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Der Schattenpalast

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Beitrag  Ariton Sa Jul 03 2010, 01:06

Der Schattenpalast Darkcastle

Ein ewiges Heulen und das Klappern und Knirschen von Knochen erfüllt die Sphäre des Schattenpalast's. Finsterste Nacht und grauer, giftiger Nebel wallen durch die tiefen Schluchten und Abgründe. Schreie gequälter Seelen ertönen aus dem Palast des Dämonenfürsten. Schier unendlich viele "seelenloser" Skelette bewachen als riesige Armee die Zugänge zu seiner Sphäre. Dutzende Nagroths, körperlose Nebelfetzen, die mächtigsten Diener des Ariton, befehligen die knochigen Banner.

Der mächtigste seiner Diener ist zweifelsohne Nirrharven. Er erscheint im Jenseits als menschenähnlicher Schatten, der von einem Hauch des Todes begleitet wird. Im Diesseits "beseelt" er nur die mächtigsten gestorbenen Kreaturen und beschert der Welt Angst und Schrecken. Die gemarterte Seelen, die durch die niederhöllische Macht zu Dämonen wurden, wandeln als Mumien, prächtige, riesige Skelette oder gestaltlosen Schatten durch die Domänen des Ariton und seiner Gemalin Salome.

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Beitrag  Ariton Do Okt 07 2010, 17:40

cf: Der wald hinter dem Hexenanwesen

Ariton war gerade im Eingangsbereich des Schlosses, da schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf. Salome war wahrscheindlich noch nicht da. Sie ging den Tag über immer aus. Also könnte er doch zum Dämonenmarkt gehen. Dort hätte er bestimmt etwas zu tun. irgendjemanden gab es immer, der streitsüchtig war, und Ariton sehnte sich gerade nach einem Kampf. Jedoch fragte er sich, ob jemand den Mut hatte, ihn herauszufordern, den Herrscher der Dämonen. Wenn nicht, würde er einfach jemanden angreifen. Mesitens kamen demjenigen dann auch noch ein paar Freunde zu hilfe, und dann machte es erst richtig Spaß.
Ariton lächelte. Ja er würde zum Dämonenmarkt gehen. Er sah, wie einer der Diener auf ihn zuging, der fragte:"Kann ich ihnen behilfich sein?" "Nein. Ich werde noch etwas aus gehen." Ohne ein weiteres Wort, ging er aus dem Schloss.

Nach ein paar Minuten stand er schon vor der Mauer. Er öffnete das Tor. Das hatte er schon so oft getan, mitlerweile musste er schon gar nicht mehr hinsehen, um die Mauer zu einem Tor werden zu lassen.
Er schaute sich um. "Großartig!" dachte er "Heute ist mehr los als gewöhnlich." jemanden, der Streit suchte, würde er bestimmt schnell finden.

tbc: Dämonenmarkt
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Beitrag  Ryo Fr Nov 26 2010, 21:10

Cf.: Imardin - Hof der Lichtelfen - Jennayas Gemach

Das rechte Bein war das erste, dass den dämonischen Boden berührte als sich der Eisdämon zum zweiten Mal in seinem Leben hier her begab. Das linke folgte elegant und schon nahm Ryo seine üblich gelassene Haltung ein, mit den Händen in den Hosentaschen. Er sah sich um und atmete erleichtert aus. Diesmal hatte er sich glücklicherweise nicht in diesen Flammenwald befördert. Wie er diese Hitze doch hasste.
Hass... Hass war auch das, was Jennaya die Elfenprinzessin jetzt für ihn empfinden würde. Wer konnte es ihr schon verübeln? Was hatte er noch gleich die letzten Tage getan? Versucht mit einer Elfe in der Menschenwelt zusammen zu sein und noch schlimmer - ihr treu zu sein. Ryo schmunzelte. Zu seinem eigenen Ärger musste er zugeben, dass er wirklich eine Zeit lang dachte es könnte funktionieren. Dieses Mädchen hatte etwas in ihm ausgelöst, dass er so vorher noch nicht kannte. Doch vielleicht lag es alles daran, dass sie die erste ihrer Art war, der er begegnet war. Sie war so unschuldig und lieblich gewesen. Allerdings war dieses Gefühl auch schon abgeschwächt gewesen, nachdem er sie bekommen hatte. Nachdem sie ihm ihr erstes Mal geschenkt hatte. Es war interessant gewesen. Er mochte ihre Art. Aber danach. Sie waren nicht lang in der Menschenwelt gewesen. Ryo hatte ihr einige schöne Dinge gezeigt und sie hatte sich sofort in diese Welt verliebt. Doch schon bald war er gelangweilt gewesen. Bis vor einigen Wochen wusste er noch überhaupt nichts über die verschiedenen Welten der Elfen, Hexen und selbst von seiner eigenen Art nicht wirklich. Es war jetzt das zweite Mal, dass er diese Welt überhaupt besuchte. Und nun da er Blut geleckt hatte, wollte er mehr. Er wollte mehr über seine Welt erfahren. Mehr Wesen treffen von denen er bisher keine Ahnung hatte. Wer weis, was es noch so alles da draußen gab. Jennaya hatte ihm auch von Gestaltenwandlern erzählt. Tiere die menschliche Gestalt annehmen konnten - oder eben umgekehrt. Ryo war mehr als interessiert gewesen, doch sie war froh endlich in Ruhe und Frieden zu Leben. Doch das konnte sie mit ihm nicht. Spätestens als sie merkte, was für eine Wirkung er auf menschliche Frauen hatte und wie sehr er dies genoss, war ihr der Kragen geplatzt. Sie wollte von ihm wissen, ob es ihm nur darum ging einige schöne Nächte mit ihr zu verbringen und alles andere nur gespielt war. Ryo war im ersten Moment überrascht gewesen. Natürlich war es nicht gespielt. Er hatte wirklich gedacht, das seine Gefühle echt waren. Doch offenbar hatte ihm sein Innerstes einen Streich gespielt. Vielleicht war es wirklich so, dass er sie nur besitzen wollte um sie dann gleich wieder von sich zu stoßen, wenn er das bekommen hatte, was er wollte. Eventuell musste er sich einfach eingestehen, dass er doch nur war, was er war. Ein Dämon. Nicht umsonst war er so ein Geschöpf. Dies wurde ihm in dem Moment klar, als er ihr Gegenüberstand und sie verzweifelt auf eine Antwort von ihm wartete. Sie tat ihm nicht im geringsten Leid. Er empfand keinerlei Mitgefühl für dieses arme Wesen, dass er nun gleich allein in dieser neuen und fremden Welt zurücklassen würde. Er wollte seine Freiheit nicht verlieren. Sich nicht an irgendeine Frau binden. Die Welt hatte noch viel zu geben und er würde den Teufel tun und sich ihr verwehren. All zu sehr konnte sie nicht an ihm gehangen haben, denn sobald er ausgesprochen hatte, was er dachte verschwand sie hinter einem Portal. Sie musste doch wissen, dass er nicht hier bleiben und auf sie warten würde. Also hatte sie ihn mit dem Wissen verlassen, ihn vielleicht nie mehr wieder zu sehen. Ob es ihr nun bewusst war oder sie einfach aus Reflex gehandelt hatte, sei dahingestellt. Ryo jedenfalls war sich ganz im Klaren, wo er als erstes hingehen würde. In die Unterwelt. Er wollte mehr über seine Art erfahren. Mehr über die Mächte der Eisdämonen. Wer weis, welche Kraft noch in ihm steckte die geweckt werden konnte. Er wusste, es würfe gefährlich sein. Er hatte es an der Begegnung mit diesem Feuerdämon Sitrith gemerkt. Doch er war sich sicher, wo man Feinde traf konnte man auch Freunde finden. Also würde er sich auf dem Weg ins Reich der Eisdämonen machen - dieses musste er jedoch zunächst einmal finden.
Als er sich so umsah, fand er sich allerdings auf einem Pfad, der zu einem großen Gebäude führte. Er ging noch ein Stückchen weiter um es genauer zu sehen. Er blieb prompt stehen, als er erkannte das es ein riesiges Schloß war. War das etwa? Es konnte nur das Schloß von Ariton sein. Dem Herrscher des Dämonenreichs. Ryo schluckte. Die erste Begegnung mit ihm war nicht gerade die beste gewesen. Er hatte ihm dabei zugesehen, wie er eine Elfe schützte und mit dieser auch noch verschwand. Vielleicht stand er jetzt bereits auf einer Art "Abschußliste". Der Eisdämon stieß verächtlich Luft aus und machte dann auf dem Absatz kehrt und entfernte sich von dem riesigen Anwesen.


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Beitrag  Ryo So Dez 05 2010, 18:16

Ryo war gerade mal drei Schritte gegangen als sich plötzlich der gesamte Himmel über ihm verdunkelte. Skeptisch sah er nach oben. Es war ja nicht so, dass es hier in der Unterwelt recht hell war, aber jetzt herrschte hier tiefste Nacht, dies war nicht zu übersehen. Der Eisdömon schüttelte verständnislos den Kopf und setzte seinen Weg vor als plötzlich zwei Gestalten vor ihm auftauchten. Er stockte kurz als er erkannte wer da auf ihn zukam. Es war Ariton der Dämonenfirst höchstpersönlich. Genau der dem Ryo auf keinen Fall über den Weg laufen wollte. "Na prima" dachte er sich Zähneknirschend, versuchte sich aber nach außen hin nichts anmerken zu lassen. Hinter Ariton ging noch eine weitere Person die ebenso schwarze Augen hatte. Sein Sohn vielleicht? Aber irgendwie mochte Ryo das nicht glauben. Die Kinder dieses Dämons mussten doch auch eine ähnliche Ausstrahlung haben, diese fehlte dem Unbekannten Typen allerdings gänzlich. "Hey, du. Du bist doch der Dämon, der Sitrith zum Kämpfen gebracht hat, nicht?“ Der Eisdämon gab sich Mühe keine Miene zu verziehen, obwohl er sein Gegenüber am liebsten vollkommen fragend angesehen hätte. Er hatte nicht gedacht, dass Ariton ihn so nebenbei mal anquatschen würde, oder tat er vielleicht nur so freundlich. Ryo sah ihn abwartend an, er würde auf jeden Fall weiterhin vorsichtig sein.
„Weißt du, ich kenne nicht viele die das geschafft haben, aber bei dir wirkte es, als hätte er es beinahe bedauert, das du geflohen bist. Das ist eine reife Leistung.“ Jetzt kehrte so langsam das Lächeln auf Ryos Lippen zurück. Es schien ja fast so als würde Ariton etwas von ihm halten. Diese Möglichkeit hatte er noch gar nicht in Betracht gezogen. Dennoch galt es, jetzt nicht überheblich zu werden. "Seid gegrüßt Ariton. Es tut mir Leid, dass unser erstes Zusammentreffen so kurz ausgefallen ist. Mein Name ist Ryo." Er machte eine kurze Pause. Als Ariton nicht den Eindruck machte etwas sagen zu wollen, sprach er selbst weiter.
"Ja, in der Tat habe ich gegen den Feuerdämon Sitrith gekämpft. Es war ein guter Kampf, zumindest bis er der Meinung war, das seine kleine Freundin sich einmischen muss. Auf solch einem Niveu macht es mir keinen Spaß. Ich wollte meine Kräfte gegen seine messen, aber offensichtlich neigt eine Flamme allein dazu sich unter andere zu mischen um gegen Eis zu kämpfen." Der Eisdämon zuckte unbeeindruckt mit seinen Schultern. "Ich denke nicht, dass er es bedauert hat, dass der Kampf so schnell sein Ende gefunden hat. Aber ihr kennt ihn natürlich besser als ich." Als er den letzten Satz beendet hatte sah er den Fürsten der Finsternis erwartungsvoll an. Was wohl diese Unterhaltung noch bringen würde?

(PS: Ich bin JAPANISCHER Abstammung! Nicht chinesisch! XDDD)
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Beitrag  Ariton Di Dez 07 2010, 12:47

((Das interessiert mich doch nen Dreck ob du Chinese oder Japaner oder Bulgare oder was weiß ich bist xD))
cf.: Kuthargacht Die dunkle Welt der Dämonen- Der Dämonenmarkt

Der Dämon ihm gegenüber stellte sich vor. Ryo. Hatte er es doch gewusst. Ein Chinese oder ein Japaner, doch wen scherte das. „Ich nehme an, du weißt wer ich bin.“ Ariton sah zu seinem vielleicht zukünftigem Schüler und sagte: „Stell dich vor.“ Dieser nickte, und ging einen Schritt vor. „Ich bin Azael.“ „Du kämpfst erstaunlich, Ryo. Und glaube mir, es gibt nicht viele zu denen ich so etwas sage. Du musst Sitrith wirklich wütend gemacht haben. Ich habe ihn erst ein paar mal in Dämonengestalt gesehen. Er kämpft nicht gerne. Ich wollte, das er die Flammen des Flammenwaldes kontrolliert. Er hat nicht viel davon gehalten.“ Ariton hatte nicht bemerkt dass das riesige Schloss Portal sich geöffnet hatte und ein Diener herausgetreten war. Er lief den Langen weg entlang. „Schau was er will, Azael.“ „Ja, Meister.“ er tat wie ihm geheißen. Ariton fiel ein, das Ryo Azael vorhin schon gemustert hatte. „Er ist ebenfalls ein Schattendämon. Er ist unwichtig.“ Ariton Schaute Ryo an. Er sah weder erfreut noch verängstigt aus, das brachte den Fürsten zum Lächeln. Die meisten Dämonen machten sich beinahe in die Hose, wenn sie den Fürsten erblickten. Ariton interessierte die Reaktion auf ihn jedes mal wieder, es war jedes mal wieder interessant. Ryo schien keine außergewöhnliche Reaktion zu zeigen. Als wäre es ganz normal das der Dämonenfürst ihm ein Kompliment machte. Ariton hielt nicht viel von Komplimenten, die man aus Respekt machte. Er gab niemandem eines, der es nicht auch verdient hatte. Und Ryo hatte es definitiv verdient. Azael kehrte zurück. „Was ist los?“ „Er sagte, er würde lieber mit euch darüber sprechen, Meister.“ „Sag ihm, wenn er es dir nicht sagt wird er nie wieder Nachrichten überbringen können.“ Azael nickte und lief wieder zu dem Diener hinüber. Er schaute Azael hinterher die beiden und offensichtlich wollte der Diener eine Versicherung von Ariton, der zur Zustimmung nickte, das er Azael vertrauen konnte. Er konnte ihm vertrauen, zumindest noch. Sobald er das erste misstrauen geweckt hatte, war es vorbei. Ariton würde ihn entweder umbringen oder ihn so zurichten, das er nie wieder auch nur daran denken würde, den Dämonenfürsten anzulügen, oder Misstrauen in ihm zu wecken. Azael kehrte wieder zurück. „Es geht um die Elfenkönigin, sagt er. Sie scheint von einem Formlosen Dämon besessen zu sein.“ „Ach ja? Das ist gut..“ „Er sagt auch, das alle, die die Elfenwelt betreten...“ „Später!“ befahl er ihm. Er wollte nicht das Ryo alles mitbekam. Auch wenn er etwas von ihm hielt, sollte er nicht alles wissen, was Ariton von seinen Dienern mitgeteilt bekam. Er würde sich bald für den Krieg fertig machen müssen. Er würde noch weitere Dämonen wie Kratos und Ryo suchen müssen. Mit Kratos würde er es leicht haben. Er konnte ihm wieder eine Menge Geld anbieten, dafür das er in dieser Schlacht mitkämpfte. Und Ryo würde er schon noch überreden können. Er hatte seine Armee schon, und er kannte jeden Namen. Alles ausgebildete Kämpfer die ihr Leben für den Fürsten geben würden. Und wenn er Glück hatte, würde er sogar noch ein paar Gestaltwandler überreden können.
Da sah er seine Tochter auf sich und Ryo zukommen. „Lunara!“ sagte er zur Begrüßung und lächelte. Er freute sich jedes mal wenn er sie sah, vor allem wenn er sie hier sah, in der Dämonenwelt.

((Okay soo??))
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Beitrag  Lunara Favell Di Dez 07 2010, 22:05

Cf.: Der Dämonenmarkt

Fest entschlossen lief Lunara weiter durch den Dämonenmarkt, in die Richtung, die sie zu dem Schloss ihres Vaters bringen würde. Unterwegs konnte sie sich nun erstmal überlegen, was genau sie ihm erzählte. Sie konnte ihm schlecht sagen, dass sie verliebt seien und sie ihn deswegen finden musste. Nein, genau deshalb musste sie sich irgendeine Geschichte einfallen lassen, die ihn nicht misstrauisch machte, aber ihm in soweit logisch erschien, dass er ihr sagen würde, wo sie den Feuerdämon finden konnte, wenn er es denn wusste. Auf einmal war sie sich gar nicht mehr so sicher, dass er sich bei Ariton gemeldet hatte, denn nach allem was passiert war, hatte er nun bestimmt Angst vor ihm. Angst, dass er erfahren konnte, was passiert war und nun sein Zorn auf ihm lastete.
Doch sie ließ sich nicht mehr von ihrem Plan abhalten, vielleicht war es ja doch anders.
Sie nahm die Verkäufer der Markstände nicht einmal wahr, die ihr immer wieder zuriefen und versuchten, sie an ihre Stände zu locken. Einer war sogar besonders hartnäckig, mit einem Korb voller Gebräue lief er ihr hinterher, versuchte sie einzuholen und ihr seine Waren unter die Nase zu halten. Es dauerte keine fünf Minuten und sie war von dem aufdringlichen Verkäufer so sehr genervt, dass sie ihren Arm ausstreckte und der Korb, den er in den Händen hielt auf den Boden fiel. Der Verkäufer kniete sich geschockt und laut fluchend hin, um seine für ihn kostbaren Tränke zu retten, doch die Hexe war einfach nur froh, dass er sie endlich in Ruhe ließ.

Ab und an traf sie auf ein paar bekannte Gesichter, manche schienen sie nicht mehr zu erkennen, oder nicht mehr erkennen zu wollen, sie liefen wortlos an ihr vorbei, oder beschleunigten sogar ihre Schritte, doch manche nickten ihr freundlich zu. Ein paar sprachen sie sogar an, fragten, wie es ihr denn so ginge. Zuvor hatte sie sich an einem der Stände einen Mantel gekauft, dessen Kapuze sie über ihren Kopf gelegt hatte, damit man ihre Tränen, die sie immernoch nicht kontrollieren konnte, nicht sah. Sie antwortete den Dämonen knapp aber angemessen, weil einige von ihnen mit ihrem Vater zu tun hatten, wie sie wusste, setzte ihren Weg aber fort, ohne sich groß aufhalten zu lassen.
Immer wieder schossen ihr alte Bilder in den Kopf, von früheren Zeiten, in denen sie hier war. Wie sie alle bewundert angesehen hatten, wenn sie mit ihrem Vater den Markt entlang ging, wie sie zusammen mit Sitrith den Markt entlang ging.
Alles schon so lange her.
Obwohl so viele Dämonen um sie herumwuselten, fühlte sie sich auf einmal richtig alleine. Einsam und alleine. Das Gespräch und Gekreische der Dämonen nahm an Intensität an und wurde fast unerträglich. Es war, als würde sie alles nur noch durch einen Schleier mitbekommen.

Dann endlich hatte sie den Dämonenmarkt verlassen, lief in den großen Ruinen und Gängen der Unterwelt entlang zu dem Schloss ihres Vaters. Auch dieser Ort weckte Erinnerungen in ihr. Die größte, wie sie damals mit Aritons Dienern in den Gängen verstecken gespielt hatte und die Dämonen damit zur Weißglut brachte, sie sich ihr aber nicht widersetzen konnten. Keiner wollte eine Auseinandersetzung mit dem Herrscher der Unterwelt riskieren. Alle hatten sie Angst vor ihm und somit auch vor seiner Tochter. Wie erbärmlich Dämonen doch sein konnten. Spielten die Großen, die unbesiegbaren, doch wenn nur einer daher kam, der ihnen übergestellt war, war ihr sonst so erhabener Stolz dahin, dann knien sie sich vor ihm nieder wie Hunde, die sich als Untertanen ihres Herrchen erwiesen, wenn es darum ging, ihr Leckerli zu erhalten. Und für Dämonen gab es nur ein Leckerli. Macht.
Jeder war mit seiner Position nicht zufrieden, wollte höher hinaus. Und wer könnte ihnen dabei mehr behilflich sein, als ihr Meister?
Wenn sie ihn fürchteten, respektierten, oder was auch immer, dann war das aus reinstem Eigennutz. Die Dämonen kannten keine Nächstenliebe, sie machten nie für jemandem etwas, nur um demjenigen damit einen Gefallen oder eine Freude gemacht zu haben. Nein, sie machte es, um selbst gut darzustellen, damit die anderen ihnen dafür eine Gegenleistung erbringen mussten.
Lunara merkte wieder wie froh sie war, damals die Unterwelt verlassen zu haben. Auch wenn ihr die Menschen zu gut, zu unschuldig waren, das hier war auch nicht ihre Welt.

Inzwischen war sie fast angekommen, sie sah schon das Schloss, näherte sich seinem Garten. Auf einmal vernahm sie Stimmen. Vorsichtig und darauf bedacht leise zu sein machte sie ein paar Schritte vorwärts, blieb aber im Schutz ein paar Äste der Bäume stehen.
Vor ihr in dem großen Garten des Anwesens ihres Vaters erkannte sie ihn. Neben ihm standen noch zwei weitere Gestalten. Einen davon kannte sie nicht, es musste wohl irgend ein Diener von ihm sein. Den andern kannte sie nur zu gut. Geschockt schaute sie ihn an. Was wollte der denn hier? Auf einmal hörte sie den Namen Sitrith fallen. Aufregung machte sich in ihr breit. Wussten sie etwa doch, wo er war? Es kostete sie alle Willenskraft, ruhig stehen zu bleiben und nicht nervös auf die drei zu zurennen und sie lauthals zu fragen, was mit Sitrith war. Sie versuchte ihrem weiteren Gespräch zu lauschen, doch sie hörte nur Wortfetzen, nichts, was einen Sinn ergab oder mit dem sie etwas anfangen konnte.

Sie atmete ein paar Mal tief ein und aus und lief dann weiter, in die Richtung ihres Vaters, der dort mit dem Fremden und Ryo zusammen stand.
Kurz bevor sie sie erreicht hatte, zog sie ihre Kapuze herunter und wischte sich schnell ein paar Tränen weg, die noch übrig geblieben waren. Sie wollte nun sowieso nicht wissen, wie sie gerade aussah, hoffentlich waren ihre Augen nicht zu sehr rot, dass es nicht auffiel. Ihr Vater schien sie noch nicht bemerkt zu haben, aber sie war sich nicht sicher, ob Ryo sie nicht schon die ganze Zeit beobachtete, sah, wie sie ihre Tränen wegwischte. Hoffentlich hatte sie sich das nur eingebildet. Sie kam noch einen Schritt näher und nun bemerkte auch ihr Vater sie.
„Lunara,“ rief er ihr zu und lächelte.
Sie selbst zwang sich auch ein Lächeln aufzusetzen und grüßte zurück.
„Hallo Vater.“
Wieder begann ihr Magen zu rebellieren, schnell legte sie eine Hand auf, um ihn zu beruhigen.
Ihr Blick wanderte zu Ryo, den sie missbilligend ansah. Sie beherrschte sich gerade noch ihn nicht anzufahren, was er denn hier zu suchen hatte.


Zuletzt von Lunara Favell am Mi Dez 08 2010, 15:33 bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet (Grund : Cf. hinzugefügt)
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Beitrag  Ryo Mi Dez 08 2010, 16:54

(So ein gereizter Vater XD Ganz die Tochter *weglol*)

Ariton machte Ryo erneut ein Kompliment, dass er ein erstaunlicher Kämpfer war und befahl dann seinem Anhängsel sich ebenfalls vorzustellen. Er hieß Azael. Der Eisdämon nickte ihm nur grüßend zu. Er war unwichtig. So wie er Ariton gehorchte wahrscheinlich ein Diener oder so etwas in der Art. Jetzt war sich Ryo definitiv sicher, dass dieser Schattendämon nicht der Sohn des Fürsten war. Bevor die Unterhaltung zwischen Ryo und Ariton weiterging, lenkte ein anderer Dämon die Aufmerksamkeit des Trios auf sich. Ein weiterer Mann ohne besonders starke Ausstrahlung kam aus der Richtung des Schloßes. Ariton befahl Azael zu ihm zu gehen um zu erfragen, was er wünscht. Ryo sah dem kleineren Schattendämon nach der wie aufs Wort gehorchte - was wahrscheinlich auch besser so war. Dann wand er seinen Blick wieder dem Dämonenfürsten zu. Dieser schmunzelte und betrachtete den Eisdämon abwartend und zugleich auch interessiert. Ryo fragte sich, ob er diesem Mann wirklich Glauben schenken konnte. War er wirklich der Meinung, dass er ein guter Kämpfer war, oder stellte er ihn nur auf die Probe? Er konnte den Herrn der Finsternis überhaupt nicht einschätzen. Sein Blick verriet nichts. Er könnte ihm im nächsten Augenblick wieder ein Kompliment machen oder ihn mit einem Hieb das Leben aus dem Leib reizen. An seiner Mimik würde sich nichts verändern. Der gehorsame Untertan kehrte zurück doch offenbar wollte der andere Dämon mit Ariton persönlich sprechen. „Sag ihm, wenn er es dir nicht sagt wird er nie wieder Nachrichten überbringen können.“ Seine Stimme hatte einen leicht zischenden Ton angenommen, wenn gleich sie noch ganz ruhig klang. Ryo verdrehte die Augen, als Azael wieder davon ging. So ein hin und her. Ariton nickte dem Bediensteten vom Schloß zu und endlich schien dieser dem jungen Schattendämon zu verraten was denn so wichtig war.
Azael kehrte schnelles Schrittes zurück um seinem Meister die Nachricht zu verkünden. Der Japaner horchte auf, als der Name der Elfenkönigin fiel. Er berichtete, dass diese von einem formlosen Dämonen besessen war. Dies war natürlich eine willkommene Neuigkeit für den Fürsten der Finsternis. Azael wollte weiter sprechen, als er von Ariton ermahnt wurde. Ryo grinste in sich hinein. Solch Dinge waren wohl nichts für die Ohren von Ryo. Sicher wollte Ariton diese Sache später klären, wenn kein Fremder mehr zuhörte. Dabei hätten sie ruhig weitersprechen können. Der Eisdämon machte sich nichts daraus, was mit der Elfenkönigin war oder was mit der Elfenwelt geschehen würde. Sicher, sie war ganz hübsch anzusehen gewesen und ihre Bewohner waren auch sehr interessant, aber es war nunmal nicht seine Welt und er würde sich garantiert nicht in diesen Krieg einmischen. Selbst die Elfenprinzessin Jennaya, die eigene Schwester der Königin, hatte sich nicht mehr dafür interessiert was mit der Königin geschehen war. Ryo schmunzelte. Auf ihre Art war sie wirklich sehr interessant gewesen.
Doch er schüttelte diese Gedanken schnell ab und seine Augen fanden auch schnell Ablenkung.

Einige Meter hinter Ariton, hinter einer kleinen Baumgruppe, stand eine Frau im dunklen Umhang und beobachtete das Geschehen. Ryo verengte seine Augen um sie genauer sehen zu können. Sie hatte eine schöne Figur - natürlich war dass das erste was ihm auffiel. Doch ihre Körperhaltung war irgendwie angespannt. War sie nervös? Vielleicht war es die Ehrfurcht vor Ariton. Schließlich trat sie ein paar Schritte vor und näherte sich der Gruppe. Ryo entging nicht, wie sie sich unmerklich über das Gesicht strich, nachdem sie ihren Umhang abgelegt hatte. Weinte sie etwa? Schließlich sah die Frau auf und als er diese stechenden blauen Augen sah, erkannte er sie sofort. Seine Augen weiteten sich. Das war doch diese Hexe. Die Frau, die zu Sitrith gehörte... irgendwie. So ganz konnte Ryo damals nicht ausmachen was zwischen den beiden war. Doch was machte sie hier? Hier, in der Unterwelt? Doch dann hatte er einen Verdacht. Wenn Sitrith einer von Aritons besten Männern war, und sie zu ihm gehörte. Vielleicht war es ihr dann erlaubt in die Unterwelt zu kommen.
„Lunara!“ Die erfreute Stimme Aritons ließ Ryo aufhorchen. Sie schienen sich schon länger zu kennen. Die Hexe lächelte, auch wenn es etwas mühsam aussah und öffnete den Mund um zurück zugrüßen. Doch was sie da sagte verwirrte Ryo komplett. "Hallo... VATER???"
Vollkommen perplex sah er zwischen den beiden hin und her, wobei er darauf achtete nicht allzu verplant auszusehen.
Auch Lunara schien ihn zu erkennen. Sie blieb neben ihrem Vater stehen und sah Ryo missbilligend an. "Sieh an. So schnell trifft man sich wieder." Der Eisdämon schenkte ihr ein breites Grinsen und verbeugte sich kurz. "Ich hatte ja keine Ahnung das du die Tochter des Dämonenfürsten bist. Was für eine Überraschung." Ja, eine Überraschung war es wirklich. Niemals hätte er gedacht, dass Ariton eine Hexe als Tochter hatte. Doch andererseits, warum auch nicht. In dieser Welt war anscheinend alles möglich.
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Beitrag  Ariton Mo Dez 13 2010, 17:40

((Boa was soll das denn schon wieder heißen?xD))

„Hallo Vater!“ sagte Lunara. Und auch sie lächelte. Ryo sagte etwas zu ihr, was Ariton verwirrte. „Was meinst du damit: Ich wusste nicht das du die Tochter des Dämonenfürsten bist? Ihr kennt euch?“ vermutete Ariton. Er wusste nicht, woher sich die beiden kennen sollten. Vielleicht war Sitrith vor seinem Kampf mit Ryo bei Lunara gewesen? Und Lunara hatte Ryo nur kurz gesehen? Oder aber sie hatten sich ganz wo anders gesehen? Ariton wusste es nicht, aber er war sich sicher, das seine Tochter ihn bald erläutern würde. Das tat sie immer. Im Gegensatz zu Mariketa, kam sie wenigstens ab und zu in die Dämonenwelt. Er konnte nicht gut erklären, wieso, aber er schätzte Lunara schon immer höher als Mariketa. Vielleicht war es, weil Mariketa sich der Guten Seite zugewandt hatte, während Lunara zwar nicht ganz der bösen Seite zugewandt war, jedoch stand sie nicht auf der Guten Seite. Der Fürst war sich nicht sicher, aber weiter darüber nachdenken, wollte er auch nicht.
Lunara hatte einen Mantel an, der mit einer Kapuze versehen war. Und da ihre Haare leicht durcheinander waren, vermutete Ariton, das sie sie vor kurzem noch getragen hatte. „Was machst du hier?“ fragte Ariton seine Tochter. Er wusste, das Lunara zwar lieber in der Dämonenwelt war als Mariketa, aber er wusste, das Lunara auch nicht gerne in der Dämonenwelt war. Sie kam immer nur dann, wenn sie etwas wollte, oder um ihre Mutter zu sehen. Salome. Das musste es sein. Sie war bestimmt gekommen um Salome zu sehen. Azael schaute Lunara beinahe ehrfurchtsvoll an. „Das ist Azael. Im Moment ist er unwichtig.“ erklärte er seiner Tochter Lunara. Er fügte hinzu: „Wenn du Salome suchst, sie müsste im Schloss sein. Außer sie ist noch nicht zurück, was normal nicht der Fall sein dürfte.“ Er sah wieder zu Ryo. Er musste ihn noch irgendwie überreden, ihm im Krieg gegen die Elfen beizustehen. Das konnte er nicht tun, wenn Lunara und Azael dabei waren. Wenn Lunara wirklich wegen Salome hier war, würde er Azael mit ihr ins Schloss gehen lassen. Er würde Azael sagen, er solle in der Eingangshalle auf ihn warten. Dann konnte er mit Ryo über den Krieg gegen die Elfen sprechen. Aber erst, wenn er sich sicher war, das niemand ihnen zuhörte. Aber was war, wenn Lunara nicht wegen Salome hier war? Was war, wenn sie mit ihm sprechen wollte, und sie nicht wollte das jemand anderes es hörte? Dann würde er Ryo nicht mehr überreden können, und er würde sich in einer Zwickmühle befinden. Aber was würde Lunara so wichtiges von ihm wollen? Es war höchst unwahrscheinlich, das Lunara etwas wichtiges von dem Fürsten brauchte.

((Der Post ist sooo mies!!))
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Beitrag  Lunara Favell Mi Dez 15 2010, 21:13

Während Lunara weiterhin den Eisdämonen kritisch musterte und wartete, dass einer von beiden das Wort ergriff, war sie doch erstaunt, dass es Ryo war, der ihr zu erst antwortete.
„Sieh an, so schnell trifft man sich wieder,“ sagte er und ergänzte, nachdem er sie angegrinst hatte und sich kurz verbeugt hatte: „Ich hatte ja keine Ahnung das du die Tochter des Dämonenfürsten bist. Was für eine Überraschung."
,Tja, so kanns gehen,‘ schoss es der Hexe sofort in den Kopf, doch sie sprach es nicht aus. Sie wollte vor ihrem Vater ihre Abneigung dem Dämon gegenüber nicht offenbaren, irgendetwas sagte ihr, dass dies nicht klug wäre. Doch was wollte dieser arrogante Eisberg denn von ihrem Vater? Was hatte ihr Vater mit ihm zu schaffen?
Auf einmal fand sie die Idee, zu ihrem Vater zu gehen, gar nicht mehr so übel wie zuvor. Die Begegnung Ryos in seinem Schloss machte sie doch neugierig.
Dann endlich ergriff auch ihr Vater das Wort.
„Was machst du hier?“ wollte er wissen.
Dann erklärte er ihr, dass der ihr Unbekannte neben ihm Azrael hieße, er aber unwichtig für sie sei, zumindest im Moment.
Lunara überlegte sich, was sie auf seine Frage antworten sollte. Keinesfalls konnte sie ihm die Wahrheit sagen. Er durfte nicht wissen, dass sie nur in die Unterwelt gekommen war, um Sitrith zu suchen.
Ein Teil von ihr atmete innerlich aus, als ihr Vater auf die falsche Spur kam, doch ein anderer Teil, der weitaus größer war als der zuvor, erzeugte wieder Wut. Ihr Vater fragte sie doch tatsächlich, ob sie hier war, um ihre Mutter zu besuchen. Er sagte ihr, dass ihre Mutter sich im Schloss befand, nur wenige Meter von ihr entfernt. Ihr Blick huschte hinauf zum Schloss und erneut packte sie die Wut. Sie biss sich auf die Lippen, biss sie wieder Blut schmeckte. In ihr machte sich der Drang breit, in das Schloss hinein zu eilen und ihrer Mutter an den Kopf zu werfen, was sie in ihrem Leben alles falsch gemacht hat. Und das waren garantiert mehr Sachen als Richtig. Oder für was denn überhaupt noch reden? Sie könnte auf direktem Weg ins Schloss gehen und sie verfluchen. Ihr würden auf Anhieb ein paar schöne Flüche für ihre Mutter einfallen. Bei diesem Gedanken musste sie nun doch wieder leicht Grinsen. Doch so sehr es sie auch anstachelte, sie würde einen Teufel tun und zu ihrer Mutter zu gehen, schon allein ihr Anblick würde ihr einen erneuten Würgereiz bescheren.
„Du solltest mich besser kennen Vater,“ sagte sie stattdessen.
„Du weißt, ich will mit Salome nichts zu tun haben.“
Vor anderen, außer vor ihrer Schwester, sprach sie nie den Namen Mutter aus. Das kam daher, dass sie Salome auch nie als ihre Mutter ansah, geschweige denn akzeptierte. Für sie war sie eine Fremde, Abschaum, für den Salome schon ein viel zu schönes Wort war.
Wieder schossen ihr alte Bilder durch den Kopf, ihre schreiende kleine Schwester, all die dunklen Nächte, in denen sie, selbst noch viel zu jung, weinend im Bett lag und sich einsamer als jeder, der alleine auf einer unbewohnten Insel landete, fühlte und sich einfach nur wünschte, dass man ihr Flehen erhörte, dass man ihr die Last nahm ihr Leben und gleich noch das ihrer Schwester dazu alleine meistern zu müssen. Doch nichts. Ihre Mutter hatte sie nie geliebt, also wie hätte sie eine Beziehung zu ihr aufbauen können?
Zu ihrem Vater fand sie auch erst wieder in der Zeit, in der er sie mit in die Unterwelt genommen hatte, Kontakt. Wäre es nicht so gekommen, wer weiß, was sie nun von ihm gehalten hätte. 
Doch ihrer Mutter würde sie niemals verzeihen, niemals. Wenn man keine Kinder will, dann durfte man eben keine auf die Welt setzen.
Auf einmal kamen ihr wieder die Bilder von ihrem Träumen vor kurzem in den Sinn. Sie schüttelte leicht den Kopf, um dieser schnell wieder zu vertreiben.
„Was macht eigentlich dieser Dämon hier bei dir?“ wollte sie von Ariton wissen, schaute dabei aber wieder zu Ryo hinüber.
Würde er ihr antworten, um so besser. Manchmal hatte sie sowieso das Gefühl, dass ihr Vater ihr nur ausweicht, dass er ihr nicht die Wahrheit verraten will.
Inzwischen war ihr auch etwas eingefallen, was sie ihm auf seine Frage von vorhin antworten konnte. Natürlich würde sie ihm nicht sagen, wieso sie wirklich hergekommen war, wenn dann musste sie die Sache geschickter angehen, musste nach Sitrith fragen, ohne, dass ihr Vater drauf kam wieso sie nach ihm fragte. Also ohne dass er den tieferen Sinn darin erkannte. Aber hatte ihre Schwester sie nicht zu ihm geschickt, um ihm etwas zu berichten? Dann würde sie es ihm eben berichten, selbst, wenn es für sie nur ein Vorwand war.
„Auf deine Frage zu antworten,“ begann sie also ihren Bericht. „Ich bin quasi im Auftrag meiner Schwester hier. Heute Vormittag haben wir in unserem Garten eine Fremde entdeckt, sie schien aber recht ungefährlich zu sein, nur eine Wanderin, die sich verirrt hatte, Neliel war ihr Name. Doch bereits ein paar Minuten später tauchten ein paar Dämonen auf, die sie verfolgt hatten. Keine Ahnung, was sie von ihr wollten, auf jeden Fall griffen sie uns mit an und wir haben uns auf Neliels Seite getan und ihr geholfen. Als zwar nur noch ein paar Einzelne übrig waren, die Lage für Neliel aber recht brenzlig wurde, kam auf einmal noch ein fremder Dämon aus dem Wald. Er schien mit den zuvor nichts zu tun gehabt zu haben, denn er hatte sie ohne mit der Wimper zu zucken vernichtet. Aber danach hat er Neliel mitgenommen und wir haben keine Ahnung, was er mit ihr vor hat. Mariketa dachte, dass du uns in der Sache helfen kannst.“
Nachdem sie ihre Erklärung beendet hatte wartete sie ab. Im Prinzip war es ihr egal, ob ihr Vater nun etwas wegen der Sache unternehmen würde oder nicht, sie war erstmal froh, dass diese Tatsache eine plausible Erklärung für ihr Erscheinen war.
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Beitrag  Ryo Do Dez 16 2010, 14:18

Die Hexe erwiederte nichts auf Ryos Worte sondern sah ihn einfach nur weiter missbilligend an. Zumindest bevor sie sich ihrem Vater zuwandt.
Dieser allerdings schien überrascht zu sein, dass die beiden sich kannten. Der Eisdämon lächelte wieder und war schon dabei zu antworten, als zwischen Ariton und Lunara ein kleines Gespräch in Gang gesetzt wurde. Ryo beschloß also sich vor erst zurückzuhalten. Man sollte sich nicht einmischen wenn sich Vater und Tochter unterhielten. Und schon gar nicht bei diesen zwei Persönlichkeiten. Ariton fragte Lunara was sie hier machte und stellte Azael als unwichtige Person vor. "Wie nett" dachte sich der schwarzhaarige und grinste. Er sollte wirklich darauf achten es sich niemals mit dem Fürsten der Finsternis zu verscherzen. Irgendwann schlußfolgerte Ariton, dass Lunara wegen ihrer Mutter hier sein musste und deutete auf das Schloß. Automatisch wanderten Ryos braune Augen zu dem großen Gebäude. Salome... so hieß also die Aritons Frau. Sowas war immer gut zu wissen, vor allem wenn mein ein Dämon war. Doch seine Tochter schien über diese Schlußfolgerung überhaupt nicht erfreut zu sein. Sie erzählte irgendwas davon, dass er sie besser kennen müsste und mit ihrer Mutter nichts zu tun haben wollte. Ryo hörte nur noch mit halben Ohr zu. In irgendwelche Familenstreitigkeiten wollte er sich nicht einmischen und interessieren tat es ihn schon mal gar nicht. Kurz dachte er an seine Mutter, die er vor einigen Monaten verlassen hatte. Was sie wohl im Moment trieb? Doch lange stellte er sich dieses Frage nicht und ein kaltes Lächeln trat auf seine Lippen. "Na was wird sie schon tun? Menschen quälen und unter Schnee begraben. Wie immer." Er seufzte. In seiner Familie war eindeutig auch irgendwas schief gelaufen und genau das war auch der Grund warum er jetzt hier war. Er wollte mehr über sich wissen und vorallem - Über seinen Vater. Warum hatte seine Mutter ihn immer verboten Fragen über ihn zu stellen? Er wusste nicht mal wie sein Vater hieß. Er wusste gar nichts, außer das er auch ein Eisdämon sein musste. Vielleicht würde ja irgendeiner der Eisdämonen Ryo erkennen. Vielleicht sah er seinem Vater ähnlich, oder irgendjemand würde sich an Yuki die Schneedämonin erinnern.
„Was macht eigentlich dieser Dämon hier bei dir?“ Dieser bissige und genervte Unterton ließ Ryo aufhorchen. Es war ganz klar, dass er gemeint war. Er schmunzelte und sah die Hexe überheblich an. Was bildete sie sich eigentlich ein? Hier vor Papi konnte sie es sich ja erlauben.
Und wieder - bevor Ryo antworten konnte begann sie wieder ein Gespräch mit Ariton und erzählte ihm aus welchem Grund sie wirklich hier war.
Der Eisdämon ballte kurz die Faust, ließ dann aber gleich wieder locker. Diese Frau brachte ihn irgendwie auf die Palme. Doch es wäre unklug ihr jetzt irgendwas an den Kopf zu werfen. Zumindest solang Ariton in der Nähe war. Sie sprach davon, dass sie im Auftrag ihrer Schwester hier war. "Ach sieh an... Noch eine Tochter..." Wie viele Kinder Ariton wohl hatte? Und ob sie auch Hexen waren? Doch er verschob diese Gedanken vorerst und lauschte den Worten Lunaras. Eine fremde Wanderin die von Dämonen gejagt wurde und schließlich von einem erledigt und verschleppt wurde? Ryo legte seine Stirn in Falten. Das klang vielleicht seltsam und unsinnig dazu, doch er würde sich hüten etwas darüber zu sagen. Ihm war es recht egal ob die Hexe ihren Vater anlog oder nicht und wenn ja, was ihre Beweggründe dafür waren.
Wie ein Sinnesblitz kam der Eisdämon allerdings auf einen bestimmten Namen und ohne weiter darüber nachzudenken, sprach er ihn auch aus.
"Und Sitrith war nicht dabei?" Lunara sah ihn mit weiten Augen an und Ryo wusste, dass er mit dem Nagel auf den Kopf getroffen hatte.
Das war wohl ihr Wunderpunkt. Was auch nach dem Zusammentreffen von Sitrith und Ryo geschen war, es hatte wohl kein allzu glückliches Ende. Allerdings hatte er keinen Bedarf Lunara damit jetzt noch weiter zu "nerven". Er hatte schließlich auch wichtigeres zu tun.
"Und auf deine Frage zu antworten - Ich bin aus keinem bestimmten Grund bei Ariton. Wir haben uns hier eher zufällig getroffen. Ich bin auf dem Weg in die Eisregion und wenn ich hier nicht mehr gebraucht werde, würde ich meinen Weg nun auch fortsetzen." Bei dem letzten Satz sah er Ariton an. Es gehörte sich sicher so erst mal den Dämonenfürsten zu fragen, ob man gehen durfte. Ryo war sich auch noch nicht sicher, ob der Herr der Finsternis noch irgendein Interesse an ihm hegte.
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Beitrag  Ariton Mo Dez 27 2010, 14:48

„Ich wünschte, ihr würdet euch verstehen.“ sagte Ariton auf Lunara's Worte. „Und, ryo hat Recht. Wir haben uns eher zufällig hier getroffen.“ zu Ryo sagte er, als dieser sagte, er wolle seinen Weg fortsetzen: „Warte einen Moment. Ich möchte noch mit dir sprechen.“ auf Ariton's Frage hin, wieso Lunara denn hier sei sagte sie: 
„Auf deine Frage zu antworten, Ich bin quasi im Auftrag meiner Schwester hier. Heute Vormittag haben wir in unserem Garten eine Fremde entdeckt, sie schien aber recht ungefährlich zu sein, nur eine Wanderin, die sich verirrt hatte, Neliel war ihr Name. Doch bereits ein paar Minuten später tauchten ein paar Dämonen auf, die sie verfolgt hatten. Keine Ahnung, was sie von ihr wollten, auf jeden Fall griffen sie uns mit an und wir haben uns auf Neliels Seite getan und ihr geholfen. Als zwar nur noch ein paar Einzelne übrig waren, die Lage für Neliel aber recht brenzlig wurde, kam auf einmal noch ein fremder Dämon aus dem Wald. Er schien mit den zuvor nichts zu tun gehabt zu haben, denn er hatte sie ohne mit der Wimper zu zucken vernichtet. Aber danach hat er Neliel mitgenommen und wir haben keine Ahnung, was er mit ihr vor hat. Mariketa dachte, dass du uns in der Sache helfen kannst.“ Also hatte Kratos sie geschnappt und hoffentlich auch schon vernichtet. Es gab keinen Besonderen Grund warum er sie tot sehen wollte, nur sein Verlangen diese Frau aus der Welt zu schaffen. Außerdem Gefiel es dem Fürsten, Tod und Leiden zu sehen, wenn er daran Schuld war. „Zufällig kenne ich den Dämonen und Neliel.“ sagte er, jetzt da er den Namen wusste, konnte er ihn ja auch erwähnen. „Und ich glaube kaum, das Dieser Dämon etwas mit den anderen zu tun hat. Ich glaube auch nicht, das Neliel noch lebt. Wenn sie denn noch leben sollte, würde dem Dämon nichts an...“ an dieser Stelle brach Ariton ab. „Ist ja auch egal, jedenfalls wird es keiner Hilfe benötigen, wenn sie bereits tot ist.“ „Und Sitrith war nicht dabei?" über diese Frage wunderte der Fürst sich. „Wieso sollte Sitrith dabei gewesen sein? Und selbst wenn, ich denke nicht, das er gegen den Dämonen gekämpft hätte. Wie schon gesagt er mag keine Kämpfe, auch wenn er ein guter Kämpfer ist..“ sagte er. Seine letzten paar Worte waren mehr Gedanken versunken gewesen, als in der Gegenwart. Er musste an sein erstes Treffen mit Sitrith denken.
„Wie geht es euch?“ fragte Ariton. „Toll! Du warst lange nicht mehr hier. Ich hab gehört das du der neue Dämonenfürst wirst. Gratuliere.“ „Danke. Genau genommen seit 13 Jahren nicht, was mir sehr Leid tut, aber ich habe sehr viel zu tun.“ aus der Küche hörte man: „Sitrith! Setz dich normal hin!“ „Wer ist Sitrith?“ „Unser Sohn. Er ist jetzt 12. Möchtest du ihn kennen lernen?“ „Natürlich! Ich freue mich für euch!“ Ariton trat in die Küche. Dort saß er. Er hatte schwarze Haare, Rote Augen und sah deutlich älter als 12 aus. „Mom, wer ist das?“ fragte er seine Mutter. „Das, mein schatz, ist Ariton. Er ist ein guter Freund von uns.“ sagte sie lächelnd. „Hallo, Sitrith.“ Ariton sah die Macht in ihm und hoffte, das aus Sitrith mal jemand großes werden würde.
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Beitrag  Lunara Favell Mo Dez 27 2010, 20:23

Als Lunara ihre Erzählung beendet hatte bemerkte sie, dass Ryo sie die ganze Zeit abwertend ansah. Sie zog ihre Augenbrauen hoch. Sie dachte zurück an den Nachmittag, an dem sie ihm begegnet war, da hatte er wohl eine ganz andere erlebt als jetzt, doch er sollte bloß nicht denken, dass sie immer so ,zurückgezogen‘ war wie da im Wald. Das hatte ganz andere Gründe, das war nicht wirklich sie! Und wenn dieser Eisklotz nicht bald Leine ziehen würde, würde er es auch noch schnell genug herausfinden.
"Und Sitrith war nicht dabei?" fragte er schließlich.
Da war wieder dieser Name! Mit geweiteten Augen schaute die Hexe Ryo an. In ihr machte sich mal wieder, wie so oft, Wut breit. Worte brannten ihr auf der Zunge, nur mit viel Anstrengung schaffte sie es, sie zurück zu halten. Am liebsten würde sie ihm nun an den Kopf knallen, dass ihn das erstens gar nichts anging und zweites, dass Figuren wie er Schuld daran hatten, dass er nicht dabei war. Gäbe es nicht solche Deppen wie ihn und diesen Alexandros, wäre alles ganz anders gekommen. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten, starr schaute sie ihn an. Dann riss sie sich zusammen und atmete tief durch. Sie würde sich von ihm nun ganz sicher nicht aus dem Konzept bringen lassen.
"Und auf deine Frage zu antworten - Ich bin aus keinem bestimmten Grund bei Ariton. Wir haben uns hier eher zufällig getroffen. Ich bin auf dem Weg in die Eisregion und wenn ich hier nicht mehr gebraucht werde, würde ich meinen Weg nun auch fortsetzen." meinte er schließlich und schaute zu Ariton.
Lunara sollte es recht sein, sollte er doch nur gehen.


Doch sie hätte es wissen müssen, dass es so einfach natürlich nicht ging. In dem Moment, als der Eisdämon gehen wollte, erwiderte ihr Vater erst zu ihr gewandt, dass er es sich wünschen würde, dass sie sich mit ihrer Mutter verstand und bestätigte ihr, dass die beiden sich wirklich nur durch Zufall getroffen haben. Lunara hörte ihm gar nicht richtig zu, schon als der Teil mit ihrer Mutter kam, hatte sie abgeschalten. Sie schloss für einen Moment die Augen, öffnete sie gleich darauf wieder, aber es war immernoch nicht weg. Sie sah auf einmal alles schief, so als hätte jemand die Erdkugel gedreht und sie würde quer stehen und alles um sie herum drehte sich leicht. Ruhig atmete sie ein und aus, versuchte es zu ignorieren.
Doch als ihr Vater weitersprach, zog es doch wieder ihre Aufmerksamkeit auf ihn.
„Zufällig kenne ich den Dämonen und Neliel. Und ich glaube kaum, das Dieser Dämon etwas mit den anderen zu tun hat. Ich glaube auch nicht, das Neliel noch lebt. Wenn sie denn noch leben sollte, würde dem Dämon nichts an...“ An dieser Stelle stockte er, bevor er weitersprach :„Ist ja auch egal, jedenfalls wird es keiner Hilfe benötigen, wenn sie bereits tot ist. Wieso sollte Sitrith dabei gewesen sein? Und selbst wenn, ich denke nicht, das er gegen den Dämonen gekämpft hätte. Wie schon gesagt er mag keine Kämpfe, auch wenn er ein guter Kämpfer ist..“
Fragend schaute Lunara den Dämonenfürsten an. Er kannte den Dämon also, der Neliel geholt hatte? Dann ging es wohl auf sein Verschulden...? Für einen kurzem Moment empfand sie eine Abneigung gegen ihren Vater, oder eher gesagt gegen das, was er getan hatte. Doch dann zuckte sie nur mit den Schultern. Nur ihre Schwester sollte davon besser nichts erfahren, das würde das Bild über ihren Vater für sie sicherlich schwärzen, wenn sie ihm denn überhaupt jemals verzeihen würde. Lunara war natürlich auch keine Natur, die einfach mal so jemanden tötete, dafür hatte sie zu viel Anstand, aber für sie bedeutete der Tod einer Fremden nicht gleich der Weltuntergang. Wie dies bei ihrer Schwester war, war sie sich aber nicht sicher.

„Aschso.“ Sie versuchte gleichgültig zu klingen, während sie ihren Vater anschaute.
„Du hast den also geschickt. Na, mir solls recht sein. Wie gesagt, es war Mari, die mich geschickt hatte.“
Sie drehte sich zu Ryo um. Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie eigentlich noch überhaupt nichts über ihn wusste, obwohl sie sich nun schon zum zweiten Mal begegnet waren.
„Sag mal, wieso bist du da eigentlich in der Menschenwelt erschienen? Ich habe dich dort noch nie zuvor gesehen. Hatte das auch einen bestimmten Grund, den wir gestört hatten? Oder....“
Weiter kam sie nicht mehr. Das Drehen um sie herum wurde immer stärker, war kaum noch erträglich. Auf einmal fing sie an zu schwitzen, der Schweiß rann ihr geradezu in Strömen von der Stirn, bis es ihr schwarz vor Augen wurde und sie in sich zusammen sackte und unsanft auf dem Boden landete. Wenigere Sekunden später öffnete sie bereits wieder die Augen und schaute verwirrt zu den anderen hoch, mit denen sie bis eben noch auf Augenhöhe stand. Was war bloß mit ihr los?
Sie merkte, wie sie leicht errötete, das war ihr schon seit Ewigkeiten nicht mehr passiert, das letzte Mal, als sie noch ein Kind war. Aber es war auch wirklich unangenehm, vor anderen, vorallem noch vor einem, mit dem man nicht gerade das beste Verhältnis hat, einfach so umzukippen.
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Beitrag  Ryo Di Dez 28 2010, 14:42

Bevor Ariton auf Ryo einging, folgten erst einige Sätze an Lunara gerichtet. Der Eisdämon hörte nur teilweise zu. Er kannte weder diese Neliel noch diesen anderen Dämon von dem Ariton sprach. Obwohl Ryo zugeben musste, dass dieser jemand sich sehr interessant anhörte. Er schien ein starker Krieger zu sein und so wie der Dämonenfürst von ihm sprach, musste er ihn ebenfalls sehr schätzen. Doch Ryo versuchte diese Gedanken zu ignorieren und sich nicht weiter damit zu beschäftigen. Er musste sich jetzt erst mal um seine eigenen Angelegenheiten kümmern, bevor er sich wieder irgendwo einmischte. Er würde noch genug Zeit haben andere Dämonen kennenzulernen. Er war hier schließlich in der Unterwelt. Langweilig werden würde es hier sicher nicht und anders wollte es Ryo ja auch gar nicht haben. Es gab nichts, was der Dämon mehr hasste als Langeweile.
Dies war schließlich auch einer der Gründe, warum er seine Mutter verlassen hatte. Wenn auch nur einer der kleineren Gründe. Als Ariton den Namen "Sitrith" erwähnte horchter der schwarzhaarige Dämon wieder auf. Doch außer das der Fürst sich fragte, warum der Feuerdämon hätte dabei sein sollen war nichts interessantes aus seinen Worten herauszuhören. Ryo grinste. Offenbar hatte der große Ariton keine Ahnung wie seine Tochter zu Sitrith stand. Gut, Ryo konnte sich auch nicht 100%ig sicher sein, doch eigentlich war es offensichtlich. Vorallem wenn man genauer hinsah. An Lunaras verhalten konnte man eindeutig erkennen, dass sie etwas tieferes mit dem Feuerbendiger verband. Doch anscheinend kannte Ariton seine Tochter nicht wirklich oder er deutete die Zeichen einfach falsch. Aber egal, im Grunde ging all das Ryo nichts an. Er wollte sich schon auf den Weg machen, als Ariton ihn schließlich doch noch bat hier zu bleiben. Er wollte mit ihm etwas besprechen. Der Eisdämon lies wieder keine Regung in seinem Gesicht erkennen. Er blickte den Fürsten ernst an und nickte.
Erwusste nicht was er davon halten sollte. Einerseits war es ja nicht schlecht, dass er mit Ryo reden wollte. Vielleicht war er ja wirklich irgendwie an ihm interessiert. Doch zeitgleich war er auch etwas genervt. Der Eisdämon konnte sehr ungeduldig sein, wenn er etwas vor hatte. Wenn er etwas wollte, dann wollte er es gleich. Er hasste es Umwege zu machen. Was Ariton auch von ihm wollte, er hoffte es würde schnell gehen.
Er wollte endlich in die Eisregion gehen um neue Kampftechnicken zu lernen. Mehr über sich selbst zu erfahren.
Doch jetzt würde er das hier erst mal durchziehen. Er hoffte schon, dass Ariton ihn gleich zur Seite zog und sein Anliegen erläuterte, allerdings war das Gespräch zwischen Lunara und ihm noch nicht beendet.

Ryo atmete etwas ungeduldig aus als die Hexe ihrem Vater abermals erklärte, dass sie nur wegen ihrer Schwester hier war. Überraschenderweise wand sie sich dann allerdings dem Eisdämon zu. „Sag mal, wieso bist du da eigentlich in der Menschenwelt erschienen? Ich habe dich dort noch nie zuvor gesehen. Hatte das auch einen bestimmten Grund, den wir gestört hatten? Oder....“ weiter kam sie nicht. Von einen Moment auf den anderen sah sie ziemlich blass aus. Feine Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn. Genau in der Sekunde als Ryo die Hand nach ihr ausstreckte, war es schon zu spät. Die dunkelhaarige Frau verdrehte kurz die Augen bevor sie sich schlossen und sie zu Boden fiel. Was war denn jetzt los? Ein Schwächeanfall? Bekam ihr die Luft hier nicht? Gut, es war wesentlich stickiger und wärmer als auf der Erde, aber war sie denn als Tochter des Dämonenfürsten nicht öfter hier? Etwas fragend sah Ryo kurz zu Ariton herüber. Er schien auch überrascht, machte aber irgendwie keine Anstalten ihr zu helfen. Er legte die Stirn in Falten. Vielleicht war er sowas von ihr gewöhnt... Seltsame Familie. Als er wieder zu Lunara sah, öffnete diese langsam ihre Augen. Zuerst war ihr Blick verwirrt, doch als die Erkenntnis wiederkehrte sah sie verärgert und zeitgleich peinlich berührt aus.
"Nun... willst du die Unterhaltung lieber im Sitzen fortführen Lunara?" Als er merkte wie sich ihre Augen zu kleinen Schlitzen formten, winkte er schnell ab und lächelte. "Jaja, ist ja schon gut. Ich hör auf mit den Sprüchen. Komm her." Bei dem letzten Satz hielt er ihr die Hand hin, als sie nicht so recht wollte verdrehte er die Augen und nahm ihren Arm. Bedacht ihr nicht wehzutun zog er sie nach oben. Einen kurzen Moment berührten sich ihre Oberkörper, doch die Hexe wich schnell wieder zurück. Ryo verkniff sich einen weiteren Kommentar und grinste nur in sich hinein. "Ich bin nicht in der Menschenwelt erschienen. Ich lebte seit meiner Geburt in der Menschenwelt. Genau genommen ist dies hier das zweite Mal, dass ich die Dämonenwelt aufsuche." Der Dämon sah von Lunara zu Ariton. Die Hexe versuchte ihre kalte Miene aufrecht zu erhalten, während Ariton interessiert eine Augenbraue hochzog.
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Beitrag  Lunara Favell Do Jan 06 2011, 21:58

"Nun... willst du die Unterhaltung lieber im Sitzen fortführen Lunara?" meinte Ryo, während Lunara immernoch auf dem Boden saß. Ihre Augen zogen sich zu kleinen Schlitzen zusammen, konnte dieser Dämon nicht einmal nur die Klappe halten? Aus den Augenwinkeln nahm sie war, dass Ariton sich ebenfalls etwas erschrocken zu ihr beugte, aber der Eisdämon kam ihm zuvor.
Dann auf einmal tat ein Lächeln in sein Gesicht und er streckte ihr seine Hand entgegen.
Die Hexe schnaubte verächtlich. So weit war es auch noch nicht gekommen, dass sie seine Hilfe brauchte. Doch ihn schien das nicht weiter zu beeindrucken, denn in diesem Moment umfasste er ihren Arm und zog sie wieder hoch. Durch die Bewegung wurde ihr erneut leicht schwindlig, sie verlor erneut einen Teil ihrer Körperbeherrschung, durch das sich kurz ihre Oberkörper berührten. Schnell wich die Hexe zurück, diesmal stand sie zum Glück wieder auf sicheren Beinen.
Irgendetwas stimmte nicht mit ihr und wenn sie wieder zurück war, musste sie schnellstmöglich herausfinden was. Das herauszufinden war für sie natürlich nicht die gewöhnliche Methode, durch die die meisten anderen es wissen würden. Nein, sie kannte da einen schönen Zauberspruch, der einem in sein Inneres blicken ließ. Doch eigentlich hatte sie schon eine Vermutung und zwar eine, die ihr ganz und gar nicht passte. Doch die Vermutung wäre simpel, würde die seltsamen Zwischenfälle in den letzten paar Stunden erklären. Aber daran wollte sie gar nicht denken. Trotzig schüttelte sie ihren Kopf, als könnte sie es damit verhindern.

"Ich bin nicht in der Menschenwelt erschienen. Ich lebte seit meiner Geburt in der Menschenwelt. Genau genommen ist dies hier das zweite Mal, dass ich die Dämonenwelt aufsuche."
Ihr Vater schaute Ryo in diesem Moment mit hochgezogener Augen an, als er dies erzählte. Lunara zeigte äußerlich keine Regung, innerlich arbeite es aber in ihr. Wieso wuchs ein Dämon in der Menschenwelt auf?
Bisher wusste sie nur sicher von Hexen und Gestaltenwandlern, die sich in der Menschenwelt aufhielten, aber von Dämonen war ihr nichts bekannt. Vorallem nicht von welchen, die nicht nur ihren Wohnort gewechselt haben, sondern von Anfang an dort lebten und nur die Unterwelt besuchten, wie andere sich ab und an in der Menschenwelt blicken ließen, wenn sie dort etwas zu erledigen hatten oder wen besuchen wollen.
„Wieso bist du denn als Dämon in der Menschenwelt aufgewachsen? Gibt es dort noch mehr von deiner Sorte?“ fragte sie den Eisdämon.
Solangsam siegte ihre Neugierde, schob den Stolz ein wenig zur Seite.
Dieser Dämon schien doch interessanter zu sein, als sie bisher vermutet hatte. Schon alleine sein Lebenslauf machte ihn interessant, durch ihn konnte sie vielleicht Dinge erfahren, von denen sie bisher nichts geahnt hatte. Doch wieso musste ausgerechnet dieser Dämon so einen interessanten Lebensweg gehabt haben. Sie fragte sich, ob ihre Abneigung ihm gegenüber auch gewesen wäre, wenn sie ihm in einer anderen Situation begegnet wäre? Wenn er sie nicht gerade bei etwas gestört hätte? Hätte sie dann eventuell gar keine solche Wut gegen ihn entwickelt?

Ihr Blick glitt zu ihrem Vater, der Ryo immernoch interessiert ansah. Vermutlich wartete er auch seine Antwort ab.
Sie ging ein paar Schritte hin und her, während sie auf seine Antwort wartete. Wieder drängten sich Bilder in ihren Kopf, fast wie Vorahnungen. Und was sie darin sah, ließ sie erschaudern. Sie hoffte, dass ihr Gegenüber nicht mitbekam, dass sie auf einmal nicht mehr ganz bei der Sache war und über etwas nachdachte, oder gar ihren erschreckten Gesichtsausdruck, als sich das Bild in ihren Kopf drängte.
Sie atmete einmal tief ein und wieder aus, dann wand sie sich wieder dem Dämon zu.
„Hast du eigentlich noch Familie?“ fügte sich noch zu ihrer Frage von vorher hinzu.
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Beitrag  Ryo Mo Jan 10 2011, 17:46

„Wieso bist du denn als Dämon in der Menschenwelt aufgewachsen? Gibt es dort noch mehr von deiner Sorte?“ Normalerweise wäre Ryo davon ausgegangen, dass Lunaras Tonfall bei diesen Worten ironisch oder anstachelnd war, doch etwas in ihrer Stimme hatte sich verändert. Ein klein wenig nur, aber doch merklich. Sie schien die Frage ernst zu meinen und war wirklich interessiert. Der Eisdämon senkte seine Augenbrauen, die er bei ihren Worten hochgezogen hatte. Er starrte kurz zu Ariton, der ihn abwartend ansah. Anscheinend hatte er der Frage seiner Tochter nichts hinzuzufügen. Ryo überlegte kurz wie er am besten auf diese Frage antworten sollte. Es war schon dämlich. Wahrscheinlich hatte diese Hexe mehr Ahnung als er selbst. Doch vielleicht war es gar kein Zufall gewesen, dass er Ariton hier begegnet war. Vielleicht konnte der Dämonenfürst ihm weiterhelfen. Möglicherweise wusste er ja, wer Ryos Vater war. Natürlich war es unwahrscheinlich, doch irgendwas in dem schwarzhaarigen Dämonen spürte, dass sein Vater etwas besonderes gewesen war.
Als er so nachdachte, huschte sein Blick wieder zu der dunkelhaarigen Dämonentochter. Sie schien allerdings leicht abwesend zu sein. Als würden ihre Augen nicht dasselbe sehen wie die seinen. Er blickte sich kurz unmerklich um. Hier war definitiv nichts. Als er sich ihr wieder zuwand, sah sie ihn erneut an. Diesmal mit noch klarem Blick als vorher. „Hast du eigentlich noch Familie?“ Bei dem Wort Familie konnte sich Ryo kein verächtliches Auflachen verkneifen. Familie war definitiv das falsche Wort für das, was auf Erdzeiten geschehen war. "Die erste Frage kann man mit der zweiten Kombinieren. Mehr oder weniger. Ich weis nicht, ob es noch andere Dämonen gibt, die auf der Erde leben - wenn, dann weis dein Vater da sicher besser Bescheid als ich. In all den Jahren die ich auf der Erde lebte, hab ich nur einen einzigen Dämon gesehen. Es war ein Luftbändiger. Ansonsten gab es nur mich... -" Er machte eine längere Pause bevor er weitersprach - "Mich und meine kranke Mutter." Wieder lächelte er kalt. Ein kurzer Blick zu Lunara verriet ihm, dass sie aufmerksam zuhörte. Er hatte also ihr Interesse geweckt. Dabei war die Geschichte recht unspektakulär. Trotzdem gefiel es ihm, dass die Hexe ein bißchen von ihrem Stolz abließ und einmal eine andere Seite von sich zeigte.
"Yuki - meine Mutter - ist eine Schneedämonin. Meinen Vater kenne ich nicht, aber dadurch, dass ich ein Eisdämon bin und viel mächtiger als meine Mutter, gehe ich davon aus dass er ebenfalls ein Winterdämon war. Wenn nicht sogar ein Eisdämon wie ich einer bin." Er hielt inne und sah Luna kurz skeptisch an. "Wirds schon langweilig?" Als die Hexe einfach nur den Kopf schüttelte, sprach er weiter. "Recht viel spannender wird es nicht. Meine Mutter ist nur... wahnsinnig fixiert auf Menschen. Ich hab Jahre lang nichts getan als mit ihr Menschen umzubringen. Über meinen Vater wollte sie mir nichts erzählen, sie hat sich auch geweigert mir zu erklären, wie man in die Unterwelt kommt. Irgendwann war ich viel stärker als sie und das nutze ich aus. Ich verließ sie und kam hier her. Dummerweise war der erste Versuch hier her zu gelangen etwas Misslungen. Ich bin mitten im Flammenwald gelandet... Nicht gerade ein passender Ort für jemanden wie mich. Darum bin ich ziemlich schnell wieder abgezogen und dann... hab ich euch gesehen." Er zuckte kurz mit den Schultern. "Mehr gibts da nicht. Ich bin jetzt hier um etwas über mich zu erfahren. Vielleicht kennt irgendjemand in der Eisregion meine Mutter oder vielleicht meinen Vater. Ich will wissen, was noch alles in mir steckt. Möglicherweise hab ich ja noch mehr drauf, als ich bisher ahnte." So wie Ryo erzählte, hatte er gar nicht gemerkt wie tief er selbst in seine Geschichte versunken war. Als hätte nicht er selbst die Worte gesprochen, sondern hätte auch als Zuhörer agiert. Er schüttelte kurz seinen Kopf um sich wieder zu fassen. Aritons Blick konnte er nicht deuten. Überlegte er? Dachte er über seine Worte nach? Vielleicht kannte er ja seinen Vater wirklich. Als der Dämonenfürst jedoch nichts sagte, wanderte sein Blick wieder zu Lunara. Er konnte sich nicht helfen, doch irgendwie sah sie ein wenig traurig aus. Lag es wieder an Sitrith? Hatte er sie wieder an etwas erinnert, was sie die ganze Zeit zu verdrängen versuchte. Ryo atmete tief ein und seufzte. Es war schon eine seltsame Welt, in der sie lebten. Aber es hatte auch was Gutes - Langweilig wurde es nie.
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Beitrag  Lunara Favell So Jan 16 2011, 12:56

Direkt nachdem Lunara den Eisdämonen gefragt hatte, ob er denn noch Familie hat, lachte dieser verächtlich auf. Mit leicht hochgezogenen Augenbrauen schaute sie ihn an.
Er schien mit seiner Familie auch nicht zufrieden zu sein, machte es den Anschein und wenn es so war, dann hatten sie wenigstens mal eine Sache gemeinsam.
„Die erste Frage kann man mit der zweiten Kombinieren. Mehr oder weniger. Ich weis nicht, ob es noch andere Dämonen gibt, die auf der Erde leben - wenn, dann weis dein Vater da sicher besser Bescheid als ich. In all den Jahren die ich auf der Erde lebte, hab ich nur einen einzigen Dämon gesehen. Es war ein Luftbändiger. Ansonsten gab es nur mich... -" antwortete Ryo in diesem Moment.
Erst dachte die Hexe, dass er nicht mehr weitersprechen wollte, als eine längere Pause entstand. Sie schaute zu ihrem Vater hinüber, nur um im nächsten Moment gleich wieder weg zu sehen.
Dann sprach der Eisdämon weiter: "Mich und meine kranke Mutter.Yuki - meine Mutter - ist eine Schneedämonin. Meinen Vater kenne ich nicht, aber dadurch, dass ich ein Eisdämon bin und viel mächtiger als meine Mutter, gehe ich davon aus dass er ebenfalls ein Winterdämon war. Wenn nicht sogar ein Eisdämon wie ich einer bin.“
Lunara konnte sich nicht weiterhelfen, aber irgendwie machten sie seine Worte ein wenig traurig, was es auch nicht besser machte, als er noch ergänzte, dass er seine Mutter verlassen musste, nachdem sie nicht davon abkam Menschen zu töten. Ihre Augen verdunkelten sich etwas. Eigentlich konnte es ihr doch egal sein, was ging sie die Lebensgeschichte Ryos an? Aber wenn sie daran dachte, wie ihre eigene Kindheit aussah und nun hörte, dass es anderen ähnlich ging, zumindest auf irgend eine Art und Weise, bestärkte es das Weltbild, dass sie sowieso schon hatte.
Ryo beendete seine Erzählung damit, dass er sie wieder an den Nachmittag im Wald erinnerte, wo er sie durch Zufall getroffen hatte und das da auch schon seine Geschichte endete.

Ihre Augen verdunkelten sich noch ein wenig, nahmen aber einen traurigen Glanz an. Sie hasste es, hasste sich selbst für ihre eigene Schwäche, aber als er den Wald erwähnt hatte, hatte sie sofort wieder das Bild des Feuerdämons vor ihren Augen. Wie sie sich beinahe geküsst hätten, wenn in dem Moment nicht erst diese Elfe und dann der Eisdämon gekommen wären. Sie schnaubte aus, etwas zu laut vielleicht. Wie glücklich sie da war, vor dem unerwarteten Besuch und dann wieder danach, als er sie in der Bar aufsuchte. Sie konnte sich an keinen Tag erinnern, an dem sie glücklicher war. Für ein paar Stunden war alles so perfekt, war das Leben, welches ihr sonst immer so widerstrebte einfach nur schön und lebenswert und sie war so dumm und hegte auch noch für einen kleinen Moment die Hoffnung, dass nun alles besser wurde, als Sitrith ihr seine Liebe gestand. Erneut bohrten sich ihre Fingernägel in die weiche Haut ihrer Hand. Wäre sie nicht so dumm gewesen, so furchtbar naiv, würde sie nun nicht hier stehen und vor Schmerz fast keine Luft mehr bekommen. Solangsam fing sie echt an Sitrith zu hassen, vielleicht war es besser, wenn er ihr nie wieder über den Weg lief. Aber dann dachte sie an das, was sie zuvor gesehen hatte. Wenn das stimmte, dann.... Ja, was dann? Dann würde sich auch nichts ändern.

Sie versuchte sich wieder zusammen zu reißen, räusperte sich kurz. Sie schaute zu Ryo und lächelte ihm leicht zu.
„Ich hoffe, dass du jemanden findest, der mehr über dich weiß und dir weiterhelfen kann.“
Ihr Blick huschte auftomatisch zu ihrem Vater, ob wohl er schon derjenige sein konnte? Und wenn nicht, irgendwann würde er den Dämon finden, der ihn kannte. In der Unterwelt kannte immer irgendwer jemanden, den man suchte, keiner konnte hier gänzlich unerkannt umherirren, auch wenn er es noch so versuchte. Seine Mutter schien sich zwar nicht hier, sondern in der Menschenwelt aufzuhalten, doch trotzdem würden sie ein paar Dämonen kennen. Manche, die die Menschenwelt schon besucht hatte und andere, die sie von Erzählungen kannte. Ihre Schwester war hier schließlich auch bei einigen bekannt, obwohl sie noch nie hier untern war.
Dann fiel ihr noch etwas ein. "Wenn du außerdem auch ein paar Fragen hast, die jetzt nicht deine Familie betreffen, darfst du gerne fragen." Wieder lächelte sie matt. "Ich meine, schließlich hast du mir nun deine ganze Lebensgeschichte erzählt und ich noch gar nichts über mich."
'Wenn er da überhaupt was wissen will', dachte sie sich noch bei sich, doch nachdem er so offen zu ihr war, sollte er nicht denken, dass er sie nicht auch etwas fragen konnte.

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Beitrag  Ariton Do Jan 20 2011, 19:26

„Hast du eigentlich noch Familie?“ fragte Lunara Ryo.
„Die erste Frage kann man mit der zweiten Kombinieren. Mehr oder weniger. Ich weis nicht, ob es noch andere Dämonen gibt, die auf der Erde leben - wenn, dann weis dein Vater da sicher besser Bescheid als ich. In all den Jahren die ich auf der Erde lebte, hab ich nur einen einzigen Dämon gesehen. Es war ein Luftbändiger. Ansonsten gab es nur mich, Mich und meine kranke Mutter. Yuki - meine Mutter - ist eine Schneedämonin. Meinen Vater kenne ich nicht, aber dadurch, dass ich ein Eisdämon bin und viel mächtiger als meine Mutter, gehe ich davon aus dass er ebenfalls ein Winterdämon war. Wenn nicht sogar ein Eisdämon wie ich einer bin.“
Ariton hörte nicht mehr ganz zu, was Lunara sagte. Als Ryo gesagt hatte, das seine Mutter Yuki hieß, und das er seinen Vater nicht kannte, suchte er in Gedanken nach einer Eisdämonin namens Yuki.
Er brauchte nicht lange zu überlegen, denn ihm fiel ein, das Yuki die einzige war, die die Menschen vielleicht mehr hasste, als der Fürst selbst. Sie tötete die Menschen, wie ein kleines Kind, das ein neues Spielzeug bekam, damit spielen wollte. Vielleicht war auch gerade das ihr Reiz daran gewesen. Sie spielte so lange mit den Menschen, bis sie am Ende ihrer Kräfte waren, und aufgaben. Genau wie eine Katze und eine Maus. Nur auf brutalere Weise. Es gefiel Ariton, jedoch hielt er trotzdem nicht viel von Yuki, da sie eine Frau war, die offensichtlich verrückt geworden war. Aber das sie einen Sohn hatte, hatte Ariton nicht gewusst. Wer konnte Ryo's Vater sein? Es musste ein Schneedämon sein. Oder ein Eisdämon. Doch davon gab es so viele!
Aber es musste sicherlich ein mächtiger gewesen sein, da Ariton die Macht spürte, die von Ryo ausging. Sie war zwar nicht gigantisch, aber sie war groß. Mächtige Eisdämonen. Ryozo. Es war der Einzige, der ihm einfiel. „Ryozo.“ sagte Ariton laut. „Dein Vater.“ fügte er hinzu und sah Ryo an. „Ich sah ihn zuletzt vor dreihundert Jahren. Er ist ein Eisdämon.“
Ryo und Lunara sahen ihn an. Er hatte bis jetzt nicht so viel gesagt, aber anscheinend waren dies die Worte, die die beiden hören wollten. „Ich kannte ihn. Er ist oder war sehr mächtig. Ich habe seit dem ich ihn das letzte mal gesehen habe nicht mehr gesehen. Ich muss zugeben, das ich auch nicht mehr in der Eisdimension war, aber ich kann dir sein altes Zu hause zeigen. Vielleicht ist er noch immer da. Ich bin mir nicht sicher, aber ich wäre froh ihn wieder zu sehen. Es ist lange her.“
Ryozo. Es würde passen. Ryozo und sein Sohn Ryo. War das nicht bei Chinesen oder Japanern so? Ariton erinnerte sich nicht mehr. Aber Ryo würde ihn bestimmt gleich erläutern.
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Beitrag  Ryo Do Jan 20 2011, 20:03

Als Lunara sich räusperte, sah Ryo gleich wieder zu ihr. Sie lächelte ihn schwach an und sagte, dass sie hoffte er würde hier jemanden finden, der ihm weiterhelfen konnte. Der Eisdämon sah sie überrascht an. Ehrlichkeit lag in ihren Worten und er hatte nicht das Gefühl, dass sie das nur der Höflichkeithalber sagte. So etwas hätte sie gar nicht nötig. Ihr Blick schweifte etwas ab und sie sah ihren Vater an, der immernoch vollkommen still dastand. Die braunen Augen des Dämonen fixierten ihn abwartend, doch nichts geschah. Er seufzte und wand seinen Blick abermals ab. Wenn er ehrlich war, hatte er schon gehofft das Ariton ihm vielleicht weiterhelfen konnte. Immerhin war er der Chef hier unten. Wenn sich jemand auskannte, dann doch er.... Doch andererseits - das war eventuell gerade der Grund warum er eben nicht jeden kleinen Wicht hier kannte. Wäre ja irgendwo auch schlimm. Als Ryo erkannte, dass seine Gedanken recht wirr waren und er selbst nicht wirklich wusste, was er wollte versuchte er sie los zu werden. Lunara machte es ihm leicht, indem sie weitersprach. "Wenn du außerdem auch ein paar Fragen hast, die jetzt nicht deine Familie betreffen, darfst du gerne fragen. Ich meine, schließlich hast du mir nun deine ganze Lebensgeschichte erzählt und ich noch gar nichts über mich." Wieder lächelte sie matt und sah ihn aufrichtig an. Sie überraschte ihn gerade wirklich. Die ganze Zeit war sie ihm eher feindlich und angreifend entgegen getreten, doch das war ja auch kein Wunder. Er machte es ja schließlich genauso. Es gab viel zu selten so starke Frauen wie Lunara, die sich von niemanden etwas sagen ließen. Sie hatte eine Art an sich die Ryo mochte. Sie war kein Mädchen das leicht zu haben war und im Moment verspürte Ryo auch nicht den Wunsch das zu tun. Dennoch konnte er nicht leugnen, dass ihm ihre Anwesenheit irgendwie gefiel. Er überlegte sich schon fast sie zu fragen, ob sie ihn auf seiner Suche begleiten würde. Mit ihr wäre es sicher ein lustiger und interessanter Ausflug. Andererseits wusste er ja gar nicht so genau, warum sie wirklich hier war und plötzlich dämmerte es ihm. "Hm... vielleicht ist sie wegen diesem Sitrith hier... vielleicht sucht sie ihn ja?" Er wusste natürlich nicht, ob seine Vermutung stimmte, doch er würde sie auf jeden Fall fragen. Zu zweit suchen war viel spannender als alleine durch diese trostlose Dämonenwelt zu gehen.

"Ryozo" Die kräftige Stimme riss Ryo sofort aus seinen Gedanken. Verwirrt und fragend starrte er den Dämonenfürsten an, der sogleich nachsetzte. "Dein Vater." Der junge Eisdämon starrte Ariton einfach nur an. Er konnte jetzt nichts sagen und er hoffte einfach, dass er weitersprechen würde. "Ich sah ihn zuletzt vor dreihundert Jahren. Er ist ein Eisdämon." Ryo wusste gar nicht wie ihm innerlich geschah. So viele Gedanken und Gefühle strömten zeitgleich auf ihn ein. "Er kennt ihn also tatsächlich. Ryozo... das ist also mein Vater. Und er ist ein Eisdämon, genau wie ich. Das hatte ich mir schon gedacht..." Ariton sprach ruhig weiter. Er hatte ihn wirklich gekannt und er ist oder war ein sehr mächtiger Dämon. Hier wurde Ryo skeptisch. Der Fürst wusste also auch nicht, was er derzeit tat oder ob er überhaupt noch am Leben war. Seine Mutter Yuki hatte ihm immer Glauben gemacht, dass er Tod war. Doch vielleicht stimmte das gar nicht. Vielleicht war er noch am Leben. Ariton sagte, dass er lange nicht in der Eisregion war und das es durchaus sein konnte, dass sich Ryozo noch dort aufhielt. Er stellte sich sogar bereit Ryo den Ort zu zeigen. Ohne es zu wollen namen die Augen des Dämons einen erwartungsvollen Glanz an, obwohl sich sonst an seiner Mimik nichts änderte. Innerlich jedoch, war er mehr als aufgeregt und konnte sich selbst gar nicht so wirklich erklären warum.
Es war nicht so, dass er sich Hoffnungen machte, seinen Vater zu sehen. Er hatte sich ja schon längst damit außeinander gesetzt, dass er tot war. Doch allein dieser kleine Zweifel löste etwas in ihm aus, was er nicht kannte. Obwohl Eis sein Element war, brannte er wie Feuer. Er brannte darauf, den Ort zu sehen wo er möglicherweise geboren wurde. Vielleicht würde er sich ja an etwas erinnern, wenn er in der vertrauten Eisregion war. Im Moment hatte er leider nur Erinnerungen an die Menschenwelt und seine Mutter. Von Anfang an, davor gab es nichts. Ryo ballte seine Hände kurz entschlossen zu Fäusten und verneigte sich vor Ariton. "Ich danke Euch. Es ist mehr als großzügig, dass ihr mich hinführen wollt." Er lächelte und wand sich der Hexe zu. "Kommst du auch mit Lunara? Das wird sicherlich interessant und vielleicht fallen mir ja auf dem Weg dort hin noch ein paar Fragen für dich ein. Na wie wärs?" Er grinste ihr breit entgegen und hoffte, dass sie einwilligen würde.
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Beitrag  Lunara Favell Sa Jan 22 2011, 14:57

Lunara wartete ab. Wartete, ob er doch eine Frage hatte, oder ob ihr Vater sich endlich mal wieder zu Wort meldete, oder ob sonst irgendetwas passieren würde. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass gerade alles passieren könnte, selbst wenn es Katzen wären, die vom Himmel regneten, oder der gesamte Himmel gleich herunterkam. Solangsam bekam sie wieder besser Luft, jedoch breitete sich eine gewisse Taubheit in ihr aus. Sie schluckte
. „Ryozo.“ Etwas verwirrt richtete sie ihren Ablick auf ihren Vater, legte dabei leicht ihre Stirn in Falten. Ryozo... was für ein seltsamer Name. Doch klang er fast wie eine längere Version von Ryo. Ihre Augen weiteten sich etwas. War dieser Ryozo etwa Ryos Vater?
Sie musste gar nicht lange darüber nachdenken, denn ihr Vater bestätigte es. Ihr Vater sprach noch weiter, dass er auch ein Eisdämon sei und er ihn nun schon länger nicht mehr gesehen hatte. Die Hexe drehte sich zu dem Eisdämon um und beobachtete ihn genau. Seine Miene schien unbewegt, aber sie konnte sich nicht vorstellen, dass ihn diese Neuigkeiten so kalt ließen, wie er wirkte. Dazu hatte er viel zu lange nach seinem Vater gesucht. Lunara merkte, wie es sie leicht fröstelte und sie eine Gänsehaut bekam. Schnell verschränkte sie ihre Arme vor der Brust und legte die Hände auf jeweils den anderen Arm. Solche Situationen waren doch immer wieder besondere Augenblicke, selbst wenn man nur jemand aussenstehendes war. Als Ariton meinte, er könne ihm den Ort zeigen, an dem sein Vater sich vermutlich immernoch aufhielt, nahmen seine Augen einen Glanz an. Sie musste lächeln.
Dann meldete sich Ryo endlich zu Wort, nachdem er die Erzählungen ihres Vaters endlich zu verdauen schien: "Ich danke Euch. Es ist mehr als großzügig, dass ihr mich hinführen wollt."
Dann wand sich der Eisdämon an sie und ergänzte: "Kommst du auch mit Lunara? Das wird sicherlich interessant und vielleicht fallen mir ja auf dem Weg dort hin noch ein paar Fragen für dich ein. Na wie wärs?"

Leicht entgeistert schaute sie den Eisdämon an. Ihr Mund öffnete sich einen Spalt breit, als wollte sie etwas sagen, nur um sich danach gleich wieder zu schließen. Sie konnte sich vorstellen, dass ihr Gesichtsausdruck gerade ziemlich dämlich aussah, also versuchte sie sich wieder zu beherrschen. Wieso wollte Ryo sie denn dabei haben? Hatte er etwa Angst alleine? Angst, endlich alles zu erfahren, was er schon so lange wissen wollte?
Sie biss sich auf ihre Unterlippe. Normal würde sie so eine Frage gleich ablehnen, da es wahrlich nicht ihr Ding war für andere zu suchen, aber irgendwie wollte sie diesmal gar nicht absagen. Es interessierte sie ernsthaft, was mit seinem Vater war und wo er herkam.
Aber dann fiel ihr wieder ein, wieso sie eigentlich hier in die Unterwelt gekommen war. Für einen Moment schloss sie die Augen und dann rutschte es ihr heraus. Einfach so, genau das, was sie vor ihrem Vater und vor allem vor Ryo niemals sagen wollte.
„Aber ich wollte doch eigentlich Sitrith suchen, ich muss ihn doch finden, ich...“ erschrocken hielt sie inne. Hatte sie das gerade wirklich laut ausgesprochen? Erneut kämpfte sie mit den Tränen. Verdammt! Sie biss sich stärker auf die Lippe, bis sie Blut schmeckte. Für einen kurzem Moment hatte sie die Hoffnung, dass Ariton das nicht mitbekommen hatte, dass er mit seinen Gedanken woanders war oder so. Schön wärs.

Je länger sie so dastand und auf irgend eine Reaktion auf ihr ungewolltes Geständnis wartete, desto unwohler fühlte sie sich. Vielleicht würden sie es einfach ignorieren. Das wäre das beste. Denn sie wusste nicht, wie sie auf manche Fragen antworten sollte, wo sie doch nichtmal selbst wusste, was da war. Zumindest nicht mehr. Und sie konnte auf keinen Fall sagen, dass sie......
Kaum merklich schüttelte sie ihren Kopf, nun verließ doch eine Träne ihre Augen und bahnte sich ihren Weg über die Wange. Mit einer schnellen Handbewegung wischte sie sie weg und räusperte sich.
„Nun gut, ich werde dich begleiten,“ verkündete sie an Ryo gewandt.
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Beitrag  Ariton Mo Jan 31 2011, 16:25

„Du suchst Sitrith?!“ Fragte der Dämonenfürst seine Tochter. Es freute ihn, das zu hören. Wenn seine Tochter den Feuerdämonen lieben würde, würde Ariton endlich haben, was er wollte: Sitrith würde über den Flammenwald herrschen. Diese Aussicht gefiel Ariton. Jedoch war seien Hoffnung offensichtlich vergeblich, denn Lunara sagte, das sie mit in die Eisregion kommen würde.
„Es wird sehr kalt werden. Bist du sicher, das du mit kommen möchtest?“ Ihm selbst würde die Kälte nichts ausmachen. Ihm machte weder Hitze noch Kälte etwas aus. Ariton spürte sie, jedoch war es genau so, als wäre er noch immer hier vor seinem Schloss. Ihm war weder Kalt, noch warm. Er wusste nicht genau, wieso es so war, jedoch interessierte er sich dafür auch wenig.
Er hoffte, in der Eisregion nicht von irgendwelchen dummen Dämonen überrascht zu werden, die dachten, sie würden es mit Ariton aufnehmen können. Sie würden ein ganzes Stück zu Fuß gehen müssen, da Ryozo immer eine Art 'Schild' um sein Haus gezogen hatte, damit niemand unbemerkt zu nahe kam. Ariton brauchte diesen Schutz nicht. Niemand, der nicht eines qualvollen Todes sterben würde, wäre dumm genug, um Ariton in seinem eigenen Schloss anzugreifen.
Die Eisregion. Wie lange war Ariton nicht hier gewesen? Es musste länger als 300 Jahre her gewesen sein. Ein kurzer Aufenthalt würde sicher nicht schaden. Und aus irgendwelchen, irrationalen Gründen [b]wollte[/] Ariton, das Ryo seinen Vater fand. Wieso? fragte er sich. Er nahm die einfachste Erklärung: Du willst doch, das er sich deiner Armee anschließt, oder? Das scheint die optimale Gelegenheit zu sein! Ariton beließ es darauf. Jedoch, glaubte er das nicht wirklich.
Da fiel Ariton ein, das er zu Kratos auf den Dämonenmarkt musste. „Azael? Du erledigst etwas für mich. Du gehst zum Dämonemarkt. Auf dem Großen Platz gehts du vom Eingang aus nach rechts, und links von dir siehst du eine kleine Gasse. Dort wartest du. Ein Blutdämon wird zu dir kommen, und d wirst ihm sagen, das ich keine Zait habe, um das jetzt mit ihm zu besprechen. Er wird verstehen um was es geht. Dann wirst du ihm sagen, das er morgen wieder dort hin kommen kann, um das mit mir zu besprechen. Wenn er sagt, er hat seine Aufgabe nicht erledigt, dann wirst du ihm nicht sagen, das er morgen wiederkommen soll. Dann sagst du ihm, das ich nicht froh darüber bin, aber na gut, es soll schon seine Gründe haben, und dann kommst du wieder her und wartest auf mich.“
Azael schien verwirrt, aber er wiedersprach zumindest nicht. „Okay, Meister..“ sagte dieser nur, und ging weg. Ariton wandte sich wieder seiner Tochter und Ryo zu. "Also, gehen wir?"
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Beitrag  Ryo Di Feb 01 2011, 08:43

Lunara schien einen Moment über seine Frage nachzudenken, doch irgendwie nahm ihr Gesicht einen seltsamen Ausdruck an. Sie schien ein wenig verwirrt und dann sprachen ihre Lippen das aus, was ihr schon die ganze Zeit auf dem Herzen lag. Sitrith. Sie stotterte vor sich hin, dass sie ihn suchen wollte, dass sie ihn finden musste, dann versagte ihre Stimme und sie starrte gen Boden. Sie hatte sich selbst verraten und das wurde ihr in diesem Augenblick bewusst. Jetzt war sich Ryo wirklich sicher, dass ihre letzte Begegnung mit diesem Feuerdämon nicht zu ihrem Gunsten ausgegangen war. Das erklärte, warum sie die ganze Zeit so um ihre Haltung bemüht war. Warum sie - ohne es selbst zu merken - die Arme unsicher um sich selbst schloß. Warum sie manchmal so abwesend schien. Sie dachte an ihn. Die ganze Zeit, wenn auch nur Unterbewusst. Dies war der eigentliche Grund, warum die Hexe hier war. Nicht wegen der Sache mit ihrer Schwester und diesem anderen Dämon. Diese Erzählung war nur Mittel zum Zweck. Ihr Vater sollte nichts von ihren Gefühlen mitbekommen und ein unbeliebter Fremder wie Ryo schon mal gar nicht.
Der Eisdämon sah die Frau abwartend an. Bemüht seine Haltung zu bewahren. Nicht, dass es ihn wirklich interessierte was sie fühlte, aber irgendwie mochte er diese Hexe. Sie würde ihm sicher den Hals umdrehen, wenn er ihr irgendwelches Mitleid vorspielte. Außerdem war das nun gar nicht Ryos Art. Vielleicht würde das gleich ihr Vater übernehmen. Spätestens als ihr eine kleine Träne die Wange herunterlief, dachte er Ariton würde nachfragen. Würde wissen wollen, was geschehen war. Warum seine Tochter wegen diesem Flammentypen heulte. Doch nichts dergleichen. Er wirkte genauso kühl und gleichgültig wie vorher. Entweder interessierte es ihn nicht wirklich, was seine Tochter so trieb, oder er kannte sie gut genug um zu wissen, dass sie eh nicht mit ihm sprechen würde. Schon gar nicht wenn ein Außenstehender dabei war. Wenn Ryo genau darüber nachdachte, konnte er sich den Dämonenfürsten auch nicht als besorgten, trostspendenden Vater vorstellen. Das passte nicht. Also beließ der Eisdämon es einfach dabei. Schließlich stand noch eine Frage offen, die Lunara nun auch endlich beantwortete.
"Nun gut, ich werde dich begleiten" sagte sie an ihn gerichtet und Ryo nickte lächelnd. Er freute sich wirklich, dass sie ihn begleiten wollte. Alleine war es sicherlich langweilig. Jetzt schien Ariton doch mal zu zeigen, dass er kein gefühlsloser Klotz war. Er fragte sie, ob sie sich sicher war, da es in der Region sehr kalt werden würde. Doch sie hielt seinem Blick stand und betonte, dass ihr Entschluß feststand.

Der Fürst fragte nicht weiter nach und wand sich plötzlich seinem Gehilfen Azael zu. Er erzählte irgendwas von einem Dämonenmarkt und einem Dämonen, der dort auf ihn wartete. Ryo achtete nicht weiter auf ihn und wand sich Lunara zu. "Wenn wir in der Eisregion waren, kann ich dir gern bei der Suche nach ihm helfen... Das heißt, wenn du willst. Es ist nur ein Angebot." Er zuckte belanglos mit den Schultern und wartete darauf, dass Ariton mit seiner Predigt fertig war. Der Lakei Azael entfernte sich ergeben von der Gruppe, während sich der Fürst selbst wieder seiner Tochter und Ryo zuwand. Er war nun bereit zu gehen und auch der Eisdämon war bereit. So langsam machte sich wirklich ein komisches Gefühl in ihm breit. War es Vorfreude oder Aufregung? Wie töricht. Es war noch nicht einmal sicher, dass er seinen Vater überhaupt fand. Wenn ihn schon so viele Jahre niemand mehr gesehen hatte, dann war er vielleicht längst nicht mehr an dem Ort, den Ariton meinte. War es dann vielleicht gar Nervosität? Während Ryo lief, legte er seine Stirn in Falten. Endlich würde er sehen, wo er her kam. Was sein "wahres" zu Hause war. Er schmunzelte. Wer weis, vielleicht gab es dort auch einige heiße Eisdämoninen. Sein Grinsen wurde noch breiter. "Hm... definitiv Vorfreude."

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Beitrag  Lunara Favell Di Feb 01 2011, 20:18

„Es wird sehr kalt werden. Bist du sicher, das du mit kommen möchtest?“ fragte Ariton, nachdem sie sich entschieden hatte mitzukommen. Etwas genervt schaute Lunara zu ihrem Vater herüber.
„Ja, bin ich,“ erwiderte sie stur. Ihr Blick glitt zu ihrer Kleidung herunter, die wahrlich nicht für die Eisregion geschaffen war. Sie hatte immernoch ihren roten Pullover an, der zwar langärmlig war, aber ansonsten durch seinen tiefen Ausschnitt nicht viel Wärme spendete. Leise murmelte sie eine Beschwörungsformel vor sich hin und schon lag ihr Mantel in ihren Händen. Ein langer, schwarzer Wollmantel, den kein Eis so schnell durchdringen konnte. Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen, das Training mit ihrem Zauberbuch zeigte doch Wirkung, denn in ihm hatte sie diesen Spruch gefunden, der verlorene Sachen wieder zu einem brachte und in diesem Fall war ihr Mantel die verlorene Sache.
Als Ryo loslief, folgte sie ihm schweigend. Ein letztes Mal drehte sie sich zu dem Schloss um, welches sie nun hinter sich ließen. Das Schloss, in dem sie auch mal eine Zeit lang gewohnt hatte. Irgendwie löste das eine Art Heimweh in ihr aus, auch wenn sie es nie als ihr wahres Zuhause angesehen hatte. Doch wenn sie daran dachte, dass in diesem Schloss irgendwo ihre Mutter sich aufhielt, verging dieses Gefühl sofort. Sie wollte nirgendwo sein, wo auch ihre Mutter war.
Während sie so darüber nachdachte, hatte sich ihre Hand, ohne dass sie es bemerkt hatte, auf ihren Bauch gelegt. Mutter. Genervt stöhnte sie auf und entfernte ihre Hand schnell wieder von ihrem Bauch, bevor die anderen noch etwas davon mitbekommen würden.

Die Hexe konnte nicht leugnen, dass sie fast etwas gespannt war die Eisregion kennen zu lernen. Als Tochter des Dämonenfürsts gab es nicht sonderlich viele Orte in der Unterwelt, die sie noch nicht gesehen hatte, doch die Eisregion gehörte zu den nicht gesehen Orten. Sie hatte schon viele Geschichten darüber gehört, unter anderem auch, dass die Kälte, die dort herrschte, für Außenstehende kaum zu ertragen war. Automatisch zog sie ihren Mantel enger an sich.
Sie fragte sich, was ihre Schwester denn in diesem Moment machte. Hoffentlich war sie nicht wieder dabei, sich in die nächste Katastrophe zu stürzen. Dazu schien sie zu neigen, wenn sie sie längere Zeit nicht sah. Das letzte Mal, als sie länger weg war, war ihre Schwester auf diesen Alexandros herein gefallen und irgendwie wurde sie das Gefühl nicht los, dass sie gerade wieder den falschen Umgang pflegte. Sie schüttelte den Gedanken ab.
„Warst du überhaupt schonmal in der Eisregion?“ fragte sie Ryo, um sich abzulenken.

tbc: Die Eisregion



(((Ich hab dich nun einfach was gefragt Ryo, du kannst dann ja in deinem ersten Post in der Eisregion antworten Wink )))
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Beitrag  Ariton Mo Feb 07 2011, 15:48

Lunara bejahte Ariton's frage, ob sie sicher sei. Sie murmelte ein paar Worte und hielt dann einen Umhang in der Hand. Er würde reichen, jedoch nur, wenn sie sich kurz in der Eisregion aufhalten würden. „Gehen wir.“ sagte auch Ariton, und so gingen sie los.
Sie kamen an einer Höhle vorbei, die auch in Ariton Erinnerungen weckten.
„Nein ich will nicht!“ sagte Lunara trotzig. Sie war noch ein Kind, aber sie wollte nicht mitkommen. „Vaaater!“ sagte sie, doch Ariton verlangsamte seinen Schritt kein bisschen. Er hatte ihr gesagt, sie solle genau hinter ihm bleiben, doch schon bemerkte er, das sie nicht mehr hinter ihm war, und er sah sie auf sich zulaufen. Sie klammerte sich sofort an sein Bein. „Lunara? Was soll das?“ fragte Ariton, nicht erfreut darüber. Lunara sah verängstigt aus, und dann sah Ariton auch, wieso: Vier Dämonen standen dort, und schauten zu Lunara. „Lunara? Lass mein Bein los. Bleib hier stehen. Halt dir die Augen zu, und egal was du hörst, bleib so. Wenn ich dir sage, du sollst laufen, läufst du zurück zu deiner Mutter. Sag ihr auf keinen Fall was passiert ist!“ Lunara tat, was Ariton ihr gesagt hatte. Ariton wandte sich den Dämonen zu. „Ihr habt meine Tochter mit hineingezogen. Dafür werde ich euch jetzt umbringen!“ sagte er, ruhig und freundlich. Einer der Dämonen lachte. Ariton spürte seine winzige Macht, und sah in den tiefsten Kreis seiner Seele. Er 'packte' seine Seele, und riss sie aus seinem Körper. Der Dämon starrte in die Leere und kippte vorn über. „Eine Körperlose Seele zu sein, was ist das wohl für ein Gefühl, frage ich mich?“ sagte Ariton spottend, und und tötete den Körper mit einer einzigen Handbewegung. „Craven!“ rief einer der Dämonen erschrocken aus. Ariton sah die Seele von diesem 'Craven' die geschockt auf ihren leblosen Körper starrte. Ariton rief eine Schattenkreatur herbei, die sich in seinem Schatten verstecken würde, und ihm die Lebenskraft aussaugen würde, bis auch er nur noch eine Leblose Hülle von einem niederem Dämon war. Er hetzte diese auf den Dämon, der geschrien hatte. „Du kannst gehen!“ sagte Ariton einfach zu ihm. In drei Tagen würde er sowieso tot sein, da konnte er sein Leben noch genießen, auch wenn Ariton das nicht sonderlich gefiel, jedoch konnte er jetzt keine vier Leichen vor seiner Tochter gebrauchen, da diese noch klein war, und Salome ihm den Kopf abreißen würde. Er hatte keine Lust, mit Salome zu streiten. Den anderen Beiden, entzog er auch die Seele, und tötete ihre Körper. Er brachte Lunara weg, und war nie wieder mit ihr in die Nähe dieser Höhle gegangen.
Ariton erinnerte sich noch an diesen Tag, als wäre es Gestern gewesen. Jetzt wieder hier zu sein, mit Lunara, gefiel ihm irgendwie nicht. Auch wenn Lunara jetzt erwachsen war, und sicherlich auf sich selbst aufpassen konnte, war da immer noch dieses Gefühl da, das sie angegriffen würde, und das nur seinetwegen. Was ist denn los mit dir? Wirst du jetzt schon sentimental? sagte eine Stimme in seinem Kopf, die Ariton schnell ignorierte. Anstatt dessen, dachte er wieder an Ryozo. Er freute sich, seinen alten Freund wiederzusehen, jedoch wusste er, das er Ryozo vielleicht nicht sehen würde. Es war zu lange her, als das er wissen hätte können, wo dieser sich aufhielt.

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