten tiefer zu ihrem schlanken Hals. Sein Grinsen gefror plötzlich zu Eis. Er packte die Kette und knurrte laut. Sein Atem raste. Noch immer schaute er wütend, wie auch erschrocken auf das Schmuckstück hinunter. War sie es wirklich? Ja. Es gab keinen Zweifel. „Yametha! Woher hast du diese Kette“, brüllte er sie an.
Übersetzung d. Dämonensprache:
Ha'shak – Dummkopf, Narr
Yametha! – Unmöglich!
„Ich werde das Warten langsam überdrüssig, Frau!“ Erneut warf er ihr einen gereizten Blick zu.
„Mein Name ist Nel“,sagte sie schließlich nach einer gefühlten Ewigkeit. Ängstlich kauerte sie an der gegenüberliegenden Wand und ihre großen Augen folgten seit sie aufgewacht war, jeden seiner Bewegungen. Er wartete geduldig, das sie weiter sprach, doch ihr Mund bleib geschlossen. Seine Augen verdunkelten sich erneut. Er mochte es ganz und gar nicht, wenn man seinen Befehlen nicht nachkam.
„Warum,“ fing sie an und stockte, „warum wünscht jemand meinen Tod?“ Kratos zuckte mit den Schultern und verzog sein Gesicht zu einem Lächeln. „Wenn ich das wüsste, Täubchen. Ich werde nicht dafür bezahlt Fragen zu stellen, sondern nur, um meinen Auftrag auszuführen.“ Seine Augen glühten, als er sie weiterhin spöttisch anlächelte. „Eigentlich müsste ich dich das fragen, nicht umgekehrt. Was hast du angestellt, das unseren Fürsten erzürnt?“ Er runzelte die Stirn. Noch nie hatte er das eines seiner Opfer gefragt. Ihm interessierte es gar nicht. Oder hatte es bisher nie.
Nervös glitt ihre Hand immer wieder um eine Kette an ihrem Hals. Doch Kratos beachtete sie nicht weiter. Bestimmt nur billiger Modeschmuck, wie die meisten Menschen dieser Zeit sie trugen. Wertlos. „Was sollte ich Euch geben? Seht mich an, könnt ihr Euch vorstellen, dass sich Wertsachen in meinem Besitz befinden?“ Da hatte sie nicht unrecht. Auf dem ersten Blick hatte sie wirklich nichts in ihrem Besitz, was in annähernd zufrieden stellen würde. Doch es gab etwas, dachte er grinsend.
„Woher kommt Ihr? Wer hat Euch geschickt?“ fragte sie ihn und schlug sich entsetzt die Hand vor dem Mund. Anscheinend war ihr bewusst, wie töricht ihre Frage war. Doch ihre Kühnheit erstaunte ihn. „Nein. Ich erlaube keine weiteren Fragen!“ sagte er ruhig, doch in seiner Stimme lag unverkennbar eine Drohung. „Wenn es jemanden gibt, der Fragen stellt, dann bin ich das!“ Er setzte sich auf und lehnte seinen Oberkörper in ihre Richtung. Dabei spürte er erneut einen schmerzhaften Stich an der Stelle, wo ihn vorhin der Dämon mit seinen Krallen verletzt hatte. Er zog zischend die Luft ein, ließ aber sonst keine Regung zu, die ihm verraten konnte, dass er höllische Schmerzen hatte. Der Blutdämon war schon öfters in Kämpfen und Kriegen verwickelt und dabei verletzt worden, doch davon ließ er sich nie ablenken, sondern kämpfte tapfer weiter. Schwäche war nur was für Feiglinge! Doch das hier war reinste Folter. Die Krallen mussten anscheinend doch giftig gewesen sein. „Ha'shak!“, entfuhr es ihm. Hier in der Hütte war er jedoch allein mit der Menschenfrau. Er brauchte nicht weiter zu überlegen, sondern öffnete die Schnallen an der Seite seiner Rüstung. Es dauerte eine Weile, bis er den Brustharnisch von seinem Körper zog. Darunter trug er ein einfaches schwarzes Leinenhemd. An manchen Stellen war es dunkler. Getränkt von seinem Blut. Das Emblem seines Heerführers und Vaters Baal – welches auf der linken Seite seines Hemdes gestickt war -, war völlig zerrissen. Noch einmal verfluchte er sich selber, weil er seine Rüstung auf dem Dämonenmarkt nicht getragen hatte. Kratos zerteilte das Hemd mühelos und die Fetzten flogen an beiden Seiten des Stuhls zu Boden. Seine Miene war völlig ausdruckslos, als er die tiefe Wunde begutachtete, aus der immer noch Blut floss. Der Wundrand verfärbte sich schon langsam unnatürlich. Er schloss fluchend die Augen. Was er brauchte, war ein Heiler oder eine Hexe. Wobei er erstere bevorzugte. Gifte konnten einen Unsterblichen zwar nicht umbringen, doch schwächen. Doch woher sollte er hier einen Heiler finden? Suchend schaute er sich in der kleinen Hütte um. Vielleicht war hier noch irgendwo ein Erste Hilfe Kasten. Das würde ihn zwar nicht auf dauer helfen, aber wenigstens etwas die Schmerzen lindern. Kratos erhob sich und schritt eilig in das angrenzende Badezimmer. Auf dem Weg dorthin bemerkte er, wie die Menschenfrau am Fenster stand und sehnsüchtig zur Tür blickte. Bestimmt überlegte sie sich gerade, wie sie flüchten konnte. Abgeschlossen oder verriegelt hatte er nichts. Sie konnte ohne weiteres zur Tür hinaus spazieren. Doch:
1. War der Sumpf tückisch und gefährlich.
2. Die nächste Stadt meilenweit entfernt.
3. Er würde sie in Nullkommanichts wieder einfangen!
Im Badezimmer riss er eilig die Schubladen heraus, doch außer flüchtenden Spinnen und Staub enthielten sie nichts. Knurrend versuchte er es in der Küche und wurde schließlich auch fündig. Er nahm eine Mullbinde heraus, die zwar alt, aber noch in der Originalverpackung steckte. Besser als nichts! Schnell stellte er einen alten Topf Wasser auf dem Herd und entfachte den alten Ofen mit seinen Fähigkeiten. Sofort züngelten Flammen empor. Er schmiss die Mullbinden hinein, um sie wenigsten vor Bakterien und Keime zu befreien.
Eine leise Bewegung hinter ihm, entlockte ihm ein Grinsen. Er lachte böse. „Ihr könnt vor mir nicht fliehen", sagte er ohne sich umzudrehen. Seine Augen waren wieder matt und schwarz. „Ich werde euch immer wieder einfangen. Ihr seid meine Gefangene solange ich das will. Akzeptiert das einfach.“
Der Blutdämon drehte sie um und teleportierte sich direkt vor Nel. Kratos sah die Panik auf ihrem Gesicht, und spürte die Befriedigung, die er damit in ihr ausgelöst hatte. „Ich weiß, was du mir geben kannst“, er machte einen kurze Pause eher er weiter sprach: „einen Kuss!“ Seine Augen glitten über ihre weichen Züge und glitten tiefer zu ihrem schlanken Hals. Sein Grinsen gefror plötzlich zu Eis. Er packte die Kette und knurrte laut. Sein Atem raste. Noch immer schaute er wütend, wie auch erschrocken auf das Schmuckstück hinunter. War sie es wirklich? Ja. Es gab keinen Zweifel. „Yametha! Woher hast du diese Kette“, brüllte er sie an.
Übersetzung d. Dämonensprache:
Ha'shak – Dummkopf, Narr
Yametha! – Unmöglich!
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Re: Bayou (Sümpfe)
Täubchen? Was bildete sich der eigentlich ein? Beinahe hätte sie ihm schon ein Schimpfwort entgegen geworfen, nur mit Mühe konnte sie sich beherrschen. Solche ‚Kosenamen’ mochte sie ganz und gar nicht. Während sie ihn in Gedanken verfluchte, stellte er ihr eine Frage. „Was hast du angestellt, das unseren Fürsten erzürnt?“ Welchen Fürsten? Ihre Wut wich, stattdessen machte sich Verständnislosigkeit breit, und diese musste wiederum Panik weichen. So ein totales Gefühlschaos hatte sie schon lange nicht mehr verspürt und sie betete, dass es bald vorüber sein möge. „Nein. Ich erlaube keine weiteren Fragen. Wenn es jemanden gibt, der Fragen stellt, dann bin ich das!“ Nel presste die Lippen aufeinander. Wenn es etwas gab, das sie noch weniger mochte als Kosenamen, dann war das Autorität. Während sie sich langsam weiter in Richtung Tür bewegte, gab er plötzlich einen Laut von sich, der sich ähnlich einem Niesen anhörte. Nel hielt inne und hob die Augenbrauen. Was sollte das jetzt werden? Der Mann zog sich gerade aus. Erst die komische Rüstung, dann das Hemd. Entgeistert starrte sie ihn an. Er zerriss das Hemd, als wäre es aus Papier und zum Vorschein kam eine Wunde an seiner Seite. Dunkle Flüssigkeit trat aus. Vorsichtig schnupperte Nel. Das stank auch so wie ihre Verfolger. Als ob der Geruch ihre Gedanken ein wenig beschleunigt hätte, schlussfolgerte sie, dass es sich wohl um Blut handeln musste. Doch wessen Blut war schwarz? Irgendwo, ganz tief hinten, regte sich etwas.
Ein uraltes Buch. Die Buchstaben nicht lateinisch. Verschlungene Zeichen, ähnlich dem Arabischen. Zuerst ein wenig unklar, doch dann immer schärfer. Eine fremde Sprache. Jemand liest mit stockender Stimme vor. Ein Kind, der Höhe der Stimme nach zu urteilen. „Es gibt nur ein Volk, dessen Blut nicht rot wie das der anderen ist. Das Blut der Dämonen ist schwarz, schwarz wie ihre Seele.“
Nel schüttelte den Kopf. Was war das eben gewesen? Eine Erinnerung? Von Dämonen? Unsinn, so was gab es nur im Fernsehen. Eine Bewegung ließ sie erschrecken. Der Mann hatte einen Topf aufgestellt und den Herd angefeuert. Irritiert beobachtete Nel sein Tun, als er sie ansprach: „Ihr könnt vor mir nicht fliehen. Ich werde Euch immer wieder einfangen. Ihr seid meine Gefangene, solange ich das will. Akzeptiert das einfach.“ Dann drehte er sich zu ihr um – und stand auf einmal direkt vor ihr. Erschrocken riss sie die Augen auf. Vielleicht traf die Bezeichnung ‚Dämon’ ja doch zu. Vielleicht waren sie kein Ammenmärchen. „Ich weiß, was du mir geben kannst. Einen Kuss!“ Er schenkte ihr ein dreckiges Grinsen, und Empörung überkam Nel. Einen Kuss! Das wurde ja immer schöner! Plötzlich fasste er ihre Kette an und schrie: „Yametha! Woher hast du diese Kette?“ Doch obgleich seiner Grobheit fürchtete sie sich dieses Mal nicht. Er wollte einen Kuss? Dann sollte er ihn sich doch holen! Wütend funkelte sie ihn an. „Lasst meine Kette los! So behandelt man keine Damen, hat man Euch das nicht beigebracht?“ Innerlich erschrak sie doch ein bisschen über ihre eigenen Worte. Ging sie gerade zu weit? Andererseits, sie hatte nicht viel zu verlieren. Ob sie in diesem Wahnsinn weiter leben musste oder tot war, machte keinen großen Unterschied. Sie packte seine Hände. Auf seinen riesigen Pranken sahen ihre Finger wie Spielzeug aus. Nel rümpfte die Nase. Der Gestank seines Blutes wurde stärker. Als sie nach unten schielte, sah sie, dass auf ihrer Weste einige dunkle Flecken waren. Aus seiner Wunde tropfte langsam die dunkle Flüssigkeit, und da er um einiges größer war als sie und sich über ihr aufgebaut hatte, traf es ihre Kleidung. Angeekelt verzog sie die Lippen.
„Woher soll ich sie haben? Ich kann es nicht sagen. Ich habe sie, seit ich mich erinnern kann.“ Bewusst hatte sie diese Worte benutzt. Während sie sprach, war ihre Stimme wieder ein wenig leiser geworden. Die eben noch gefühlte Entschlossenheit war wie weggeblasen. „Wenn ihr mich töten wollt, dann macht doch. Niemand wird meinetwegen trauern.“ Sie schlug sich alleine durchs Leben und ließ keinen zu nahe an sich heran. Indem sie andere, vor allem Männer, ausnahm, konnte sie überleben. Das erinnerte sie die abartige Forderung ihres Entführers. Sie hob den Kopf wieder ein wenig und verengte die Augen zu schmalen Schlitzen. „Wenn Ihr unbedingt einen Kuss wollt, dann holt ihn euch doch.“, spie sie ihm förmlich entgegen. Jetzt war sie wieder auf hundertachtzig. „Ihr blutet mich an! Was soll ich mit einer in Dämonenblut getränkten Weste tun?“ Kaum hatte sie das ausgesprochen, bereute sie es schon. Wahrscheinlich lachte er sie jetzt aus. Dämonen, pah! Als ob sie noch ein Kind wäre und an Geister und Hexen glaubte. Und an Dämonen.
Ein uraltes Buch. Die Buchstaben nicht lateinisch. Verschlungene Zeichen, ähnlich dem Arabischen. Zuerst ein wenig unklar, doch dann immer schärfer. Eine fremde Sprache. Jemand liest mit stockender Stimme vor. Ein Kind, der Höhe der Stimme nach zu urteilen. „Es gibt nur ein Volk, dessen Blut nicht rot wie das der anderen ist. Das Blut der Dämonen ist schwarz, schwarz wie ihre Seele.“
Nel schüttelte den Kopf. Was war das eben gewesen? Eine Erinnerung? Von Dämonen? Unsinn, so was gab es nur im Fernsehen. Eine Bewegung ließ sie erschrecken. Der Mann hatte einen Topf aufgestellt und den Herd angefeuert. Irritiert beobachtete Nel sein Tun, als er sie ansprach: „Ihr könnt vor mir nicht fliehen. Ich werde Euch immer wieder einfangen. Ihr seid meine Gefangene, solange ich das will. Akzeptiert das einfach.“ Dann drehte er sich zu ihr um – und stand auf einmal direkt vor ihr. Erschrocken riss sie die Augen auf. Vielleicht traf die Bezeichnung ‚Dämon’ ja doch zu. Vielleicht waren sie kein Ammenmärchen. „Ich weiß, was du mir geben kannst. Einen Kuss!“ Er schenkte ihr ein dreckiges Grinsen, und Empörung überkam Nel. Einen Kuss! Das wurde ja immer schöner! Plötzlich fasste er ihre Kette an und schrie: „Yametha! Woher hast du diese Kette?“ Doch obgleich seiner Grobheit fürchtete sie sich dieses Mal nicht. Er wollte einen Kuss? Dann sollte er ihn sich doch holen! Wütend funkelte sie ihn an. „Lasst meine Kette los! So behandelt man keine Damen, hat man Euch das nicht beigebracht?“ Innerlich erschrak sie doch ein bisschen über ihre eigenen Worte. Ging sie gerade zu weit? Andererseits, sie hatte nicht viel zu verlieren. Ob sie in diesem Wahnsinn weiter leben musste oder tot war, machte keinen großen Unterschied. Sie packte seine Hände. Auf seinen riesigen Pranken sahen ihre Finger wie Spielzeug aus. Nel rümpfte die Nase. Der Gestank seines Blutes wurde stärker. Als sie nach unten schielte, sah sie, dass auf ihrer Weste einige dunkle Flecken waren. Aus seiner Wunde tropfte langsam die dunkle Flüssigkeit, und da er um einiges größer war als sie und sich über ihr aufgebaut hatte, traf es ihre Kleidung. Angeekelt verzog sie die Lippen.
„Woher soll ich sie haben? Ich kann es nicht sagen. Ich habe sie, seit ich mich erinnern kann.“ Bewusst hatte sie diese Worte benutzt. Während sie sprach, war ihre Stimme wieder ein wenig leiser geworden. Die eben noch gefühlte Entschlossenheit war wie weggeblasen. „Wenn ihr mich töten wollt, dann macht doch. Niemand wird meinetwegen trauern.“ Sie schlug sich alleine durchs Leben und ließ keinen zu nahe an sich heran. Indem sie andere, vor allem Männer, ausnahm, konnte sie überleben. Das erinnerte sie die abartige Forderung ihres Entführers. Sie hob den Kopf wieder ein wenig und verengte die Augen zu schmalen Schlitzen. „Wenn Ihr unbedingt einen Kuss wollt, dann holt ihn euch doch.“, spie sie ihm förmlich entgegen. Jetzt war sie wieder auf hundertachtzig. „Ihr blutet mich an! Was soll ich mit einer in Dämonenblut getränkten Weste tun?“ Kaum hatte sie das ausgesprochen, bereute sie es schon. Wahrscheinlich lachte er sie jetzt aus. Dämonen, pah! Als ob sie noch ein Kind wäre und an Geister und Hexen glaubte. Und an Dämonen.
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Re: Bayou (Sümpfe)
Er lauschte konzentriert, doch was sie ihm sagte, war nicht die erhofften Antwort! In ihrem Blick lag Verachtung und noch etwas anderes, doch er kam nicht darauf, was es war. Sie packte seine Hände und versuchte vergebens, sein Griff um ihre Kette zu lockern. Dann sah sie nach unten und er wusste was sie dort sah. Sein Blut tropfte stetig auf dem Boden und sammelte sich dort zu einer kleinen Lache zusammen. Auch ihre Kleidung – er kannte den Namen dieses merkwürdigen Aufzugs nicht – war vorne mit der schwarzen Flüssigkeit besudelt. Wenn er nicht bald die Wunde versorgte, würde er schwächer und schwächer. Dann war es nur eine Frage der Zeit, bis die Frau seinen geschwächten Zustand ausnutzte und vor ihm floh.
„Woher soll ich sie haben? Ich kann es nicht sagen. Ich habe sie, seit ich mich erinnern kann“, sagte sie und bei jedem Wort brach ihre Stimme mehr und mehr. Bis sie schließlich leise flüsterte: „Wenn ihr mich töten wollt, dann macht doch. Niemand wird meinetwegen trauern.“ Kratos hielt inne. Interessant. Hatte sie keine Eltern, Geschwister oder Freunde? Überhaupt niemanden, der sich ihretwegen Sorgen machen würde? Der sie vermissen würde? Er grinste. Das wurde ja immer besser!
Tapfer und entschlossen hob sie ihren Kopf. „Wenn Ihr unbedingt einen Kuss wollt, dann holt ihn euch doch“, spie sie entgegen. Sein grinsen erlosch und sein Blick wurde kalt. Er hätte ihr ohne jede Zurückhaltung, ohne jeglichen Widerstand einen Kuss rauben können? Warum? Ein fremdartiges Gefühl drang wie ein Stich in sein Herz. Er verstand diese Empfindung nicht. Er ballte seine Hand zu einer Faust. Emotionslos blickte Kratos auf die Frau, Nel, hinunter und drängte sie gegen die nächste Wand und antwortete mit einem tiefen, kehligen Knurren. „Eins müsst ihr wissen, Weib! Ich habe eine völlig andere Erziehung genossen wie ihr vielleicht. Also sagt mir nicht, wie ich eine Dame“, er spuckte das Wort regelrecht aus, „ zu behandeln habe! Ich würde euch ohne mit der Wimper zu zucken die Kehle aufreißen!“ Er schenkte ihr ein boshaftes Lächeln, dabei blitzten seine Augen wild und hasserfüllt. In manchen Kreisen der Dämonenwelt bezeichnete man ihn als Psychopath! War er einer?
„Deshalb würde ich an eurer Stelle mir gegenüber schleunigst kooperativer zeigen. Sonst waren das eben die letzten Worte aus eurem schönen Mund!“ Kratos ließ sie abrupt los, drehte sich um und brachte ein wenig Abstand zwischen ihnen. Er ging zurück zum Herd und fischte die Verbände aus dem kochenden Wasser hinaus. Die Hitze machte ihm nichts aus, schließlich war sein Element – dank seines Vaters Baal - das Feuer. Auch wenn er nicht so begabt war wie sein Vater. Er konnte lediglich Feuerbälle in seiner Hand erzeugen. Doch kontrollieren konnte er die Flammen nicht, egal wie oft er übte. So als ob er von ihrem Fluchtversuch nie unterbrochen wurde, begann er mit seiner Fähigkeit die Wunde „auszubrennen“. Er biss die Zähne zusammen und schluckte den Schmerzensschrei hinunter, der in seiner Kehle steckte. Schweiß rann ihm den nackten Rücken hinunter. Als die Wunde verschlossen war, verband er sie notdürftig. Die ganze Prozedur über war es Mucksmäuschen still in der Hütte gewesen. Kratos streckte sich und ließ seine Knochen laut knacken. Er fühlte sich schon erheblich besser.
Schließlich drehte er sich wieder um und maß sie von Kopf bis Fuß, bevor er sprach: „Wisst ihr wirklich nicht, woher ihr die Kette habt? Denn eins rate ich euch, lügt mich niemals an!“ Seine Stimme klang wieder unnatürlich ruhig. Die Ruhe vor dem Sturm, sozusagen. Er schnappte sich den alten Stuhl, drehte ihn um, so dass die Lehne nach vorn zeigte und setzte sich. „Setz dich“, befahl er ihr ebenfalls und deutete knapp auf das Bett. Sein Blick zeigte ihr, dass er keinen Wiederstand duldete. „Ich weiß wem die Kette gehört, oder zumindest gehört hat. Ich weiß zwar nicht, wie sie in eurem Besitz gelangt ist, doch das bekomme ich noch raus.“
„Woher soll ich sie haben? Ich kann es nicht sagen. Ich habe sie, seit ich mich erinnern kann“, sagte sie und bei jedem Wort brach ihre Stimme mehr und mehr. Bis sie schließlich leise flüsterte: „Wenn ihr mich töten wollt, dann macht doch. Niemand wird meinetwegen trauern.“ Kratos hielt inne. Interessant. Hatte sie keine Eltern, Geschwister oder Freunde? Überhaupt niemanden, der sich ihretwegen Sorgen machen würde? Der sie vermissen würde? Er grinste. Das wurde ja immer besser!
Tapfer und entschlossen hob sie ihren Kopf. „Wenn Ihr unbedingt einen Kuss wollt, dann holt ihn euch doch“, spie sie entgegen. Sein grinsen erlosch und sein Blick wurde kalt. Er hätte ihr ohne jede Zurückhaltung, ohne jeglichen Widerstand einen Kuss rauben können? Warum? Ein fremdartiges Gefühl drang wie ein Stich in sein Herz. Er verstand diese Empfindung nicht. Er ballte seine Hand zu einer Faust. Emotionslos blickte Kratos auf die Frau, Nel, hinunter und drängte sie gegen die nächste Wand und antwortete mit einem tiefen, kehligen Knurren. „Eins müsst ihr wissen, Weib! Ich habe eine völlig andere Erziehung genossen wie ihr vielleicht. Also sagt mir nicht, wie ich eine Dame“, er spuckte das Wort regelrecht aus, „ zu behandeln habe! Ich würde euch ohne mit der Wimper zu zucken die Kehle aufreißen!“ Er schenkte ihr ein boshaftes Lächeln, dabei blitzten seine Augen wild und hasserfüllt. In manchen Kreisen der Dämonenwelt bezeichnete man ihn als Psychopath! War er einer?
„Deshalb würde ich an eurer Stelle mir gegenüber schleunigst kooperativer zeigen. Sonst waren das eben die letzten Worte aus eurem schönen Mund!“ Kratos ließ sie abrupt los, drehte sich um und brachte ein wenig Abstand zwischen ihnen. Er ging zurück zum Herd und fischte die Verbände aus dem kochenden Wasser hinaus. Die Hitze machte ihm nichts aus, schließlich war sein Element – dank seines Vaters Baal - das Feuer. Auch wenn er nicht so begabt war wie sein Vater. Er konnte lediglich Feuerbälle in seiner Hand erzeugen. Doch kontrollieren konnte er die Flammen nicht, egal wie oft er übte. So als ob er von ihrem Fluchtversuch nie unterbrochen wurde, begann er mit seiner Fähigkeit die Wunde „auszubrennen“. Er biss die Zähne zusammen und schluckte den Schmerzensschrei hinunter, der in seiner Kehle steckte. Schweiß rann ihm den nackten Rücken hinunter. Als die Wunde verschlossen war, verband er sie notdürftig. Die ganze Prozedur über war es Mucksmäuschen still in der Hütte gewesen. Kratos streckte sich und ließ seine Knochen laut knacken. Er fühlte sich schon erheblich besser.
Schließlich drehte er sich wieder um und maß sie von Kopf bis Fuß, bevor er sprach: „Wisst ihr wirklich nicht, woher ihr die Kette habt? Denn eins rate ich euch, lügt mich niemals an!“ Seine Stimme klang wieder unnatürlich ruhig. Die Ruhe vor dem Sturm, sozusagen. Er schnappte sich den alten Stuhl, drehte ihn um, so dass die Lehne nach vorn zeigte und setzte sich. „Setz dich“, befahl er ihr ebenfalls und deutete knapp auf das Bett. Sein Blick zeigte ihr, dass er keinen Wiederstand duldete. „Ich weiß wem die Kette gehört, oder zumindest gehört hat. Ich weiß zwar nicht, wie sie in eurem Besitz gelangt ist, doch das bekomme ich noch raus.“
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Re: Bayou (Sümpfe)
Als sie ihm sagte, dass er sich den Kuss doch holen solle, veränderte sich sein Blick. Nel konnte ihn zwar nicht deuten, aber das darauffolgende dafür sehr wohl. Er drängte sie gegen eine Wand und antwortete ihr mit einer tiefen, wilden Stimme: „Eins müsst ihr wissen, Weib! Ich habe eine völlig andere Erziehung genossen wie ihr vielleicht. Also sagt mir nicht, wie ich eine Dame zu behandeln habe! Ich würde euch ohne mit der Wimper zu zucken die Kehle aufreißen! Deshalb würde ich an eurer Stelle mir gegenüber schleunigst kooperativer zeigen. Sonst waren das eben die letzten Worte aus eurem schönen Mund!“ Nach diesen Worten ließ er sie los und ging wieder zurück zu dem Herd. Nel stand geschockt an der Wand und starrte ihm nach, unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen. Eins war gewiss, wenn sie hier jemals wieder heraus kommen wollte, musste sie sich auf seine Spielchen einlassen. Sie durfte ihn auf keinen Fall noch einmal so reizen wie jetzt, mit dem Kuss. Allerdings ließ seine Reaktion sie hoffen, dass er zumindest kein Vergewaltiger oder so war. So ein Typ wäre wahrscheinlich darauf eingegangen. Im Nachhinein betrachtet, war ihre Aussage wirklich dumm gewesen. Nachdem sie sich langsam wieder etwas beruhigt hatte, überdachte sie noch einmal seine Worte. Wie sollte sie denn kooperieren, wenn sie nicht wusste, was er wirklich von ihr wollte? Eine Geschichte wollte er hören, ihre Geschichte. Zumindest hatte er das gesagt. Aber sie konnte ihm ja kaum etwas erzählen! Sollte sie etwas erfinden? Wahrscheinlich würde ein Lügengebilde keine drei Fragen aushalten, so nervös wie sie gerade war.
Was er gerade tat, konnte sie nicht ausmachen, er hatte ihr den Rücken zugewandt. Allerdings schien es eine schweißtreibende Angelegenheit zu sein, denn kleine Rinnsale flossen ihm den muskulösen Rücken hinunter. Als er sich wieder zu ihr umdrehte, war die Wunde verbunden. „Wisst ihr wirklich nicht, woher ihr die Kette habt? Denn eins rate ich euch, lügt mich niemals an! Setz dich!“, er wies auf das Bett, „Ich weiß wem die Kette gehört, oder zumindest gehört hat. Ich weiß zwar nicht, wie sie in eurem Besitz gelangt ist, doch das bekomme ich noch raus.“ Brav leistete Nel seinen Worten Folge und ließ sich wieder auf dem staubigen Ungetüm nieder. Als sie seine Worte vernahm, breitete sich eine Art Kribbeln in ihr aus. Er wusste, wer der Besitzer der Kette war? Oder, ihm zufolge, gewesen war? Jetzt schien ihr ihre Situation doch nicht mehr so unglücklich. Immerhin hatte sie nun die Chance, eventuell etwas über ihre Zeit vor dem Alter von 15 Jahren zu erfahren! Aber wie brachte sie ihm bei, dass ihr für einen großen Teil ihres Lebens praktisch das komplette Gedächtnis fehlte? Das das alles bloß ein großer schwarzer Fleck war? Würde er ihr das überhaupt glauben? Zumindest konnte sie es versuchen. „Nein, ich kann Euch wirklich nicht sagen, woher ich die Kette habe. Ich habe sie, seit ich mich erinnern kann.“, wiederholte sie ihre Antwort. Sie rutschte auf dem Bett zurück, bis sie an der Wand anstieß und zog ihre Knie an. Nachdenklich betrachtete sie ihn. Wie passte er in ihre Vergangenheit? Oder vielleicht gehörte er nicht in die ihre, sondern in jemandes anderen? Hatte sie jemanden getötet? Nein, das passte nicht so recht zu ihr. Aber, vielleicht musste er sie wegen der Kette auf die Seite räumen? Das konnte Nel sich zwar irgendwie auch nicht vorstellen, aber momentan ergab das am meisten Sinn. Egal, sie würde ihn jetzt einfach danach fragen. „Was ist an der Kette so besonders? Sollt Ihr mich deshalb töten?“ Ob sie eine Antwort darauf bekommen würde? „Wem gehörte sie denn, wenn ich fragen darf?“
Was er gerade tat, konnte sie nicht ausmachen, er hatte ihr den Rücken zugewandt. Allerdings schien es eine schweißtreibende Angelegenheit zu sein, denn kleine Rinnsale flossen ihm den muskulösen Rücken hinunter. Als er sich wieder zu ihr umdrehte, war die Wunde verbunden. „Wisst ihr wirklich nicht, woher ihr die Kette habt? Denn eins rate ich euch, lügt mich niemals an! Setz dich!“, er wies auf das Bett, „Ich weiß wem die Kette gehört, oder zumindest gehört hat. Ich weiß zwar nicht, wie sie in eurem Besitz gelangt ist, doch das bekomme ich noch raus.“ Brav leistete Nel seinen Worten Folge und ließ sich wieder auf dem staubigen Ungetüm nieder. Als sie seine Worte vernahm, breitete sich eine Art Kribbeln in ihr aus. Er wusste, wer der Besitzer der Kette war? Oder, ihm zufolge, gewesen war? Jetzt schien ihr ihre Situation doch nicht mehr so unglücklich. Immerhin hatte sie nun die Chance, eventuell etwas über ihre Zeit vor dem Alter von 15 Jahren zu erfahren! Aber wie brachte sie ihm bei, dass ihr für einen großen Teil ihres Lebens praktisch das komplette Gedächtnis fehlte? Das das alles bloß ein großer schwarzer Fleck war? Würde er ihr das überhaupt glauben? Zumindest konnte sie es versuchen. „Nein, ich kann Euch wirklich nicht sagen, woher ich die Kette habe. Ich habe sie, seit ich mich erinnern kann.“, wiederholte sie ihre Antwort. Sie rutschte auf dem Bett zurück, bis sie an der Wand anstieß und zog ihre Knie an. Nachdenklich betrachtete sie ihn. Wie passte er in ihre Vergangenheit? Oder vielleicht gehörte er nicht in die ihre, sondern in jemandes anderen? Hatte sie jemanden getötet? Nein, das passte nicht so recht zu ihr. Aber, vielleicht musste er sie wegen der Kette auf die Seite räumen? Das konnte Nel sich zwar irgendwie auch nicht vorstellen, aber momentan ergab das am meisten Sinn. Egal, sie würde ihn jetzt einfach danach fragen. „Was ist an der Kette so besonders? Sollt Ihr mich deshalb töten?“ Ob sie eine Antwort darauf bekommen würde? „Wem gehörte sie denn, wenn ich fragen darf?“
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Re: Bayou (Sümpfe)
Ohne jeglichen Widerstand folgte sie seine Aufforderung und setzte sich ihm gegenüber auf das Bett. „Nein, ich kann Euch wirklich nicht sagen, woher ich die Kette habe. Ich habe sie, seit ich mich erinnern kann.“, antwortete sie ihm erneut, rutschte zur Wand und zog ihre Knie schützend an ihren Körper. Ihr Blick ließ ihn dabei keine Sekunde aus den Augen. Gedankenverloren starrte Kratos sie ebenfalls an. Sollte er ihr erzählen, wem die Kette gehörte, welche um ihren zarten, zerbrechlichen Hals lag? Er hätte gerne erfahren, wie sie in ihrem Besitz gelangt war. Doch anscheinend konnte sie sich nicht daran erinnern. Log sie? Nein. Das hätte er sofort erkannt. Menschen waren so leicht zu durchschauen. Ihr Puls erhöhte sich rapide, sie fingen an zu schwitzen und konnten ihre Gliedmaßen vor Nervosität nicht mehr zügeln. Nein. Sie sagte ihm die Wahrheit. Kratos seufzte schwer. Die Aussicht auf das bevorstehende Geplänkel war ihm zuwider.
Seine Finger strichen über die Maserung des Holzes entlang. Immer und immer wieder.
„Was ist an der Kette so besonders? Sollt Ihr mich deshalb töten?“, fragte sie ihn und unterbrach seine Gedanken. Grimmig funkelte er sie an. „Wem gehörte sie denn, wenn ich fragen darf?“ Wütend sprang er auf, hob den Stuhl hoch und schmiss ihn mit voller Wucht gegen die nächste Wand, wo er in tausend Einzelteile zersprang. Der Blutdämon sah in diesem Moment noch furchterregender aus, als der Teufel höchstpersönlich! Er spürte die Hitze in ihm, die er jedes Mal spürte, wenn er kurz vor der Verwandlung stand. Diese Göre brachte ihn zur Weißglut! „Habe ich dir nicht verboten Fragen zu stellen?“ brüllte er sie an, hob seine Hand in ihre Richtung. Sofort bildete sich ein riesiger Feuerball in seiner geöffneten Handfläche. Drohend zielte er auf sie. „Wenn du noch einmal eine Frage an mich richtest, bist du nur noch ein Haufen verkohlter Asche!“ Sein Atem kam stoßweise und er merkte, wie sich seine Zähne zu spitzen Eckzähnen verwandelten. Etliche Minuten stand er da, hielt weiterhin den Feuerball auf sie gerichtet und versuchte sich zu beruhigen.
Als er schließlich seine Hand runternahm, das Feuer erlosch rauchend, musterte er sie aus schwarzen, durchdringlichen Augen.
„Hattet ihr jemals Kontrolle über euer Leben?“, fragte er tonlos, drehte sich fort und schnaubte verächtlich. Er schritt rastlos durch die Hütte. Hin und her und kümmerte sich nicht darum, sie damit womöglich auf die Nerven zu gehen. Vielleicht war sie auch vor Angst wie gelähmt. Im war es egal. Der Blutdämon erwartete keine Antwort und redete unermüdlich weiter: „Früher oder später zerstört es uns. Während wir uns wie Ameisen abmühen, die nach dem Befehl des Fürsten tanzen, geht das Leben an uns vorüber, während wir von einem besseren Ort und einer schöneren Zeit träumen. Dann, eines viel zu frühen Tages, wacht man auf und stellt fest, dass man nichts von seinen Träumen und Zielen davon je erreicht hat.“ Kratos blieb stehen und schüttelte den Kopf. Verbittert lachte er auf. „Mein Vater hasst mich, meine Mutter hab ich nie kennengelernt und meine Stiefmutter kann bis heute meinen Anblick nicht ertragen, es sei denn um mich zu beschimpfen und mir die Schuld an allem zu geben. Ich versichere Euch, dass mir nichts an meinem Leben liegt. Es ist mir egal, ob ich morgen sterbe, oder ob ich noch weitere Jahrtausende existiere.“ Er drehte sich zu ihr um. Sein Blick bohrte sich in die ihrer. „Ich füge jeden Schmerzen zu. Vergesst das niemals.“ Zynisch lacht er auf. Warum erzählte er ihr das? Interessierte sie sein Leben? Bestimmt nicht. „Ihr seid meiner Gnade ausgeliefert, Nel.“
Ein Mundwinkel hob sich, als er spöttisch zu ihr hinab sah. Er legte den Kopf auf die Seite, während er sie musterte. Dann griff er mit seiner Hand zu der Kette, die er um den Hals trug und nahm sie ab. Kratos hielt sie ihr nahe genug hin, damit sie sie sah. „Ihr seht richtig. Ich besitze die gleiche Kette wie die eure. Zufall? Nein. Ganz bestimmt nicht.“
Er trat die Holzstücke mit einem Fußtritt fort, und setzte sich vor der Wand auf dem Boden. Seine langen, muskulösen Beine streckte er aus, legte die Kette wieder um und schlang die Amre lässig gegen seinen Hinterkopf.
„Diese Kette“, er deutete auf seine, „habe ich an Erinnerung an meinem einzigen Freund. Er starb im letzten Krieg. Wir haben uns die ganze Nacht unermüdlich durch die Reihen der Feinde durchgekämpft. Stundenlang haben wir Seite an Seite gestanden und uns gegenseitig den Rücken gedeckt. Doch kurz vor unserem sicheren Feldlager griffen uns fremdartige Wesen an, deren Anblick sogar ein Dämon wie mir heute noch Alpträume beschert.“ Kratos lachte, als ob er gerade einen guten Witz gemacht hätte. „Wir waren mit unseren Fähigkeiten und Waffen gegen sie absolut Machtlos. Wir waren am Ende unserer Kräfte. Ich befahl den Rückzug, doch Kieran hörte nicht auf mich. Mit einem kriegerischen Aufschrei stürzte er sich mitten auf eines dieser Wesen. Ich konnte nur tatenlos zusehen, wie sie ihn in Stücke rissen…“ stockend grub er das Gesicht in seine Hände. Massenweise Bilder schossen ihn in Erinnerung. Verfolgten ihn, auch noch nach so vielem Jahren. „Ich habe ihn - bevor er in meinen Armen starb-, geschworen, mich um seine Frau zu kümmern. Doch sie starb wenige Wochen im Kindbett.“ Er hob seinen Kopf und schaute sie neugierig an. „Wenn mich meine Erinnerungen nicht trüben, siehst du sie sogar etwas ähnlich. Die gleichen Augen…aber das kann…nicht sein…“
Seine Finger strichen über die Maserung des Holzes entlang. Immer und immer wieder.
„Was ist an der Kette so besonders? Sollt Ihr mich deshalb töten?“, fragte sie ihn und unterbrach seine Gedanken. Grimmig funkelte er sie an. „Wem gehörte sie denn, wenn ich fragen darf?“ Wütend sprang er auf, hob den Stuhl hoch und schmiss ihn mit voller Wucht gegen die nächste Wand, wo er in tausend Einzelteile zersprang. Der Blutdämon sah in diesem Moment noch furchterregender aus, als der Teufel höchstpersönlich! Er spürte die Hitze in ihm, die er jedes Mal spürte, wenn er kurz vor der Verwandlung stand. Diese Göre brachte ihn zur Weißglut! „Habe ich dir nicht verboten Fragen zu stellen?“ brüllte er sie an, hob seine Hand in ihre Richtung. Sofort bildete sich ein riesiger Feuerball in seiner geöffneten Handfläche. Drohend zielte er auf sie. „Wenn du noch einmal eine Frage an mich richtest, bist du nur noch ein Haufen verkohlter Asche!“ Sein Atem kam stoßweise und er merkte, wie sich seine Zähne zu spitzen Eckzähnen verwandelten. Etliche Minuten stand er da, hielt weiterhin den Feuerball auf sie gerichtet und versuchte sich zu beruhigen.
Als er schließlich seine Hand runternahm, das Feuer erlosch rauchend, musterte er sie aus schwarzen, durchdringlichen Augen.
„Hattet ihr jemals Kontrolle über euer Leben?“, fragte er tonlos, drehte sich fort und schnaubte verächtlich. Er schritt rastlos durch die Hütte. Hin und her und kümmerte sich nicht darum, sie damit womöglich auf die Nerven zu gehen. Vielleicht war sie auch vor Angst wie gelähmt. Im war es egal. Der Blutdämon erwartete keine Antwort und redete unermüdlich weiter: „Früher oder später zerstört es uns. Während wir uns wie Ameisen abmühen, die nach dem Befehl des Fürsten tanzen, geht das Leben an uns vorüber, während wir von einem besseren Ort und einer schöneren Zeit träumen. Dann, eines viel zu frühen Tages, wacht man auf und stellt fest, dass man nichts von seinen Träumen und Zielen davon je erreicht hat.“ Kratos blieb stehen und schüttelte den Kopf. Verbittert lachte er auf. „Mein Vater hasst mich, meine Mutter hab ich nie kennengelernt und meine Stiefmutter kann bis heute meinen Anblick nicht ertragen, es sei denn um mich zu beschimpfen und mir die Schuld an allem zu geben. Ich versichere Euch, dass mir nichts an meinem Leben liegt. Es ist mir egal, ob ich morgen sterbe, oder ob ich noch weitere Jahrtausende existiere.“ Er drehte sich zu ihr um. Sein Blick bohrte sich in die ihrer. „Ich füge jeden Schmerzen zu. Vergesst das niemals.“ Zynisch lacht er auf. Warum erzählte er ihr das? Interessierte sie sein Leben? Bestimmt nicht. „Ihr seid meiner Gnade ausgeliefert, Nel.“
Ein Mundwinkel hob sich, als er spöttisch zu ihr hinab sah. Er legte den Kopf auf die Seite, während er sie musterte. Dann griff er mit seiner Hand zu der Kette, die er um den Hals trug und nahm sie ab. Kratos hielt sie ihr nahe genug hin, damit sie sie sah. „Ihr seht richtig. Ich besitze die gleiche Kette wie die eure. Zufall? Nein. Ganz bestimmt nicht.“
Er trat die Holzstücke mit einem Fußtritt fort, und setzte sich vor der Wand auf dem Boden. Seine langen, muskulösen Beine streckte er aus, legte die Kette wieder um und schlang die Amre lässig gegen seinen Hinterkopf.
„Diese Kette“, er deutete auf seine, „habe ich an Erinnerung an meinem einzigen Freund. Er starb im letzten Krieg. Wir haben uns die ganze Nacht unermüdlich durch die Reihen der Feinde durchgekämpft. Stundenlang haben wir Seite an Seite gestanden und uns gegenseitig den Rücken gedeckt. Doch kurz vor unserem sicheren Feldlager griffen uns fremdartige Wesen an, deren Anblick sogar ein Dämon wie mir heute noch Alpträume beschert.“ Kratos lachte, als ob er gerade einen guten Witz gemacht hätte. „Wir waren mit unseren Fähigkeiten und Waffen gegen sie absolut Machtlos. Wir waren am Ende unserer Kräfte. Ich befahl den Rückzug, doch Kieran hörte nicht auf mich. Mit einem kriegerischen Aufschrei stürzte er sich mitten auf eines dieser Wesen. Ich konnte nur tatenlos zusehen, wie sie ihn in Stücke rissen…“ stockend grub er das Gesicht in seine Hände. Massenweise Bilder schossen ihn in Erinnerung. Verfolgten ihn, auch noch nach so vielem Jahren. „Ich habe ihn - bevor er in meinen Armen starb-, geschworen, mich um seine Frau zu kümmern. Doch sie starb wenige Wochen im Kindbett.“ Er hob seinen Kopf und schaute sie neugierig an. „Wenn mich meine Erinnerungen nicht trüben, siehst du sie sogar etwas ähnlich. Die gleichen Augen…aber das kann…nicht sein…“
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Re: Bayou (Sümpfe)
Die letzten beiden Fragen hätte sie wohl nicht mehr stellen sollen. Ihr Entführer schmiss statt einer Antwort wütend den Stuhl, auf dem er eben noch gesessen hatte, an die Wand. „Habe ich dir nicht verboten, Fragen zu stellen?“ Bei diesen Worten streckte er seine Hand in ihre Richtung aus und ein großer Feuerball erschien wie aus dem Nichts auf seiner Handfläche. „Wenn du noch einmal eine Frage an mich richtest, bist du nur noch ein Haufen verkohlter Asche!“ Wütend starrte er sie an. Nel starrte unbeeindruckt zurück. Sie konnte nicht sagen, weshalb, aber sie fürchtete sich in diesem Moment überhaupt nicht. Es war, als hätte sie eine solche Situation schon tausendmal erlebt. Dann ließ er seine Hand fallen und das Feuer verschwand wieder. Bevor er sich umdrehte, fragte er sie, ob sie jemals Kontrolle über ihr Leben gehabt hätte. Nun ging er auf und ab. Nel’s Augen folgten seinen Schritten. Stumm wartete sie, ob er noch etwas sagen würde. Nach nur wenigen Schritten fuhr er fort: „Früher oder später zerstört es uns. Während wir uns wie Ameisen abmühen, die nach dem Befehl des Fürsten tanzen, geht das Leben an uns vorüber, während wir von einem besseren Ort und einer schöneren Zeit träumen. Dann, eines viel zu frühen Tages, wacht man auf und stellt fest, dass man nichts von seinen Träumen und Zielen davon je erreicht hat.“ Nach dieser Aussage hielt er und lachte kurz. „Mein Vater hasst mich, meine Mutter hab ich nie kennen gelernt und meine Stiefmutter kann bis heute meinen Anblick nicht ertragen, es sei denn, um mich zu beschimpfen und mir die Schuld an allem zu geben. Ich versichere Euch, dass mir nichts an meinem Leben liegt. Es ist mir egal, ob ich morgen sterbe oder ob ich noch weitere Jahrtausende existiere.“ Nun wandte er sich wieder zu ihr um und sprach weiter: „Ich füge jedem Schmerzen zu. Vergesst das niemals.“ Wieder ein kurzes, scharfes Lachen, bevor er ihr versicherte, sie sei ‚seiner Gnade ausgeliefert’. Nel blickte ihn nach wie vor stumm an, und er trat näher an sie heran, nahm eine Kette von seinem Hals und zeigte sie ihr. Scharf sog Nel die Luft ein, als sie das Schmuckstück erblickte. „Ihr seht richtig. Ich besitze die gleiche Kette wie die eure. Zufall? Nein. Ganz bestimmt nicht.“ Mit diesen Worten ließ er sich an der Wand nieder und erzählte ihr, woher seine Kette stammte.
Als er geendet hatte, wiederholte Nel seine Worte in Gedanken. Leise sprach sie den Namen des ehemaligen Besitzers seiner Kette aus. „Kieran.“ Bei diesem einen Wort kam ihr wieder der Mann in den Sinn, der sich in einen Drachen verwandelte und davon flog. Hin und wieder hatte sie von ihm geträumt. Es handelte sich um den selben Mann, der auf einem Pferd davon ritt oder eine Frau küsste. War das dieser Kieran? Warum kamen diese Bilder hoch, wenn sie diesen Namen hörte? Auf einmal wurde ihr unerträglich heiß und sie zog die besudelte Weste aus. Ihr Armband klimperte leise, als die einzelnen Anhänger gegeneinander schlugen. Auch dieses Schmuckstück besaß sie, seit sie vor vier Jahren aus der Straße, die nachher nicht mehr da war, getreten war. Nachdenklich betrachtete sie einen Anhänger nach dem anderen. Sie musste erst einmal die Worte des Mannes verdauen, ehe sie antworten konnte.
Ein Schwert, sogar einen winzig kleine Inschrift befand sich auf der Klinge. Ein kleiner Drache mit einem grünen Stein als Auge. Eine Kette. Eine fremdartig aussehende Münze. Ein grüner, in Silber gefasster Stein. Schließlich hob sie den Kopf und blickte wieder ihren Entführer an. „Da es mir ebenso wie Euch egal ist, wann mein Leben endet, habe ich keine Angst vor Euch, Dämon.“ Blitzartig schwang sie ihre Beine auf den Boden und stand auf. Er hatte ihr eine Geschichte erzählt, nun würde sie ihm eine erzählen. Ihre Geschichte. „Ich weiß nicht, ob Euch meine Worte interessieren.“, begann sie und ging zur Tür. Sie öffnete diese, um frische Luft herein zu lassen und stellte sich in den Rahmen. Dann sprach sie weiter. „Mein Leben begann, als ich fünfzehn war. An die Zeit davor kann ich mich nicht erinnern. Ich bin aus einer Straße gekommen, und als ich mich umgedreht habe, war die Straße verschwunden. Ich war – und bin es immer noch – ganz auf mich allein gestellt. Ich kannte diese Welt nicht. Aber ich habe gelernt, mich darin so halbwegs zurecht zu finden. Ich kann nicht sagen, wo ich vorher gelebt habe.“ Nervös knetete sie ihre Hände. Noch nie zuvor hatte sie jemandem davon berichtet. „Schon immer hatte ich seltsame Träume, von Tod und Verderben. Selten geschah etwas Gutes darin. In letzter Zeit dann wurde ich von seltsamen Wesen verfolgt. Sie ...“, ihre Stimme stockte kurz, „Sie wollten mich, zumindest glaube ich das, mich immer umbringen. Aber irgendwie hatte ich immer Glück. Irgendwie sind sie immer verschwunden. Ich weiß nicht wie, oder warum.“ Ihre grünblauen Augen wanderten über die Landschaft vor ihr, nahmen diese aber nicht wahr. Mit fester Stimme sagte sie: „Genauso wie ich, woher auch immer, weiß, dass Ihr ein Dämon seit, weiß ich, dass mit mir etwas nicht stimmt.“ Niemand kam erst mit fünfzehn auf die Welt. Irgendetwas musste passiert sein, das ihr Gedächtnis ausgelöscht hatte. Unbewusst strich sie ihr ärmelloses Oberteil glatt und lehnte sich an den Türrahmen. „Ich habe nichts, das Ihr mir nehmen könnt“, das Mädchen lachte verbittert auf, „noch nicht einmal meine Erinnerungen könnt Ihr mir stehlen.“
Als er geendet hatte, wiederholte Nel seine Worte in Gedanken. Leise sprach sie den Namen des ehemaligen Besitzers seiner Kette aus. „Kieran.“ Bei diesem einen Wort kam ihr wieder der Mann in den Sinn, der sich in einen Drachen verwandelte und davon flog. Hin und wieder hatte sie von ihm geträumt. Es handelte sich um den selben Mann, der auf einem Pferd davon ritt oder eine Frau küsste. War das dieser Kieran? Warum kamen diese Bilder hoch, wenn sie diesen Namen hörte? Auf einmal wurde ihr unerträglich heiß und sie zog die besudelte Weste aus. Ihr Armband klimperte leise, als die einzelnen Anhänger gegeneinander schlugen. Auch dieses Schmuckstück besaß sie, seit sie vor vier Jahren aus der Straße, die nachher nicht mehr da war, getreten war. Nachdenklich betrachtete sie einen Anhänger nach dem anderen. Sie musste erst einmal die Worte des Mannes verdauen, ehe sie antworten konnte.
Ein Schwert, sogar einen winzig kleine Inschrift befand sich auf der Klinge. Ein kleiner Drache mit einem grünen Stein als Auge. Eine Kette. Eine fremdartig aussehende Münze. Ein grüner, in Silber gefasster Stein. Schließlich hob sie den Kopf und blickte wieder ihren Entführer an. „Da es mir ebenso wie Euch egal ist, wann mein Leben endet, habe ich keine Angst vor Euch, Dämon.“ Blitzartig schwang sie ihre Beine auf den Boden und stand auf. Er hatte ihr eine Geschichte erzählt, nun würde sie ihm eine erzählen. Ihre Geschichte. „Ich weiß nicht, ob Euch meine Worte interessieren.“, begann sie und ging zur Tür. Sie öffnete diese, um frische Luft herein zu lassen und stellte sich in den Rahmen. Dann sprach sie weiter. „Mein Leben begann, als ich fünfzehn war. An die Zeit davor kann ich mich nicht erinnern. Ich bin aus einer Straße gekommen, und als ich mich umgedreht habe, war die Straße verschwunden. Ich war – und bin es immer noch – ganz auf mich allein gestellt. Ich kannte diese Welt nicht. Aber ich habe gelernt, mich darin so halbwegs zurecht zu finden. Ich kann nicht sagen, wo ich vorher gelebt habe.“ Nervös knetete sie ihre Hände. Noch nie zuvor hatte sie jemandem davon berichtet. „Schon immer hatte ich seltsame Träume, von Tod und Verderben. Selten geschah etwas Gutes darin. In letzter Zeit dann wurde ich von seltsamen Wesen verfolgt. Sie ...“, ihre Stimme stockte kurz, „Sie wollten mich, zumindest glaube ich das, mich immer umbringen. Aber irgendwie hatte ich immer Glück. Irgendwie sind sie immer verschwunden. Ich weiß nicht wie, oder warum.“ Ihre grünblauen Augen wanderten über die Landschaft vor ihr, nahmen diese aber nicht wahr. Mit fester Stimme sagte sie: „Genauso wie ich, woher auch immer, weiß, dass Ihr ein Dämon seit, weiß ich, dass mit mir etwas nicht stimmt.“ Niemand kam erst mit fünfzehn auf die Welt. Irgendetwas musste passiert sein, das ihr Gedächtnis ausgelöscht hatte. Unbewusst strich sie ihr ärmelloses Oberteil glatt und lehnte sich an den Türrahmen. „Ich habe nichts, das Ihr mir nehmen könnt“, das Mädchen lachte verbittert auf, „noch nicht einmal meine Erinnerungen könnt Ihr mir stehlen.“
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Re: Bayou (Sümpfe)
Der Morgen war inzwischen vorbei und die Mittagssonne schien kümmerlich durch die Ritzen der Hütte und den kleine Fensterscheiben, die nicht durch den Schmutz der Jahre verdunkelt sind. Draußen hörte Kratos ein paar Wasservögel und ein Nager –vermutlich eine Ratte – die um die alte Hütte schlich.
Er dehnte die Muskeln und gähnte. Er war müde, aber an Schlaf war im Moment nicht zu denken. Liese hörte er Kierans Namen und blickte auf. Die Frau saß immer noch auf dem riesigen Bett und schaute nachdenklich auf etwas, das er aus dieser Entfernung nicht sehen konnte. Wieso war ihm nicht eher aufgefallen, wie sehr sie ihren Eltern glich. Die grünen Augen und die Haare waren eindeutig von Lielan. Kratos schüttelte den Kopf. Obwohl sie schlichte, einfache Gesichtszüge hatte, strahlte sie eine gewisse Schönheit aus. Sie bewegte sich anmutig und zielstrebig, was bei einer Frau wie sie eher ungewöhnlich war.
Er warf einen letzten Blick auf ihr, bevor er sich wieder seinem Nichtstun widmete. Seine liebste Beschäftigung. Bald musste er sie allein lassen und Ariton treffen, um ihn von seinem Auftrag zu berichten. Natürlich kam für ihn – jetzt nachdem er erfahren hatte, das Nel die Tochter seines verstorbenen Freundes war -, nicht mehr in Frage, sie zu töten. Er würde sich bei dem Fürsten etwas ausdenken müssen, warum die Frau noch lebt. Vielleicht würde er auch lügen. Der Blutdämon zuckte mit den Schultern. Ihm war es egal. Ja, er war sich sicher, dass sie Kierans Tochter war, und er fragte sich, ob Nel das ebenfalls wusste. Aber warum wusste sie dann nichts von der Kette? Wusste sie überhaupt etwas über die Mythenwelt? Und warum lebte sie allein unter den Menschen? Fragen über Fragen. Er verstand einfach nicht, was damals schief gelaufen war. Musste sie nicht in einer Pflegefamilie sein? Kratos stieß den Atem aus, als ihm klar wurde, in welcher verzwickten Lage er sich befand. Knurrend stieß er seinen Kopf lautstark gegen die Wand. Mai tak!
Plötzlich schwang Nel sich mit einem Satz vom Bett auf. „Da es mir ebenso wie Euch egal ist, wann mein Leben endet, habe ich keine Angst vor Euch, Dämon.“ Er brauchte einige Sekunden, bis ihm dämmerte, dass sie ihn angesprochen hatte. Stirnrunzelnd schaute er auf. Ach ja?“, fragte er lässig. Ihre Augen wurden trübe, als tief empfundene Trauer in sie floss. Dann begann sie zu erzählen. Kratos hörte ihr zu, ohne sie zu unterbrechen. Er konnte anhand ihres Mienenspiels ihre Gedanken ganz deutlich von ihrem Gesicht ablesen. „Ich habe nichts, dass Ihr mir nehmen könnt, noch nicht einmal meine Erinnerungen könnt Ihr mir stehlen“, endete sie und ihre Stimme klang verbittert. Sein Herz krampfte sich unter einem völlig fremden Gefühl zusammen. Es war ein scharfes, schmerzliches Gefühl, eines, das er seit Seren’s Tod, nie zuvor mehr empfunden hatte.
Dann lachte er leise und schüttelte den Kopf. „Eure Erinnerungen interessieren mich nicht.“ Geschmeidig erhob er sich - was viele anhand seines kräftigen Köperbaus nicht vermuteten -, auf die Füße. „Doch bevor ich euch etwas erzähle, müsst ihr etwas wissen! Ich hege keinerlei Mitgefühl für euch und euer bisheriges Leben.“ Kratos seufzte missmutig, während er seine Arme vor der Brust verschränkte. Wie sollte er anfangen?
„Ich weiß wer ihr seid und ich weiß wer eure Eltern waren. Und gewiss weiß ich jetzt auch, dass ihr kein Mensch seid. Ihr seid die letzte eurer Art, soweit ich weiß. Vielleicht gibt es irgendwo noch verstreut entfernte Verwandte, aber daran glaube ich ehrlich gesagt weniger.“ Er blickte ihr direkt in die Augen und das erste Mal, versuchte er nicht ihr Angst oder Schmerzen zu bereiten. Das erste Mal war er einfach ein Mann, der von seiner Vergangenheit eingeholt wurde. „Ihr seid ein Werdrache.“ Für seine nächsten Worte musste er schallend lachen. „Und wie es aussieht, bin ich dein Pate. Naja so in etwa.“
Übersetzung d. Dämonnesprache:
Mai tak! - Verdammt! Verflucht!
Er dehnte die Muskeln und gähnte. Er war müde, aber an Schlaf war im Moment nicht zu denken. Liese hörte er Kierans Namen und blickte auf. Die Frau saß immer noch auf dem riesigen Bett und schaute nachdenklich auf etwas, das er aus dieser Entfernung nicht sehen konnte. Wieso war ihm nicht eher aufgefallen, wie sehr sie ihren Eltern glich. Die grünen Augen und die Haare waren eindeutig von Lielan. Kratos schüttelte den Kopf. Obwohl sie schlichte, einfache Gesichtszüge hatte, strahlte sie eine gewisse Schönheit aus. Sie bewegte sich anmutig und zielstrebig, was bei einer Frau wie sie eher ungewöhnlich war.
Er warf einen letzten Blick auf ihr, bevor er sich wieder seinem Nichtstun widmete. Seine liebste Beschäftigung. Bald musste er sie allein lassen und Ariton treffen, um ihn von seinem Auftrag zu berichten. Natürlich kam für ihn – jetzt nachdem er erfahren hatte, das Nel die Tochter seines verstorbenen Freundes war -, nicht mehr in Frage, sie zu töten. Er würde sich bei dem Fürsten etwas ausdenken müssen, warum die Frau noch lebt. Vielleicht würde er auch lügen. Der Blutdämon zuckte mit den Schultern. Ihm war es egal. Ja, er war sich sicher, dass sie Kierans Tochter war, und er fragte sich, ob Nel das ebenfalls wusste. Aber warum wusste sie dann nichts von der Kette? Wusste sie überhaupt etwas über die Mythenwelt? Und warum lebte sie allein unter den Menschen? Fragen über Fragen. Er verstand einfach nicht, was damals schief gelaufen war. Musste sie nicht in einer Pflegefamilie sein? Kratos stieß den Atem aus, als ihm klar wurde, in welcher verzwickten Lage er sich befand. Knurrend stieß er seinen Kopf lautstark gegen die Wand. Mai tak!
Plötzlich schwang Nel sich mit einem Satz vom Bett auf. „Da es mir ebenso wie Euch egal ist, wann mein Leben endet, habe ich keine Angst vor Euch, Dämon.“ Er brauchte einige Sekunden, bis ihm dämmerte, dass sie ihn angesprochen hatte. Stirnrunzelnd schaute er auf. Ach ja?“, fragte er lässig. Ihre Augen wurden trübe, als tief empfundene Trauer in sie floss. Dann begann sie zu erzählen. Kratos hörte ihr zu, ohne sie zu unterbrechen. Er konnte anhand ihres Mienenspiels ihre Gedanken ganz deutlich von ihrem Gesicht ablesen. „Ich habe nichts, dass Ihr mir nehmen könnt, noch nicht einmal meine Erinnerungen könnt Ihr mir stehlen“, endete sie und ihre Stimme klang verbittert. Sein Herz krampfte sich unter einem völlig fremden Gefühl zusammen. Es war ein scharfes, schmerzliches Gefühl, eines, das er seit Seren’s Tod, nie zuvor mehr empfunden hatte.
Dann lachte er leise und schüttelte den Kopf. „Eure Erinnerungen interessieren mich nicht.“ Geschmeidig erhob er sich - was viele anhand seines kräftigen Köperbaus nicht vermuteten -, auf die Füße. „Doch bevor ich euch etwas erzähle, müsst ihr etwas wissen! Ich hege keinerlei Mitgefühl für euch und euer bisheriges Leben.“ Kratos seufzte missmutig, während er seine Arme vor der Brust verschränkte. Wie sollte er anfangen?
„Ich weiß wer ihr seid und ich weiß wer eure Eltern waren. Und gewiss weiß ich jetzt auch, dass ihr kein Mensch seid. Ihr seid die letzte eurer Art, soweit ich weiß. Vielleicht gibt es irgendwo noch verstreut entfernte Verwandte, aber daran glaube ich ehrlich gesagt weniger.“ Er blickte ihr direkt in die Augen und das erste Mal, versuchte er nicht ihr Angst oder Schmerzen zu bereiten. Das erste Mal war er einfach ein Mann, der von seiner Vergangenheit eingeholt wurde. „Ihr seid ein Werdrache.“ Für seine nächsten Worte musste er schallend lachen. „Und wie es aussieht, bin ich dein Pate. Naja so in etwa.“
Übersetzung d. Dämonnesprache:
Mai tak! - Verdammt! Verflucht!
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Re: Bayou (Sümpfe)
„Eure Erinnerungen interessieren mich nicht.“ Nel vernahm diese Worte und starrte weiter hinaus in die Ferne. Dann fuhr er fort: „Doch bevor ich euch etwas erzähle, müsst ihr etwas wissen! Ich hege keinerlei Mitgefühl für euch und euer bisheriges Leben.“ Das Mädchen lachte leise auf. Mitgefühl! Als ob sie so etwas von irgendjemanden erwarten würde! Sie brauchte keine Anteilnahme von irgendwem. Bisher war sie ganz gut ohne andere Leute ausgekommen, und das würde sich nicht so schnell ändern. Zumindest, wenn es nach ihr ging. Seine Stimme holte sie zurück. „Ich weiß wer ihr seid und ich weiß wer eure Eltern waren. Und gewiss weiß ich jetzt auch, dass ihr kein Mensch seid. Ihr seid die letzte eurer Art, soweit ich weiß. Vielleicht gibt es irgendwo noch verstreut entfernte Verwandte, aber daran glaube ich ehrlich gesagt weniger.“ Nel wandte sich daraufhin zu ihm um und er sah ihr direkt in die Augen. Nach einer kleinen Pause sprach er weiter: „Ihr seid ein Werdrache.“ Dem folgte ein Lachen und er teilte ihr mit, dass er wohl ihr Pate sei. Ungläubig riss das Mädchen die Augen auf, unfähig, irgendwelche Worte zu Sätzen zu formen.
Zunächst hatte er ihre Vermutung bestätigt, dass sie kein normaler Mensch war. Doch ein Werdrache? Es würde zu ihren Träumen passen. Allerdings .... dann müsste sie doch auch irgendwelche Fähigkeiten besitzen, Dinge können. Und davon hatte sie bislang wahrlich noch nichts gespürt. Zweifel erfüllten sie, und seine nächsten Worte drangen in ihr Bewusstsein. Er. Ihr Pate. Resigniert schüttelte Nel den Kopf und drehte sich wieder um, um den Mann nicht ansehen zu müssen. Zuerst wollte er sie töten und dann erzählte er ihr so etwas?! Lautlos ließ sie sich auf den Boden fallen und zog die Beine an. Wenn seine Geschichte stimmte, dann konnte er ihr bestimmt etwas über ihre Eltern erzählen. Doch woher sollte sie wissen, ob er die Wahrheit sprach? Frustriert schlug sie den Kopf an die Hüttenaußenwand und seufzte. Was hatte sie zu verlieren, wenn sie ihn einfach einmal nach ihren Eltern fragte? Aber vorhin hatte er noch gesagt, sie solle keine Fragen stellen. Galt das jetzt auch noch? Noch einmal seufzte sie und ging seine Worte noch einmal in Gedanken durch. Dem Dämonen zufolge war ihr Vater im Kampf gestorben, ihre Mutter im Kindbett. Wo war sie dann die fehlenden fünfzehn Jahre abgeblieben? Nel schluckte hart. Das alles klang so traurig und doch blieb sie irgendwie davon völlig unberührt. Als ob sie eine Außenstehende war.
„Ihr müsst mich verwechseln. Wenn ich ein Werdrache wäre, hätte ich doch bestimmt irgendwelche magischen Fähigkeiten oder so, nicht? Ich kann absolut gar nichts.“ Beinahe flüsterte sie die Worte. Sie wusste nicht, ob er sie hören konnte oder nicht, aber es war ihr egal. „Wo war ich dann von meiner Geburt an?“ Als sie dies aussprach, verspürte sie ein schmerzendes Ziehen tief in sich und sie musste zusammen reißen, um die Tränen zurück zu halten. Denn nun wollten sie heraus, so, als ob ihr Gesprochenes die Mauern der Zurückhaltung zerbrochen hätte. So unberührt sie vorher noch gewesen war, so traurig und einsam fühlte sie sich jetzt. Mit dem Handrücken wischte sie eine Träne von ihrer Wange und räusperte sich. „Würdet .... würdet Ihr mir von meinen Eltern erzählen?“ Würde er? Innerlich ermahnte sie sich. Sie heulte doch sonst auch nie. Warum gerade jetzt, wo sie eigentlich Stärke zeigen sollte? Das war ziemlich schwach von ihr. Und dumm. Denn wenn er sie anlog, wenn das alles gar nicht stimmte, dann kannte er jetzt auf jeden Fall ihre größte Schwachstelle, ihre Achilles-Ferse. Wütend auf sich selbst ballte sie die Hand zu einer Faust und schlug auf den Holzboden vor der Hütte. Als sie den Schmerz spürte, sog sie zischend die Luft ein. Irgendwie tat der Schmerz gut, und sie versuchte es gleich noch einmal. Ohne nachzudenken, ließ sie ihren Kopf auf die Wand hinter sich knallen. Das nachfolgende Dröhnen blendete die Hintergrundgeräusche aus. Doch als sie die Augen öffnete, stellte sie fest, dass es vielleicht keine so gute Idee gewesen war. Die Dinge um sie sah sie leicht verschwommen und alles bewegte sich um sie. Dafür konnte sie keinen klaren Gedanken fassen, das war gut, denn es hinderte sie am Grübeln. Sie versuchte erst gar nicht, weiterzusprechen, sondern legte den Kopf in den Nacken und starrte ins Nirgendwo.
Zunächst hatte er ihre Vermutung bestätigt, dass sie kein normaler Mensch war. Doch ein Werdrache? Es würde zu ihren Träumen passen. Allerdings .... dann müsste sie doch auch irgendwelche Fähigkeiten besitzen, Dinge können. Und davon hatte sie bislang wahrlich noch nichts gespürt. Zweifel erfüllten sie, und seine nächsten Worte drangen in ihr Bewusstsein. Er. Ihr Pate. Resigniert schüttelte Nel den Kopf und drehte sich wieder um, um den Mann nicht ansehen zu müssen. Zuerst wollte er sie töten und dann erzählte er ihr so etwas?! Lautlos ließ sie sich auf den Boden fallen und zog die Beine an. Wenn seine Geschichte stimmte, dann konnte er ihr bestimmt etwas über ihre Eltern erzählen. Doch woher sollte sie wissen, ob er die Wahrheit sprach? Frustriert schlug sie den Kopf an die Hüttenaußenwand und seufzte. Was hatte sie zu verlieren, wenn sie ihn einfach einmal nach ihren Eltern fragte? Aber vorhin hatte er noch gesagt, sie solle keine Fragen stellen. Galt das jetzt auch noch? Noch einmal seufzte sie und ging seine Worte noch einmal in Gedanken durch. Dem Dämonen zufolge war ihr Vater im Kampf gestorben, ihre Mutter im Kindbett. Wo war sie dann die fehlenden fünfzehn Jahre abgeblieben? Nel schluckte hart. Das alles klang so traurig und doch blieb sie irgendwie davon völlig unberührt. Als ob sie eine Außenstehende war.
„Ihr müsst mich verwechseln. Wenn ich ein Werdrache wäre, hätte ich doch bestimmt irgendwelche magischen Fähigkeiten oder so, nicht? Ich kann absolut gar nichts.“ Beinahe flüsterte sie die Worte. Sie wusste nicht, ob er sie hören konnte oder nicht, aber es war ihr egal. „Wo war ich dann von meiner Geburt an?“ Als sie dies aussprach, verspürte sie ein schmerzendes Ziehen tief in sich und sie musste zusammen reißen, um die Tränen zurück zu halten. Denn nun wollten sie heraus, so, als ob ihr Gesprochenes die Mauern der Zurückhaltung zerbrochen hätte. So unberührt sie vorher noch gewesen war, so traurig und einsam fühlte sie sich jetzt. Mit dem Handrücken wischte sie eine Träne von ihrer Wange und räusperte sich. „Würdet .... würdet Ihr mir von meinen Eltern erzählen?“ Würde er? Innerlich ermahnte sie sich. Sie heulte doch sonst auch nie. Warum gerade jetzt, wo sie eigentlich Stärke zeigen sollte? Das war ziemlich schwach von ihr. Und dumm. Denn wenn er sie anlog, wenn das alles gar nicht stimmte, dann kannte er jetzt auf jeden Fall ihre größte Schwachstelle, ihre Achilles-Ferse. Wütend auf sich selbst ballte sie die Hand zu einer Faust und schlug auf den Holzboden vor der Hütte. Als sie den Schmerz spürte, sog sie zischend die Luft ein. Irgendwie tat der Schmerz gut, und sie versuchte es gleich noch einmal. Ohne nachzudenken, ließ sie ihren Kopf auf die Wand hinter sich knallen. Das nachfolgende Dröhnen blendete die Hintergrundgeräusche aus. Doch als sie die Augen öffnete, stellte sie fest, dass es vielleicht keine so gute Idee gewesen war. Die Dinge um sie sah sie leicht verschwommen und alles bewegte sich um sie. Dafür konnte sie keinen klaren Gedanken fassen, das war gut, denn es hinderte sie am Grübeln. Sie versuchte erst gar nicht, weiterzusprechen, sondern legte den Kopf in den Nacken und starrte ins Nirgendwo.
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Re: Bayou (Sümpfe)
Gereizt stieß der Blutdämon die Luft aus, als Nel anfing zu lachen und ungläubig die Augen aufriss, als er ihr mitteilte, er wäre sowas wie ihr Pate. Anscheinend glaubte sie ihm nicht. Mürrisch stand er auf und schritt in der kleinen Hütte wieder auf und ab. Aus seinen Augenwinkel nahm er wahr, wie die Frau den Kopf schüttelte und sich auf dem Boden setzte, genauso wie er vorhin. Er schritt zu einem verschmutzten Fenster und wollte es öffnen, was aber nicht so einfach war, da es nach all den Jahren klemmte. Schließlich schaffte er es mit ein wenig Kraft. Draußen fingen die Sumpfbewohner gerade an, den neuen Tag zu begrüßen und lauter Insekten flogen durch das grelle Licht umher. Still und unbewegt genoss er die warmen Strahlen der Frühlingssonne auf seiner Haut. Wie lange hatte er das Tageslicht nicht mehr gesehen? Auch wenn er ein Dämon war, hieß das nicht, dass er die Dunkelheit mehr liebte. Und er war schließlich kein Vampir, der sofort Feuer fing. Nur gut, dass sein Vater ihn in diesem Moment nicht sah. Er hasste das Licht. Für ihn gab es nur Dunkelheit. Kratos verkrampfte sich, als schmerzliche Erinnerungen ihn quälen und seine rechte Hand schloss sich zu einer Faust.
Versteckt im Schatten der Höhle, hielt er sich vom flackernden Lichtschein der Feuerstelle fern. Dutzende Musca’s, eine Wildschweinart, die es nur in der Welt der Dämonen gab, wurden in einem brachialen Rausch verspeist. Die Soldaten schnitten Fleisch von den Knochen und kauten wie Tiere. Dabei grölten sie den gewonnenen Sieg über die Elfen und stießen mit einer Menge Hochprozentigem an. Ein paar Frauen drückten sich ängstlich am Rand herum, nur wenige mutige mischten sich unter ihnen. Wie die Frauen auch waren Kratos Nerven bis zum Zerreißen gespannt. Aber er suchte trotz den Hunger und die Gier nach Nahrung nicht die Nähe der anderen Dämonen. Er wartete abseits in der Dunkelheit, den Blick auf das brutzelnde Fleisch über dem Feuer geheftet. Er wusste was ihm drohte, wenn er sich erdreistete, etwas von dem Musca zu stibitzen, auch wenn es nur ein abgenagter Knochen war, an dem nur noch Fetzten vom Fleisch hing. Wenige Meter von ihm entfernt schlug ein massiger und riesiger Soldat einer der Frauen ins Gesicht und zog sie anschließend an ihren Haaren fort. Schnell sah er in eine andere Richtung. Auch wenn er gewollt hätte, konnte er nichts für sie tun. Hier, im Herrschaftsgebiet von Baal, galten andere Regeln.
Irgendwann schliefen die Soldaten vom Wein, den Frauen trunken und dem fettigen Essen ein. Auch wenn es noch immer gefährlich war, streckte er die Hand aus, die zierlichen Finger eines siebenjährigen gespreizt, und näherte sich langsam dem Knochen. Gerade als er ihn festhielt, sauste ein schwarzer Dolch neben seinem Ohr und grub sich tief in die Wand hinter ihm. Erschrocken und zitternd hob er seine Augenlider. Kratos Vater ragte drohend über ihm auf, die Beine breit, die Augen starr. Er war der Größte von allen im Lager, es ging das Gerücht, er sei der größte Dämon, den es je gegeben hatte, und seine Anwesenheit löste aus zwei Gründen Furch aus: wegen seiner Größe und seiner Unberechenbarkeit. Seine Gemütslage änderte sich ständig, seine Launen waren brutal und eigenwillig. „Du elender Bastard. Weißt du nicht wo dein Platz ist?“, zischte er. Ohne zu zögern ballte der Baal eine Faust, beugte sich vor und rammte sie ihm in die Seite. Die Wucht des Aufpralls presste ihm die Luft aus den Lungen. Er keuchte und schnappte verzweifelt nach Luft. Die ganze Zeit über lachte sein Vater und prügelte weiter auf ihn ein. „Du bist es nicht wert, mein Sohn zu sein! Du bist schwach und bringst nur Schande über deine Familie. Niemals wirst du ein Soldat werden. Ich hätte dich als Säugling schon töten sollen, so wie Makara es damals wollte.“ Aussichtslos versuchte er sich vor den Schlägen und Tritten zu schützen. Die Soldaten, die sich hinter seinem Vater versammelt hatten, lachten, und ´jemand warf ein Stein, der Kratos genau über dem Auge traf. Aus der Platzwunde strömte unaufhaltsam Blut. Plötzlich trat jemand zwischen Baal und ihm. Fassungslos starrte er auf dem breiten Rücken seines Halbbruders. „Vater, du willst dir deine Kräfte doch nicht an diesem Wicht verschwenden. Er ist es nicht wert.“ Kerberos Stimme klang fest und autoritär. Ganz wie sein Vater. Doch nur er wusste, dass sein Bruder allen nur was vorspielte. In Wirklichkeit versuchte er nur ihn, zu schützen. So wie er es immer getan hat. Und Baal zweifelte nie und glaubte seinen ältesten Sohn. Wie auch diesmal. Schnaubend knurrte er und drehte sich um und schritt davon. Kerberos half ihm auf, sobald als alle verschwunden waren und keiner mehr auf sie beide achteten. „Danke“, brachte er noch hervor, bevor er zusammenbrach.
„Ihr müsst mich verwechseln. Wenn ich ein Werdrache wäre, hätte ich doch bestimmt irgendwelche magischen Fähigkeiten oder so, nicht? Ich kann absolut gar nichts“, flüstere plötzlich eine Stimme und holte ihn wieder in die Gegenwart zurück. „Was?“ Kratos runzelte verwirrt die Stirn und drehte sich zu ihr um. „Wo war ich dann von meiner Geburt an?“, fragte sie und ihre Stimme brach, so als ob sie versuchte nicht zu weinen. Doch schon rollte eine einzelne Träne ihre blasse Wange hinunter. Schnell wischte Nel sie fort, doch zu spät, er hatte sie längst gesehen. Räuspernd fragte sie Kratos, ihr etwas von ihren verstorbenen Eltern zu erzählen.
Erstaunt über ihre erneute Kühnheit hob er seine Brauen. Hatte er nicht drohend verboten Fragen zu stellen? Und was machte sie? Verblüfft konnte er im ersten Moment nur eins, sie irritiert ansehen. Noch nie war er jemand – noch dazu einer Frau – begegnet, die so mit ihm gesprochen hatte. Nur ein einziger und der war in seinen Armen gestorben. Ihr Vater.
Innerlich stieg seine Achtung vor ihr und machte sie noch viel mehr interessanter. Ob sie Kieran in allen ähnelte? Er nahm sich vor, es herauszufinden. Doch zuerst musste er eine Lösung finden, wie er Ariton erklären sollte, dass er den Auftrag nicht ausführen konnte. Sollte er lügen? Oder die Wahrheit sagen? Keinesfalls fürchtete er den Dämonenfürsten wie andere es in seinem Fall getan hätten. Es gab einen viel schlimmeren Gegner, als Ariton. Einen viel grausameren.
„Glaubt mir, ihr seid ein Werdrache. Auch wenn ihr jetzt noch keine magischen Fähigkeiten besitzt, so seid gewiss, dass ihr sie habt. Sie schlummert noch, tief in euch verborgen und wird zur gekommen Zeit erwachen. Meist wenn ihr es nicht erwartet.“ Kurz überlegte er und erinnerte sich an den starken Zauber den sie bei ihrer ersten Begegnung gewirkt hatte. Anscheinend war ihre Fähigkeit doch schon erwacht, sie wusste es nur noch nicht. Vielleicht war es auch nur ein Vorgeschmack auf das, was noch kommen wird. „Leider kann ich euch nichts über euer Leben nach der Geburt erzählen. Ich bat damals die Hebamme, nachdem eure Mutter im Kindsbett gestoben war, euch wegzugeben. Selber konnte ich euch nicht großziehen, “ er lachte, als ob er einen schlechten Witz gemacht hätte, „als Soldat der Armee war ich anderweitig verpflichtet und konnte ganz gewiss kein schreiendes Baby gebrauchen. Was danach mit euch geschah, weiß ich nicht. Und ihr werdet mir gewiss Glauben schenken, wenn ich euch sage, dass es mir auch egal war.“ Kratos machte eine Pause und ging wieder zum Fenster zurück. Durch die Sonnenstrahlen, die durch das offene Fenster hereinkamen, konnte er den Staub im grellen Licht fliegen sehen. Inzwischen wurde es seitlich wärmer und kein Lüftchen sorgte für eine kleine Abkühlung. Schließlich sprach er weiter: „Euer Vater war zusammen mit mir im Ausbildungslager. Damals waren wir beide erst sieben Jahre alt.“ Vage erinnerte er sich an die Kasernen, wo die Jungen schon im zarten Alter gedrillt wurden. „So ungewöhnlich ist das gar nicht gewesen,“ fügte er hinzu. „Ich war sehr groß für mein Alter. Außerdem lebte ich viel lieber in der Kaserne als bei meinem Steifmonster und meinem brutalen Vater.“ In seiner Stimme schwang der tausendalte Hass mit, der er für seine Familie hegte. „Wir wurden zu einer militärischen Einheit ausgebildet, studierten alles über unseren Feind, den Elfen und den übrigen Völkern und erledigten verschiedene Aufgaben. Du weißt nichts über die dämonischen Gesetze, deshalb erkläre ich es dir kurz. Nur ein verlangen die Dämonen von ihren Söhnen - sie sollen zu den stärksten Kriegern heranwachsen. Um uns auf die Kriege vorzubereiten, brachten sie uns bei, wie man mit dem Allernötigsten auskommt.“ Kratos warf Nel einen Blick über seine muskulöse Schulter zu. Dann holte er tief Luft und fuhr fort: „ Da mein Vater einer der ranghöchsten Dämonengeneräle war, verachteten mich die meisten der Lehrer und gaben mir noch weniger zu essen als den anderen.“ Er holte tief Atem und fuhr fort: „Dank seiner Position und seiner allgemeinen Grausamkeit war ein Außenseiter. Während sich die anderen Jungs zusammenschlossen, um zu überleben, blieb ich mir selbst überlassen. Doch das änderte sich, als Kieran zu uns in die Kaserne kam. Er war, wie du ja inzwischen weißt, kein Dämon wie die übrigen. Warum er dort war, hat er mir niemals erzählt. Als einziger Gestaltwandler hatte er es unsagbar schwer, noch schwerer als ich. Schon am ersten Tag an, freundeten wir uns an. Wir beschlossen mit vereinten Kräften zu ergattern, was wir zum Überleben brauchten. Nach unserer Ausbildung, kämpften wir Seite an Seite. Etliche Jahre lang. Wir vertrauten uns und ich hätte mein Leben für seines gegeben, wie er es ebenfalls für mich getan hätte.“ Seine Augen wurden dunkel, als er sich an die längst vergangene Zeit mit seinem besten Freund erinnerte. Die Hütte um ihn verblasste und er stand erneut am Rand eines Schlachtfeldes. „Eines Tages, wir waren auf dem Weg zurück zu unserem Lager, wurden wir von fremden und mörderischen Kreaturen angegriffen. Wir hatten keine Chance gegen sie. Sie töteten Kieran vor meinen Augen. Es war ein Wunder, das sie mich nicht ebenfalls töteten, doch plötzlich waren sie verschwunden. Ich ging sofort zu ihm und war erleichtet, das er noch lebte. Doch seine Verletzungen waren so schlimm, dass er dem Tode näher war als dem Leben. Bis zu seinem letzten Atemzug musste ich ihm versprechen, sich um seine Frau Lilian zu kümmern. Sie war zu dieser Zeit mit dir schwanger. Ich versprach es.“ Er drehte sich um und sah Nel an. „Wie du nur zugut weißt, starb sie ebenfalls.“
Kratos gab ihr einige Momente, die Geschichte zu verdauen. Bestimmt hatte sie weitere Fragen an ihn, und er würde sie ihr gerne beantworten, solang er es vermochte.
Dann kam ihm eine Idee. „Warst du schon einmal beim Orakel? Vielleicht kann es deine Fragen, bezüglich deinen verlorenen Jahren, beantworten. Es ist auf seine – für mich merkwürdige – Art allwissend. Wenn du gestattest, bringe ich dich dorthin.“
Versteckt im Schatten der Höhle, hielt er sich vom flackernden Lichtschein der Feuerstelle fern. Dutzende Musca’s, eine Wildschweinart, die es nur in der Welt der Dämonen gab, wurden in einem brachialen Rausch verspeist. Die Soldaten schnitten Fleisch von den Knochen und kauten wie Tiere. Dabei grölten sie den gewonnenen Sieg über die Elfen und stießen mit einer Menge Hochprozentigem an. Ein paar Frauen drückten sich ängstlich am Rand herum, nur wenige mutige mischten sich unter ihnen. Wie die Frauen auch waren Kratos Nerven bis zum Zerreißen gespannt. Aber er suchte trotz den Hunger und die Gier nach Nahrung nicht die Nähe der anderen Dämonen. Er wartete abseits in der Dunkelheit, den Blick auf das brutzelnde Fleisch über dem Feuer geheftet. Er wusste was ihm drohte, wenn er sich erdreistete, etwas von dem Musca zu stibitzen, auch wenn es nur ein abgenagter Knochen war, an dem nur noch Fetzten vom Fleisch hing. Wenige Meter von ihm entfernt schlug ein massiger und riesiger Soldat einer der Frauen ins Gesicht und zog sie anschließend an ihren Haaren fort. Schnell sah er in eine andere Richtung. Auch wenn er gewollt hätte, konnte er nichts für sie tun. Hier, im Herrschaftsgebiet von Baal, galten andere Regeln.
Irgendwann schliefen die Soldaten vom Wein, den Frauen trunken und dem fettigen Essen ein. Auch wenn es noch immer gefährlich war, streckte er die Hand aus, die zierlichen Finger eines siebenjährigen gespreizt, und näherte sich langsam dem Knochen. Gerade als er ihn festhielt, sauste ein schwarzer Dolch neben seinem Ohr und grub sich tief in die Wand hinter ihm. Erschrocken und zitternd hob er seine Augenlider. Kratos Vater ragte drohend über ihm auf, die Beine breit, die Augen starr. Er war der Größte von allen im Lager, es ging das Gerücht, er sei der größte Dämon, den es je gegeben hatte, und seine Anwesenheit löste aus zwei Gründen Furch aus: wegen seiner Größe und seiner Unberechenbarkeit. Seine Gemütslage änderte sich ständig, seine Launen waren brutal und eigenwillig. „Du elender Bastard. Weißt du nicht wo dein Platz ist?“, zischte er. Ohne zu zögern ballte der Baal eine Faust, beugte sich vor und rammte sie ihm in die Seite. Die Wucht des Aufpralls presste ihm die Luft aus den Lungen. Er keuchte und schnappte verzweifelt nach Luft. Die ganze Zeit über lachte sein Vater und prügelte weiter auf ihn ein. „Du bist es nicht wert, mein Sohn zu sein! Du bist schwach und bringst nur Schande über deine Familie. Niemals wirst du ein Soldat werden. Ich hätte dich als Säugling schon töten sollen, so wie Makara es damals wollte.“ Aussichtslos versuchte er sich vor den Schlägen und Tritten zu schützen. Die Soldaten, die sich hinter seinem Vater versammelt hatten, lachten, und ´jemand warf ein Stein, der Kratos genau über dem Auge traf. Aus der Platzwunde strömte unaufhaltsam Blut. Plötzlich trat jemand zwischen Baal und ihm. Fassungslos starrte er auf dem breiten Rücken seines Halbbruders. „Vater, du willst dir deine Kräfte doch nicht an diesem Wicht verschwenden. Er ist es nicht wert.“ Kerberos Stimme klang fest und autoritär. Ganz wie sein Vater. Doch nur er wusste, dass sein Bruder allen nur was vorspielte. In Wirklichkeit versuchte er nur ihn, zu schützen. So wie er es immer getan hat. Und Baal zweifelte nie und glaubte seinen ältesten Sohn. Wie auch diesmal. Schnaubend knurrte er und drehte sich um und schritt davon. Kerberos half ihm auf, sobald als alle verschwunden waren und keiner mehr auf sie beide achteten. „Danke“, brachte er noch hervor, bevor er zusammenbrach.
„Ihr müsst mich verwechseln. Wenn ich ein Werdrache wäre, hätte ich doch bestimmt irgendwelche magischen Fähigkeiten oder so, nicht? Ich kann absolut gar nichts“, flüstere plötzlich eine Stimme und holte ihn wieder in die Gegenwart zurück. „Was?“ Kratos runzelte verwirrt die Stirn und drehte sich zu ihr um. „Wo war ich dann von meiner Geburt an?“, fragte sie und ihre Stimme brach, so als ob sie versuchte nicht zu weinen. Doch schon rollte eine einzelne Träne ihre blasse Wange hinunter. Schnell wischte Nel sie fort, doch zu spät, er hatte sie längst gesehen. Räuspernd fragte sie Kratos, ihr etwas von ihren verstorbenen Eltern zu erzählen.
Erstaunt über ihre erneute Kühnheit hob er seine Brauen. Hatte er nicht drohend verboten Fragen zu stellen? Und was machte sie? Verblüfft konnte er im ersten Moment nur eins, sie irritiert ansehen. Noch nie war er jemand – noch dazu einer Frau – begegnet, die so mit ihm gesprochen hatte. Nur ein einziger und der war in seinen Armen gestorben. Ihr Vater.
Innerlich stieg seine Achtung vor ihr und machte sie noch viel mehr interessanter. Ob sie Kieran in allen ähnelte? Er nahm sich vor, es herauszufinden. Doch zuerst musste er eine Lösung finden, wie er Ariton erklären sollte, dass er den Auftrag nicht ausführen konnte. Sollte er lügen? Oder die Wahrheit sagen? Keinesfalls fürchtete er den Dämonenfürsten wie andere es in seinem Fall getan hätten. Es gab einen viel schlimmeren Gegner, als Ariton. Einen viel grausameren.
„Glaubt mir, ihr seid ein Werdrache. Auch wenn ihr jetzt noch keine magischen Fähigkeiten besitzt, so seid gewiss, dass ihr sie habt. Sie schlummert noch, tief in euch verborgen und wird zur gekommen Zeit erwachen. Meist wenn ihr es nicht erwartet.“ Kurz überlegte er und erinnerte sich an den starken Zauber den sie bei ihrer ersten Begegnung gewirkt hatte. Anscheinend war ihre Fähigkeit doch schon erwacht, sie wusste es nur noch nicht. Vielleicht war es auch nur ein Vorgeschmack auf das, was noch kommen wird. „Leider kann ich euch nichts über euer Leben nach der Geburt erzählen. Ich bat damals die Hebamme, nachdem eure Mutter im Kindsbett gestoben war, euch wegzugeben. Selber konnte ich euch nicht großziehen, “ er lachte, als ob er einen schlechten Witz gemacht hätte, „als Soldat der Armee war ich anderweitig verpflichtet und konnte ganz gewiss kein schreiendes Baby gebrauchen. Was danach mit euch geschah, weiß ich nicht. Und ihr werdet mir gewiss Glauben schenken, wenn ich euch sage, dass es mir auch egal war.“ Kratos machte eine Pause und ging wieder zum Fenster zurück. Durch die Sonnenstrahlen, die durch das offene Fenster hereinkamen, konnte er den Staub im grellen Licht fliegen sehen. Inzwischen wurde es seitlich wärmer und kein Lüftchen sorgte für eine kleine Abkühlung. Schließlich sprach er weiter: „Euer Vater war zusammen mit mir im Ausbildungslager. Damals waren wir beide erst sieben Jahre alt.“ Vage erinnerte er sich an die Kasernen, wo die Jungen schon im zarten Alter gedrillt wurden. „So ungewöhnlich ist das gar nicht gewesen,“ fügte er hinzu. „Ich war sehr groß für mein Alter. Außerdem lebte ich viel lieber in der Kaserne als bei meinem Steifmonster und meinem brutalen Vater.“ In seiner Stimme schwang der tausendalte Hass mit, der er für seine Familie hegte. „Wir wurden zu einer militärischen Einheit ausgebildet, studierten alles über unseren Feind, den Elfen und den übrigen Völkern und erledigten verschiedene Aufgaben. Du weißt nichts über die dämonischen Gesetze, deshalb erkläre ich es dir kurz. Nur ein verlangen die Dämonen von ihren Söhnen - sie sollen zu den stärksten Kriegern heranwachsen. Um uns auf die Kriege vorzubereiten, brachten sie uns bei, wie man mit dem Allernötigsten auskommt.“ Kratos warf Nel einen Blick über seine muskulöse Schulter zu. Dann holte er tief Luft und fuhr fort: „ Da mein Vater einer der ranghöchsten Dämonengeneräle war, verachteten mich die meisten der Lehrer und gaben mir noch weniger zu essen als den anderen.“ Er holte tief Atem und fuhr fort: „Dank seiner Position und seiner allgemeinen Grausamkeit war ein Außenseiter. Während sich die anderen Jungs zusammenschlossen, um zu überleben, blieb ich mir selbst überlassen. Doch das änderte sich, als Kieran zu uns in die Kaserne kam. Er war, wie du ja inzwischen weißt, kein Dämon wie die übrigen. Warum er dort war, hat er mir niemals erzählt. Als einziger Gestaltwandler hatte er es unsagbar schwer, noch schwerer als ich. Schon am ersten Tag an, freundeten wir uns an. Wir beschlossen mit vereinten Kräften zu ergattern, was wir zum Überleben brauchten. Nach unserer Ausbildung, kämpften wir Seite an Seite. Etliche Jahre lang. Wir vertrauten uns und ich hätte mein Leben für seines gegeben, wie er es ebenfalls für mich getan hätte.“ Seine Augen wurden dunkel, als er sich an die längst vergangene Zeit mit seinem besten Freund erinnerte. Die Hütte um ihn verblasste und er stand erneut am Rand eines Schlachtfeldes. „Eines Tages, wir waren auf dem Weg zurück zu unserem Lager, wurden wir von fremden und mörderischen Kreaturen angegriffen. Wir hatten keine Chance gegen sie. Sie töteten Kieran vor meinen Augen. Es war ein Wunder, das sie mich nicht ebenfalls töteten, doch plötzlich waren sie verschwunden. Ich ging sofort zu ihm und war erleichtet, das er noch lebte. Doch seine Verletzungen waren so schlimm, dass er dem Tode näher war als dem Leben. Bis zu seinem letzten Atemzug musste ich ihm versprechen, sich um seine Frau Lilian zu kümmern. Sie war zu dieser Zeit mit dir schwanger. Ich versprach es.“ Er drehte sich um und sah Nel an. „Wie du nur zugut weißt, starb sie ebenfalls.“
Kratos gab ihr einige Momente, die Geschichte zu verdauen. Bestimmt hatte sie weitere Fragen an ihn, und er würde sie ihr gerne beantworten, solang er es vermochte.
Dann kam ihm eine Idee. „Warst du schon einmal beim Orakel? Vielleicht kann es deine Fragen, bezüglich deinen verlorenen Jahren, beantworten. Es ist auf seine – für mich merkwürdige – Art allwissend. Wenn du gestattest, bringe ich dich dorthin.“
Kratos- Blood Warrior
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Re: Bayou (Sümpfe)
Aufmerksam lauschte Nel seinen Worten. Seine Stimme war rauh, wirkte aber irgendwie beruhigend auf sie. Während sie ihm zuhörte, fielen ihr schon wieder tausende von Fragen ein. Nachdem er geendet hatte, machte er eine Pause und Nel wollte ihn schon weiter ausfragen, als er fortfuhr. Ob sie schon beim Orakel gewesen sei? Orakel? Was war das denn? Sie kannte soetwas nur vom 'Fahrenden Volk' und vom Jahrmarkt. Und so etwas sollte sie ernst nehmen? "Orakel?", fragte sie ihn, "mit einer Kristallkugel? Oder mit Karten legen? Tischerl rücken?" Zweifelnd sah sie ihn an. Dann dachte sie wieder an die anderen Fragen, die sie ihm alle stellen wollte. Sie war jetzt, nachdem er ihr ein wenig erzählt hatte, beinahe noch neugieriger als vorher. "Darf ich jetzt euren Namen wissen?" Innerlich machte sie sich schon auf eine Abfuhr bereit, zu gut war ihr noch die Reaktion von vorhin auf diese Frage in Erinnerung. "Wo leben Dämonen? Und ... Elfen? Gibt es noch mehr Menschen, die sich in Tiere verwandeln können?" Hoffentlich nahm er ihr nicht übel, dass sie so viel wissen wollte, doch das war alles Neuland für sie. Sie hatte keinen blassen Schimmer von irgendeiner Magie. Dann fiel ihr noch etwas ein. "Früher hatte ich hin und wieder seltsame Träume. Jetzt beinahe jede Nacht. Ich träume von einem Mann, der sich in einen Drachen verwandelt und wegfliegt. Oder dass ich fliege. Manchmal sehe ich auch eine Frau, die ...", Nel atmete ein, "Sie macht seltsame Dinge. Und überall ist Blut. Ein Kind schreit." Vorsichtig sah sie in die Richtung ihres Entführers. Mittlerweile hatte er ein Fenster der Hütte geöffnet und sah zu ihr hinaus. "Lacht mich bitte nicht aus.", fügte sie leise hinzu.
Sie war an eine Liege gefesselt und lag auf dem Bauch. Ihr Rücken war frei und die Frau näherte sich wieder ihr. "Das kann jetzt ein bisschen weh tun, mein Kind." Und wie es weh tat! Doch sie gab keinen Laut von sich. Sie spürte, wie ihr über den Kopf gestrichen wurde. "Du warst tapfer. Ich binde dich jetzt los und dann erzähle ich dir eine Geschichte." Szenenwechsel. Sie saß neben der Frau, den Kopf auf deren Schoß gelegt. "Ich spüre es. Sie kommen, um uns töten. Du musst gehen." Eine kindliche Stimme sprach trotzig: "Ich will nicht weg von hier." "Doch, du musst. Ich habe bereits alles vorbereitet. Wenn die Zeit gekommen ist, musst du gehen. Ich habe hier noch etwas für dich. Diese Kette hat deiner Mutter gehört. Ich habe sie für dich aufbewahrt, weil ich nicht sicher war, ob sie dich nicht durch die Kette aufspüren können. Und das Armband, jeder Anhänger hat seine Bedeutung. Du wirst sie alle herausfinden, wenn du bereit bist dafür." Die Frau hatte ihr den Schmuck angelegt und dann am Armband den 'Ketten-Anhänger' auch beim zweiten Verschluss eingehängt. Dann brach die Tür ein. Laut brüllende Dämonen stürmten herein. Die Frau und sie waren sofort aufgestanden, und die Frau erhob die Arme, um einen Zauber zu wirken. "Geh jetzt, Kind." "Nein, ich lasse dich nicht allein." "Geh!", und mit einem Winken ihrer Hand verschwand der gesamte Raum vor ihren Augen. Das letzte, das sie sah, war, dass ein paar der Dämonen umfielen, die anderen gingen sofort auf die Frau los. Überall spritzte Blut, und sie schrie.
Erschrocken öffnete Nel die Augen. Hatte sie tatsächlich geschrieen? War sie eingeschlafen? Rasch sah sie sich nach dem Dämonenkrieger um. Sie hatte diesen Traum schon öfter gehabt, doch nie hatte sie alles so detailliert gesehen. Manche Szenen waren ihr jetzt das erste Mal untergekommen. Was hatte das zu bedeuten? Sie betrachtete ihr Armband. Sollte sie versuchen, vom Ketten-Anhänger ein Ende zu lösen? Nein, das war doch lächerlich. Bloß ein alberner Traum. Oder doch nicht?
Sie war an eine Liege gefesselt und lag auf dem Bauch. Ihr Rücken war frei und die Frau näherte sich wieder ihr. "Das kann jetzt ein bisschen weh tun, mein Kind." Und wie es weh tat! Doch sie gab keinen Laut von sich. Sie spürte, wie ihr über den Kopf gestrichen wurde. "Du warst tapfer. Ich binde dich jetzt los und dann erzähle ich dir eine Geschichte." Szenenwechsel. Sie saß neben der Frau, den Kopf auf deren Schoß gelegt. "Ich spüre es. Sie kommen, um uns töten. Du musst gehen." Eine kindliche Stimme sprach trotzig: "Ich will nicht weg von hier." "Doch, du musst. Ich habe bereits alles vorbereitet. Wenn die Zeit gekommen ist, musst du gehen. Ich habe hier noch etwas für dich. Diese Kette hat deiner Mutter gehört. Ich habe sie für dich aufbewahrt, weil ich nicht sicher war, ob sie dich nicht durch die Kette aufspüren können. Und das Armband, jeder Anhänger hat seine Bedeutung. Du wirst sie alle herausfinden, wenn du bereit bist dafür." Die Frau hatte ihr den Schmuck angelegt und dann am Armband den 'Ketten-Anhänger' auch beim zweiten Verschluss eingehängt. Dann brach die Tür ein. Laut brüllende Dämonen stürmten herein. Die Frau und sie waren sofort aufgestanden, und die Frau erhob die Arme, um einen Zauber zu wirken. "Geh jetzt, Kind." "Nein, ich lasse dich nicht allein." "Geh!", und mit einem Winken ihrer Hand verschwand der gesamte Raum vor ihren Augen. Das letzte, das sie sah, war, dass ein paar der Dämonen umfielen, die anderen gingen sofort auf die Frau los. Überall spritzte Blut, und sie schrie.
Erschrocken öffnete Nel die Augen. Hatte sie tatsächlich geschrieen? War sie eingeschlafen? Rasch sah sie sich nach dem Dämonenkrieger um. Sie hatte diesen Traum schon öfter gehabt, doch nie hatte sie alles so detailliert gesehen. Manche Szenen waren ihr jetzt das erste Mal untergekommen. Was hatte das zu bedeuten? Sie betrachtete ihr Armband. Sollte sie versuchen, vom Ketten-Anhänger ein Ende zu lösen? Nein, das war doch lächerlich. Bloß ein alberner Traum. Oder doch nicht?
Neliel Of Drakenfall- Forgotten Dragon
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Re: Bayou (Sümpfe)
Kratos betrachtete seinen langen tanzenden Schatten auf dem alten Holzfußboden, als der Wind durch die Baumkronen vor dem Fenster wehte. Aus weiter Entfernung hörte er das Rauschen eines Flusses oder Wasserfalls. Er würde bald aufbrechen müssen, um dem Dämonenfürsten zu treffen. Er stöhnte frustriert. Um das Treffen kam er nicht herum, denn sonst wäre diesmal ein hohes Kopfgeld auf ihm ausgesetzt und er wüsste keinen Ort auf der Erde, wo er sich sicher verstecken könnte. Plötzlich schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf. Es sei denn…nein, diesen Ort würde er nie mehr betreten. Zu viele negative Erinnerungen hafteten an diesem an und er würde sich hüten noch einmal dorthin zurück zu müssen. Kratos runzelte die Stirn und fuhr sich mit der rechten Hand durch sein kurzes Haar. Wenn ihm jedoch nichts anderes übrig blieb… Schließlich musste er Ariton anlügen, was seinen Auftrag anging. Er konnte sie nicht umbringen, jetzt nachdem er sicher war, die Tochter von Kieran vor sich zu haben. Wie oft war es vorgekommen, dass er seinen Auftrag nicht bis zum Schluss ausführte? Ja, genau! Noch nie. Nada. Er zwickte sich in den Nasenrücken und schritt nachdenklich durch den kleinen Raum der Hütte. Dadurch wurden winzige Staubpartikel aufgewirbelt, welche beim einatmen in seiner empfindlichen Nase kitzelten.
"Orakel?", fragte Nel ihn und durchbrach seine Gedanken, "mit einer Kristallkugel? Oder mit Karten legen? Tischerl rücken?" Ihre Stimme hörte sich ziemlich skeptisch an. Der Blutdämon blieb stehen, drehte sich um und musste laut lachen, als er schließlich ihr Gesicht sah. „Hahaha, nein. Das Orakel ist ein … hmm… nennen wir es mal Medium. Es beantwortet dir - meistens mit Hilfe eines Rituals - Zukunfts- oder Entscheidungsfragen. Jedoch sind seine Antworten manchmal recht verwirrend.“ Kratos dachte kurz nach um sich zu erinnern, bevor er mit gesenkter Stimme weitersprach: „Mir wurde zum Beispiel von dem Orakel einmal vor etlichen Jahrhunderten prophezeit … "Wenn die Sonne und der Mond, und der Planet Jupiter in einem Haus stehen, wird das Zeitalter der Offenbarung beginnen." Er lachte erneut, als er sich daran erinnerte, wie er damals das Orakel für so eine bescheuerte Weissagung beschimpfte. Was sollte er auch mit diesem Quatsch anfangen? Lieber hätte er gehört, dass er ein ruhmreicher und beliebter Dämon würde, oder dass sein Vater ihn irgendwann als seinen Sohn anerkannte. Aber damit? Bis heute verstand Kratos den Satz nicht und er hatte wahrhaftig nächtelang wachgelegen und wie der Wahnsinnige gerätselt. Trotzdem schworen viele Mythenweltbewohner auf das Orakel und niemand begann einen Krieg ohne vorher seine Meinung eingeholt zu haben. Er schüttelte den Kopf für so eine Menge Schwachsinn!
Plötzlich schossen ihm lauter Fragen entgegen, die ihm Nel stellte. Anscheinend hatte sie keine Angst mehr vor ihm, anders hätte er sich ihre erneute Kühnheit nicht erklären können. Er hob die Hand um ihr zu signalisieren, dass er zuerst die ersten Fragen beantworten müsse, bevor sie weitere stellte. „Immer langsam“, beruhigte er sie und setzte sich ihr gegenüber auf dem Boden. Einen Stuhl gab es leider nicht mehr, den letzten hatte er ja vor Wut verschrottet. „Ich bin Kratos, Sohn des Baal und ein Krieger bei den Legionen. Wir leben in Kuthagracht, der Dämonenwelt. Manche nennen es auch einfach Unterwelt“, er zuckte die Schultern, „aber bitte nicht zu verwechseln mit der Hölle. Die meisten Orte sind nicht unter der Erde, es ist einfach eine andere Dimension.“ Kratos hoffte das sie ihn wenigstens etwas verstand. Es war schwer jemanden etwas genau zu erklären, der es noch nie mit eigenen Augen gesehen hatte. „Und die Elfen..“ er spuckte das Wort verächtlich aus, „leben – Teufel auch – in einer anderen. Sie nennen es Iveria. Ich war ein paar Mal dort. Wahrlich kein Ort für einen Dämon, das kann ich dir sagen!“ Der Blutdämon schüttelte sich, als ob er eine eklige Kakerlake gesehen hätte. „Wir Dämonen sind im Krieg mit ihnen. Und was deine Frage im Bezug auf andere Menschen die sich in Tiere verwandeln können anbelangt, ja die gibt es. Man nennt sie Gestaltwandler. Sie können sich in Reptilien, Vögel, Wölfe, Raubkatzen … ach, es gibt viele verschiedene „Arten“ von ihnen. Bestimmt wirst du einmal einen treffen, so schwer sind sie nicht zu finden. Womöglich hast du schon mal einen getroffen. “ Er grinste.
Erneut nahm Nel ihren Mut zusammen um das Wort zu ergreifen. "Früher hatte ich hin und wieder seltsame Träume. Jetzt beinahe jede Nacht. Ich träume von einem Mann, der sich in einen Drachen verwandelt und wegfliegt. Oder dass ich fliege. Manchmal sehe ich auch eine Frau, die ...", sie atmete tief ein bevor sie weitersprach, "Sie macht seltsame Dinge. Und überall ist Blut. Ein Kind schreit."
Stirnrunzelnd hörte Kratos zu. Am Schluss bat sie ihm noch, nicht über sie zu lachen, doch ihm war nicht im Entferntesten danach. Ein Schatten huschte über sein angespanntes Gesicht. Schließlich schüttelte er den Kopf. „Tut mir leid, ich habe nicht viel Ahnung über … ähm … Gestaltwandler und Drachen im speziellen. Es wäre besser du redest mit jemanden darüber, der dir Antworten geben kann.“ Und das meinte er ernst. Er hatte wirklich nicht den blassesten Schimmer davon.
Es wurde still und der Dämon wollte sie nicht ihre Gedanken oder was auch immer sie gerade beschäftigte, stören. Deshalb stand er auf und ging ins angrenzende Badezimmer. Er ließ die Tür nur eine Spaltbreit offen, so dass er gegeben falls einen Fluchtversuch verhindern konnte. Nach einigen Sekunden hörte er plötzlich einen markerschütternden Schrei. Schnell schloss er laut fluchend seine Hose und rannte ins Zimmer. Blitzschnell packte er sein Schwert und drehte sich wild umher, um sich den Angreifer zu stellen. Knurrend flüsterte er etwas in seiner Sprache, aber … hier war niemand!
Mit finsterem Blick schaute er zu der Frau. „Ich mag diese Spielchen nicht! Warum zum Henker schreist du wie eine Irre?“ Kopfschüttelnd nahm er das Schwert herunter. Dann sah er auf seine Uhr. „Verflucht, ich muss bald fort.“ Nachdenklich sah er zu ihr rüber. „Was mach ich solange mit dir? Hier bleiben kannst du nicht und ich hab keine Lust länger Babysitter für dich zu spielen.“ Kratos kratzte sich im Nacken und kniff die Augen zusammen.
"Orakel?", fragte Nel ihn und durchbrach seine Gedanken, "mit einer Kristallkugel? Oder mit Karten legen? Tischerl rücken?" Ihre Stimme hörte sich ziemlich skeptisch an. Der Blutdämon blieb stehen, drehte sich um und musste laut lachen, als er schließlich ihr Gesicht sah. „Hahaha, nein. Das Orakel ist ein … hmm… nennen wir es mal Medium. Es beantwortet dir - meistens mit Hilfe eines Rituals - Zukunfts- oder Entscheidungsfragen. Jedoch sind seine Antworten manchmal recht verwirrend.“ Kratos dachte kurz nach um sich zu erinnern, bevor er mit gesenkter Stimme weitersprach: „Mir wurde zum Beispiel von dem Orakel einmal vor etlichen Jahrhunderten prophezeit … "Wenn die Sonne und der Mond, und der Planet Jupiter in einem Haus stehen, wird das Zeitalter der Offenbarung beginnen." Er lachte erneut, als er sich daran erinnerte, wie er damals das Orakel für so eine bescheuerte Weissagung beschimpfte. Was sollte er auch mit diesem Quatsch anfangen? Lieber hätte er gehört, dass er ein ruhmreicher und beliebter Dämon würde, oder dass sein Vater ihn irgendwann als seinen Sohn anerkannte. Aber damit? Bis heute verstand Kratos den Satz nicht und er hatte wahrhaftig nächtelang wachgelegen und wie der Wahnsinnige gerätselt. Trotzdem schworen viele Mythenweltbewohner auf das Orakel und niemand begann einen Krieg ohne vorher seine Meinung eingeholt zu haben. Er schüttelte den Kopf für so eine Menge Schwachsinn!
Plötzlich schossen ihm lauter Fragen entgegen, die ihm Nel stellte. Anscheinend hatte sie keine Angst mehr vor ihm, anders hätte er sich ihre erneute Kühnheit nicht erklären können. Er hob die Hand um ihr zu signalisieren, dass er zuerst die ersten Fragen beantworten müsse, bevor sie weitere stellte. „Immer langsam“, beruhigte er sie und setzte sich ihr gegenüber auf dem Boden. Einen Stuhl gab es leider nicht mehr, den letzten hatte er ja vor Wut verschrottet. „Ich bin Kratos, Sohn des Baal und ein Krieger bei den Legionen. Wir leben in Kuthagracht, der Dämonenwelt. Manche nennen es auch einfach Unterwelt“, er zuckte die Schultern, „aber bitte nicht zu verwechseln mit der Hölle. Die meisten Orte sind nicht unter der Erde, es ist einfach eine andere Dimension.“ Kratos hoffte das sie ihn wenigstens etwas verstand. Es war schwer jemanden etwas genau zu erklären, der es noch nie mit eigenen Augen gesehen hatte. „Und die Elfen..“ er spuckte das Wort verächtlich aus, „leben – Teufel auch – in einer anderen. Sie nennen es Iveria. Ich war ein paar Mal dort. Wahrlich kein Ort für einen Dämon, das kann ich dir sagen!“ Der Blutdämon schüttelte sich, als ob er eine eklige Kakerlake gesehen hätte. „Wir Dämonen sind im Krieg mit ihnen. Und was deine Frage im Bezug auf andere Menschen die sich in Tiere verwandeln können anbelangt, ja die gibt es. Man nennt sie Gestaltwandler. Sie können sich in Reptilien, Vögel, Wölfe, Raubkatzen … ach, es gibt viele verschiedene „Arten“ von ihnen. Bestimmt wirst du einmal einen treffen, so schwer sind sie nicht zu finden. Womöglich hast du schon mal einen getroffen. “ Er grinste.
Erneut nahm Nel ihren Mut zusammen um das Wort zu ergreifen. "Früher hatte ich hin und wieder seltsame Träume. Jetzt beinahe jede Nacht. Ich träume von einem Mann, der sich in einen Drachen verwandelt und wegfliegt. Oder dass ich fliege. Manchmal sehe ich auch eine Frau, die ...", sie atmete tief ein bevor sie weitersprach, "Sie macht seltsame Dinge. Und überall ist Blut. Ein Kind schreit."
Stirnrunzelnd hörte Kratos zu. Am Schluss bat sie ihm noch, nicht über sie zu lachen, doch ihm war nicht im Entferntesten danach. Ein Schatten huschte über sein angespanntes Gesicht. Schließlich schüttelte er den Kopf. „Tut mir leid, ich habe nicht viel Ahnung über … ähm … Gestaltwandler und Drachen im speziellen. Es wäre besser du redest mit jemanden darüber, der dir Antworten geben kann.“ Und das meinte er ernst. Er hatte wirklich nicht den blassesten Schimmer davon.
Es wurde still und der Dämon wollte sie nicht ihre Gedanken oder was auch immer sie gerade beschäftigte, stören. Deshalb stand er auf und ging ins angrenzende Badezimmer. Er ließ die Tür nur eine Spaltbreit offen, so dass er gegeben falls einen Fluchtversuch verhindern konnte. Nach einigen Sekunden hörte er plötzlich einen markerschütternden Schrei. Schnell schloss er laut fluchend seine Hose und rannte ins Zimmer. Blitzschnell packte er sein Schwert und drehte sich wild umher, um sich den Angreifer zu stellen. Knurrend flüsterte er etwas in seiner Sprache, aber … hier war niemand!
Mit finsterem Blick schaute er zu der Frau. „Ich mag diese Spielchen nicht! Warum zum Henker schreist du wie eine Irre?“ Kopfschüttelnd nahm er das Schwert herunter. Dann sah er auf seine Uhr. „Verflucht, ich muss bald fort.“ Nachdenklich sah er zu ihr rüber. „Was mach ich solange mit dir? Hier bleiben kannst du nicht und ich hab keine Lust länger Babysitter für dich zu spielen.“ Kratos kratzte sich im Nacken und kniff die Augen zusammen.
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Re: Bayou (Sümpfe)
Der Dämon erklärte ihr, was es mit dem Orakel auf sich hatte. Nel überlegte. Er hielt anscheinend nicht allzu viel darauf, doch wies er sie auch darauf hin, dass viele Leute sehr wohl auf das Orakel bauten. Einerseits, versuchen konnte sie es ja wohl einmal. Andererseits, wie sollte sie da hin kommen? Wo befand sich das Orakel eigentlich? Das hatte er nicht erwähnt. Wahrscheinlich irgendwo in Afrika oder Taka-Tuka-Land, sonst hätte er ihr bestimmt gesagt, wo es war. Gerade, als sie ihn auch danach noch fragen wollte, beantwortete er ihr ihre vorigen Fragen. Er hieß Kratos. Leise wiederholte das Mädchen den Namen. Irgendwie passte der Name zu ihm. Leider konnte er ihr nicht viel über Gestaltwandler erzählen, da er auch nicht viel darüber wusste.
Als sie wieder bei sich war, und herauszufinden versuchte, ob sie tatsächlich geschrieen hatte, stand Kratos auch schon mit gezücktem Schwert neben ihr. „Ich mag diese Spielchen nicht! Warum zum Henker schreist du wie eine Irre?“ „Äh ...“, er fuhr fort: „Verflucht, ich muss bald fort. Was mach ich solange mit dir? Hier bleiben kannst du nicht und ich hab keine Lust länger Babysitter für dich zu spielen.“ Nel murmelte irgendeine unverständliche Entschuldigung und etwas von einem Traum und konzentrierte sich dann auf seine nächsten Worte. Er musste weg? Na toll. Und was war mit ihr? Zuerst entführte er sie, verwirrte sie komplett und dann ließ er sie allein. Am liebsten hätte sie ihm eine gescheuert. Sie atmete tief ein, um wieder zur Ruhe zu kommen und antwortete ihm: „Wie wär’s, wenn du mich wieder zurück bringst?“ Hoffentlich hatte ihre Stimme nicht zu ironisch geklungen. Doch dann dachte sie wieder an die neuen, ungelösten Rätsel und ihre Stimmung schlug sofort um. Niedergeschlagen starrte sie auf den Boden vor sich. Wie sollte sie ohne Hilfe herausfinden, was sie konnte? Und wer sie war? Wo sie herkam? Warum sie verfolgt wurde? Apropos, verfolgt werden. „Weißt du, warum ich ständig von irgendwelchen seltsamen niederen Dämonen gestalkt werde? Ich meine, bisher sind sie immer irgendwie ... ähhhh ... verschwunden. Ich hab immer gedacht, ich bilde sie mir ein.“ Ihre Stimme verstummte. Hatte er etwas mit diesen Wesen zu tun? Ruckartig sprang sie auf die Beine und stellte sich mit verschränkten Armen ihm gegenüber. „Wie erkenne ich einen Dämonen, wenn er gerade in Menschengestalt ist?“ Neugierig musterte sie ihn noch einmal. Rein äußerlich konnte sie nichts entdecken, das ihn von den Menschen unterschied. „Ich glaube nicht, dass ich zu diesem Orakel will. Zumindest jetzt noch nicht. Ich weiß ja noch nicht einmal, wo das ist oder wie ich dorthin komme.“, sagte sie plötzlich vollkommen zusammenhangslos mit ihrer vorherigen Frage. Der Gedanke an dieses ominöse Orakel verdrängte die Tatsache, dass sie, kaum dass sie jemanden gefunden hatte, der etwas über sie oder über ihre Eltern wusste, schon wieder von dieser Person getrennt wurde. Angestrengt versuchte sie, nicht daran zu denken. Sie hasste diese traurigen oder depressiven Gedankengänge, und immer kamen sie im ungeeignetsten Moment daher. „Wo kann ich mehr erfahren?“ Sie hoffte, dass er ihren Sprüngen folgen konnte und sah ihn erwartungsvoll an.
Eigentlich, wenn er ihr Pate war, war es dann nicht auch seine Aufgabe, um sie zu sorgen? Aber ... wollte sie das überhaupt? Definitiv nein. Bisher hatte sie über ihr Leben selbst bestimmt, und das wollte sie sich auch nicht nehmen lassen. Aber hin und wieder könnte sie schon eine Stütze brauchen, oder zumindest jemanden, der ihr all die Fragen beantwortete, die noch in ihrem Kopf warteten. Vielleicht ... nein, der Gedanke war zu aberwitzig ... na ja ... schon lange bewunderte sie die Leute, die mit einem Schwert so umgehen konnten ... aber ... nein, sie würde ihn nicht danach fragen. Vielleicht in ein paar Jahren oder so. Oder nie. Seltsam, als er ihr noch fremd war, hätte sie sich noch eher fragen getraut, aber jetzt ...
Als sie wieder bei sich war, und herauszufinden versuchte, ob sie tatsächlich geschrieen hatte, stand Kratos auch schon mit gezücktem Schwert neben ihr. „Ich mag diese Spielchen nicht! Warum zum Henker schreist du wie eine Irre?“ „Äh ...“, er fuhr fort: „Verflucht, ich muss bald fort. Was mach ich solange mit dir? Hier bleiben kannst du nicht und ich hab keine Lust länger Babysitter für dich zu spielen.“ Nel murmelte irgendeine unverständliche Entschuldigung und etwas von einem Traum und konzentrierte sich dann auf seine nächsten Worte. Er musste weg? Na toll. Und was war mit ihr? Zuerst entführte er sie, verwirrte sie komplett und dann ließ er sie allein. Am liebsten hätte sie ihm eine gescheuert. Sie atmete tief ein, um wieder zur Ruhe zu kommen und antwortete ihm: „Wie wär’s, wenn du mich wieder zurück bringst?“ Hoffentlich hatte ihre Stimme nicht zu ironisch geklungen. Doch dann dachte sie wieder an die neuen, ungelösten Rätsel und ihre Stimmung schlug sofort um. Niedergeschlagen starrte sie auf den Boden vor sich. Wie sollte sie ohne Hilfe herausfinden, was sie konnte? Und wer sie war? Wo sie herkam? Warum sie verfolgt wurde? Apropos, verfolgt werden. „Weißt du, warum ich ständig von irgendwelchen seltsamen niederen Dämonen gestalkt werde? Ich meine, bisher sind sie immer irgendwie ... ähhhh ... verschwunden. Ich hab immer gedacht, ich bilde sie mir ein.“ Ihre Stimme verstummte. Hatte er etwas mit diesen Wesen zu tun? Ruckartig sprang sie auf die Beine und stellte sich mit verschränkten Armen ihm gegenüber. „Wie erkenne ich einen Dämonen, wenn er gerade in Menschengestalt ist?“ Neugierig musterte sie ihn noch einmal. Rein äußerlich konnte sie nichts entdecken, das ihn von den Menschen unterschied. „Ich glaube nicht, dass ich zu diesem Orakel will. Zumindest jetzt noch nicht. Ich weiß ja noch nicht einmal, wo das ist oder wie ich dorthin komme.“, sagte sie plötzlich vollkommen zusammenhangslos mit ihrer vorherigen Frage. Der Gedanke an dieses ominöse Orakel verdrängte die Tatsache, dass sie, kaum dass sie jemanden gefunden hatte, der etwas über sie oder über ihre Eltern wusste, schon wieder von dieser Person getrennt wurde. Angestrengt versuchte sie, nicht daran zu denken. Sie hasste diese traurigen oder depressiven Gedankengänge, und immer kamen sie im ungeeignetsten Moment daher. „Wo kann ich mehr erfahren?“ Sie hoffte, dass er ihren Sprüngen folgen konnte und sah ihn erwartungsvoll an.
Eigentlich, wenn er ihr Pate war, war es dann nicht auch seine Aufgabe, um sie zu sorgen? Aber ... wollte sie das überhaupt? Definitiv nein. Bisher hatte sie über ihr Leben selbst bestimmt, und das wollte sie sich auch nicht nehmen lassen. Aber hin und wieder könnte sie schon eine Stütze brauchen, oder zumindest jemanden, der ihr all die Fragen beantwortete, die noch in ihrem Kopf warteten. Vielleicht ... nein, der Gedanke war zu aberwitzig ... na ja ... schon lange bewunderte sie die Leute, die mit einem Schwert so umgehen konnten ... aber ... nein, sie würde ihn nicht danach fragen. Vielleicht in ein paar Jahren oder so. Oder nie. Seltsam, als er ihr noch fremd war, hätte sie sich noch eher fragen getraut, aber jetzt ...
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Re: Bayou (Sümpfe)
Kratos Gesicht verfinsterte sich, als er nachdachte. Er konnte sie schlecht hierlassen, denn wie er sie richtig einschätzte, würde sie den Teufel tun, und in der Hütte bleiben. Nel würde jedoch keinen Tag im Sumpf überleben. Zu viele Gefahren lauerten in jedem Tümpel oder hinter jedem Busch. Wer sich hier nicht auskannte, würde als Krokodil Häppchen enden, von einer giftigen Schlange gebissen oder vom sicheren Weg abkommen und im schlammigen Sumpf langsam versinken. Niemand würde ihren Hilfeschrei hören.
„Wie wär’s, wenn du mich wieder zurück bringst?“ Der Blutdämon drehte sich – verwundert über ihren Tonfall – um und sah sie einige Sekunden lang an. Irgendwie klang das nicht nach einer Frage, sondern eher nach einem Befehl. Wut kochte schon wieder in ihm hoch und der Dämon kratzte schon mit seinen Klauen um herausgelassen zu werden. Für einen Moment schloss er die Augen und versuchte sich zu beruhigen. Kein leichtes Unterfangen, doch er schaffte es. Kratos öffnete seine Augen und blickte sie unberührt an. „Hast du Angst ich könnte dich hier allein lassen? Eigentlich keine schlechte Idee, ich würde zu gerne sehen, wie lange du im Sumpf überlebst! Ein Tag, oder zwei? Vielleicht sogar nur eine Stunde?“ Er lachte diabolisch und drehte ihr den Rücken zu.
In Gedanken versunken durchquerte er jeden Winkel der Hütte und sammelte Gegenstände und Sachen ein, die er seinem Erachten nach gut gebrauchen konnte. Klamotten fand er leider keine und wenn, dann nur alte, schmutzige und von Motten zerfressene Hemden. Wie es aussah musste er auf dem Dämonenmarkt vorher noch ein neues Oberteil kaufen, bevor er sich mit Ariton traf. Vorerst musste seine Rüstung reichen, obwohl sie unangenehm scheuerte, wenn er nichts Bequemes drunter trug.
„Weißt du, warum ich ständig von irgendwelchen seltsamen niederen Dämonen gestalkt werde? Ich meine, bisher sind sie immer irgendwie ... ähhhh ... verschwunden. Ich hab immer gedacht, ich bilde sie mir ein.“ Genervt verdrehte er die Augen. Dieses Weibsbild plapperte auch ununterbrochen und konnte nicht einmal die verdammte Klappe halten! Plötzlich sprang sie vom Bett auf und kam mit verschränkten Armen auf ihn zu. „Wie erkenne ich einen Dämonen, wenn er gerade in Menschengestalt ist?“ Zähneknirschen zählte er in Gedanken von 20 rückwärts. 20…19…18…17…
Interessiert musterte sie ihn, um selber herauszufinden, wie sie Dämonen erkennen konnte. Doch anscheinend fand sie nichts. 16..15…14…13… Er verstand jetzt, warum die meisten Dämonen bei zu vielen gestellten Fragen demjenigen dem Kopf abrissen! Das war ein viel zu verlockender Gedanke.
„Ich glaube nicht, dass ich zu diesem Orakel will. Zumindest jetzt noch nicht. Ich weiß ja noch nicht einmal, wo das ist oder wie ich dorthin komme.“ Vom plötzlichen Themenwechsel überrumpelt, verhaspelte er sich beim Zählen und fluchte. Am liebsten hätte er sie….argh…!!! Er funkelte sie böse an – und konnte es einfach nicht glauben, wie sie ihm dermaßen auf die Nerven gehen konnte! Sogar seine Stiefschwester Befana hatte es mit ihrer Feindseligkeit und Sticheleien all die Jahrhundert nicht geschafft, ihn so auf die Palme zu bringen. Tatsache war jedoch, dass sie die Tochter von Kieran war und er geschworen hatte ihr kein Haar zu kümmern. Erneut fluchte er, diesmal jedoch laut.
„Schön…“, presste er mühsam beherrscht hervor, „dann eben nicht zum Orakel. Und nein, ich weiß nichts von irgendwelchen Dämonen die es auf dich abgesehen haben. Ich weiß lediglich, dass Ariton, unser Dämonenfürst mich beauftragt hat, dich kalt zu machen. Vielleicht hat er vor mir noch andere beauftragt. Doch wie gesagt, ich weiß von nichts.“ Er ließ sie stehen und schritt zum Bett, wo seine Rüstung auf dem Boden lag. Mit schnellen, präzisen Handgriffen hatte er sie angezogen. Schließlich sprach er weiter: „Dämonen kannst du meistens durch ihren penetranten Geruch nach Schwefel erkennen. Leider gilt das nur für die niederen. Höhere Dämonen, wie meinewenigkeit, erkennst du leider erst, wenn es zu spät ist. Erkennen könntest du sie wahrscheinlich nur durch das schwarze Blut, aber dafür müsstest du uns verletzten und glaub mir, so nah würdest du niemals an uns herankommen.“ Er grinste erneut, drehte sich um und schritt zu Tür. Er hoffte inständig, dass damit die Fragestunde vorbei war. Doch Nel machte ihm ein Strich durch die Rechnung, als sie erneut den Mund öffnete und ihn fragte, wo sie mehr erfahren könne. Kratos holte tief Luft, blieb stehen und drehte sich langsam um. Knurrend presste er so manche Verwünschung aus, bevor er sie mit seinen kalten Augen taxierte. „Schon mal an andere Gestaltwandler gedacht, Dummchen? Und jetzt ist Schluss mit der ganzen Fragerei! Sonst lass ich dich wirklich hier vergammeln. “ Erneut drehte er sich um und stapfte lautstark zur Tür die er öffnete und dabei beinahe aus den Angeln riss. „Na los komm, oder hast du Wurzeln geschlagen?“ Da er sich nur an Orte teleportieren konnte, wo er schon einmal gewesen war, musste er sie wohl oder übel wieder im Wald absetzten. Samt der Gefahr, dass womöglich noch andere Dämonen auf sie lauern, doch er würde die Umgebung auskundschaften, bevor er sie allein ließ. Außerdem musste er darauf achten, dass keine Menschen in der Nähe waren. Er fasste sie am Handgelenk – vielleicht etwas zu fest -, doch das war allemal besser, als sie unterwegs zu verlieren. Dann teleportierte er sich.
Tbc.: Der Wald hinter Lunaras und Mariketas Anwesen
„Wie wär’s, wenn du mich wieder zurück bringst?“ Der Blutdämon drehte sich – verwundert über ihren Tonfall – um und sah sie einige Sekunden lang an. Irgendwie klang das nicht nach einer Frage, sondern eher nach einem Befehl. Wut kochte schon wieder in ihm hoch und der Dämon kratzte schon mit seinen Klauen um herausgelassen zu werden. Für einen Moment schloss er die Augen und versuchte sich zu beruhigen. Kein leichtes Unterfangen, doch er schaffte es. Kratos öffnete seine Augen und blickte sie unberührt an. „Hast du Angst ich könnte dich hier allein lassen? Eigentlich keine schlechte Idee, ich würde zu gerne sehen, wie lange du im Sumpf überlebst! Ein Tag, oder zwei? Vielleicht sogar nur eine Stunde?“ Er lachte diabolisch und drehte ihr den Rücken zu.
In Gedanken versunken durchquerte er jeden Winkel der Hütte und sammelte Gegenstände und Sachen ein, die er seinem Erachten nach gut gebrauchen konnte. Klamotten fand er leider keine und wenn, dann nur alte, schmutzige und von Motten zerfressene Hemden. Wie es aussah musste er auf dem Dämonenmarkt vorher noch ein neues Oberteil kaufen, bevor er sich mit Ariton traf. Vorerst musste seine Rüstung reichen, obwohl sie unangenehm scheuerte, wenn er nichts Bequemes drunter trug.
„Weißt du, warum ich ständig von irgendwelchen seltsamen niederen Dämonen gestalkt werde? Ich meine, bisher sind sie immer irgendwie ... ähhhh ... verschwunden. Ich hab immer gedacht, ich bilde sie mir ein.“ Genervt verdrehte er die Augen. Dieses Weibsbild plapperte auch ununterbrochen und konnte nicht einmal die verdammte Klappe halten! Plötzlich sprang sie vom Bett auf und kam mit verschränkten Armen auf ihn zu. „Wie erkenne ich einen Dämonen, wenn er gerade in Menschengestalt ist?“ Zähneknirschen zählte er in Gedanken von 20 rückwärts. 20…19…18…17…
Interessiert musterte sie ihn, um selber herauszufinden, wie sie Dämonen erkennen konnte. Doch anscheinend fand sie nichts. 16..15…14…13… Er verstand jetzt, warum die meisten Dämonen bei zu vielen gestellten Fragen demjenigen dem Kopf abrissen! Das war ein viel zu verlockender Gedanke.
„Ich glaube nicht, dass ich zu diesem Orakel will. Zumindest jetzt noch nicht. Ich weiß ja noch nicht einmal, wo das ist oder wie ich dorthin komme.“ Vom plötzlichen Themenwechsel überrumpelt, verhaspelte er sich beim Zählen und fluchte. Am liebsten hätte er sie….argh…!!! Er funkelte sie böse an – und konnte es einfach nicht glauben, wie sie ihm dermaßen auf die Nerven gehen konnte! Sogar seine Stiefschwester Befana hatte es mit ihrer Feindseligkeit und Sticheleien all die Jahrhundert nicht geschafft, ihn so auf die Palme zu bringen. Tatsache war jedoch, dass sie die Tochter von Kieran war und er geschworen hatte ihr kein Haar zu kümmern. Erneut fluchte er, diesmal jedoch laut.
„Schön…“, presste er mühsam beherrscht hervor, „dann eben nicht zum Orakel. Und nein, ich weiß nichts von irgendwelchen Dämonen die es auf dich abgesehen haben. Ich weiß lediglich, dass Ariton, unser Dämonenfürst mich beauftragt hat, dich kalt zu machen. Vielleicht hat er vor mir noch andere beauftragt. Doch wie gesagt, ich weiß von nichts.“ Er ließ sie stehen und schritt zum Bett, wo seine Rüstung auf dem Boden lag. Mit schnellen, präzisen Handgriffen hatte er sie angezogen. Schließlich sprach er weiter: „Dämonen kannst du meistens durch ihren penetranten Geruch nach Schwefel erkennen. Leider gilt das nur für die niederen. Höhere Dämonen, wie meinewenigkeit, erkennst du leider erst, wenn es zu spät ist. Erkennen könntest du sie wahrscheinlich nur durch das schwarze Blut, aber dafür müsstest du uns verletzten und glaub mir, so nah würdest du niemals an uns herankommen.“ Er grinste erneut, drehte sich um und schritt zu Tür. Er hoffte inständig, dass damit die Fragestunde vorbei war. Doch Nel machte ihm ein Strich durch die Rechnung, als sie erneut den Mund öffnete und ihn fragte, wo sie mehr erfahren könne. Kratos holte tief Luft, blieb stehen und drehte sich langsam um. Knurrend presste er so manche Verwünschung aus, bevor er sie mit seinen kalten Augen taxierte. „Schon mal an andere Gestaltwandler gedacht, Dummchen? Und jetzt ist Schluss mit der ganzen Fragerei! Sonst lass ich dich wirklich hier vergammeln. “ Erneut drehte er sich um und stapfte lautstark zur Tür die er öffnete und dabei beinahe aus den Angeln riss. „Na los komm, oder hast du Wurzeln geschlagen?“ Da er sich nur an Orte teleportieren konnte, wo er schon einmal gewesen war, musste er sie wohl oder übel wieder im Wald absetzten. Samt der Gefahr, dass womöglich noch andere Dämonen auf sie lauern, doch er würde die Umgebung auskundschaften, bevor er sie allein ließ. Außerdem musste er darauf achten, dass keine Menschen in der Nähe waren. Er fasste sie am Handgelenk – vielleicht etwas zu fest -, doch das war allemal besser, als sie unterwegs zu verlieren. Dann teleportierte er sich.
Tbc.: Der Wald hinter Lunaras und Mariketas Anwesen
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Re: Bayou (Sümpfe)
Nel merkte sehr wohl, dass ihre ständige Fragerei ihm auf den Geist ging, dennoch konnte sie sich nicht beherrschen. Das alles war Neuland für sie und sie wollte soviel wie möglich erfahren, bevor es zu spät war. Und er teilte ihr durchaus interessante Dinge mit. Der Mann, der ihm befohlen hatte, sie zu töten, hieß Ariton und war der Dämonenfürst. Ariton. Einen Mann mit diesem Namen hatte sie in dem Wald hinter dem Haus der Schwestern getroffen. Er hatte behauptet, die beiden jungen Frauen wären seine Töchter. Sollte sie Kratos davon erzählen? Vielleicht wusste er es bereits und machte sich lustig über sie, weil sie dachte, dass er eine solche Information nicht hätte? Wenn er es nicht wusste, und sie es ihm auch nicht erzählte, würde er vielleicht böse auf sie sein. Eigentlich mochte sie ihn ja mittlerweile sogar ein bisschen. Er hatte sich nicht daneben benommen und bisher auch beinahe all ihre Fragen beantwortet. Nel dachte nach und sah dann wieder zu ihm hin. Er war gerade dabei, seine Rüstung wieder anzulegen und sie sah neugierig zu. Es war ein schönes Stück, das Metall glänzte und wirkte gepflegt. Doch zog man nicht normalerweise darunter auch etwas an? Sie legte die Stirn in Falten. Danach hatte er also vorhin verzweifelt gesucht. Seine Oberbekleidung war ja voller Blut gewesen.
Gerade erklärte er ihr, wie sie einen Dämonen in seiner Menschengestalt erkannte. Oder wie nicht. Danach hatte sie schon ihre nächste Frage gestellt. Wo sie mehr erfahren könne. „Schon mal an andere Gestaltwandler gedacht, Dummchen?“, schalt er sie, „Und jetzt ist Schluss mit der ganzen Fragerei. Sonst lass ich dich wirklich hier vergammeln.“ Nel wollte schon eine passende Bemerkung auf das ‚Dummchen’ erwidern. Und wo bitte sollte sie andere Gestaltwandler treffen? Sollte sie eine Anzeige in einer Zeitung schalten? Beim Radio anrufen? Wie, zur Hölle, stellte er sich das vor? Auch das lag ihr schon auf der Zunge, als er sie zu sich rief. Sie entschloss, seine blöde Bemerkung einfach überhört zu haben und trat zu ihm. Endlich konnten sie aus dieser Hütte verschwinden. Rasch packte er sie am Handgelenk und Nel zuckte bei der schnellen Bewegung zusammen. Seine Finger wirkten riesig im Vergleich zu ihrer Hand. Wahrscheinlich würde sie wieder ein paar blaue Flecken dazubekommen. Was hatte er eigentlich vor? Warum nahm er ihre Hand? Sie konnte auch alleine laufen. Oder ... gingen sie gar nicht weg? Noch während sie grübelte, begannen ihre Gestalten an den Rändern zu verschwimmen. Das Mädchen riss die Augen auf. Was war das? Irgendetwas zerrte an ihr. Bestürzt sah sie in sein Gesicht, konnte jedoch keine Regung erkennen. Für ihn schien der Vorgang normal zu sein. Für sie auf jeden Fall nicht. Panisch klammerte sie sich an den Dämonen. Was auch immer er da machte, er hätte sie zumindest vorwarnen können. Sie betrachtete gerade ihre Hände, die sich an seinem Arm festhielten, und überlegte, ob das sicher war für sie. Dabei bemerkte sie, dass ihre Fingernägel ihn fast blutig kratzten und lockerte rasch ihren Griff ein wenig, aber bloß soweit, dass sie ihm nicht mehr weh tat. Wer wusste, was er ihr antat, wenn sie ihn verletzte?
tbc. Der Wald hinter Lunaras und Mariketas Anwesen
Gerade erklärte er ihr, wie sie einen Dämonen in seiner Menschengestalt erkannte. Oder wie nicht. Danach hatte sie schon ihre nächste Frage gestellt. Wo sie mehr erfahren könne. „Schon mal an andere Gestaltwandler gedacht, Dummchen?“, schalt er sie, „Und jetzt ist Schluss mit der ganzen Fragerei. Sonst lass ich dich wirklich hier vergammeln.“ Nel wollte schon eine passende Bemerkung auf das ‚Dummchen’ erwidern. Und wo bitte sollte sie andere Gestaltwandler treffen? Sollte sie eine Anzeige in einer Zeitung schalten? Beim Radio anrufen? Wie, zur Hölle, stellte er sich das vor? Auch das lag ihr schon auf der Zunge, als er sie zu sich rief. Sie entschloss, seine blöde Bemerkung einfach überhört zu haben und trat zu ihm. Endlich konnten sie aus dieser Hütte verschwinden. Rasch packte er sie am Handgelenk und Nel zuckte bei der schnellen Bewegung zusammen. Seine Finger wirkten riesig im Vergleich zu ihrer Hand. Wahrscheinlich würde sie wieder ein paar blaue Flecken dazubekommen. Was hatte er eigentlich vor? Warum nahm er ihre Hand? Sie konnte auch alleine laufen. Oder ... gingen sie gar nicht weg? Noch während sie grübelte, begannen ihre Gestalten an den Rändern zu verschwimmen. Das Mädchen riss die Augen auf. Was war das? Irgendetwas zerrte an ihr. Bestürzt sah sie in sein Gesicht, konnte jedoch keine Regung erkennen. Für ihn schien der Vorgang normal zu sein. Für sie auf jeden Fall nicht. Panisch klammerte sie sich an den Dämonen. Was auch immer er da machte, er hätte sie zumindest vorwarnen können. Sie betrachtete gerade ihre Hände, die sich an seinem Arm festhielten, und überlegte, ob das sicher war für sie. Dabei bemerkte sie, dass ihre Fingernägel ihn fast blutig kratzten und lockerte rasch ihren Griff ein wenig, aber bloß soweit, dass sie ihm nicht mehr weh tat. Wer wusste, was er ihr antat, wenn sie ihn verletzte?
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